DE207770C - - Google Patents
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Description
p-, .'Jj- ; f, j ο
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 207770 KLASSE 21 <#. GRUPPE
Wechselstrominduktionsmaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. April 1907 ab.
Die vorliegende Erfindung betrifft Induktionsmotoren und Generatoren und bezweckt,
' : die Wirkungsweise dieser Maschinen zu verbessern.
Man pflegt beim Anlassen solcher Motoren in der Sekundärwicklung einen Widerstand zu
verwenden, welcher durch Kontaktvorrichtüngen ausgeschaltet wird, sobald der Motor seine
normale Geschwindigkeit angenommen hat.
ίο Schaltvorrichtungen für diesen Zweck sind
jedoch aus vielen Gründen zu verwerfen, und. man verwendet daher bei einem anderen Verfahren
einen- dauernd in den Sekundärkreis eingefügten Widerstand, der zwischen Null
und dem für das Anlassen vorteilhaftesten Wert liegt. Aber auch ein derartiger mittlerer
Widerstand ist zu verwerfen, da er weder für den Anlauf noch für den Betrieb des Motors
günstige Bedingungen schafft. Ein drittes Verfahren zur Verbesserung der Wirkungs-.
weise des Motors beim Anlassen besteht darin, daß man einen Kondensator in den Sekundärkreis,
einschaltet, was in verschiedener Richtung sehr vorteilhaft ist. In erster Linie bewirkt
der vom Kondensator entnommene Strom eine Kompensierung oder sogar eine Überkompensierung des .nachbleibenden Stromes,
den der Motor sonst beim Anlassen erhalten würde, zweitens erzeugt der Motor
. 30 beim Anlassen mit einer gegebenen Spannung und unter Beihilfe des Kondensators ein
stärkeres Drehmoment, als dies bei Benutzung auch des besten Widerstandes in der Sekundärleitung
möglich ist. Jedoch ist auch bei Verwendung eines Kondensators im allgemeinen
ein Widerstand in einer Nebenschlußleitung wenn auch nicht unentbehrlich, so doch
vorteilhaft, durch den der Sekundärstrom fließen kann.
In Verbindung mit dem im Sekundärkreis eingeschalteten Kondensator können. Schaltvorrichtungen
in Anwendung gelangen, um den Widerstand in den Nebenschluß für diesen Kreis einzuführen, und wenn gewünscht auch
zur Einfügung des Kondensators selbst; es ist jedoch äußerst wünschenswert, Schaltvorrich-·
tungen überhaupt zu vermeiden. Man hat deshalb vorgeschlagen, in die Sekundärwicklung
induktive Widerstände gegebenenfalls im Nebenschluß zu O h m sehen Widerständen zu
legen. Beim Anlassen und bei geringer Geschwindigkeit schwächen die induktiven Widerstände den Sekundärstrom wegen seiner
zu dieser Zeit hohen Frequenz. Mit zunehmender Geschwindigkeit sinkt bekanntlich diese
Frequenz, und die Widerstände wirken nahezu wie ein direkter Kurzschluß der Sekundärwicklung.
■ ■
Noch bessere Erfolge erzielt man. aber nach der vorliegenden Erfindung, wenn man gleichzeitig
Kondensatoren und induktive Widerstände und gegebenenfalls auch noch O hm sehe
Widerstände verwendet, indem dann neben der selbsttätigen Regelung des Sekundärstromes
auch noch eine Kompensation oder Überkompensation des Motors erreicht wird. Die Wirkung
des Kondensators ist am größten beim Anlassen des Motors, da dann die Spannung
und die Zahl der Wechsel des Sekundarstromes am größten ist. Steigt die Geschwindigkeit
des Motors, so nimmt die Spannung sowohl wie auch die Zahl der Wechsel zwischen den
Klemmen ab und'somit auch die Wirksamkeit des Kondensators. Wenn nun parallel zu
dem Kondensator eine Drosselspule passender Größe geschaltet wird, so kann man erreichen,
daß die von den beiden Apparaten aufgenommenen Ströme einander gleich sind. Da ferner
die Phasendifferenz dieser Ströme praktisch gleich i8o° ist, so wird der dieser Kombination
von Kondensator und Drosselspule zugeführte Strom praktisch mit der ihnen zugeführten
elektromotorischen Kraft in Phase sein. Wird andererseits der Kondensator so
bemessen, daß sein Strom größer oder kleiner ist als der Strom in der Drosselspule, so wird
der resultierende Strom entweder voreilen oder nachbleiben. Eilt er vor, so ist ein kräftigeres
Anlaufen des Motors die Folge.
Sind nun die Ströme im wesentlichen ein-
. ander gleich, so daß also beim Anlassen der Strom der Kombination praktisch mit der zugeführten
elektromotorischen Kraft in Phase ist, so nimmt, der Strom in dem Kondensator
bei steigender Geschwindigkeit des Motors sehr schnell ab, während der Strom in der
. Drosselspule langsamer abfällt, was von dem Verhältnis des Widerstandes zur Induktanz
' der Drosselspule abhängig ist. Jedoch kommt dieser Strom während der ganzen Zeit, in der
die Geschwindigkeit steigt und damit die Frequenz des Stromes abnimmt, immer mehr mit
der zugeführten elektromotorischen Kraft in Phase. Das Ergebnis ist, daß der aus der
Kombination hervorgehende Strom bei allen Geschwindigkeiten nur wenig nacheilt.
Bei eingetretenem Synchronismus ist der Strom in beiden Vorrichtungen gleich Null.
Die Wirkung ist demnach die, daß bei Geschwindigkeiten, welche dem Synchronismus
. nahestehen, der Sekundärkreis praktisch kurzgeschlossen erscheint;, wie es für derartige Ge-
schwindigkeiten gewünscht wird.
Wird außer dem Kondensator und der Drosselspule . noch ein passend bemessener
Ohm scher Widerstand im Nebenschluß dazu verwendet, so wird der durch den Widerstand
gehende Strom beim Anlassen und allen bedeutend unter dem Synchronismus liegenden
Geschwindigkeiten zur Erhöhung des Drehmoments beitragen, während er im Synchronismus
und in dessen Nähe infolge der geschilderten
Wirkung der Kondensatoren und Drosselspulen außer Wirkung tritt.
Ähnliche Vorteile erzielt man durch die Anwendung
von Kondensatoren und Drosselspulen sowie gegebenenfalls auch noch von
Ohm sehen Widerständen auch bei Induktionsgeneratoren,
die ja nichts anderes sind als übersynchron laufende Induktionsmotoren. · '
Steigt die Geschwindigkeit über den Synchronismus, so treten bis zu der doppelten synchronen
Geschwindigkeit ganz ähnliche Wirklingen ein wie beim Sinken der Geschwindigkeit
unter den Synchronismus bis zum Stillstand.
Bei den beschriebenen Anordnungen lassen sich die gewöhnlichen Kondensatoren verwenden..
Damit jedoch die Kondensatoren nicht .übermäßig groß . und kostspielig ausfallen, ,
müßte dann der Sektindärkreis des Motors für hohe »Spannungen gewickelt werden, und die ,
Benutzung einer Käfigwicklung würde nicht angängig sein. Man benutzt deshalb besser
elektrolytische Kondensatoren, da diese nur eine niedrige Spannung verlangen. Die elektrolytischen
Kondensatoren gebräuchlicher Form besitzen zwar nur. einen geringen Wirkungsgrad,
wird jedoch ein solcher Kondensator, in den Sekundärkreis eines Induktionsmotors eingeschaltet, so kommt dieser Mangel
nicht weiter inBetracht, sondern bedeutet vielmehr einen Vorteil insofern, als es gerade wünsehenswert
ist, unter bestimmten Bedingungen im' Sekundärkreis eines Induktionsmotors einen möglichst großen Verlust zu erhalten.
Bei Benutzung eines derartigen Kondensators ist man jedoch nicht auf niedrige Spannung
beschränkt; durch Hintereinanderschaltung der erforderlichen Kondensatorelemente ist
man vielmehr in der Lage, wenn erforderlich, einen Kondensator zusammenzustellen, der bei
hoher Spannung wirksam ist. ■■ ,
Infolge der niedrigen Spannung, welche ein
elektrolytischer Kondensator verlangt, kann derselbe in Verbindung mit einer Käfigwicklung
oder der ihr ähnlichen Stabwicklung benutzt werden, und zwar parallel mit einer
Drosselspule.
Statt Drosselspule und ;Kondensator an ein
und dieselbe Wicklung zu legen, ist es auch möglich, zwei getrennte Wicklungen zu benutzen,
von denen die eine die Kondensatoren, die andere die Drosselspulen enthält. Gegebenenfalls
kann dazu, noch eine, dritte Wicklung in Verbindung mit O h m sehen Widerständen
treten. .
Wie aber schon bemerkt wurde, ist die Benutzung eines Ohm sehen Widerstandes in
keinem Falle, gleichviel, ob ein elektrolytischer oder sonstiger Kondensator verwendet wird,
unumgängig notwendig, da die Drosselspule selbst oft genügenden Widerstand besitzt, der
übrigens auch durch Vorschalten eines Zusatzwiderstandes auf den passenden Wert gebracht
werden könnte.
Werden der Kondensator, .die Drossel- und
Widerstandsspule je mit einer besonderen Wicklung verbunden, so wirken sie beim Anlassen
in gleicher Weise, als wenn sie, wie be-
schrieben, mit einer einzigen Wicklung verbunden sind. Verbindet man sie jedoch mit
mehreren Wicklungen, so erreicht man außer baulichen Vorteilen in manchen Fällen, daß
die Spannungen der in den verschiedenen Stromkreisen eingeschalteten Vorrichtungen
derselben Art weniger von dem Wert und der Phase der Ströme in den die anderen Vorrichtungen
enthaltenden Kreisen abhängig sind,
ίο und es werden daher im allgemeinen die wirksamen
Spannungen größer sein. Dies trifft zu bei jeder beliebigen Anordnung der besonderen
Wicklungen, seien dieselben nun zusammenfallend oder gegeneinander versetzt, namentlich aber für die letzteren, bei denen die
Spannungen in weiten Grenzen von den durch die in den anderen Wicklungen fließenden
Ströme, erzeugten Streufeldern unabhängig sind.
Die Zeichnungen stellen einige einfache Ausführungen der vorliegenden Erfindung
schematisch dar, und zwar
Fig. ι eine Stirnansicht eines Teiles eines Läufers mit Käfigwicklung und Kondensatoren,
Drosselspulen und Widerständen, die mit einer einzigen Wicklung verbunden sind,
Fig. 2 die Kondensatoren, Drosselspulen
und Widerstände mit je einem besonderen Satz von Wicklungen verbunden,
Fig. 3 eine Anordnung, durch die ein bestimmter Kondensatoreffekt in einem Sekundärkreis
mit einer kurzgeschlossenen Wicklung erreicht werden kann,
Fig. 4 einen Läufer mit zwei Satz Wicklungen, von denen jeder einzelne einen eigenen
Satz von Kondensatoren, Drosselspulen und Widerständen aufweist, wobei die beiden
Wicklungen gegeneinander versetzt sind,
Fig. 5 drei sämtlich gegeneinander versetzte Wicklungen, deren jede Kondensatoren,
Drossel- und Widerstandsspulen aufweist.
. Fig. 6 zeigt schematisch, in welcher Weise ohne Anwendung von Drosselspulen eine
gleiche Wirkung bei Anwendung zweier Sätze von Wicklungen erreicht werden kann.
Fig. 7 zeigt die Erfindung in Anwendung auf einen Motor, der mit verschiedenen Geschwindigkeiten
laufen.kann, indem die Zahl seiner Pole verändert wird.
Fig. 8 ist ein senkrechter Längsschnitt eines Motors .mit feststehender Primär- und drehbarer
Sekundärwicklung nach dem Grammeringtypus und einem elektrolytischen Kondensator
auf der Welle des Läufers. Diese Figur zeigt zugleich ein Röhrensystem für den Umlauf
des Elektrolyten durch den Kondensator und um die Primär- und Sekundärwicklungen
zur Kühlung der letzteren.
Fig. 9 zeigt eine zweckmäßige Form eines
60. Kondensatorelementes mit Bohrungen für den freien Umlauf des Elektrolyten,
Fig. 10 zeigt eine andere Art der Anbringung des Kondensators, bei welcher das
Innere des letzteren der freien Luft ausgesetzt ist und somit Gelegenheit hat, sich durch Ausstrahlung,
Verdunsten usw. abzukühlen.
Die Fig. 11 und 12 zeigen Abänderungen
der Anordnungen nach Fig. 8 und 10.
In sämtlichen Figuren sind die Ohm sehen
Widerstände mit a, die Drosselspulen mit b und die Kondensatoren mit c bezeichnet.
In Fig. ι sind die Kondensatoren, die Drosselspulen und Widerstände sämtlich mit
demselben Satz von Wicklungen verbunden, wobei die gleichen Vorrichtungen hintereinander
und mit den übrigen Vorrichtungen parallel geschaltet sind. In Fig. 2 sind die gleichen Anordnungen ebenfalls hintereinander
geschaltet, jedoch die ungleichen mit besonderen Sätzen von Wicklungen verbunden.
So sind, wenn mit d der erste Stab bezeichnet wird, die Drosselspulen jedesmal mit dem
ersten, die Kondensatoren mit dem zweiten und die Widerstandsspulen mit dem dritten
Stab verbunden. Die Größe der gegenseitigen Versetzung der einzelnen Wicklungen kann
nach Umständen verändert werden, so daß die verschiedenen Stromkreise sich über vier, fünf
oder allgemein über eine beliebige Anzahl von ■Stäben erstrecken, wie es für den jeweiligen
Fall gerade am vorteilhaftesten ist. In jedem Falle hängt die effektive Spannung zwischen
den Klemmen der Drosselspule, des Kondensators und des Widerstandes bei Gleichheit der
übrigen Anordnung von dem Abstand der benutzten Stäbe im Verhältnis zu der Polteilung
im Primärkreise, ab, wobei im allgemeinen die Regel gilt, daß, je weiter die Stäbe auseinanderliegen
bis zu dem maximalen Abstand gleich der Polteilung, desto größer die erreichbare
Spannung ist. Es ist daher die Spannung, wenn die Einzelvorrichtungen wie in Fig. 2
verbunden sind, bedeutend größer als bei der' Anordnung in Fig. 1, und es sind außerdem,
wie früher schon erwähnt, die Wicklungen sowie die in ihr befindlichen Vorrichtungen mehr
oder weniger unabhängig von den Streufeldern der anderen. ■
Bisweilen können getrennte, aber zusammenfallende Wicklungen für die verschiedenen
Vorrichtungen ebenfalls Vorteilhaft sein. Es ist klar, daß in diesem Falle jede Wicklung
von dem Streufelde der anderen mehr oder weniger beeinflußt wird; nichtsdestoweniger
haben die Wicklungen an ihren Enden eine größere.Spannung aufzuweisen, als sie an den
Enden einer einzigen Wicklung auftritt. Unter Benutzung dieses Umstandes ist es möglich,
bis zu einem gewissen Grade die Vorteile der gegeneinander versetzten Wicklungen sich zu
Nutze zu machen. Um sich diesen Punkt klar zu machen,' denke man sich zwei zysanimen-
fallende Wicklungen, ' von denen die ■ eine Oh m sehen oder induktiven Widerstand oder
beides aufweist, während die andere eine gewisse Kapazität zeigt. Es wird dann jede
Wicklung" eine Spannung in dem von.ihr hergestellten Stromkreis und den darin befindlichen
Vorrichtungen aufweisen, die dem durch beide Wicklungen gehenden magnetischen Felde entspricht, gleichgültig, welche
ίο Vorrichtungen in der anderen Wicklung liegen
oder wie der darin befindliche Strom beschaffen ist.
Um die Wichtigkeit dieser'Tatsache noch besser zu erkennen, betrachte man den Fall, in
dem es wünschenswert erscheint, nicht allein eine kurzgeschlossene Sekundärwicklung, sondern
auch eine Kondensatorwicklung im sekundären Kreise zu besitzen. Offenbar ist dies
unmöglich bei Benutzung nur einer einzigen Wicklung, da alsdann keine äußere Spannung
vorhanden sein würde und infolgedessen auch keine Spannung, welche auf einen oder
mehrere Kondensatoren einwirken würde. Wendet man jedoch zusammenfallende Wicklungen
an, so erhält man, wie bereits erwähnt, im Sekundärkreis die Vorteile einer kurzgeschlossenen
Wicklung und daher auch bis zu einem gewissen Grad die Vorteile eines Kondensators.
Eine derartige Anordnung ist in Fig. 3 schematisch dargestellt, welche die
Stirnansicht eines Sekundärkreises mit ,Spulenbewicklung wiedergibt; der Einfachheit
halber ist in. dieser Figur nur eine einzige Spule jeder Wicklung gezeichnet. Die Spulen
e und / sind beispielsweise nebeneinander in dieselbe. Nut gelegt, so daß sie im wesentlichen
denselben elektrischen Gradbogen um-• fassen. Die Spule e ist kurzgeschlossen, während
die Spule f Kapazität besitzt, d. h. einen oder mehrere Kondensatoren c aufweist. Bei
dieser Anordnung ist die Spannung in der Spule /, die den Kondensator enthält, gleich
derjenigen, die dem resultierenden Feld entspricht, das durch die beiden Wicklungen geht,
· und es wird somif der gewünschte Kondensatoreffekt erreicht, während gleichzeitig die
Windung e den Vorteil einer kurzgeschlossenen Spule bietet. Man erhält somit bis zu
einem gewissen Grad, einen Kondensatoreffekt in einem Sekundärkreis, der eine kurzgeschlossene
Wicklung aufweist. Mit einer einzigen Wicklung kann das aus dem oben angegebenen
Grunde nicht erreicht werden. Die Wicklung ist als. einfache Spulenwicklung gezeichnet,
sie kann natürlich durch jede andere Wicklungsart ersetzt werden.
In dem Beispiel Fig. 4 besitzt der Sekundärkreis zwei Reihen von Wicklungen, die
gegeneinander um je einen Stab versetzt sind.
Jede Wicklung besitzt einen vollständigen Satz von Kondensatoren, Drosselspulen und
Widerständen, wobei die gleichen Vorrichtungen hintereinander liegen, mit den übrigen jedoch
parallel geschaltet sind. In dem Beispiel Fig. .5 sind drei Reihen Wicklungen vorgesehen,
von denen jede dieselben Vorrichtungen wie in Fig. 4 und in derselben Schaltungs-.weise
enthält. Die Benutzung von gegeneinander verschobenen Kreisen gestattet eine größere Spannung in den Einzelvorrichtungen,
wie schon erwähnt; gleichzeitig aber gewährt diese Anordnung, den. zweiten Vorteil,
daß jede Wicklung sowie die in denselben, enthaltenen Vorrichtungen hinsichtlich des Streufeldes
in weiten Grenzen von den übrigen Wicklungen und Apparaten unabhängig ist.
In Fig. 6 ist eine weitere der zahlreichen möglichen Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Hier sind zwei Wicklungen vorhanden, deren eine aus voneinander unabhängigen
Spulen bestehend die Kondensatoren aufnimmt und bei der jede Spule mehr als eine
Windung besitzt. Die. andere Wicklung ist eine Stab- oder Käfigwicklung, und ihr Widerstand
ist verhältnismäßig niedrig. Wie ersichtlich, ist die Käfigwicklung unterhalb der
anderen angebracht und in die Eisenarmatur des Sekundärkreises eingebettet, so daß diese
Käfigwicklung ein sehr bedeutendes Streufeld um sich erzeugt, wodurch eine Wirkung erzielt
wird, die der Wirkung einer Drosselspule entspricht, d. h. mit anderen Worten, die Benutzung
einer Wicklung, und zwar vornehm- · lieh einer Stab- oder Käfigwicklung, die in die
Eisenarmatur des Sekundärkfeises eingebettet ist, gestattet den Vorteil zu erreichen, der
sonst nur durch eine besondere Drosselspule erzielt werden könnte. Die Wicklung, in welcher
der Kondensator liegt, kann gleichfalls als Stabwicklung oder in anderer Art hergestellt
sein.
Die.vorstehend beschriebene Erfindung kann
in gleicher Weise auch auf Maschinen mit Geschwindigkeitsregelung Anwendung finden,
bei denen verschiedene Geschwindigkeiten durch Änderung der Polzahl erzielt werden.
In der Tat ist sie sogar von besonderem
\¥ert für. diese Art von Maschinen, da sie ein Mittel an die Hand gibt, um wenigstens einen,
und zwar, den hauptsächlichsten Nachteil dieser Geschwindigkeitsregelung zu beheben, '.
nämlich die Zunahme der Streuung bei Vermehrung der Polzahl zu verhüten. Ein weiterer
Vorteil liegt darin, daß die Benutzung elektrolytischer Kondensatoren.gestattet, Stab-
oder Käfigwicklungen zu verwenden. Gerade solche Wicklungen eignen sich bekanntlich besonders
für Motoren mit wechselnder Polzahl, da sie sich ohne weiteres den verschiedenen
Polzahlen anpassen, wenn der Wicklungsschritt kleiner ist als die. geringste zur "Anwendung
kommende Polteilung. · ■ ■
7 zeigt einen Motor mit veränderlicher
Polzahl, welcher mit zwei oder mit vier Polen laufen kann und dementsprechend zwei synchrone
Geschwindigkeiten besitzt; g ist hier die Quelle für den Einphasenstrom, h der Primärkreis
des Alotors von passender Form, wie beispielsweise der des Grammeringes, i die
Schaltvorrichtung in schematischer Darstellung. Verfolgt man die Leitungen, so ersieht
■ίο man, daß bei der ersten Stellung des Schalters
zwei Pole im Primärteil erzeugt werden, da die Stromquelle bei / und k angelegt ist. In
der zweiten Stellung des Schalters beträgt die Polzahl vier, entsprechend der Benutzung der
vier Klemmen j, k, I und m. Der in Fig. 7 dargestellte
Sekundärkreis besitzt die Anordnung nach Fig. 1, d. h. die Kondensatoren, Drossel-
und Widerstandsspulen sind sämtlich mit derselben Wicklung verbunden, jedoch kann auch
■20 ein anderer, gemäß vorliegender Erfindung gebauter Sekundärkreis (z. B. Fig. 2) Verwendung
finden. Es ist ferner klar, daß die Anzahl der möglichen Wechsel in der Änderung
der Polzahl hier nur beispielsweise angenommen und daß auch jeder andere Wechsel möglich
ist. Gleichfalls aus Gründen der Einfachheit ist das in Fig. 7 gewählte Beispiel nur auf
Einphasenmotoren ausgedehnt, doch können selbstverständlich auch Mehrphasenstrommotoren
in gleicher Weise benutzt, werden.
Die bauliche Ausführung ist für die Verwirklichung der Erfindung von nebensächlicher
Bedeutung. Immerhin haben sich aber die im folgenden beschriebenen Anordnungen
als zweckmäßig erwiesen. Um Schleifringe zu vermeiden, wird man vorteilhaft .die Kondensatoren,
Drosselspulen und Widerstände auf der .Motorwelle selbst anbringen, wenn in
der üblichen ■ Weise der ~ Sekundärteil des Motors rotiert und der Primärteil feststeht.
Die induktiven und O hm sehen. Widerstände
lasseh sich leicht unterbringen und befestigen. Schwieriger liegt der Fall bei den Kondensatoren.
Fig. 8 bis 12 zeigen zweckmäßig Anordnungen der elektrolytischen Kondensatoren auf
der Motorwelle neben dem Sekundärteil.
In Fig. 8 bezeichnet h den Primärkreis, welcher
die Form des Grammeringes aufweist.
Der Sekundärkreis η ist auf der Welle ό befestigt.'
Der elektrolytische Kondensator sitzt gleichfalls auf dieser Welle 0 und besteht aus
■. einem zylindrischen Gehäuse p, das eine Reihe von Elektroden q enthält, die zweckmäßig,
wenn auch nicht notwendig, kreisförmig sind und konzentrisch angeordnet werden. Sämtliche
Elektroden. sind von der Welle 0 durch eine Muffe r aus passendem Material isoliert.
Die Kondensatorelektroden sind aus Metall, der Elektrolyt besteht aus einer der zahlreichen
hierfür verwendeten Lösungen. So kann beispielsweise der Elektrolyt aus einer Boraxlösung Und die Elektroden aus Aluminium
bestehen.
Die Köndensatorplatten sind mit dem Se- 6g
kundärkreis durch Leitungen s verbunden, welche durch Öffnungen im Mantel des Kondeusatorgefäßes
oder auch durch die Triebwelle hindurchgeführt sind.
Um eine Überhitzung des Kondensators zu vermeiden, kann man den Elektrolyten in Umlauf
versetzen. Zu diesem Zweck ist die W'elle 0 hohl und dient zur Aufnahme der
Rohrleitungen t und u. Die Rohrleitung t mündet an einem oder mehreren Punkten nahe
dem Umfang in das Innere des Kondensators, während die andere Rohrleitung u in den Kondensator
an einem oder 'mehreren Punkten nahe der Achse eingeführt ist. Am Ende der
Welle sind beide Rohre durch irgendeine Rohrkupplung miteinander verbunden, um die
Drehung der Welle zu ermöglichen, sowie an eine Pump- und Kühlvorrichtung ν angeschlossen,
welche den Elektrolyten kühlt und durch das gesamte Röhrensystem preßt, Auch
kann das Röhrensystem t in Spiralform um den Primärkreis geführt werden, um ihn zu
kühlen, während die Rohrleitung u in ähnlicher Weise zur"Kühlung des Sekundärkreises
dient. Um die Bewegung des Elektrolyten zu erleichtern, sind die Elektroden, wie Fig. 9
zeigt, durchbohrt.
Bei der Anordnung des Kondensators nach Fig. 10 ist kein Flüssigkeitsumlauf vornan-'
' den. Das Gehäuse besitzt hier eine erweiterte mittlere Öffnung zum Durchlassen der Triebwelle
und wird durch Speichen w auf der Welle gehalten. Die Elektroden sind ebenfalls
durchbohrt und werden von isolierenden Stäben χ getragen. Bei dieser Gestaltung des
Kondensators darf nur so viel Flüssigkeit eingefüllt werden, daß sie bei Stillstand des
Motors nicht über die Gehäuseöffnung an der Welle ausfließen kann. Dreht sich der Kondensator,
so wird der Elektrolyt durch die Fliehkraft im ganzen Gehäuse verteilt. Wenn erforderlich, können Packungen aus saugfähigen
Stoffen zwischen die Elektroden gelegt werden, welche den Elektrolyten aufsaugen und so ein Umher spritzen desselben
verhindern. Die Luft hat bei. dieser Anordnung freien Zutritt zum Innern des Kondensators,
so daß eine gute Kühlung durch Strahlung, Leitung, Verdunstung des Elektrolyten
usw. gesichert ist. Bei dieser Anordnung können die vom Kondensator zu der Sekundärwicklung
führenden Leitungen durch die Mitte des Gehäuses eingeführt werden.
Wenn erforderlich, kann frischer Elektrolyt in irgendeiner Weise nachgefüllt werden, um
den durch Verdunstung u. dgl. verbrauchten zu ersetzen. Es ist ersichtlich, daß, je mehr
Elektrolyt im Kondensator enthalten ist, eine um so gröl3ere Elektrodenfläche davon bedeckt
wird. Die Kapazität des Kondensators wächst in demselben Maße, und der Kondensator kann
also um so kleiner sein. In dieser Hinsicht ist deshalb die erstbeschriebene Einrichtung des
Kondensators (Fig. 8) vorzuziehen, da dort die gesamte Elektrodenfläche·'vom Elektrolyten
stets bedeckt ist. Selbstverständlich kann die Kapazität.bei beiden Anordnungen durch
Vermehrung oder Verminderung des Elektrolyten je nach Umständen geändert werden.
Wenn erforderlich, kann das Kondensatorgehäuse auch feststehend angeordnet werden,
während die Elektroden allein rotieren. Diese Anordnung ist unter Benutzung der Konstruktion
nach Fig. 8 in Fig. 11 dargestellt. Das Kondensatorgehäuse ruht hier auf einem
Gestell und ist von der Welle isoliert, so daß dadurch ein vollkommen dichtschließendes
Lager gebildet wird und ein Austreten des Elektrolyten ausgeschlossen ist. Durch die
Rohre t und u kann wieder der Umlauf des Elektrolyten herbeigeführt werden. Eine ähnliche
Ausführungsform der Konstruktion von Fig. io ist in Fig. 12 wiedergegeben. Hierbei
sind die Elektroden q an einer isolierenden Muffe auf der Welle befestigt.
Claims (12)
1. Wechselstrominduktionsmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung
"gleichzeitig auf Kondensatoren und induktive Widerstände geschlossen ist.
2. Wechselstrommaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sekundärelement außer auf Kondensatoren und induktive Widerstände- auch noch auf
O hm sehe Widerstände geschlossen ist.
3. Wechselstrommaschifie nach Anspruch
i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren, induktiven und Ohm sehen
Widerstände mit getrennten, gegeneinander versetzten Wicklungen verbunden sind.
4. Wechselstrommaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die
an die einzelnen Wicklungsteile angeschlossenen Kondensatoren, induktiven und
Ohm sehen Widerstände je für 'sich in
Reihe geschaltet sind.
5. Wechselstrommaschine nach Anspruch I, gekennzeichnet durch mehrere je
für sich auf Kondensatoren, induktive und gegebenenfalls Ohm sehe Widerstände geschlossene
Sekundärwicklungen.
6. Wechselstrommaschine nach Anspruch ι für veränderliche Polzahl, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Anwendung einer Käfigwicklung die Leiter, zwischen denen die Kondensatoren, induktiven und
0hm sehen Widerstände eingeschaltet sind, in einem seitlichen Abstand voneinander
angeordnet sind, der geringer ist als ■ die Polteilung des Primärelements bei
größter Polzahl.
7. Wechselstrommaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
Stelle der auf einen induktiven Widerstand geschlossenen Wicklung eine Wicklung
verwendet ist, die in das Eisen des Sekundärteiles so eingebettet ist, daß sie für sich
schon genügend hohen induktiven Widerstand besitzt. -
8. Wechselstrommaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei
umlaufendem Sekundär element und Verwendung elektrolytischer Kondensatofen
der oder die Kondensatoren gleichfalls umlaufend angeordnet sind. . ' '
9. Wechselstrommaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß nur
die Elektroden des Kondensators auf der Welle des umlaufenden Sekundärelements angeordnet sind.
10. Wechselstrommaschine nach Anspruch ι und 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektrolyt des Kondensators zur Verhütung einer Überhitzung in Umlauf versetzt wird. \
11. Wechselstrommaschine nach Anspruch
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensatorgehäuse durch eine, die hohle
Welle des Sekundärelements durchsetzende Rohrleitung und eine rotierende Kupplung ■
mit einer Pumpe verbunden ist, die den Elektrolyten durch den Kondensator treibt.
12. Wechselstrommaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohrleitung um das Primär- oder Sekundärelement oder beide derart geführt ist, daß diese Teile durch den Elektrolyten des
Kondensators gekühlt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Berlin. Gedruckt in der reichsCruckereI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE207770C true DE207770C (de) |
Family
ID=469846
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT207770D Active DE207770C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE207770C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1058135B (de) * | 1956-03-09 | 1959-05-27 | Eberhard Vollmer | Antriebsmotor fuer Wickeleinrichtungen |
-
0
- DE DENDAT207770D patent/DE207770C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1058135B (de) * | 1956-03-09 | 1959-05-27 | Eberhard Vollmer | Antriebsmotor fuer Wickeleinrichtungen |
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