DE2065262C3 - Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn/Sb-Basis - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn/Sb-BasisInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn-Sb-Basis.
Unter der Bezeichnung »halbleitende Glasurmischung« ist eine Masse bzw. Mischung zu verstehen,
die im aufgebrannten Zustand halbleitend ist.
Der Oberflächen widerstand eines halbierenden Glasurüberzugs, der auf einen Hochspannungsisolator
aufgebracht ist. sollte im Bereich von 1 bis ΜΩ/Flächeneinheit liegen. Zur Herstellung eines
halbleitenden Glasurüberzugs mit einem derartigen Oberflächenwiderstand ist es bereits versucht worden,
zu herkömmlichen keramischen Glasurmischlingen verschiedene leitfähige Metalloxide zuzusetzen.
Nämlich
(1) halbleitende Glasurniischungen,
die Eisenoxid als leitendes Metalloxid enthalten
die Eisenoxid als leitendes Metalloxid enthalten
55
Diese Glasurmischung kann auf einen elektrischen Isolierkörper mit einer großen Wandstärke aufgebracht
werden, der in einer reduzierenden Atmo-Sphäre gebrannt werden muß. Es ist jedoch bekannt,
daß bei Verwendung eines elektrischen Isolators, der mit dieser Glasurmischung beschichtet ist, in einer
stark verschmutzten Atmosphäre dieser leicht einer elektrolytischen Korrosion unterworfen wird. Der
Temperaturkoeffizient des Widerstandes ist stark negativ, wodurch eine thermische Instabilität wahrscheinlich
ist. Demgemäß versagt ein elektrischer Isolator mit einer solchen halbleitenden Glasurmischung
über im wesentlichen »einer gesamten Oberfläche auf Grund seiner thermischen Instabilität. Das
Aussehen dieser Glasur ist außerdem in nachteiliger Weise schwarz.
(■>) Halbleitende Glasurmischungen, die als
leitendes Metalloxid Titanoxid enthalten
leitendes Metalloxid Titanoxid enthalten
Wenn diese Glasurmischmig auf einen hergestellten
Isolatorkörper aufgebracht wird und in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt wird, dann wird das
Titanoxid reduziert und der Oberflächenwiderstand des erhaltenen halbleitenden Glasurüberzugs ist weniger
als 100 ΜΩ/Flächeneinheit. Titanoxid-Glasuren werden jedoch durch Entladungen beschädigt, wodurch
auf Grund der Zurückoxidation des Titanoxids Leitfähigkeitsverluste auftreten. Ferner müssen die Herstellungsbedingungen,
insbesondere die BrennbedingunKcr.scharf eingehalten werden und derGIasierungsprozeli
der halbleitenden Glasurmischung ist sehr kompliziert, was die technische Herstellung ziemlich
einschränkt. Daher kann diese CiI isurmischung nicht
allgemein verwendet werden.
(3) Halbleitende Glasurmischlingen, die Zinnoxid
und A-itimonpentoxid als leitende Metalloxide
enthalten
Wenn diese Glasurmischung auf einen hergestellten Isolatorkörper aufgebracht wird, dann besitzt der
halbleitende Glasurübeivug eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber einer elektrolytischen Korrosion,
einen niedrigen negation Temperaturkoeflizienlen des Widerstands und einen angemessenen thermischen
F.xpansionskoeffi/ienten. Die beschichtete Oberfläche
ist erau oder weiß. Daher ist diese Glasurmischung besonders zur Herstellung von Hochspannungsisolatoren
geeignet, die eine hohe mechanische Festigkeit benötigen. Beispiele solcher halbleitender Glasurmischungen
sind in den britischen Patentschriften 982600. 1098958 (entsprechend USA.-Patentschrift
3 368 026) und 1112 765 beschrieben. Bei sämtlichen
darin beschriebenen Verfahren wird ein blaues Zinnoxid, welches durch Calcinieren eines Gemisches von
99 bis 95 Molprozent SnO2 und 1 bis 5 Molprozent Sb1O5 bei Temperaturen von H)OO bis 1200 C oder
durch Calcinieren eines Gemisches von 99.5 bis 95 Molprozent SnO2 und 0.5 bis 5 Molprozent Sb2O5 bei
Temperaturen von 1200 bis 13000C erhalten wird,
mit einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung vermischt und das erhaltene Gemisch wird auf die
Oberfläche eines keramischen Gegenstands aufgebracht und gebrannt, wodurch auf der Oberfläche des
keramischen Gegenstands ein halbleitender Glasurüberzug erhalten wird. Diese Verfahren sind jedoch
nur auf das Brennen von elektrischen Isolatoren in oxidierenden Atmosphären anwendbar, aber nicht
auf elektrische Isolatoren mit einer großen Wandstärke, die in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt
werden müssen, weil der Oberflächenwiderstand des erhaltenen halbleitenden Glasurübcrzugs
mehr als 100 ΜΩ/Flächeneinheit beträgt und die Oberfläche sich erheblich aufbläht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen
auf Sn-Sb-Basis. das dadurch gekennzeichnet ist. daß man ein Gemisch aus 85 bis 94 Molprozent,
berechnet als SnO2, mindestens einer Zinnkomponente aus der Gruppe SnO2 und H2SnO3 und
6 bis 15 Molprozent, berechnet als Sb2O5, mindestens
einer Antimonkomponente aus der Gruppe Sb, Sb2O3
unu Sb2O5 bei einer Temperatur von 1000 bis 130O0C
in einer oxidierenden Atmosphäre calciüiert, das calcinierte Gemisch pulverisiert, 25 bis 45 Gewichtsprozent
dieses pulverisierten Gemisches mit 55 bis 75 Gewichtsprozent einer herkömmlichen keramischen
Glasurmischung vermischt, das erhahene G misch bei einer Temperatur von 1200 bis 1400° C in
einer oxidierenden Atmosphäre schmilzt, die erhaltene Schmelze pulverisiert, und daß man nicht weniger als
70 Gewichtsprozent des erhaltenen frittierten Materials mit nicht mehr als 30 Gewichtsprozent mindestens
eines Materials aus der Gruppe Ton, Kaolin, Bentonit und herkömmlicher keramischer Glasur- |5
mischungen vermischt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit ein calciniertes Material aus Zinnoxid und Antimonoxid
und eine herkömmliche keramische Glasurmischung pulverisiert und vermischt. Das Gemisch wird gcschmolzen,
um ein gefrittetes Material herzustellen. Das gefrittete Material und eine herkömmliche
keramische Glasurmischung werden erneut pulverisiert und gemischt. Auf diese Weise können Teilchen,
bei welchen die elektrisch leitenden Oxide mit einer Fritte mit einer herkömmlichen keramischen Glasurzusammensetzung
überzogen sind, erhalten werden. Daher wird, selbst wenn ein hergestellter Isolatorkörpcr.
der mit der halbleitenden Glasurmischunp glasiert ist, in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt
wird, die Brennatmosphäre bei jedem der Teilchen durch die überdeckende Frittenschicht abgeschlossen,
und das elektrisch leitende Oxid im Mittelteil der Teilchen wird von der reduzierenden Atmosphäre
nicht beeinflußt. Auf diese Weise kann ein halbleitender Glasi'rüberzug hergestellt werden, dessen
Aussehen und dessen elektrische Leitfähigkeit nicht verschlechtert sind.
Darüber hinaus ist die erfindungsgemäße halblcitendc
Glasurmischung leicht auf einen elektrischen Isolator mit einer großen Wandstärke, der in einer
reduzierenden Atmosphäre gebrannt werden muß, aufb \gbar. Dies war bis jetzt nach dem herkömmlichem
Verfahren unmöglich. Selbst bei eic irischen Isolatoren mit einer großen Wandstärke körnen die
elektrischen Eigenschaften gemäß der Erfindung erheblich verbessert werden.
Die Erfindung soll nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher erläutert werden.
Die Fig. IA und 1 B sind Fließschemen, in denen
das herkömmliche Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn-Sb-Basis mit
dem Verfahren gemäß der Erfindung verglichen wird.
Die Fig. IA zeigt ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasuren, während
der Gegenstand der Fig. 1 B das Verfahren gemäß der Erfindung ist. Bei dem Verfahren gemäß der
Fig. IB wird mindestens eines der Zinnoxide, wie Zinnoxid (SnO2) und Metazinnsäure (H2SnO,) in
einer Menge von 85 bis 94 Molprozent, berechnet als SnO2, mit mindestens einem der Antimonoxide, wie
metallischem Antimon (Sb), Antimontrioxid (Sb2O3)
und Antimonpentoxid (Sb2O5) in einer Menge von
6 bis 15 Molprozent, berechnet als Sb2O5, vermischt.
Das erhaltene Gemisch wird in Luft oder in einer oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von
1000 bis 1300" C calcinicrt (diese Stufe soll nachstehend
als Calcinierungsvcrfahren bezeichnet werden). Sodann wird es pulverisiert. 25 bis 45 Gewichtsprozent
des erhaltenen Pulvers werden mit 55 bis 75 Gewichtsprozent einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung
für Isolatoren vermischt. Letztere besteht aus herkömmlicherweise verwendeten Glasurmaterialien,
wie Feldspat, Dolomit, Talk, Calcit, Kaolin, Ton und Quarzsand. Das erhaltene Gemisch wird bei
Temperaturen von 1200 bis 1400 C in Luft oder in
einer oxidierenden Atmosphäre zur Herstellung eines gefritterten Materials gebrannt (diese Stufe soll nachstehend
als Friltierungsprozeß bezeichnet werden). Nicht weniger als 70 Gewichtsprozent dieses frittierten
Materials und nicht mehr als 30 Gewichtsprozent mindestens eines der Materialien Ton, Kaolin, Bentonit
oder herkömmlichen Glasurmischung werden pulverisiert und mittels einer Trommel zu einer halbleitenden
Glasurmasse vermischt. Diese Masse ist zum Aufbringen auf einen Isolatorkörper mit einer
großen Wandstärke geeignet, der in einer reduzierenden Atmosphäre gebrannt werden muß. Wenn diese
Masse auf die Oberfläche eines hergestellten Isolatorkörpers nach einem herkömmlichen Verfahren, beispielsweise
einem Sprüh- oder Tauchverfahren, aufgebracht wird und der glasierte Isolatorkörper in einer
zum Brennen von Por/ellankörpern üblichen reduzierenden
Atmosphäre gebrannt wird, dann wird ein halbleitender Glasurüberzug mit einem Oberflächenwiderstand
von 1 bis 100 ΜΩ Flächeneinheit und einer
grauen oder weißen Farbe auf der Oberfläche des Isolatorkörpers gebildet.
Bei dem Calcinierungsprozeß wird die Antimonkomponente
in die Zinnkomponente hineindotiert, um eine elektrische Leitfähigkeit auszubilden. Wenn
die Calcinierungstemperatur in Luft oder in einer oxidierenden Atmosphäre niedriger als 1000"C ist,
dann kann die Antiiryjnkomponente in die Zinnkomponente
nicht vollständig hineindotiert werden, und wenn die Glasur, welche dieses calcinierte Material
enthält, auf einen vorher hergestellten Isolatorkörper aufgebracht wird, dann sind die Eigenschaften
des halbleitenden Glasurüberzugs instabil. Wenn die Calcinierungstemperatur höher als 1300'C ist. dann
verflüchtigt sich die Antimonkomponente rasch und es kann keine gewünschte Zinnkomponente erhalten
werden, die mit der Antimonkomponente dotiert ist, so daß beim Aufbringen der Glasur, welche dieses
calcinierte Material enthält, auf einen hergestellten Isolatorkörper der Oberflächenwiderstand des halbleitenden Glasurüberzugs mehr als 100 ΜΩ/Flächcneinheit
beträgt. Es ist daher notwendig, daß der Calcinierungsprozeß bei einer Temperatur von 1000
bis 13000C in einer oxidierenden Atmosphäre vorgenommen
wird. Wenn ferner der Calcinierungsprozeß in einer reduzierenden Atmosphäre, beispielsweise in
Gegenwart von gasförmigem Kohlenmonoxid oder von gasförmigem Wasserstoff, vorgenommen wird,
dann wird bei Temperaturen von mehr als eiwa 1000"C die Zinnkomponente zu metallischem Zinn,
welches sich verflüchtigt, reduziert, so daß gleichfalls
keine mit der Antimonkomponente dotierte Zinnkomponente erhalten werden kann. Umgekehrt kann
bei Temperaturen unterhalb von 10000C die Antimonkomponente
nicht vollständig in die Zinnkomponente hineindotiert werden, so daß auch in diesem Fall die
gewünschte Glasurmischung nicht erhalten werden kann. Daher sollte der Calcinierungsprozeß in einer
oxidierenden Atmosphäre vorgenommen werden.
Wenn eine halbleitende Glasurmischung aus weniger
als 70 Gewichtsprozent des frittierten Materials und nicht mehr als 30 Gewichtsprozent mindestens eines
der Materialien Ton, Kaolin, Bentonil oder einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung hergestellt
wird, dann kann die Viskosität der erhaltenen halbleitenden Glasurmischung leichter kontrolliert
werden. Weiterhin wird die Bearbeitbarkeit der Glasurmischung im Vergleich zu einer, die aus dem frittierten
Material allein hergestellt ist, verbessert. Schließlich besitzt der halbleitende Glasurüberzug einen ausgezeichneten
Oberflächenzustand, d.h., es liegen nur sehr wenig Nadelstiche vor. Diese Erscheinungen werden
erheblicher, wenn die Menge des obengenannten Tons. Kaolins, Bentonits oder der herkömmlichen
keramischen Glasurmischung zunimmt. Wenn diese Menge jedoch mehr als 30 Gewichtsprozent beträgt,
dann steigt der Oberflächenwiderstand des erhaltenen halbleitenden Glasurüberzugs rasch an und geht über
100 ΜΩ/Flächeneinheit hinaus. Obgleich die aus dem frittierten Material allein hergestellte halbleilende
Glasurmischung eine etwas verringerte Bearbeitbarkeit aufweist, kann sie trotzdem verwendet werden.
Demgemäß beträgt die Menge der Materialien Ton, Kaolin, Bentonit oder der anderen herkömmlichen
keramischen Glasurmischung vorzugsweise nicht mehr als 30 Gewichtsprozent.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert
SnO2 und Sb2O5 wurden in dem in Tabelle I angegebenen
Verhältnis vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde 2 Stunden in Luft in einem elektrischen Ofen hei
1200 C gebrannt. Das calcinicrtc Material wurde auf
eine Teilchengröße von 0.044 mm pulverisiert: 30 Gewichtsprozent des erhaltenen Pulvers und 70 Gewichtsprozent
einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung wurden miteinander vermischt und in Luft
bei 1300° C geschmolzen, um ein frittiertes Material
herzustellen. 97 Gewichtsprozent des erhaltenen frittierten Materials und 3 Gewichtsprozent Kaolin wurden
vermischt und mittels einer Trommel zu einer Teilchengröße von 0,044 mm pulverisiert, wodurch
eine halbleitende Glasurmasse hergestellt wurde. Die Masse wurde auf einen vorher hergestellten Isolatorkörper
aufgebracht, und der glasierte Isolatorkörper wurde in einer reduzierenden Atmosphäre bei einer
Brenntemperatur von 1260cC und einer maximalen
Kohlenmonoxidgaskonzentration von 6,1 "„ gebrannt.
Auf diese Weise wurde ein gebrannter Isolatorkörper erhalten, der einen Oberflächenzustand und einen
Oberflächenwiderstand aufwies, wie es in Fig.2 gezeig}
wird.
Bei einem Anteil des Sb2O5 von weniger als 6 Molprozent
werden auf der Oberfläche des halbleitenden Glasurüberzugs Blasen gebildet. Wenn der Anteil
mehr als 15 Molprozent beträgt, dann ist der Oberflächenwiderstand
des halbieitenden Glasurübemigs höher als 100 ΜΩ/Flächeneinheit und die angestrebten
Eigenschaften können nicht erhalten werden.
Es hat sich daher gezeigt, daß es vorzuziehen ist. die
Zinnkomponente in Mengen % on 85 bis 94 Molprozent, berechnet als SnO2. und die Antimonkomponente
in Mengen von 6 bis 15 Molpro/ent. berechnet
als Sb2O5. einzusetzen. Insbesondere im Falle der
Zinnkomponente von 88 bis 92 Molprozent (als SnO2) und der Antimonkomponente von 8 bis 12 Molpro/ent
(als Sb2(M ist die Oberfläche des erhaltenen
halbieitenden Glasurüberzugs gut und es wird ein stabiler Oberflächenwiderstand erhalten.
SnO2
Sb2O5
Sb2O5
Molprozcnt
99 97 95 93 90 88 85 84 82 80 1 3 5 7 10 12 15 16 18 20
Ein Gemisch aus 92 Molprozent SnO2 und 8 Molprozent
Sb2O5 wurde 2 Stunden in Luft in einem elektrischen
Ofen bei 11000C calciniert. Das calcinierte
Material wurde auf eine Teilchengröße von weniger als 0,044 mm pulverisiert. 35 Gewichtsprozent des
erhaltenen Pulvers wurden mit 65 Gewichtsprozent einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung
vermischt. Das erhaltenen Gemisch wurde den nachstehenden Frittierungsprozessen unterworfen.
Bei einem dieser Prozesse wurden die Gemische 2 Stunden in Luft in einem elektrischen Ofen bei 1000.
1100, 1200, 1300, 1400 bzw. 15000C gebrannt. Bei
einem anderen dieser Prozesse wurden die Gemische 2 Stunden in einer reduzierten Atmosphäre mit einer
Konzentration an gasförmigem Kohlenmonoxid von 3"o bei 1100, 1200, 1300 bzw. 14000C gebrannt.
Jeweils 95 Gewichtsprozent der erhaltenen frittierten
Materialien und 5 Gewichtsprozent einer herkömmlichen Glasurmischung wurden vermischt und mittels
einer Trommel pulverisiert, wodurch 10 halbleitende Glasurmassen erhalten wurden. Die einzelnen Glasurmassen
wurden auf einen vorher hergestellten Isolatorkörper aufgebracht und der glasierte Isolator wurde
in einer reduzierten Atmosphäre bei einer Brenntemperatur von 1280cC und einer maximaäen Kohlenmonoxidkonzentration
von 6,4",, einem herkömmlichen Brennprozeß unterworfen, wodurch ein gebrannter
Isolatorkörper erhalten wurde.
Wenn die Brenntemperatur beim Frittierungsprozeß in Luftatmosphäre weniger als 12000C oder mehr als
14000C beträgt, dann beträgt der Oberflachenwiderstand mehr als 100 ΜΩ/Flächeneinheit. Demgemäß
sind solche Temperaturbereiche nicht vorzuziehen. Es wurde weiter festgestellt, daß, wenn das Brennen
beim Frittierungsprozeß in einer reduzierenden Atmosphäre vorgenommen wird, der Oberflächen widerstand
immer mehr als 100 ΜΩ/Flächeneinheit beträgt. Demgemäß ist das Brennen in einer reduzierenden
Atmosphäre nicht vorzuziehen.
Ein Gemisch aus 90 Molprozent SnO2 und 10 MoI-prozent
Sb2O5 wurde verwendet und 2 Stunden in
Luft in einem elektrischen Ofen bei 1200 C calciniert.
Das erhaltenen calcinierte Material wurde auf eine Teilchengröße von weniger als 0.044 mm pulverisiert.
Das erhaltene Pulver wurde mit einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung in dem in Tabelle II
angegebenen Gewichtsverhältnis vermischt. Die erhaltenen Gemische wurden einem Frittierungs\erfahren
unterworfen, wobei die Gemische 2 Stunden in
Luft in einem elektrischen Ofen bei 14000C geschmolzen
wurden. Auf diese Weise wurden frittierte Materialien erhalten. Die einzelnen frittierten Materialien
wurden auf eine Teilchengröße von weniger als 0,044 mm unter Verwendung einer Trommel pulverisiert,
wodurch eine halbleitende Glasurmasse erhalten wurde.
Die einzelnen halbleitenden Glasurmassen wurden auf einen vorher hergestellten Isolatorkörper aufgebracht.
Die glasierten Isolalorkörper wurden in einer reduzierten Atmosphäre bei einer Brenntemperatur
von 12800C und einer maximalen Kohlenmonoxidkonzentration
von 6,4",, einem herkömmlichen Brennen unterworfen, wodurch gebrannte Isolatorkörper
erhalten wurden.
Die Oberflächenwiderstände sind höher als 100 ΜΩ/ Flächeneinheit, wenn nicht das elektrisch leitende
Oxid und die herkömmliche keramische Glasurmischung in Mengen von 25 bis 45 Gewichtsprozent
bzw. von 55 bis 75 Gewichtsprozent eingesetzt wird. Eine halbleitende Glasurmischung außerhalb dieser
Bereiche ist daher nicht vorzuziehen.
Gewichtsprozent | |
Elektrisch | |
leitendes | |
Oxid | 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 |
Her | |
kömmliche | |
keramische | |
Glasur | |
mischung. .. | 90 85 80 75 70 65 60 55 50 45 |
30
Ein Gemisch aus 90 Molprozent SnO2 und 10 Molprozent
Sb2O5 wurde 2 Stunden in Luft in einem elektrischen
Ofen bei 12000C calciniert. Das calcinierte
Material wurde auf eine Teilchengröße von weniger als 0,044 mm pulverisiert. 35 Gewichtsprozent des
erhaltenen Pulvers wurden mit 65 Gewichtsprozent einer herkömmlichen keramischen Glasur mit einer
molaren Zusammensetzung von 0.40 KNaO. 0,30 CaO, 0.30 MgO, 0.75 Al2O3 und 6,00 SiO2 vermischt. Das
erhaltenen Gemisch wurde 2 Stunden in Luft in einem elektrischen Ofen bei 12500C gebrannt, wodurch ein
frittiertes Material erhalten wurde. Dieses wurde sodannzu einer Teilchengrößevonwenigerals0,044mm
pulverisiert. 90 Gewichtsprozent des pulverisierten frittierten Materials und 10 Gewichtsprozent der obengenannten
keramischen Glasurmischung wurden unter Verwendung einer Trommel und unter Zusatz von
Wasser miteinander vermischt, wobei der Wasserzusatz so bemessen wurde, daß der Wassergehalt
42 Gewichtsprozent betrug. Auf diese Weise wurde eine halbleitende Glasurmasse hergestellt. Diese wurde
auf den obersten Teil eines Isolatorkörpers eines 34,5-KV-Postisolatorkörpers
aufgebracht. Der maximale Kerndurchmesser nach dem Brennen betrug 80 mm.
Die Dicke der Glasurschicht betrug 0,30 bis 0,33 mm Der andere Teil des Isolatorkörpers wurde mit einer
herkömmlichen, leicht grauen, nicht leitenden Glasur glasiert. Sodann wurde die äußere Peripherie des unteren
Endes sandgestrahlt. Der auf die obige Weise behandelte Isolatorkörper wurde in einer herkömmliehen
reduzierenden Atmosphäre bei einer Brenntemperatur von 1260 C und einer maximalen Monoxidkonzentration
von 6.6",, gebrannt.
Der Oberflächenwiderstand des halbleitenden GIasurüber7ugs
nach dem Brennen lag innerhalb eines Bereiches von 11.0 bis 14.8 Mil Flächeneinheit Die
Oberfläche wies ein gutes Aussehen und eine leicht graue Farbe auf.
Sodann wurde eine metallische Armatur auf den Außenumfang aufzementiert. Es wurde der Corona-Anfangsspannungstest
durchgeführt. Die beobachtete Spannung betrug etwa 45 KV.
Es wurden halbleitende Glasurmassen gemäß Tabelle III hergestellt. Diese Massen wurden auf die gesamte
Oberfläche von Hängeisolatorkörpern für Hochspannungsleitungen mit einem Durchmesser von
320 mm aufgebracht. Die Dicke der Glasurschicht betrug 0.27 bis 0,32 mm. Die glasierten Isolatorkörper
wurden in einer herkömmlichen reduzierten Atmosphäre bei einer Reifungstemperatur von 12900C
und einer maximalen Kohlenmonoxidkonzentration von 5.8",, gebrannt. Nach Beendigung des Brennens
wurden die Kappe und die Nadel auf den gebrannten Isolatorkörpern aufzementiert. Es wurde der Oberflächenwiderstand,
der Oberflächenzustand und die Widerstandsfähigkeit gegen Spannung im verunreinigten
Zustand bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind gleichfalls in Tabelle III gezeigt. Der Test wurde
folgendermaßen durchgeführt: Das Muster wurde nach Verunreinigung bis zu einem Verunreinigungs
grad, ausgedrückt in einer Salzabscheidungsdichte von 0.21 mg cm2 getrocknet, worauf ein künstliche
Nebel gebildet wurde und die maximale Spannunj bestimmt wurde, der das Muster widersteht, ohne dai
ein Überspringen oder ein Versagen auf Grunc thermischer Instabilität auftritt.
Wie aus Tabelle !Il ersichtlich, besitzt der gemäl
der Erfindung gebrannte Hängeisolator eine um 30" höhere Spannungswiderstandsfähigkeit pro Finhei
als ein herkömmlicher Hängeisolator, der mit eine
halblcttenden Glasur beschichtet ist. die Fisenoxu
enthält, und der in einer reduzierenden Atmosphän gebrannt ist
ίο
Kombination von
elektrisch leitenden
Oxiden
elektrisch leitenden
Oxiden
Mischverhältnis der elektrisch leitenden Oxide
(Molprozent, berechn.
Wert)
(Molprozent, berechn.
Wert)
Calcinierungsbedingungen (in Luft in einem elektrischen Ofen)
Teilchengröße des pulverisierten calcinierten
Materials
Materials
Keramische Glasurmischung zur Herstellung des frittierten Materials
(molare Zusammensetzung)
Mischverhältnis des calcinierten Materials zu der keramischen Glasurmischung
bei der Herstellung des frittierten
Materials
(Gewichtsprozent)
Materials
(Gewichtsprozent)
Brennbedingungen beim
Frittierungsprozeß
(in Luft in einem
elektrischen Ofen)
Frittierungsprozeß
(in Luft in einem
elektrischen Ofen)
Teilchengröße des pulverisierten calcinierten
Materials
Materials
Versatz zur Herstellung der halbleitenden Glasurmasse (Gewichtsprozent)
Herstellungsbedingungen der halbleitenden Glasur
SnO2 H2SnO3
Sb
Sb2O5 Sb2O3
SnO2 Sb2O5
Temperatur (0C) Zeit (h)
KNaO
CaO
MeO
Al2O3
SiO2
calciniertes Material
keramische Glasurmischung
Temperatur (0Qj Zeit (h)
frittiertes
Material
Kaolin
Ton Bentonit
+ + 88 |
+ + 88 |
12 | 12 |
1150 | 1150 |
2 | 2 |
0,044 mm | 0,044 mm |
0,30 | 0,30 |
0,50 | 0,50 |
0,20 | 0,20 |
0,60 | 0,60 |
5,00 | 5,00 |
35 | 35 |
65 | 65 |
1350 | 1350 |
2 | 2 |
0,044 mm | 0,044 mm |
100 | 80 |
0 | 0 |
0 | 20 |
0 | 0 |
88
12
12
1150
2
2
0,044 mm
0,35 | 0,35 |
0.45 | 0.45 |
0,20 | 0,20 |
0,65 | 0,65 |
5,00 | 5.00 |
35
65
1350
2
2
0,044 mm
80
20
88
12
1150
0,044 mm
35
65
1350 ->
Eisen(III)-oxid Titandioxid und Chromoxid
Fe1O3:60 TiO2:
25/Cr2O3:15
nicht calcinieri
0,044 mm
95 0 0
Elektrisch leitendes Oxid: 25%, keramische iGlasurmischuns:
KNaO: 0,30
0,20
0.50
CaO: MgO:
Al2O3: 0,65 5.00
SiO2:
Oberflächen widerstand
(ΜΩ/Flächeneinheit
Oberflächenzustand | Farbe
Oberflächenzustand | Farbe
Zustand Standhaltespannung im
verunreinigten Zustand pro Einheit (KV)
Das Zeichen 4 weisi auf das verwendele Oxid hin
Eigenschaften der Hängeisolatoren
bis 12 I 32 bis 42 | 26 bis 40 115 bis 26 118 bis
grau
gut
16.5 Überschlag bei 17,0KV
leicht grau
gut
16,0
Überschlag bei
16.5 KV
gut
16,0
Überschlag bei
16.5 KV
leicht grau
gut
16,0
, Überschlag bei
16.5 KV
16.5 KV
grau
gut
16,5
Über-
jschlag bei
17,0KV
schwarz gut 12,0
Versagen auf Grund thermischer Instabilität bei 12.5 KV
Die bei den Versuchen der Tabelle III verwendeten nachstehenden Tabelle IV angegebenen ^tr
halIcn d'C '"
Die keramische Glasur mit einer molaren Zusammensetzung von 0,2 bis 0,5 KNaO, 0,2 bis 0,6 CaO,
weniger als 0,3 MgO, 0,5 bis 0,9 Al2O3 und 4,0 bis
9,0 SiO2 wird bei der Erfindung vorzugsweise eingesetzt.
Chemische Zusammensetzung (Gewichtsprozent) der in Beispiel 5 verwendeten Rohstoffe
Ton | Kaolin | BeiHoiiit | |
Glühverlust | 14,16 | 11,20 | 6,06 |
SiO, | 48,76 33,50 1,42 0,29 0,16 OJO Spur |
50,56 33,80 0,50 0,04 0,08 2.70 0,90 |
69,85 12,86 1,83 4,48 0,58 2.01 1,06 |
Al,O3 | 99,97 | 99,88 | 98,71 |
Fe^O, ... . . .. | |||
CaO | |||
MgO | |||
KoO | |||
Nä,O | |||
Summe |
Im obigen Beispiel 4 wurde zwar beschrieben, daß die halbleitende Glasurmischung gemäß der Erfindung
auf das Oberteil von Postisolatoirkörpern aufgebracht
wird, und daß auf den anderen Teil dieser Isolatorkörper eine herkömmliche nichtleitende Glasurmischungaufgebracht
wird, doch kann nach der Erfindung auch die halbleitende Glasurmischung auf die gesamte
Oberfläche der Postleitungsisolatorkörper und der Hängeisolatoren aufgebracht werden. Die Masse
gemäß der Erfindung kann auch zusätzlich auf eine herkömmliche nichtleitende Glasurschicht aufgebracht
werden.
Durch die Erfindung können die Nachteile der bekannten Isolatoren und dergleichen vollständig behoben
werden. Es ist mit Hilfe der Erfindung möglich, im großen Maßstab Hochleistungshängeisolatoren mit
einem ausgezeichneten halbleitenden Glasurüberzug herzustellen. Darüber hinaus wird die Standhaltungsspannung
der erhaltenen Isolatoren verbessert. Daher können die Freileitungen auch bei schwereren Verunreinigungen
verwendet werden. Schließlich besitzen die erhaltenen Isolatoren ein schönes graues oder
weißes Aussehen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn-Sb-Basis, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Gemisch aus 85 bis 94 Molprozent, berechnet als SnO2, mindestens
einer Zinnkomponente aus der Gruppe SnO2 und H2SnO3 und 6 bis 15 Molprozent, berechnet
als Sb2O5, mindestens einer Antimonkomponente
aus der Gruppe Sb, Sb2O3 und Sb2O5
bei einer Temperatur von 1000 bis 130O0C in einer
oxidierenden Atmosphäre calciniert, das calcinierte
Gemisch pulverisiert, 25 bis 45 Gewichtsprozent dieses pulverisierten Gemisches mi! 55 bis
75 Gewichtsprozent einer herkömmlichen keramischen Glasurmischung vermischt, das erhaltene
Gemisch bei einer Temperatur von 1200 bis 1400 C
in einer oxidierenden Atmosphäre schmilzt, die erhaltene Schmelze pulverisiert, und daß man nicht
weniger als 70 Gewichtsprozent des erhaltenen frittierten Materials mit nicht mehr als 30 Gewichtsprozent
mindestens eines Materials aus der Gruppe Ton. Kaolin, Bentonit und herkömmlicher
keramischer Glasurmischungen vermischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gemisch aus 88 bis 92 Molprozent, berechnet als SnO2, mindestens einer
Zinnkomponente aus der Gruppe SnO2 und H2SnO3 und 8 bis 12 Molprozent, berechnet als
Sb;,O5, mindestens einer Antimonkomponente
aus der Gruppe Sb, Sb2O, und Sb2O5 calciniert
wild.
;l. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch aus SnO2 und
Sb,O5 calciniert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702065262 DE2065262C3 (de) | 1969-10-11 | 1970-09-22 | Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn/Sb-Basis |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP44081014A JPS493816B1 (de) | 1969-10-11 | 1969-10-11 | |
DE19702065262 DE2065262C3 (de) | 1969-10-11 | 1970-09-22 | Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn/Sb-Basis |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2065262A1 DE2065262A1 (de) | 1973-07-05 |
DE2065262B2 DE2065262B2 (de) | 1974-12-12 |
DE2065262C3 true DE2065262C3 (de) | 1975-07-24 |
Family
ID=25760270
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702065262 Expired DE2065262C3 (de) | 1969-10-11 | 1970-09-22 | Verfahren zur Herstellung von halbleitenden Glasurmischungen auf Sn/Sb-Basis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2065262C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN115448597B (zh) * | 2022-08-31 | 2023-06-30 | 湖南省醴陵市浦口电瓷有限公司 | 一种粘结釉料及其制备工艺与应用 |
CN115521068A (zh) * | 2022-10-27 | 2022-12-27 | 江西省星海电瓷制造有限公司 | 一种半导体釉及其制造方法 |
-
1970
- 1970-09-22 DE DE19702065262 patent/DE2065262C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2065262A1 (de) | 1973-07-05 |
DE2065262B2 (de) | 1974-12-12 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |