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Vorrichtung zum Prüfen der Spur und Durcllführung von Prüfverfahren
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Prüfen der Spur, der Lenkhebel
und der Lenkgeometrie lenkbarer Räder von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen,
mit einem auf vier Laufrädern verfahrbaren Rahmen, deren horizontale Achsen jeweils
in einem Sciiwenkhebel gelagert sind, dessen vertikale Achse als Schefenkachse an
der horizontalen Achse des zugehorigen Laufrades vorbei verläuft. Ferner bezieht
sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Prüfen der Spur und der Lenkgeometrie eines
Fahrzeuges unter Verwendung der genannten Vorrichtung.
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Die bisher bekannten Vorllclltllngen zur Überprüfung der Spur waren
sehr aufwendig. Sie erforderten einen entsprechend eingerichteten Meßplatz mit fest
eingebauten Ceräten, der nur zu diesem Zweck zur Verfügung stand und daher für andere
Zwecke nicht genutzt werden konnte. Es gibt allerdings auch transportable Prüfeinrichtungen.
Diese bestehen jedoch aus mehreren sehr komplizierten Geräten, die sehr aufwendig
sind und mit größter Sorgfalt behandelt werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache, robuste Prüfeinrichtung
zu erstellen, die wenig Platz beansprucht, nur im Bedarfsfall herangezogen werden
kann, im übrigen aber kaum Platz beansprucht, so daß sie überall leicht aufbewahrt
werden kann. Im übrigen soll für die Erfindung nur ein Meßplatz verwendet werden,
der nach Beendigung der Prüfung wieder für andere Zwecke zur Verfügung steht.
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Diese Aufgaben werden durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch
gelöst, daß der mit einer Auffahrt versehene, unmittelbar über dem Boden verlaufende
ahmen zwei in Bodennähe auf horizontalen, quer zur Längsrichtung verlaufenden Achsen
gelagerte Rollen für die Aufnahme eines lenkbaren Rades des zu prüfenden Fahrzeugs
aufweist und an der Außenseite ein zusätzliches Schlepprad an einer vertikalen Schwenkachse
angeordnet ist, an der vorzugsweise in der Ilöhe des Mittelpunktes des aufgefahrenen
rades eine parallel zur Haupterstreckungsebene des Schlepprades verlaufende Meßlatte
befestigt ist, die Neßdosen trägt, deren Meßstifte an die Peripherie des zu messenden
Rades zur Anlage gebracht werden konnen. Bei dicser Vorrichtung kann die Schwenkachse
des Schlepprades in der vertikalen Ebene angeordnet sein, die durch die Mitte zwischen
den beiden Rollen und demgemäß durch das Zentrum des auf diese aufgefahrenen, zu
vermessenden Rades verläuft. Weiterhin wird das Schlepprad durch eine Druckfeder
gegen den Boden gedrückt, welche sich einerseits an dem Lager für die Schwenkachse
und andererseits an einer Schulter der Schwenkachse abstützt.
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Mit einer solchen Vorriclstung kann ein Verfahren zum Prüfen der Spur
des Fahrzeugs gemäß der hrfindwlg in der Weise durchgeführt werden1 daß das Fahrzeug
dessen eines lenkbares Rad auf die Vorrichtung aufgefahren ist, wenigstens etwa
5 m weit in Gerade-aus-Stellung der lenkbaren Räder verfahren und dann der Abstand
der beiden Meßdosen von der Peripherie des aufgefahrenen Rades gemessen und ausgewertet
wird. Außerdem kann die Vorrichtung zum Prüfen der Lenkhebel und der Lenkgeometrie
eines Fahrzeugs in der Weise verwendet werden, daß das Fahrzeug, dessen eines lenkbares
Rad auf die Vorrichtung aufgefahren ist, etwa 5 m weit auf einem Kreis verfahren
und dann die Richtung der Meßlatte hinsichtlich der Tangente an den Kreis in dem
Punkt desselben gemessen und mit der Richtung dieser Tangente verglichen wird, der
auf dem Schnittpunkt der Schwenkachse des Schlepprades mit dem Kreis liegt.
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Schließlich kann das Verfahren zum Prüfen der Lenkhebel und der Lenkgeometrie
auch bei Fahrzeugen angewendet werden, die mehr als eine lenkbare Achse haben. Dann
werden allerdings für jede zusätzliche Achse, deren RAder gerade nicht geprüft werden
sollen, zzei weitere Vorrichtungen gemäß der Erfindung benötigt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand
einer Zeichnung näher erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem zur Prüfung aufgefahrenen Rad, Figö 2 eine
Draufsicht auf die Vorrichtung mit einer lenkbaren Achse, Fig. 3 in vergrößertem
Maßstab eine Seitenansicht eines an der Vorrichtung angebauten Schlepprades, Fig.
4 und 5 Abrollskizzen zur Erläuterung eines Teils der Erfindung.
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Die Prüfvorrichtung (Rollschuh) weist einen Rahmen 1 auf, der auf
vier versciiwenkbaren Laufrädern 2 verfahren werden kann.
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Die vier Laufrader sind in üblicher Weise verschwenkbar auf gehängt,
indem ihre horizontalen Achsen 3 jeweils in einem Schwenkhebel 4 gelagert sind,
dessen vertikale Schwenkachse 5 an der horizontalen Achse 3 des zugehörigen Laufrades
2 vorbeiläuft. Der Rahmen 1 ist sehr niedrig über dem Boden aufgehängt, damit ein
Rad 9 des zu überprüfenden Fahrzeugs ohne Schwierigkeit auf den Rahmen aufgefahren
werden kann. Hierzu ist der Halmen mit einer Auffahrt 6 versehen, die eine schiefe
Ebene aufweist, die knapp über dem Boden endet, so daß das auffahrende Rad 9 den
nachgiebigen, freien Endabschnitt der Auffahrt 6 ohne weiteres an den Boden andrückt.
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Im Rahmen sind zwei in Bodennähe auf horizontalen, quer zur Längsrichtung
verlaufenden Achsen 7 gelagerte, leicht drehbare Rollen 8 für die Aufnahme des lenkbaren
Rades 9 des zu prüfenden Fahrzeugs angeordnet.
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An der Außenseite 11 des Rahmens l ist ein zusätzliches Laufrad, nämlich
ein Schlepprad 12 an einer vertikalen Schwenkachse 13 gelagert. Diese Schwenkachse
trägt etwa in der IIöhe des btittclpunktes des aufgefahrenen Rades 9 eine parallel
zur liaupterstreckungsebene des Schlepprades 12 verlaufende Meßlatte 14, auf der
Aleßdosen 15 angebracht sind, deren Meßstifte 16 an die Peripherie des zu messenden
Rades, d.h. an die Reifen bzw. die Felgen zur Anlage gebracht werden. Im übrigen
ist die Schwenkachse 13 des Schlepprades 12 so angeordnet, daß ihre vertikale Längsachse
in der vertikalen ebene verläuft, die durch die Mitte zwischen den beiden Rollen
8 und demgemäß durch das Zentrum des auf diese Rollen aufgefahrenen, zu vermessenden
Rades 9 verlauft. Das Schlepprad 12 wird durch eine Druckfeder 17 gegen den Boden
gedrückt.
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Diese Feder stützt sich einerseits an dem Lager 18 für die Schwenkachse
und andererseits an einer Schulter 19 der Schwenkachse ab.
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Das Prüfverfahren wird mit der beschriebenen Vorrichtung in folgender
Weise durchgeführt: Nachdem das Vorderrad 9 einer lenkbaren Achse 21 des zu überprüfenden
Fahrzeugs auf die im Rahmen I gelagerten Rollen 8 aufgefahren ist, wird das Fahrzeug
olllle Lenkeinschlag geradeaus auf ebener Fahrbahn etwa 5 m weit gefahren. Nach
dem Anhalten werden sämtliche Laufräder 2 blockiert. Daraufhin wird der Abstand
der Meßstifte 16, die nach beiden Seiten von der Schwenkachse 13 gleich weit entfernt
auf der Meßlatte 14 sitzen, von den Reifen gemessen und notiert. Hierfdurch wird
die Abweichung des Vorderrades zum Parallellauf ermittelt.
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Vorspurmaße, die vorgeschrieben sind, werden hinzugezählt bzw. abgezogen.
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Um einen eventuellen Schlag des Vorderrades nicht in die Prüfung mit
aufzunehmen, werden auf dem Reifen oder dem Felgenhorn in der höhe der Mitte des
Rades bei den Meßdosen eine oder zwei um 1800 versetzte Markierungen angebracht.
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Daraufhin wird das Rad 9 um 1800 gedreht und nochmals gemessen. Durch
diese Messung kann ein gegebenenfalls bei diesem Rad vorhandener Schlag abgeglichen
und bei der Prüfung herausgehalten werden.
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Zur Überprüfung der Lenkgeometrie ist ein etwa mittlerer Kurvenradius
einzuschlagen und die Lenkung in dieser Stellung festzulegen. Dann wird das Fahrzeug
um mindestens 5 m verfalireii. Beim Verfahren des Fahrzeugs beschreiben die T,enkrollen
den tatsächlichen Jollkreis. Dadurch kann über die Meßlatte eine gegebenenfalls
vorliegende Differenz des Vorderrades festgestellt werden. In Fig. II ist eine lenkbare
Achse 21 mit dem zu messenden Innenrad 9 und dem anderen Rad 22 dargestellt. Die
Meßlatte 14 verläuft bei dieser Darstellung parallel zur Haupterstreckungsebene
des Rades 9. Die Lenkgeometrie bei diesem Rad ist also in Ordnung. In Fig. 5 ist
dargestellt, wie das Vorderrand 9 nach einem Verfahren des Fahrzeugs um etwa 5 m
zur Zleßlatte 14 unter Unlstanden stehen kann, wein die Lenkgeometrie der Achse
nicht in Ordnung ist. Das Vorderrad 9 steht dann auf dem erfindungsgemäßen Rahmen
1 nicht mehr parallel zur Meßlatte 14, die senkrecht zum zugeübrigen Radius 23 verläuft,
der die Schwenkachse 13 des Schlepprades 12 schneidet. Lenkhebel-Überprüfungen rechts
oder links müssen getrennt mit je einem Rollschuh für rechts oder links vorgenommen
werden.
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Mit der Vorrichtung körnien auch Lenkgeometrie-Messungen an solchen
Fahrzeugen vorgenommen werden, die zwei lenkbare Achsen aufweisen. Dann wird zur
Messung eines Rades einer Achse wie vorstehend beschrieben verfahren, nachdem die
beiden Räder der zweiten lenkbaren Achse jeweils auch auf einen erfindungsgemäßen
Rahmen aufgefahren worden sind. Für die Messung der Lenkgeometrie voii Fahrzeugen
mit zwei lenkbaren Achsen werden also drei erfindungsgemäße Prüfvorrichtungen benötigt.