DE2060249C3 - Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Abwickelspannung eines Garnes in einer Kettenschlichtmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Abwiekeispannung eines Garns in einer Kettenschlichtmaschine od. dgl., bei der eine mit der Achse eines Kettbaumes in Verbindung stehende Hälfte einer elektromagnetischen Kupplung vom Kettbaum und die andere Hälfte der elektromagnetischen Kupplung von einer vom Kettbaum mechanisch entkoppelten Drehvorrichtung antreibbar ist.

Nach dem Stand der Technik wird zur Aufrechterhaltung der Garnspannung dos Bandbremsverfahren benutzt. Beim Bandbremsverfahren wird ein Band über die Welle eines Keitbaumes gelegt. Das eine Ende des Bandes ist befestigt, während an das andere Ende ein Gewicht gehängt wird. Bei diesem Verfahren wird, wenn Garn vom Kettbaum gebogen wird, die Reibungskraft zwischen dem Band und der Welle als Mittel zur Erzeugung einer notwendigen Garnspanniing benutzt, um hierdurch das Lockerwerden des Garnes zu verhindern. Die Bremskraft für ein bestimmtes Gewicht bleibt hierbei jeweils konstant. Um die Garnspannung so einzustellen, daß sie mit der Abnahme des Durchmessers des Kettbaumes in Übereinstimmung steht, wenn das Garn abgezogen wird, ist es erforderlich, daß das Gewicht geändert und die Reibungskraft eingestellt wird. Diese aufeinanderfolgende Änderung des Gewichtes ist jedoch praktisch unmöglich, zumindest aber unwirksam. Ein weiterer Mangel besteht darin, daß beim Abwickeln von Garn mit geringerer Spannung ein Überlauf im Augenblick der Geschwindigkeitsminderung des Kettbaumes infolge der Massenträgheit der Kettbäume und der Ketten hervorgerufen wird.

Durch die DT-OS 19 19 000 ist weiter eine Vorrichtung zum Steuern der Garnspannung in einer Schlichtmaschine bekannt, bei welcher auf einer Welle eine Hälfte einer Elektromagnetkupplung aufgekeilt ist. Die andere Kupplungshälfte wird von einem PIV-Getriebe über ein Kettenrad, eine Kette und ein weiteres Kettenrad angetrieben, von denen das letztere auf einer Hohlwelle frei drehbar ist. Die Kupplungsglieder dieser Vorrichtung rotieren im gleichen Drehsinn. Beim Stillstand des Kettbaumes wird deshalb der Schlupf zwischen den beiden Kuppliingsgliedern Null, womit die Fadenspannung aufgehoben wird.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die Garnspannung beim Abwickeln des Garnes vom Beginn der Drehung bis zum Anhalten des Kettbaumes konsiant zu halten, unabhängig von der Änderung der Drehgeschwindigkeit des Keitbaumes

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäü dadurch gelöst, daß die vom Kettbaum mechanisch entkoppelte Hälfte der elektromagnetischen Kupplung von einem Motor entgegengesetzt zur Drehrichtung des Kettbaumes während des Wickelvorganges und bei Stillstand des Kettbaumes antreibbar und der Erregerstrom der elektromagnetischen Kupplung kontinuierlich gemäß der Drehgesehwindigkeiisänderung des Kettbaumes änderbar i.u.

Der mit der vorliegenden Erfindung erzielte Vorteil besteht im wesentlichen dann, daß als Mittel der Kraftübertragung eine elektromagnetische Kupplung vorgesehen ist. wobei die eingangsseitige Trommel der Kupplung mit der Achse eines Motors und der ausgaiiüsseitige Rotor der Kupplung mit der Achse eines sich drehenden Bauteils verbunden ist. daß ferner der die Ausgangsseite der Kupplung bildende Rotor mit üer Achse eines Kettbaumes verbunden ist. während die eingangsseitige Trommel mit Hilfe eines Motors in der zu "der Drehrichtung des Kettbaumes entgegengesetzten Richtung in Drehung versetzt wird, und daß schließlich das in der umgekehrten Richtung erzeugte Drehmoment elektrisch und frei geregelt wird, urn auf diese Weise die Geschwindigkeit des Kettbaumes zu regeln, ohne daß die Notwendigkeit eines zu großen Drehmoments zu der Zeit der Geschwindigkeitsminderung und des Halts bestehi.

Bei der Baumbremse mit dem bekannten Bandbremsverfahren muß das Gewicht gemäß der Abnahme des Durchmessers der ausgewickelten Garne während des Betriebes geändert werden, was eine kontinuierliche Spannungsregelung oder -kontrolle unmöglich macht. Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hingegen läßt sich die Konstanthaltung der Garnspannung automatisch ermöglichen.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Betriebsweise bei geringster Abwickelspannung möglich ist. Wird das Garn mit kleiner Spannung abgewickelt, ruft die Drehung des Kettbaumes ein Überschießen infolge der Trägheit der Masse des sich drehenden Kettbaumes und der aufgewickelten Ketten im Augenblick der Minderung der Drehgeschwindigkeit hervor; zu dieser Zeit wird jedoch automatisch eine Spannung ausgeübt, wodurch das Überschießen oder Überlaufen des Kettbaumes vollkommen vermieden werden kann.

Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich die Garnspannung nicht ändert, wenn die Kettgarne nach oben oder nach unten gestoßen werden, ob sich die Maschine nun im Stillstand oder im Betrieb befindet. Wenn diese Aufwärts- oder Abwärtsstellung wieder in die frühere Stellung geändert wird, nehmen die Kettgarne ihre Stellung wieder ein, ohne irgendein .Schlaffwerden hervorzurufen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 das Prinzip einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,

F i g. 2 die graphischen Darstellungen der Beziehung der Drehgeschwindigkeit des Kettbaumes und der entsprechenden Drehmomentänderung zum Zeitablauf, wobei Kurven gemäß dem Stande der Technik und ?e-

ιIKiLl der vorliegenden Erfindung verglichen werden. und

F ι g. i sehemalisch eine KettenschlKhimaschme. bei der die Erfindung vorieilh. '\ angewandt «erden k.irin.

In F ι g. i wird eine Bahn 4. die eine zusammengeiaü s te Gruppe von Ketten verkörpert, die von den Ketth.iiinien 5 in der Baumaufsteckvorrichiung 1 abgcwikkeh werden, durch den Schhchtabschniü 2 /um Trocknungsabsehmti 3 gefuhr!, wo die schlichte getrocknet wird. Die Bahn 4 wird dann nach recht·* /um Aufrollen geführt.

F ι g. 1 zeigt einen Motor 10 mit einem Rediiivt:onsgetnebe 11. das seinerseits mit einer Trommel 12.i au' der Eingangsseile einer elektromagnetischen kupplung 12 \ erblinden ist, wahrend der ausgangsseiiige Rotor 12h mit der Achse 6 des Kettbaumes 5 \erblinden ist: ein Tachogenerator hat die Bezeichnung 13. Die einsangsseitige Trommel 12a der elektromagnetischen kupplung 12 wird entgegen der Drehrichtung des Rotors 120 gedreht. Bei dieser Arbeitsweise wird ein durch die elektromagnetische Kupplung 12 hervorgerufener Schlupf benutzt, um der Bahn 4 die gewünscht.-Spannung zu erteilen.

F.rfinduiigsgemali kann eine üurchmesseranderung beim Abw ickeKorgang der Garne festgestellt werden, indem die l'mdrehungs/ahl des Kettbaumes 5 mitteis des Tachogenerator* Π gemessen wird; über den proportional arbeitenden Stellmeehanisnius wird der im Rotor 12b der elektromagnetischen Kupplung 12 fließende S"nn proportional zur Abnahme des Durchmesser-, de; aufgewickelten Garne vermindert, was entsprechend den Erregerstrom ccr eiektroiv. ignetischen Kupplung 12 ändert und die Kraft zur Bremsung des Kettbaumes 5 vermindert und folglich d;e Garnspannung konstant halt.

L πι die elektrische Regelung /'> erläutern, sei auf I 1 g. -' verwiesen. Gemäß E 1 g. 2 ist die Zeit / an der horizontalen Achse aufgetragen, wahrend die Drehgeschwindigkeit V und das Drehmoment Tan der entsprechenden vertikalen Achse aufgetragen sind. Die volle Linie \ zeigt die voreingestellte Spannung, die strichpunktierte Linie ß ein elektrisches Bremselement auf Grund der bisherigen elektromagnetischen Bremse, l'ulvcrbremse od. dgl. CV gibt die Geschwindigkeitskurve gemäß der vorliegenden Erfindung. (Tdie Drehmomentenkurve ebenfalls gemäß der Erfindung und /H'ilie Geschwindigkeitskurve von der Zeit hoher Geschwindigkeit zu derjenigen niedriger Geschwindigkeit wieder, wahrend DTdie entsprechende Drehmomentkurve zeigt. Nach dem Stand der Technik füllt gemäß der Kurve B das Bremsdrehmomeni schrittweise ab. wenn der Kettbaum 5 bei niedriger Geschwindigkeit /um Anlauf gebracht und dann die Geschwindigkeit errtoht wird. Wenn die Geschwindigkeit von höheren zu niedrigeren Werten und weiter zur Haltestellung geändert v. ird. soll ein großes Drehmoment bei jeder Veränderung erzeugt werden, um die Geschwindigkeit zu mindern. Ν.κΗ der vorliegenden Erfindung hingegen verlaufen die Geschwindigkeitskurve V und die Drehmomentenkurve CTallmählich, wie es die graphischen Darstellungen erkennen lassen. Insbesondere wird, wenn die Drehgeschwindigkeit des Kettbaumes 5 auf einen niedrigeren Wert abfallt, das Drehmoment allmählich erhöht, um die elektromagnetische Kupplung 12 in rberwachung zu halten, wie es durch Ca und Cb in der CV-Kurve erkennbar ist. Wenn die Drehgeschwindigkeit des Kettbaumes 5 abfällt oder den Stillstandst en annimmt, wird das Drehmoment wieder auf das Bremsdrehmoment oder das Haltedrehmomeni gebracht, ohne daß die Notwendigkeit besteht, solche großen Drehmomente wie Ba und Sein der ß-Kurve gemäß dem Stand der Technik zu erzeugen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch.

   Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Abwikkelspannung eines Garns in einer Kettenschlichtmaschine od. dgl, bei der eint" mit der Achse eines Kettbaumes in Verbindung stehende Hälfte einer elektromagnetischen Kupplung vom Kettbaum und die andere Hälfte der elektromagnetischen Kupplung von einer vom Kettbaum mechanisch entkoppelten Drehvorrichtung antreibbar ist. dadurch gekennzeichnet, daß die vom Kettbaum (5) mechanisch entkoppelte Hälfte der elektromagnetischen Kupplung (12) von einem Motor (10) entgegengesetzt zur Drehrichtung des Kettbaumes (5) während des Wickelvorganges und bei Stillstand des Keitbaumes (5) antreibbar und der Erregerstrom der elektromagnetischen Kupplung (12) kontinuierlich gemäß der Drehgeschwmdigkeitsänderung des Kettbaumes (5) änderbar ist.