DE2060155C3 - Verfahren zur Herstellung einer Alkalisilikatlösung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer AlkalisilikatlösungInfo
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Description
: Die Erfindung betrifft eir Verfahren zur Herstellung
einer vi:-kosen A Ikalisiiikatlösung.
Hitzebeständ ge und stmhlungsfeste Farben, die in den technischen Berichten der NASA veröffentlicht
werden, und inorganische, zinkreiche Farben sind
; häufig bekannte anorganische Beschichtungsmittel, bei
denen Alkalisilikat als Hauptbindemitte! des Überzuges -dient.
Diese anorgsnischeri Müssen ergeben wegen ihres
anorganischen Charakters theoretisch Überzugsfilme mit ausgezeichneter Wärmebeständigkeit, Feuerfestigkeit
und Widentandsfähigkeit gegen Losungsmittel. Es
ist jedo-rh sehr schwierig, di·; ausgezeichneten anorganischen
Eigenschaften bei ciesen Beschichtungsmitteln zur Geltung zu Dringen, we 1 der gebildete Alkalisilikat-Filrn
sehr spröde ist und schlecht auf den Unterlagen haftet. Außer einigen Überzügen, die Zinkpulver
enthalten und ζ Is Korrosionsschutzfarben für Metalle verwendet werden, vertragen sich diese Massen kaum
mit verschieden an Holzprodukten, z.B. Sperrholz, sowie
Asbestzementp atten und Betonerzeugriissen.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung einer viskosen Alkalisilikatlösung,
aus der «ich insbesondere gefärbte anorganische Beschichtungsmittel bereiten lassen, welche sich für die
verschiedenster Materialien, wie Metalle, Asbestzementplatten, Bitonerzeugnisse und Holzerzeugnisse,
eignen und Überzüge mit ausgezeichneter Haftung, hoher Rißfestigkeit, Feuerbeständigkeit, Wetterfestigkeit
und hohem Glanz ergeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine wäßrige 10- bis 50%ige Alkalisilikat-Lösung
mit 5 bis 300 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 170
Gewichtsprozent amorpher pulverförmiger Kieselsäure (bezogen auf den Feststoffgehalt dieser Lösung)
vermischt und unter Rühren mehrere Stunden auf 50 bis
1000C erwärmt wird, wobei die verwendete Alkalisilikat-Lösung
ein Molverhältnis zwischen Siliciumdioxid und Metalloxid im Bereich von 0,5 bis 15 aufweist,
vorzugsweise 1,0 bis 5,0, wenn das Alkalimetall Natrium oder Kalium ist, und 2,0 bis 10,0, wenn das Alkalimetall
Lithium ist. Liegt die Menge der amorphen Kieselsäure unter 5 Gewichtsprozent, so wird praktisch kein Vorteil
fes-.gestellt, weil der Einfluß der amorphen Kieselsäure
zu gering ist Überschreitet der Kieselsäure-Anteil jedoch 300 Gewichtsprozent, verliert das Gemisch seine
Fließbarkeit und wird als Überzugsmaterial umbrauchbar.
Jedes Element der ersten Gruppe des Periodensystems kann als Hydroxid für die erfindungsgernäßen
Beschichtungsmittel Verwendung finden. Gewöhnlich
ίο we-den dte Hydroxide von Natrium, Kalium oder
Litlsium benutzt.
Die Viskosität der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung hängt von dem Molverhältnis zwischen Alkalimetall und
Siliciumdioxid und von der Konzentration des Alkalisili-
is kats ab. Die wäßrige Alkalisilikat-Lösung ist brauchbar,
wenn die Konzentration zwischen 10 und 50 Gewichtsprozent liegt.
Das amorphe Kieselsäurepulver wird hergestellt, indem kristalline Kieselsäure bei einer Temperatur über
1700°C geschmolzen, die Schmelze abgekühlt und das Produkt vermählen wird. Kristalline Kieselsäure ist
inaktiv. So löst sie sich in Alkalisilikat-Lösung selbst unier Erwärmen nicht. Dementsprechend ist kristalline
Kieselsäure für das erfindungsgemäße Verfahren ungeeignet, da sie nicht die viskosen und hochkonzentrierten
polymeren Silikat-Massen bildet.
Aus der US-PS 34 55 709 sind bereits selbstaushartende
anorganische Beschichtungsmassen bekannt, die weißriges Lithiumsilikat und Zinkpulver enthalten. Die
dort beschriebene wäßrige Lithiumsilikat Lösung (SiIikale
von Natrium oder Kalium werden als ungeeignet bezeichne;) enthält kein strukturbildendes Material, wie
z. Ei. unvollständig lösliche amorphe Kieselsäure bzw. amorphe Kieselsäure mit adsorbierten Silikat-Ionen.
Erlindungsgemäß dient jedoch gerade dit amorphe
Kieselsäure im unvollständig aufgelöstem Zustand in der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung dazu, eine Suspension
von Siliciumdioxid oder Siliciumdioxidhydrat zu bilden, welche Micellen mit adsorbierten polymeren
Silikat-Ionen sowie monomere Silikat-Ionen (nthält.
Hierzu ein Beispiel: Amorphe Kieselsäure wird zu eirer wäßrigen Alkalisilikat-Lösung zugesetzt und dann
eir ige Stunden bei 50 bis 100° C' gerührt. Die Viskosität
der Mischung steigt allmählich an, bis eine hochviskose Masse enistanden ist. Wenn dieses Produkt mit Wasser
verdünnt und filtriert wird, so ergibt sich, daß die Menge de* amorphen Kieselsäure in dem Rückstand kleiner ist,
als sie ursprünglich zu der Lösung hinzugefügt worden ist. Vermutlich wird der Anteil der Kieselsäure, die sich
als Silikat in der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung auflöst, durch das Rühren und Erwärmen der Mischung erhöht.
Es ergibt sich ferner, daß ein hochelastischer, intermediiirer
Film im Verlauf der Trocknung entsteht, wenn das Gemisch auf die Oberfläche von Glas, Stahl und
Sperrholz aufgetragen und dann bei Raumtemperatur getrocknet wird. Wenn man hingegen nicht erwärmt
und rührt, so stellt man selbst nach langer Zeit keine Auflösung der amorphen Kieselsäure fest. Bei Verwendung
anderer als amorpher Kieselsäure wird ebenfalls die Auflösung der Kieselsäure und der Viskositätsanstieg
nicht beobachtet, selbst wenn das Gemisch erwärmt und gerührt wird.
Es folgt: nun ein praktisches Ausführungsbeispiiel.
Zu einer wäßrigen Lösung, die 1 Gewichtsteil (als Feststoff) verschiedener Alkalisilikate enthält, wird 1,5 Gewichtsteil pulverförmige amorphe Kieselsäure zugesetzt. Diese Mischung wird etwa 6 Stunden bei 50 bis H)O0C gerührt. Die Ergebnisse der Viskositätsmessung
Es folgt: nun ein praktisches Ausführungsbeispiiel.
Zu einer wäßrigen Lösung, die 1 Gewichtsteil (als Feststoff) verschiedener Alkalisilikate enthält, wird 1,5 Gewichtsteil pulverförmige amorphe Kieselsäure zugesetzt. Diese Mischung wird etwa 6 Stunden bei 50 bis H)O0C gerührt. Die Ergebnisse der Viskositätsmessung
und die Menge des gelösten Silikats in dem Gemisch warer, wie folgt:
Bei Verwendung von Natriumsilikat-Lösung
ohne Erwärmen und Rühren
ohne Erwärmen und Rühren
Viskosität 325 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 20%
mit Erwärmen und Rühren
mit Erwärmen und Rühren
Viskosität 9300 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 30%
Bei Verwendung von Kaliumsilikat-Lösung
ohne Erwärmen und Rühren
ohne Erwärmen und Rühren
Viskosität 280 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 20%
mit Erwärmen und Rühren
mit Erwärmen und Rühren
Viskosität 10 000 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 30%
Bei Verwendung von Lithiumsilikat-Lösung
ohne Erwärmen und Rühren
ohne Erwärmen und Rühren
Viskosität 600 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 20%
mit Erwärmen und Rühren
mit Erwärmen und Rühren
Viskosität 1200 Centipoise
gelöste Kieselsäure in Silikat-Form 24%
Wie man sieht, ist die Viskosität der Lösung nach Erwärmen und Rühren bei Lithiumsilikat etwa 2mal, bei
Natriumsilikat etwa 28mal und bei Kaliumsilikat etwa 35Tial so hoch wie die der Lösung vor dem Rühren und
Erwärmen. Es ergibt sich farner eine beträchtliche Differenz der Menge an gelöstem Silikat in der durch
Filtrieren der Mischung erhaltenen wäßrigen Lösung.
Die Ursache für diese Unterschiede ist bisher nicht geklärt. Es wird jedoch angenommen, daß komplizierte
chemische und physikalische Veränderungen in dem Lösungsgemisch beim Erwärmen und Rühren eintreten,
wobei sich polymere Silikationen-micellen bilden. Beispielsweise zeigen die Meßergebnisse bei der
Bestimmung des mittleren Molekulargewichtes durch Lichtbrechung nach R. V. Naumann, P. Debye und
A. P Brady sowie A. G. B r ο w η, daß der Anteil der
polymeren Silikationen-micelien in der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung mit zunehmender Silikat-Menge
ansteigt.
Nach den Resultaten dieser allgemein bekannten Untersuchungen sind die Veränderungen, die bei der
Reaktion eintreten, die gleichen, wie sie auch in der wäßrigen erfindungsgemäß gewonnenen Lösung von
polymerem Silikat stattfinden. Die oben beschriebene Mas.se muß eine Mehrkomponentenmischung von
monomeren Silikationen, polymeren Silikationen-micellen, teillöslicher amorpher Kieselsäure oder deren
Hydrat und amorpher Kieselsäure mit adsorbierten Silikationen sein. Es ist deshalb verständlich, daß die
Massen wenigstens in Gegenwart von Wasser so viskos sine!.
An dieser Stelle sei auf die scheinbar ähnle'
Me;hodci des Schmelz- und des Naßverfahi;
hingewiesen. Nach dem SchmeL·verfahren wird N:
uiYisilikatL'Lis. das durch Schmelzen einer Mischung
Kieselsäure und Natriumcarbonat erhalten wurde
heißem Wasser gelöst, und dann wird der unlösl ι ·
Rückstand abfiltriert, so daß eim wäßrige Lösung \
Alkalisilikai erhalten wird. Naei dem Naßverf.ili ■
wird eine Mischung von KieseU.iurepuher und Ni
Erwärmen unter Druck geschmol/i
Me;hodci des Schmelz- und des Naßverfahi;
hingewiesen. Nach dem SchmeL·verfahren wird N:
uiYisilikatL'Lis. das durch Schmelzen einer Mischung
Kieselsäure und Natriumcarbonat erhalten wurde
heißem Wasser gelöst, und dann wird der unlösl ι ·
Rückstand abfiltriert, so daß eim wäßrige Lösung \
Alkalisilikai erhalten wird. Naei dem Naßverf.ili ■
wird eine Mischung von KieseU.iurepuher und Ni
Erwärmen unter Druck geschmol/i
und dann wird zur Gewinnung einer wäßrigen Alkalisilikat-Lösung das Unlösliche abfiltriert Diese
Methoden zur Erzeugung der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung sind jedoch in den folgenden Punkten von dem
erfindungsgemäßen Verfahren völ'ig verschieden.
Namentlich enthält das Silikat in den wäßrigen Alkalisilikat-Lösungen, die nach dem oben beschriebenen
Schmelz- bzw. NaSverfahren erhalten werden, keine Polymer-Ionen-Micelien, sondern liegt in Form
von rnonomerem Silikat vor. Auch enthalten diese Lösungen keine derartigen strukturbildenden Materialien,
wie unvollständig lösliche amorphe Kieselsäure und amorphe Kieselsäure mit adsorbierten Silikationen.
Beim Auftragen einer solchen Lösung auf Platten von Glas, Stahl, Asbestzement und Sperrholz und anschließendem
Trocknen bilden die Filme während des Trocknungsprozesses Risse und zeigen, eine ungenügende
Haftung an der Unterlage. Die Anwendung bei porösen Materialien wie Asbestzement-Platten und
Sperrholz ist besonders unbefriedigend. Bei den erfindungsgemäß gewonnenen wäßrigen Alkalisilikat-Lösungen
liegt das Silikat — wie gesagt — wahrscheinlich als Mehrkomponentenmischung aus monomeren
Silikationen, polymeren Silikationen-rniceüen, teillöslicher
amorpier Kieselsäure oder Hydraten davon und amorpher Kieselsäure mit adsorbierten Silikationen
vor. Auch der Silikat-Gehalt ist hoch. Durch die Wechselwirkung dieser gelösten und suspendierten
Komponenten ergeben die Gemische eine hochviskose Lösung mit besonderem visko-elasti;,chem Verhalten.
Die Oberfläche der amorphen Kieselsäure, die eine Suspension bildet, befindet sich in einem teilweise
gelösten Zustand. Ferner sind Silikat ionen physikalisch und chemisch an die Oberfläche der amorphen
Kieselsäure gebunden und verstärken die Wechselwirkung zwischen der amorphen Kieselsäure als Füllstoff
und dem Silikat als Bindemittel, wobei sich ein sehr fester Film ausbildet.
Wenn diese Gemische auf die Oberfläche von Glas, Stahl, Asbestzement-Platten, Betonerzeugnissen und
Sperrholz aufgetragen werden, entsteht ein hochelastischer und stark anhaftender intermediärer Film ohne
Auftreten irgendwelcher Risse, weil die beim Beschichten entstehenden Spannungen durch die visko-elastischen
Eigenschaften der Masse ausgeglichen werden. Der Film zeigt ein sehr gutes Verlaufen während der
Trocknung, weil er wegen der besonderen viskoelastischen Eigenschaften des Gemisches eine geeignete
Viskosität und Oberflächenspannung besitzt.
Wenn dieser Film gehärtet wird, indem er in eine wäßrige Lösung eines Härters getaucht wird, findet die
Härtung entsprechend dem Eindringen des Härters statt. Während des HärtungsVorganges tritt jedoch eine
gleichförmige Relaxation der Spannungen in dem Überzugsfilm ein, und eine lokale Spannungshäufung ist
nicht zu befürchten. Dies ist der Grund, warum die Haftung, die Rißfestigkeit und der Glanz verbessert
werden.
Wenn derartige Härter und ein Mittel /ur Herabsetzung
der Oberflächenspannung, z. El ein Ili-orkohlenwasserstoff,
zusammen verwendet werden, iringt der Härter leichter in die Masse ein. und die Aushärtung der
Oberfläche und des Inneren wird gleichmäßig, so daß du Rißfestigkeit weiter ansteigt und die Haftung noch
me'ir erhöht wird.
I )er Silikat-Gehalt des gehärteten Films ist sehr hoch.
Die Härte des Überzugsfilms ist wegen .kr innigen
Wechselwirkung der amorphen Kieselsäure und dem
Bindemittel sehr groß. Es ist deshalb möglich, seine
Eigenschaften voll zur Geltung zu bringen, z. B. die hohe
Wetterbeständigkeit, chemische Widerstandsfähigkeit,
Rißfähigkeit, Feuerbeständigkeit und den Glanz des durch die Beschichtung erhabnen anorganischen
Filmes.
Die so erhaltene wäßrige Lösung des Gemisches hat trotz ihres hohen Kieselsäure-Gehaltes eine sehr große
Lagerbeständigkeit. Die Masse ist durchscheinend; färbende Stoffe, wie Titandioxid, Zinkoxid, rotes
Eisenoxid, Chromoxid, Ruß, Zinnober, Cobaltviolett, Cobaltblau, Cadroiumgelb, Ocker usw., können beigegeben
werden, ebenso anorganische Füllstoffe wie Glasfasern, Glaspulver, Glimmer, Talkum und Tonerde,
wenn dies nötig erscheint.
Die so erhaltenen Beschichtungsmittel lassen sich auf verschiedene Materialien, wie Asbntzement-Platten,
Gipstafeln, Preßplatten, Zementblöcke, Sperrholz, Stahlplatten, Aluminiumplatten, Beton- und Mörtelwände
nach herkömmlichen Verfahren, beispielsweise durch Aufsprühen oder Auftragen mit der Streichrolle bis zu
einer Dicke von etwa 30 bis 200 μ aufbringen. Der Überzug wird dann, falls notwendig, auf 80 bis 1OO0C
erwärmt und anschließend mit einer Härterlösung behandelt, und zwar durch sofortiges Eintauchen oder
— falls dies nicht möglich ist — indem die Behandlungslösung zur Härtung des Überzuges aufgesprüht wird,
nachdem dieser grifftrocken ist. Als Härter sinr1 wäßrige
Lösungen brauchbar, die eine Säure ein saures Salz, ein Säureamid (ein Salz, das durch Hydrolyse Säure
erzeugt), ein Silicofluorid usw., oder mehrere dieser Verbindungen enthalten, z. B. Phosphorsäure und
Phosphate, Sah:säure und Chloride, Schwefelsäure und
Sulfate, Salpetersäure und Nitrate, Fluosiiikaie, Ammoniumpersulfat,
Ameisensäure und Formamid, Oxalsäure und Oxalamid, Zitronensäure und Acrylamid. Beispiele
für die Phosphate sind Ammoniumphosphat und primäre Metallphosphate der allgemeinen Formel
.VH2O
drückt Es entstehen somit keine Risse in dem
gehärteten Film.
Als Miltel zur Herabsetzung der Oberflächensparinung
eignet sich insbesondere Fluorkohlenwasserstoffsulfonsäure der allgemeinen Formel
CnFln-, ;SO3H
worin η eine Zahl von 1 bis 16 ist Andere Beispiele von
geeigneten Mitteln zur Herabsetzung der Oberflächenspannung sind Silikon-Verbindungen der folgenden
allgemeinen Formel, bzw. ihre kolloidalen Suspensionen:
40
worin Me ein Metall der Gruppen I, Il und III des Periodensystems ist und das Verhältnis von Me : P 0,25
bis 1,0 beträgt. Beispiele von Chloriden sind Ammoniumchlorid, und Chloride von Metallen der Gruppen II,
HI und IV sowie Nebengruppenmetallen von anderen Gruppen des Periodensystems; das gleiche gilt für die
Nitrate. Beispiele von Fluosilikaten sind Blei-, Zink-, Calcium-, Natrium- und Kalium-hexafluosilikat.
Die Konzentration der wäßrigen Härterlösung sollte über 2 Gewichtsprozent und vorzugsweise über 15
Gewichtsprozent liegen. Wenn diese Härterlösung aufgetragen wird, tritt die Härtung uann schnell ein. Sie
ist gewöhnlich in 5 bis 60 Minuten abgeschlossen. Bei der Härtung tritt keine Rißbildung auf der Oberfläche
des Überzugsfilms arf Wenn 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent, oder vorzugsweise 0.03 bis 0,5 Gewichtsprozent
eines Mittel;» zur Hi r.ihsetzung der Oberflächenspan- jo
nung. wie Fluorkohlenwasserstoff und Silikon, ?u der Härterlösung hin/uge'ugt werden, dringt diese schnell
in den Überzugsfilü oin, so daß die Härtung an der
Oberfläche und im Inneren des Überzugsfilms gleichzeitig stattfinden Dem/ lfolge werden Spannungen, die 6s
gewöhnlich als 1 <>l>_'e der unterschiedlichen Härtungs
geschwindigkeit an ik r Oberfläche und im Inneren des
I Ihfil aiifti fen, auf ein Minimum herab^e
I
R Si O
R Si O
Si O
i
Si R
Si R
worin R Methyl oder Phenyl und η eine Zahl von 0 bis 2230 ist.
Wie oben im einzelnen beschrieben wurde, wird nach der Erfindung das polymere Silikat durch Erwärmen
einer Mischung aus einer wäßrigen Alkalisilikat-Lösung und amorpher pulverförmiger Kieselsäure gebildet Das
polymere Silikat ergibt ein viskoses, filmbildendes Material mit besonderen visko-elastischen Eigenschaften.
Dementsprechend ist die Auftragung viel leichter durchzuführen als bei herkömmlichen anorganischen
Beschichtungsmitteln. Da wäßrige Härterlösungen verwendet werden, ist es möglich, den Überzug bei
Raumtemperatur auszuhärten, und auch die Härtungszeit wird weitgehend verringert.
Der Zusatz von Tensiden zu der Härterlösung fördert deren Eindringen in den Überzugsfilm. Auf diese Weise
wird der Unterschied in der Härtungszeit zwischen dem Inneren und der Oberfläche des Filmes auf ein Minimum
verringert und die Rißbildung vollkommen ausgeschaltet.
Der mit den erfindungsgemäß hergestellten Alkalisilikatlösungen erhaltene anorganische Überzugsfilm ist
nicht nur beständig gegen Wasser, Chemikalien und Lösungsmittel, sondern hat auch guten Glanz, ist
wetterfest und leicht zu bearbeiten. Besonders zu bemerken ist, daß der Überzug nicht brennbar und
rauchfrei ist. Diese Eigenschaften sind besonders wichtig bei Überzügen für Baustoffe. Wenn die
Beschichtungsmittel nach der Erfindung zum Überziehen und Färben verschiedener Baustoffe verwendet
werden, lassen bkh diese vor einer Beeinträchtigung durch Umwelteinflüsse schützen. Durch das ansprechende
Äußere wird auch der Wert der Baustoffe erhöht. Ferner ist es möglich, dem beschichteten
Material eine oberflächliche Texturierung zu geben, indem es unmittelbar nach dem Auftragen der
Beschichtungsmittel mit Sand, Glasperlen oder Glasfloeken
bestreut wird. Nachdem iier Übetzugsfilm grifftrocken ist, wird er durch Behandlung mit einer
Harterlösung ausgehärtet. Es ist auch möglich, mehrfarbige Überzüge zu erzeugen, indem IKs( hichtungsmittel
verschiedener Farbe versprüht weulen Auch kann die Oberfläche mit verschiedenen Mustern versehen werden,
indem sie nach der Bildung Jc- Überzugsfilmes
bedruckt wird. Die Heschii/htun^spintel haben somit
zahlreiche Vorzüge, die auf Grund der herkömmlichen anorganischen Überzugsmassen nicht zu erwarten
waren.
Die Erfindung wird im. nachstehenden an Hand praktischer Beispiele näher erläutert. Teil- und Prozentangaben
bedeuten Gewichtsteile bzw. Gewichtsprozent, wenn nichts anderes angegeben ist.
Zu 60 Teilen einer 30%igen wäßrigen Kaliumsilikat-Lösung, in der das Molverhältnis von Siliciumdioxid und
Kaliumoxid 2,4 betrug und deren Dichte bei 20°C 1,273
betrug, wurden 15 Teile amorphe, pulverförmige Kieselsäure zugesetzt. Das Kieselsäurepulver war durch
Aufschmelzen, Abkühlen und Vermählen hergestellt worden. Die Teilchengröße des Pulvers war kleiner als
0,043 mm lichte Maschenweite. Die Mischung wurde in einen dicht verschließbaren Kessel aus rostfreiem Stahl
eingebracht und 20 Stunden unter Rühren auf 800C erwärmt. Das amorphe Kieselsäurepulver in der
Mischung löste sich allmählich in der Lösung auf, so daß eine viskose Masse entstand. Zur Bereitung des
Beschichtungsmittels wurden 15 Teile Titanoxid und 10 Teile Glimmerpulver (kleiner als 0,075 mm lichte
Maschenweite) zu der Lösung zugesetzt, und das Ganze wurde 16 Stunden in einer Kugelmühle dispergiert.
Ferner wurde eine Härterlösung (X) bereitet, indem 20 Teile Ammoniumsulfat in 80 Teilen Wasser aufgelöst
wurden. Zu diesem Härter wurde eine kleine Menge eines oberflächenaktiven Mittels, wie den obenerwähnten
organischen Fluor-Verbindungen, zugesetzt, wodurch das Härtungsmittel (Y) entstand. Ein herkömmliches
Härtungsmimel, nämlich eine 10%ige Phosphorsäure-Lösung, wurde als Härter (Z) benutzt.
5
5
Vergleichsbeispiel
Ein Alkalisilikat-Beschichtungsmittel wurde '.um
Vergleich mit Beispiel 1 in herkömmlicher Weise ίο bereitet, und zwar wurden 60 Teile Kaliumsilikat, 15
Teile Talkum, 15 Teile Titandioxid und 10 Teile Glimmerpulver in eine Kugelmühle eingebracht und 16
Stunden zur lie Stellung einer Überzugsmasse vermischt.
Versuchsbeispiel
Die Beschichtungsmittel des Vergleichsbeispieles und
des Beispieles. I wurden auf Asbestzementplatten (300 χ 10 χ 5 mm) gemäß der Spezifikation ]1S (Japanese
Industrial Standard) A 5410-67 mittels einer Spritzpistole mit einem Düsendurchmesser von 1,5 mm
und bei atmosphärischem Druck zu einem Film mit einer Dicke von ungefähr 100 μ aufgebracht. Die
2.S beschichteten Platten wurden 30 Minuten bei 80°C
getrocknet und dann jeweils 10 Minuten in die Härterlösungen X, Y und Z eingetaucht. Die Eigenschaften
wurder: geprüft, nachdem die Platten mit Wasser gewaschen und anschließend getrocknet wor-
•50 den waren. Die Ergebnisse sind wie folgt zusammengefaßt:
Überzugs- Härter | kein Härter | Beispiel 1 | Härter X | Rißfestigkeit | Mohs-Härte | Wasser | Beständigkeit | Beständigkeit |
masse | Härter Y | des | beständigkeit | gegen 30%ige | gegen Salzsäure | |||
Härter Z | Überzugs | 20c C, Leitungs | wäßrige | Tüpfelprobe, | ||||
kein Härter | wasser. Tauchzsit | NaOH-Lösung | 24 Stunden | |||||
1 Woche | ||||||||
Vergleichs- beispiele |
Härter X | _ | 2 bis 3 | teilweise löslich | vollständig | Rißbildung | ||
Härter Y | löslich | |||||||
gut | 4 | gut | gut | gut | ||||
Härter Z | ausgezeichnet | 4 | ausgezeichnet | gut | gut | |||
überall Risse | 2 bis 3 | abgelöst | abgelöst | abgelöst | ||||
1 bis 2 | vollständig | vollständig | Quellung | |||||
aufgelöst | aufgelöst | Rißbildung | ||||||
wenig Rißbildung |
2 | erweicht | vollständig aufgelöst |
Quellung | ||||
gut | 2 | erweicht | vollständig | Quellung | ||||
aufgelöst | ||||||||
überall Risse | 1 bis 2 | abgelöst | vollständig | Quellung | ||||
aufgelöst |
Beispiele 2bis 10
Wie im Fall von Beispiel 1 wurden Beschichtungsmittel
aus den folgenden Bestandteilen bereitet. In diesen Beispielen war das Prozentverhältnis des amorphen
Kieselsäurepulvers zum Feststoffgehalt der wäßrigen Alkalisilikat-Lösung bei Natriumsilikat (Beispiele 2, 3
und 4). bei Kaliumsilikat (Beispiele 5, 6 und 7) und bei Lithiumsilikat (Beispiele 8, 9 und 10) jeweils 0. 100 bzw.
Die Härterlösung wurde erhalten, indem zu 20%
Ammoniumpersulfat 0.1% Netzmittel zugeseizt wurde.
Die Behandlung war die gleiche wie bei den Versuchsbeisp elen mit der Ausnahme, daß die Tauchzeit
5 Minuter betrug. Die Eigenschaften der in den Beispielen verwendeten Alkalisilikate sind im nachstehenden
zum Vergleich aufgeführt Das Kaliumsilikat war das gleiche, wk: es in Beispiel 1 verwendet worden
ist Das Molverhältnis von Siliciumdioxid und Natriumoxid in dem Natriumsilikat betrug 2,3. Die Konzentration
der wäßrigen Lösung war 54%. Das Molverhähnis von Siliciumdioxid und Lithiumoxid in dem Lithiumsilikat
betrug 3.8. und die Konzentration der wäßrigen Lösung 28%.
609 683 137
Alkalisilicat
2 3 4
Natrium- Natrium- Natrium- Kalium·
silicat silicat silicat silicat
6 7 8
Kalium- Kalium- Lithiumsilical silicat silicat
Volumprozent
amorphe Kieselsäure
R-ißfestigkeit nach
Behandlung
Mohs-Härte des Films
Wasserbeständigkeit
(20° C Leitungswasser),
Tauchzeit 1 Woche
Beständigkeit gegen
30%ige wäßrige Lösung
NaOH
amorphe Kieselsäure
R-ißfestigkeit nach
Behandlung
Mohs-Härte des Films
Wasserbeständigkeit
(20° C Leitungswasser),
Tauchzeit 1 Woche
Beständigkeit gegen
30%ige wäßrige Lösung
NaOH
Beständigkeit gegen
konzentrierte Salzsäure
konzentrierte Salzsäure
100
gut
5 gut
überall Risse
2
2
vollständig aufgelöst voll- gut
ständig aufgelöst überall gut Risse
300
gut
5 gut
gut gut
100
gut
4
gut
gut
überall
Risse
vollständig aufgelöst voll- gut
ständig aufgelöst überall gut Risse 300
gut
gut
4
gut
gut
gut
gut
gut
9 10
Lithium- Lithiumsilicat silicat
100
überall gut
Risse
2 4
voll- gut
ständig
aufgelöst
voll- gut
ständig
aufgelöst
voll- gut
ständig
aufgelöst
300 gut
4 gut
gut gut
Beispiel 11
Es wurden ein Beschichtungsmittel, das in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 bereitet wurde, und die
Härterlösung Y verwendet. Der Überzug wurde auf einem Birken-Sperrholz (300 χ 10 χ 8 mm) mittels
einer Spritzpistole, die mit einer Düse von 1,5 mm Durchmesser ausgerüstet war, unter einem Druck von 3
Atmosphären in einer Filmdicke von ungefähr 100 μ hergestellt. Unmittelbar nach der Beschichtung wurde
Kieselsäurepulver über die gesamte überzogene Oberfläche gestreut. Nachdem die Beschichtung grifftrocken
war, wurde der Überzug noch 30 Minuten getrocknet und dann 10 Minuten zur Behandlung in die
Härterlösung Y eingetaucht. Dann wurde die Platte mi Wasser gewaschen, getrocknet und fertiggestellt.
Die beschichtete Platte zeigte eine Oberfläche, die schwer entflammbar war und ein ansprechende!
Aussehen ähnlich Sandstein hatte. Eigenschaften dei Beschichtung waren ebenso gut wie die von Beispiel 1.
Beispiele 12 bis 19
Tests ähnlich dem Versuchsbeispiei wurden untei Verwendung des Beschichtungsmittels nach Beispiel f
mit verschiedenen Härterlösungen durchgeführt. Dif beschichteten Platten wurden 5 Minuten in dif
Härterlösungen eingetaucht, die sämtlich wäßrigf Lösungen waren.
Haner Losung
Beispiel
12
12
13
14
15
50% gesättigte 20% 20% :
Phosphor- wässerige Ammonium- Phosphorsäure
Citronen- chlorid säure I säure-Lösung F
16
20%
Bleifluosiücat
Bleifluosiücat
17
20% 20%
Magnesium- Acrylamid acryl at
19
20%
Ammoniumpersulfat mit Silikon
Rißfestigkeit nach
Behandig. (Beschaffenheit der Oberfläche)
Behandig. (Beschaffenheit der Oberfläche)
gut
gut
gut
gut gut
gut
gut
ausgezeichnet gut
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer viskosen Alkalteilikatlösung, dadurch gekennzeichnet,
daß ein e wäßrige 10- bis 50%ige Alkalisilikat-Lösung
mit 5 bis 300 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 170 Gewichtsprozent amorpher pulverförmiger
Kieselsäure (bezogen auf den Feststoffgehalt dieser Lösung) vermischt und unter Rühren mehrere
Stunden auf 50 bis 100° C erwärmt wird, wobei dk
verwendete Mkalisilikat-Lösung ein Molverhältnis zwischen Siliciumdioxid und Metalloxid im Bereich
von 0,5 bis 15 aufweist, vorzugsweise 1,0 bis 5,0, wenn
das Akalimeiall Natrium oder Kalium ist, und 2,0 bis
10,0, wenn das Alkalimetall Lithium ist.
2. \ erwendung der nach Anspruch 1 gewonnenen
Alkalisilikatlösung für Beschichtungsmittel.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP9849869 | 1969-12-08 | ||
JP9849869A JPS4947249B1 (de) | 1969-12-08 | 1969-12-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2060155A1 DE2060155A1 (de) | 1971-06-16 |
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