DE2059235A1 - Verfahren zur Durchfuehrung der Treibarbeit von edelmetallhaltigen Bleilegierungen - Google Patents

Verfahren zur Durchfuehrung der Treibarbeit von edelmetallhaltigen Bleilegierungen

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DE2059235A1 DE19702059235 DE2059235A DE2059235A1 DE 2059235 A1 DE2059235 A1 DE 2059235A1 DE 19702059235 DE19702059235 DE 19702059235 DE 2059235 A DE2059235 A DE 2059235A DE 2059235 A1 DE2059235 A1 DE 2059235A1
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Description

DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCIIEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt/Main, T,-,reißfrauenstrasse 9
Verfahren zur Durchführung der Treibarbeit von edelmetallhalt igen Bleilegierungen..
Die Abtrennung von wertvollen Metallen, wie Silber, Gold und dgl., aus Rückständen, die diese Metalle enthalten, verwendet man in den meisten Fällen schachtofen, in denen diese Rückstände zusammen mit Bleioxid, Kohle, Kohlenstoff und anderen Substanzen eingesetzt werden. Gewonnen wird hierbei das sogenannte Schachtofenwerkblei,das durch einen Treibvorgang, d.h. eine Oxydation des Blejs, von den anderen Metallen getrennt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Durchführung dieser Treibarbeit, durch das eine Beschleunigung der selektiven Oxydation des im Schachtofenwerkblei vorhandenen Anteils an Kupfer, Blei, Nickel u.a. bei gleichzeitiger Raffination des edelraetallhaltigen Silbers erreicht wird.
Aufgrund der unterschiedlichen Sauerstoffäffinitäten der einzelnen Metalle lassen sich diese voneinander trennen, je nachdem, in welcher Konzentration bzw. mit welchem Reinheitsgrad diese vorliegen. Dabei muss einmal eine ausreichende Zu-rr *" fuhr von Sauerstoffträgern zur Einstellung des thermodynainjsehen Gleichgewichts, zürn anderen eine möglichst grosse Rcaktions-· fläche zur Aufnahme des Sauer.stoffs gewährleistet sein. Darüberhinaus ist die Entfernung der entstehenden Oxydationsprodukte von grosser Bedeutung.
209826/0U9 bad original
Diese Behandlung des sohachtofenwerkbleis zur Raffination des Silbers und Anreicherung der Edelmetalle im Silber wird im Treibofen durchgeführt, der aus einem gemauerten oder ausgestampften, fast rechteckigen Herd besteht, in dem das Schachtofenwerkblei oder reiches Scheidgut mittels Gas und Luft erhitzt und verflüssigt wird. Die anschliessende Oxydation erfolgt durch Aufblasen von Luft durch eine oder mehrere Lanzen auf die Badoberfläche. Die der Luft zur Saxierstofflieferung zur Verfugung stehende Fläche ist allerdings erheblich geringer, da durch das Aufblasen nur ein kleiner Anteil der fast die gesamte Schmelze bedeckenden Oxidschicht durchbrochen wird. Die Beseitigung der oxydischen Schlackenprodukte geschieht entweder durch Abziehen mit einem Schaber (bei festen Produkten zu Beginn des Prozesses) oder durch Kippen des Herdes, was ein AbfHessen der flüssigen .vjhlackenphase über einen Ausgussdamm unter Zurückhaltung des Metalls ermöglicht.
Bei den bisherigen verfahren wird der metallurgische Wirkungsgrad durch die schlechte Ausnutzung des Luftsauerstoffs, das aufwendige Entfernen der Oxydationsprodukte sowie durch den hohen Wärme- und Energieverlust erheblich verschlechtert. Die Ofenkonstruktion bedingt einen grossen platzbedarf und stellt hohe Anforderungen an die Ofenausmauerung. Die während des gesamten Prozesses beinahe ortsfeste, aggresive Schlackenschicht aus pbo/cuo verursacht häufige Schäden an der Ausmauerung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine metallurgische und damit wirtschaftliche Verbesserung durchzuführen. Diese Aufgabe wird erfindimgsgernäss dadurch gelöst, dass ein Aggregat mit einem durch seine geschlossene Baiweise äusserst geringen Wärme- und Energieverinste zur Raffination von edelmetall hai ti .1^ Vorprodukten Verwendung findet, wobei die selektive Abtrennung
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BAD ORiGiNAL
der Begleitelemente durch Oxydation mit reinem Sauerstoff oder stark sauerstoffangereicherter Luft erfolgt. Besonders zu erwähnen ist die Tatsache, dass durch Tropfchenbildung der hochgeschleuderten >fetallschmelze eine Verbesserung des Oxydationseffektes erzielt wird, wobei die Grosse der Tröpfchen und damit deren Verweilzeit in der Schlackenschicht von erheblicher Bedeutung für das Gleichgewicht des sauerstoff in Schmelze und Schlacke ist. Ein kräftiges Durchmischen von Schlacke und Schmelze wechselt mit einer Phase der Beruhigung ab, in der möglichst kontinuierlich abgezogen wird. Dieser Vorgang steht ganz im Gegensatz zu der bisherigen prozessfiihrung des Treibofens und bewirkt bei zusätzlicher Verwendung von Sauerstoff eine erhebliche Beschleunigung des Prozesses.
Als Reaktionsgefäss - wie in der Abbildung dargestellt - wird ein kipp- und drehbarer Konverter 1 verwendet, der mit feuerfestem und schlackenbeständigem Material 2 ausgekleidet ist. Eine ebenfalls feuerfest ausgestampfte Hatibe mit chargieröffmmg und Heizaggregat schliesst den Konverter nach oben hin ab. Das Einsatzmaterial wird in den liegenden Konverter eingebracht und in Sohrägstellung aufgeheizt und verflüssigt. Das Aufheizen erfolgt durch Verbrennen von Heizgasen oder öl unter Sauerstoffzutritt. Nach Verflüssigung des Einsatzmaterials wird Sauerstoff oder sauerstoffangereicherte Luft mittels einer Lanze aufgeblasen. Bei genügendem Vorheizen und ausreichender Temperatur des Schmelzgutes kann auf eine zusätzliche Beheizung verzichtet werden, da die bei der Oxydation frei werdende Energie ausreicht, um den einmal eingeleiteten prozess selbstständig in Gang Ku halten. Eine Temperatursteuerung erfolgt über Regeln vcn Sauerstoffmenge und -druck, Lanzenabstand von der Schmelzober~ fläche oder ironverterbewegung. Die sauerstof friert^e muss je nach Viskosität und Höhe des Meta]]- Ir,:*?. sehlackonspiegels eingestellt
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BAD ORIGINAL
werden. Die Sauerstofflanze 3 kann bis unmittelbar auf die Schmelzoberflache gesenkt werden, wodurch der Blaskegel und damit der jnpuls auf das Bad variiert werden kann, wie auch die Aufblaswirkung durch Verwendung von Menrlochdüsen beeinflusst wird. Ein Feindosierventil bleibt für eine genauere Einstellung der Prozeßsteuerung zur Verfügung. Ein über der Konverteröffnung befindlicher Spiegel gestattet eine stete Beobachtung und Kontrolle der Vorgänge. Ein seitwärts angebrachtes Schlackeiistichloch k wird bei entsprechender Konverterlage zum Abstich der Schlacke benutzt, wobei eine saubere Trennung der CuO/pbo-haltigen Schlacke vom Edelmetall ohne weiteres zu erzielen ist. Dieses Verfahren ist dann in einen kontinuierlichen prozess umzuwandeln, wenn das Einsatzmaterial in fester oder flüssiger Form In den Konverter eingesetzt wird, wobei die Zugabe flüssigen Materials von oben oder nach dem Siphonprinzip erfolgt. Die entstehende flüssige Schlacke wird ständig durch ein kontinuierlich betriebenes Sehlackenstichloch abgezogen.
ψ Beispiel 1
Ausgangstnaterial ist Schachtofenwerkblei mit folgender Zusammensetzung:
Cu : 16, (Vi %
Pb : 28,26 <f0
Ag : 34,21 Io
Rest : Au, zn, s u.a
209826/0U9
_ 5 —
Werkbleimenge *. 100, 00 kg Io
Versuchsdauer t 20 min Io
Zusammensetzung nach Versuch : Io
Metall: Cu : 7, Oh I
Pl) . : 3, Oh Cf0
Ag : 86, 05
Schlacke:
(Glätte)
Cu :
Pb :
22,
58,
12
88
Ag : 1, 20
209826/0149

Claims (6)

PATENTANS PRÜCHE
1. Verfahren zur Durchführung der Treibarbeit von edelnetallhaltigen Bleilegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxydationsvorgang durch Einsatz von reinem sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft in einem geschlossenen Konverter durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gjskennzeicTmet^ dass die oxydierenden Gase durch eine Lanze auf die Metalloberfläche aufgeblasen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, darlurob g eic cn η ζ e i c hn e t, dass der Konverter eine seitliche Auswurfsöffnung besitzt, durch die die bei der Treibarbeit entstehende Schlacke abgelassen wird.
k. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Konverter kippbar ist.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Konverter und/oder die Lanze bewegt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennζeichnet, dass die oxydierenden Gase durch Bodenöffnungen in die Schmelze eingeblasen werden.
Frankfurt/Main, 27.11.1970
Sohn/Bi
BAD ORiGlNA!
209826/0149
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