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Tragbares Strahlenmeßgerät Die vorliegende Erfindung betrifft ein
tragbares Strahlenmeßgerät.
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Derartige Geräte werden beim wahrscheinlichen Auftreten lebensgefährlicher
nuklearer Strahlung infolge beispielsweise eines nuklearen Katastrophenfalls oder
einer Atomexplosion eingesetzt und insbesondere von Zivilschutzpersonen oder mit
der Verwendung derartiger Geräte nicht vertrauten Laien gehandhabt. Die handhabende
Person muß aus der Aussage des Meßgerätes entscheiden, welche Schutzmaßnahmen durchzuführen
sind.
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Zur Messung der Radioaktivität im Rahmen des Zivilschutzes wurden
Geräte entwickelt, bei denen die Anzeige mit einem üblichen Meßwerk aus Zeiger und
logarithmischer Skala erfolgt. Wegen des außerordentlich weiten Meßbereiches (ca.
3 1/2 bis 4 Dekaden) wird dieser gewöhnlich in zwei Teilbereiche unterteilt, so
daß zwei Skalen und zwei Bedienungstasten erforderlich sind. Die kontinuierlich
erfolgende Anzeige bringt es mit sich, daß zwischen den Teilstrichen der Skala logarithmisch
interpoliert werden muß, was für einen Laien unmöglich ist. Außerdem erfordern die
bekannten Meßgeräte eine Nullpunktjustierungsschraube, ein System für die Kontrolle
der Batteriespannung, eine Umsohaittaste für die Wahl des jeweiligen Meßbereiches,
eine Einachalttaste und manchmal sogar noch eine Eichvorrichtung, so daß das Gerät
von einem Laien nicht oder nur mit Mühe bedient werden kann. Schließlich ist bei
allen üblichen Geräten das Resultat der Anzeige nur eine Dosisleistung (in R/h oder
mR/h); um daraus eine Verhaltensregel zu schließen, sind relativ komplizierte Umrechnungen
erforderlich, die der Laie nicht vornehmen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein tragbares Strahlenmeßgerät
zu schatten, das von Jeder, auch fachmännisch nicht ausgebildeten Person, ohne vorherige
Kenntnis des Gerätes bedient werden
kann und das der es handhabenden
Person jederzeit aussagt, welche Schutz- oder Verhaltensmaßnahmen notwendig sind
und das damit die Nachteile der bekannten Schutzgeräte beseitigt.
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Das tragbare Strahlenmeßgerät zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch
aus, daß es eine Frontplatte umfaßt, deren Fläche in mehrere, zur Anzeige einer
gemessenen Dosis leistung in einem bestimmten Meßbereich vorgesehene Anzeigefelder
aufgeteilt ist, wobei durch das Drücken einer einzigen Taste das der jeweilig gemessenen
Dosisleistung entsprechende Anzeigefeld mechanisch oder lichtelektrisch markiert
wird, und daß für jedes Anzeigefeld zwei Bereiche vorgesehen sind, um auf die Frontplatte
aufgedruckte Verhaltensregeln aufzunehmen, wobei ein erster Bereich dazu bestimmt
ist, Verhaltensregeln für die Messung im Freien, und der zweite, vom ersten Bereich
getrennte Bereich dazu bestimmt ist, Verhaltensregeln für die Messung am Schutzplatz
aufzunehmen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Anzeige der gemessenen
Dosisleistung entweder durch analog oder durch digital arbeitende Mittel erfolgen.
Beispielsweise kann die Anzeige durch digitale Mittel gemäß der Erfindung so ausgestattet
sein, daß die Anzeigefelder mit elektrischen Lämpchen versehene Fenster aufweisen,
wobei durch das Drücken der Einschalttaste ein Lämpchen zum Aufleuchten gebracht
wird. Durch die Markierung des der jeweilig gemessenen Dosis leistung entsprechenden
Anzeigefeldes wird gleichzeitig das Vorhandensein der für die Messung ausreichenden
Batteriespannung angezeigt.
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Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Gerätes gegenüber bekannten
Geräten dieser Art besteht darin, daß es keine Nullpunktjustierungsschraube, keine
besondere Taste für die Kontrolle der Batteriespannung, keine Umschalttaste für
den Meßbereich und keine Eichvorrichtung enthält, sondern lediglich eine einzige
Drucktaste zum Ein- und Ausschalten der Anzeige. Da es keine Skala enthält, ist
die Gefahr gravierender Ablesefehler ausgeschaltet. Von dem erfindungsgemäßen Gerät
kann der Benutzer die Gefahrenstufen und die entsprechenden, zu treffenden Schutzmaßnahmen
direkt ablesen und zwar ohne Skala mit schwierigen
Interpolationen
oder Umrechnungen. Das Gerät gibt direkte Antwort auf die folgenden lebenswichtigen
Fragen: 1. Ist mein Schutzplatz gut genug oder soll ich.einen besseren suchen? (Messung
am Schutzplatz) 2. Wie lange darf ich heute den Schutzraum verlassen? (Messung im
Freien).
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Das beschriebene und dargestellte Strahlenmeßgerät erlaubt eine narrensichere
und äußerst einfache Bedienung. Es ist handlich und kann daher als Zivilschutz-Werkzeug
gut verwendet werden. Durch Ausgiessen der elektrischen Schaltungsanordnung kann
auch eine den Verhältnissen im Schutzraum entsprechende Tropenfestigkeit erzielt
werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert.
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Das in der Zeichnung in Frontansicht dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Strahlenmeßgerätes gemäß der Erfindung enthält in einem vorzugsweise aus Kunststoff
bestehenden, quaderförmigen Gehäuse 1 eine an sich bekannte Schaltungsanordnung,
die nicht Gegenstand der Erfindung ist. Diese Schaltungsanordnung enthält beispielsweise
ein unter dem Einfluß einer radioaktiven Strahlung Stromimpulse lieferndes Zählrohr
und eine Verstärkerstufe, deren Ausgangsstrom direkt an ein analog-anzeigendes Instrument
(Drehspule, Drehspiegel, Thermometeranalogen etc.) weitergegeben oder in einer digitalen
Anzeige transformiert wird. Im weiteren wird hier die Variante mit der digitalen
Anzeige beschrieben.
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Das Gehäuse 1 weist eine Frontplatte 2 auf, die keine Skala enthält,
sondern beispielsweise acht Anzeigefelder 3, deren jedes einem bestimmten Bereich
der radioaktiven Strahlungsdosisleistung entspricht.
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Die jeweils herrschende Dosisleistung wird durch die Schaltungsanord
nung in; Inneren des Gerätes gemessen, sobald die einzige Taste 4 des Gerätes gedrückt
wird. Die digitale Anzeige wird beispielsweise dadurch sichtbar gemacht, daß jedes
Anzeigefeld 3 als Fenster ausgebildet ist, hinter dem ein elektrisches Lämpcherrangeordnee
ist, so daß beim Drükken
der Taste 4 jeweils das der gerade vorliegenden
Dosis leistung entsprechende Anzeigefeld 3 aufleuchtet; durch die Aufleuchtung des
Anzeigefeldes wird gleichzeitig das Vorhandensein der für die Messung ausreichenden
Batteriespannung angezeigt. Jedem Anzeigefeld sind zwei Verhaltensregeln zugeordnet,
die zu beiden Seiten der Anzeigefelder 3 auf die Frontplatte 2 aufgedruckt sind;
dabei gelten beim gezeigten Ausführungsbeispiel die Verhaltensregeln links von den
Anzeigefeldern für Messungen außerhalb des Schutzraumes und die Verhaltensregeln
rechts von den Anzeigefeldern für Messungen am Schutzplatz.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das beschriebene und
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern im Rahmen des eigentlichen
Erfindungsgedankens vielfach abwandelbar. So könnten z.B. die Anzeigefelder statt
lichtelektrisch auch mechanisch markiert werden. Außerdem könnte. statt der digitalen
Anzeige eine solche mittels eines Drehzylinders oder mittels eines gewöhnlichen
220ob oder 270 0-Meßwerkes erfolgen.
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5 Patentansprüche 1 B1. Zeichng. mit 1 Figur