DE2057358C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von Abwasser mit Quecksilber-Verunreinigungen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Abwasser mit Quecksilber-VerunreinigungenInfo
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Description
für geben, daß in Zukunft nicht die Stillegung von dämpfer, der als Taucbverdampfer ausgeführt ist,
quecksilberverwendenden Industrien eintritt. wird mit Sole von 275 g NaCl/1, die eine Temperatur
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, jegliche von 78° C hat, geheizt. Das im Verdampfer beünd-
Quecksüberaustragung mit Abwasser zu verhindern liehe Wasser wird hierbei auf 50° C aufgeheizt, dies
und den wirtschaftlichen Aufwand so gering wie 5 entspricht einem Wasserdampfdruck von 92,5 Torr,
möglich zu halten. Die Sole kühlt sich auf etwa 60° C ab. Um das
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- Wasser verdampfen zu können, wird ein Vakuum
löst, daß das vorgereinigte Abwasser zu Spülwasser von 92,5 mm Hg angelegt, das der Wassertemperatur
mittels Vakuum-Destillation aufgearbeitet, die hier- von 50° C entspricht Dieses Vakuum wird von einer
für notwendige Wärme aus der heißen Dünnsole ent- io elektrisch betriebenen Wasserringpumpe erzeugt, die
nommen, das anfallende Kondensat als Spülwasser aus Grauguß hergestellt ist Der Wasserdampf wird
in die Anlage zurückgeführt und die bei der Auf- über den obenerwähnten Vorwärmer 6 abgezogen,
arbeitung der Abschlämmung gebildete Sole in den wo ein Teil des Dampfes kondensiert und das Ab-
Solekreislauf der Zelle geführt wird. Um das Ver- wasser vorgeheizt wird. Dieser Vorkondensator 6,
fahren wirtschaftlich zu betreiben, erfolgt eine Teil- 15 der als Röhrenbündeltauscher ausgeführt ist, hat eine
kondensation des Spülwassers mittels kalten, Queck- Austauschfläche von 7 m2 und ist mit Rohren aus
silber enthaltenden Abwassers. NiCuIOFe ausgestattet Der übrige Wasserdampf ge-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen langt gemeinsam mit dem Kondensat in den Hauptinsbesondere
darin, daß jegliche Qdecksilberemission kondensator 8, der ebenfalls ein Röhrenbündelkonin
Abwässer dadurch vermieden wird, daß das Ab- 20 densator aus NiCuIOFe ist, und an dem die Vakuumwasser
nach Aufarbeitung als Spülwasser in die An- pumpe 9 angeschlossen ist. Die Austauschfläche
lage zurückgeführt wird. Die aus der Abschlämmung dieses Röhrenbündelkondensators beträgt 135 m-.
erhaltene Sole wird in das Sole-System der Anlage Als Kühlmedium wird Kühlwasser von 24° C verzurückgeführt, wendet, welches durch die Rohre fließt und sich da-
erhaltene Sole wird in das Sole-System der Anlage Als Kühlmedium wird Kühlwasser von 24° C verzurückgeführt, wendet, welches durch die Rohre fließt und sich da-
Den quecksilberverwendenden Industriezweigen 25 bei auf 35° C erwärmt. Der Wasserdampf kondendroht
nicht die Gefahr der gesetzlichen Stillegung. siert hierbei total, und das Kondensat läuft barome-Durch
Aufarbeitung des Destillationsrückstandes aus trisch abgeschlossen mit einer Temperatur von 50° C
der Vakuum-Destillation findet eine vollständige in einen Auffangbehälter 10, von dem es mit
Rückgewinnung der Quecksilberverluste statt. Für Hilfe einer Kreiselpumpe 11 zurück in ein Spüldie
Vakuum-Destillation ist keine zusätzliche Heiz- 30 wassernetz gefördert wird. Aus dem Spülwassemetz
energie erforderlich, da heiße Sole aus der Chlor- gelangt dieses Wasser nach Verwendung, mit Queckalkali-Elektrolyse-Anlage
eingesetzt wird und die für silber verunreinigt, als Abwasser wieder zu der obenden
Elektrolyseprozeß notwendige Kühlung erfährt. erwähnten Abwassergrube. Ferner kann das Spüi-Das
für die Kondensation der Brüden benötigte Kühl- wasser zur Endkastenspülung und Dünnlaugeherstelwasser
wird nicht zusätzlich benötigt, da infolde der 35 lung benutzt werden.
Wärmeabgabe der Sole diese weniger gekühlt werden Bei der obenerwähnten Verdampfung entsteht
iTiuß. Der Vakuum-Destillation kann vorgereinigtes eine Aufkonzentrierung der Verunreinigungen im
Abwasser mit höherem Restgehalt an Quecksilber zu- Abwasser. Um zu vermeiden, daß Kristallisation des
geführt werden. Der bisherige Aufwand an Chemi- gelösten NaCl stattfindet, das den Hauptanteil der
kalien wird dadurch erheblich verringert. Durch die 40 Verunreinigungen darstellt, wird eine diskontinuier-
Zirkulation des Spülwassers liegt ein geschlossenes liehe Abschlämmung vorgenommen. Unterhalb des
System vor. Verdampfers 7 ist eine Schleuse 12 montiert, die ein
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Fassungsvermögen von 115 1 aufweiist und ständig
Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher mit Abwasser gefüllt ist. Bei einer Aufsättigung des
beschrieben. Das quecksilberhaltipe Abwasser aus 45 Abwassers von 7 bis lOgNaCl/1 auf 210 bis 300 g
einer ChUTalkali-Elektrolyse mit Quecksilberzellen NaCl/1 muß der dreißigste Teil abgeführt werden. Zu
wird in einer Abwassergrube 1 gesammelt. In der diesem Zweck wird die Schleuse über ein einstellbares
Schwebe bleiben feinverteiltes metallisches Queck- Zeitschaltwerk betätigt, wobei die Zeit auf Grund der
silber und Hg als Hg'+ 2, Hg++, HgCI :t und Ergebnisse von Dichtemessungen festgelegt wird. Die
HgCl ~~4 in Lösung werden mittels Tauchpumpe 2 50 abgeschlämmte Sole gelangt in einen Vorlagebehälter
in den Mischbehälter 3 gepumpt. Nach Zugabe von 13, der in der Lage ist, die während eines Tages an-
Hydrazin findet eine Umsetzung statt und das Ge- fallende Menge aufzufangen. Diese Sole wird über
misch wird nun mittels einer Filterpumpe 4 auf das einen Separator 14 in das Sole-System gegeben. Im
Anschwemmfilter 5 gegeben. Nach dieser Vorreini- Separator 14 werden das im Verdampfer ebenfalls
gun° befinden sich im Filtrat von 1,5 ms/h, was einem 55 aufkonzenirierte Hg, Fe(OH)3, Sand und andere
täglichen Abwasseranfall von 80 m1 entspricht, noch Feststoffteilchen ausgeschleudert. Der gewonnene,
etwa 1,05 g Quecksilber/h. Ferner sind noch Hg-haltige trockene Schlamm wird zusammen mit
0,22 ppm Fe (OH)3 als Fe++ + und etwa 50 ppm dem Schlamm des Anschwemmfilters in einen Hg-
organische und Siliziumverbindungen neben 7 g Destillationsofen gegeben, wo die Quecksilberverluste
NaCl/1 bei einem pH-Wert von 12,5 enthalten. Dieses 60 zurückgewonnen werden.
Wasser fließt mit einer Temperatur von etwa 25° C In dem verbeschriebenen Beispiel ist an einer
drucklos in einen aus gummiertem Stahl hergestellten Chloralkali-Elektrolyse-Anlage die Erfindung näher
Vorlagebehälter, nicht eingezeichnet, von 0,4 m3 Vo- dargelegt. Es versteht sich, daß die Erfindung Modilumen.
Hieraus wird es mit Hilfe einer Kreiselpumpe fikationen zuläßt, z. B. derart, daß die Heizenergie
über einen Vorkondensator 6, der hier als Vor- 65 für das Abwasser und das Kühlmedium für das Spülwärmer
fungiert, und es von 25° C auf 45° C vor- wasser aus anderen, wirtchaftHchcn Quellen als der
heizt, in einen Verdampfer 7 gefördert. Der Ver- Anlage selbst herangezogen werden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von Abwasser mit QuecksUber-Verunreinigungen aus Alkali-Elektrolysezellen,
in denen die Quecksilber-Verluste mittels Spülwasser beseitigt werden und das
Abwasser eine Vorreinigung mittels chemischer Reduktion und Filtration erfahren hat, dadurch
gekennzeichnet, daß das vor- « gereinigte Abwasser zu Spulwasser mittels Vakuum-DestiUation
aufgearbeitet, die hierfür no wendige Wärme aus der heißen Dunnsole en nommen,
das anfallende Kondensat als Spulwasser in die Anlage zurückgeführt und die bei
der Aufarbeitung der "?>?ζ»»**£**
Sole in den Solekreislauf der Zelle geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß eine Terikondensaüon des
Spülwassers mittelsgalten, Quecks.lber enthal- M
tenden Abwassers erfolgt.
silber wird in Gruben.,gesammelt. In diese Gruben
läuft anch alles übrige Wasser aus der Anlage, das metallisches Quecksilber, Quecksilberionen und
01^KSSS Sber den Weg, dieses Wasser
u ^ ^h^ch vertretbar von Quecksilber
so weu- ^d ^ ^030n ^ Abwassef ^zultiten
zu ™l..dahTen sind die Fällung als Queck-JJsKang
B, Zementierung, der Ionenaustausch
^^uahateaag mit Hydrazin bekannt. Bei der
und^^^J^^0S01n man so, daß 2U
altigcn Abwasser unter Einhaltung
pHVrtes, zwischen 8 und 9, Na-Natriumhydrogensulfid
NaHS zu- ^™Σ Quecksilber als Quecksilber^das
Quecksilbersulfid anschließend „Eisenchlorid an der Oberfläche
cjhdd bbi id
25
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufarbeitung von Abwasser mit Quecksilber-Verunreini-Bungen
aus Betrieben mit Quecksilberverlusten, insbesondere aus Chloralkali-Elektrolysen.
In Betrieben, in denen Quecksilber verarbeitet wird oder Quecksilber als Betriebsmittel eingesetzt
ist, treten unvermeidbare Quecksilberverluste auf. Mit Spülwasser wird das Quecksilber, das sich auf
dem Fußboden der Betriebsräume ansammelt, und tolches, das in Apparaten verblieben ist, die zur
Kontrolle oder Überholung entleert wurden, weggespült. Dieses Spülwasser, jetzt als Abwasser bezeichnet,
enthält demzufolge Quecksilber in unterschiedlicher Menge oder teilweise nur in Spuren in
der Größenordnung von einigen ppm und wird »weeks Beseitigung abgeleitet. Da Quecksilber als
organische Verbindung, wie z. B. als Methylquccksilber schädlich für Lebewesen ist, muß jegliche
Quecksilberemission vermieden werden. Jede noch so geringe Quecksilbermenge kann sich in Lebewesen
wie Fischen, Wild oder Pflanzen anreichern und später nach Umwandlung in organisches Quecksilber
bei menschlichem Genuß schädlich wirken.
In Chloralkali-Elektrolyse-Anlagen z. B. wird Quecksilber als Betriebsmittel benutzt. Das Quecksilberist
Kathode im Elektrolyseprozeß und zirkuliert durch Zelle, Amalgam-Zersetzer und Quecksilberpuirr»-
Quecksilberverluste aus dem Prozeß infolge Undichtigkeiten der Pumpe, der Zellen oder Zersetzer
und infolge Spülvorgängen bei Reparaturen in der Elektrolyse-Anlage lassen sich nicht vermeiden.
Quecksilberpumpen verfugen in der Regel über Sperrwasserabdichtungen an den Wellen. Sind diese
Sperrwasserabdichtungen einmal undicht geworden, tritt hier quecksilberhaltiges Sperrwasscr aus. Schädliehe
Quecksilberansammlungen auf dem Zellensaalboden werden durch periodische Spülungen des ZcI-lensaalbodens
beseitigt. Diese Spülung des Zellensaälbodens mittels Wasser ist die einfachste und billigste
Methode, um Quecksilberverunreinigungen zu beseitigen. Das mit dem Wasser weggespülte Queck-Abwasserkanal
zuge-
^^ von H. O. Bouvetg
und P Ulimann vom »Swedish Water and Air
Pollution Research Laboratory« ist das hierbei besterzielte Ergebnis 0,1 ppm bei einer Ausgangskonzentration
von 3 ppm. Dieser Prozeß verläuft diskontinuierlich. . .
Die Zementierung beruht auf dem Prinzip, daß sich das Quecksilber an unedlen Metalloberflächen
auf Grund der verschiedenen elektrochemischen Potentiale niederschlagt. Dieses bedingt jedoch d.e
Erstellung einer Zementierung*kolonnedie ρ.-πο-disch
regeneriert werden muß Das gleiche m der
Fall bei V^^d^g./«";^"!3"5^,^!111
der Offenlegungsschnft 1 W6 941 vorgeschlagen wer-
den. Auch hier ist eine Regenerierung erforderlich,
neben einer weiteren Verarbeitung des Eluats, was
ebenfalls insgesamt hohe Chemikahenvei brauche mit
sich bringt.
Bei der Reduzierung mit Hydrazin wird die Losung
mit so uel Hydrazin versetzt, wie es fur die Reduktion
ionischen Quecksilbers in die metallische horm
erforderlich ist. Das Quecksilber m der gebildeten Emulsion wird in einem Anschwemmfilter abgeschieden,
wobei das Filtrat nach bisherigen Erfahrungen noch 0,3 ppm Quecksilber enthalt.
Alle bekannten Verfahren erreichen jedoch keine vollständige Eliminierung des Quecksilbers aus den
Abwässern. Die Restgehalten an Quecksilber betragen immer noch einige Zehntel ppm.
Der erreichte Reinigungsgrad hinsichtlich des Quecksilbers bringt zwar keine akute Vergiftungsgefahr,
stellt jedoch wegen der möglichen Anreicherung,
z. B. in Fischen, eine latente Gefahr dar. Bei
den heutigen Großanlagen in der Industrie werden selbst geringste Spuren von Quecksilber in großen
Wassermengen im Falle der Anreicherung fur den Menschen gefährlich. Die Anstrengungen hefen bisher
darauf hinaus, den Quecksilberrestgehalt im Abwasser weitgehend zu vermindern und ihn auf einige
Zehntel ppm zu reduzieren. Trotz betrachtlichen Aufwandes werden z. B. bei einer Konzentration von
nur 0,3 ppm und einem Abwasseranfall von ca. 100 nV/Tag immerhin noch 30 g Quecksilber/Tag
ausgetragen.
In hochindustriealisierten Landern bestehen oft strenge Gesetzesvorschriften gegen die Quecksilberemission
in öffentliche Gewässer. Nur ein hundertprozentig wirksames Verfahren kann die Gewähr da-
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EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |