DE2056661C3 - Verdrängerflügel für eine Drehkolbenpumpe zum Fördern zähflüssiger, gegebenenfalls inhomogener, korrosiver Medien - Google Patents
Verdrängerflügel für eine Drehkolbenpumpe zum Fördern zähflüssiger, gegebenenfalls inhomogener, korrosiver MedienInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft Verdrangerflügel für eine ein emailliertes Gehäuse aufweisende Drehkolbenpumpe +0
nach dem Rootsprinzip zum Fördern zähflüssiger, gegebenenfalls
inhomogener, korrosiver Medien, bei welcher Drehkolbenpumpe gemäß Patent 1 807 392
jeder Drehkolbeu aus einem außenseitig emaillierten Kolbenherz aus Metall gebildet und korrosions-
und abriebfester Kunststoff an den Arbeitsflanken der Verdrangerflügel vorgesehen ist.
Um ein weitgehendes Anwendungsgebiet erfassen,
insbesondere auch mechanisch und chemisch aggressive Medien, beispielsweise säurehaltige, dickflüssige
und Feststoffteilchen, wie Kristalle od. dgl. enthaltende
Medien fördern zu können, sind Drchkolbcnpumpcti
uns Gußeisen, Rotguß. Bronze oder Edelstahl bekanntgeworden.
Dennoch sind selbst bei Verwendung von Sehr hochwertigen Werkstoffen die Anwendungsinög
lichkeitcn begrenzt. Hierzu kommt hierbei der beträchtliche Kostenaufwand in werkstoff- und fertigungstechnischer
Hinsicht.
Der DT-PS 1 533 631 liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Email ein sehr gutes Resistenzverhalten gegen ehe
mischen Angriff selbst bei höheren Temperaturen aufweist, weshalb beispielsweise chemische Reaktionsgefäßc
vielfach emailliert werden. Email hat nun aber die unangenehme Eigenschaft einer geringen mechanischen
Druckfestigkeit, d. h., es müssen größere Flachenpressungen unbedingt vermieden werden. Aus diesen
Gründen ist Email bisher nie dort angewendet worden, wo solche Flächenpressungen auftreten können.
Es würde sich deshalb die Verwendung von emaillierten Stahlteilen, die dichtend aneinander gleiten, an sich
verbieten, da bei Eindringen von Feststoffteilchen unweigerlich ein Abplatten des Emails /11 befürchten ist.
Bei dem vorbekannten Gegenstand ist diese Schwierigkeit dadurch zu umgehen versucht worden, daß bei
einer Drehkolbenpumpe nur das Gehäuse, das aus normalem, also billigem Stahl bestehen kann, innenseitig
emailliert ist, während die Drehkolben aus einem korrosions- und abriebfestem Kunststoff, vorzugsweise
Polytetrafluorethylen, bestehen und darüber hinaus eine bestimmte Form aufweisen.
Die Werkstoffpanrung Email-Polytetrafluoräthylen
hat sich hinsichtlich der Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten bewährt. Als Nachteil hat sich jedoch bei der
speziellen Konstruktion die Tatsache erwiesen, daß Polytetrafiuoräthylen insbesondere bei erhöhten Temperaturen
wie fast jeder Kunststoff zum Krechen neigt. Da die Kriechneigung sich um so nachteiliger auswirkt
je größer das WerkstofEvolumen ist, ist mit dem 'Patent 1 807 392 vorgeschlagen worden, bei
einer wie zuvor ausgebildeten Pumpe lediglich die mit der Gehäuscinnenwand und mit dem benachbarten
Drehkolbcn zusammenwirkenden Arbeitsflanken der Verdrängerflügel in Kunststoff auszubilden, während
das Drehkolbenherz außenseitig emailliert ist. Der Kunststoff-Voliimcnanteil wird dadurch beträchtlich
vermindert und damit der Kriechneigung entgegengewirkt. Durch die weitere Maßnahme, daß /wischen den
Stirnseiten der Drehkolben und den Gehauseslirnseiten
Scheiben aus dem gleichen Kunsistoff angeordnet sind,
ist sichergestellt, daß emaillierte Flächen stets nur mit Kunststoff in Berührung kommen. Dies hat zur Folge,
daß in die Dichtspaltc eindringende Fcststoffpartikeln in den Kunststoff eingelagert werden, ohne daß sie zu
Beschädigungen des Emails iühren können.
Die Praxis hat gezeigt, daß die dem Patent 1 807 392 zugrunde Iiegendec Ausführungsformen
zwar in normalen Temperaturbereichen zufriedenstellend arbeiten, aber bei erhöhten Temperaturen an den
Verbindiingssteücn zwischen Kunststoff-Arbcitsflanken
und Kolbcnhcrz Schwierigkeiten wegen des Kricchvcrhaltens des Kunststoffs auftreten können.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die Verdrängerflügel für eine Drehkolbenpumpe
nach dem Patent 1 807 392 so auszubilden, daß die Kricchncigung des verwendeten Kunststoffs, /.. B.
Polytetrafluorethylen, auch bei erhöhter Temperatur des zu fördernden Mediums weiter vermindert wird,
insbesondere keine nachteiligen Auswirkungen auf die Fnnktionssicherheit der Verbindung der Kunststoff-Arbeitsflanken
mit dem Kolbenherz auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine an sich bekannte, an einem Segment angeordnete
Arbeitsflankc, wobei das Segment am Kolbenher/ befestigbar
ist und aus einem Stahlkern sowie einem diesen zumindest umfangsseitig abdeckenden, in sich geschlossenen
Kunststoffmantel besieht.
Es ist zwar aus der US-PS 950 856 eine Drehkolbenpumpe bekannt, bei der die Arbeitsflanken als Segmente
unter Zwischenschaltung eines elastischen Polsters an dem Kolbenherz befestigt sind. Die Arbeitsflanken
bestehen jedoch zur Gänze aus dem gleichen Werkstoff wie das Kolbenherz, und das elastische Polster soll
für eine elastische Abdichtung zwischen den Verdrängerflügcln und dem Gehäuse dienen. Praktische
Versuche haben gezeigt, daß die Kriechneigung des Kunststoffs, beispielsweise Polytetrafluorethylen oder
Polyamid durch diese Ausbildung beträchtlich vermindert
werden kann. Die Ursache ist darin zu suchen, daIi
der Kunststoffmantel vergleichsweise dünn ausgebildet sein kann, so dall größere Werkstoffanhaiifungen nicht
vorhanden sind. Es kommt deshalb weder zu Funktionsbecinträchtigungen
der Pumpe noch der Verbin clungsstellen zwischen den Arbeitsflanken und dem
Kolbenherz.
Gemäß einer weiteren Ausbildung der Krfindung ist der S'.ahlkerr. in einen vorgeformten Kunststoffmantel
einschiebbar.
Bei einer anderen Ausbildung nach der Erfindung ist nuf den Stahlkern ein allseits geschlossener Mantel aus
Kunststoff aufgesintert. Dieses in neuerer Zeit verwendete Aufsintern von Kunststoff auf Metallteile hat sich
hier als besonders vorteilhaft erwiesen. Wenngleich bei dieser Ausführungsform eine Emaillierung des Stahlkcrns
nicht zwingend notwendig ist, so ist sie doch auch hier zu empfehlen.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung sind die Segmente mittels von der Wellenbohrung her durch
das Drehkolbenher/, greifender Schrauben am Kolbenher/
befestigt. Auf diese Weise ergibt sich Jne Ausbildung bei der der Mantel außen praktisch geschlossen
bleibt und nur im Bereich zwischen dem Segment und »5
dem Kolbenher/ mit den Schrauben angepaßten Off nung'jn versehen ist. Da die Anlagefläche /wischen
Segment und Kolbenherz groß ist, führt die beim Anziehen
der Schrauben auftretende Flächenpressung /\\ keiner nennenswerten Fließverformung des Kunstsloffs.
Um zu verhindern, daß das geförderte, gegebenenfalls
chemisch und mechanisch aggressive Medium an die Schrauben bzw. die Gewindebohrungen im .Stahlkern
gelangt, ist nach einer weiteren Ausbildung tier Erfindung zwischen Segment und Kolbenhcr/ eine d<-n
Zutritt des Mediums zur Schraube hindernde Dichtung eingelegt. Die bei emaillierten Flachen bekannten Ungleichmäßi»keiten
werden durch diese Dichtung ausgeglichen.
Zwei Ausführungsbeispielc der Erfindung sind nachfolgend
an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen abgebrochenen Querschnitt durch ein
Pumpengehäuse unter Darstellung nur eines Drchkolbcns.
F i g. 2 einen Schnitt H-II gemäß F ig. !.
Fig. J einen der Fig. 2 ähnlichen Axialschnitt
durch einen Drehkolben anderer Ausführung.
In dem oval ausgebildeten Gehäuse 1 laufen zwei parallel angeordnete Drehkolben um. von denen ein
Drchkolben 2 in Fig. I erkennbar ist. Das Gehäuse 1
ist innenscilig mit einer Emailschicht 3 versehen. Der Drchkolben 2 besteht aus einem Kolbenherz 4 und daran
befestigten Segmenten 7 mit Arbeitsflanken 5. Das Kolbcnher/ 4 ist wie das Gehäuse uußcnscitig mit einer
Emailschicht 6 verschen.
Die Arbcitsflankcn 5 bestehen aus <;inem Kunststoffmantel
8. z. B. aus Polytetrafluorethylen, der den Umfang eines gleichfalls emaillierten Stahlkerns T umgibt.
Die Arbeitsflanke 5 und der Stahlkern T bilden zusammen das Segment 7.
In Fig. 2, die einen Axialschnitt darstellt, ist die Befestigung
des Segmentes 7 am Kolbenherz 2 wiedergegeben. Bei der dargestellten Ausführungsform ist der
Kunststoffmantel 8 schlaueharlig ausgebildet, in den
der Stahlkern T von r'er Stirnseite her eingeschoben ist. Der Stahlkcrn T selbst weist zwei Sacklöcher 9 mit
Gewinde auf, die von c'( r dem Drchkolbenherz 4 anliegenden
Fläche her gebohrt sind. Ferner weist das Drehkolbenherz 4 Durchgangslöcher 10 auf, durch welche
von der Wellenbohrung her Schrauben 11 in die Sacklöcher 9 eingeschraubt sind, so daß die Arbeitsflanken 5 am Drehkolbenherz 4 mittels der Schrauben
11 festgelegt werden können.
In F i g. 2 ist ferner erkennbar, daß das Gehäuse 1 aus einem Umfangsteil 12, einer vorderen Stirnplatte
13 und einer hinteren Slirnplatte \& besteht. Alle drei
Gehäuseteile sind innenseitig emailliert. Zwischen dem Umfangsteil 12 und den beiden Stirnseitenteilen 13, 14
ist je eine Scheibe 15 aus dem gleichen Kunststoff wie der Mantel 8 des Segmentes 7 angeordnet, um einen
unmittelbaren Kontakt zwischen den Emailflächen zu vermeiden.
Der Drehkolben 2 ist auf der Antriebswelle 16 so montiert, daß er sich axial verschieben kann. Auf
Grund der größeren Fläche an tier vorderen Stirnseite
13 wird sich der Kolben auf Grund des Druckuntersehiedes bei Umlauf stets zur hinteren Stirnseite 14 hin
verschieben. Das Spiel des KoIb is kann durch |ustierschrauben
an der Stirnseite der Antriebswelle begrenzt werden. Hierdurch wird einerseits eine gute Abdichtung
erzielt, andererseits die Möglichkeit eröffnet, den
Drehkolben 2 zusammen mit der Wellcnschuizhülse 17 von .ler Welle 16 abzuziehen, ohne daß es hie;zu umfangreicher
Demontagearbeit bedarf. Die Arbeitsflanken, die einem erhöhten Verschleiß unterworfen sind,
können nach einfachem Ausbau der Drehkolben leichterdings ausgewechselt werden, rieim wiedergegebenen
Ausfiihrungsbeispiel ist der Drehkolben 2 mittels einer Stirnplattc 19 mit Gewindeansatz 20 mit der WeI-lenschutzhülsc
17 verspannt. Die Spannplatte 19 kann aus Edelstahl od. dgl. bestehen. Um die Antriebswelle
16 vor Zutritt des Fördermediums zu schützen, sie somit
aus vergleichsweise billigem Stahl fertigen zu können, ist zwischen der Spannplatte 19 und dem Drehkolbenherz
sowie zwischen diesem und einem hinteren Absatz der Wcllenschutzhülsc 17 je ein O-Ring 21 eingelegt.
Auf diese We se können das Drehkolbcnherz 4 die Kerne T der Segmente 7, das Gehäuse und die Antriebswelle
16 aus vergleichsweise billigem Stahl gefertigt sein. Der Schutz der einzelnen Teile gegen aggressive
Medien erfolgt beim Gehäuse und Drehkolbenherz 4 durch deren Emaillierung. bei den Arbeitsflanken
bzw. ihrem Stahlkcrn 7' durch Emaillierung i.nd den Kunststoffmantel 8 und bei der Antriebswelle 16 durch
die mit dem emaillierten Drehkolbenherz 4 verspannte Wellenschutzhülsc 17.
In F i g. 3 ist ein Axialschnitt durch eine andere Ausf'hrungsform
wiedergegeben. Hierbei ist auf die Darstellung der in F i g. 2 wiedergegebenen Details verzichtet
wordcii. Es ist demzufolge außer dem Drehkolben 2 lediglich die Wellenschutzhülsc 17 Und die Spannplatte
19 erkennbar. Zur Abdichtung der nicht wiedergegebenen Welle gegenüber dem Förderraum dienen
die mit 21 bezeichneten G-Ringc. Der Drehkolben 2 weist auch bei diesem Ausführungsbeispiel ein Kolbenherz.
4 aus Stahl auf, welches mit einer Emailschicht 6 versehen ist. Mit dem Drehkolben 1 sind die die Arbcitsflanken
5 bildenden Segmente 7 verbunden, die aus einem StaHkern T und einem bei dieser Ausführungsform
aufgesinterten Kunststoffmantel 8 bestehen. Durch das Aufsintern entsteht eine praktisch porenlose
Verbindungsteile zwischen dem Stahlkern T und dem Kunststoffmantel 8. Der Mantel 8 ist lediglich an seiner
dem Drehkolbenherz 5 zugekehrten Seite mit zwei
Wisnchmiingen versehen, durch welche die liefesli-[iingsschriHibcn
It greifen. Zur Abdichtung der ichraubenbolzcn bzw. des nicht emaillierten Innengewindes
dienen auch hier wieder O-Ringe 18.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Viirdrängerflügel für eine ein emailliertes Gehäuse
aufweisende Drehkolbenpumpe nach dem Rootsprinzip zum Fördern zähflüssiger, gegebenenfalls
inhomogener, korrosiver Medien, bei welcher Drehkolbenpumpe jeder Drehkolben aus einem
außenseitig emaillierten Kolbenherz aus Metall gebildet und korrosions- und abriebfester Kunststoff
an den Arbeitsflanken der Verdrängerflügel vorgesehen ist, nach Patent 1 807 392, gekennzeichnet durch eine an sich bekannte,
an einem Segment (7) angeordnete Arbeitsflanke (5), wobei das Segment am Kolbenherz (4) befestigbar
ist und aus einem Stahlkern (7') sowie einem diesen zumindest umfangsseitig abdeckenden, in
sich geschlossenen Kunststoffmantel (8) besteht.
2. Verdrängerflügel nach Anspruch !,dadurch gekennzeichne.,
daß der Stahlkern (7') in einen vorge- ao formten Kunststoffmantel (8) einschiebbar ist.
J. Verdrängerflügel nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Stahlkern (T)
ein allseits geschlossener Mantel (8) aus Kunststoff aufgesintert ist.
4. Verdrängerflügel nach ei.-iem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (7) mittels von der Wellenbohrung her durch das Drehkolbenherz
(4) greifender Schrauben (II) am KoI-benhcr/. befc tigt sind.
5. Verdrängerfliigel nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet,
daß /wischen -egmcnt (7) und KoI-bcnherz
(4) eine den Zuirit' des Mediums zur Schraube (I I) hindernde Dichtung (18) eingelegt ist.
Priority Applications (3)
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