DE2056088B1 - Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von Flugzeugen - Google Patents

Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von Flugzeugen

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DE2056088B1 DE19702056088D DE2056088DA DE2056088B1 DE 2056088 B1 DE2056088 B1 DE 2056088B1 DE 19702056088 D DE19702056088 D DE 19702056088D DE 2056088D A DE2056088D A DE 2056088DA DE 2056088 B1 DE2056088 B1 DE 2056088B1
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Description

  • Zum Zwecke einer für beliebige Steuermanöver eines Flugzeuges beliebigen Abströmrichtung der Gase eines Strahltriebwerkes wurde bereits eine schwenkbare Kugeldüse vorgeschlagen, bei der in einem axsymmetrisch ausgewölbten Abschnitt eines festen Strahlrohres ein mit einem entsprechend ausgewölbten Ende, jedoch kleineren Durchmessers ausgerüstetes und stromabwärts mit einer Schubdüse ausgerüstetes Rohr nur in stark begrenztem Umfang beliebige Schwenkwinkel und damit nur in stark begrenztem Umfang beliebige Abströmrichtungen des vom Triebwerk geförderten Gasstrahles zulassen kann.
  • Bei dieser vorgeschlagenen Anordnung wird es weiter als nachteilig angesehen, daß durch die zwangläufig vorhandene, von dem axsymmetrisch ausgewölbten Abschnitt des Strahlrohres gebildete Rohraufweitung nicht unerhebliche Strömungsverluste der Triebwerksgase angenommen werden müssen, welche unter anderem auch in der technischen Strömungslehre durch den bekannten Begriff der sogenannten »Carnotschen Stoßverluste« definierbar sind. Aus den genannten Gründen wird sich diese vorgeschlagene Anordnung nicht für die Hindurchführung und Ablenkung gegebenenfalls nachverbrannter und somit stark aufgeheizter Gase eines Turbinenstrahltriebwerkes eignen können, da gerade für diesen Fall eine von Strömungshindernissen freie Gestaltung der Durchströmquerschnitte bei einer Strahlablenkvorrichtung gewährleistet sein sollte.
  • Darüber hinaus dürften nicht unerhebliche konstruktive Schwierigkeiten darin zu sehen sein, den kugelförmig ausgewölbten Abschnitt des schwenkbaren Rohres der Vorrichtung zusätzlich mit einem gegebenenfalls zu Kühlzwecken von Luft umspülten Hitzeschild auszukleiden. was mehr oder weniger unabdingbar dann erforderlich wäre, wenn im Interesse einer relativ kurzen Baulänge der Strahlablenkvorrichtung die durch die Nachverbrennung verursachte Brennstrecke bereits innerhalb des kugelförmig ausgewölbten Bereiches des schwenkbaren Rohres der Vorrichtung ihren Anfang nehmen sollte.
  • Ferner bedingt die bei dieser Strahlablenkvorrichtung vorgeschlagene kugelförmige Auswölbung ein relativ großes Einbauvolumen, so daß sich ein Einbau im Flugzeugrumpfheck nicht gerade zugunsten eines schlanken Rumpfhecks mit einem nur relativ geringe Strömungsverluste verursachenden, kleinen Heckwinkel auswirken dürfte.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die den vorstehend beschriebenen Lösungen nachgesagten Nachteile zu beseitigen und ein Strahlrohr zum Antrieb eines Flugzeuges zu schaffen, welches insbesondere unter Beanspruchung eines relativ geringen Einbauvolumens eine einwandfreie Ablenkung auch der gegebenenfalls nachverbrannten Gase eines Turbinenstrahltriebwerkes in beliebige Richtungen und für beliebige Steuerzwecke eines Flugzeuges gewährleistet.
  • Dabei soll der Begriff »beliebige Richtungen« selbstverständlich die Möglichkeit eines wahlweisen Horizontalfluges oder Senkrechtfluges einschließen sowie auch die Möglichkeit des kontinuierlichen Verschwenkens eines Gasstrahles aus der horizontalen in eine vertikale Abströmrichtung, oder umgekehrt. um gegebenenfalls anfallende Transitionen mit einem Flugzeug durchführen zu können. Ferner soll das Strahlrohr einschließlich der die Drehbarkeit der Rohrteile bewirkenden Einrichtungen relativ einfach, robust und betriebssicher sein. Weiter soll das Strahlrohr zusammen mit einem Flugzeugrumpfheck eine strömungsgünstige Außenkontur mit kleinem Heckwinkel gewährleisten.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe besteht die Erfindung bei einem Strahlrohr nach der eingangs genannten Gattung dann. daß die drehbaren Rohrteile unabhängig voneinander drehbar sind. um dem Austrittsstrahl eine beliebige Richtung innerhalb des Kegelbereichs geben zu können. der durch die Anzahl der drehbaren Rohrteile und der gegenseitigen Neigung der Ein- und Austrittsflächen derselben bestimmt ist.
  • Weiter schlägt die Erfindung vor, daß für jedes drehbare Rohrteil ein eigener Antriebsmotor am festen Strahlrohr angeordnet ist.
  • Um die Rohrabschnitte unabhängig voneinander verdrehen zu können, ist gemäß der Erfindung weiter vorgeschlagen, daß ein erster Antriebsmotor über ein Getriebe einen ersten drehbaren Rohrteil antreibt, während ein zweiter Antriebsmotor über ein Differentialgetriebe und eine mit diesem gekuppelte und über das Drehlager zwischen den beiden drehbaren Rohrteilen hinweggeführte Obertragungseinrichtung den zweiten Rohrteil antreibt.
  • Erfindungsgemäß kann weiter die Obertragungseinrichtung von einer biegsamen Welle oder einer Gelenkwelle gebildet werden, welche jeweils am Abtriebsende mit einem Zahnrad verbunden ist, das in einen am äußeren Umfang und im Bereich des einlaßseitigen Endes des zweiten drehbaren Rohrteils angeordneten Zahnkranz eingreift.
  • In weiterer Ausbildung der Erfindung kann das Differentialgetriebe einen vom zweiten Antriebsmotor über ein Zahnrad angetriebenen, um den ersten drehbaren Rohrteil rotierbar angeordneten Zahnkranz aufweisen, welcher als ringförmiger Träger zweier auf einer gemeinsamen Welle drehbarer, miteinander verbundener Zahnräder ausgebildet ist, von denen das eine in einen den ersten Rohrteil fest umschließenden Zahnkranz eingreift, während das andere dieser beiden Zahnräder in einen ersten Zahnkranz eines um den ersten Rohrteil rotierbaren weiteren ringförmigen Trägers eingreift, so daß ein in einen zweiten Zahnkranz dieses ringförmigen Trägers eingreifendes Zahnrad iiber eine Welle, welche in einem mit dem ersten Rohrteil verbundenen Halter drehbar gelagert ist, über die Übertragungseinrichtung den vom ersten Rohrteil unabhängigen Antrieb des zweiten Rohrteils herbeiführt.
  • Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung des Erfindungsgegenstandes können als Funktion des verlangten Strahlablenkwinkels vorgegebene Istwerte, resultierend aus den bei Strahlrichtungsänderullg sich verändernden Steuerkräften am Flugzeug, als Signale in einen elektronischen Rechner eingespeist werden, welcher die Sollwerte für die Verdrehwinkel sowie die Drehrichtungen der Rohrteile zur Weitergabe über Verstellglieder an die Antriebsmotoren errechnet.
  • Weiter kann im Rahmen der Erfindung an Stelle der elektronischen Steuereinrichtung eine mechanische Steuereinrichtung vorgesehen sein, bei der als Funktion eines vorgegebenen Strahlablenkwinkels vorgegebene Verstellgrößen über ein Hehelgestänge und räumliche Nocken als Sollwerte für die Verdrehwinkel und Drehrichtungen der Rohrteile iiber Verstellglieder an die Antriebsmotoren weitergegeben werden.
  • Nach einem weiteren Erfindungsmerkmal soll der zweite drehbare Rohrteil mit einem zur Erzielung eines beim Horizontalflug kleinen Heckwinkels gesonderten, eine strömungsgünstige Fortsetzung der Triebwerksverkleidung bildenden Verkleidungsabschnitt verbunden sein, welcher bei Betätigung der Strahlablenkvorrichtung zumindest teilweise in die Triebwerksverkleidung hereinschwenkbar ist.
  • Erfindungsgemäß kann das Strahlrohr weiter als Ersatz eines Höhen- und/oder Seitenleitwerks eines Flugzeuges vorgesehen sein.
  • In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielhaft näher erläutert; es zeigt F i g. 1 die Seitenansicht eines Strahlrohres in zwei verschiedenen Endstellungen, wobei weitere Strahlablenkwinkel schematisch angedeutet sind, F i g. 2 die Seitenansicht des Strahlrohres nach Fig. 1, jedoch vergrößert dargestellt und in einer für den Horizontalfiug gestreckten Endstellung unter Zuordnung der Einrichtungen zur Betätigung der drehbaren Rohrteile, Fig.3 ein erstes die Wirkungsweise des Strahlrohres nach Fig. 1 und 2 unter Bezug auf ein den Antrieb eines Flugzeuges erläuterndes Schaubild und F i g. 4 eine weitere, die Wirkungsweise des Strahlrohres erläuternde perspektivische Darstellung.
  • Aus Fig. 1 ist das abgebrochene Ende eines zu einem in Zeichnungen nicht weiter dargestelltes Turbinenstrahltriebwerk gehörigen, feststehenden Rohrteils 1 ersichtlich, an welches sich zwei drehbare Rohrteile 2, 3 anschließen. Das Rohrteil 3 trägt am Austrittsende eine Verstellschubdüse 4. Das Rohrteil 2 ist über ein senkrecht zur verlängerten Triebwerksmittelachse 5 verlaufendes Drehlager 6 am Austrittsende des Rohrteils 1 drehbar angeordnet. Die drehbaren Rohrteile 2, 3 sind über ein zur verlängerten Triebwerksmittelachse 5 geneigtes Drehlager 7 verbunden. Koaxial zur verlängerten Triebwerksmittelachse 5 ist eine zu einem Flugzeugrumpfheck gehörige Triebwerksverkleidung 8 angeordnet, welche sich sinngemäß in ihrer Verjüngung in einem weiteren, jedoch von dieser gesonderten Verkleidungsabschnitt 9 fortsetzt, welcher über Halteelemente 9' mit dem Rohrteil 3 verbunden ist. In mit ausgezogenen Linien dargestellter Position des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4, also in der meistgebrauchten Endstellung des Reise- oder Hochgeschwindigkeitsfluges, bildet somit der Verkleidungsabschnitt 9 eine strömungsgünstige Fortsetzung der Triebwerksverkleidung 8.
  • Ist beispielsweise der Rohrteil 3 mit der Schubdüse 4 in die gestrichelt dargestellte Endstellung gelangt, um eine nach hinten unten geneigte Austrittsrichtung der Gase zu erzeugen, dann hat sich der mit dem Rohrteil 3 fest verbundene Verkleidungsabschnitt 9 oben von der Triebwerksverkleidung 8 fortbewegt, hingegen unten in den freien Raum, welcher zwischen der Innenwand der Triebwerksverkleidung 8 einerseits und dem feststehenden Rohrteil 1 und dem drehbaren Rohrteil 2 andererseits gebildet ist, geschoben. Die gestrichelt dargestellte Position des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 kennzeichnet hier den größtmöglichen Strahlablenkwinkel. zwischen der verlängerten Triebwerksmittelachse 5 und der Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4.
  • Die Positionenll, 12 und 13 (Fig.1) geben über weitere mögliche Neigungswinkel ß, ß', x' zwischen der verlängerten Triebwerksmittelachse 5 und der gemeinsamen Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 Aufschluß.
  • Die beispielhaft aufskizzierten Neigungswinkel , x', ß, ß' der Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 zur verlängerten Triebwerksmittelachse können hierbei als in der Zeichenebene befindlich angenommen werden und somit durch gleichzeitiges und einander entgegengesetzt gerichtetes Verdrehen der Rohrteile 2, 3 um jeweils gleiche Dreh- winkel erreicht werden, wodurch gleichsam der Rohrteil 3 mit der Schubdüse 4 und damit der aus dieser austretende Gasstrahl in einer vertikalen, durch die verlängerte Triebwerksmittelachse 5 hindurchgehenden Ebene verschwenkbar ist.
  • Der maximal erzielbare Strahlablenkwinkel X bzw. ', den die verlängerte Triebwerksmittelachse 5 mit der Längsmittelachse 10 des Rohrteiles 3 und der Schubdüse 4 jeweils einschließt, hängt unter anderem ab von dem gewählten Neigungswinkel ;«, welchen die geneigte Ebene 14 des Drehlagers 7 mit einer durch den Mittelpunkt 5 des Drehlagers 7 und die verlängerte Triebwerksmittelachse 5 hindurchgehenden senkrechten Querebene 16 einschließt, so daß der Wert des Winkels a 2 ist. Bei einem angenommenen Neigungswinkel von 1=150 kann somit der Winkel mit einem Wert von 303 angenommen werden, und bei einem angenommenen Neigungswinkel von y = 45 kann der Winkel x mit 900 angenommen werden, wozu, von der gestreckten Reiseflugstellung nach Fig. 1 ausgehend, die Rohrteile2, 3 jeweils um 1800 gleichzeitig gegeneinander verdreht werden müßten.
  • Das in F i g. 1 dargestellte Strahlrohr soll weiter die Forderung eines in beliebige Richtungen, also räumlich verschwenkbaren Gasstrahles erfüllen können, um gegebenenfalls bei einer vorgesehenen Anordnung im Flugzeugrumpfheck das bei Flugzeugen in herkömmlicher Weise vorhandene Höhen- und Seitenleitwerk zu ersetzen. Da diese Forderung einhergeht mit der Bedingung, den vom Strahltriebwerk geförderten Gasstrahl nicht nur in der Zeichenebene (F i g. 1) zu verschwenken, sondern auch zusätzlich z. B. seitlich von dieser Zeichenebene bzw. von der verlängerten Triebwerksmittelachse 5 weg schräg nach hinten unten oder oben zu verschwenken, ist es vorgesehen, die Rohrteile 2, 3 mit unterschiedlichen Verdrebwinkeln zu verdrehen und hierfür eine Antriebsvorrichtung der Rohrteile 2, 3 (Fig. 2) vorzusehen, welche mit relativ einfachen Mitteln voneinander gesonderte Verdrehungen bzw. Verdrehwinkel der Rohrteile 2, 3 ermöglicht.
  • Hierzu sind außen am feststehenden Rohrteil 1 ein erster und ein zweiter Antriebsmotor 17, 18' befestigt.
  • Bei diesen kann es sich um Luftmotoren, Hydraulikmotoren oder Elektromotoren handeln. Der erste Antriebsmotor 17 treibt über ein Getriebe 18 den ersten drehbaren Rohrteil 2 an, und zwar durch Eingriff eines Zahnrades 19 in eine am äußeren Umfang des Rohrteils 2 im Bereich dessen einlaßseitigen Endes angeordneten Zahnkranz 20. Der zweite Antriebsmotor 18' treibt über ein Differentialgetriebe 21 und eine mit diesem gekuppelte und über das Drehlager 7 zwischen den beiden drehbaren Rohrteilen 2, 3 hinweggeführte Übertragungseinrichtung 22 den zweiten Rohrteil 3 an.
  • Wie in Fig. 2 dargestellt, kann es sich bei dieser Übertragungseinrichtung 22 um eine biegsame Welle 23 handeln. An Stelle der biegsamen Welle 23 kann auch eine Gelenkwelle vorgesehen sein. Die Übertragungseinrichtung 22 kann auf der dem Differentialgetriebe 21 abgewandten Seite mit einem Zahnrad 24 verbunden sein, welches in einen am äußeren Umfang und Bereich des einlaßseitigen Endes des zweiten Rohrteils 3 angeordneten Zahnkranz 25 eingreift.
  • Das Differentialgetriebe 21 weist einen vom zweiten Antriebsmotor 18' über ein Zahnrad 26 angetriebenen, um den ersten drehbaren Rohrteil 2 rotierbar angeordneten Zahnkranz 27 auf. Dieser ist als ringförmiger Träger 28 zweier auf einer gemeinsamen Welle 29 drehbarer, miteinander verbundener Zahnräder 30, 31 ausgebildet. Von diesen greift das größere Zahnrad 30 in einen den ersten Rohrteil 2 fest umschließenden Zahnkranz 32 ein. Das kleinere Zahnrad 31 greift in den ersten Zahnkranz 33 eines weiteren, um den ersten Rohrteil 2 rotierbaren ringförmigen Trägers 34 ein. In einen zweiten Zahnkranz 35 des ringförmigen Trägers 34 greift ein Zahnrad 36 ein, welches mit einer Welle 37 in einem Halter 38 drehbar gelagert ist, wobei dieser Halter 38 mit dem ersten Rohrteil 2 verbunden ist. Die Welle 37 überträgt die Drehbewegung des Zahnrades 36 über ein Verbindungsglied 39 auf die Obertragungseinrichtung 22, welche dem Rohrteil 3 über das Zahnrad 24 und dem Zahnkranz 25 die Drehbewegung vermittelt. Die ringförmigen Träger 28, 34 können mittels Lagern 28', 34' am Umfang des Rohrteils 2 abrollbar angeordnet sein.
  • Eine weitere Halterung für die biegsame Welle 23 am Rohrteil 2 ist mit 41 bezeichnet.
  • Fig. 3 veranschaulicht an Hand einer perspektivischen Darstellung die Wirkungsweise des Strahlrohres nach F i g. 1 und 2 zur Steuerung eines Flugzeuges. Hierzu sind eine senkrechte Ebene 39 und waagerechte Ebene 40 aufgezeichnet, welche beide sich in der Achse x-x schneiden. Die Achse x-x sei die Flugzeuglängsmittelachse und falle dabei gleichzeitig auch mit der verlängerten Triebwerksmittelachse 5 (Fig. 1 und 2) zusammen.
  • Der gemeinsame Schnittpunkt 42 eines den Ebenen 39, 40 zugeordneten Achsenkreuzes z-z, y-y mit der Flugzeuglängsmittelachse x-x sei gleichzeitig der Mittelpunkt der Schubdüse 4 (Fig. 1), wenn die Rohrteile 2, 3 mit der Schubdüse 4 sich in der in ausgezogenen Linien dargestellten Endstellung für den Reiseflug befinden. Durch sinngemäße Verdrehung der Rohrteile 2, 3 wird dabei die Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 (F i g. 1 und 2) so gegenüber dem Mittelpunkt 15 des Drehlagers 7 geneigt, daß der vom Strahltriebwerk geförderte Gasstrahl von der Triebwerksmittelachse 5 weg seitlich nach hinten unten gerichtet werden soll.
  • Die hieraus resultierende Schubkomponente ist mit 43 bezeichnet. Die Lage der gemeinsamen Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 hängt also ab von dem Winkel f einerseits zwischen der Quermittelebene 40 und der aus verlängerter Triebwerksmittelachse 5 und der Längsmittelachse 10 gebildeten Ebene44 sowie andererseits vom wahren Ablenkwinkel U zwischen der Längsmittelachse 10 und der verlängerten Triebwerksmittelachse 5.
  • Für räumlich beliebig veränderliche Positionen der Längsmittelachse 10 und damit räumlich beliebig veränderbare Strahlaustrittsrichtungen aus der Schub- düse 4 sind also die Winkel V' und t beliebig veränderliche Bezugsgrößen, was beispielsweise durch die Positionen 10', 42', 44' und die Winkel ij", 51 erläutert sein soll.
  • Die sich aus der Position 10 der gemeinsamen Längsmittelachse des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 ergebende resultierende Schubkomponente 43 zerfällt dabei nach den aufgezeigten Kräftedreiecken in die aus horizontalen und vertikalen am Flugzeugrumpfheck angreifenden Steuerkräften 45, 46 gebildete resultierende Steuerkraft 47 und den verbleibenden Triebwerksrestschub 48, parallel zur verlängerten Triebwerksmittelachse 5. Der Winkel S läßt sich also auch definieren als Winkel zwischen der aus horizontalen und vertikalen Steuerkräften 45, 46 gebildeten resultierenden Steuerkraft 47 und der Quermittelebene 40 des Flugzeugs, während der Winkel t auch als der zwischen den vom Triebwerksrestschub 48 und dem resultierenden Triebwerksschub 43 gebildeten Komponenten eingeschlossene Winkel definiert werden kann.
  • Die Winkel es und e können durch Signale als Funktion des verlangten Strahlablenkwinkels der gemeinsamen Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 und gegebenenfalls resultierend aus den an den Flugzeugheck angreifenden Steuerkräften als vorgegebene Werte in einen elektronischen Rechner 48 (F i g. 2) eingespeist werden, welcher daraus die Sollwerte für die Verdrehwinkel a und b und die Drehrichtungen F, G (F i g. 4) der Rohrteile 2, 3 ermittelt, welche als Impulse über die Leitungen 49, 50 und an sich bekannte Verstellglieder 49', 50' bzw. Rückführungsglieder an die Antriebsmotoren 17, 18' weitergegeben werden.
  • An Stelle einer elektronischen Steuereinrichtung kann auch eine mechanische Steuereinrichtung vorgesehen sein, bei der als Funktion eines vorgegebenen Strahlablenkwinkels vorgegebene Verstellgrößen, z. B. , und t, über Hebelgestänge und räumliche Nocken in solche Bewegungsrichtungen umgeformt werden, daß an Hand der Verstellglieder 49', 50' bzw. Rückführungsglieder die Antriebsmotoren 17, 18' zur Betätigung der Rohrteile 2, 3 mit den gewünschten Verdrehwinkeln und Drehrichtungen veranlaßt werden können.
  • Fig.4 zeigt die Strahlablenkvorrichtung in einer Endstellung, in der durch Verdrehen der Rohrteile 2, 3 in Richtung der Pfeile F, G um unterschiedliche Verdrehwinkel a, b die gemeinsame Längsmittelachse 10 des Rohrteils 3 und der Schubdüse 4 leicht seitlich nach rechts hinten und unten zur verlängerten Triebwerksmittelachse 5 geneigt sein soll. Man erkennt hieraus, daß der vom Rohrteil 2 zurückgelegte Verdrehwinkel a z. B. nahezu doppelt so groß sein kann wie der mit b gekennzeichnete des Rohrteils 3.
  • Weiter wäre zu vermerken, daß bei dem Strahlrohr nach Fig. 1, 2 und 4 zur Erzielung eines kreisförmigen Drehlagers 7 die Querschnitte der Rohrteile 2, 3 im Bereich des Drehlagers 7 leicht elliptisch sind.

Claims (9)

  1. Patentansprüche: 1. Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von Flugzeugen, mit einem feststehenden Rohrteil und mit zumindest einem ersten und einem zweiten in Strömungsrichtung anschließenden drehbaren Rohrteil mit zueinander geneigten Ein- und Austrittsflächen, dadurch geltennzeichnet, daß die drehbaren Rohrteile (2, 3) unabhängig voneinander drehbar sind, um dem Austrittsstrahl eine beliebige Richtung innerhalb des Kegelbereiches geben zu können, der durch die Anzahl der drehbaren Rohrteile und der gegenseitigen Neigung der Ein- und Austrittsflächen derselben bestimmt ist.
  2. 2. Strahlrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jedes drehbare Rohrteil (2, 3) ein eigener Antriebsmotor (17, 18') am festen Strahlrohr (1) angeordnet ist.
  3. 3. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Antriebsmotor (17) über ein Getriebe (18) einen ersten drehbaren Rohrteil (2) antreibt, während ein zweiter Antriebsmotor (18') über ein Differentialgetriebe (21) und eine mit diesem gekuppelte und über das Drehlager (7) zwischen den beiden drehbaren Rohrteilen (2, 3) hinweggeführte tÇbertragungseinrichtung (22) den zweiten Rohrteil (3) antreibt.
  4. 4. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die tZbertragungseinrichtung von einer biegsamen Welle (23) oder einer Gelenkwelle gebildet wird, welche jeweils am Abtriebsende mit einem Zahnrad (24) verbunden ist, das in einen am äußeren Umfang und im Bereich des einlaßseitigen Endes des zweiten drehbaren Rohrteils (3) angeordneten Zahnkranz (25) eingreift.
  5. 5. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Differentialgetriebe (21) einen vom zweiten Antriebsmotor (18') über ein Zahnrad (26) angetriebenen, um den ersten drehbaren Rohrteil (2) rotierbar angeordneten Zahnkranz (27) aufweist, welcher als ringförmiger Träger (28) zweier auf einer gemeinsamen Welle (29) drehbarer, miteinander verbundener Zahnräder (30, 31) ausgebildet ist, von denen das eine (30) in einen den ersten Rohrteil (2) fest umschließenden Zahnkranz (32) eingreift, während das andere (31) dieser beiden Zahnräder in einen ersten Zahnkranz (33) eines um den ersten Rohrteil (2) rotierbaren weiteren ringförmigen Trägers (34) eingreift, so daß ein in einen zweiten Zahnkranz (35) dieses Trägers (34) eingreifendes Zahnrad (36) über eine Welle (38), welche in einem mit dem ersten Rohrteil (2) verbundenen Halter (38) drehbar gelagert ist, über die Übertragungseinrichtung (22) den vom ersten Rohrteil (2) unabhängigen Antrieb des zweiten Rohrteils (3) herbeiführt.
  6. 6. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Funktion des verlangten Strahlablenkwinkels vorgegebene Ist-Werte ( und +w), resultierend aus den bei Strahlricntungsänderung sich verändernden Steuerkräften am Flugzeug, als Signale in einen elektronischen Rechner (48) eingespeist werden, welcher die Sollwerte für die Verdrehwinkel sowie die Drehrichtungen der Rohrteile (2, 3) zur Weitergabe über Verstellglieder an die Antriebsmotoren (17, 18') errechnet.
  7. 7. Strahlrohr nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle der elektronischen Steuereinrichtung eine mechanische Steuereinrichtung vorgesehen ist, bei der als Funktion eines vorgegebenen Strahlablenkwinkels vorgegebene Verstellgrößen (y und 5) über ein Hebelgestänge und räumliche Nocken als Sollwerte für die Verdrehwinkel und Drehrichtungen der Rohrteile (2, 3) über Verstellglieder an die Antriebsmotoren (17, 18') weitergegeben werden.
  8. 8. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite drehbare Rohrteil (3) mit einem zur Erzielung eines beim Horizontalflu, kleinen Heckwinkels gesonderten, eine strömungsgünstige Fortsetzung der Triebwerksverkleidung (8) bildenden Verkleidungsabschnitt (9) verbunden ist, welcher bei Betätigung der Strahlablenkvorrichtung zumindest teilweise in die Triebwerksverkleidung hereinschwenkbar ist.
  9. 9. Strahlrohr nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß es als Ersatz eines Höhen- und/oder Seitenleitwerkes eines Flugzeuges vorgesehen ist.
    Die Erfindung bezieht sich auf ein Strahlrohr, insbesondere für den Antrieb von Flugzeugen, mit einem feststehenden Rohrteil und mit zumindest einem ersten und einem zweiten in Strömungsrichtung anschließenden drehbaren Rohrteil mit zueinander geneigten Ein- und Austrittsflächen.
    Es sind bereits aus zwei oder mehreren gleichzeitig gegeneinander verdrehbaren Rohrteilen bestehende Strahlablenkvorrichtungen vorgeschlagen worden, um den vom Strahltriebwerk eines Flugzeuges geförderten Gasstrahl zum Zwecke des Senkrechtstartes oder der Senkrechtlandung aus einer horizontalen Abströmrichtung senkrecht nach unten zu richten (USA.-Patentschriften 2 886262 oder 3441 220).
    Die diesen bekannten Lösungen zugehörigen Strahlablenkvorrichtungen können somit einem Flugzeug nur Horizontal- oder Senkrechtflugeigenschaften vermitteln, weil der Gasstrahl mit den vorgeschlagenen Mitteln in einer vertikalen Ebene verschwenkt werden soll. Es ist also mit diesen bekannten Vorrichtungen nicht möglich, zusätzlich zu der genannten Forderung des wahlweisen Horizontalfluges oder des Senkrechtfluges bzw. der Senkrechtlandung der Forderung nach beliebigen Abströmrichtungen der Triebwerksgase für beliebige Steuermanöver des Flugzeuges zu genügen.
DE2056088A 1970-11-14 1970-11-14 Strahlrohr, für den Antrieb von Fahrzeugen <· Expired DE2056088C2 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2569232A1 (fr) * 1984-08-16 1986-02-21 Rolls Royce Tuyere d'echappement orientable pour turbomachine a gaz
DE3909347A1 (de) * 1989-03-22 1990-09-27 Mtu Muenchen Gmbh Schubduese zur schubvektorsteuerung fuer mit strahltriebwerken ausgeruestete fluggeraete

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