DE2053797C3 - Verfahren zum Vermindern des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Vermindern des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden AbwasserInfo
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Description
Bei Kohlenwasserstoffumwandlungsverfahren, wie beispielsweise beim Hydrofinieren und Hydrokracken,
bei denen Ammoniak und Schwefelwasserstoff gebildet werden, fallen Abwässer an, die Ammoniumhydrogensulfid
enthalten. Diese Abwasser können im Hinblick auf eine Wasservergiftung nicht in der anfallenden Form an
Vorfluter abgegeben werden, und außerdem ist es insbesondere bei Industrien mit großem Wasserverbrauch
erwünscht, das Abwasser in einem geschlossenen Wasserkreislauf zur Wiederverwendung in die
Anlage zurückzuführen, aus der es stammt. Sowohl für die Abgabe an Vorfluter wie auch für die Wiederverwendung
als Brauchwasser muß der AmmoniumhyiJmgensulfidpehalt
des Abwassers wesentlich herabgeset/.i werden. Beispielsweise aus der DE-PS !2 12 903 ist es
bekannt. Sulfide im Industrieabwasser mit Hilfe eines
Mctallphthalocyaninkatalysators zu oxidieren. Dabei entstehen jedoch zum großen Teil Thiosulfate und
Sulfs!1. die bei der Ziirückfiihning des behandelten
Abwassers zur Wiederverwendung des Brauchwassers stören, da sie mit der Zeit ausfallen, sich als Krusten auf
den Apparaturen ablagern und die Apparaturen verstopfen. Außerdem reagiert das Ammoniumthiosulfat
mit Schwefelwasserstoff in den zu behandelnden Kohlenwasserstoffprodukten unter Bildung von elementarem
Schwefel, der Korrosionsprobleme verursacht und ebenfalls zur Verstopfung der Anlage führt
Die US-PS 33 40 182 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Kohlenwasserstoffölen, die Schwefel
ίο und Stickstoffverbindungen enthalten, mit Wasserstoff,
wobei als Nebenprodukte H2S und NH3 gebildet
werden. Diese werden von den Kohlenwasserstoffen in dem beschriebenen Verfahren abgetrennt, und die
US-PS erwähnt auch, daß es bekannt ist, H2S und NH3 in
wäßrigen Lösungen in Ammoniumthiosulfat umzuwandlen. Dabei bekommt man die gleichen Nachteile,
wie beim Verfahren der DE-PS 12 12 903, daß nämlich die Thiosulfate die Wiederverwendung des behandelten
Abwassers als Brauchwasser verhindern, und es wird außerdem keine Schwefel als wertvolles Verfahrensprodukt
gewonnen.
Aus der DE-AS 10 49 031 ist es bekannt, organisch
gebundenen Schwefel aus Erdölkohlenwasserstoffen mit Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und erhöhtem
Druck unter Bildung von Schwefelwasserstoff zu entfernen. Dieses Verfahren hat aber mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren nichts zu tun, da es nicht die Reduktion anorganischer Schwefelverbindungen
betrifft.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, aus einem Ammoniumdrogensulfid enthaltenden
Abwasser ein Brauchwasser mit vermindertem Ammoniumhydrogensulfidgehalt zu bekommen, das
praktisch frei von den bei der Wiederverwendung störenden Thiosulfaten und Sulfaten ist, und zusätzlich
bei der Abwasserbehandlung elementaren Schwefel zu gewinnen, der ein wertvolles Handelsprodukt darstellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verminderung des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses
enthaltenden Abwasser unter katalytischer Oxidation mit Sauerstoff und Bildung eines Ammoniak, Ammoniumthiosulfat
und elementaren Schwefel oder Ammoniumpolysulfid enthaltenden Auslaufs ist dadurch gekennzeichnet,
daß man von dem Auslauf der katalytischen Oxidation, gegebenenfalls nach Zersetzung des Ammoniumpolysulfids,
den elementaren Schwefel abtrennt und das Ammoniumthiosulfat in dem so erhaltenen
wäßrigen Strom mit einem wasserstoffhaltigen Gas katalytisch reduziert.
Der Ammoniumhydrogensulfidgehalt in dem zu behandelnden Abwasser kann bis zur Löslichkeitsgrenze
in weiten Bereichen variieren, doch liegt die Konzentration gewöhnlich bei etwa 1,0 bis
10,0Gew.-%, und ein typischer Abwasserstrom aus einer Hydrokrackanlage enthält 3,7 Gew.-% Ammoniumhydrogensulfid.
Auch kann das zu behandelnde Abwasser überschüssiges Ammoniak enthalten.
Wenn das zu behandelnde Abwasser aus einem Kohleriwasserstoffumwandlungsverfahren stammt,
fco kann es in einigen Fällen vorteilhaft sein, gelöste·; oder
mitgerissenes öl vor der Behandlung des Abwassers nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vor diesem
auszuwaschen.
Ais Oxidationskatalysatoren der ersten Verfahrens-
'■>■; stufe, bei der das Ammoniumhydrogensulfid in Ammoniak,
Ammoniumthiosulfat und elementaren Schwefel oder Ammoniumpolysulfid umgewandelt wird, kann
man zweckmäßig Metallsulfide oder Metallphthalocy-
anine verwenden. Unter den Metallsulfiden sind besonders jene der Eisengruppenmetalle, Nickel, Kobalt
und Eisen, bevorzugt, wobei Nickelsulfid besonders bevorzugt ist Diese Metallsulfide können in dem zu
behandelnden Abwasser aufgeschlämmt werden, doch ist es bevorzugt, sie mit einem Trägermaterial zu
vereinigen, das beispielsweise Aktivkohle, wie Holzkohle oder Knochenkohle, oder ein hitzebeständiges
anorganisches Oxid, wie Tonerde, Kieselsäure, Zirkonoxid.
Kieselgur oder Bauxit, sein kann. Die bevorzugten ι ο Trägermaterialien sind dabei Tonerde und aktivierte
Kohle, so daß der bevorzugte Katalysator aus dieser Gruppe aus Tonerde oder aktivierter Kohle mit
Nickelsulfid besteht
Unter den brauchbaren Metallphthalocyaninverbindüngen
sind beispielsweise jene von Eisen, Nickel, Kupfer, Molybdän, Mangan oder Wolfram zu nennen,
wobei die von Kobalt und Vanadin bevorzugt sind. Auch kommen Derivate, wie die sulfonierten oder carboxylierten
Derivate oder Metallphthalocyanine in Betracht. Als Trägermaterialien für diese Katalysatorgruppen
können die gleichen verwendet werden, die oben im Zusammenhang mit den Metallsulfiden erwähnt wurden,
doch ist hier aktivierte Kohle bevorzugt, so daß der bevorzugte Katalysator aus dieser Gruppe aus Kobalt
oder Vanadinphthalocyaninsulfonat auf aktivierte' Kohle besteht Einzelheiten über die Herstellung der
Oxidationskatalysatoren sind der US-PS 31 08 081 entnehmbar.
Die Oxidationsstufe wird zweckmäßig mit einer feststehenden Katalysatorschicht durchgeführt, wobei
das zu behandelnde Abwasser aufwärts, radial oder abwärts durch diese Katalysatorschicht hindurchgeführt
und der Sauerstoff entweder im Gleichstrom oder im Gegenstrom zu dem Abwasserstrom hindurchgeleitet
wird.
Da eines der Reaktionsprodukte dieser Verfahrensstufe elementarer Schwefel ist, ist es zweckmäßig, nach
einer der beiden folgenden Varianten zu arbeiten, um eine Schwefelablagerung auf dem Katalysator zu
vermeiden. Bei der ersten Variante wird mit dem Abwasser ein Lösungsmittel für Schwefel vermischt und
dieses Gemisch in die Oxidationszone eingeführt, um so auf dem Katalysator abgelagerten Schwefel sofort zu
entfernen. Dieses Lösungsmittel für Schwefel muß selbstverständlich bei den Oxidationsbedingungen inert
sein, wie beispielsweise Disulfidverbindungen, wie Schwefelkohlenstoff, Methyldisulfid oder Äthyldisulfid,
aromatische Verbindungen, wie Benzol, Toluol, Xylol oder Äthylbenzol, aliphatische Paraffine, wie Pentan,
Hexan oder Heptan, cyclische Paraffine, wie Methylcyclopentan. Cyclopentane oder Cyclohexan, halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenstoff, Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chloroform, Tetrachloräthan,
Butychlorid, Propylbromid, Äthyldibromid, Chlorbenzol oder Dichlorbenzol. Ein besonders günstiges
Lösungsmittel für diese Arbeitsweise ist ein aromatenreiches Reformat. Das verwendete Lösungsmittel
für Schwefel soll mit dem Abwasser unmischbar sein, und in bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, t>o
daß seine Lösungsfähigkeit gegenüber Schwefel im Temperaturbereich von etwa 79 bis 204°C größer als im
Temperaturbereich von 0 bis 77°C ist. Diese Eigenschaft des Lösungsmittels erleichtert das Auskristallisieren des
Schwefels aus dem Lösungsmittel. Unter diesen f·■"> Gesichtspunkten sind bei dieser Arbeitsweise als
Lösungsmittel Benzol, Toluol, Xylol und halogenierte Kohlenwasserstoffe bevorzugt.
Vorteilhafterweise wird jedoch mit einem wesentlichen Überschuß an Lösungsmittel gearbeitst Beispielsweise
für ein Abwasser mit einem Gehalt von etwa 3 Gew.-% Ammoniumhydrogensulfid verwendet man
zweckmäßig ein Volumenverhältnis von etwa einem Volumftnteil Lösungsmittel je Volumenteil des Abwassers.
Das bei dieser Arbeitsweise der Oxidation verwendete
Molverhältnis von Sauerstoff zu Ammoniumhydrogensulfid in dem Abwasserstrorn beträgt vorzugsweise
wenigstens 04 :1 und zweckmäßig etwa 04 :1 bis etwa
14:1· Der Auslauf der Oxidationszone wird zu einer
Trennzone geführt, in der sich zwei Phasen voneinander trennen, wobei die eine Phase· aus dem zugesetzten
Lösungsmittel mit darin gelöstem Schwefel und die andere Phase aus Wasser mit darin gelöstem Ammoniak
und Ammoniumthiosulfat besteht. Nach der Phasentrennung wird wenigstens ein Teil des Schwefels aus
dem Lösungsmittel durch Kristallisation oder Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen. Bevorzugt wird
die letztere Methode angewendet, da dabei der Schwefel in flüssiger Form gewonnen und das
abdestillierte Lösungsmittel wieder verwendet werden kann. Die wäßrige Phase aus der Trennzone kann vor
der Weiterbehandlung zunächst in einer Ausstreifzone wenigstens zum Teil von Ammoniak befreit werden,
obwohl in einigen Fällen eine hohe Ammoniakkonzentration sogar erwünscht ist wenn nämlich mit dem
behandelten Brauchwasser Schwefelwasserstoff aus Kohlenwasserstoffprodukten entfernt werden soll.
Die zweite Verfahrensvariante der Oxidationsstufe besteht darin, daß man die in die Oxidationszone
eingeführte Sauerstoffmenge derart reguliert, daß sie unterhalb der stöchiometrischen Menge bleibt, die zur
Oxidation des gesamten Ammoniumhydrogensulfids in dem Abwasser zu elementarem Schwefel erforderlich
wäre. Somit wird bei dieser Arbeitsweise der Sauerstoff in einem Molverhältnis von weniger als 0,50 Mol
Sauerstoff je MoI Ammoniumhydrogensulfid und vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,25 bis etwa
0,45 Mol Sauerstoff je Mol Ammoniumhydrogensulfid zugegeben. Die genaue Sauerstoffmenge wird so
reguliert, daß die Oxidation nicht bis zum elementaren Schwefel, sondern nur bis zum Ammoniumpolysulfid
abläuft, das in dem Abwasser gelöst bleibt.
Der Auslauf der Oxidationszone, der Ammoniurnpolysulfid, Ammoniumthiosulfat, Ammoniak und kleinere
Mengen anderer Schwefelverbindungen enthält, wird nun einer Polysulfidzersetzungszone zugeführt, in der
man einen NH3, H2S und H2O enthaltenden Dampf als
Kopfstrom und einen elementaren Schwefel, Ammoniumthiosulfat und etwas Ammoniak enthaltenden wäßrigen
Bodenstrom bekommt. Zweckmäßig zersetzt man das Polysulfid durch Erhitzen auf 38 bis 177° C. Die
Polysulfidzersetzung kann beschleunigt werden, indem man den Schwefelwasserstoff aus der Polysulfidlösung
mit Hilfe eines geeigneten Abgases, wie Wasserdampf oder Luft, die am Boden der Polysulfidzersetzungszone
eingeführt werden, abstreift. Schwefel wird von dem Bodenstrom der Polysulfidzersetzungszone durch Filtration,
Absetzen oder Zentrifugieren abgetrennt. Wenn die Bodentemperaiur der Polysulfidzersetzungszone
oberhalb 12TC gehalten wird, kann der elementare
Schwefel in flüssiger Form abgetrennt werden. In beiden Fällen wird die bei der Abtrennung erhaltene
wäßrige Phase dann der Reduktionsstufe des erfindungsgemäßen Verfahrens zugeführt.
Der Sauerstoff kann in der ersten Veiiahrensstiife als
solcher oder mit Inertgasen verwendet werden, wie beispielsweise in der Form von Luft. Die in dieser
Verfahrensstufe angewendete Temperatur liegt gewöhnlich bei —1 bis 2040C, bevorzugt bei 27 bis 1040C
Besonders zweckmäßig ist es, bei einer Temperatur unterhalb 93° C zu arbeiten, da dadurch die Sulfatbildung
auf ein Minimum herabgedrückt wird. Obwohl jeder Druck angewendet werden kann, der das
Abwasser in der flüssigen Phase hält, wird im allgemeinen bei einem Druck oberhalb Atmosphärendruck
gearbeitet, um den Kontakt zwischen dem Sauerstoff und dem Abwasser zu erleichtern, wobei
Drücke von etwa 2,7 bis 6,1 at bevorzugt sind. Die stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeiten liegen
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,5 bis 10.
Das in der oben geschilderten Weise behandelte, Ammoniumthiosulfat und typischerweise etwas Ammoniak
enthaltende Abwasser wird nun in der zweiten Verfahrensstufe mit einem wasserstoffhaltigen Gas
katalytisch zu einem im wesentlichen thiosulfatfreien Produktstrom reduziert
Als Katalysator der Reduktion wird zweckmäßig ein Eisengruppenmetallkatalysator verwendet, besonders
ein Katalysator, der aus einer Kombination einer Eisengruppenmetallkomponente mit einem festen Träger
besteht Die Eisengruppenmetallkomponente ist entweder metallisches Eisen, Nickel oder Kobalt oder
eine geeignete Verbindung dieser Metalle wobei die Oxide und Sulfide bevorzugt sind. Die besten Ergebnisse
erzielt man mit Kobaltsulfid. Als Träger für den Katalysator sind beispielsweise Aktivkohlen, wie
Holzkohle oder Knochenkohle, oder hitzebeständige anorganische Oxide, wie Tonerde, Kieselsäure, Zirkonoxid
oder Bauxit zu nennen. Das Trägermaterial ist Tonerde, speziell y-Tonerde, oder aktivierte Kohle.
Diesen Katalysator kann man durch Tränken des Trägers mit einer wäßrigen Lösung eines Salzes, wie
eines Acetats, Chlorids oder Nitrats der Eisengruppenmetallkomponente,
anschließende Behandlung mit Schwefelwasserstoff, Waschen mit einer wäßrigen oder
ammoniakalischen Lösung, Trocknung und gegebenenfalls Calcinierung gewinnen. Der Reduktionskatalysator
enthält zweckmäßig etwa 0,1 bis 25Gew.-% der Eisengruppenmetallkomponente, berechnet als elementares
-vletall, und der bevorzugte Katalysator enthält etwa 1 bis 3 Gew.-% Kobalt in der Form von
Kobaltsulfid.
Als Reduktionsmittel kann entweder reiner Wasserstoff oder ein Gemisch von Wasserstoff mit einem relativ inerten G^as, wie Kohlenwasserstoffen mit bis zu vier Kohlenstoffatomen, Kohlendioxid oder Schwefelwasserstoff, verwendet werden. Auch kann man hierfür das beim Reformieren oder Dehydrieren erhaltene überschüssige Rückführgas benutzen. Zweckmäßig wird der Wasserstoff in solcher Menge verwendet, die mindestens der stöchiometrischen Menge entspricht, die zur Reduktion des Thiosulfats zu Suifid erforderlich ist. Diese stöchiometrische Menge beträgt 4 Mol Wasserstoff je Mol Thiosulfat Im allgemeinen ist es aber bevorzugt, bei einem wesentlich größeren Molverhältrris von Wasserstoff zu Thiosulfat zu arbeiten, nämlich bei einem Molverhältnis von etwa 4 bis 50. Dabei kann der in der Reduktion nicht umgesetzte Wasserstoff zur Wiederverwendung zurückgeführt werden.
Als Reduktionsmittel kann entweder reiner Wasserstoff oder ein Gemisch von Wasserstoff mit einem relativ inerten G^as, wie Kohlenwasserstoffen mit bis zu vier Kohlenstoffatomen, Kohlendioxid oder Schwefelwasserstoff, verwendet werden. Auch kann man hierfür das beim Reformieren oder Dehydrieren erhaltene überschüssige Rückführgas benutzen. Zweckmäßig wird der Wasserstoff in solcher Menge verwendet, die mindestens der stöchiometrischen Menge entspricht, die zur Reduktion des Thiosulfats zu Suifid erforderlich ist. Diese stöchiometrische Menge beträgt 4 Mol Wasserstoff je Mol Thiosulfat Im allgemeinen ist es aber bevorzugt, bei einem wesentlich größeren Molverhältrris von Wasserstoff zu Thiosulfat zu arbeiten, nämlich bei einem Molverhältnis von etwa 4 bis 50. Dabei kann der in der Reduktion nicht umgesetzte Wasserstoff zur Wiederverwendung zurückgeführt werden.
Bei der Reduktion wird das Ammoniumthiosulfat in Schwefelwasserstoff oder Ammoniumhydrogensulfid
umgewandelt Die Temperatur der Reduktion liegt zweckmäßig bei 93 bis 316° C, vorzugsweise bei 149 bis
232° C. Der gewählte Druck ist zweckmäßig so, daß wenigstens ein Teil des wäßrigen Stromes in der
flüssiger. Phase gehalten wird, wobei günstigerweise oberhalb Atmosphärendruck, vorzugsweise bei 7,8 bis
205 at, gearbeitet wird. Die stündliche Flüssigkeitsraum-
geschwindigkeit liegt zweckmäßig im Bereich von etwa 0,5 bis 10 und vorzugsweise im Bereich von etwa 1,0 bis
3,0.
Der Auslauf der Reduktionsstufe enthält kleine Menge unumgesetztes Thiosulfat und in der Hauptsache
Schwefelwasserstoff und/oder Ammoniumhydrogensulfid. Gegebenenfalls können diese Sulfide aus dem
behandelten Abwasser noch abgestreift werden, wobei man als Bodenfraktion der Abstreifkolonne ein
thiosulfatfreies und sulfidfreies Brauchwasser bekommt.
Im allgemeinen läßt man aber das im Auslauf der Reduktionsstufe enthaltene Ammoniumhydrogensulfid
in der Lösung, da diese kleine Menge bei der Wiederverwendung des Brauchwassers nicht stört
Claims (5)
1. Verfahren zur Verminderung des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden
Abwasser unter katalytischer Oxidation mit Sauerstoff und Bildung eines Ammoniak, Ammoniumthiosulfat
und elementaren Schwefel oder Ammoniumpolysulfid enthaltenden Auslaufes, dadurch gekennzeichnet,
daß man von dem Auslauf der katalytischer! Oxidation, gegebenenfalls nach Zersetzung
des AmmoniumpolysulFides, den elementaren Schwefel abtrennt und das Ammoniumthiosulfat
in dem so erhaltenen wäßrigen Strom mit einem wasserstoffhaltigen Gas katalytisch reduziert.
2. Verfahren nach Anspruch 1 unter Oxidation mit einem Mol verhältnis von Sauerstoff zu Ammoniumhydrogensulfid
von wenigstens 0,5:1, dadurch gekennzeichnet, daß man den bei der Oxidation
gebildeten Schwefel mit einem mit Wasser unmischbaren Lösungsmittel für Schwefel aus der wäßrigen
Phase extrahiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 unter Oxidation mit einem Molverhältnis von Sauerstoff zu Ammoniumhydrogensulfid
von weniger als 0,5 :1, dadurch gekennzeichnet, daß man das bei der Oxidation
gebildete Ammoniumpolysulfid zersetzt, einen Ammoniak, Schwefelwasserstoff und Wasser enthaltenden
Kopfstrom von einem elementaren Schwefel und Ammoniumthiosulfat enthaltenden wäßrigen
Bodenstrom abtrennt und von letzterem den elementaren Schwefel abzieht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator zur
Reduktion ein Eisengruppenmetall oder dessen geeignete Verbindung, vorzugsweise Kobaltsulfid,
auf einem Trägermaterial verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur von
93 bis 316° C, einem Druck, der wenigstens einen Teil
des wäßrigen Stromes in der flüssigen Phase hält und bei 7,8 bis 205 Atmosphären liegt, und mit einer
stündlichen Flüssigkeitsraumgeschwindigkeit von 0,5 bis 10, vorzugsweise von 1,0 bis etwa 3,0
reduziert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702053797 DE2053797C3 (de) | 1970-11-02 | 1970-11-02 | Verfahren zum Vermindern des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden Abwasser |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702053797 DE2053797C3 (de) | 1970-11-02 | 1970-11-02 | Verfahren zum Vermindern des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden Abwasser |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2053797A1 DE2053797A1 (en) | 1972-05-04 |
DE2053797B2 DE2053797B2 (de) | 1977-12-29 |
DE2053797C3 true DE2053797C3 (de) | 1978-09-07 |
Family
ID=5786911
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702053797 Expired DE2053797C3 (de) | 1970-11-02 | 1970-11-02 | Verfahren zum Vermindern des Ammoniumhydrogensulfidgehaltes in einem dieses enthaltenden Abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2053797C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010049451B9 (de) * | 2010-10-23 | 2013-09-12 | Haase Energietechnik Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung von Schwefelwasserstoff aus Gaswaschlösungen |
-
1970
- 1970-11-02 DE DE19702053797 patent/DE2053797C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2053797A1 (en) | 1972-05-04 |
DE2053797B2 (de) | 1977-12-29 |
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