DE2052920C - Anlage zur kontinuierlichen Her Stellung von eiweißhaltigen Milchkoagu laten - Google Patents
Anlage zur kontinuierlichen Her Stellung von eiweißhaltigen Milchkoagu latenInfo
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Description
50
Die vorliegende Erfindung betrifft Apparate zur Herstellung von Sauermilcherzeugnissen, insbesondere
Anlagen zur kontinuierlichen Herstellung von eiweißhaltigen Milchkoagulaten, aus denen bei weiterer
Behandlung solche Erzeugnisse erhalten werden.
Die vorliegende Erfindung wird besonders erfolgreich
zur Herstellung des Quarkkoagulates benutzt.
Bekannt sind Anlagen zur kontinuierlichen Erzeugung des eiweißhaltigen Milchkoagulates, die
einen Behälter zur Milchfermentierung mit Zuführungsvorrichtün^en für Eiweißdestabilisatoren und
Bakterienreinkulturen, einen Koagulator mit Heizmantel, dem der Wärmeträger zugeführt wird, und
mit parallellaufenden Kanälen, in denen es zum Gerinnen der hier durchfließenden fermentierten
Milch infolge der Wärmeträgereinwirkung kommt, und von denen ein jeder als Rohr mit rechteckigem,
quadratischem oder rundem Querschnitt ausgeführt ist, enthält, wobei jeder Kanal mit einer Einzelbeheizung
versehen ist.
Die Größe des Querschnittes eines jeden Kanals wird in Abhängigkeit von der Korngröße des hergestellten
Koagulates gewählt dabei kann die Querschnittshöhe von 5 bis 40 mm betragen (siehe z. B.
französische Patentschrift 1559 031).
Dadurch, daß zur Beschickung eines jeden Kanals mit fermentierter Milch (zur Sicherung einer gleichmäßigen
Güte des erzeugten Produktes) der Einsatz von Sonderverteilern oder Einzelpumpen erforderlich
ist, was große technische Schwierigkeiten verursacht, kann eine Anlage mit rechteckigen Kanälen eine
größere Leistung sichern als eine solche mit Kanälen eines runden oder quadratischen Querschnittes. Jedoch
wird die Anwendung von rechteckigen und quadratischen Kanälen unvermeidlich das Ankleben
und Aufkochen des Koagulates an den Rohrkanten mitbringen, wodurch die unerwünschte Turbulenzentstehung
im Milchstrom hervorgerufen und nachfolgendes Reinigen und Waschen der Ausrüstungen
erschwert wird.
Außerdem kann die Auswahl der Kanalhöhe als einzige Bestimmungsgröße des Kanalquerschnitte-,
die Ungleichmäßigkeit der Milchströmung im Kanal querschnitt verursachen, wodurch eine ungleichmä
ßige Erwärmung entsteht und die Güte des erzeugten Koagulates verschieden ausfallen wird.
Bei diesen Anlagen erfolgt auch die Beschickung der Arbeitskanäle mit fermentierter Milch durch
Rohrleitungen direkt aus der Pumpe. Bei einer solchen Beschickung kann eine Turbulenzentstehung
im Milchstrom stattfinden, und da die Milcherwärmung, die das Milchgerinnen hervorruft, sofort nach
dem Eintreffen der Milch in den Koagulator beginnt, kann die Turbulenzentstehung den normalen Bildungsverlauf
des Koagulate«. verhindern.
Darüber hinaus ist die Einzelbeheizung eines jeden Kanals, obwohl sie auch die Herstellung eines
Koagulates gleichmäßiger Güte gewährleistet, sehr schwierig bei Betriebsanlagen durchzuführen.
Der vorliegenden Erfindung wurde die Aufgabe zugrunde gelegt, eine Anlage zur kontinuierlichen
Herstellung des Koagulates mit einer solchen Bauart der Koagulatorkanäle und einer solchen Einrichtung
zur gleichmäßigen Kanalbeheizung zu entwickeln, die es bei einfacherer Bauart ermöglicht, die Herstellung
eines Koagulates gleichartiger Konsistenz in allen Kanälen sowie die hohe Güte des Endproduktes
zu gewährleisten sowie das Waschen und Reinigen der Ausrüstungen zu erleichtern.
Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei der Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von
eiweißhaltigem Milchkoagulat, die einen Behälter zur Milchfermentierung mit Zuführungsvorrichtungen
für Eiweißdestabilisatoren und Bakterienreinkulturen, einen Koagulator mit Heizmantel, dem der
Wärmeträger zugeführt wird, und mit parallel laufenden Kanälen, in denen das Gerinnen der hier
durchfließenden fermentierten Milch infolge der Wärmeträgereinwirkung verläuft, eine Einrichtung
zur Beförderung des erzeugten Koagulates zur weiteren Behandlung enthält, erfindungsgemäß die
Kanäle des Koagulators in Einzelbündeln gruppiert sind und der Querschnitt eines jeden Kanals ellipsenähnlich ausgebildet ist, wobei die in der EHipsenhauptachsenrichtung liegenden Mantellinien parallel
laufende Gerade darstellen. Die Querschnittsabines-
sungen des Koagulatorkanals werden hierbei so
gewählt, daß das Verhältnis zwischen Höhe und Breite des Querschnittes im Bereich von 1:3 bis 1:12
liegt.
Eine solche Bauart gewährleistet beim Koagulierungsverlauf
das gleichmäßige Fließen bzw. die Erwärmung der fermentierten Milch über den ganzen
Querschnitt des Kanals, wodurch die gleiche Konsistenz des hergestellten Koagulates erhalten und das
Ankleben desselben an den Kanalseitenwänden verhindert wird.
Zwecks Stabilisietung des Milchströmungsverlaufes vor der Milcherwärmung ist es zweckmäßig, die
Auslaufabschnitte der Kanäle außerhalb des Koagulator-Heizmantels und in einer luftdichten temperaturregelnden
Kammer anzuordnen, wobei die Länge eines jeden Abschnittes in Abhängigkeit von der
Größe des Kanalquerschnittes anzunehmen ist.
Zur Erzeugung in jedem Kanal einer gleichartigen Konsistenz des Koagulates ist es erforderlich, die
Kanäle eines jeden Bündels durch den Wärmeträger, der den Kanälen durch einen Verteiler gleichzeitig
zugeführt wird, zu beheizen.
Zum besseren Verstehen der vorliegenden Erfindung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel an
Hand der Zeichnungen angeführt. Es zeigt
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen
Anlage,
Fig. 2 den Schnitt H-II der Fig. 1,
Fig. 3 den Schnitt III-III der Flg. 1.
Im folgenden wird eine Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von Quarkkoagulat beschrieben.
Diese Anlage enthält einen Behälter 1 (Fig. 1) zur Milchfermentierung mit den Zuführungsvorrichtungen
2, 3, 4, 5 für Eiweißstabilisatoren und Bakterienreinkulturen, einen Koagulator 6 mit Heizmantel
7 (Fig. 2) und mit den Kanälen 8 zum Gerinnen der hier durchfließenden fermentierten
Milch und eine Einrichtung9 (Fig. 1) zur Beförderung
des erhaltenen Koagulates zur weiteren Behandlung desselben.
Der Querschnitt eines jeden der Kanäle 8 (Fig.2)
ist ellipsenähnlich ausgebildet, wobei die in der Ellipsenhauptachsenrichtung liegenden Mantellinien
parallellaufende Gerade darstellen, die Querschnittsgrößen aber werden so gewählt, daß das Verhältnis
zwischen Höhe »/1« und Breite »fa« im Bereich von 1:3 bis 1:12 liegt. Obwohl bei einem Verhältnis
kleiner als 1:3 eine gleichmäßige Konsistenz des Koaguktes erreicht wird, ist ein solches Verhältnis
nicht wirtschaftlich, da in diesem Falle zur Sicherung der Leistung eine große Zahl von Kanälen erforderlich
ist.
Bei einem Verhältnis größer als 1:12 ist die
Stromgeschwindigkeit der fermentierten Milch über den Querschnitt des Kanals nicht gleichmäßig verteilt,
wodurch eine ungleichmäßige Erwärmung verursacht wird, die eine Inhomogenität der Koagulatkonsistenz
und das Aufkochen des Koagulates an den Kanalwänden hervorruft. Ist z. B. die Höhe »ft«
gleich 6 mm, so beträgt die Breite »b« 30 mm. Jedoch kann die Breite in Abhängigkeit von der erforderlichen
Leistung der Anlage bis 72 mm erhöht werden.
Die Kanäle 8 sind zueinander parallel und, wie in Fig. 2 gezeigt ist, in Einzelbündel»/!« gruppiert.
Die Kanäle eines jeden Bündels werden durch einen
Wärmeträger, z. B. durch Heißwasser, das mittels Verteiler 10 gleichzeitig diesen Bündeln zugeführt
wird, erwärmt. Eine solche Beheizung gewährleistet das gleichmäßige Erwärmen der fermentierten Milch
in den Kanälen eines jeden Bündels und die Erzeugung einer gleichartigen Konsistenz des ganzen
Stromes.
Vor dem Eingang in das Bündel »Λ« weist ein
jeder der Kanäle8 Abschnitten (Fig. 1) auf, die
außerhalb des Heizmantels7 (Fig. 2) des Koagulators
6 und in der luftdichten temperaturregeinden Kammer 12 (Fig. 3) angeordnet sind.
Zum Einhalten der Solltemperaiur während der
Stabilisierung des Milchstromverlaufes kann der Kammer 12 Kaltwasser zugeführt werden. Die Länge
eines jeden Abschnittes 11 des Kanals 8 wird in Abhängigkeit von der Größe des Kanalquerschnittes
gewählt. Z. B. ist bei den Querschnittsabmcssungen
6 X 30 mm die Abschittslänge gleich 200 mm. Das Vorhandensein der Kammer 12 sichert die Stabilisierung
des Strömiingsverla. :;s der fermentierten
Milch. Dadurch wird die nich' umkehrbare Zerstörung der Struktur des erhaltenen Koagulates
verhindert.
Als Eiweißdestabilisatoren werden Labferment
Kaliumchlorid und Milchsäure, die durch die Vor richtungen 2. 3, 4 (Fig. 1) gleichzeitig oder getrennt
zugeführt werüen, benutzt. Jedoch können aK
Eiweißdestabilisatoren irgendwelche andere Stoffe genommen werden, τ. Β. Salzsäure, Zitronensäure
u. a.
Die Menge der bei der Fermentierung zugeführten Ingredienzien wird durch ein Steuerpult 13 automatisch
geregelt. Die Milchsäuremenge wird z. B. je nach dem pH-Wert der Milch, welcher durch Geber
14 oder 15 ermittelt wird, bemessen.
Die Menge der in den Kanälen 8 des Koagulators 6 zugeführten fermentierten Milch -vird durch einen
Durchflußmessci 16 irgendwelcher an sich bekannten
Bauart kontrolliert.
Die Einrichtung 9 enthält Rohrleitungen 17, einen Empfangsbehälter 18 und eine Pumpe 19, die das
erhaltene Quarkkoagulat dem Separator 20 zwecks Entwässerung durch ein Filter 21 zuführt.
Der Betrieb der Anlage verläuft in folgender Weise.
Die kalte pasteurisierte Milch wird durch eine Rohrleitung 22 (Fig. 1) dem Behälter 1 zugeführt.
Nachdem der Behälter gefüllt ist, wird bei kontinuierlichem und innigem Milchrühren die für den
Prozeß erforderliche Menge von Labferment, Kalziumchlorid, Bakterienreinkulturen und Milchsäure
durch die Vorrichtungen 2, 3, 4, 5 eingeführt. Zum Einhalten einer konstanten Temperatur bei der Fermentierung
ist der Behälter 1 mit oinem Mantel versehen,
dem kontinuierlich Kaltwasser zugeführt wird. Vor dem Zuführen der fermentierten Milch dem
Koagulator 6 wird mittels der Pumpe 25 durch die Rohrleitung /3 und den Dreiwegehahn 24 den Kanälen
8 Kaltwasser, dessen Temperatur derjenigen der Milch bei der Fermentierung gleich ist, zugeführt.
Gleichzeitig wird dem Heizmantel 7 des Koagulators durch den Verteiler 10 aus der (in der Zeichnung
nicht angegebenen) Siedeanlage der Wärmeträger, z. B. Heißwasser, zugeführt.
Nach der Stabilisierung der Wärmeverhältnisse im Koagulator 6 wird durch Drehung des Hahnes 24
die Kaltwasserzuführung unterbrochen und gleichzeitig beginnt die Zuleitung der fermentierten Milch
aus dem Behälter 1 in den Koagulator 6. Mit der
laufenden Entleerung des Behälters 1 wird demselben
kontinuieiüch Milch und die erforderlichen Ingredienzien, deren Menge in Abhängigkeit vom
Milchverbrauch angenommen wird, zugeführt. Die kalte fermentierte Milch passiert die Abschnitte 1
der Kanäle 8 in der Slabilisimingskammcr 12 und
strömt dann als ruhiger und gleichmäßiger Strom in die Kanalbündel »Λ« des Heizmantcls 7. Unter der
Einwirkung des in Richtung des Pfeils B zugeleiteten Heißwassers kommt es nach der Maßgabe der Anwärmung
gleichzeitig in allen Kanälen 8 des Koagulators 6 zum allmählichen Gerinnen der Milch und
zur Bildung des Quarkkoagulates. Dank der cllipscnähnlichcn Uucrschiiittsform der Kanäle 8, des richtigen
Verhältnisses zwischen den Abmessungen dieses Querschnittes sowie der gleichmäßigen Erwärmung
der Kanäle in einem jeden Bündel »A* wird eine gleichartige Konsistenz des Koagulates im ganzen
Kanalquerschnitt erreicht und seine gleichmäßige Verschiebung in der ganzen Längsrichtung der Kanäle
8 gewährleistet.
Die Temperatur des hergestellten Quarkkoagulates am Ausgang des Koagulators 6 wird automatisch
mittels Steuerpult 13 durch Tcmperaturänderunj oder des Verbrauches von Heißwasser kontrollicrl
upd geregelt.
Das hergestellte Quarkkoagulat wird danach aus dem Koagulator 6 dem Aufnahmebehälter 18 zugeführt
und von hier aus durch die Pumpe 19 zum Separator 20 befördert, in dem die Entwässerung des
Koagulates erfolgt.
Durch die erfindungsgemäße Anlage wird bei cinci Amortisationsfrist von 1U Jahr die Arbeitsleistung
um 85% und die Produktionsausbeute von 1 m1 Produktionsflächc um das 2,5fache erhöht.
Die Selbstkosten des auf der erfindungsgemäßer Anlage hergestellten Quarkcs werden um 8,5 "/<
gesenkt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Anlage zur kontinuierlichen Herstellung von
eiweißhalügem Milchkoagulat, die einen Behälter
zur MUchfermentierung mit Zuführungsvorrichtungen für Eiweißdestabilisatoren und Bakterienreinkulturen,
einen Koagulator mit Heizmantel, dem der Wärmeträger zugeführt wird,
und mit parallellaufenden Kanälen, in denen es zum Gerinnen der hier durchfließenden fermentierten
Milch infolge der Wärmeträgereinwirkung kommt, und eine Einrichtung zur Beförderung des
erhaltenen Koagulates zur weiteren Behandlung desselben, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (8) des Koagulators (C) in Einzelbünde!
(A) gruppiert und der Querschnitt eines jeden Kanals e'lipsenähnlich ausgebildet ist,
wobei du. in der Ellipsen-Hauptachsenrichtung liegenden ,'viantellinien parallellaufende Gerade ao
darstellen.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsabmessungen des
Kanals (8) im Koagulator (6) so gewählt werden, daß das Verhältnis zwischen Höhe (h) und
breite (b) des Querschnittes im Bereich von 1:3
bis 1:12 liegt.
3. Anlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeirhnet, daß zur Stabilisierung des Milchströmungsverlaufes
vor der Milcherwärmung die Einlaufabschnitte (11) de* Kanäle (8) außerhalb
des Heizmantels (7) des Koagulators (6) und in einer luftdichten temperalurregelnden Kammer
(12) angeordnet sind, wobei die Länge eines jeden Abschnittes (11) in Abhängigkeit von der
Querschnittsgröße des Kanals (8) angenommen wird.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung in jedem Kanal (8)
einer gleichartigen Konsistenz des Koagulatec die Kanäle eines jeden Bündels (A) durch einen
Wärmeträger erwärmt werden, der den Kanälen durch den Verteiler (10) gleichzeitig zugeführt
wird.
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DE2052920A1 DE2052920A1 (en) | 1972-05-04 |
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