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Verfahren und Vorrichtung zum selbsttätigen Montieren von Kraftfahrzeug-Luftreifen
auf die Felgen und zum Auffüllen der Reifen mit Druckluft.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und zugehörige Vorrichtungen
zum selbsttätlgen Montieren von Kraftfahrzeug-Luftreifen auf die Pelgen und zum
Auffüllen der Reifen mit Druckluft.
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Bei der herstellung von Kraftfahrzeugen werden Maschiiienanlagen benötigt,
mit hilfe derer mit möglichst wenig Handarbeit und weitestgehend selbsttätig Luftreifen
in großer Anzahl auf Felgen zu montieren und mit Luft aufzttffillen sind.
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Bei den üblichen bekannten Anlagen dieser Art werden durch entsprechende
Stetigförderer kontinuierlich herangeförderte Felgen und Reifen auf einer geradlinien
Reiferlstraße vereinigt, auf welcher nacheinander die weitestgehend selbsttätig
ablaufenden Arbeitsvorgänge des Reifenaufziehens, des Lufteinfüllens und der Druckluftregulierung
stattfinden. Da diese Arbeitsvorgänge wie gesagt geradlinig hintereinander aiigeordnet
sind und im einzelnen Mindeststillstandzeiten erfordern, ist die Leistungsfähigkeit
dieser Anlagen beschränkt.
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Steigerungen der Durchsatzleistungen dieser Anlagen lassen sich nur
dadurch erzielen, daß mehrere dieser automatischen Reifenstraßen Parallel nebenelnander
angeordnet werden. In jedem Fall ist der Ranmbedarf dieser langgestreckten Reifen
straßen
beträchtlich, was einen echebtichen baulicheu Aufwand erfordert und somit einen
wesentlichen @achteil darstellt.
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Derartige langgestreckte Reifenstraßen können zum Beispiel nicht von
größeren Werkstätten oder Kaufhäusern nachträglich erworben und aufgestellt werden,
um beispielsweise die Kraftwagen der Kunden von Sommer- auf Winterbereifung umzustoilen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und die zugehörigen
Vorbichtungen vorzuschlagen, die diesen Nachteil beseitigen und einen geringeren,
zuve@lassigeren maschinelien Aufwand mit geringstem Platzbedarf verbinden.
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Gelöst wird dieso Aufgabe nach der Erfindung bezüglich des Verfahrens
der eingangs erwähnten Art Durch Druchführung der mittels entsprechender Vorrichtungen
bowirkten Arbeitsvorgänge des Reifenaufziehens, des Drucklufteinfüllens und der
Druckluftregulierung auf einer oder mehreren übereinander angeordneten Ebenen eines
taktweise bewegten Drchtisches.
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Zweckmäßig erfelgen die Monlage der Reifen auf die Felgen mittels
entsprechender Vorrichtungen auf einer Drehscheibe eines taktweise bewegten Drehtisches
und das Auffüllen der Reifen mit Druckluft obenfalls mittels geeignetor Vorrichtungen
auf einer unterhalb der Drehscheibe verlaufenden kreisförmigen Bewegungsbahn.
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Die erfindungsgemäße Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens ist
im wesentlichen gekennzeichnet durch einen taktweise bewegbaren Drehtisch mit zwei
übereinander angeordneten Drehscheiben, von denen die obere die Felgen und die Reifen
an zwei negeneinander liegenden Taktstationen aufnimmt, an einer folgenden Taltstation
mit einer Reifenaufziehvorrichtung ausgorüstet ist, an einer weiteren Taktstation
mittels einer zugeordneten luftfülleinrichtung (luftglocke) den Reifen mit Druckluit
füllt und an einer nachfolgenden Taktstation das Rad mittels einer zugeordneten
Umsetzvorrichtung an die untere Drehscheibe abgibt, wo das Rad an einer benachbarten
Taktstation an einen Luftdruckregulierautomaten angeschlossen wird, der den Reifenluftdruck
während des Durchgangs
durch mehrere nachfolgende Taktstationen
selbsttätig auf den gewünschten Enddruckwert bringt, und wo schließlich das Rad
an einer Taktstaion mittels einer zugeordneten Ausstoßvorrichtung aus dem Drchtisch
ausgestoßen wird.
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Zweckmii'ßig sind dem Drehtisch kontinuierlich arbeitende Fördermittel
für die Zufuhr von Felgen und Reifen vor-und ein ebensolches Fördermittel fiir den
Abtransport der fertigen Kraftfahrzeugräder nachgeschaltet.
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Vorteilhaft sind diese Zufuhrfördermittel mit Vorrichungen zum Vereinzeln
der herangeförderten Felgen uiid Reifen ausgerüstet und verfügen einer elektrisch-hrdraulisch
gesteuerte verfahrbare Greifer ztim Absetzen der Felgen und Reifen auf Aufnahmeteller
der Taktstationen. Die obere Drehscheibe des Drelltisclles, der mittels Kurventrieb
mit sinusförmiger Beschleunigung und ebensolcher Verzögerung angetrieben wird, kann
mit acht Aufnahmetellern für die Felgen versehen sein, von deneii jeder einen dreiteiligen,
spreizbaren, das Felgenmittelloch durchgreifenden Spannkopf besitzt.
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Im Mittelteil des Drehtisches befinden sich Anschlußstationen für
Elektrik und Druckluft.
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Der Drehtisch wird an den Arbeits-Taktstationen (Reifenauf ziehstation,
Luftfüllstation) automatisch positioniert und verriegelt.
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Es istsehr vorteilhaft, daß an einer der Reifenaufziehstation vorausgehenden
Taktstation eine kombiniert elektrisch und pneumatisch arbeitende Felgenabtastvorrichtung
zugeordnet ist, die die jermittelten Daten bezüglich Felgendurchmesser und -höhe
der Reifenaufziehstation übermitteit, wo sich die Reifenaufziehvorrichtung der jeweiligen
automatischen Felgenerkennung entsprechend selbsttütig einstellt.
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Die Reifenaufziehvorrichtung kann ferner mit einer automatisch arbeitenden
Sprühpistole ausgerüstet sein, die vor dem Aufziehvorgang Seifenlauge auf die Reifen
sprüht0 Die Luftfülleinrichtung (Luftglocke) kann mit einem auf einen vorbeibewegten
Dauermagneten ansprechenden Meßgerät ausgerüstet sein, das die Luftfülleinrichtung
beim Durchlaufen eines Luftreifens mit Schlauch stilisetzt, wobei das Schlauhventil
eine an einer vorausgehenden Taktstaion aufgesteckte mit einem Dauermagneten versehene
Sperrklemme trägt.
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Die Umsetzvorrichtung mag im wesentlichen aus einem verfahrbaren elektrisch-hydraulischen
Greifer bestehen.
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Unterhalb des oberen Drehtisches ist Jedem Aufnahmeteller zugeordnet
eine getrennt funktionierende Luftfüllstation mit automatischer Luftdruckregulierung
und Je einem Anschlußschlauch mit bekanntem Klemmnippel untergebracht.
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Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsformin schematischer
Darstellung näher erläutert und beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 s die Drehtisch-Reifenstraße in Draufsicht und
Figur 2 s den Gegenstand nach Figur 2 in Seitenansicht.
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Die Darstellung in den Figuren 1 und 2 beschränkt sich auf die wesentlichen
Bestandteile der erfindungsgemäßen Drehtisch-Reifenstraße, ihre funktionelle Zuordnung
und räumliche Anordnung. Bei der Durchführung der einzelnen Arbeitsvorgänge werden
teils bekannte, teils neue Teilvorrichtungen benutzt, die nur soweit beschrieben
werden, wie es das Verständnis des erfindungsgemäßen
Verfahrens
und des Grundprinzips der hierfür bestimmten Maschine erfordert.
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Der in Figur 1 in Draufsicht dargestellte Drehtisch 1 besitzt acht
auf einem Kreis regelmäßig verteilte Aufnahmeteller 13, von denen jeder nacheinander
und taktweise die Taktstationen I bis VIII durchläuft.
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Jeder Aufnahmeteller 13 besitzt einen senkrecht stehenden dreiteiligen,
spreizbaren, das Felgenmittelloch 11 durchgreifenden Spannkopf 12, der somit für
Felgenmittellöcher Jeder beliebigen Form und Größe geeignet ist.
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Die Felgen 2 werden auf dem Rollenband 8 in Richtung des Pfeils 15
herangefördert und werden mittels einer nicht dargestellten Vorrichtung zum Vereinzeln
auf den Aufnahmeteller 13 der Taktstation I aufgesetzt.
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Mit Hilfe ähnlicher ebenfalls nicht dargestellter Vorrichtungen zum
Vereinzeln werden in der nächsten Taktstaion II die mittels des Rollenbandes 9 kontinuierlich
in Richtung des Pfeils 16 herangeförderten Reifen 3 erfaßt und auf die Felge 2 lose
aufgelegt.
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Danach bewegen sich die Felge 2 und der lose aufliegende R ie fen
3 in Richtung des Pfeils 17 in die Taktstalon III, an welcher gegebenenfalls eine
Bedienungsperson steht und -bei Reifen mit Schläuchen- auf das Ventil des Schlauches
eine Sperrklemme aufsetzt die einen Dauermagneten trägt, Diese in der Zeichnung
nicht dargestellte mit einem Dauermagneten versehene Sperrklemme löst später in
der Taktstation VI über ein entsprechendes Meßgerät ein Signal in der dort befindlichen
Luftfülleinrichtung (Luftglocke) 5 aus, welches die Luftglocke sperrt. Bei schlauchlosen
Reifen hingegen wird keine Sperrklemme aufgesetzt, so daß ein derartiges Signal
entfällt
und die Luftglocke in gewünschter Weise in Tätigkeit tritt.
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Der Taktstation IV ist eine nur schematisch angedeutete Reifenaufziehvorrichtung
4 zugeordnet. Hier sind beliebige der bekannten Reifenaufziehvorrichtungen verwendbar.
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Zweckmäßig ist jedoch an einer dieser Reifenaufziehstation-n IV vorausgehenden
Taktstation III eine kombinierte elektrisch und pneumatisch arbeitende Felgenabtastvorrichtung
zugeordnet (in der Zeichnung nicht zarge~ stellt), die die ermittelten Daten bezüglich
Felgendurchmesser und -höhe der Reifenaufziehstation übermittelt, wo sich die Reifenaufziehvorrichtung
4 der jeweiligen automatischen Felgenerkennung entsprechend selbsttätig einstellt.
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An der Taktstation III findet also die Felgenerkennung und die Reifenerkennung
(schlauchlos oder mit Schlauch) statt.
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Die Taktstation V ist eine freie Station.
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An der Takt station VI steht die bereits erwähnte Luftfülleinrichtung
(Luftglocke) 5 bekannter Bauart, die in der Zeichnung nur schematisch angedeutet
ist.
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Der nächsten Taktstation VII ist ein ebenfalls lediglich angedeuteter
und beliebig konstruierbarer Umsetzer 6 zugeordnet, der das mit Luft gefüllte Rad
erfaßt, von der oberen Drehscheibe A abhebt und nach unten in Richtung des Pfeils
18 auf einer unteren Drehebene B absetzt.
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Auf dieser tiefer gelegenen zweiten Drehebene B beschreiben die Räder
2,3 ebenfalls eine kreisförmige Bewegung bahn in Richtung der gestrichelt gezeichneten
Pfeile 17'.
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Eine an der Taktstation VIII befindliche Bedienung person stellt über
den Anschlußschlauch 14 eine Verbindung zwischen einer jedem Aufnahmeteller 13 zugeordneten
getrennt funktionierenden Luftfüllstation (in der Zeichnung nicht dargestellt) mit
automatischer Luftdruckregulierung und dem an Taktstation VIII auf dem unteren Drehtisch
B liegenden Rad 2,3 her. Die Verbindung zwischen Anschlußschlauch 14 und dem Radventil
wird dabei mittels der bekannten Klemmnippel hergestellt0 Im Mittelteil des Drehtisches
1 sind demnach 8 Luftfüllstationen mit 8 Anschlußschläuchen 14 untergebracht.
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Da jede dieser Luftfüllstationen mit einer automatischen Luftdruckregulierung
versehen ist, verbleibt Jedem Rad beim Durchlaufen durch die folgenden Takt stationen
I bis VI ausreichend Zeit zur selbsttätigen Einstellung des gewünschten Luftdruckenddruckes.
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An der Taktstation VI wird das fertige Rad mittels einer in Figur
2 lediglich schematisch angedeuteten Austoßvorrichtung 7 in Richtung des Pfeils
18 ausgestoßen, wo ein nachgeschalteter Rollenförderer 10 für den Abtransport der
fertigen Räder sorgt. Vor dem Ausstoßen erfolgt selbstverständlich eine selbsttätige
Trennung zwischen dem Anschlußschlauch 14 und dem Rad, was durch die bekannten Steuereinrichtungen
und Kleinninippel bewerkstelligt werden kann.
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Die oben in großen Mögen beschriebene in zwei übereinanderliegenden
Ebenen rundlaufende Reifenstraße hat den wesentlichen Vorteil eines extrem geringen
Raumbedarfs und einer kompakten Bauweise, die eine nachträgliche Aufstellung dieser
Maschine an praktisch Jedem beliebigen Ort erlaubt.
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Gleichzeitig gestattet diese Maschine den Ein- bzw. Anbau und die
Zuordnung von Ergänzungsvorrichtungen bekannter oder neuentwickelter Arten ohne
jede Schwierigkeit.