DE204806C

DE204806C -

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Publication number: DE204806C
Application number: DENDAT204806D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

ή 204806 KLASSE 17/. GRUPPE

WALTER BRUCKNER in CHARLOTTENBURG.

Kühlofen mit zwangsweisem Luftumlauf. Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Dezember 1907 ab.

Heizöfen oder Heizkörper sind in vielen Konstruktionen bekannt, hingegen sind Kühlöfen für Räume, welche gekühlt werden sollen, wie z. B. im Sommer oder bei großer Hitze, also öfen, die kühlende Wirkung ausüben, bisher nicht verwendet worden. Die sonst bekannten Kühlvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie entweder eine größere Kraftquelle für ihren eigenen Betrieb benötigen,

ίο oder daß die zu kühlende Luft nicht ständig und zwangsweise in unmittelbare Berührung mit der Kältequelle kommt. Würden z. B. in einem Kühlkörper tiefe Temperaturen erzeugt und dieser Kältekasten dann lediglich in einen Raum gestellt, so würde es sehr lange Zeit in Anspruch nehmen, bis ein merklicher Temperaturfal! eintreten würde oder bis der ganze Raum gekühlt ist, weil die in dem Räume verschiedenen Luftschichten selbst hinderlich sind und isolierend wirken.

Bei vorliegender Erfindung kommt die zu kühlende Luft ständig und kreisend in Berührung mit den Kühlflächen, wodurch eine möglichst schnelle und vor allen Dingen gleichmäßige Abkühlung des betreffenden Raumes erzielt wird.

Der Kühlkörper kann mit Kältemitteln, wie Kühlsalzen, Kühlgasen oder Kältemischungen, beschickt werden, kann aber auch aus porösem Ton bestehen und als sogenannter Verdunstungskühler angeordnet sein. Der zum Luftumlauf erforderliche Ventilator soll die Luft aus dem Kühlofen heraussaugen oder durch denselben hindurchdrücken, es können aber dabei gleichzeitig mehrere Ventilatoren mit beliebiger Wirkung Verwendung finden.

Um die in der Luft befindlichen Unreinlichkeiten, wie Staubteile usw., abzuscheiden, ist ein Filter oder Wasserbehälter angeordnet, welch letzterer den Zweck verfolgt, gleichzeitig Luftreiniger zu sein.

Der Arbeitsvorgang ist bei angeführtem Ausführungsbeispiel folgender:

Der Kühlbehälter. a, welcher als Kasten, Bienenkorb, Spiral- oder Rippenkühler ausgebildet ist, wird mit einem beliebigen Kältemittel beschickt, dann wird der Ventilator b angelassen, dieser treibt in der Richtung der angegebenen Pfeile die im unteren Teil des Raumes befindliche Luft durch den Kühlbehälter nach oben. Es entsteht so eine ständige Luftströmung im inneren Kühlbehälter, welche die von oben im äußeren Teil c des Kühlbehälters eintretende wärmere Luft absaugt und dabei die so abgesaugte Luft gleichzeitig vorgekühlt wird, um dann mit der inneren Luftströmung nachgekühlt zu werden und mit dieser durch den Ventilatordruck den Kühlofen zu verlassen. Durch diese Anordnung wird ein bestmöglichster Temperaturaustausch der Luft in dem betreffenden Räume bewirkt, weil die gekühlte Luft nach oben in die wärmere Luft gedrückt wird und diese abkühlt. Die so in einem Räume durch den Kühlofen ununterbrochen zirkulierende Luft wird ständig gekühlt und gleichzeitig in dem Behälter d durch den darin befindlichen Filter oder Wasserbehälter gereinigt.

Entsprechend dem Kältemedium und dessen Flächen können durch diesen Kälteofen kleine und größere Räume beliebig gekühlt werden, ohne daß man dabei an eine Rohrleitung ge-

bunden ist, so daß der ganze Kälteofen unabhängig und transportabel ist.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Kühlofen mit zwangsweisem Luftumlauf, dadurch gekennzeichnet, daß mittels Ventilators von unten angesaugte Luft nach oben ununterbrochen durch einen Kühlbehälter getrieben wird, wobei gleichzeitig die so entstandene Luftströmung die im äußeren Kühlbehälter vorgekühlte Luft ständig mit absaugt.

2. Kühlofen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühlkörper mit Kühlsalzen, Kältegasen, Kühlmischungen gefüllt wird oder auch aus porösen Tongefäßen besteht und als Verdunstungskühler wirkt.

3. Kühlofen nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Ventilatoren mit drückender oder saugender Wirkung dabei Verwendung finden.

4. Kühlofen nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die darin kreisende Luft gleichzeitig zwecks Reinigung durch einen Filter oder Wasserbehälter geleitet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.