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Vorrichtung zum Verschließen von Verpackungen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Verschließen von Verpackungen aus biegsamem Material, wie z.
B. Wursthüllen oder dergleichen schlauchartigen Beuteln, beispielsweise aus Kunststoffolien,
zum Verpacken von Lebensmitteln und anderen Gütern mittels Verschlußklammern. Diese
Maschinen werden oft pneumatisch betrieben, indem eine oder mehrere Verschlußklammern
durch Stempel in einem oder mehreren Klammerkanälen zur Verschlußstelle getrieben
werden, Dahei werden die Verpackungshüllen zunächst gerafft und dann von der'Klammer
durch den Stempel auf der Matrize verschlossen.
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Die Erfindung betrifft Verschließmaschinen, bei denen der Stempelantrieb
vor dem Verschließen der Klammer weitere Betätigungen bewirkt, insbesondere das
Raffen der Verpackungshtillen. Insbesondere betrifft die Erfindung solche Maschinen,
bei denen der Raffvorgang in zwei Abschnitten erfolgt, wie es in der älteren, nicht
vorveröffentlichten Patentanmeldung P 20 09 541 beschrieben ist. Wenn nämlich die
Verpackungshülle zunächst durch Raffarme, die vom Stempelantrieb geschlossen werden,
seitlich zu einem flachen Zopf gerafft und anschließend von der durch den Stempel
vorgetriebenen Klammer in deren Bewegungsriciitung zu einem runden Zopf gerafft
wird,
entsteht infolge des beim ersten Raffvorganges zu überwindenden
Widerstandes ein Druckanstieg hinter dem Kolben des pneumatisch angetriebenen Stempelantriebes.
Nach Beendigung dieses Raffvorganges wirkt sich der erhöhte Druck beim letzten Raffvorgang
nachteilig in der Weise aus, daß die-Hubgeschwindigkeit des Stempels zu groß ist,
wodurch leicht das Verpackungsmaterial beschädigt wird und das Verpackungsgut, z.
B. Wurstbrät austritt. Zur Beseitigung dieser Nachteile wäre es nicht ausreichendS
durch Drosselung die Geschwindigkeit des Stempelantriebes in an sich bekannter Weise
zu verringern, weil das den Nachteil hat, daß der gesamte Arbeitsvorgang verzögert
wird und die Maschine unwirtschaftlich arbeiten läßt.
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Erfindungsgemäß wird daher bei einer Vorrichtung zum Verschließen
von Verpackungen aus biegsamem Material mittels Verschlußklammern, bestehend aus
Stempel und Matrize zum Verschließen der Klammer und einem pneumatischen Stempelantrieb,
vorgesehen, daß der Stempelantrieb mit einem Bremsaggregat verbunden ist, das den
Stempel auf seinem Weg zur Matrize auf einem bestimmten Abschnitt in seiner Hubgeschwindigkeit
verringert. Dies geschieht zwecknSßig in der Weise, daß der Stempel auf dem ersten
Teil seines Weges zur Matrize in voller Geschwindigkeit läuft, damit der Gesamtablauf
nicht unnötig verlangsamt wird Nach Abschluß der ersten Betätigung des Stempelantriebes,
z. Be des seitlichen Raffens des Verpackungsgutes, wird die Stempelbewegullg über
einen bestimmten Abschnitt gebremst, wobei die vom Stempel ge.£{ te Klammer glWichzeitig
die zweite Raffung vornimmt.
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Nach Beendigung dieses Abschnittes wird die Bremsung
wieder
aufgehoben, und die volle Kraft des Stempel antriebes kann sich auswirken, damit
der erforderliche Verschließdruck zum Verschließen der Klammer vorliegt.
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In einer bevorzugten Ausführung besteht das erfindungsgemäße Bremsaggregat
aus einem Bremskolben, der mit dem Antriebskolben für den Stempel und dem Stempel
selbst über eine Kolbenstange verbwtien ist, wobei der Bremsabschnitt durch die
Länge der Bremszylinderfläche für den Bremskolben bestimmt ;ird. Zusätzlich kann
die Bremskraft durch eine Drossel eingestellt werden. Die bei pneumatisch betriebenen
Verschlußmaschinen zweckmäßige Hubbegrenzung für de Stempelantrieb, durch die der
gewünschte Verschließdruck eingestellt wird, kann an der Kolbenstange angebracht
werden, die den Antriebskolben und den Bremskolben trägt. Der Zylinder für den Bremskolben
dient dabei gleichzeitig als Schutzhülle für die Hubbegrenzung.
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In einer anderen Ausführungsform der Erfindung besteht das Bremsaggregat
aus einer oder mehreren Federn, deren Kraft in dem gewünschten Bremsabschnitt in
Verbindung mit einer entsprechenden Ausgestaltung eines Teils des Stempelantriebes
der Hubgeschwindigkeit entgegenwirkt.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung von pneumatisch betriebenen Verschließmaschinen
hat den Vorteil, daß Beschädigungen des Verpackungsgutes bei dessen Raffen durch
die Verschlußklammer vor dem Verschließen vermieden werden. Dadurch arbeitet die
Verschließmaschine mit größerer Betriebssicherheit ohne Störung;
Der
Stempelantrieb kann - außer der Betätigung für den Raffvorgang - auch für andere
Betätigungen vor dem Raffen durch die Klammer verwendet werden. Es kann z. B. das
Einlegen eines Fadens, Prägen eines Datums auf die Verschlußklammer oder bei Doppel-çerschließmaschinen
außer dem Raff- noch ein Spreitzvorgang angeschlossen werden, wodurch sich ebenfalls
ein Druckanstieg hinter dem Arbeitskolben ergibt. Auch hier ist deshalb die Bremsung
der Hubgeschwindigkeit des Stempels zweckmäßig, um eine Beschädigangrder Verpackungshülle
beim Auftreffen der Klammer zu vermeiden.
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Die erindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der Zeichnungen beispielsweise
beschrieben.
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Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine derartige Verschließvorrichtung
in der Ausgangsstellung mit einem Schnitt durch einen Teil der Maschine, wobei als
Bremsaggregat ein Bremskolben verwendet wird.
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Fig. 2 zeigt die gleiche Vorrichtung unmittelbar vor dem letzten Raffvorgang
bei beginnender Bremswirkung.
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Fig. 3 zeigt eine -andere Ausführung mit einer Federbremse in der
Ausgangsstellung.
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Fig. 4 zeigt die gleiche Vorrichtung bei Beginn der Bremswirkung.
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Fig. 1 und 2 zeigen eIne pneumatisch betriebene Versch:ließmaschine
(1) mit einem Stempel (2), der mit
der Kolbens tange (3) des Antriebskolbens
(4) fest verbunden ist. Beim StNempelhub treibt der Stempel (2) die Klammer (5)
durch den Klammerführungskanal (6) auf die Matrize (7). Vor dem Verschließen der
Klammer (3) muß das Verpackungsgüt (83 so gerafft werden, daß es von der Klammer
(5) verschlossen werden kann. Die Raffung erfolgt in zwei Arbeitsabschnitten. Zunächst
schnüren die Raffarme (9, 10), die auf den Achsen (ll, 12) drehbär gelagert sind
und die durch den mit der Kolbenstange (3) fest verbundenen Keil (135 geschlossen
werden, das Verpackungsgut seitlich ein, so daß zunächst ein flacher Zopf entsteht.
Dadurcll entsteht hinter dem Arbeitskolben (4) ein Druckanstieg, der die Hubgeschwindigkeit
des Stempels (2) erhöhen würde, wodurch die zur Matrize (7) getriebene Klammer t5)
während der zweiten Raffung die Verpackungshülle beschädigen würde.
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Um dies zu verhindern, ist an der Kolbenstange (3) ein weiterer Bremskolben
(14) angebrachte der nach Beendigung der ersten Raffung mit der Manschette t153
die Kante (16) des Bremszylinders (17) erreicht (Fig. 2)..
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Wenn die Verpackungshülle in dieser Stellung der Maschine durch die
Raffarme seitlich zu einem flachen Zopf zusammengerafft ist, verlassen die Rollen
(21 und 22) der Raffarme (9, 10) die Schrägflächen des Keiles (13) und bewegen sich
nunmehr auf den parallelen Flächen des Keiles (13) mit geringerem Widerstand. Deshalb
tritt an dieser Stelle die Bremswirkung des Bremskolbens (14) ein. Nach dem Verlassen
der Zylinderfläche des Bremszylinders (17) hört die Bremswirkung auf. Die ganze
Kraft des Verschließkolbens (4) steht nun für den Verschließvorgang zur Verfügung.
Der Bremszylinde. (17) ist mit einer Dichtung (18) abgedichtet, so daß die
sich
verdichtende Luft nur über die Drossel (19) entweichen kann. Mit der Drossel (19)
läßt sich zusätzlich die Bremskratt regulieren. Ein Rückschlagventil (20) sorgt
dafür, daß bei der Rückwärtsbswegung des Stempels (2) und der Kolbenstange (3) keine
Kompression auftritt und der Bremskolben (14) sich durch die Rückstellkraft der
Feder (23) schnell in seine Ausgangslage begeben kann.
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Die Kolbenstange (3) trägt an ihrem oberen Ende ein Gewinde, auf das
eine Hubbegrenzungsmutter (24) aufgeschraubt ist. Dadurch kann der gewünschte Verschiießdruck
eingestellt werden. Aus Sicherheitsgründen muß die verlängerte Kolbenstange mit
der Hubbegrenzungsmutter (24) mit einer Schutzhülle (25) versehen sein.
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Diese wird durch den Bremszylinder (17) gebildet. Um einen schnellen
Zugriff zur Hubbegrenzungsmutter (24) zu ermöglichen, sitzt auf der Schutzhülle
eine mit einem Scharnier (26) versehene Kappe (25). Die Lage des Scharniers kann
so gewählt werden, daß die Eylinderkappe (25) selbsttätig zufällt, so daß der Zylinder
(17) mit dem Bremskolben (14) und der Hubbegrenzungsmutter (24) immer vor Verschmutzung
geschützt ist.
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In Fig. 3 und 4 wird gezeigt, wie der Stempelantrieb mit des Keil
(13) direkt durch Federkraft über einen bestimmten Abschnitt gebremst wird. Mit
der -Kolbenstange (3) des Antriebskolbens '4) ist zweckmäßigerweise in Verbindung
mit dem Keil (13) ein Kurvenstück (27) verbunden. Auf dieser Kurve laufen unter
der regulierbaren Spannung einer Feder (28) stehende Rollen (29, 30), die infolge
ihrer Schrägflächen (31, 32) zu
einer Bremswirkung während des Raffens
durch die Verschlußklammer führen. Das Kurvenstück geht in parallele Fläche über,
wenn dieser Raffvorgang abgeschlossen ist, wodurch die Bremswirkung wegfällt und
die volle Kraft des Antriebskolbens für das Verschließen der Klammer zur Verfügung
steht.