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Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung langzeitgedüngter lagerfähiger
Rasensamenrollmatten Es ist bekannt, Fertigrollrasen herzustellen. Bisher wird Fertigrollrasen
auf folgenden drei Wegen hergestellt: 1. Fertigrasen auf Naturböden Eine dicht durchwurzelte
Rasennarbe von Naturböden wird mit Spezialmaschinen auf ca. 2 cm Dicke abgeschält.
Voraussetzung für dieses Verfahren sind große Flächen billigen, gut zugänglichen
Landes von guter Bodenqualität.
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Im allgemeinen vergehen 1 bis 1 1/2 Jahre, bis die Grasnarbe geschnitten
werden kann.
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2. Fertigrasen auf Torfkultursubstraten Aus Grassamen, der auf eine
1 cm dicke Schicht von Torfkultursubstrat auf einer wasserundurchlässigen Unterlage
ausgesät wird, entwickelt sich bei guter Bewässerung und Düngung in einigen Wochen
ein rollbarer Rasenteppich.
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3. Fertigrasen auf Kunststoffplatten Anstelle des Torfkultursubstrats
lassen sich auch Matten aus bestimmten Schaumstoffen als Substratmaterial verwenden.
Hierbei wird der Samen meistens mit einer Sterilerde auf die Folie aufgebracht.
Die Matte ist bei guten Kultur-
@e@@@gudgen sehr schneil durchwurzelt
und dank ihres Folien-@b@rak@ers früzeitig aufrellbar. Aufgrund ihres niedrigeren
Gewichtes entstehen geringere Transportkosten.
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Allen diesen Fertigrasenprodukten ist gemeinsam, daß sie nach dem
Aufrollen aufgrung ihrer beschränkten Haltbirkeit bald zum Einsatz gelangen müssen.
Die Produktion erfolgt deshalb m@ietens auf Bestellung, und sie ist nicht kontinuierlich
d@rchführbar. Die Gewinnung eines Fertigrasens auf Naturböden ist jahreszeitlich
und außenklimatisch gebunden und stößt bei @@@@tigen Wetterbedingungen (z.B. bei
Frost oder Vernässung) große Schwiweigkeiten, so daß eine termingerechte Belieferung,
z.B. für Ausstellungen, vielfach nicht möglich ist.
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Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, sind verschiedenartige Wege
beschritten worden, eine lagerfähige1 m:t Grassamen besäte Rolimatte herzustellen.
Alle diese Bemühungen haben bisher nicht dazu geführt, daß sich daraus ein wirkliches
Handelsprodukt entwickelt hat. Dies liegt vornehnlich daran, daß die verwandten
Substratstoffe bei Lagerung die Keimfähigkit des Grassamen beeinträchtigen oder
daß das Wasserspeichervermogen der Substratmatte unbefriedigend war. Bei geringem
Nährstoffhaltevermögen des Substratmaterials kommt es zudem infolge Nährstoffmangels
der nahe beieinander liegenden, sich konkurrierenden Keimpflanzen nicht zu einer
erwünschten raschen Ausbildung eines dichten Rasenpelzes.
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Es wurde nun gefunden, daß ein kontinuierlich herstellbares, gegebenenfalls
langzeitgedüngtes Rasensamenrollsubstrat die genannten Nachteile nicht aufweist,
welches aus einer Weichschaumstoffolie, vorzugsweise auf Polyurethan-Basls besteht,
auf deren Oberseite Rasensamen gleichmäßig aufgesät und mittels einer Suspension,
Disperaion oder der Lösung eines pflanzenphysiologisch verträglichen Klebemittels
durch Besprühung und Trocknung aufgeklebt werden, und auf deren Unterseite
gegebenenfalls
Düngesalze gleichmäßig aufgestreut und ebenfalls mit einer Suspension, Dispersion
oder Lösung eines pflanzenphysiologisch verträglichen Klebemittels fixiert werden.
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Zur Rationalisierung können auch die beiden Verfahrensschritte gleichzeitig
erfolgen, und es kann alternativ durch Verdichtung und gleichzeitige Trocknung auch
eine Volumenverminderung der Folie vorgenommen werden.
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Zur Erhöhung der Naßfestigkeit können unter oder auf der Schaumstoff-Folie
oder durch Einbringen zwischen zwei dünnere Folienlagen durch Verleimung, durch
Nadeln, Steppen usw. dünne, lose gewobene Leichtgewebe, Nesselstoffe, Vliese u.
dgl.
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kombiniert werden.
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Es ist auch möglich, die Besamung bzw. Düngung zwischen zwei Foliendünnschichten
einzubringen, die dann beim Rollen einen natürlichen Schutz der besäten Rasenschicht
gegen Abstreifen der Samen und gegen das Anpicken durch Vögel bzw. gegen das Abfallen
der Düngerkörnchen Ubernehmen; hierdurch ist es auch möglich, die Matte zu jedem
beliebigen Zeitpunkt des Begrünens ohne Verluste an Samen und Dünger aufzurollen
und beliebig zu verlegen.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur
Herstellung lagerfähiger Rasensamen enthaltender Substratinatten, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Oberseite von weichen offenzelligen Schaumstoff-Folien Rasensamen aufgesät
und entweder mit pflanzenphysiologisch verträglichen Klebemitteln oder durch Aufbringen
einer zweiten Schaumstofffolie durch Nadeln, Steppen, Kleben usw. fixiert werden
und gegebenenfalls auf die Unterseite' des Foliensubstrats Mingemittel mittels pflanzenphysiologißch
verträglicher Klebemittel fixiert werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem nach
diesem
Verfahren erhältliche Rasensamen enthaltende Substratmatten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch
kontimlierlich durchgeführt werden, wobei die Besamung der oberen Schaumstoffechicht
und die DüngemittelS fixierung auf der unteren Schaumstoffschicht gleichzeitig oder
hintereinander erfolgen kann. Für die Fixierung des Saatgutes bzw. des Düngemittels
kann so gearbeitet werden, daß zuerst auf die Schaumstoff-Folie ein Klebemittelauftrag
erfolgt und dann erst der Auftrag mit Samen bzw. Düngemittel, oder es können beide
Produkte gleichzeitig mit dem Klebemlttel aufgebracht werden. Der Auftrag von Saatgut,
Klebemittel oder Düngemittel kann dabei nach allen bekannten Verfahren vorgenommen
werden, beispielsweise durch Aufstäuben, Blasen oder Wirbeln durch Luftsog oder
durch Aufrakeln, wobei man sich sowohl einfacher Sprühverfahren als a-uch des WJrbelsin-terverfahrens
oder elektrostatischer Verfahren bedienen kann .s ist auch möglich, nach dem Auftrag
der Samen bzw. der Düngemittel zur Volumeneinschränkung der weich-elastischen Substratfolien
eine gegebenenfalls kontinuierliche Komprimierung derselben vorzunehmen, die gegebenenfalls
mit einem gleichzeitigen oder vor- bzw. nachgeschalteten Trockenprozeß zinn Abbinden
des Klebens und einer dadurch bedingten Fixierung des komprimierten Zustandes verbunden
wird.
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Keimung der Samen und Wachstum der Pflänzchen zu stimulieren ist
es zweckmäßig, Wuchsstoffe, wie etwa die bekannden Aux@ne beim Auftrag der Samen
mitzuverwenden. Zweckmäßligerweise erfolgt das Aufbringen der Wirkstoffe so, daß
nnn Lösungen bzw. Dispersionen mit den pflnzenvertäglichen Klebemitteln anwendet.
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Nach einer weiteren Modifizierung des Verfahrens ist es auch
möglich,
den Samen durch Aufbringen von Schutzstoffen gegen Pilz- und Bakterienbefall, Vogelfraß
und andere tierische Schädlinge zu einer optimalen Entwicklung zu verhelfen.
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Als Substratfolien können sowohl reine Folien aus weichen Schaumstoffen
als auch Kombinationsfolien aus Weichschaumstoffen mit Textilfasern verwendet werden.
Zur Erhöhung der Naßfestigkeit der Substratfolien ist es besonders günstig, Kombinationen
aus Schaumstoff-Folien mit Vliesen, Gewirken oder Geweben zu verwenden, die durch
Verklebung, Wärmeverschweißung oder durch mechanisches Vernähen, Versteppen oder
Vernadeln hergestellt worden sind.
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Eine weitere Modifikation des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß man Schichtsubstratbahnen herstellt, bei denen das auf der Oberfläche
der Schaumstoff-Folie befindliche Saatgut nochmals durch eine zweite, jedoch dünnere
Schaumstoff-Folie abgedeckt wird; der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, daß
der Samen gegen vorzeitiges Abstreifen oder Vogelfraß geschützt ist. Bei diesem
Verfahren kann die Besamung parallel auf die Oberschichtfolie und die mit Düngemittel
und Zusatzstoffen zu versehende Unterschichtfolie in getrenntem Arbeitsgang durchgeführt
werden und anschliessend der Verbund bei der Folie erfolgen.
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Die Trocknung der auf der Ober- und Unterseite mit Samen bzw. Düngemittel
versehenen Schaumstoff-Folie erfolgt vorzugsweise bei höheren Temperaturen, etwa
durch Heißluft, durch Trocknen mittels Wärmestößen, Hochfrequenzheizung oder Mikrowellenheizung.
Es ist jedoch auch möglich, die Folienbahnen an der Luft trocknen zu laschen.
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Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Schaumetoffolien
sind bevorzugt solche auf Polyurethanbasis. Sie weisen im allgemeinen eine Dicke
von 0,1 - 6, vorzugsweise
0,2 - 5 cm auf. Die Dichte der Polyurethanschaumstoffe
liegt im allgemeinen bei 15 bis 50 , vorzugsweise 20 bis 35 kg/m3.
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Als pflanzenphysiologisch verträgliche Klebemittel können sowohl natürlich
vorkommende Produkte als auch Syntheseprodukte verwendet werden. Zu nennen sind
etwa Stärke und Stärkeprodukte, wasserlösliche Celluloseäther, Pflanzengummis wie
Gummi arabicum, die im allgemeinen als Kristallgummi bezeichneten Produkte, die
sich von Karayagummi und Ghattigummi ableiten, sowie Tragant, Pflanzenschleimen
wie Carubin bzw.
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Derivate, Guaran bzw. Derivate, Alginate, Carragheenate, Lichenin,
Konjakumannan, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Dispersionen und Latices aus natürlichen
oder synthetischen Polymeren, sie Latex aus Hevea brasiliensis oder Latex aus Synthesekautschuk,
sowie kationische oder anionische Polyurethan-Dispersionen, aber auch Bitumen. Die
Klebemittel werden vorzugsweise in wenig konzentrierter Form angewendet, um eine
gute Verarbeitbarkeit zu haben. Die für eine optimale Verklebung notwendige Menge
an Klebstoff hängt dabei im wesentlichen ab von der Art und Beschaffenheit der zu
verklebenden Samen und Düngemittel, liegt im allgemeinen zwischen 2 und 200 g Trockensubstanz
pro Quadratmeter.
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Als Düngemittel werden die bei der Rasendüngung bekannten Volldünger
(die Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calcium, Magnesium, Schwefel und die Spurenelemente
3, Fe, C1, Mn, Cu, Zn und Mo enthalten) auf organischer und anorganischer Basis
verwendet. Für ein schnelles Grünwerden der Matten ist eine ausreichende Versorgung
mit leicht- und schwerlöslichen Stickstoffdüngern empfehlenswert. Als leichtlösliche
Stickstoffdünger kommen beispielsweise in Betracht: Ammonium-nitrat, Calcium-nitrat,
Kalium-nitrat oder Harnstoff. Beispiele für schwerlösliche Dünger sind etwa 2-Oxo-4-methyl-6-ureidohexahydropyrimidin,
Harnstoff-Kondensate mit Formaldehyd,
Acetaldehyd oder Butyraldehyd
sowie Oxamide, Horn-, Knochen-, Blut-, Fisch- oder Federmehl. Um eine besonders
große Langzeitwirkung der Düngernährstoffe unter gleichzeitiger Vermeidung von hohen
Salzkonzentrationen und Auswaschverlusten zu erhalten, haben sich an Ionenaustauscherharze
gebundene Dünger für die erfindungsgemäßen sorptionsschwachen und wenig gepufferten
Schaumstoffsubstrate bestens gewährt. Besonders günstig ist es dabei, Nitrat-beladene
Harze zu verwenden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren können alle bekannten Gras samen
bzw. Grassamenmischungen verwendet werden. Um eine besonders schnelle Begrünung
der Matten zu erreichen, werden schnellkeimende und schnellwachsende Samensorten,
z.B.
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bestimmte Lolium-Grassamen verwendet.
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Zur Herstellung der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Polyurethan-Schaumstoffe
können beliebige, in der Polyurethanchemie bekannte Ausgangsmaterialien wie Polyisocyanate,
Polyhydroxypolyäther, Polyhydroxypolyester, Katalysatoren, Treib- und Hilfsmitteln
usw. verwendet werden.
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Zur Herstellung der beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden
Polyurethanschaumstoffe können beliebige Polyisocyanate verwendet werden, wie z.B.
Hexamethylendiisocyanat, Xylylendiisocyanate, Phenylendiisocyanate, Toluylendiisocyanate,
Chlorphenylendiisocyanate, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4', 4"-triisocyanat, Xylylen- d, o( '-diisothiocyanat. Weiterhin
geeignet sind Dimere und Trimere von Isocyanaten und Diisocyanaten, Biuretpolyisocyanate,
Semicarbazid-, Harnstoff-, Allophanat- oder azylierte Biuretpolyisocyanate, wie
auch freie NCO-Gruppen aufweisende Addukte von Polyisocyanaten an Alkohole, wie
Trimethylolpropan, Glyzerin, Hexantriol-1,2,6 oder Glykol, oder an niedermolekulare
Polyester wie Rizinusöl, ferner Umsetzungsprodukte obiger Isocyanate mit Acetalen
gemäß
der Deutschen Patentschrift 1.072.385 sowie in den Deutschen Patentschriften 1.022.789
und 1.027.394 genannten Isocyanate, wobei natürlich auch beliebige Mischungen eingesetzt
werden können. Besonders bevorzugt werden 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren und die durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschliessende Phosgenierung hergestellten Polyphenyl Polymethylenpolyisocyanate
verwendet.
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Geeignete Polyhydroxypolyäther sind insbesondere solche des Mol-Gewichtsbereiches
1.000 bis 5.000.
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Die Herstellung dieser Verbindungen geschieht bevorzugt durch Umsetzung
von Alkylenoxiden bzw. Alkylenoxid-Gemischen mit geeigneten Startermolekülen. Bevorzugt
eingesetzte Alkylenoxide sind Äthylenoxid, Propylenoxid, 1,2-Butylenoxid und 1,4-Butylenoxid.
Geeignete Startermoleküle sind beliebige, mindestens zwei aktive Wasserstoffatome
aufweisende, bevorzugt niedermolekulare Verbindungen, wie z.B. Wasser, Äthylenglykol,
1,2-, 1 3-Propandiol, Glyzerin, Trimethylolpropan, 1,2, 6-Hexantriol, Pentaerythrit,
Sorbit, Rohrzucker, Polyhydroxybenzole, Polyhydroxynaphthaline, Polyhydroxyanthrazene,
Poly-(hydroxyaryl)-alkane usw. Addukte von Alkylenoxiden an Hydroxylgruppen aufweisende
Phenolharze, wie z.B.
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Novolake und ähnliche Verbindungen, sind ebenfalls geeignet.
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Als weiterhin zur Umsetzung mit Alkylenoxiden geeignete Startermoleküle
seien auch primäre Di- und Polyamine, wie z.B.
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Äthylendiamin, 1,3-Propylendiamin, 1,4-Butylendiamin, Diaminobenzole,
Triaminobenzole sowie sekundäre Di- und Polyamine, wie N,N'-Dimethyläthylendiamin,
N,N'-Dimethylpropylendiamin, N,N'-Dimethyldiaminobenzole, N,N' ,N"-Trimethyltriaminobenzole
und ähnliche Verbindungen genannt. Die Polyhydroxypolyäther können auch im Gemisch
mit den monomeren organischen Startermolekülen eingesetzt werden.
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Bevorzugt werden solche Polyhydroxypolyäther verwendet,
bei deren Herstellung mehr als 10 Gewichtsprozent Äthylenoxid eingesetzt wurden;
es wird hierdurch erreicht, daß die erhaltenen Schaumstoffe sehr hydrophil sind
und demzufolge große Mengen Wasser aufnehmen bzw. zurückhalten.
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Geeignete Polyhydroxy-Polyester sind insbesondere solche, die ein
Hydroxy-quivalentgewicht von 500 bis 3.000 aufweisen, wobei unter Hydroxy-quivalentgewicht
die Menge an Polyester in Gramm zu verstehen ist, die ein Mol Hydroxylgruppen enthält.
Die Herstellung der Polyhydroxy-Polyester geschieht durch Umsetzung von Polycarbonsäuren
bzw. deren Anhydriden mit mehrwertigen Hydroxylverbindungen. Geeignete Polycarbonsäuren
sind z.B. Oxalsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Maleinsäure,
Fumarsäure, Phthalsäure, Terephthalsäure und dimerisierte Fettsäuren. Geeignete
mehrwertige Polyhydroxylverbindungen sind z.B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Polyäthylenglykole, Butandiol-1,4, Buten-(2)-diol-1,4, Glyzerin, Trimethylolpropan,
Pentaerythrit, Rizinusöl, Hydrochinon, 4, 4-Dihydroxydiphenylmethan und 4,4-Dihydroxydiphenylpropan.
Bevorzugt werden bei der Herstellung der Polyhydroxy-Polyester Dicarbonsäuren mit
2-wertigen Hydroxylverbindungen zur Reaktion gebracht. Auch Tri- oder Polycarbonsäuren
sowie höherwertige polyhydroxyl verbindungen können bei der Herstellung der Polyhydroxy-Polyester
gegebenenfalls zugesetzt werden.
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Die bei der Schaumstoffherstellung gegebenenfalls mitzuverwendende
Menge an tertiärem Amin variiert im allgemeinen zwischen 0,001 und 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Menge an Polyol, und hängt vom Molekulargewicht und der Struktur
der Polyolkomponente, des Amins und des Isocyanats ab. Die tertiären Amine können
dabei gegebenenfalls aktive Wasserstoffatome enthalten.
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Typische, mit Isocyanatgruppen nicht reaktionsfähige tertiäre Amine
sind uça. Triäthylamin' Tributylamin, N-Methylmorpholin, N-Äthylmorpholin, N-Cocomorpholine,
NsN,Nw,N'-Tetramethyläthylendiamin, 1,4-Diaza-bicyclo-(',2,2)-octan, N-Methyl-N'-dimetylaminoäthyl-piperazin,
Bis-(2-(N,N-dimethylamino)äthyl)äther, N,N-Dimethylbenzylamin, Bis-(N,N-diäthylaminoäthyl)-adipat,
N,N'-Diäthylbenzylamin, N,N,N',N-Tetramethyl-1,3-butandiamin, N,-Dimethyl-ß-phenyläthylamin,
1N2-Dimethylimidazol, 2-Methylimidazol sowie Silaamine mit Kohlenstoff-Siliziumbindungen,
wie sie z.B. in der Deutschen Patentschrift 1.229.290 beschrieben sind; als Beispiele
seien erwähnt 2,2,4-Trimethyl-2-silamorpholin, 1,3-Diäthylaminomethyl-tetramethyldisiloxan.
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Typische tertiäre Amine, die aktive Wasserstoffatome enthalten, die
mit Isocyanatgruppen reaktionsfähig sind, sind z.B.
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Triäthanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyl-diäthanolamin, N-Äthyl-diäthanolamin,
Dimethyl-äthanolamin sowie deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden, wie Propylenoxid
und/oder Äthylenoxid.
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Anstelle der Amine können auch stickstoffhaltige Basen wie Te traalkylammoniumhydroxide,
sowie Alkalien, Alkaliphenolate oder Alkoholate, wie beispielsweise Natriummethylat,
wie auch Hexahydrotriazlne als Katalysatoren verwendet werden. Als zusatzliche Katalysatoren
zur Beschleunigung der Isocyanat-Polyol-Reaktion, insbesondere zur Beschleunigung
der Polyäther-polyol-Isocyanat-Reaktion, können noch organische Metallverbindungen,
insbesondere organische Zinnverbindungen, verwendet werden.
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Besonders zu erwähnende Zinnverbindungen sind die Stannoacylate, wie
Zinn-II-octoat, Zinn-II-äthylhexoat, Zinn-II-versatat, Zinn-II-acetat und Zinn-II-laurat
oder die Dialkylzinnsalze von Carbonsäuren, wie z.B. Dibutyl-zinndiacetat,
Dibutyl-zinn-dilaurat,
Dibutyl-zinn-maleat oder Dioctyl-zinndiacetat.
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Als Treibmittel werden Wasser oder verflüssigte Halogenkohlenstoffverbindungen
allein oder in Kombination miteinander verwendet. Die verflüssigten Halogenkohlenstoffverbindungen
sind gesättigte, aliphatische-, mindestens teilweise halogenierte Kohlenwasserstoffe,
die bei oder unterhalb der Temperatur der Schaumbildung verdampfen. Bevorzugte Verbindungen
sind Wasser und Halogenkohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Trichlorfluormethan,
Dichlordifluormethan u.a. Zusatzstoffe zur Regulierung von Porengröße und Zellstruktur
oder Emulgatoren können in geringen Mengen ebenfalls eingesetzt werden, obgleich
deren Anwesenheit in manchen Fällen nicht notwendig ist. Weiterhin können bei der
Schaumstoffherstellung Füllstoffe in gleicher Weise anwesend sein wie Farbstoffe,
Weichmacher, wachstumsfördernde und wachstumssichernde Verbindungen.
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Die Herstellung der Polyurethan-Schaumstoffe kann nach den bekannten
Einstufen-, Semiprepolymer- oder Prepolymer-Verfahren bei Raumtemperatur oder erhöhter
Temperatur erfolgen. Hierzu bedient man sich vorteilhafterweise maschineller Einrichtungen,
wie sie z.B. in der Französischen Patentschrift 1.074.712 beschrieben sind.
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Die Vorteile der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Rasensamen-Rollsubstrate sind: a) kontinuierliche Fertigung b) geringes Gewicht
c) gute Lagerfähigkeit und Keimung erst nach Wasserzugabe d) geringes Volumen, insbesondere
bei verdichteten Substratfolien e) Die Verklebung fixiert Samen auch bei Beregnungsbewässerung
an die Auftragsfläche und verhindert außerdem ein
zu schnelles
Austrocknen der Folie f) Der Depotdünger-Zusatz an der Unterseite der Folie bewirkt
ein schnelles, üppiges Wachstum der Gräser und eine Langzeitversorgung mit Nährstoffen,
ohne das Eindringen in den Boden zu behindern.
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g) Bei entsprechender Wahl der Grassamen und entsprechender Zugabe
von keimunge- und wachstumsfördernden und -sichernden Stoffen zur Klebemittellösung
bildet sich bei guten Kulturbedingungen je nach Jahreszeit schon in 2-3 Wochen nach
der Erstbewässerung ein dichter Rasenteppich aus0 h) Die besäten Rollsubstrate können
direkt am Ort ihres Einsatzes bei Ausstellungen, b Sportanlagen9 auf Böschungen,
im Haus und Dachgärten ausgelegt und zu einem bestimmten Termin zur Begrünung gebracht
werden.
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Beispiel 1 a) Herstellung des weichen Polyurethan-Schaumstoffs 100
Gewlchtsteile eines aus Propylenoxid und Äthylenoxid aufgebauten Polyäthers, bei
dessen Herstellung Trimethyl olpropan als Starter verwendet wurde und der 70 Gewichts
prozent Äthylenoxid enthält (Hydroxylzahl 56)9 werden mit 0,15 Gewichtsteilen eines
Zinn(II)-salzes der 2-Äthylcapronsäure, 2,0 Gewichtsteilen N Methylmorpholin, 190
Gewichtsteilen eines Polyätherpolysiloxans9 390 Gewichts teilen Wasser und 38 Gewichtsteilen
Toluylendiisocyanat (65 ffi 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) (entsprechend einer Kennzahl
von 100) innig vermischte Nach einer Startzeit von 10 Sekunden beginnt die Schaumbildung
und es entsteht ein weißer, weich-elastischer Polyurethan-Schaumstoff, der offenporig
und sehr hydrophil ist 0, bei völliger Benetzung mit Wasser zeigt er eine Volumenvergrößerung
von 60 Volumen-Prozent.
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b) Erfindungsgemäßes Verfahren Der Schaumstoff wird zu 6 mm dicken
Folien aufgeschält und mittels einer Spritzpistole auf die Oberseite eine wäßrige
Lösung (enthaltend 0,5 ffi Natrium-alginat und 0,1 % Ammonium-nitrat) aufgesprüht
und auf diese, eine Klebeschicht bildende Masse Grassamen (60 Gramm pro m2) aufgestreut
und alles mittels Warmluft getrocknet. Auf die Unterseite der Schaumstoff-Folie
wird in einem weiteren Arbeitsgang mittels einer 0,5 %igen Natrium-alginat-Lösung
ein Ionenaustauscher-Volldünger fixiert. Der lonenaustauscher-Volldünger besteht
dabei aus einer Mischung von Kationen- (Sulfosäuregruppen-enthaltenden Phenolformaldehydharzen)
und Anionen-austauscherharzen (Harnstoff-Formaldehydharzen), die mit den Kationen:
Ammonium, Kalium, Magnesium und Calcium im Gewichtsverhältnis 1:2:0,5:0,5 und den
Anionen: Nitrat, primäres Phosphat und Sulfat im Gewichtsverhältnis 3:0,5:0,2 beladen
wurden.
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Die trockene Rasensamenrollmatte wurde im Frühjahr auf einen gedüngten
und aufgelockerten Boden gelegt, mit Pflöcken an den Ecken fixiert und mittels eines
Rasensprengers während der Sonneneinstrahlung feucht gehalten.
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Nach 8 Tagen begann die Keimung, nach 20 Tagen hatte sich ein dichtes
dunkelgrünes Rasenfell gebildet. Nach 3O.Tagen war die Rollmatte so fest in den
Boden eingewurzelt, daß sie sich nicht mehr abheben ließ.
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Beispiel 2 a) Herstellung des weichen Polyurethan-Schaumstoffs In
der Mischkammer einer Verschäumungsmaschine werden folgende Komponenten intensiv
miteinander vermischt: 100 Gewichtsteile eines Propylenoxid-thylenoxid-Polyäthers
mit Trimethylolpropan als Starter,
der 70 Äthylenoxid enthält (Hydroxylzahl
56) 0,35 Gewichtsteile Zinn-(II)-salz der 2-thyl-capronsäure 2,0 Gewichtsteile N-Methylmorpholin
1,5 Gewichtsteile Polyätherpolysiloxan 3,0 Gewichtsteile Wasser 33,0 Gewichtsteile
Toluylendiisocyanat (65 % 2,4-, 35 2,6-Isomeres) Kennzahl 85 Nach einer Startzeit
von 11 Sekunden trübt sich die Mischung, es beginnt die Schaumbildung, die nach
80 Sekunden abgeschlossen ist. Es hat sich nach dem Aushärten ein weich-elastischer
Polyurethan-Schaumstoff gebildet, der sehr hydrophil ist und gute mechanische Eigenschaften
besitzt.
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b) Erfindungsgemäßes Verfahren Der Schaumstoff wird zu 8 mm dicken
Folien aufgeschält und auf die Oberseite mittels einer Spritzpistole eine wäßrige
anionische Polyurethan-Dispersion in einer solchen Menge aufgesprüht, daß pro Quadratmeter
der Folie 10 Gramm Festsubstanz kamen, auf diese Klebeschicht Gras samen aufgestreut
(40 Gramm pro m2) und durch Infrarotheizung ge--trocknet. Die anionische Polyurethan-Dispersion
wurde auf folgendem Wege erhalten: 212 Gewichtsteile Adipinsäure-Hexandiol-Neopentylgkyol-Polyester
der Hydroxylzahl 65 (Molverhältnis der Komponenten 30:22:12) werden 30 Minuten im
Wasserstrahlvakuum bei 1200C entwässert und 2 Stunden mit 38 Gewichtsteilen Hexamethylendiisocyanat
umgesetzt. Das viskose Prepolymer wird bei 600C in 700 Volumenteilen Aceton gelöst
und mit einer Lösung von 3,8 Gewichtsteilen Xthylendiamin, 7,5 Gewichtsteilen 1,3-Propansulton
und 35 Gewichtsteilen einer 1046gen wäßrigen Kalilauge in 50 Volumenteilen Wasser
versetzt. Nach
kurzer Nachrührzeit werden 310 Volumenteile Wasser
eingerührt und das Aceton im Wasserstrahlvakuum bei 50 Torr abdestilliert. Der erhaltene
acetonfreie stabile Latex besitzt einen Feststoffgehalt von ca. 41 Gewichtsprozent.
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Auf die Unterseite der Schaumstoff-Folie wird in einem weiteren Arbeitsgang
mittels der Polyurethan-Dispersion Crotonylidendiharnstoff (100 Gramm pro m2) als
Stickstoff-Depotdünger fixiert.
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Die trockene Rasensamenrollmatte wurde auf einen vom Bauschutt befreiten
und gedüngten Gartenboden eines Industrieneubaus ausgelegt und an den Ecken mit
Kunststoffpflödken fixiert. Während des Frühjahrs wurde die Matte bei Sonneneinstrahlung
ab und zu gewässert. Nach 10 Tagen erfolgte die Keimung, nach 25 Tagen hatte sich
ein schnittfester Rasenteppich gebildet, der fest mit dem Unterboden verwurzelt
war.
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Beispiel 3 a) Herstellung eines weichen Polyurethan-Schaumstoffs Durch
Vermischen von 100 Gewichtsteilen eines auf Glyzerin gestarteten Polyäthers, der
55 Gewichtsprozent Propylenoxid und 45 Gewichtsprozent Xthylenoxid enthält (Hydroxylzahl
56), mit 4,0 Gewichtsteilen Wasser, 1,0 Gewichtsteilen eines Polyätherpolysiloxans,
0,4 Gewichtsteilen-N,N',N"-Pentamethyl-diäthylentriamin, 0,35 Gewichtsteilen eines
Zinn(II)-salzes der 2-thylcapronsäure und 51,3 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 % 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) wird ein offenporiger, weich-elastischer Polyurethan-Schaumstoff
mit guten physikalischen Eigenschaften erhalten, der ein Raumgewicht von 29 kg/m3
hat.
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b) Erfindungsgemäßes Verfahren Der Schaumstoff wird zu 1 cm dicken
Folien aufgeschält und
auf die Oberseite mittels einer Spritzpistole
eine wäßrige, handelsübliche Naturlatex-Dispersion in einer solchen Menge aufgesprüht,
daß pro Quadratmeter der Folie 15 Gramm Pestsubstanz kamen, auf diese Klebeschicht
Gras samen gleichmäßig aufgestreut (so Gramm pro m2) und an der Luft getrocknet.
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Auf die Unterseite der Schaumstoff-Folie werden in einem weiteren
Arbeitsgang mittels der Naturlatex-Dispersion Harnstoff-Formaldehyd-Kondensate,
die als langanhaltende Stickstoffdünger wirken, fixiert.
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Die trockene Rasensamenrollmatte wurde auf einer ebenen Betonfläche
ausgelegt und mittels einer Sprühbewässerung bei Trockenheit feucht gehalten. Die
Keimung erfolgte nach 12 Tagen. Nach 26 Tagen war ein dichtes dunkelgrünes Rasenfell
vorhanden, das mit einem Rasenmäher geschoren wurde.
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Die Matte wurde aufgerollt und an einem neu angelegten Straßenhang
zur Begrünung wieder ausgerollt und an den Ecken mit Pflöcken befestigt. Bei guter
Feuchthaltung war nach 14 Tagen die Matte durch die Wurzeln fest mit dem zuvor gedüngten
Boden verbunden.
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Beispiel 4 a) Herstellung des weichen Polyurethan-Schaumstoffs Durch
Vermischen folgender Komponenten wird ein weicher, offenporiger Polyurethan-Schaumstoff
hergestellt: 100 Gewichtsteile verzweigter Polypropylenoxid-Polyäthylenoxid-Polyäther
auf Basis Trimethylolpropan und Hexantriol mit 67 % endständigen primären OH-Gruppen
(OH-Zahl 35), 2,5 Gewichtsteile Wasser, 0,3 Gewichtsteile Triäthylendiamin, 0,5
Gewichtsteile Paste eines grünen Azofarbstoffpigments, 41,4 Gewichtsteile eines
Urethangruppen enthaltenden
Isocyanats, das wie folgt erhalten
wurde: Durch Umsetzung von 79 Gewichtsteilen einer Mischung aus 70 Gewichtsprozent
Trimethylolpropan und 30 Gewichtsprodient Butandiol-1,3 mit 921 Gewichtsteilen eines
Toluylendiisocyanat-Isomerengemisches aus 65 ffi 2,4-Diisocyanatotoluol und 35 %
2,6-Diisocyanatotoluol bei 80 bis 1000C und anschließender Entfernung des nicht
umgesetzten Diisocyanates durch Destillation wird ein Isocyanatgruppen enthaltendes
Polyurethan mit ca. 17 Gewichtsprozent NCO-Gruppen erhalten. 40 Gewichtsteile dieses,
als festes Harz vorliegenden Produktes werden mit 60 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat-Isomerengemisch
(80 % 2,4- und 20 % 2,6-Isomeres) gelöst; die erhaltene klare Lösung hat einen NCO-Gehalt
von 35,5 ffi und eine Viskosität von 140 cP bei 0 25 0.
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Der grün eingefärbte Schaumstoff ist hochelastisch, hat gute physikalische
Eigenschaften und weist ein Raumgewicht von 43 kg/m3 auf.
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b) Erfindungsgemäßes Verfahren Der grün eingefärbte Schaumstoff wird
zu 8 mm dicken Folien aufgeschält und auf die Oberseite mittels einer Spritzpistole
eine wäßrige Lösung von gummi arabicum in solcher Konzentration aufgetragen, daß
pro Quadratmeter der Folie 100 Gramm Festsubstanz entfallen, auf diese Klebeschicht
mit Anthrachinon gebeizte (100 Gramm pro 50 kg Grassamen) Grassamen (80 Gramm pro
m2) aufgestreut und durch Warmluft getrocknet.
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Auf die Unterseite der Schaumstoff-Folie wird in einem weiteren Arbeitsgang
gleichfalls mittels der gummi arabicum-Lösung, der noch 0,05 % Harnstoff zugefügt
war, Hornmehl (100 Gramm pro m2) als Depotdünger fixiert.
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Die trockene Rasensamenrollmatte wurde aufgerollt, während des Winters
trocken gelagert und im Frühjahr zur Ausbesserung
von Fehlstellen
in einer bestehenden Rasenfläche verwandt. Hierzu wurde zuvor die schlechte Rasennarbe
in 1 cm Stärke herausgenommen, der Boden bearbeitet und gedüngt. Von der Rasensamenrollmatte
wurden passende Stücke zugeschnitten und in die offenen Stellen eingelegt. Bei guter
Feuchthaltung und Beschattung bei starker Sonneneinstrahlung erfolgte nach 15 Tagen
eine Keimung, nach 30 Tagen war die Matte fest mit dem Untergrund verbunden, nach
2 Monaten konnte man die Fehlstelle nicht mehr erkennen.
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Beispiel 5 a) Herstellung des weichen Polyurethan-Schaumstoffs Durch
Vermischen von 100 Gewichtsteilen eines auf Glyzerin gestarteten Polyäthers, der
55 Gewichtsprozent Propylenoxid und 45 Gewichtsprozent ethylenoxid enthält (Hydroxylzahl
56) mit 4,0 Gewichtsteilen Wasser, 1,0 Gewichtsteilen eines Polyätherpolysiloxans,
0,4 Gewichtsteilen N,N' ,N'1-Pentamethyl-diäthylentriamin, 0,35 Gewichtsteilen eines
Zinn(II)-salzes der 2-Äthylcapronsäure, 0,5 Gewichtsteilen einer handelsüblichen
Paste aus einem grünen Azofarbstoffpigment und 51,3 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 ffi 2,4- und 35 ffi 2,6-Isomeres) wird ein offenporiger grüner, weich-elastischer
Polyurethan-Schaumstoff mit guten physikalischen Eigenschaften erhalten, der ein
Raumgewicht von 29 kg/m3 hat.
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b) Erfindungsgemäßes Verfahren Der grün eingefärbte Schaumstoff wird
zu 4 mm dicken Folien aufgeschält und auf die Oberfläche eine wäßrige Lösung aus
Natriumalginat (2 sig) und ß-Indolylessigsäure (Heteroauxin)-0,05 Xig aufgerakelt,
so daß pro Quadratmeter der Folie 15 Gramm Festsubstanz entfallen, auf diese Klebeschicht
schnellkeimende
und -wachsende Lolium-Grassamen (100'Gramm pro m2) aufgestreut und durch Warmluft
getrocknet.
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Auf die Unterseite dieser Folie wird in gleicher Weise mittels der
obengenannten Natrium-alginat-ß-Indolylessigsäure (Heteroauxin)-Lösung der in Beispiel
1 beschriebene Ionenaustauscher-Volldünger fixiert.
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Das getrocknete Element wird beidseitig mittels einer Spritzpistole
erneut mit einer 0,5 %igen wäßrigen Natriumalginat-flösung, die 0,1 % Ammoniumnitrat
enthält, besprüht und auf diese Klebeschichten zwei je 1,5 mm dicke Folien aus dem
obengenannten Schaumstoff aufgepreßt und das ganze Element mit Polyamid-Fasern vernadelt.
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Die erhaltene trockene Verbund-Samenmatte wurde im Winter, als kein
herkömmlicher Fertigrasen zur Verfügung stand, im Gewächshaus bei künstlicher Belichtung
und guter Bewässerung zum Grünen gebracht und schon nach 14 Tagen im bewachsenen
Zustand aufgerollt und in Ausstellungshallen auf einer Schicht von 2 cm Torfkultursubstrat
ausgelegt.
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Trotz der in den Hallen nicht immer optimalen Lichtverhältnisse behielt
der Rasen während der vierwöchigen Ausstellungszeit sein gutes Aussehen bei. Nach
der Ausstellung wurde die Matte zur Begrünung-einer Böschung2 verwendet.
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Beispiel 6 Die nach Beispiel 5 hergestellte Verbundsamenmatte, bei
der jedoch eine normale Grassamenmischung verwendet wurde, wird kontinuierlich durch
eine wäßrige Natrium-alginat-Lösung geleitet, die 0,2 % Feststoff enthält und nach
Verlassen des Bades durch Abquetschen mit Walzen von der überschüssigen Lösung befreit,
in eine Etagenpresse eingefahren, in der während 10 Minuten bei 800C eine bleibende
Kompression auf eine Dicke von -3 mm erzielt wird. Die verdichtete Matte wurde aufgerollt
und nach dreimonatiger Lagerung im Frühjahr auf einer
5 cm hohen
Substratschicht aus einer Mischung von Torfkultursubstrat und Blähton (Volumenverhältnis
1:1), die auf einem Dachgarten ausgebracht war, aufgelegt. Durch dreimaliges Wässern
nahm die Matte ihre ursprüngliche Dicke wieder an, und bei guter Feuchthaltung trat
bei dem offenen Wetter nach 3 Wochen eine gleichmäßig gute Begrünung ein. Bereits
nach 8 Wochen war die Grasnarbe so gut ausgebildet, daß beim Begehen keine Schädigungen
eintraten.
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Beispiel 7 Die nach Beispiel 4 hergestellte Rasensamenrollmatte wurde
mit einer grasgrün eingefärbten Polyamidfaser (5 denier) vernadelt und auf der Oberseite
auf eine Länge von 1 cm abgeschoren.
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Der so erhaltene Rasensamenrollteppich wurde, wie in Beispiel 4 beschrieben,
im Frühjahr in die durch schlechtes Uberwintern entstandenen Fehlstellen einer Rasenfläche
eingesetzt.
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Nach dem Auslegen war die Fehlstelle selbst aus 10 m Entfernung kaum
zu erkennen. Durch Feuchthalten des Rollteppichs stellte sich nach 30 Tagen ein
natürliches, dichtes Rasenfell ein.