DE2044752A1 - Düngemittel - Google Patents
DüngemittelInfo
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- DE2044752A1 DE2044752A1 DE19702044752 DE2044752A DE2044752A1 DE 2044752 A1 DE2044752 A1 DE 2044752A1 DE 19702044752 DE19702044752 DE 19702044752 DE 2044752 A DE2044752 A DE 2044752A DE 2044752 A1 DE2044752 A1 DE 2044752A1
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05C—NITROGENOUS FERTILISERS
- C05C1/00—Ammonium nitrate fertilisers
- C05C1/02—Granulation; Pelletisation; Stabilisation; Colouring
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
1752 Kleinoilheln l>?i As&IMan
Hlrschpfcd 3 - ToI. O" TJ/zc.s
9. Sept. 1970 P/Pf
International Minerals and Chemical Corp., 52K)I Old Orchard Road, Skokie, Illinois, USA
•Düngemittel"
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Düngemittel aus Kaliumsulfat und Ammoniumnitrat, sowie Verfahren
zur Herstellung derselben und im besonderen auf ein agglomeriertes, festes partikelförmiges Produkt aus
Mischungen kleinerer Anteile von Kaliumsulfat und größerer Anteile von Ammoniumnitrat und Verfahren zur
Herstellung dieser Produkte.
Es ist ein Ziel der Erfindung, als einzigartiges Düngemittel ein hartes, staubfreies, festes, partikelförmiges
Produkt herzustellen, das Kalium, Schwefel und Stickstoff als hauptsächliche, nützliche Nährmittel für pflanzen
enthält.
Ein weiteres Ziel der Erfindung bezieht sioh auf ein Verfahren zur Herstellung der neuen Düngemittel aus Mischungen
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bis ungefähr 50 % Kaliumsulfat und Ammoniumnitrat mit verschiedenen Verhältnissen von Stickstoff zu Kalium.
Noch ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen und
überlegenen festen Düngemittels, das wärme- und feuch- |) tigkeitsbeständig ist, und bei dem zumindest ein Teil
der üblichen Trocknungsstufen eliminiert wird, oder bei dem
die Trocknung wirksamer als bisher durchgeführt wird.
Auch ist es ein Ziel der Erfindung, Düngemittel herzustellen, die Kalium, Schwefel und Stickstoff in einer
vollständig und leicht löslichen Form enthalten.
Desweiteren betrifft die Erfindung die Herstellung eines r unbeschichteten Düngemittels aus Ammoniumnitrat, das ge-
genüber einem Zusammenbacken oder -sintern (caking) oder anderen unerwünschten Veränderungen unter gewöhnlichen
atmosphärischen Bedingungen widerstandsfähig ist, wie diese bei der Handhabung und der Lagerung in Betracht
zu ziehen sind, wobei das Düngemittel auch zwei andere wertvolle Pflanzen-Nährmittel enthält, nämlich Kalium
und Schwefel.
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Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch feste, partikelförmige, nicht sinternde Ammoniumnitrat
enthaltende Produkte, die außerdem wesentliche Mengen von Nährmitteln für die Düngemittel enthalten, wie
Kalium und Schwefel, die gleichmäßig und homogen in den festen Düngemittelkörnern verteilt sind und die
leicht als DUngemittelkomponenten benutzt werden, wenn i
die Produkte im Erdboden Verwendung finden. ·
Andere und weitere Ziele der vorliegenden Erfindung werden aus der ausführlicheren nachstehenden Beschreibung
offensichtlich.
Ammonnitrat und Ammonnitrat enthaltende feste Produkte
sind sei^Langem bekannt und als Düngemittel verwendet
worden. In der Vergangenheit wurden diese Produkte vielfach mit anderen Materialien zusammen verwendet, wobei ^
die beiden genannten Komponenten durchaus über einen DUngewert verfügen, wie andererseits bestimmte Additive
wenig oder keinen DUngewert besaßen. Auch wurden Fremdmaterialien zugegeben, um das Zusammenbacken bzw. -sintern
des körnigen Produktes zu verhindern. Auch war es notwendig, das Ammonnitrat einem oder mehreren Prozessen
der Vortrocknung, der Trocknung, der Kühlung zu unterwerfen, außerdem Beschichtungen vorzunehmen, um ein
Produkt herauszubringen, das den LAgerungsbedingungen bei verschiedenen Temperaturen und Peuchtigkfeitsgraden
Widerstand leistet und das seine Kondition in Körnchenform bei der Lagerung beibehielt.
Die Technik der Agglomerierung von Schmelzen, die die Granulierung , die Bildung von Körnchen, das Abschrekken
u. dgl. umfaßte, sind dem Fachmann bei der Herstellung von festen Partikeln bekannt. Biespielsweise können
diese Verfahren aus einer oder mehreren Stufen bestehen, bei denen der feste oder geschmolzene Bestandteil
durch einen gegenläufigen Luftstrom geführt wird. Im Falle von Ammonnitrat wurde festgestellt, daß der sogenannte
Körner bildende Turm eine Gesamthöhe von ungefähr 45-7Om haben muß, um die erwünschte Wirkung
zu erzielen. Die in diesen Turm eingeführte Schmelze besitzt ungefähr 96 - 99 % Ammonnitrat und ungefähr
1 - h% Wasser. Nach Passieren dieser Schmelze durch den
die Körner bildenden Turm wird die Schmelze ohne wesentliche Veränderung des Wassergehalts verfestigt; daher ist
es erforderlich, das Produkt zusätzlichen Stufen der Vortrocknung, der Trocknung, der Kühlung und der Beschichtung
zu unterwerfen. Eine sehr sorgfältige Beobachtung der
Bedingungen während dieser Trocknungs- und KUhlungsstufen
ist notwendig, um eine Temperaturabschreckung oder plötzliche Phasenänderungen des Ammonnitrats bei.
verschiedenen Temperaturen zu verhüten. Wenn das Ammonnitrat aus der Schmelze bei 29,4°C in den festen
Zustand übergeführt wird, unterzieht es sich den Phasenänderungen I nach II, II nach III und III nach IV, und
zwar bei den Temperaturen gemäß der nachstehenden Tafel I. Ebenso müssen die exothermisch auftretenden Wärme- und
Volumenausdehnungen bei diesen Phasenänderungen (ebenfalls in Tafel I gezeigt) sorgfältig gehandhabt bzw.
entsprechend vorgesorgt werden.
Tafel I
Umwandlungen Temperatur <b(°F)Wärmeänderung Volumenänderung
V-IV - 180C ( 0,4°P) 1.6 cal/g absor- 2.9# Schrumpfung
η η biert
IV - III + 32°C ( 89,80P) 4,7 cal/g " 3·6# Ausdehnung
III - II + 84°C (183,60P) 4.0 cal/g w 1.35* Schrumpfung
H-I +1250C (257,4°P) 12.6 cal/g n 2.1Ji Ausdehnung
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Um das Zusammenbacken oder -sintern von handelsüblichem Ammonnltrat zu verhindern, wurde es als notwendig befunden,
dem Ammonnitrat in gekörnter Form vor der Lagerung mindestens ungefähr 2 Qewichts-# eines Gegensinterungsmittels
oder Additivs hinzuzugeben.
Eines der bedeutsamsten Probleme, mit denen bei der Handhabung und der Lagerung von Ammonnitrat gerechnet
werden muß", ist seine bekannte Empfindlichkeit beim Phasenwechsel bei 32,20Ii Die Ammonnitratkristalle unterziehen
sich einer Umwandlung aus der rhombischen Phase III in ihre monokline Form der Phase IV, wenn sie unterhalb
von 32,2%abgekühlt werden. Wenn die Ammonnitratkristalle
32,20C durchlaufen, sind sie einer volumenmäfligen
Ausdehnung oder Kontraktion von 3,6 % unterworfen,
die ein Brechen und Abblättern der Kristalle zur Folge hat. Als Ergebnis eines wiederholten Durchlaufs, wie
beispielsweise unter Lagerbedingungen, führt dieses Zerbrechen zu einer feinen, pulverigen Art mit großem
Oberflächenbereich, verbunden mit weiteren nachteiligen Erscheinungen des Zusammenbackens oder -sinterns.
Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung werden diese nachteiligen Wirkungen vermieden, wie durch die weiter
109822/1658 ·
unten wiedergegebenen Daten erläutert wird. So ist ein außerordentlicher Vorteil durch diese Erfindung gegeben,
bei der die Erscheinung des "Verzuckerns"
("sugaring") und das sich hieraus ergebende Zusammenbacken oder -sintern des handelsüblichen Ammonnitrats
während der Lagerhaltung vollständig vermieden wird.
Vergleichende Daten aus der Röntgen-Untersuchung (Tafel VI weiter unten und Pig. 4) sowie entsprechende
Daten aus der Differential-Therrao-Analyse (Pig. 5)#
welche aus Untersuchungen an den Erzeugnissen gemäß der Erfindung und an handelsüblichen Produkten erhalten
wurden, bestätigen beide diese Feststellungen,
Es wurde gefunden, daß vorteilhafte Ergebnisse der Erfindung erhalten werden, wenn man geringere Anteile
(bis 50 Gewichts»^) Kaliumsulfat und größere Anteile |
(mindestens 50 Gewichts-^) Ammonnitrat verwendet, obgleich bis 70 % Kaliumsulfat auf Wunsch Verwendung
finden können. Um ein nicht zusammenbackendes oder -sinterndes festts DUngeraittelkorn mit Ammonnitrat und
den hier offenbarten außerordentlichen Vorteilen herzustellen, wurde es für erforderlich erachtet, mindestens
ungefähr 10 Gewichts-^ Kaliumsulfat zuzugeben« Da es
- 8 1096*2/1658
auch wünschenswert ist, das Ammonnitrat als Düngemittel
mit vorbestimmten Verhältnissen von Stickstoff zu Kalium in seiner Wirkung zu verstärken, wird es für
die Zwecke der Erfindung vorgezogen, von 10 bis nur 50 Gewichts-^ Kaliumsulfat in der Mischung des Agglomerierungsprozesses
zu verwenden.
Es ist in keiner Weise beabsichtigt, die Erfindung auf irgendeine besondere Theorie zu stützen, hinsichtlich
dessen, was während des hier offenbarten Verfahrens geschieht; jedoch zeigen die wiedergegebenen Daten der
Röntgen-Analyse, daß die nach dem Verfahren der Erfindung
hergestellten Zusammensetzungen im wesentlichen keine Form der Phase III und Phase VI von Ammonnitrat
enthalten, selbst wenn das Ammonnitrat im Überschuß in den Endprodukten vorhanden ist.
Zu berücksichtigen ist, daß es auffallend und ungewöhnlich ist, daß Kaliumsulfat dann wirksam ist, wenn es
der Agglomerierung mit Ammonnitrat bei Schmelztemperaturen unterworfen wird, wenn letzteres sich in geschmolzenem
Zustand befindet. Vergleichsweise wurden z.B., wenn eine physikalische Mischung von festem, granuliertem
Kaliumsulfat und festen Ammonnitrat-Körnern (in der Industrie als Massenmischung "bulk blend" bekannt) herge-
stellt wird, die außerordentlichen Ergebnisse bezüglich der Vorteile, die mit der Qualität des Produktes erreichbar
sind, nicht erhalten werden, d.h. die gute Festigkeit bzw. Haltbarkeit oder Beständigkeit des
Produktes, außerdem die homogene Verteilung der Bestandteile sowie andere Vorteile des Produktes, die hier beschrieben
sind, werden nicht erreicht. Tatsächlich "setzt sich" die resultierende Massenmischung (bulkblend
mixture) "ab"("sets up") und ergibt große Schwierigkeiten
bei der Lagerung und Handhabung, Ebenso werden als andere Variante, wenn eine physikalische Mischung
von festem Kaliumsulfat und einer wässrigen Lösung mit Ammonnitrat verwendet wird, und eine solche Mischung
zusammen der Granulierung bei Temperaturen bis 660C (die bekannte DUngemittel-Granulierungs-Technik), die
außergewöhnlichen Ergebnisse hinsichtlich der Vorteile der Qualität des Produktes ebenfalls nicht erreicht. Tat- '
sächlich setzt sich das erhaltene granulierte Produkt (10-2-30 » StlckstoffiPhosphortKalium) ebenfalls ab
("sets up") und ergibt Schwierigkeiten bei der Lagerung und Handhabung. Die Anwesenheit von zwei Einheiten PgO^
in dem granulierten Düngemittel wird angestrebt, um diesem die Eigenschaften einer Wirkung gegen das Zusammenbacken
bzw. -sintern zu verleihen, und selbst dieses Additiv ergibt kein ganz zufriedenstellendes Produkt.
" 10 ~
- ίο -
Es wurde festgestellt, daß es bei der Herstellung einer geschmolzenen Aufschlämmung von Ammonnitrat und
Kaliumsulfat vorteilhaft ist, Ammoniak im Überschuß zu verwenden, und zwar in einer Menge, die erforderlich ist,
um den pH-Wert in einer Größenordnung von ungefähr 5 bis ungefähr 7 zu halten, um die Produkte gemäß der Erfindung
mit maximaler Härte und weiterhin ohne Zusammenbackung bzw, -Sinterung und staubfrei zu erhalten.
Es wurde festgestellt, daß die Anwesenheit einer bestimmten, kontrollierten Menge Wasser ebenfalls erwünscht
ist, um die Viskosität und die Oberflächenspannung der geschmolzenen Reaktionsmischung zu regeln. Wenn die geschmolzene
Aufschlämmung zu trocken ist, führt das hochviskose Material nur zu gering ausgebildeten Partikeln.
Wenn die Aufschlämmung zu naß ist, sind die erhaltenen Körner porös und haben nur eine geringe Festigkeit. Ungefähr
2 - 5 % Wasser in der geschmolzen Aufschlämmung wird bevorzugt. Es ist im Zusammenhang mit dem Wassergehalt
bemerkenswert, daß weder Ammonnitrat noch Kaliumsulfat irgendwelche bekannte Kristallformen zeigen, die
Wasser aus der Hydratisierung enthalten.
- 11 -
Obwohl hier keineswegs beabsichtigt ist, die Erfindung theoretisch abzustützen, wurde festgestellt,
daß die festen partikelförmigen Produkte der Erfindung nicht kristallin sind, sondern offensichtlich amorpher Natur.
So ist im wesentlichen keine Phase III oder Phase IV vorhanden, noch ist irgendeine wesentliche Phasenänderung
möglich.
Es wird angenommen, daß in der Reaktionsmischung der geschmolzenen Aufschlämmung einige unerwartete und unvorhersehbare
Veränderungen auftreten, wie diese chemisch mittels der Phasen nachweisbar sind, welche sich für die
Zusammensetzungen aufgrund der Daten der Röntgen-Analyse
und der DTAergeben. Die in den endgültigen Zusammensetzungen vorliegenden Bestandteile können dafür verantwortlich
sein, daß sich lediglich - zumindest teilweise - auf der Basis einer doppelten Umsetzung (metathetical
reaction) eine solche Umsetzung zwischen Amraonnitrat und Kaliumsulfat abgespielt hat. Unter den Bedingungen des
Systems bzw. der Reaktion der geschmolzenen Aufschläm-
mung, d.h. bei Temperaturen von ungefähr I58 C bis ungefähr
166°C, zeigt sich ein wesentlicher Überschuß der Schmelze mit geringen Mengen fester Partikel von Kaliumsulfat.Bevorzugt
soll daher das Kaliumsulfat in Form
- 12 -
« 12 -
kleiner Partikel vorliegen, wenn es der Reaktionsmischung
des Prozesses zugegeben wird. Die genaue Menge der Pestbestandteile in der Schmelze und der
Aufschlämmung hängt in gewissem Grad von den relativen Anteilen der beiden Komponenten (Ammonnitrat-Kaiiutnsulfat)
ab, die hier Verwendung finden, und auch von der Länge ihrer Einwirkungszeit· Die Einwirkungs~ oder 'Verweilzeit
zwischen den beiden Komponenten soll mindestens 20 Minuten bis zu einem Maximuni von 90 Minuten betragen,
Z*Be sind bis ungefähr 15 % Kaliumsulfat in der Ammonnitra'5-Schmelze
löslich, oberhalb dieser Grenze des Kaliumsulfats in der Schmelze kann erwartet werden,
daß gewisse feste Partikel vorhanden sind, die eine geschmolzene Aufschlämmung oder eine Reaktionsrnischung
der aufgeschlämmten Schmelze ergeben»
Aufgrund des beschriebenen und hier beanspruchten Verfahrens
können zahlreiche Vorteile erreicht werden, und instoesonderf&uch durch die neuartigen mittels des Verfahrens
hergestellten Erzeugnisse,
Unter den Vorteilen wäre zumindest eine Trocknungsstufe zu n&nnen, die für die Herstellung des Ammonnitrats
enthaltenden Produkts entfällt, das eine gering^1 Wärme-
- 13 -
Übergangsbelastung aufgrund der Ausschaltung der Phasenänderungen aufweist. Diese Verringerung der
Wärmebelastung ist aus den wiedergegeb-«enen DTA-Kurven
erklärlich· Z.B.erfordert die Umwandlung der Phase III
zur Phase II ca. 3560 kcal (14 400 BTU/ton) zugeführte Wärmeenergie für die Ammonnitrat-Körner, wenn die Körner
in der Kühlstrecke getrocknet werden. Diese Wärme- a
menge ist zur Herstellung des Produktes nach der Erfindung nicht erforderlich, da diese Phasen im wesentlichen
ausfallen. Es wurde auch festgestellt, daß die Trocknungsgeschwindigkeit
für die Zusftmensetzungen gemäß der Erfindung,verglichen mit den Aramonnitrat-Körnern,
beschleunigt wird (wie in Tafel V weiter unten gezeigt)« Eine andere ebenso überraschende Feststellung
1st, daß die Temperatur, bei welcher die Produkte gemäß
der Erfindung unversehrt ohne Zerfall getrocknet werden, höher liegt, als die für handelsübliche Anmonnitrat-Körner.
Diese Ergebnisse führen zu den bemerkenswerten wirtschaftlichen Vorteilen bei der technologischen Herstellung
der Erzeugnisse nach der Erfindung·
Die entsprechenden Produkte können als feste Düngemittel Verwendung finden, entweder bei der direkten Anwendung
-U-
rs* original inspected
oder auch für Massenmischungen. Es wurde auch festgestellt, daß es möglich ist, die entsprechenden Erzeugnisse in
der Industrie der flüssigen Düngemittel zu verwenden. Sie können in kalten oder heißen Mischungen, wie auch in
einer Lösung oder Suspension der Düngemittel Verwendung finden.
Es ist nicht erforderlich, den festen, granulierten Erzeugnissen nach der Erfindung ein inertes, die Zusammenbackung
bzw. -Sinterung verhütendes Fremdmittel beizugeben, wie Kaolin o. dgl·, da diese Düngemittel nicht zusammenbacken
bzw, -sintern und staubfreie, feste partikelförmige Düngemittel darstellen. Außerdem erlaubt die Abwesenheit
unlöslicher, die Zusammenbackung bzw, -Sinterung verhütender Mittel, den Erhalt klarer Lösungen aus den Produkten
gemäß der Erfindung.
Die festen, partikelförmigen Produkte nach der Erfindung
sind in Wasser vollständig löslich und enthalten Stickstoff, Kali und Schwefel, die in flexiblen Verhältnissen vorhanden
sein können. Die erfindungsgemäßen Erzeugnisse wurden in •iner Vielzahl von landwirtschaftlichen Gebieten untersucht
und erwiesen ihr· Brauchbarkeit für Getreide, wie auch Tabak, Baumwollt, Früchte und Gemüse, kleine Samen, Kartoffeln,
- 15 109822/1658-
- 15 -
Viehfutter, Mais u. dgl. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, daß entweder während
oder nach der Herstellung der Erzeugnisse andere und verschiedenartige Düngemittelbestandtelle darin vermischt
sein können, wie Mikronährmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Unkrautvertilgungsmittel u. dgl. Das einzige
Erfordernis ist, daß die voraussichtlichen Additive "
mit der Reaktionsmischung der geschmolzenen Aufschiämmung
oder den Produkten selbst verträglich ist.
Es wurde ferner festgestellt, daß die aus Kaliumsulfat und Ammonnitrat hergestellten Erzeugnisse, wie diese
hier beschrieben sind, über eine verhältnismäßig hohe PUlldichte (ungefähr I5 ^ höher) , verglichen mit handelsüblichem
Ammonnitrat, verfügen. Dies ist vorteilhaft
in Verbindung mit ihrer Lagerung und Handhabung, λ sowie während des Endverbrauchs des Düngemittels,
Die Erfindung wird desweiteren erläutert und in vorzugsweisen Ausführungsformen durch die nachstehenden Beispiele
beschrieben, Jedoch soll hier festgestellt werden, daß die Erfindung keineswegs auf die besonderen Ausführungsarten
begrenzt ist, die nachstehend gezeigt und
, -■ i. -·■.■ ■■■■■. ,
- 16 1098??/16S8
beschrieben werden. Diese sind nur erläuternd, und die Erfindung kann auch über andere Wege durchgeführt
werden bzw. zur Ausführung gelangen, die für den Fachmann naheliegend sind, ohne daß von dem allgemeinen
Erfindungsgedanken abgewichen wird.
Alle nachstehend erwähnten Teile sind Gewichtsteile, wenn dies nicht anders angegeben ist.
Die Figur 1 gibt ein Diagramm des Verfahrens nach der Erfindung wieder, das sich zur Herstellung der neuen
Düngemittel, wie sie hier beschrieben sind, eignet.
Eine Mischung von ungefähr 25 Gewichts-^ Kaliumsulfat
ungefähr 75 Gewichts-^ Ammonnitrat wird in einem Reaktionsgefäß 6, das mit einem Rührwerk 6k ausgerüstet ist, hergestellt,
Der Reaktionskessel kann z.B. ein einfacher Tank mit Rührvorrichtung sein oder eine Serie von zwei
oder mehr Tanks mit geeigneten Heizspulen oder -schlangen, wie auch mit Temperaturmeßgeräten und Standanzeigern.
Die Elniaßleltungen 1 und 2 werden zum Einführen des festen oder geschmolzenen Materials in den Kessel ö
- 17
verwendet. Die Einlaßleitung k ist für Ammoniak vorgesehen*
zwecks Kontrolle des pH-Wertes der Bestandteile im Kessel, so daß dieser in der erwünschten Größenordnung
von 5 bis 7 gehalten wird. Die zur Reaktion gebrachte Schmelze oder die geschmolzene Aufschlämmung
wandert dann durch die Leitungen 7 und 8, sowie die
Pumpe 9 und vorzugsweise durch einen Wärmeaustauscher |
zu einer Agglomerieranlage, wie dem die Körner bildenden Turm 11. Auch ist Vorsorge dafür getroffen, daß auf
Wunsch bestimmte Anteile des Ausflusses aus dem Reaktor im Kreislauf durch die Leitung 3 zu dem Reaktionsgefäß
6 zurück geführt werden. Durch die Leitung 8 wandert die Schmelze oder die Aufschlämmung durch den Wärmeaustauscher
durch den Einlaß 10 in den Turm 11, in welchem die Körner gebildet werden. Dieser Wärmeaustauscher erlaubt
es, daß die Temperatur der Schmelze oder der Aufschlämmung auf die richtige Höhe vor der Agglomerierungsstufe
angehoben wird. Die Temperatur der Schmelze oder der Aufschlämmung in dem Reaktionsgefäß beträgt 1^K)0C bis
l60° C bei einer vorzugsweisen Temperatur von 154°C· Die
Temperatur der Schmelze oder der Aufschlämmung am Kopf des die Körner bildenden Turms beträgt ungefähr 171°C.
Es ist notwendig, daß sich die Mischung in einem geschmolzenen oder aufgeschlämmten Zustand dann befindet,
- 18 -
- 18 -
wenn sie durch die Leitung 10 in den Turm 11 eingeführt wird. Die Höhe des Turms 11 kann variieren, jedoch
sollte sie genügend hoch sein, um die Schmelze zu verfestigen und die granulierten oder runden festen
Partikel am Boden oder Auslaß des Turms zu bilden. Das Produkt am Boden des Turms kann innerhalb eines
Temperaturbereichs von 6o°C bis 82°C liegen, doch ist die Temperatur hinsichtlich des Verfahrens nicht kritisch,
da es keine kritische Phasenumwandlung von der Phase II zur Phase III gibt. In den Turm 11 wird an seinem unteren
Ende oder am Boden des Turms vorzugsweise an mehreren Einlassen 12A und 12B Luft eingeführt. Die verfestigten,
partikelförmigen, körnigen Produkte werden am Boden des Turms 11 in der Auslaßleitung 13 gesammelt und passieren
dann die Trocknungs- und Kühlstrecke 14. Das Produkt wird Über das Förderband 15 im Abschnitt 14 gewonnen.
Zusätze dritter Komponenten, wie Mikronährmittel oder auch Getreidehilfschemikalien, z.B. Pflanzen, Gifte,
Unkrautvertilgungs-, Schädlingsbekämpfungsmittel u. dgl., können in die Mischung in dem Reaktor 6 auf Wunsch eingeführt
werden, wenn diese dritten Komponenten mit der Reaktormischung verträglich sind. Alternativ können dritte
Komponenten auch dem festen, agglomerierten Produkt in der Tro'flknungs- und Kühlstrecke 14 zugegeben werden.
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Vorzugsweise wird der pH-Wert der Schmelze oder der Aufschlämmung durch kontinuierliche oder halbkontinuierliche
Zugaben von Ammoniakdampf in den Reaktionstank 6 durch die Einlaßleitung 4 adjustiert. Z.B. wurde
festgestellt, daß es genügt, bei pH-Werten von ungefähr 5 bis ungefähr 7 zu operieren. Falls erforderlich, kann in den
Reaktor 6 durch die Leitung 5 Wasser eingeführt werden. Die Werte des Prozentsatzes Wasser liegen in der Größenordnung
von 2 bis 5 #.
Es wurde festgestellt, daß es möglich ist, durch Anwendung
der Erfindung ein außerordentlich brauchbares Düngemittelprodukt 20-0-20 (N:P:K) herzustellen, und
zwar aus ko% Kaliumsulfat und 6o% Ammonnitrat auf
Trockengewichtsbasis bezogen.
Kaliumsulfat wird zu Teilchen von 0,5 nun lichte Maschenweite (35 mesh) oder feiner zerkleinert, zwecks
Aufgabe in den ersten der beiden Reaktionstanks. Eine
95 #-ige Ammonnitratschmelze (5 % Wasser) wird ebenfalls
in den ersten Reaktionstank gegeben. Die Anteile der beiden Bestandteile sind so beschaffen, daß, bezogen
- 20 -
auf Trockenbasis, 40 % Kaliumsulfat und 60 % Ammonnitrat
ist. Die Mischung ergibt ein Düngemittel-Produkt mit 20 % Stickstoff und 20 % K?0 mit einem
Gütegrad von 20-0-20 (NiPsK). Der erste Reaktionstank wird der Rührung unterzogen, und die Temperatur
der geschmolzenen aufgeschlämmten Bestandteile wird bei 1460C gehalten* Sodann wird Wasser zugegeben, wobei
der Wassergehalt bei ungefähr 3,2 % liegt. Die
Verweilzeit im ersten Reaktionstank beträgt ungefähr 15 Minuten,
Das geschmolzene oder aufgeschlämmte Material wird von dem ersten Reaktionstank zu dem zweiten Tank gepumpt,
wo die Temperatur auf 157°C erhöht wird. Dem zweiten Reaktionstank wird Ammoniak zugegeben, und zwar zur
Aufrechterhaitung eines pH-Wertes von 6, Die Verweilzeit
im zweiten Reaktionstank beträgt 45 Minuten, Das geschmolzene Material von dem zweiten Reaktionstank
wird über den Wärmeaustauscher gepumpt, der die Temperatur
auf 1710C erhöht. Als nächstes wandert das
Material zum Kopf des die Körnchen bildenden Turms und wird in die Tropfenform der gewünschten Größenordnung des
Produkts verformt. Diese Tropfen, die in einen Gegenstrom von Luft fallen, erstarren zu einem festen Produkt,
welches am Boden des die Körner bildenden Turms gewonnen
- 21 -
1Ö9822/16S8
20A4752
wird. Der Wassergehalt der Körner beträgt 2,2 % und
ihre Temperatur 77°C.
Das Produkt der Körner wird getrocknet und in einer sich drehenden Einrichtung zu einem Produkt abgekühlt mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,20 % Wasser, obwohl selbst bei Feuchtigkeitsgehalten bis 1,0 % die Produkte
der Erfindung keine schwerwiegenden Probleme der λ Zusammenbackung bzw. — Sinterung ergeben. Dies steht im
Gegensatz zu handelsüblichem Ammonnitrat, welches zu einer festen Masse zusammenbackt bzw, -sintert, gerade
bei niedrigen Wassergehalten, wie 0,5 $>·
Verschiedene Eigenschaften der Produkte gemäß der Erfindung, welche in Übereinstimmung mit den Beispielen I
und II hergestellt waren, wurden untersucht und mit den Eigenschaften von handelsüblichem Ammonnitrat verglichen
und ebenso mit den Eigenschaften von anderen bekannten DUngemittelprodukten, die Ammonnitrat, Kaliumsulfat und
andere Salze enthielten.
- 22 -
109822/1658
- 22 Härte oder Zerkleinerungsfestigkeit
Die Härte oder Zerkleinerungsfestigkeit der Produkte,
die mit 60 % Ammonnitrat und 40 % Kaliumsulfat, sowie
mit 75 % Ammonnitrat und 25 % Kaliumsulfat hergestellt
waren, wie auch andere entsprechende Düngemittelprodukte, wurden mittels eines Instron-Instruments zur
Peststellung der Zerkleinerungsfestigkeit bestimmt. Die entsprechenden Werte finden sich in der nachfolgenden
Tafel II.
Tafel II Härte
x)kg (lbs)
Erfindungsgemäßes Produkt
6o % Ammonnitrat-
40 % Kaliumsulfat 2,13 (4,7)
Erfindungsgemäßes Produkt 75 % Ammonnitrat-25
% Kaliumsulfat
Düngemittel Gütegrad Ammonnitrat
6o % Ammonnltrat-4o
% Calciumcarbonat
Granuliertes Düngemittel(10-2-30/
NxPiK) mit 30 % Ammonnitrat
plus 60 % Kaliumsulfat 0,77 (1,7)
χ) Durchschnitt von mindestens 10 Ablesungen
109822/16S8 . - 23 -
3,18 | (7,0) |
1,18 | (2,6) |
1,27 | (2,8) |
20AA752
Diese Werte sind graphisch in der beigefügten Pig. aufgetragen. Aus diesen Daten ist es klar ersichtlich,
daß die Produkte nach der Erfindung in Bezug auf die Zerkleinerungsfestigkeit anderen DUngemittelprodukten
überlegen sind, die ähnliche bzw. gleiche Bestandteile enthalten.
Wasseranziehungsvermögen
Das Wasseranziehungsvermögen der Produkte nach der Er- Λ
findung und entsprechender Produkte wurde ebenfalls bestimmt. Die Ergebnisse sind unten in Tafel III wiedergegeben.
Tafel III
Untersuchtes Produkt Wasse/anziehungsvermögen
Gewichtszunahme in % (Durchschnitt)
Produkt nach der Erfindung
60 % Ammonnitrat-
4o % Kaliumsulfat 56,7 i
Produkt nach der Erfindung
75 % Ammonnitrat-
25 % Kaliumsulfat 45,8
Düngemittel Gütegrad
Ammonnitrat 78,7
60 % Ammonnitrat-
4o % Calciumcarbonat 64,2
Granuliertes Düngemittel
(10-2-50/N:P:K)
mit 50 Jb Ammonnitrat
plus 60 % Kaliumsulfat 57,2
- 24 -
1Q9827/16S8
Das Prüfverfahren bestand darin, 30 Gramm jeder Probe in
einer Schale in eine kontrollierbare Feuchtigkeitskammer au geben und die Versuchsprobe bei 100 % relativer Feuchtigkeit
und 37*8 C 6 Tage lang zu halten. Die Proben wurden
dann gewogen, um die prozentuale Gewichtszunahme zu bestimmen.
Aus den obigen Daten ist ersichtlich, daß die Produkte gemäß der Erfindung das geringste Wasseranziehungsvermögen
aufwiesen, eine Eigenschaft, die für DUngemittelprodukte
außerordentlich erwünscht ist.
Die Daten für den Wärmekreislauf soj-lten den Zerfall
des agglomerierten Produkts nach der Erfindung,verglichen mit dem Zerfall von handelsüblichen Ammonnitrat-Körnern,
bestimmen, außerdem einer Massenmischung (bulk blend) beider Bestandteile im selben Prozentsatz dieser Bestandteile.
Die Ergebnisse sind in Fig, 3 dargestellt und in der weiter
unten befindlichen Tabelle IV zusammengefaßt,
Das folgende Prüfverfahren bestand darin, 50 Gramm jeder
Probe in einer Schale in einen kontrollierbaren Temperaturschrank zu geben. Die verwendete Kreislauftemperatür lag
zwischen 21,10C und 4^0C mit zweistündigem Kreislauf, d.h.
einstündiges Erhitzen, einstündiges Abkühlen, Trockene
Luft mit 20 $> relativer Feuchtigkeit wurde bei 21,10C
verwendet.
Der Gewichtsprpzentsatz jeder Probe, die durch ein Sieb
lichter Mftsch#nweite von 1,00 mm (18 mesh) ging, wurde
wiedergegeben. Die ganze Probe wurde dann in den Schrank:
zurückgebracht und der Versuch wie oben beschrieben fort
gesetzt,
- 26 -
20U752
Tafel IV
mit Ammonia.trat
Zerfall der unbeschichteten Körner, Gewichts-^-Satz
durch 1,00 mm lichte Maschenweite (18 mesh)
Untersuchtes Produkt
nach 6 nach 12 nach 25 nach 48 nach Perioden Perioden Perioden Parioden Perioden
Produkt nach der Erfindung mit 60 % Ammonnitrat plus
40 % Kaliumsulfat
Physikalische Massenmischung von 60 % Anunonnitrat plus
40 % Kaliumsulfat
Handelsübliche Ammonnitrat-Körner
0.2
3.2
1.0
0.2
36.9
38.2
0.2
45.O
0.6
95.2
1.0
53.9 54,0
100
Produkt nach der Erfindung mit 75 % Ammonnitrat plus
25 % Kaliumsulfat 0.1 0.2
Physikalische Massenmischung 75 % Ammonnitrat plus
25 % Kaliumsulfat 1.4 41.1
Handelsübliche Ammonnitrat-
Körner 1.0 38.2
0.2
53.0
0.4
95.2
0.4
65.O 65.4
100
Die Daten der Tafel IV zeigen klar die außerordentliche Erscheinung und den unerwarteten, überraschenden Effekt
der Anwesenheit des zweiten Bestandteils, nämlich des Kaliumsulfats, wenn dieses in eine Ammonnitratschmelze
- 27 -
10982?/1658.
entsprechend dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eingebracht ist. Während handelsübliche Ammonnitrat-Körner
nach 48 Perioden total zerfallen sind, konnten selbst nach 92 Perioden nur 1 % zerfallene Produkte
gemäß der Erfindung festgestellt werden. Fig. 3 erläutert
graphisch die Unterschiede zwischen den Produkten gemäß der Erfindung und handelsüblichen Ammonnitratzusammensetzungen«
"
Die momentane Trocknungsgeschwindigkeit von Ammontitrat
wurde mit den Trocknungsgeschwindigkeiten der Produkte nach der Erfindung bei 820C und 99 C verglichen.
Die Trocknungsgeschwindigkeit wurde als prozentuale
Änderung des Wassergehalts pro Stunde ausgedrückt, die A
diese Materialien zeigten. Diese Daten sind in Tafel V unten wiedergegeben.
- 28 -
1098??/1658
20U752
- 28 -
Tafel V
2,38 - 2,00 mm lichte Maschenweite der Körner
(8 bis 10 mesh)
Untersuchtes Produkt bei 820C bei 99°C
Handelsübliche Ammonnitrat-
Körner 29,6 vollständiger Zer
fall der Körner
Produkt nach der Erfindung
# Ammonnitrat plus
% Kaliumsulfat 41,0 68,0
Produkt nach der Erfindung
% Ammonnitrat plus
% Kaliumsulfat 6^,4 90,0
Bel 820C hatten die Produkte gemäß der Erfindung eine
erheblich höhere Trocknungsgeschwindigkeit als die Ammonnitrat-Körner. Bei 990C zerfielen die Ammonnitrat-Körner
wegen der Phasenänderung vollständig. Da bei den Produkten gemäß der Erfindung keine Phasenänderungen
eintreten, kann die Trocknung bei 990C ohne Zerfall
der Produkte durchgeführt werden. Tatsächlich zeigen diese Produkte nach der Erfindung gerade höhere Trocknungsgeschwindigkeiten bei dieser höheren Temperatur, was
für eine wirkungsvolle Trocknung außerordentlich erwünscht
ist. OQ
109879/1658 " 29 "
Die aus der Rontgen-Analyse der Produkte gemäß der Erfindung
erhaltenen Daten wurden mit Röntgendaten verglichen, die aus der Untersuchung von handelsüblichem
Ammonnitrat, wie auch von granulierten Düngemitteln (10-2-30) erhalten waren. Die Daten sindin Tafel VI
weiter unten wiedergegeben, die eine ZusammensteUing
der· Röntgenuntersuchungen darstellt.
Tafel VI
x\
Ammonnitrat
'
Phase III Phase IV Bemerkungen
Handelsübliche Ammonnitrat-Körner
Produkt nach der Erfindung
mit 6o % Ammonnitrat plus
4o % Kaliumsulfat keine
Produkt nach der Erfindung mit 75 % Ammonnitrat plus
25 % Kaliumsulfat Spuren
Granuliertes Düngemittel
(10-2-30) mit 30 %
Ammonnitrat plus
6o % Kaliumsulfat keine
durchweg kristallin keine
keine
amorph
amorph
xx)
xx)
durchweg kristallin
x) Alle Proben wurden bei 26,7°C untersucht xx) Offensichtlich, aber nicht nachgewiesen
1 098??/1658
Während handelsübliche Ammonnitrat-Körner die Phase IV
lediglich bei 26,70C enthalten, zeigen die Produkte nach der Erfindung, daß die Phase III und die Phase IV
im wesentlichen nicht vorhanden sind. Die Produkte nach der Erfindung sind also von den handelsüblichen
Düngemittelprodukten darin verschieden, daß sie offensichtlich amorph sind. Das Schmelzverfahren zur Herstellung
dieser Produkte erbringt diese ausgezeichneten Eigenschaften.
Tafel Nr. VII zeigt die ASTM Bezugsdaten für die Phase III und IV von Ammonnitrat,
109827/16S8 '
Tafel VII
Ne tζ e benenab s tand
Daten für Ammonnitrat
Ammonnitrat | Phase III | Ammonnitrat | Phase IV |
CASTM Card No | . 8-499) | (ASTM Card | No. 8-452) |
d(8j | ' 1Z1O | am | |
5.34 | 10 | 4.95 | 45 |
4.55 | 20 | 3.96 | 67 |
3.91 | 55 | 3.66 | 1 |
3.4o | 70 | 3.087 | 100 |
3.25 | 90 | 2.879 | 10 |
3.22 | 30 | 2.722 | 75 |
2.938 | 12 | 2.485 | 10 |
2.9IO | 5 | 2.380 | 8 |
2.846 | 40 | 2.260 | 44 |
2.635 | 100 | 2.249 | 1 |
2.554 | 8 | 2.094 | 2 |
2.421 | 35 | I.978 | 4 |
2.33I | 17 | I.835 | 1 |
2.29I | 35 | 1.786 | 4 |
2.268 | 45 | I.769 | 1 |
2.210 | 6 | 1.730 | 3 |
2.Ο88 | 4 | I.63I | 5 |
2.030 | 3 | 1.578 | 5 |
1.967 | 3 | I.513 | 1 |
I.92O | 15 | I.492 | 2 |
I.826 | 11 | 1.46.4 | 1 |
1.773 | 6 | 1.461 | 2 |
1.748 | 18 | I.434 | 1 |
1.671 | 3 | 1.423 | 1 |
I.627 | 8 | I.383 | 1 |
1.564 | 4 | I.38O | 1 |
I.498 | 16 | ||
1.426 | 5 | ||
1.376 | 2 | ||
I.369 | 2109822 | /1658 | - 32 - |
1.34s | 2 |
Bei Temperaturen unterhalb 32,20C existiert Arnmonnitrat
lediglich in der Phase IV. Wie aus der Tafel VII entnommen werden kann, sind die stärksten Linien
für die Phase IV folgende: bei abnehmender Größenordnung der Intensität« 3,087; 2,722; 3,96; 4,95;
2,26, Figur 4 zeigt die Netzebenenabstande für handelsübliches Ammonnitrat, die Produkte nach der Erfindung
sowie granuliertes 10-2-30 Düngemittel.
Die Daten in Fig. 4 zeigen, daß handelsübliches Ammonnitrat
gänzlich die Phase IV bildet. Die schwachen Linien bei 2.61 und 3,37 8 entsprechen den zwei stärksten
Linien (2,63 8 und 2,40 S) für Phase III, wie in Tafel VII
zu sehen. Die Schwäche dieser Linien und das Fehlen anderer charakteristischer Linien für Phase III zeigt,
daß Phase III nur in ganz kleinen Mengen vorhanden sein kann.
In den Produkten nach der Erfindung mit 25 % und 4o %
KpSOi, fehlen die starken Linien als Charakteristika
der Phase IV des Ammonnitrats, aber die Linien für Phase III sind ganz augenscheinlich. Die starken
Linien bei 3,86 - 3,88 und 3,16 - 3,18 stehen in Übereinstimmung
mit den Produkten nach der Erfindung. Das
- 33 -
- 23 -
granulierte Düngemittel (10-2-30) zeigt beide Phasen III und IV des Ammonnitrats.
Die DTA-Untersuchungen wurden an Produkten nach der Erfindung
mit 25 % und 40 % Kaliumsulfat durchgeführt, g
wie auch für Vergleichszwecke an handelsüblichem Ammonnitrat.
Figur 5 zeigt die aus dieser Untersuchung erhaltenen Ergebnisse, wobei 14,3 mg Proben Aufheizgeschwindigkeiten
von 4°C pro Minute in Trockenluftatmosphäre unterworfen wurden. Wie aus den Diagrammen der Figur 5 entnommen
werden kann, unterzieht sich dabei Ammonnitrat den wohlbekannten Phasenumwandlungen IV zu III, III zu
II, und II zu I, wobei diese sämtlich von einer Wär*meabsorption begleitet und auf diesem Diagramm als
endotherme Vorgänge dargestellt sind. Es war nicht ™
zu erwarten, daß die Produkte nach der Erfindung nur wenig oder keine endothermen Vorgänge bei Temperaturen
zeigen würden, die mit der Umwandlung der Phase IV zur Phase III verbunden sind.
1098??/1658
Claims (6)
1. Feste, partlkelförmlge Zusammensetzung bestehend aus dem Reaktionsprodukt eines geringeren Anteils von mindestens % Kaliumsulfat und eines größeren Anteils Ammonnitrat,
gekennzeichnet durch
eine Zerkleinerungsfestigkeit von mindestens 1,81 kg (4.0 lbs),
ein Wasseranzlehungsvermögen von nicht mehr als 50 %
Gewichtszunahme, wenn die ''usammensetzung 6 Tage lang
37>8 0C und 100 % Feuchtigkeit unterworfen wird,
einen maximalen Partikelzerfall von 2 % durch ein Sieb mit 1,00 mm lichte Maschenweite (18 mesh), wenn sie
einem Thermokreislauf von 92 Perioden zwischen 21,1 0C
und 43 0G innerrid'Vb einer-; ^'»eisfcundenkreislaufs
ui^.'*i'i.Ii-'c.t*ftin wird,
ein Beu^uägsblld bei der ROntgenanalyse gekennzeichnet
durch starke Spitzen bei 3,86 - 3,88 8 und 3,16 - 3p. 8 8,
und ae3weltere.-n dadurch, daß bei dieser Zusammensetzung
im wesentlichen keine Phase III oder IV von Ammonnitrat vorhanden 1st, wie mittels der DTA-Analyse infolge Fehlens
des endothermen Vorgangs nachweisbar, der mit der Umwandlung der Phase IV zur Phase III verbunden ist.
1098??/1658
2. Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dieses in gekörnter, fester, partikelartiger Form vorliegt.
(
3. Verfahren zur Herstellung eines verbesserten Düngemittels
aus Ammonnitrat und Kaliumsulfat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Gewinnung eines
festen, agglomerierten, nicht zusammenbackenden bzw. -sinternden, schnell trocknenden Produkts zunächst
eine geschmolzene Aufschlämmung von Ammonnitrat und von ä
10 bis 50 Gewichts-jS Kaliumsulfat bei Temperaturen
von 138 0C bis 177 0C herstellt, sodann die geschmolzene
Aufschlämmung bei diesen Temperaturen mindestens 20 Minuten lang hält und darauf diese geschmolzene Aufschlämmung
einem gegenläufigen Luftstrom aussetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem die geschmolzene Aufschlämmung
gegenläufig zu der in einem Turm fließenden Luft geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei welchem die geschmolzene Aufschlämmung in Anwesenheit eines Überschusses
von Ammoniak hergestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5» bei dem der pH-Wert in der Größenordnung von 5-7 gehalten wird, und der
Wassergehalt der geschmolzenen Aufschlämmung zwischen 2 und 5 % beträgt.
109877/1B58
Leerseite
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NL (1) | NL7013352A (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104310443A (zh) * | 2014-10-10 | 2015-01-28 | 山东诺贝丰化学有限公司 | 一种与液体硝酸铵生产相结合的连续式硝酸钾生产系统及生产方法 |
-
1970
- 1970-09-02 AU AU19483/70A patent/AU1948370A/en not_active Expired
- 1970-09-08 FR FR7032624A patent/FR2061631A7/fr not_active Expired
- 1970-09-09 NL NL7013352A patent/NL7013352A/xx unknown
- 1970-09-10 DE DE19702044752 patent/DE2044752A1/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN104310443A (zh) * | 2014-10-10 | 2015-01-28 | 山东诺贝丰化学有限公司 | 一种与液体硝酸铵生产相结合的连续式硝酸钾生产系统及生产方法 |
CN104310443B (zh) * | 2014-10-10 | 2016-05-04 | 诺贝丰(中国)化学有限公司 | 一种与液体硝酸铵生产相结合的连续式硝酸钾生产系统及生产方法 |
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Publication number | Publication date |
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FR2061631B3 (de) | 1973-06-08 |
AU1948370A (en) | 1972-03-09 |
NL7013352A (de) | 1971-03-12 |
FR2061631A7 (en) | 1971-06-25 |
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