DE2043726A1 - Verfahren zum Herstellen von Propylen ausgehend von n Butan - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Propylen ausgehend von n ButanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen vonPropylen
ausgehend von n-Butan.
Das für die industrielle Weiterverarbeitung angewandte Propylen
wird üblicherweise durch Abtrennen von einem Kohlenwasserstoffstrom
als Nebenprodukt-Propylen gewonnen. Eine sehr geringe Menge wird durch direkte Synthese von Propylen erhalten.
Die Hauptquelle für Nebenprodukt-Propylen entstammt dem synthetischen
Spalten und Reformierungen bei Raffinationsvorgängen, die
auf das Herstellen von Benzin gerichtet sind. Dieses Propylen muß aus niedrig siedenden Kohlenwasserstoffströmen abgetrennt werden.
Somit wird hierbei eine Niedrigtemperatur-Destillation, Herauswaschen bestimmter Verunreinigungen, Gaskompression und
dgl. angewandt. Die Wirtschaftlichkeit einer derartigen Propylenherstellung besteht nicht nur in Beziehung mit dem für die
Abtrennung und die Konzentration erforderlichen physikalischen Arbeiteschritte, sondern ebenfalls mit den Erfordernissen der
Raffinationsanlagen Benzin herzustellen. Dies liegt daran, daß Propylen zum Herstellen von alkyliertem Benzin sowie als Polymer-Benzin
angewandt wird. Wenn somit alle diese Faktoren berücksichtigt werden, hängt der Kostenfaktor des Raffinatlonspropylens
von dem Wechselspiel des Erfordernisses nach dieser industriellen Verbindung für Nebenprodukt-Propylen und den wirtschaftlichen
Überlegungen der Beezinhereteilung ab.
Eine weitere Quelle für Nebenprodukt-Propylen ist die Naphthaspaltung
dort, wo die Naphthaspaltung im wesentlichen auf das Gewinnen von Äthylen gerichtet ist. Bei diesen Verfahren hängt
- 2 109812/1861
natürlich der Preis und die Verfügbarkelt des Nebenprodukt-Propylens
von den entsprechenden Faktoren des Äthylens ab. Der Reinheitsgrad des aus dieser Quelle gewonnenen Propylene 1st allgemein
90% oder besser, und das wesentliche Verunreinigungemittel stellt hierbei Propan dar. Diese Quelle des Nebenprodukt-Propylens
kann ebenfalls recht kostspielig sein.
Eine weitere Quelle an Nebenprodukt-Propylen 1st die Pyrolyse
von Propan, die Im wesentlichen auf die Äthylenherstellung gerichtet
ist und dieses Verfahren führt gewöhnlich zu sehr wenig Propylen.
Es sind bestimmte weitere Verfahren zum Herstellen von synthetischem
Propylen bekannt, die im wesentlichen auf die Propylenhersteilung
gerichtet sind. Ein derartiges Verfahren ist die Dehydrogenierung von Propan unter Anwenden heterogener Katalysatorsysteme.
Dieses Verfahren führt zu einem synthetischen Propylen hohen Reinheitsgrades, ist jedoch insoweit nicht von Iateresse, da hiermit
hohe Kosten verbunden sind. Die Kapitalinvestitionen bei diesem Verfahren sind erheblich bedingt durch die cyllsche Natur des mit
Katalysator-Regeneration arbeitenden Verfahrens. Das Dehydrogenieren von Propan zu synthetischem Propylen 1st ebenfallskostspielig
bedingt durch die erforderliche hohe Verdlnnung des Kohlenwasserstoffes
in dem Umsetzungsgefäß oder der geringe Partialdruck in dem Umsetzungsgefäß. Diese hohe Verdünnung führt zu erheblichen
Strömungserfordernissen, wodurch sich erhöhte Kosten der Anlage ergeben. Wenn das Verfahren bei niedrigem Partialdruck unter Anwenden
eines Verdünnungsmittels durchgeführt wird, muß bei einem derartigen Strom das Umsetzungsgefäß größer sein und hierdurch
ergibt sich eine Erhöhung der Kapitalinvestitionen sowie der Arbeitskosten.
Die thermodynamischen Gegebenheiten der Dehydrogenierung von
Propan au Propylen sind ungünstig und somit ergeben sich geringe Umwandlungsverhältnisse, so daß in erheblichem Ausmaß eine Zurückführung
des nicht umgesetzten Propane erfolgen muß. Dieses Erfordernis nach erheblicher Zurückführung des nicht uragsetzten
Produktes bedingt ebenfalls eine Erhöhung der Arbeite- sowie der
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Investitionskosten. Als allgemeine Regel gilt, daß bei diesem Verfahren Katalysatoren angewandtwerden, die recht schnell eine
Desaktivierung erfahren und zu einem Katalysator führen, der bei erneuter Aktivierung oder Regeneration schließlich nutzlos
wird. Somit ergeben sich hierbei hohe Katalysatorkosten.
Ein weiteres bekanntes Verfahren zum Herstellen von synthetischem Propylen besteht in der Wärmespaltung von Isobutan. Dieses Verfahren
ist ebenfalls kostspielig, jedoch zur Zeit von Interesse aufgrund des sich erhöhenden Erfordernisses nach größeren Propylennengen.
Die Zersetzung von Isobutan führt zu angenähert gleichen molaren Mengen an Propylen und Isobutylen und soweit
nicht eine leicht zugängliche Verwendung des Nebenproduktes Iso- ^
butylen gegeben ist, wird das resultierende Problem Propylen "
recht kostspielig.
Eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht somit darin, ein billiges Verfahren zum Herstellen von synthetischem Propylen
zu schaffen.
Im Gegensatz zu bestirnten der Verfahren nach dem Stand der Technik
zum Gewinnen von synthetischem Propylen, wonach heterogene oder mit ortsfestem Bett arbeitende Katalysatoren angewndt werden,
besteht darin, daß eine homogene Katalyse zum Pyrolysieren von η-Butan angewandt wird. Der Erfindungsgegenstand läßt sich
somit als ein Verfahren zum Herstellen von Propylen definieren, das dadurch gekennzeichnet, daß die Pyrolyse des η-Butans unter j
Anwenden eines homogenen Katalysatorsystems ausgeführt wird. '
Die homogenen Katalysatoren, die erfindungsemäß zum Herstellen
von Propylen durch Pyrolyse von η-Butan angewandt werden, sind diejenigen Produkte, die bei Zusatz zu der Beschickung zu einer
ERhöhung der Pyrolyse unter Ausbilden von Propylen führen. Es muß sich dabei um Produkte handeln, die Propylen in guten Ausbeuten
liefern und Propylen mit guten Selektivitäten ausbilden. Dieselben sind weiterhin leicht zugänglich und einigermaßen
billig. Beispiele für erfindungsgemäß geeignete homogene Katalysatoren
sind Schwefelwasserstoff, Hethylmercaptan, Athylmercaptan,
Alkylsulflde, weitere Alkylmercaptane, Brom, Ammoniumbromid,
Bromwasserstoff, Methylenchlorid, Ammoniumhydrosulfid, Ammoniumsulfid
und Asaonlumpolysulfld. Weiterhin geeignet sind das
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Umsetzungsprodukt aus 1 Mol Schwefelwasserstoff und wenigstens einem Mol eines Amiss. Beispiele für diese Produktklasse ist
Methylaminhydrosulfid, das durch Umsetzen von 1 Mol Schwefelwasserstoff
mit 1 Mol Methylamin erhalten wird. Wenn 2 Mole Methylamin mit 1 Mol Schwefelwasserstoff umgesetzt werden, wird Methylaminsulfid
gebildet.
Die Pyrolyse von η-Butan in Gegenwart eines homogenen Katalysators
unter Ausbilden von Propylen erfolgt direkt und erfordert keine speziellen Arbeitsweisen. So kann z.B. eine Temperatur von etwa
500 bis etwa 900°c bei diesem Pyrolyseverfahren angewandt werden. Ein weiter bevorzugter Temperaturbereich beäuft sich auf etwa 600
bis etwa 8CX)0C, wobei insbesondere ein Temperaturbereich von etwa
625bis etwa 725 C bevorzugt ist. Die Verweilzelt in dem Umsetzungsgefäß
kann sich auf etwa 0,01 bis etwa 10 Sekunden belaufen, wobei kürzere Zeitspannen von 0,2 bis etwa 5 Sekunden und insbesondere
Zeitspannen von 0,5 bis etwa 2,5 Sekunden bevorzugt sind. Die Drücke, Bei denen die erfindungsgemäBe Pyrolyse zur Durchführung
kommt, können innerhalb breiter Bereiche liegen von Unterdruck in der Größenordnung von 10 mm Hg oder noch darunter bis zu etwa
2 2
35 kg/cm absolut und Drücke von 100 mm Hg bis 14 kg/cm absolut
sind bevorzugt und insbesondere bevorzugt sind Drücke von etwa 200 mm Hg bis 10,5 kg/cm .
Ee kann ein Verdünnungsmittel angewandt werden, jedoch ist dies
nicht unbedingt erforderlich. Beispiele für Verdünnungsmittel sind Wasserdampf, Stickstoff, Methan und weitere inerte Gase. Wenn ein
Verdünnungsmittel angewandt wird, beläuft sich das Molverhältnis von Verdünnungsmittel zu η-Butan auf O bis 25 oder mehr. Es versteht
sich jedoch, daß je größer die Menge an Verdünnungsmittel, um so kostspieliger wird das Verfahren bedingt durch die Wärmeerfordernisse
.
Die Menge der bei der Pyrolyse von η-Butan in Anwendung kommenden
homogenen Katalysatoren kann stark schwanken und beläuft sich erfindungsemäß auf etwa 0,1 bis 100 Mol.% Katalysator bezogen auf
die Menge an n-Butan. Wie anhand der folgenden Ausführungsbelspie-Ie
ersichtlich, führen geringe Mengen wie etwa 5 bis größere Mengen wie etwa 10 Mol% zu guten Ergebnissen, jedoch liegt ein
stärker bevorzugter Bereich bei 1 bis 50 Mol% und insbesondere bevorzugt sind 2 bis 25 Mol%. - 5 -
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Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Reihe von Ausführungsbeispielen
erläutert.
Diese Ausführungsbeispiele werden kontinuierlich in einem kleinen Pyrolyse-Umsetzungsgefäe durchgeführt, das mit einer automatischen
Temperaturfeststeil- und Steuervorrichtung versehen ist. Es finden zwei Vorerhitzer Anwendung, die vor dem umsetzungsgefäe angeordnet
sind und zwar einer für das als Wasserdampf in Anwendung konwende Verdünnungsmittel und der andere für das n-Butan.
Die in Anwendung kommende Arbeitsweise dient dazu, die gewünschte Temperatur und Verweilzeit festzustellen und die FlieBgeschwindigkeiten
sowohl des Verdünnungsmittels als auch des η-Butans einzustellen, um so die gewünschte Verweilzeit und Verhältnis der *
beiden Komponenten zueinander zu ergeben. Die Steuerung für die Temperatur des UmsetsungsgefäBes wird sodann auf den gewünschten
wert eingestellt, die gewünschte Temperatur und die zwei Vorerhitzer
werden sodann auf derartige Temperaturen eingestellt, dae die gewünschte Temperatur des Gemisches in dem Pyrolyse-Uusetzungegefäi
aufrechterhalten wird. Die Temperatur beider Vorerhitser und des Umaetzungegefäies wird auf eine automatische Steuerung
geschaltet, die mit innere« Thermoelement arbeitet und man läflt
^■•^w^Bf ^mtea* mpeF1 svmv ^B^vrivsMse^HpBmm^Bjsm^ e^pe#^*"Ve^Bjv9jpBjBvB^m^Bmj£pff^VjB ejmjmwzBe^sme ^^PevejmsjP ej^v^v'SBvjWv e ewvjB^pMiaT^BPBmpSp vpisj^Bp
entsprechenden Arbeitsbedingungen erstellt sind, wird das Produkt in das Aufnahmeoeflft überführt und vermittels herkömmlicher Dampf-Phasen-Chromatographie
und Maase-Spektrographie analysiert. Zn ä
der tabelle I sind eine Reihe kontinuierlich ausgeführter Untersuchungen wledergefeben, bei denen n-lutan mit and ohne einen
homogenen Katalysator pyrolysiert wird bei Umwandlungen von etwa
IS bis etwa §2«. Zn de« Tabelle X, Spalte ι sind die lahlen des
ixperimemtes, in der Spalte 2 die Pyrolyse* smpsratur In00In der
Spalt« 3 die Verweil zelt in »künden, in der Spalte 4 die Menge
an homogenem Katalysator in Moll bezogen auf die Menge an n-Butan
wiedergegee, in Spalte 5 die Umwandlung angegeben, d.h. die Menge in Moll an η-Butan umgewandelt pro Durchgang, in der Spalte 6
1st die Pyropylenausbeute in NoIt bezogen auf das beschickte n-Butan
und in der Spalte 7 die Selektivität ausgedruckt in Moll gegenüber Propylen unter Anwenden herkömmlicher Rückführungsver-
fahren vermerkt. - 6 -
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Temp. 0C |
Verweil- zeit,Sek. |
Tabelle I | Umwand lung Mol« |
Ausbeute Mol« |
. | Selektivi tät Mol« |
|
Versuch Nr. |
700 | 1,02 | Katalysator MoIt |
36,5 | 19,8 | 54,2 | |
1 | 700 | 0,92 | kein | 62,1 | 41,2 | 66,3 | |
2 | 675 | 1,03 | H2S 10,0 | 28,2 | 16,2 | 57,6 | |
3 | 675 | 1,18 | bein | 52,3 | 35,9 | 68,9 | |
4 | 675 | 0,94 | H2S 10,0 | 47,8 | 33,1 | 69,4 | |
5 | 675 | 1,20 | H2S 10,0 | 33,9 | 16,1 | 48,0 | |
6 | 650 | 1,54 | kein | 19,2 | 10,0 | 52,3 | |
7 | 650 | 1,42 | kein | 35,2 | 25,5 | 72,6 | |
8 | H2S 10,0 | ||||||
Das Molverhältnis des Verdünnungsmittel, das Wasserdampf war,
su η-Butan beläuft sich auf angenähert 3/1.
Bei den in der Tabelle II erläuterten Experimenten ist die Umwandlung
etwas höher und schwankt von 55 bis «twa 75.
OC | ). verwell- ieit,sec. |
Tabelle II | lu&g Mol« |
Ausbeute Mol« |
Selektivi tät Mol« |
|
Vera uch Mr. |
eis | 1,44 | Katalysator Mol« |
41,5 | 31,3 | €3,6 |
1 | 675 | 1,32 | H2S 5,0 | 55,1 | 37,4 | 68,0 |
2 | 675 | 1,85 | H2S 10,0 | 59,4 | 38,3 | 64,7 |
3 | 700 | 0,92 | H2S 10,0 | 62,0 | 41,2 | 66,7 |
4 | 725 | 0,80 | H2S 10,0 | 75,5 | 48,1 | 63,8 |
5 | 700 | 0,99 | H2S 10,0 | 5«,7 | 36, ο | 63,5 |
6 | 750 | 0,50 | (MH4)2§ 10,0 | «2,0 | 36,5 | 50,5 |
7 | kein | |||||
Das Molverhältfll* von Verdünnungsmittel, das Wasserdampf wer,
lu η-Butan betraft 3/1.
Nenn auch in den obigen Beispielen ein VerdünnungmitttU angewandt
wird, wurde festgestellt, das ausgesichnete Ergebnisse dann erhalten
werden, wenn kein Verdünnungsmittel aar Anwendung kommt. De· Anwende» kein·· Verdünnungsmittels führt natürlich su noch
gerlngereren Kosten.
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·. Ct ■'
Claims (9)
1. Verfahren zum Herstellen von Propylen, dadurch gekennzeichnet,
daß η-Butan in Gegenwart eines homogenen Katalysatorsystems pyrolysiert
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
homogenes Katalysatorsystem in einer Menge von 0,1 bis 100 Mol-%
angewandt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer homogener Katalysator angewandt wird, der aus der Gruppe aus
Schwefelwasserstoff, Methylmercaptan, Alkylraercaptanen mit 2 bis
etwa 8 Kohlenstoffatomen, Brom, Ammoniumbroinld, Bromwasserstoff,
Alkylsulfiden, Ammoniumsulfid, Methylenchlorid, Ammoniumhydrosulfid,
Ammonium Polysulfid und dem Umstzungsprodukt aus 1 Mol
Schwefelwasserstoff mit wenigstens einem und nicht mehr als 2 Molen eines Amins ausgewählt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Pyrolyse eine Temperatur von etwa 500 bis etwa 900°C angewandt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Pyrolyse ein Druck von 10 mm Hg bis 35 kg/cm absolut angewandt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als homogener
Katalysator Schwefelwasserstoff angewandt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als homogener
Katalysator Schwefelwasserstoff angewandt wird, der in Form von Ammoniumsulfid oder Ammoniumhydrosulfid eingeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als homogener Katalysator Methylmercaptan angewandt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeici homogener Katalysator Ammoniumbromid angewandywird.
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