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Vorrichtung zur Längenvermessung von ringförmigen Lippendichtungen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Längenvermessung von ringförmigen Lippendichtungen
mit eigen- und/oder fremdgefederten Dichtlippen, die auf einen durchmessergrößeren
Dorn mit Axialanschlag aufschiebbar sind.
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Im allgemeinen werden die Dichtlippen von beispielsweise in Formen
gepreßten Radial - Wellendicht ringen oder Ventil schaftabdichtung en im Bereich
ihrer Dichtkante mechanisch nachbearbeitet, um einerseits die harte Preßhaut im
Bereich der Dichtkante zu entfernen und andererseits eine exakte fehlerfreie Dichtkante
an der Dichtlippe zu erhalten.
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Die Nachbearbeitung erfolgt vielfach durch Schleifen der stirnseitigen
Kontaktfläche der Dichtlippe. Die Endlage der Dichtkante ist dabei vom Schleifmaß
abhängig. Das Maß der Lage der radial innen liegenden Dichtkante zu der die Dichtlippe
von außen umfassenden Feder ist für ein gewünschtes Laufverhalten ausschlaggebend.
Eine direkte Messung dieses Längenmaßes ist bisher nicht möglich.
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Da die in die Dichtlippe eingeformte Nut zur Aufnahme der Feder ein
festes Formmaß darstellt, kann man durch indirekte Messung über den Abstand der
Dichtkante von einerBezugsfläche oder -ebene die Lage der
Dichtkante
zur Federmitte feststellen. Zur indirekten Messung des Federwirklinienab standes
von der Dichtkante bei federbelasteten Lippendichtungen ist bereits eine Vorrichtung
entwickelt worden, die einen Dorn mit einem axialen Anschlag aufweist. Durch das
Aufschieben der Dichtung wird die Dichtlippenkante am Axialanschlag fixiert, so
daß eine Vermessung des Federnutabstandes von einer festen Bezugsebene, beispielsweise
der Stirnseite des Dornes, aus möglich ist.
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Eine weitere bekannte Prüfeinrichtung (AWDR-Norm IV A) 4 B1. 1) besteht
aus einem als Prüfdorn dienenden Plexiglasring mit einem äußeren Axialanschlag.
Auf der äußeren Umfangsfläche des Prilfdornes sind mit entsprechendem Abstand zwei
Markierungen in Form von Kerben mit oder ohne Farbeinlage angebracht. Der Abstand
der Kerben entspricht dem zulässigen Toleranzfeld, in dem die Dichtkante der Lippendichtung
liegen darf. Nach dem Aufschieben der Dichtung auf den Prüfdorn kann man visuell
schräg von innen nach außen die Lage der Dichtkante zu den beiden Markierungen zwar
feststellen, jedoch nicht messen.
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Gemäß einem weiteren Vorschlag wurden die bekannten Kerbmarkierungen
durch Kontakteinrichtungen ersetzt, welche die Grenzen des zulässigen Toleranzfeldes
für die Lage der Dichtkante eines auf einen Dorn mit Wellen-Nenndurchmesser aufgeschobenen
Wellendichtringes abstecken.
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Hiermit ist zwar eine Selektion nach Gut und Ausschuß möglich, das
genaue Maß von Dichtlippenkante zur radialen Wirkungsebene der Feder kann jedoch
nicht ermittelt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Längenvermessung
von ringförmigen Lippendichtungen, insbesondere zum Messen des Wirkabstandes der
Feder als axialen Abstand der Federmittellinie
zur Dichtkante zu
schaffen. Zu diesem Zweck dient in an sich bekannter Weise ein zylindrischer Dorn
mit einem axialen Anschlag, bis zu welchem der zu vermessende Lippendichtungsring
aufschiebbar ist.
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Gemäß der Erfindung weist der im Durchmesser größere Dorn eine als
Axialanschlag dienende umlaufende Nut auf. Durch die Anordnung einer umlaufenden
Nut in der äußeren Mantelfläche eines zylindrischen Dornes, dessen Außendurchmesser
größer als der lichte Durchmesser der Dichtkante der Lippendichtung ist, wird durch
das Einspringen der Dichtkante in die Nut eine genauere axiale Arretierung auf dem
Dorn erreicht, als dies bei einer bloßen axialen Anschlagfläche möglich ist.
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Vorzugsweise weist die umlaufende Nut einen keilförmigen Querschnitt
auf, um das selbsttätige Einspringen der Dichtlippenkante in die Nut zu erleichtern
und damit das Aufschieben der Dichtung auf den Dorn subjektiv unabhängig zu machen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl zum Messen von axialen
als auch von radialen Längen an Lippendichtungen verwendet werden.
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Insbesondere lassen sich infolge der genauen Fixierung der Dichtlippenkante
verschiedene Abweichungen an solchen Dichtungen, wie z.B. Schlag, Unrundheit des
Gehäuses, Schrägstellung der Dichtlippe, vermessen.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf Vorrichtungen, die zur Längenvermessung
von Lippendichtungen mit nach außen wirkender Dichtlippe dienen. Hierfür ist anstelle
des Dornes eine äquivalente Werkstückaufnahme (Hülse) vorgesehen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben: Die Mess-Vorrichtung besteht aus einem
winkelförmigen Ständer 1, der fest auf einer Fußplatte 2 montiert ist. Zur Aufnahme
der zu vermessenden
Lippendichtung 3 dient ein quer im Ständer
1 drehbar gelagerter zylindrischer Dorn 4. Letzterer ist an einem Ende über einen
Riementrieb 5 mittels eines Elektromotors 6 antreibbar, während dessen zweites freies
Ende eine als Axialanschlag für die Lippendichtung 3 dienende umlaufende Nut 7 aufweist.
Der Nutquerschnitt ist dem keilförmigen Profil der Dichtlippe 8 angepaßt. Der Nutgrunddurchmesser
9 ist gleich dem Lippennenndurchmesser, um unter Einbau-Bedingungen zu messen. Der
Dornaußendurchmesser lo ist dabei um ein entsprechendes Maß größer gewählt. Beim
Uberstreifen der Dichtung 3 über das freie Dornende 11 springt diese mit ihrer Dichtlippe
8 in die umlaufende Nut 7, so daß die Dichtkante 12 genau fixiert ist. Die axiale
und/oder radiale Längenvermessung an der Dichtung 3 erfolgt mittels fest im Ständer
1 eingeklemmter Meßuhren 13 und 14. Die Meßuhr 13 zeigt bei entsprechender Eichung
den Wirkabstand 15 der Feder 16. von der Dichtlippenkante 12 an, da der Abstand
17 als festes Formmaß bekannt und gleichbleibend ist, während sich der Abstand 18
der Dichtkante 12 erst durch die nach dem Formen durchgeführte mechanische Nachbehandlung
der stirnseitigen Kontaktfläche 19 der Dichtung 3 ergibt.