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Presse, insbesondere Gesenkschmiedepresse Die Erfindung bezieht sich
auf eine Presse mit zumindest zwei FUhrungssäulen aufweisendem Pressenrahmen und
daran geführten Pressenelementen, wobei die FührungssäuLen mit Pührungselementen
versehen sind. - Im Rahmen der Erfindung kann der Pressenrahmen als feststehender
Pressenrahmen ausgeführt sein, während die daran geführten Pressenelemente (z. B.
Pressentisch mit Pührungsteilen, Pressenplatten) beweglich ausgerührt sind. Es kann
aber auch der Pressenrahmen beweglich ausgeführt sein, während die daran geführten
Pressenelemente
ortsfest abgestützt sind. Stets bereitet die FUhrung
besondere Probleme. Je enger die Toleranzen sind, die für das in der Presse geformte
Gut vorgeschrieben sind, desto genauer muß auch die FUhrung ausgelegt sein. Andereratts
verlangt die Bewegung mit zunehmender Geschwindigkeit der bewegten Teile zunehmendes
FUhrungsspiel, wenn anders Reibung und Verschleiß nicht beherrscht werden können.
In der Praxis herrscht der Kompromiß, der z. B. bei Präzisionsschmiedepressen der
erreichbaren Präzision (selbstverständlich abhängig von der Preßkraft) echte Grenzen
setzt.
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Soweit bei bekannten Pressen die Führungssäulen mit einstellbaren
Führungselementen versehen sind, werden diese bei der Montage oder Wartung auf den
angegebenen Kompromiß fest eingestellt. Zum Zwecke von Einstellung und Verstellung
sind die Führungselemente an Einstellmechanismen angeschlossen, die letztenendes
über singuläre, längs der Länge der FUhrungselemente verteilten Punkte die FUhrungselemente
an den Ftihrungssäulen abstützen. Die Einstellmechanismen sind mit Spindelgetrieben,
Keilgetrieben oder dergleichen ausgerüstet, - aber nicht in Abhängigkeit vom Pressenhub
und mit jedem Pressenhub verstellbar.
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Nach einem noch nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag (Siempelkamp-Patentanmeldung
P 19 10 926.3-14) sind bei einer Presse der beschriebenen Art die FUhrungssäulen
Rohre und diese zum Zwecke der Einstellung des FUhrungsspiels hydraulisch gleichsam
aufblähbar, wobei mit der Durchmesserdifferenz
das FUhrungsspiel
verstellbar ist. Hier nehmen die Führungssäulen, wie üblich, auch die mechanischen
Beanspruchungen auf. Das hat sich bei sehr schweren Pressen bewährt, wenn die Führungssäulen
aus Gründen der Stabilit&t und Festigkeit sehr großen Durchmesser aufweisen.
Das führt jedoch zu Schwierigkeiten, weil und wenn die aus Stabilitäts- und Festigkeitserwägungen
fließenden Forderungen für die Auslegung der Führungssäulen mit den Forderungen
für die Spi-eleinstellung nicht vereinbar sind.
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Im übrigen kennt man Lagerungen der verschiedensten Art (vgl. US-Patentschriften
2 768 406 und 3 020 097), aber auch bei Pressen (vgl. US-Patentschrift 1 768 504)
mit Blähkörper und dergl. ausgerüstete Spannvorrichtungen, die dazu dienen, das
geführte Maschinenteil festzusetzen und zu blockieren.
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Endlich kennt man Lager (vgl. US-Patentschrift 2 440 919) mit hydraulisch
beaufschlagten, zum Zwecke der Anpassung an eine Gegenfläche elastisch elastisch
verformbaren Lagerflächen. -Das alles hat die vorbeschriebenen Probleme um das FUhrungsspiel
bei Pressen und insbesondere Gesenkschmiedepressen nicht beeinflußt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Presse der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, daß extrem genaue Führung sowie demgegenüber großes
Führungsspiel betriebsmäßig und, falls gewünscht, auch bei jedem Pressenhub beim
Preßvorgang genauer als beim Bewegungsvorgang einstellbar sind.
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Die Erfindung betrifft eine Presse, insbesondere Gesenkschmiedepresse,
mit zumindest zwei FUhrungssäulen aufweisenden Pressenrahmen und daran geführten
Pressenelementen, wobei die Führungssäulen mit einstellbaren Führungselementen versehen
sind. Die Erfindung besteht darin, daß die Führungselemente als Kastenprofile mit
Anschlußwand und Führungswand ausgerührt sind und der Abstand von Anschlußwand und
Führungswand unter elastischer Gleichdruckverformung des Kastenprofils hydraulisch
verstellbar ist. Gleichdruckverformung bezeichnet die Tatsache, daß die Kastenprofile
über ihre gesamte Länge mit dem gleichen, hydrostatischem Druck beaufschlagt werden.
Die Führungssäulen nehmen die auftretenden Beanspruchungen auf und sind dazu stabilitätsmäßig
und festigkeitsmäßig ausgelegt. Zur Verwirklichung bestehen zwei grundsätzliche
Möglichkeiten. So können die Kastenprofile insgesamt gleichsam als Blähkörper ausgebildet
und dazu endseitig verschlossen sowie an eine einstellbare Druckmittelquelle angeschlossen
sein. So können aber in die Kastenprofile auch Blähkörper (aus Gummi oder Kunststoff)
eingesetzt und diese an eine einstellbare Druckmittelquelle angeschlossen sein.
Bei erfindungsgemäßen Pressen ist die einstellbare Druckmittelquelle bezüglich ihres
Druckes ohne weiteres betriebsmäßig verstellbar, was eine beliebige Einstellung
des Führungsspiels ermöglicht. insbesondere besteht die Möglichkeit, die einstellbare
Druckmittelquelle vom Pressenhub zu steuern, wie weiter unten noch ausführlicher
erläutert wird.
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Je nach der Ausbildung von Führungsflächen und Gegenflächen insgesamt
können sich bei erfindungsgemäßen Pressen die Führungsflächen zum Zwecke der Einstellung
des Führ @ngsspiels verformen. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung (die
sich durch fertigungstechnische und montagetechnische Einfachheit sowie Funktionssicherheit
auszeichnet) ist jedoch die Anordnung so getroffen, daß Anschlußwand und Führungswand
der Kastenprofile durch elastisch verformbare Seitenenden verbunden sind, so daß
dadurch der Abstand von Anschlußwand und Führungswand ohne Verformung der Führungswand
mit ihrer Führungsfläche verstellbar ist.
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Vorzugsweise sind in diesem Falle die verformbaren Seitenwände mit
Verformungsprofilierungen, z. B. durch bogen- oder zickzackförmige Querschnittsgestaltung,
versehen.
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Bei einer erfindungsgemäßem Presse kann ohne weiteres für den größten
Teil des Pressenhubs das Führungsspiel verhältnismäßig groß eingestellt sein, wie
es Masse, Weg, Beschleunigung und Geschwindigkeit der bewegten Teile, z. B. zur
Erzielung minimaler Reibung und minimalen Verschleißes, verlangen. Dazu kann die
Gleichdruckverformung der Kastenprofile null oder auf einen speziellen Wert eingestellt
sein. Bei der gegen Ende des Pressenhubes einsetzenden Form- oder Verformungsarbeit
der Presse kann demgegenüber durch Gleichdruckverformung der Kastenprofile das Führungsspiel
der Bewegungsführung auf Präzisionsführung umgesteuert
werden, so
daß das gepreß@e Gut mit engen vorgegebenen Toleranzen geformt wird. Im allg@meinen
wird man dazu die elnstellbare Druckmittelquelle an eine vom Pressenhub abhängige
Steuervorrichtung ansch@@@ßen, @o daß dadurch die geführten Pressenelemente gegen
Enle des Pressenhubes von Grobführung auf Präzisionsführung um @e@@@bar @ind.
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Die durch die Erfindung @rre@chten Vortelle sind zusammengefaßt darin
zu @ehen, daß @@i @i@er erfindungsgemäßen Presse extrem genaue Führung @@ dem Preßvorgang
und demgegenüber großes Füh@ung @@@@ @e@m Beweg@@gsvorgang betriebsmäßig eln@tellbar
@@ und @@@@ nach bev@rzugter Ausführungsform der E@f@@@@@ @@e @res in A@hängigkei@
vom Pressen@u@ @@ @m @@@genden a@han@ einer lediglich ein Ausführun@@@@@@spl@@ darstellenden
Zeichnung ausführlicher e@@äute@@. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1
die Ansicht c@@er e@@indungsgemäßen Presse, Fig. 2 einen Schnitt la Richtung A-A
durch denGegenstand nach Fig. 1, Fig. 3 den vergrößerten Ausschnitt B aus dem Gegenstand
nach Figur 2, Fig. 4 einen Schnitt in Richtung C-C durch den Gegenstand nach Fig.
1 bei in dieser Stellung befindlichen Pressentisch,
Fig. 5 den vergrößerten
Ausschnitt D aus dbm Gegenstand nach Fig. 4 und Fig. 6 entsprechend der Fig. 2 eine
andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Presse.
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Die in den Figuren dargestellte Presse mag eine Gesenkschmiedepresse
sein. Sie besitzt einen zwei FUhrungssäulen 1 aufweisenden Pressenrahmen 2 der feststehend
angeordnet und an die Fundamente 3 angeschlossen ist. Am Pressenrahmen 2 sind die
Führungsbauteile 4 des bewegten Pressentisches 5 geführt.
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Die Führungssäulen 1 besitzen einstellbare Pührungselemente 6.
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insbesondere aus den Fig. 2 und 4 entnimmt man, daß die Führungselemente
6 als Kastenprofile mit Anschlußwand 7 und Führungswand 8 ausgeführt sind, wobei
der Abstand von Anschlußwand 7 und Führungswand 8 unter elastischer b;lschdruckverformung
des Kastenprofils 6 hydraulisch verstellbar ist. Gleichdruckverformung bedeutet,
daß de Kastenprofile 6 über ihre gesamte Länge mit gleichem Druck beaufschlagt werden,
was beispielsweise über einen im Innern der Kastenprofile 6 wirkende hydrostatischen
Spannungszustand ohne weiteres erreichbar ist.
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In Fig. 2 ist angedeutet worden, daß die Kastenprofile 6 insgesamt
als Blähkörper ausgebildet sein können, wozu sie endseitig verschlossen und unmittelbar
rn eine einstellbare Druckmittelquelle 9 angeschlossen sind. In Fig. 4 ist angedeutet
worden,
daß in die Kastenprofile 6 Blähkörper 10 eingesetzt werden können, wobei diese an
die einstellbare Druckmittelquelle 9 angeschlossen sind. Im übrigen ist im AusfUhrungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung die Anordnung so getroffen, daß
sich bei der elastischen Gleichdruckverformung der Kastenprofile 6 die Führungswand
8 nicht verformt, und auch ihre Orientierung nicht verändert. Dazu sind die Anschlußwand
7 und die Führungswand 8 der Kastenprofile 6 durch elastisch verformbare Seitenwände
11 verbunden. Im einfachsten Falle sind dzu die Seitenwände 11 gegenüber der Dicke
von Anschlußwand 7 und Führungswand 8 verhältnismäßig dünn. Im Ausführungsbeispiel
ist jedoch die Anordnung so getroffen, daß die verformbaren Seitenwände 11 eine
besondere Verformungsprofilierung aufweisen, die im Ausführungsbeispiel als bogenförmige
Profilierung gestaltet ist. Die Führungssäulen 1 sind zur Aufnahme aller Beanspruchungen
festigkeitsmäßig und stabilitätsmäßig ausgelegt.
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In Fig. 1 ist die einstellbare Druckmittelquelle 9 angedeutet worden.
Sie besteht zunächst aus einem Druckmittelakkumulator 12 mit darauf arbeitender
Pumpe 13 sowie zugeordnetem Reduzierventil 14. Das Reduæierventil 14 ist im Ausführungsbeispiel
an eine vom Pressenhub abhängige Steuervorrichtung 15 angeschlossen. So ist erreichbar,
daß über den größten Weg W des Pressenhubes H die gefWlrten Pressenelemente 4, 5
mit verhältnismäßig großem Bewegungsspiel L24 den Führungselementen 6 und damit
den Führungssäulen 1 geführt sind. Gegen Ende des
Pressenhubes
wird für den Verformungsweg w die Grobführung auf PräzisionsftÜi.rung umgestellt.
Dazu wird der Druck erhöht. Eine vergleichende Betrachtung der Fig. 5 und 5 verdeutlicht
diesen Unterschied zwischen Bewegungssp@@l S und Präzisionsführung s. Fig. 3 zeigt
das Bewegungsspiel S, Fig. 5 die Präzisionsführung s, Bewegt sich danach der Pressentisch
5 bei der dargestellten Presse zurück so erfolgt über die Steuervorrichtung 15 und
das Reduzierventil 14 eine Entlastung auf vorgegebenen Wert derart, daß sich tür
den Rückhub das Bewegungsspiel S wieder einstellt. Im Ausführungsbeispiel ist die
vom Pressenhub abhängige Steuervorrichtung 15 eine echte Wegsteuerung. Sie läßt
sich bei Pressen mit festen Taktzeiten jedoch auch durch Zeitsteuerung verwirklicken.
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In Fig, 6 ist als Horizontalschnitt durch eine erflndungsgemäße Presse
die Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Presse mit Diagonalführung aus vier
über kreuz aufgestellten Führungssäulen 1 verdeutlicht worden, Man erkennt, daß
die einzelnen Führungssäulen 1 als Doppelsäulen a, b ausgeführt sind. Sie sind festigkeitsmäßig
und stabilitätsmäßig für die Aufnahme der auftretenden Kräfte ausgelegt Zwischen
sich bilden diese Doppelsäulen einen Führungsspalt 16 mit einander gegenüberliegenden
Führungsflächen 17 Auf diesen Führungsflächen sind die als Kastenprofile ausgeführten
Führungselemente 6 angeordnet, die in der beschriebenen Weise funktionieren.
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Ansprüche: