DE2039409C3 - Verfahren zum automatischen Auffinden des für die Datenübertragung zwischen zwei Teilnehmern am besten geeigneten Frequenzplatzes aus einer größeren Anzahl verwendbarer Frequenzplätze - Google Patents

Verfahren zum automatischen Auffinden des für die Datenübertragung zwischen zwei Teilnehmern am besten geeigneten Frequenzplatzes aus einer größeren Anzahl verwendbarer Frequenzplätze

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DE2039409C3
DE2039409C3 DE19702039409 DE2039409A DE2039409C3 DE 2039409 C3 DE2039409 C3 DE 2039409C3 DE 19702039409 DE19702039409 DE 19702039409 DE 2039409 A DE2039409 A DE 2039409A DE 2039409 C3 DE2039409 C3 DE 2039409C3
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Description

Bei der Nachrichtenübertragung werden die Daten auf der Übertragungsstrecke durch Störungen oder Änderungen der Übertragungsbedingungen gestört, so daß auf der Empfangsseite die ursprünglich ausgesandte Nachricht nicht rekonstruiert werden kann. Durch die Anwendung des Prinzips der Wiederholung gestörter Zeichen ist es möglich, die durch Störungen auf der Übertragungsstrecke verursachten Verfälschungen des Nachrichtensignals beim Empfang zu erkennen. Im wesentlichen beruht dieses bekannte Prinzip darauf, daß eine sendende und eine empfangende Station vorhanden ist und jede Station Sende- und Empfangseinrichtungen besitzt, so daß sowohl in der Richtung von der sendenden zur empfangenden Station als auch in der Richtung von der empfangenden zur sendenden Station eine Verbindung besteht. Die zur Sicherung der Übertragung erforderliche Redundanz wird dadurch gewonnen, daß ein fehlererkennender Code, beispielsweise ein Siebener-Code, verwendet wird. Durch geeignete Maßnahmen kann man erreichen, daß durch ein bei der empfangenden Station als falsch erkanntes Zeichen ein bestimmtes Signal in Rückwärtsrichtung zur sendenden Station gelangt, und daß daraufhin die Aussendung der Nachricht angehalten wird und die zuletzt ausgesandten Zeichen wiederholt werden. Dieses Prinzip ist jedoch nur so lange vorteilhaft anwendbar, solange es sich bei den Störungen um kurzzeitige Änderungen der Übertragungseigenschaften handelt. Bei länger andauernden Störungen wird diese M thode unbrauchbar, da die Wiederholungen dann ein wirtschaftlich tragbares Maß überschreiten.
Die Nachrichtenübertragung über Funkstrecken, beispielsweise eine Kurzwellenverbindung, ist durch die sich ändernden Übertragungseigenschaften der Atmosphäre zeitweise stark gestört. Um eine Nachrichtenübertragung auch dann sicherzustellen, wenn die Übertragungsstrecke auf einer bestimmten Frequenz für einen längeren Zeitraum gestört ist, ist es bekannt, einen Wechsel der Übertragungsfrequenz durchzuführen. Dieses Verfahren beruht im wesentlichen auf der Erkenntnis, daß es sich bei langer andauernden Störungen in der Atmosphäre in der Regel um relativ schmalbandige Einflüsse handelt. Sowohl beim Sender als auch beim Empfänger einer Übertragungsstrecke wird dann die Übertragungsfrequenz direkt umgeschaltet, d. h. ansteile des gestörten Frequenzplatzes mit einer ersten Frequenz wird ein zweiler Frequenzplatz
mit einer zweiten vorher vereinbarten Frequenz benutzt
Unter normalen Verhältnissen genügt es, jeweils eine Nacht- und eine Tagfrequenz vorzusehen, die Umschaltung also nur zweimal täglich vorzunehmen. Bei schlechten Übertragungsbedingungen ist man jedoch gezwungen, die Umschaltung erheblich öfter durchzuführen. Dieser den wechselnden Übertragungseigenschaften angepaßte häufige Frequenzplatzwechsel erfolgt durch das Bedienungspersonal. Da aber das Prinzip der Wiederholung gestörter Zeichen auch für eine Übertragung mit wechselndem Frequenzplatz beibehalten werden soll, ist es notwendig, die Umschaltung jeweils an mehreren Orten durchzuführen, nämlich jeweils am Funksender und am Funkempfänger. Für den Fall, daß auch die Übertragungsstrecke in der Rückrichtung gestört ist, muß eine Umschaltung jeweils an vier verschiedenen Orten durchgeführt werden. Der hierzu benötigte Personalaufwand belastet die Übertragung auf den kommerziellen Datenübertragungsstrekken in starkem Maße.
Es ist bereits ein Verfahren mit automatischem Wechsel der Frequenzplätze bei gestörter Funkübertragung bei einem Übertragungssystem mit Wiederholung der gestörten Zeichen bekannt. Das bekannte Verfahren für den automatischen Frequenzplatzwechsel stellt innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls die Anzahl der Wiederholungszyklen fest Jeder Sender besitzt einen Kennzeichengeber, der abhängig von der Anzahl der Wiederhoiungszyklen eine bestimmte Zeichenkombination aussendet, die in der anderen Station einen Frequenzplatzwechsel bewirkt (DBP 12 18 495).
Das bekannte Verfahren arbeitet nur bei Übertragungssystemen mit Wiederholung der gestörten Zeichen. Dabei ist es nicht möglich, bereits beim Verbindungsaufbau einen ungestörten Frequenzplatz ausfindig zu machen, da für die Umschaltung auf einen anderen Frequenzplatz eine länger andauernde gestörte Datenübertragung erforderlich ist. Den am Datenverkehr teilnehmenden Stationen sind die Frequenzplätze, auf die jeweils umgeschaltet wird, vorher bekannt, die aufgrund statistischer Untersuchungen ermittelt wurden. Treten jedoch neben den atmosphärischen Störungen noch zusätzliche Störer auf, die größere Frequenzbereiche für die Datenübertragung ungeeignet machen, dann ist das Auffinden eines ungestörten Frequenzplatzes wesentlich schwieriger und in einem wirtschaftlich zulässigen Zei'i-aum nicht mehr möglich. Das bekannte Verfahren ist außerdem nicht für den Diversity-Betrieb geeignet.
Beim Diversity-Betrieb über Funkverbindungen ist bereits ein Verfahren bekannt, das als Gütekriterium den Empfangspegel auswertet. Die Nachricht wird über mehrere Frequenzplätze gleichzeitig übertragen, auf der Empfangsseite wird der Frequenzp'atz mit dem größten Empfangspegei ausgewertet und die auf diesem Frequenzplatz empfangene Nachricht weitergegeben. Dieses Gütekriterium is,t im kommerziellen Funkverkehr in der Regel deswegen anwendbar, weil nur Erscheinungen des Übertragungsmediums, wie bei- no spielsweise Selektivschwund, Geräusche usw.. als Störungsursachen auftreten. Beim mobilen Funkverkehr sind beispielsweise Störungen durch Fremdsender häufig. In diesem Fall ist der F.nipfangspege! kein brauchbares Gütekriterium, da ein durch Fremdsender gestörter Frequenzp'atz in der Rege! einen größeren Empfangspegel aufweist als ein ungestörter Frequenzplatz.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen, das den automatischen Verbindungsaufbau zwischen zwei Teilnehmern und den Diversity-Betrieb erlaubt, wobei der geeignetste Frequenzplatz aus mehreren vorhandenen Frequenzplätzen für die Datenübertiagung ausgewählt wird. Dabei soll der verwendete Frequenzplatz auch hinsichtlich auftretender Fremdstörer bewertet werden.
Die Lösung der Aufgabe besteht bei einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 darin, daß der rufende Teilnehmer in einer festgelegten Reihenfolge nacheinander auf jedem der verwendbaren Frequenzplätze ein Prüfsignal aussendet, daß der gerufene Teilnehmer, der die festgelegte Reihenfolge der Aussendung über die Frequenzplätze kennt, die Prüfsignale nacheinander empfängt und an den demodulierten binären Datenzeichen der Prüfsignale die Verzerrung und/oder die Fehlerhäufigkeit ermittelt und daß nach der Bewertung aller Frequenzplätze der mit der geringsten Verzerrung und/oder geringsten Fehlerhäufigkeit festgestellte Frequenzplatz für die Datenübertragung in der Richtung vom gerufenen zum rufenden Teilnehmer verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermittelt die Gütekriterien anhand der Verzerrung oder der Fehlerhäufigkeit Dabei können auch beide Kriterien gemeinsam verwendet (beurteilt) werden. Die Verzerrung wird durch die zeitliche Ablage eines Schrittumschlages vom Erwartungs- oder Sollzeitpunkt festgestellt. Für die Bestimmung des Fehlerhäufigkeitsgrades eignet sich die Bit-, Zeichen- oder Blockfehlerhäufigkeit. Es wird also die Anzahl der Fehler in einer bestimmten Zeiteinheit festgestellt. Das Verfahren ermöglicht eine exakte Gütebestimmung der vorhandenen Frequenzplätze für die Datenübertragung, unabhängig von der Art der auftretenden Störungen. Das Verfahren eignet sich für den Verbindungsaufbau, für die Dauer der Nachrichtenübertragung und für den Diversity-Betrieb. Das neue Verfahren eignet sich besonders vorteilhaft für den mobilen Funkverkehr.
Auf welchem Frequenzplatz die Nachrichten übertragen werden, hängt von den empfangsseitig ermittelten Gütekriterien der Frequenzplätze ab. Für den Verbindungsaufbau ist es erforderlich, daß jeder Teilnehmer im Ruhezustand mit seinem Empfänger die Frequenzplätze in einer bestimmten Reihenfolge nach einem Empfangssignal absucht Der Sender der rufenden Station sendet in der festgelegten Reihenfolge über jeden Frequenzplatz ein Gleichlaufsignal aus, das der Empfänger erkennt und bewertet Mit Hilfe dieses Gleichlaufsignals wird der Gleichlauf zwischen Sender und Empfänger für den Rhythmus des Wechsels der Frequenzplätze hergestellt Danach sendet die rufende Station ein Prüfsignal aus, das die Adresse des gewünschten Teilnehmers mitbeinhaltet. Im Empfänger der gerufenen Station werden nun gemäß der Erfindung die einzelnen Frequenzplätze in der festgelegten Reihenfolge bewertet und ein Gütekriterium gebildet. Zur Bildung des Gütekriteriums wird die Verzerrung und/oder die Fehlerhäufigkeit verwendet. Die Bildung des Gütekriteriums wird weiter unten noch ausführlicher behandelt. Nach der Bewertung der Frequenzplätze wird dem Sender der rufenden Station der geeignetste Fiequenzplaiz für die Datenübertragung mitgeteilt. Übei diesen Frequenzplatz werden die Nachrichten vom rufenden Teilnehmer zum gerufenen Teilnehmer übertragen. In der umgekehrten Richtung, nämlich vom gerufenen zum rufenden Teilnehmer,
erfolgt die Gütebewertung der Frequenzplätze in ähnlicher Weise. Nachdem der Frequenzplatz für die Vorwärtsrichtung bestimmt wurde, wird vom Sender der gerufenen Station in der Rückrichiung in der festgelegten Reihenfolge des Wechsels der Frequenzplätze eine Information ausgesandt, die unter anderem der rufenden Station den Frequenzplatz für die Vorwäitsrichtung angibt Diese Information wird in der rufenden Station ebenfalls bewertet und der geeignetste Frequenzplatz für die Rückrichtung bestimmt Über den zuerst festgelegten Frequenzplatz in der Vorwärtsrichtung wird der rufenden Station mitgeteilt, über welchen Frequenzplatz in der Rückrichtung die Nachrichten übertragen werden.
Während der Nachrichtenübertragung wird jeweils im Empfänger aufgrund der empfangenen Daten ein Gütekriterium aus der Verzerrung und/oder der Fehlerhäufigkeit bestimmt Bei Unterschreiten eines bestimmten Verzerrungswertes oder eines bestimmten Fehlerhäufigkeitsgrades wird die Übei .ragung unterbrochen und ein neuer brauchbarer Frequenzplatz gesucht
Bei Frequenzdiversity-Betrieb werden gleichzeitig über mehrere Frequenzplätze die Nachrichten übertragen. Auf der Empfangsseite wird von jedem Frequenzplatz ein Gütekriterium gebildet und nach einem Vergleich der Gütekriterien aller Frequenzplätze wird die Nachricht auf dem Frequenzplatz weitergegeben, der sich für die Datenübertragung aufgrund des Gütekriteriums am besten eignet. Bei diesem Beirieb ist es vorteilhaft, bereits beim Verbindungsaufbau die Frequenzbereiche, in denen der Diversity-Betrieb durchgeführt werden soll, durch Bildung von Gütekriterien auf die Tauglichkeit für eine ungestörte Datenübertragung zu untersuchen und den am besten geeignetsten Frequenzplatz auszuwählen. Im ausgewählten Frequenzbereich erfolgt dann der Diversity-Betrieb mit der Gütebewertung der Frequenzplätze, auf denen die Nachrichten gleichzeitig empfangen werden. Abhängig vom Gütekriterium wird zwischen den Frequenzplätzen umgeschaltet, so daß sich mit großer Sicherheit die richtige Nachricht im Empfänger ergibt.
Die Gütekriterien werden jeweils im Empfänger gebildet und stellen eine elektrische Meß- oder Steuergröße dar, die auch in analoger Form vorliegen kann. Es wird die Übertragungsgüte einer Funkverbindung in stetiger Weise durch eine elektrische Größe ausgedrückt. Durch Einfügen eines Schwellwertes wird ein zunächst stetiges Gütekriterium in ein binäres Kriterium mit den beiden Zuständen »brauchbar« und »unbrauchbar« umgewandelt. Der Schwellwert wird dabei so gelegt, daß bei Überschreitung des Schwellwertes die durch Störungen hervorgerufenen Fehler einen Umfang annehmen, der nicht mehr mit genügender Sicherheit beseitigt werden kann, so daß eine Rekonstruktion der ursprünglich ausgesandten Nachricht nicht gewährleistet wird. Die Schwellwerte werden durch praktische Versuche ermittelt, wobei so lange Störungen in die Übertragungsstrecke eingespeist werden, bis eine Rekonstruktion der Nachricht nicht mehr möglich ist. Die Giitekritericn der einzelnen Frequenzplätze werden gespeichert und in einem Vergleicher verglichen. Die Nummer des Frequenzplatzes, der das beste Gütekriterium aufweist, wird ausgegeben. Über dessen Frequenzplatz erfolgt die Datenübertragung bzw. die Weitergabe der empfangenen Daten beim Diversity-Betrieb. Wird der festgelegte Schwellwert während der Nachrichtenübertragung unterschritten, so wird automatisch ein anderer brauchbarer Frequenzplatz gesucht
Eine Auswertung der Gütekriterien ist nur zuverlässig, wenn die Bestimmung des Gütekriteriums integrierend durchgeführt wird. Durch die sich ständig ändernden Ausbreitungsbedingungen muß die Bildung des Gütekriteriums beispielsweise über einige Sekunden erfolgen, wenn es aussagekräftig sein soll. Zur Bildung der Gütekriterien eignen sich besonders die Verzerrung
ίο und die Fehlerhäufigkeit des empfangenen Signais. Dem Empfänger ist es bekannt, ob die Übertragung von Start-Stop-Zeichen oder Synchronzeichen vorliegt Aus dieser Gegebenheit läßt sich durch Vergleichen der Schrittumschläge des empfangenen Signals mit dem eigenen Takt des Empfängers die Verzerrung messen. Da der Verzerrungswert durch fremde Störer und die schwankenden Übertragungsbedingungen sich ständig ändert, sind — wie bereits oben ausgeführt — Integrationszeiten erforderlich, so daß ein Mittelwert über eine bestimmte Zeitdauer gebildet wird. Eine gezielte Irreführung der Empfangsstation wäre nur möglich, wenn der Störer mit dem gleichen Gleichlaufverfahren wie die Gegenstation arbeitet.
Der Grad der Fehjerhäufigkeit bestimmt sich nach
dem verwendeten Übertragungssystem und dessen Sicherung. Bei der Datenübertragung mit Sicherung werden durch das Sicherungsprinzip die gefälschten Zeichen erkannt Aus der Anzahl der gestörten Zeichen, bezogen auf eine bestimmte Zeitdauer, läßt sich als Gütekriterium der Fehlerhäufigkeitsgrad ermitteln. Es wird die Bit-, Zeichen- oder Blockfehlerhäufigkeit ermittelt, also die Anzahl der Fehler innerhalb einer bestimmten Zeitdauer.
Ein Übertragungssystem, das mit Rückkanal arbeitet, kann besonders vorteilhaft das Gütekriterium für dip Übertragung bestimmen, da durch den Austausch der Daten mit der fernen Station geprüft werden kann, ob die empfangenen Daten tatsächlich von der Gegenslation oder einer als Störer arbeitenden fremden Station ausgesendet werden.
Bei Übertragungssystemen mit verschlüsselter Betriebsweise wird ein zusätzliches Gütekriterium gebildet. Die rufende Station sendet nacheinander über die zur Verfugung stehenden Frequenzplätze ein verschlüsseltes Prüfsignal aus. Der Empfänger der gerufenen Station kennt den Schlüssel und das Prüfsignal. Das Gütekriterium wird aus dem Ausmaß der Entschlüsselung des Prüfsignals gebildet. Gelingt es dem Empfänger, das gesamte Prüfsignal zu entschlüsseln, so liegt ein Frequenzplatz mit hoher Güte vor. Wird nur ein Teil des Prüfsignals richtig entschlüsselt, dann ist ein Frequenzplatz mit schlechter Güte vorhanden. Durch dieses zusätzliche Gütekriterium wird die größte Sicherheit gegen gezielte Fremdstörer erreicht, die die Datenstationen durch Vortäuschen eines richtigen Prüfsignals irreführen wollen.
Bei Übertragungssystemen mit automatischer Fehlerkorrektur der übertragenen Daten durch Rückfrage und Wiederholung ist es vorteilhaft, den Wirkungsgrad des Systems zu bestimmen, indem die Anzahl der wiederholten Zeichen festgestellt wird und zur Anzahl der richtig übertragenen, nicht wiederholten Zeichen ins Verhältnis gesetzt wird. Bei einem bestimmten Verhältnis wird die Übertragung abgebrochen und ein neuer Frequenzplatz
mit besserer Übertragungsgüte ausgesucht
Bei Übertragungssystemen, die keine Rückfrage zur Sendestatior besitzen, da beispielsweise die empfangende Station nicht angepeilt werden soll, ist es
erforderlich, die Sicherheit durch eine Vorwärtskorrektur vorzunehmen. Aufgrund der Gesetzmäßigkeit des verwendeten Übertragungscodes werden Fehler in der Nachricht erkannt und korrigiert. Bei derartigen Systemen wird das Gütekriterium aus der Anzahl der pro Zeiteinheit anfallenden Korrekturbefehlen abgeleitet. Die Anzahl der Korrekturbefehle ist ein vorzügliches Maß zur Beurteilung der Güte der Übertragung.
Ein weiteres Kriterium für die Gütebestimmung einer Übertragungsstrecke ist die Beurteilung von Modulationsmerkmalen im Empfänger. Die Trägerschwingungen werden im Sender mit der zu übertragenden Nachricht moduliert. Da das Modulationsverfahren auch am Empfangsort bekannt ist, kann man die empfangenen Signale daraufhin untersuchen, wie weit die Modulationsmerkmale ungestört geblieben sind. Bei frequenzmodulierten Signalen kann man beispielsweise die Amplitude messen und die Abweichung von konstanten Nennwerten als ein Gütemaß verwenden. Nach der Demodulation wird vorteilhaft nach der Art der Augenmethode eine Reihe von Merkmalen bestimmt, die ein Maß für die Güte der Übertragung darstellen. Die einzelnen Schritte der Datennachricht werden auf einem Oszillografenschirm so übereinander aufgezeichnet, daß sich als zeitlich integriertes Bild ein Auge ergibt. Die öffnung des Auges ist ein Maß mit Güte d?r Übertragung. Mit Hilfe eines elektronischen Toleranzschemas werden Grenzwerte festgelegt, die für eine bestimmte Übertragung nicht überschritten werden dürfen. Beim Überschreiten eines Grenzwertes wird automatisch ein neuer brauchbarer Frequenzplatz gesucht. Um eine solche Gütebewertung irrezuführen, ist es erforderlich, daß der Störer zumindest mit den gleichen Modulationsmerkmalen arbeitet, wie die ferne Gegenstation. Auch bei diesem Gütekriterium ist eine Integration über einige Sekunden erforderlich, um die schwankenden Übertragungsverhältnisse mitzuberücksichtigen.
Ein Gütekriterium kann auch von anderen meßbaren Gegebenheiten des Empfangssignals abgeleitet werden. Die Kombination mehrerer Möglichkeiten zur Gütebestimmung der Übertragung bringt eine besonders gute Aussage über die Güte der Übertragung.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum automatischen Auffinden des für die Datenübertragung zwischen zwei Teilnehmern am besten geeigneten Frequenzplatzes aus einer großen Anzahl verwendbarer Frequenzplätze, dadurch gekennzeichnet, daß der rufende Teilnehmer in einer festgelegten Reihenfolge nacheinander auf jedem der verwendbaren Frequenzplätze ein Prüfsignal aussendet, daß der gerufene Teilnehmer, der die festgelegte Reihenfolge der Aussendung über die Frequenzplätze kennt, die Prüfsignale nacheinander empfängt und an den demodulierten binären Datenzeichen der Prüfsignale die Verzerrung und/oder die Fehlerhäufigkeit ermittelt und daß nach der Bewertung aller Frequenzplätze der mit der geringsten Verzerrung und/oder geringsten Fehlerhäufigkeit festgestellte Frequenzplatz für die Datenübertragung in der Richtung vom gerufenen zum rufenden Teilnehmer verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während der Datenübertragung der Empfänger jedes Teilnehmers bei den empfangenen Nachrichten die Verzerrung und/oder Fehlerhäufigkeit ermittelt, daß beim Unterschreiten eines bestimmten Verzerrungswertes und/oder Fehlerhäufigkeitsgrades die Nachrichtenübertragung unterbrochen wird, daß die verwendbaren Frequenzplätze durch Aussenden eines Prüfsignals und Ermittlung der Gütekriterien bewertet werden und daß der am besten geeignete Frequenzplatz für die Fortsetzung der Nachrichtenübertragung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der rufende Teilnehmer über mehrere verwendbare Frequenzplätze gleichzeitig die zu übertragende Nachricht aussendet, daß der gerufene Teilnehmer bei den empfangenen Nachrichten die Verzerrung und/oder die Fehlerhäufigkeit ermittelt und daß nach einem Vergleich der einzelnen Gütekriterien die Daten, die am Frequenzplatz mit der geringsten Verzerrung und/oder geringsten Fehlerhäufigkeit auftreten, als empfangene Nachricht weitergegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Empfänger jedes Teilnehmers die Modulationsmerkmale des Senders des anderen Teilnehmers bekannt sind und daß die Modulationsmerkrnale des empfangenen Signals in einem Augendiagramm bewertet und ein Gütekriterium gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Überschreiten eines bestimmten Schwellwertes des Gütekriteriums der Frequenzplatz als ungeeignet für die Übertragung bewertet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Gütekriterium während einer bestimmten Zeitdauer als Mittelwert bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, daß als Gütekriterium der Wirkungsgrad eines Ubertragungssysterns ermittelt wird und daß ab diesem bestimmten Wert des Wirkungsgrades der vorliegende Frequenzplatz als für die Uberra- 1S5 gung ungeeignet bewertet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bestimmung des Fehlerhäufigkeitsgrades die Bit-, Zeichen- oder Blockfehlerhäufigkeit während einer bestimmten Zeitdauer ermittelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorwärtskorrektursystemen auf der Empfangsseite das Gütekriterium aus der Anzahl der in einer bestimmten Zeitdauer anfallenden Korrekturbefehle für die gestörte Nachricht ermittelt wird.
10. Verfahren nach Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Übertragungssystemen mit verschlüsselter Betriebsweise der rufende Teilnehmer ein verschlüsseltes Prüfsignal aussendet, daß der Empfänger des gerufenen Teilnehmers den Schlüssel und den Prüftext kennt, und daß das Ausmaß der richtigen Entschlüsselung des Prüftextes ein zusätzliches Gütekriterium ergibt.
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