DE2039375C3 - Verwendung von Stärkemischungen zur schmutzabweisenden Ausrüstung von Geweben - Google Patents
Verwendung von Stärkemischungen zur schmutzabweisenden Ausrüstung von GewebenInfo
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Description
Nach althergebrachter Praxis werden Stärkemischungen nicht nur in Großwäschereien, sondern auch
im Haushalt für die Ausrüstung von Geweben verwendet. In den letzten 10 Jahren wurden diese Stärkemischungen
in zunehmendem Maße in Sprüh- oder Aerosolform, insbesondere im Haushalt, eingesetzt.
Es wurde nun gefunden, daß durch die Verwendung von Stärkemischungen, die zusätzlich feste Organosiloxane
enthallen, die aus 50 bis 100 Gewichtsprozent Einheiten der Formel RSiO32 aufgebaut sind, wobei
bis zu 50 Gewichtsprozent dieser Einheiten durch mindestens eine Einheit der Formel R2SiO und bzw.
oder R3 1SiO1,, ersetzt sein können, worin R. R' und R"
jeweils gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 7 C-Atomen bedeuten, und die
durch Emulsionspolymerisation von niedrigen Alkoxysilanen durch Eintragen unter Rühren in ein Gemisch
aus Wasser und einem oberflächenaktiven Mittel unter sauren oder basischen Bedingungen hergestellt worden
sind, eine schmutzabweisende Ausrüstung von Geweben erzielt wird.
Aus der französischen Patentschrift 1 559 476 sind zwar bereits Aerosol-Stärke-Gemische bekannt, die
ein hochviskoses Dimethylpolysiloxanöl als Gleitmittelzusatz enthalten. Auf Grund der Kenntnis dieser
Patentschrift konnte jedoch nicht vorhergesehen werden. daß der Zusatz von festen Organosiloxancn an
Stelle von Dimethylpolysiloxanölen in Stärkemischungen zu einer ausgezeichneten Schmutzabweisung der
hiermit ausgerüsteten Gewebe führen würde, da ein üblicherweise als Gleitmittel bekanntes Produkt die- ή5
sen Verwendungszweck nicht nahelegt.
Die Stärkemischungen, in die die festen Organosiloxane
für die erfindungsgemäßc Verwendung einge
375 arbeitet werden, sind bekannt; sie bestehen grundsätzlich aus wäßrigen Dispersionen geeigneter Stärkesorten.
Die gebräuchlichsten Stärkesorten sind Getreidestärken, «ivie Weizen-, Mais- und Reisstärke, es können
jedoch auch Sago-, Tapioka-, Kartoffel-, Sorghum-(Mohrenhirse),
Wachssorghum-, Wachsmaisstärke oder modifizierte Stärkesorten, wie Carboxymethylstärke,
verwendet werden. Die bevorzugten Stärkemischungen haben im allgemeinen eine Maisstärliegrundlage,
die gegebenenfalls durch Einmischen anderer Stärkearten modifiziert werden kann. Nicht selten
wird die Stärke in vorgequollener oder <.· -tinöser Form.· aufgeschlämmt in Wasser, als Gn- .age für
die Stärkemischungen eingesetzt.
Die festen Organosiloxane, die in die Stärkemiscliuns:
eingearbeitet werden, bestehen definitionsgemäß aus ScTbis 100 Gewichtsprozent RSiO3 ,-Einheiten
und 0 bis 50 Gewichtsprozent R2SiO- bzw. R3 1SiO1 ,-Einheiten oder Gemischen hiervon.
Die Reste R. R' und R" können Kohlenwasserstoffreste,
wie Alkyl-. Alkenyl-. Alkinyl-. Cycloalkyl-. Aryl-, Aikaryl- oder Araikylresie sein, und diese können
mit Halogenatomen. Amino-, Mercapto-. Hydroxy!-. Epoxy-. Acrylat-, Cyano- und Carboxylgruppen
substituiert sein. Beispiele für derartige Reste sind Methyl-. Äthyl-. Propyl-, Butyl-. Amyl-, Hexyk
Heptyl-. Vinyl-. Ally!-. Hexenyl-. Propargyl-. Cyclohexyl"-.
Phenyl-. ToIyI-. Benzyl-. Chlormethyl-. 3.3.3-Trifluorpropyl-. Dichlorphenyl-. Aminopropyi-.
Aminobutyl-.
H2NCH,CH2NH(CH,),-.
H,NCH,CH,NHCH2CH(CH3)CH,-.
H,NCH,CH,NHCH2CH(CH3)CH,-.
CH3CH(CH3)CH2-.
Mercaplopropyk Mcrcaploälhyk Hvdroxypropyk
O
CH, -- CHCH2O(CH2I3 —
CH, CHCOO(CH,),-,
CH2 -C(CH3ICOO(CH2).,-.
CH2 -C(CH3ICOO(CH2).,-.
Cyanopropyk Cyanoäthyl-. Carboxyäthyl- und Carboxyphenylreste.
Methyl- und Mcrcaptopropylreste sind jedoch bevorzugt.
Diese Organosiloxane werden deiinitionsgemäß durch Emulsionspolymerisation eines niedrigen AIkox.süuns
hergestellt, wobei das Silan unter Rühren in ein Gemisch aus Wasser und einem oberflächenaktiven
Mittel unter sauren oder basischen Bedingungen eingetragen wird. Hierbei sind kationische oberflächenaktive
Mittel und alkalische Bedingungen bevorzugt. Das so erhaltene Produkt, das nach Einarbeitung
in die Süirkemischung auf das Gewebe aufgebracht wird, kann am besten als »festes Siloxan« beschrieben
werden. Das bedeutet, daß das Siloxan nach dem Trocknen auf dem Gewebe weder gasförmig
noch flüssig ist. obwohl es in der Emulsion flüssig sein kann. Die Menge des Organosiloxanes in der erfindungsgemäß
verwendeten Mischung kann in weitern Bereich variiert werden. Sie ist von dem gewünschten
Ausmaß der schmutzabweisenden !Eigenschaften der so ausgerüsteten Gewebe abhängig. Die Organosiloxanmenge
in der Stärkemischung sollte im Bereich von 0.1 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa
0.2 bis 2 Gewichtsprozent, liegen. Zur Erzielung der
besten Ergebnisse sollte die gewichtsmäßige Aufnahme des Siloxans durch das Gewebe der Organosiloxanmenge
in der Stärkemischung möglichst nahekommen. Außer Stärke und Organosiloxan können die erfindungsgemäß
verwendeten Mischungen auch übliche Zusätze, wie Korrosionsinhibitoren, Konservierungs-,
Antischaum-, Gleitmittel und Duftstoffe enthalten. Beispiele für derartige Zusätze sind in zahlreichen
Literaturstellen beschrieben, wie in den USA.-Patentschriften
3 181 961 und 3 373 126. Die erfindungsgemäß verwendbaren Stärkemischungen können auf das
Gewebe auf übliche Weise aufgebracht werden, wie durch Waschwalzen, Stärkeauftragsvorrichtungen, ferner
durch Eintauchen von Hand oder Aufsprühen, vorzugsweise werden sie mittels Aerosolen mit übliehen
Treibmitteln, wie Isobutan. Stickstoff. Lachgas und Halogenkohlenwasserstoffen aufgebracht.
20
Durch Zugabe von 644 g warmem Wasser zu 56 g Maisstärke. Erhitzen unter Rühren auf 90 C und Aufrechterhalten
dieser Temperatur innerhalb von 15 Minuten wird eine Stärkelösung hergestellt. Die heiße
Lösung wird auf 1400 g Wasser und einen Stärkegehalt von 4 Gewichtsprozent verdünnt. Diese Mischung
ist in Tabelle I unter »A« aufgeführt. Durch Emulsionspolymerisation von Methyltrimethoxysilan in Gegenwart
eines kationischen oberflächenaktiven Mittels unter basischen Bedingungen wird eine wäßrige
Dispersion hergestellt mit einem Organosiloxan-Feststoffgehalt
von etwa 11.3% (CH1SiO12). Diese Mischung
ist in Tabelle I unter »B« aufgeführt.
Daraus werden 6 Stärkemischungen zur Beurteilung in der in der Tabelle 1 aufgeführten Mengenverteilung
hergestellt. Diese Mischungen werden durch
Verlust des Reflexionsvermösienr in Prozent =
einfaches Verrühren der angegebenen Mengen der Bestandteile bis zur Erzielung eines einheitlichen Gemisches
hergestellt. Jeweils 6 g der so hergestellten Stärkemischungen werden auf quadratische Stücke
(23 χ 23 cm) eines 802-Baumwollgewebes aufgesprüht.
Anschließend werden die Gewebestücke trockengebügelt und eine Probe mit einer Fläche von
7,6 χ 7.6 cm herausgeschnitten. Die sechs behandelten Gewebestücke werden in eine Trommel mit einem
Fassungsvermögen von etwa 571 gebracht, die 10 g synthetischen Schmutz enthält. Dieser synthetische
Schmutz wird dadurch hergestellt, daß 748 g Torfmoos mit einer Teilchengröße von weniger als 0,6 mm.
109 g Calciumcarbonat. 21 g Siliciumdioxid, 21 g Zement. 21 g Kaolinton. 5 g Ofenruß und 3 g rotes Eisenoxid
in einem Eimer von Hand vermischt werden. Dieses Gemisch wird anschließend in 2 Glasschalen
gefüllt. 2 Stunden bei 100DC in einem Ofen getrocknet
und dann in einer Kugelmühle 2 Stunden vermählen, wobei nach einer Stunde 11 g Mineralöl zugefügt werden.
Die Trommel enthält 6 Holzlatten (2,54 χ 2,54 χ 54.7 cm). die in gleichen Abständen an der Innenseite
angenagelt sind, um die Gewebeslücke in Bewegung zu halten. Nach 30 Minuten langem Rotieren
der Gewebestücke in der Trommel werden diese herausgenommen und mit einer Kamelhaarbürste
von lost1 anhaftendem Schmutz befreit.
Zur Bestimmung der Wirksamkeit der schmutzabweisenden Ausrüstung der Gewebestücke werden
diese hinsichtlich ihres Reflexionsvermögens mittels eines Photovoltreflektometers (Modell 610 der Fa.
Photovolt Corp.). mit Magnesiumoxid als Vergleichsstandard, beurteilt. Die Beurteilung wird als Verlust
des Rcllexionsvermögens in Prozent angegeben, der nach folgender Gleichung unter Einsetzen der entsprechenden
Reflexionswerte errechnet wird:
Behandelle Probe (unverschmutzl)
minus
behandelte Probe (verschmutzt)
behandelte Probe (unverschmutzt)
behandelte Probe (unverschmutzt)
100.
Die talsächlich ermittelten Reflexionswerte und der
Verlust des Reflexionsvermögens in Prozent sind in Tabelle II für die oben beschriebenen Gewebestücke
zusammengestellt.
45
Probe
6*)
Mischung
»Λ«
in Gramm
in Gramm
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
Mischuni:
»B«
in Gnimm
in Gnimm
17.7
8.9
4.4
2.7
1.8
0.0
8.9
4.4
2.7
1.8
0.0
Destilliertes |
Wasser
in Gramm
in Gramm
2.3
11.1
15.6
15.6
17.3
18.2
20.0
18.2
20.0
Gewichtsprozent
CH1Si(I, ,
CH1Si(I, ,
in der
Mischung
Mischung
0.5
0.3
0.3
0.:
0.0
50
55
60 Probe
Nr.
Nr.
Gewichtsprozent
CH1SiO, ,
CH1SiO, ,
in tier
Mischuni;
Mischuni;
0.5
0.3
0.2
0.0
0.3
0.2
0.0
ver | Verlusl des | |
schmutzt | Reflexions- | |
Reliexionswcrle | 53.5 | vermögens |
50 | in Prozent | |
unver- | 42 | |
schmut/t | 42 | 14 |
63 | 40.5 | 20 |
62 | 29 | 33 |
62.5 | 33 | |
62.5 | 35 | |
62.5 | 53· | |
61 | ||
*) Vergleichsversuch.
*l Vergleichsversuch.
Claims (3)
1. Verwendung von Stärkemischungen, die zusätzlich feste Organosiloxane enthalten, die aus
50 bis 100 Gewichtseinheiten der Formel RSiO32
aufgebaut sind, wobei bis zu 50 Gewichtsprozent dieser Einheiten durch mindestens eine Einheit
der Formel RiSiO und bzw. oder R3 11SiO1, ersetzt
sein können, worin R, R' und R" jeweils gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis
7 C-Atomen bedeuten, und die durch Emulsionspolymerisation von niedrigen Alkoxysilanen durch
Eintragen unter Rühren in ein Gemisch aus Wasser und einem oberflächenaktiven Mittel unter sauren '5
oder basischen Bedingungen hergestellt worden sind, zur schmutzabweisenden Ausrüstung von
Geweben.
2. Verwendung von Stärkemischungen nach Anspruch 1, die zusätzlich solche Organosiloxane
enthalten, worin R Methyl-, Äthyl-, Vinyl-. Phenyl-, 3-ChIorpropyk 3-Mercaptopropyl- oder 3.3.3-Trifluorpropylreste
und R' und R" jeweils Methylreste bedeuten.
3. Verwendung von Stärkemischungen nach Anspruch 1 oder 2, die zusätzlich solche Organosiloxane
enthalten, die aus 100 Gewichtsprozent RSiO1 ,-Einheiten aufgebaut sind.
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