DE2039286C3 - Vollbelag-Scheibenbremsen an der Achse von schweren Nutzfahrzeugen - Google Patents
Vollbelag-Scheibenbremsen an der Achse von schweren NutzfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Vollbelag-Scheibenbremsen an der Achse von schweren Nutzfahrzeugen, bei denen im
Achsgehäuse beidseitig vom Differential auf den Achswellen mit Reibbelag versehene Bremslamellen μ
axial verschiebbar angeordnet sind, welche zwischen ringförmigen gehäusefesten Anlaufflächen und ringförmigen
Anlaufflächen an axial beweglichen, jedoch in Umfangsrichtung fest aufgehängten Druckscheiben
umlaufen.
Derartige Vollbelag-Scheibenbremsen sind aus der DT-AS 10 24 375 bekannt. Diese bekannten Scheibenbremsen
sind jedoch speziell für Traktoren vorgesehen, die nur geringe Geschwindigkeiten erreichen und bei
denen daher auch bei mehrfachen Bremsungen hintereinander nur vergleichsweise wenig Reibungswärme
entsteht. Bei den bekannten Scheibenbremsen genügt daher eine Ableitung der bei der Bremsung entstehenden
Wärme über den Achskörper, wobei sogar in Kauf genommen werden kann, daß der bewegliche, in
Umfangsrichtung feststehende Teil der Bremse nur über eine Verzahnung mit dem Gehäuse in Verbindung steht
und dadurch nur sehr begrenzt Wärme abführen kann. Für schwere Nutzfahrzeuge für Transportzwecke wie
Lastkraftwagen und insbesondere Omnibusse ist eine solche Scheibenbremse nicht geeignet, da die Abfuhr
der Bremswärme bei langen Dauerbremsungen oder bei dicht aufeinanderfolgenden Haltbremsungen bei weitem
nicht ausreicht.
Für derartige schwere Nutzfahrzeuge für Transportzwecke ist hingegen eine Bremse der aus der US-PS
29 97 312 bekannten Art an sich geeignet. Diese bekannte Scheibenbremse weist ein eigenes Bremsgehäuse
auf, das am Fahrzeugrahmen befestigt ist. Hinter den ringförmigen Anlaufflächen des Gehäuses und der 6s
Druckscheibe sind ringförmige Flüssigkeitskanäle angeordnet, die die Anlaufflächen wirksam kühlen und so
ein Heißlaufen der Bremse vermeiden. Eine solche Verwendung eines eigenen, am Fahrzeugrahmen frei
zugänglich befestigten Bremser^gehäuses gestaltet zwar
eine einfache Zu- und Abführung der Kuhlflüssigkeit zu
den Kühlflüssigkeitskanälen, jedoch muß hierbei auf die Vorteile einer geschützten Anordnung der Scheibenbremse
gekapselt im Achsgehäuse mit der damit einhergehenden Platz- und Gewichtsersparnis verzichtet
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vollbelag-Scheibenbremsen
der eingangs bezeichneten Gattung so auszubilden, daß trotz der gekapselten Anordnung
der Bremse im Inneren des Achsgehäuses die Bremswärme durch Kühlflüssigkeit abgeführt werden kann,
wobei die Zu- und Abführung der Kühlflüssigkeit auf konstruktiv einfache Weise erfolgen soll.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei Vollbelag-Scheibenbremsen der eingangs
bezeichneten Gattung an sich bekannte ringförmige Flüssigkeitskanäle in separaten Bremsanlaufringen
vorgesehen sind, die in ringförmige Ausnehmungen des Achsmittelgehäuses und entsprechende ringförmige
Ausnehmungen der Druckscheiben eingepaßt und in Umfangsrichtung fest gelagert sind.
Dadurch wird erreicht, daß die kühlflüssigkeitsführenden
Teile als separate Bauteile ausgeführt sind, die nicht nur konstruktiv freizügig funktionsgerecht ausgebildet
werden können und auch hinsichtlich der Werkstoffwahl nicht an Beschränkungen benachbarter Bauteile
gebunden sind, sondern die überdies keine aufwendigen Mittel zur Kühlflüssigkeitsführung in dem zugleich als
Bremsgehäuse dienenden Achsgehäuse und der Druckscheibe selbst erfordern. Mit der Erfindung kann somit
eine geschützt im Inneren des Achsgehäuses angeordnete Vollbelag-Scheibenbremse der eingangs bezeichneten
Gattung unter Wahrung der Vorteile einer Raumund Gewichtsersparnis mit einer bei Scheibenbremsen
mit frei zugänglichem eigenem Bremsgehäuse an sich bekannten Flüssigkeitskühlung versehen werden, ohne
daß hiermit ein wirtschaftlich nicht mehr tragbarer konstruktiver und herstellungstechnischer Aufwand
verbunden wäre.
Die Anschlüsse der Flüssigkeitskanäle an einen Kühlflüssigkeitsspeicher erfordern überhaupt keinen
nennenswerten konstruktiven oder herstellungstechnischen Aufwand, wenn in bevorzugter Ausgestaltung der
Erfindung die die flüssigkeitsgekühlten Bremsanlaufringe tragenden Druckscheiben, welche zur Betätigung
axial beweglich im Achsgehäuse aufgehängt sind, durch elastische Leitungen mit im Achsgehäuse fest angeordneten
Zu- und Abführungs-Flüssigkeitsleitungen verbunden sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch den Mittelteil einer
schweren Lastkraftwagenachse und
Fig.2 schematisch die Zu- und Abführung der
Kühlflüssigkeit
Bei der Lastkraftwagenachse gemäß Fig. 1, bei der
in den Rädern der Übersichtlichkeit halber nicht näher dargestellte Planetenübersetzungen angeordnet sind,
treibt ein im Achsantriebsflansch 1 gelagertes Kegelrad 2 ein Tellerrad 3 mit einem Differential 4 an, das mittels
Schrägrollenlagern 5 und 6 im Achsmittelgehäuse 7 gelagert ist. Auf beiden Seiten des Achsgehäuses 7 sind
Achstrichter 8 und 9 angeflanscht, welche Federsättel 10 und 11 sowie die Radlagerung tragen. Die Räder werden
durch Achswellen 12 und 13 angetrieben. Auf einem Keilwellenprofil dieser Achswellen 12 und 13 sind
Bremslamellen 14 und 15 axial beweglich gelagert. Die Lamellen 14 und 15 sind auf Mitnehmerhülsen 16 und 17
gesetzt, deren zylindrische Fortsätze dur^h Wellendichtungen
18 abgedichtet sind, so diQ die Verbindung
zwischen dem ölraum des Differentialgehäuses und dem des Seitenantriebes nicht unterbrochen wird. Dies
kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß im N-itnehmer-Keilwellenprofil
der Mitnehmerhülsen 16 und 17 einige Zä-iie ausgenommen sind, durch die das öl
hindurchtreten kann. Das Achsmittelgehäuse 7 weist auf beiden Seiten als Eindrehungen ausgebildete ringförmige
Ausnehmungen 7i und 72 auf, in denen durch
Schnurringe abgedichtet Bremsanlaufringe 19 und 20 in UmfangsriciHung fest gelagert sind. Durch eine ladiale
Rippe 19i bzw. 2Oi wird der Raum zwischen dem Achsgehäuse 7 und dem jeweiligen Bremsanlaufring 19
bzw. 20 in zwei konzentrische Hohlräume aufgeteilt, die Flüssigkeitskanäle 21 und 22 bzw. 23 und 24 bilden,
durch die die Kühlflüssigkeit, vorzugsweise Kühlwasser, strömt. Die den Bremsanlaufringen 19 bzw. 20
gegenüberliegenden Bremsanlaufringe 25 bzw. 26 sind in entsprechenden ringförmigen Ausnehmungen von
Druckscheiben 27 bzw. 28 ebenfalls in Umfangsrichtung fest gelagert. Die Druckscheiben 27 und 28 mit den
Bremsanlaufringen 25 und 26 können durch einen Druckring 29 bzw. 30 in Achsrichtung bewegt werden,
der durch Manschetten 31 bzw. 32 abgedichtet in dem mit dem Achsmittelgehäuse 7 verschraubten Bremsdekkel
33 bzw. 34 untergebracht ist. Die Drehmomentmitnahme der Druckscheiben 27 und 28 erfolgt über
federnde Bleche 35 und 36. Die Bremsanlaufringe 25 und 26 sind genauso ausgebildet wie die Bremsanlaufringe
19 und 20; sie weisen also auch auf ihrem Rücken zwei konzentrische Wasserkanäle auf.
In Fig. 2 sind mit 37 und 38 eingegossene Zu- und
Abführungs-Flüssigkeitsleitungen für die Bremsanlaufringe 19 und 20 bezeichnet, während als Schläuche
ausgebildete elastische Leitungen 39 und 40 bzw. 41 und 42 für die Zu- und Abführung der Kühlflüssigkeil in den
Bremsanlaufringen 25 und 26 vorgesehen sind.
Hierzu ? Rlatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vollbelag-Scheibenbremsen an der Achse von schweren Nutzfahrzeugen, bei denen im Achsgehäuse
beidseitig vom Differential auf den Achswellen mit Reibbelag versehene Bremslamellen axial
verschiebbar angeordnet sind, welche zwischen ringförmigen gehäusefesten Anlaufflächen und ringförmigen
Anlaufflächen an axial beweglichen, jedoch in Umfangsrichtung fest aufgehängten
Druckscheiben umlaufen, dadurch gekennzeichnet,
daß an sich bekannte ringförmige Flüssigkeitskanäle (21, 22, 23, 24) in separaten
Bremsanlaufringen (19, 20, 25, 26) vorgesehen sind, die in ringförmige Ausnehmungen (7i, 72) des
Achsmittelgehäuses (7) und entsprechende ringförmige Ausnehmungen der Druckscheiben (27, 28)
eingepaßt und in Umfangsrichtung fest gelagert sind.
2. Vollbelag-Scheibenbremsen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die flüssigkeitsgekühlten
Bremsanlaufringe (25, 26) tragenden Druckscheiben (27, 28), welche zur Betätigung axial
beweglich im Achsgehäuse (7) aufgehängt sind, durch elastische Leitungen (39, 40, 41, 42) mit im
Achsgehäuse (7) fest angeordneten Zu- und Abführungs-Flüssigkeitsleitungen
(37, 38) verbunden sind (Fig.2).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19702039286 DE2039286C3 (de) | 1970-08-07 | Vollbelag-Scheibenbremsen an der Achse von schweren Nutzfahrzeugen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2039286A1 DE2039286A1 (de) | 1972-02-10 |
DE2039286B2 DE2039286B2 (de) | 1975-09-25 |
DE2039286C3 true DE2039286C3 (de) | 1976-05-06 |
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