-
Verfahren zur Herstellung eines Parbenprodukts Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines verspritzbaren Farbenprodukts für Mehrfarben-Anstrichsysteme.
-
Es sind schon mehrere Mehrfarben-Anstrichsysteme bekannt, bei denen
auf der Oberfläche ein Grundanstrich angebracht wird, worauf nach dem Trocknen dieser
Grundschicht, z.B. mit Hilfe einer Spritzpistole, Tropfen eines anders gefärbten
Anstrichs aufgetragen werden.
-
Ein derartiges Verfahren ist mit mehreren Mängeln behaftet.
-
do ist man gezwungen, die Teile, die nicht mit derartigen iinMtrichtropfen
zu versehen sind, z.B. Türgestelle, Türen und dergleichen, abzudecken oder in anderer
Weise zu schützen, während der beim Zerstäuben gebildete Nebel zwangsläufig die
Entfernung oder Abdeckung aller im Raum vorhandenen Gegenstande notwendig macht.
-
Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, daß der aufgetragene Grundanstrich
ganz trocken sefn muß, bevor man die gewünschten Tropfen des anders gefärbten Anstrichs
zur Erzielung einer
Mehrfarbenwirkung aufspritzen kann. Dies führt
zu langen Wartezeiten und verhältnismäßig hohen Kosten, da die Handwerker erst später
zur Fertigstellung der Oberfläche zurückkommen können.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile
zu beseitigen, indem ein Verfahren zur Herstellung getrockneter Anstrichteilchen
geschaffen wird, die in trockenem Zustand mm die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht
werden können und eine einheitliche Oberflächenschicht bilden.
-
Die Anwendung trockener Anstrichteilchen hat den Vorteil, daß man
in einer Stufe eine Vielfarbenwirkung erzielen kann, da die trockenen Anstrichteilchen,
gegebenenfalls in vielen Farben gemischt, zugleich auf der Oberfläche angebracht
werden können..
-
So kann z.B. bei Verwendung von Anstrichteilchen in 25 Farben und
von Grundanstrichen in 25 Parben eine unendlich große Anzahl von Farbkombinationen
erhalten werden.
-
Da beim Aufspritzen keine Farbe -verlorertgeht und die nicht an der
Oberfläche haftenden Teilchen nach Beendigung des prit'-vorganges wieder gesammelt
und von neuem verwendet werden könen, ist bei diesem Verfahren eine geringere Farbmenge
ausreicnenu.
-
Bei Verwendung trockener Anstrichteilchen benötigt man auch keine
verhältnismäßig teure Spritzpistole mit Zubehör wie Kompressoren, Luftpumpe, Turbinenpumpen
und dergleichen, da man die trockenen Anstrichteilchen mit verhältnismäßig niederem
Druck auf die feuchte Oberfläche aufbringen kann. Auch eine Verstopfung der Düsen
von Spritzpistolen ist ausgeschlossen.
-
Da ein Trockenprodukt verspritzt wird, braucht man auch nicht mit
Verdünnungen zu experimentieren, um den Anstrich bei einem bestimmten Druck verspritzen
zu können.
-
ScWhlieBlich kann die Oberfläche je nach Wunsch, Farbengefühl und
geschmack mit der gewünschten Farbe oder Farbkombination ve ehen werden.
-
Auch der Nichtfachmann kann nach diesem System ohne teures Gerät auf
Wänden u.s.w. einen Anstrich mit Mehrfarbenwirkung aufbringen.
-
Das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung eines Farbenprodukts
ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen ein Harz oder Polymer enthaltenden Anstrich
in kleine Teile zerteilt, aus diesen kleinen Teilen das Lösungsmittel abtreibt,
derart, daß die Teilchen nach der Trocknung ein noch ganz oder teilweise lösliches
Harz oder Polymer enthalten, und die erhaltenen trockenen Teilchen sammelt.
-
Dadurch, daß das Harz oder Polymer noch ganz oder teilweise löslich
ist, können sich die Anstrichteilchen an eine Grundanstrichsohicht heften und damit
eine Einheit bilden.
-
Zur Gewinnung dieser kleinen Teilchen kann man z.B. Anstrichteilchen
af ein einen Trockentunnel durchlaufendes endloses Förderband fallen lassen, auf
dem die Teilchen bei Temperaturen von beispielsweise 50 bis 1200C getrocknet, und
von dem sie nach der Trocknung entfernt werden.
-
Auch kann man derartige Anstrichteilchen dadurch erhalten, daß man
den Anstrich in einem aufsteigenden Luftstrom in einem Trockenturm zerstäubt, wobei
die getrockneten Teilchen auf mit Polyäthylen beschichtete Walzen fallen und anschließend
mit Schabmessern von diesen Walzen entfernt werden. Falls gewünscht, kann man die
Teilchen nach dem hbschaben mit Hilfe von sieben oder mittels eines Luftstromes
sieben. etwaige ausgesiebte Teilchen können gegebenenfalls aufgelöst und aufs neue
verarbeite:t werden
Durch Änderung des Verdünnungsmittels bzw. Lösungsmittels
kann die Form der Anstrichteilchen beeinflußt werden, wodurch eine unterschiedliche
Gestaltung der Teilchen erzielt werden kann, wobei jedoch die Größe der auf diese
Weise hergesSilten Teilchen unter 100 bleibt.
-
Es ist sehr empfehlenswert, den Teilchen Parb- und Füllstoffe mit
einem hohen spezifischen Gewicht und einer niedrigen Ölabsorptionszahl einzuverleiben,
da hierdurch die Spritzbarkeit der trockenen Anstrichteilchen verbessert wird.
-
Das erfindungsgemäße erhaltene Trockenprodukt kann unbeschränkte Zeit
bei Temperaturen von - 25° bis etwa + 35° aufbewahrt werden. Da das Produkt in Beuteln,
z.B. aus Zellglas, Kunststoff oder Papier geliefert werden kann, kommen die den
Selbstkostenpreis des Anstrichs erhöhenden teuren Blechbüchsen in Fortfall.
-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die trockenen Teilchen völlig
unschädlich für die Gesundheit sind, da kein Nebel von Verdünnungsmitteln oder Lösungsmitteln
gebildet wird.
-
Zweckmäßig enthält der zur Herstellung der trockenen Anstrichteilchen
verwendete Anstrich einen gewissen Prozentsatz eines Polymers, Kautschukderivats
oder chlorierten Kohlenwasserstoffs.
-
Diese Rohstoffe können selbstverständlich auch durch andere Arten
von Verbindungen ersetzt werden.
-
Zur Herstellung der trockenen Anstrichteilchen wird vorzugsweise ein
Anstrich mit Lösungsmitteln bzw. Verdünnungsmitteln verwendet, die einem niedrigen
Siedepunkt und ein kurzes Verdunstungsintervall haben.
-
Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Vorrichtung zum Zerstäuben
oder Verspritzen trockener Anstrichteilchen, die
mindestens eine
Gaszuleitung, eine Zuleitung für die festen Teilchen, eine Austragsöfnung zum Auswerfen
der trockenen Teilchen und einen Gasdurchleitungskanal aufweist; die Vorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Austragsöffnung für die trockenen Anætrichteilchen
von einem Endstück umgeben ist, das eine Auswurföffnung aufweist, deren Durchmesser
größer als der Durchmesser der Austragsöffnung ist.
-
Da diese VorrichtungQunter Verwendung von Formen leicht nach dem Spritzgußverfahren
aus Kunststoffrangefertigt werden kann, kann sie in sehr einfacher und billiger
Weise hergestellt werden.
-
Diese Vorrichtung hat den besonderen Vorteil, daß nur ein sehr geringer
Druck von beispielsweise 0,01 bis 0,5 atA zum Verspritzen der Teilchen erforderlich
ist.
-
Durch Anwendung zweier hintereinanderliegender Düsen können die trockenen
Anstrichteilchen sehr gut und regelmäßig auf die zu behandelnde Oberfläche aufgebracht
werden.
-
Ein AusfUhrungsbeispiel der Erfindung ist anhand der Zeichnung nachstehend
erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur
Erzeugung von trockenen Anstrichteilchen; und Figur 2 einen Schnitt durch die Vorrichtung
zum Verspritzen derartiger trockener Anstrichteilchen.
-
Zur Herstellung trockener Anstrichteilchen wird z.B ein Anstrich mit
einer Pigmentkonzentration von 40 % oder mehr
(bezogen auf das Volumen)
verwendet. Das Bindemittel kann aus 80 Teilen Kautschukderivaten, z.B. Chlorkautschuk,
20 Teilen in White Spirit (Terpentinölersatz) löslichem Kunstharz, 35 Teilen Weichmacher
bestehen, in dem 500 Teile Pigmente und Füllstoffe enthalten sind. Der Anstrich
anhält schließlich Lösungsmittel wie Ketone oder Acrylatharz. Insbesondere werden
aromatische Lösungsmittel verwendet. Es können natürlich auch Wasser enthaltende
Emulsionsanstriche in dieser Weise verarbeitet werden.
-
Ein derartiger Anstrich wird in feinteiliger Form aus dem Vorratsbehälter
1 auf ein endloses Band 2 aus Polyäthylen gebracht. Das Polyäthylenband mit den
aufgespritzten Teilchen durchläuft einen Trockentunnel 3, In welchem durch Einleiten
eines warmen Mediums, insbesondere -Warmluft, eine Temperatur von 80 bis 10000 aufrechterhalten
wird. Dann werden die getrockneten Teilchen 5 mittels eines Schabers 4 von dem Polyäthylenband
2 geschabt, worauf sie, gegebenenfalls nach dem Sieben, gebrauchsfertig sind.
-
Um ein Anhaften der feinteiligen Anstrichtropfen am Förderband nach
der Trocknung zu -ermeLden, ist es zweckmäßig, das Band vor dem Aufspritzen der
Anstrichteilohen mit einer das Anhaften des Anstrichs verhindernden Flüssigkeit
zu versehen.
-
Dies kann z.B. dadurch erfolgen, daß der mit einer Auftragawalze 22
versehene Behälter 23 mit einer Flüssigkeit gefüllt wird, die das im Anstrich verwendete
Harz nicht auflöst.
-
Werden die Anstrichteilchen aus wässerigen Dispersionen oder aus nicht
in rein aliphatlsehen Lösungsmitteln löslichen Kunstharzen hergestellt, so kann
als Lösungsmittel, das das Anhaften der Anstrichteilchen verhindert, aromatenfreies
bzw. aromatar Terpentin verwendet werden Falls die herzustellenden trichteilchen
aus in aliphatischen Lösungsmitteln löslichen Harzen hergestellt werden kann hierfür
ein Gemisch aus Wasser und
beispielsweise Äthylenglykol bzw. Athylendiglykol
verwendet werden. Hierbei werden die Anstrichteilchen auf eine mehr oder weniger
flüchtige Schicht gespritzt, die auf die Anstrichteilchen abstoßend wirkt und die
unmittelbar vor dem Verspritzen in einer sehr dünnen Schicht auf das Band aufgebracht
wird.
-
Es ist Vorteilhaft zur Gewinnung von verspritzbaren trockenen Anstrichteilchen
als Fitllstoff z.B. Bariumsulfat zu verwenden.
-
Diese Teilchen werden z.B. auf eine zuerst mit einem langsam trocknenden
Grundanstrich versehene Oberfläche gespritzt. Auf diese feuchte Oberfläche werden
dann die erhaltenen trockenen Anstrichteilchen gespritzt, wobei sich die trockenen
Teilchen an ihrer Unterseite in dem Verdünnungs- oder Lösungsmittel des Grundanstrichs
lösen.
-
Die nach der Erfindung erhaltenen Anstrichteilchen sind trokkeine,
gewöhnlich flache Teilchen, die eine Stärke von beispielsweise 5 bis 100 Mikron
und Abmessungen von 20 Mikron bis 5 mm aufweisen, Sie haben die Gestalt von kleinen
Tröpfchen, bzw. von geraden oder gebogenen Drähtchen, unregelmässigen vieleckigen
Teilchen, ovalen und runden Teilchen und alle sonstigen Gestalten. Die angegebenen
Abmessungen und die Stärke der Teilchen sollen jedoch keinesfalls eine Einschränkung
der Erfindung darstellen.
-
Da die erhaltenen Anstrichteilchen keine scharfen Ecken aufweisen,
können sie in vorteilhafter Weise mit Hilfe einer aus Kunststoff hergestellten Vorrichtung
nach Figur 2 auf einen gewünschten Untergrund aufgebracht werden. Dieser Untergrund
kannaus einer langsam trocknenden Grundanstrichsschicht, die sich für einen nicht
alkalischen Untergrund eignet, oder aus einem ähnlich Anstrich, der sich für einen
alkalischen Untergrund eignet, bestehen.
-
Die in Figur 2 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Gehäuse
6 mit einer Endwand 7, in der sich eine Austragsöffnung 8 für den ieststoff befindet,
während weiter eine Zugabeöffnung 9 für die Anstrichteilchen vorgesehen ist.
-
Diese Öffnung kann von einem Trichter 10 umgeben sein.
-
In diesen Trichter können die trockenen Anstrichteilchen, die in einer
einzigen Parbe gefärbt sind, oder ein Gemisch verschiedener Farben aufweisen, eingefüllt
werden.
-
Innerhalb des Gehäuses 6 befindet sich ein beweglicher Gasdurchleitungskanal
10a, der an seinem Ende mit einem konischen Mundstück 11 versehen ist, dasin einem
Rand 12 endet, dessen Durchmesser dem Durchmesser der Öffnung 8 in der Endwand 7
entspricht. Der Durchmesser kann auch etwas größer oder kleiner sein. Der Gasdurchleitungskanal
10a steht mit der Gaszuleitung 13 in Form eines hohlen Handgriffes in Verbindung.
-
Damit die zufuhr von Luft zum Gasdurchleitungskanal reguliert werden
kann, ist in der Gaszuleitung 13 eine Regelöffnung 14 vorgesehen.
-
Der Gasdurchleitungskanal kann mittels eines Handgriffs 15 gegen den
Druck einer Feder 16, die durch eine Endplatte 17 gehalten wird, bewegt werden.
Mittels einer Stellschraube 18 kann der Druck der Feder 16 reguliert werden.
-
Erfindungsgemäß ist die Öffnung 8 in der endwand 7 von einem Endteil
19 umgeben, der in einer Auswurföffnung 20 endet, die einen etwas größeren Durchmesser
als die Austragsöffnung 8 aufweist. Wenn z.B. die Offnung 8 einen Durchmesser von
4 mm aufweist, hat die Öffnung 20 einen Durchmesser von 5 mm.
-
Zweckmäßig ist das Endteil 19 in Richtung der Auswurföffnung 20 konisch
verjüngt.
-
Zur Abdichtung des Luftdurchleitungskanals 10a ist im Gehäuse 6 eine
Dichtungsmanschette 21 yorgesehen.
-
Zum Zerstäuben der festen Anstrichteilchen wird in folgender Weise
verfahren: Der Vorratsbehälter oder Trichter 10 wird mit den zu verspritzenden trockenen
trichteilchen, z.B.
-
in einer Farbe oder in einem Gemisch mehrerer Farben, gefüllt.
-
Dann wird die Luftzuleitung 13 an eine Druckluftquelle, z.B.
-
einen Staubsauger, angeschlossen, worauf mittels des Handgriffs 15
der Iiuftzuleitungskanl 10a gegen die Kraft der Feder 16 verstellt wird. Hierdurch
können die Anstrichteilchen durch die Öffnung 8 austreten, worauf sie durch die
zweite Öffnung 20 auf eine mit einer noch feuchten Grundanstrichschicht bestrichene
Oberfläche geschleudert werden. Diese Grundanstrichsschicht kann aus einem Wasser
enthaltenden' Emulsionsanstrich oder einem sonstigen estrich bestehen. Jedenfalls
soll jedoch die Grundschicht ein Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel enthalten,
in welchem das in den trockenen Anstrichsteilchen verhandene Harz oder Polymer sich
ganz oder teilweise auflöst.
-
Durch die Anwendung der zwei Öffnungen 8 und 20 wird eine sehr gleichmäßige
Verteilung der Anstrichteilchen erhalten, so daß auch bei Verwendung von Teilchen
sehr unterschiedlicher Färbung eine gleichmäßige Verteilung dieser trockenen Teilchen
erzielt wird.
-
- Patentansprüche -