DE2037575B2 - Fahrgestell für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Fahrgestell für SchienenfahrzeugeInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B61F5/00—Constructional details of bogies; Connections between bogies and vehicle underframes; Arrangements or devices for adjusting or allowing self-adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves
- B61F5/02—Arrangements permitting limited transverse relative movements between vehicle underframe or bolster and bogie; Connections between underframes and bogies
- B61F5/04—Bolster supports or mountings
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrgestell für Schienenfahrzeuge entsprechend dem Gattungsbegriff
des Anspruches 1.
Beim heutigen Schienengüterverkehr treten bezüglich der Seitenstabilität der Fahrzeuge zwei Probleme
auf. Das eine beruht in der bei hoher Geschwindigkeit infolge einer Pendelschwingung des Fahrgestells auftretenden
seitlichen Instabilität. Das andere Problem resultiert aus Rollschwingbewegungen des Fahrzeuges,
wie sie insbesondere bei Schienenfahrzeugen mit großen Fassungsvermögen und hochliegendem Schwerpunkt
auftreten, und zwar hier insbesondere im niedrigen Geschwindigkeitsbereich.
Die seitlichen Pendelschwingungen des Fahrwerkes verlaufen etwa sinusförmig. Bei hohen Geschwindigkeiten
kann dabei die Schwingungsamplitude, auch im
W) Hinblick auf Resonanzerscheinungen, gefährlich groß
werden. Es entstehen Seitenkräfte, die ein Quergleiten der Räder auf den Schienen, heftige seitliche Stöße
zwischen den Spurkränzen und den Schienen, eine Beschädigung der Schienen, außerordentlich große
h5 Beanspruchungen des Fahrgestells und eine Beschädigung
der Ladung hervorrufen können.
Die Rollschwingbewegungen sind typisch für Fahrzeuge mit hohem Fassungsvermögen und einem
hochliegenden Schwerpunkt, bei denen der Abstand
zwischen den Mittelpunkten der Drehgestelle annähernd gleich der Schienenlänge ist Werden mit
derartigen Fahrzeugen Strecken befahrea bei denen die Schienen nicht völlig bündig liegen, kommt es in unteren
Geschwindigkeitsbereichen zu so heftigen Rollschwingbewegungen, daß eine Entgleisungsgefahr gegeben ist
Insbesondere beim Durchfahren einer Kurve kann hierdurch nämlich das entsprechende Fahrzeugrad so
weit entlastet und angehoben werden, dsß es auf die Schiene steigt
Bei einem Fahrgestell der gattungsgemäßen Art (US-PS 28 62 459) ist es bekannt, dem Träger eine
gedämpfte seitliche Bewegungsmöglichkeit relativ zur Federplatte und zum Seitenrahmen zu geben, dergestalt,
daß in der seitlichen Bewegung eine einzige Bewegungsphase mit einem einzigen linearen Widerstand
über die Bewegungsphase hinweg vorhanden ist Dies führt nicht zu einer ausreichenden Beherrschung und
Kontrolle der beiden vorstehend erläuterten Seitenbewegungsmöglichkeiten
des Fahrgestells.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fahrgestell der
gattungsgemäßen Art dahingehend auszugestalten, daß mit ihm sowohl die Pendelschwingungen wie die
Rollschwingbewegungen in einer Gefährdungen vermeidenden Weise beherrschbar sind.
Die erfindungsgemäße Lösung ergibt sich aus de η kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1. Zweckmäßige
Weiterbildungen können den Unteransprüchen ent- J0
nommen werden.
Beim Erfindungsgegenstand bewegen sich in einer ersten seitlichen Bewegungsphase der Träger und die
Federstützplatte gemeinsam seitlich nach außen, wobei die Seitenrahmen ausschwingen. Diese Bewegungsphase
ist beendet, wenn die zweiten Anschlagmittel die Bewegung der Federstützplatte begrenzen, so daß sich
nachfolgend nur noch der Träger allein unter seitlicher Bewegung des Seitenrahmens bewegt. Da sich an den
beiden seitlichen Bewegungsphasen unterschiedliche Teile des Fahrgestells beteiligen, sind unterschiedliche
Bewegungswiderstände gegeben, so daß sich eine nichtlineare Widerstandscharakteristik über den
Gesamtbewegungsverlauf hin ergibt, was bei entsprechender Auslegung der Widerstände in den einzelnen 4-,
Phasen eine optimale Anpassung an die auftretenden Belastungsfälle ermöglicht.
Trägt man bei einem Fahrgestell, das gemäß der Erfindung ausgebildet ist, die Seitenkraft über dem Weg
auf, ergibt sich eine nichtlineare Kurve, aus der sich der -,o
Widerstand gegenüber der Seitenbewegung des Trägers relativ zum Seitenrahmen ergibt. In Anpassung an
die Belastungsfälle ist ein geringer Widerstand gegenüber den normalen Seitenbewegungen des Trägers
relativ zum Seitenrahmen vorhanden, wodurch unkontrollierte Pendelschwingungen und damit seitliche
Störschwingungen des abgefederten Fahrzeugkörpers vermieden werden. Andererseits ist gegenüber aus
möglichen Rollschwingbewegungen resultierenden heftigen Seitenbewegungen des Trägers ein nennenswert b()
härterer Widerstand vorhanden, so daß in beiden kritischen Belastungs- und Geschwindigkeitsbereichen
kontrollierte und sichere Fahreigenschaften vorhanden sind. Darüber hinaus sind die seitlichen Stoßbeanspruchungen
von Spurkränzen, Fahrgestellteilen b5 und Beschädigungen an Schienen sowie schädliche
Einwirkungen auf die Ladung beträchtlich herabgesetzt.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine Teilseitenansicht mit teüweiser Schnittdarstellung
eines Fahrgestells,
F i g. 2 die Teilschnittdarstellung gemäß Linie 2-2 der Fig. 1,
F i g. 3 eine vergrößerte Teilseitenansicht mit teilwe:-
ser Schnittdarstellung eines Pendelsitzendes des Fahrgestells nach F i g. 1,
F i g. 4 die Teilendansicht gemäß Ansichtslinie 4-4 der
Fig. 3,
F i g. 5 die Teildraufsicht gemäß Ansichtslinie 5-5 der Fig. 3,
F i g. 6 die Teilschnitt- und Seitenansicht gemäß Linie 6-6 der F ig. 1,
F i g. 7 und 8 Darstellungen entsprechend F i g. 6 mit Illustrierung der beiden Bewegungsphasen der Seitenbewegung
des Fahrgestells,
Fig.9 und 10 Seitenkraft-Weg-Diagramme jeweils
für ein leeres und ein volJbeladenes Fahrzeug entsprechend
den in den F i g. 7 und 8 gezeigten Bewegungsstellungen,
F i g. 11 eine Ansicht entsprechend F i g. 6 für eine
weitere Ausführungsform eines Fahrgestells,
Fig. 12 das Fahrgestell nach Fig. 11 bei maximaler
Seitenbewegung,
Fig. 13 eine Teilschnittdarstellung einer weiteren Ausführungsform der Dämpfungseinrichtung zur
Dämpfung der vertikalen und seitlichen Bewegungen des Trägers relativ zum Seitenrahmen.
Bei dem in den F i g. 1 bis 8 dargestellten Fahrgestell eines Schienenfahrzeugs ist ein Seitenrahmen 20
vorgesehen, der einen auf Zug beanspruchten Teil 21 und einen auf Druck beanspruchten Teil 22 hat. Die
beiden Teile vereinigen sich in dem Abschnitt 23 und bilden eine Lagerwange 24, die einen Sockel 25 und ein
pendelnd dazu angeordnetes Achslager 26 eines Radsatzes 27 aufnimmt In Längsrichtung des Seitenrahmens,
und zwar in seiner Mitte, ist ein Paar zueinander versetzter Stützen 28 vorgesehen. Die
Stützen 28 stellen eine Verbindung der Teile 21 und 22 dar und begrenzen teilweise eine Aufnahmeöffnung 29
für den Träger 30. Die jeweilige Aufnahmeöffnung 29 nimmt eines der Enden des Trägers 30 auf, der mit seiner
Längsachse quer zur Längserstreckung des Rahmens verläuft. Das andere Ende des Trägers 30 ist in einem
entsprechenden Seitenrahmen angeordnet.
Der auf Zug beanspruchte Teil 2t des Seitenrahmens 20 weist ein U-förmiges Grundprofil 31 auf, das
teilweise einen Pendelsitz 32 aufnimmt Der Pendelsitz hat eine Pendelplatte 33, von der nach unten ein
Versteifungsprofil 34 vorsteht, das im Querschnitt ein auf dem Kopf stehendes T bildet. Die beiden Enden des
Pendelsitzes haben ein Auflager 35 für eine pendelnde Abstützung gegenüber dem Seitenrahmen 20. Die
Auflager 35 sind schwenkbar in einem Paar von in Längsrichtung versetzt zueinander angeordneten
Pendellagerschalen 36 gelagert, die unterhalb der Stützen 28 und koaxial fluchtend innerhalb des
Grundprofils 31 angeordnet sind. Die Pendellagerschalen 36 haben eine konkave, zylindrische Lagerfläche
37, deren Krümmungsradius größer ist als der des zugeordneten Auflagers 35. Hierdurch ergibt sich das
pendelnde Zusammenarbeiten zwischen dem Auflager und der Lagerschale. Auf einer Oberfläche 38 des
Pendelsitzes 32 ist das eine Ende einer Federstützplatte 40 gelagert, die sich mit ihrer Längsachse quer zur
Längsachse des Seitenrahmens erstreckt. Die Feder-
stützplatte 40 ist mit dem Pendelsitz 32 durch nach oben
vorstehende, mit dem Pendelsitz verbundene Vorsprünge 41 verbunden, die sich durch Öffnungen der
Federstützplatte erstrecken, wodurch die beiden Seitenrahmen miteinander verkoppelt sind. Eine Gruppe von
Federn 42 ist zwischen der Federstützplatte 40 und dem Träger 30 angeordnet, um eine elastische Abstützung
des Trägerendes zu erzielen.
Der in den F i g. 1 und 2 gezeigte Träger 30 ist kastenförmig ausgebildet, hat im Abstand voneinander
angeordnete vertikale Seitenwände 45 sowie obere und untere Wände 46 und 47 und eine vertikale, zentrale
Wand 48, die die obere und untere Wand miteinander verbindet. Als ein erstes Anschlagmittel erstreckt sich
von der unteren Wand des Trägers ein Anschlag 50 nach unten, und zwar an jedem Trägerende nach innen
versetzt. Der Anschlag 50 wirkt mit einem im vorbestimmten Abstand dazu angeordneten aufrechtstehenden Widerlager 51 zusammen, das an der
Federstützplatte 40 befestigt ist. Der Abstand ist so gewählt, daß sich zwischen den einander gegenüberliegenden
vertikalen Flächen der betroffenen Teile ein Spalt bildet, der eine Größe von etwa 16 mm hat. Der
Spalt gestattet eine begrenzte Seitenbewegung des Trägers quer zur Längsachse des Fahrgestells. Der
Anschlag 50 wirkt mit dem Widerlager 51 in einer Höhenlage zusammen, die unterhalb derjenigen
Horizontalebene liegt, in der sich die Pendelverbindung zwischen dem Sockel 25 und der Lagerwange 24
befindet, die ihrerseits so ausgestaltet ist, daß der Seitenrahmen eine Querschwingung in bezug auf das
Fahrgestell vollführen kann.
Die beiden Trägerenden weisen an jeder Seite eine Tasche 55 auf, die in Richtung auf die benachbarte
Stütze 28 zu offen ist und einen Reibschuh 56 aufnehmen kann. Zugleich wird durch die Tasche die federnde
Masse des Fahrgestells gering gehalten. Jede Tasche hat eine geneigte hintere Wand 57, die nach oben außen
schräg auf die benachbarte Stütze 28 zu verläuft Jeder der Reibschuhe 56 bildet eine Keilverbindung zwischen
der Wand 57 und der gegenüberliegenden Stütze 28. Jeder Reibschuh 56 hat eine abfallende Fläche 58, die
mit der Fläche 60 der Wand 57 zusammenwirkt, sowie eine vertikale Reibfläche 59, die mit der Fläche 61 einer
Tragplatte 62 zusammenwirkt Die Tragplatte 62 ist an der benachbarten Stütze festgelegt Im Betrieb wird der
Reibschuh nach oben und nach außen durch eine auf der Federstützplatte 40 angeordnete Feder 63 in Reibverbindung
mit der Fläche 61 der Tragplatte gehalten, wodurch ein Widerstand gegen eine vertikale und eine
seitliche Bewegung des Trägers entsteht
Die beschriebene Konstruktion der Fahrgestellteile ist darauf ausgelegt, ein gemeinsames seitliches
Ausschwingen der Seitenrahmen 20 zu ermöglichen. Dieses Ausschwingen der Seitenrahmen in beiden
Richtungen wird durch eine Berührung einer unteren Begrenzungsfläche 65 der Pendelplatte 33 mit der
oberen Begrenzungsfläche 66 einer der Seitenwände 67 des GrundproFils 31 des auf Zug beanspruchten Teils 21
begrenzt Die zusammenwirkenden Begrenzungsflächen 65 und 66 definieren zweite Anschlagmittel, die
nach einer ersten seitlichen gemeinsamen Bewegung des Trägers 30 und der Federstützplatte 40 die
Bewegung letzterer unter Freihaltung der Trägerbewegung begrenzen. Der Spalt zwischen den
Begrenzungsflächen erlaubt ein Ausschwingen des Seitenrahmens 20 in beiden Querrichtungen ausgehend
von der in Fig.6 aufgezeigten Ausgangsstellung um
etwa 3°. Dieses Ausschwenken ergibt sich aus eine Seitenbewegung des Trägers 30 um etwa 16 mm i
beiden Richtungen. Die darüber hinausgehende seitlich Bewegung des Trägers 30, die bis zur Begrenzung durcl
den Anschlag 50 und das Widerlager 51 nochmals etw 16 mm beträgt, wird durch das seitliche Neigen de
Federn 42 (siehe F i g. 8) erreicht.
Die Kurvendiagramme in den Fig.9 und 10 zeigei
die Seitenkraft, aufgetragen über dem Seitenweg einmal für ein belastetes Fahrzeug und einmal für ei
leeres Fahrzeug für die beiden vorstehend geschilderte! Bewegungsphasen der Seitenbewegung des Trägers 30
Die Kurven zeigen die unterschiedlichen Widerstand gegen die Seitenbewegung des Trägers in dei
verschiedenen Bewegungsphasen.
Während der ersten Phase der seitlichen Bewegung (siehe F i g. 7) wird der Widerstand gegen da
Ausschwenken der Seitenrahmen vor allem durch dre steuernde Faktoren bestimmt, und zwar einerseits durcl
die Länge der Pendelaufhängung, also den vertikaler Abstand zwischen den zusammenwirkenden Teilen de
Lagerwange 24 und des Sockels 25 einerseits und de Pendellagerschale 36 und des Auflagers 35 andererseits
sowie zweitens durch die vertikalen Schwerkräfte, di< auf den Fahrzeugkörper und auf die Seitenrahmen 2(
einwirken, und ferner drittens durch den Widerstand de Gruppe von Federn 42 gegen eine seitliche Verformung
Diese Faktoren wirken zusammen und in Reihe um
ergeben die Abschnitte A und A' geringeren Wider Standes der in Fig.9 dargestellten nichtlinearer
Kurven. Nachdem das Ausschwenken der Seitenrahmei durch die genannten zweiten Anschlagmittel gestopp
wird, wird eine noch nachfolgende Seitenbewegung de; Trägers durch die Neigung der Federn 42 gewährleiste
(siehe F i g. 8). Hieraus resultieren die Abschnitte B um B' hohen Widerstandes der nichtlinearen Kurven ir
Fig. 10.
Das Zustandekommen der Kurvenabschnitte A unc A' der in Fig.9 aufgezeigten nichtlinearen Kurver
erklärt sich nach der Schwingungstheorie dadurch, daß wenn eine seitliche Kraft auf ein Pendel einwirkt, die
seitliche Auslenkung des Pendels der einwirkend« Kraft proportional ist Dies entspricht dem Verhalter
ähnlich demjenigen einer Zug- oder Druckfeder, derer Durchfederung, wenn eine vertikale Last auf sie
einwirkt, porportionai dieser Last ist. Es kann somit eine theoretische Federkonstante einer Feder für die
Beziehungen zwischen Seitenkraft und Weg bei einen Pendel angesetzt werden. Da die Seitenrahmen wie eine
so Schwingungsaufhängung oder ein Pendel wirken und si«
sich in derselben Seitenrichtung bewegen wie die ir Seitenrichtung verformten Federn 42, hat die Seitenschwingungsbewegung
der Seitenrahmen eine wirksame Federkonstante. Darüber hinaus weiser Schraubenfedern zusätzlich zu ihrer Vertikalkraft-Weg
charakteristik auch eine Seitenkraft-Wegcharakteristik auf. Das seitliche Durchfedern der Federn 42 und das
seitliche Ausschwenken der Schwingungsaufhängung können somit als zwei in Serie wirkende Federr
angesehen werden. Bekanntlich ist die resultierende Federkonstante £cvon zwei in Reihe wirkenden Federn
kleiner als diejenige jeder Einzelfeder. Es ergeben sich somit die Abschnitte geringeren Widerstandes A und A
der nichtliniearen Kurven auf Grund der Formel
K1. —
K1-K2
K1 +K2
In dieser Formel ist K\ die wirksame Federkonstante
der schwingenden Seitenrahmen, K2 die seitliche Federkonstante der Federn 42 und Kc die resultierende
Federkonstante, nach der sich der Widerstand des Trägers gegenüber einer Seitenbewegung relativ zum
Seitenrahmen bestimmt. In der zweiten Bewegungsphase wirkt dann nur noch die Federkonstante K2, die
größer ist als K1-.
Im Betrieb wirken sich die nichtlinearen Widerstandskurven wie folgt aus:
Wäre nur die erste Stufe geringeren Widerstandes vorhanden, würde bei großen seitlichen Schienenunregelmäßigkeiten
der gesamte verfügbare Betrag des Seitenweges durchlaufen, und es würden sich dann
große Belastungsslöße zwischen dem Träger und den Widerlagern des Seitenrahmens ergeben. Darüber
hinaus bewegt sich auch ein Schienenfahrzeug, das überhöhte Kurven durchfährt, um das gesamte verfügbare
Maß seitwärts, bis zu einer Berührung von Anschlägen, die zwischen dem Träger und dem
Seitenrahmen vorgesehen sind. Das Fahrzeug würde in dieser seitlich versetzten Stellung verbleiben müssen, bis
die überhöhte Kurve durchfahren ist. Das Ergebnis wäre ein schlechtes Fahrverhalten.
Wäre ausschließlich der Bereich hoher Widerstandskraft der Kurve vorhanden, wäre diese Ausgestaltung
auf Grund des hohen seitlichen Widerstandes nicht in der Lage, unkontrollierte Pendelschwingungen und
damit eine seitliche Instabilität des Schienenfahrzeugs zu vermeiden.
Wie sich nun aus den Fig.9 und 10 ergibt, ist im
dargestellten Ausführungsbeispiel die gesamte verfügbare Seitenbev.egung in beiden Seitenrichtungen mit
etwa 32 mm vorgegeben. Die Kurven zeigen, daß für die erste Bewegungsphase, also diejenige mit niedrigem
Widerstand, ein Weg von etwa 20 mm vorhanden ist. Dieser Seitenweg ist ausreichend, um die normalen
seitlichen Abweichungen zu absorbieren, die durch seitliche Schienenunregelmäßigkeiten und durch vertikale
Seitenamplituden der sinusförmigen Schwingungen auf Grund der rollenden Radsätze verursacht werden.
Derartige normale seitliche Unregelmäßigkeiten haben üblicherweise einen Seitenweg von etwa 13 mm in
beiden Richtungen ausgehend von der Mittellinie des Fahrgestells zur Folge. Sie liegen also innerhalb der
angegebenen etwa 20 mm des niedrigeren Widerstandsbereichs der Kurve, so daß die auf den Fahrzeugkörper
übertragenen Kräfte erheblich reduziert werden.
Hat dagegen das Schienenfahrzeug große seitliche Auslenkungen, beispielsweise durch Weichen und
Kreuzungen, aufzunehmen, treten große Seitenkräfte auf. Nachdem in der ersten Bewegungsphase entsprechend
dem ersten Abschnitt der nichtlinearen Kurve ein Teil dieser Seitenkräfte absorbiert worden ist, werden
die noch verbleibenden Seitenkräfte durch den hohen Widerstandswert des zweiten Kurvenabschnitts gedämpft,
so daß auch in dieser Phase die Berührung zwischen der Schiene und dem Spurkranz entscheidend
herabgesetzt ist und damit auch die Belastungen der Fahrgestelltcile und des Fahrzeugkörpers entscheidend
herabgesetzt sind.
Das in den Fig. 11 und 12 dargestellte Ausführungsbeispiel hat eine Pendelverbindung zwischen einem auf
Zug beanspruchten Teil 71 eines Seitenrahmens 72 und einer Federstützplatte 73, bei der eine Pendellagerplatte
74 mit einer oberen Begrenzungsfläche 75 mit konvexer Kontur in Querrichtung des Seitenrahmens an dem Teil
71 befestigt ist. Die Pendellagerplatte 74 nimmt ein Ende der Federstützplatte 73 auf, die mit einer
horizontalen Lagerplatte 76 ausgerüstet ist. deren untere Begrenzungsfläche 81 mit der oberen Begrenzungsfläche
75 zusammenwirkt. Die Begrenzungsflächen 75 und 81 bilden in diesem Fall das zweite
Anschlagmittel.
Zwei abständig voneinander angeordnete Flansche 77 erstrecken sich vom unteren Teil der Federstützplatte
73 nach unten und definieren ein Paar von Begrenzungsflächen 78, das mit seitlichen Begrenzungsflächen
79 des Seitenrahmens zusammenwirkt. Die Flansche 77 sind in engem Abstand zu den Begrenzungsflächen
79 angeordnet, so daß sie die Federstützplatte 73 mit dem Seitenrahmen verbinden und eine
Längsbewegung der Federstützplatte relativ zum Seitenrahmen verhindern.
Ein keilförmger Spalt 83 zwischen den zusammenwirkenden Begrenzungsflächen 75 und 81 erlaubt ein
Ausschwenken des Seitenrahmens in jeder Querrichtung um etwa 3°. Hierdurch ergibt sich eine
Seitenbewegung eines Trägers 84 in beiden Richtungen von etwa 16 mm.
Sofern es gewünscht wird, können die Begrenzungsflächen 78 nach unten hin und voneinander divergierend
schräg verlaufen. Hierdurch ergeben sich geneigte Flächen, die einen keilförmigen Spalt zwischen sich und
den zugeordneten Flächen 79 des auf Zug beanspruchten Teils 71 des Seitenrahmens bilden. Das Ausschwenken
des Seitenrahmens kann in diesem Fall durch das Zusammenwirken dieser Flächen begrenzt
werden.
Bei dem in F i g. 13 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Reibeinrichtung ist ein Reibschuh 91 vorgesehen,
der in einer Tasche 92 einer Stütze 93 des Seitenrahmens angeordnet ist. Eine Feder 94 treibt den
Reibschuh 91 nach unten in eine Reibverbindung mit einer Tragplatte 95, die an einem Träger 96 befestigt ist
Hierdurch werden die vertikalen und die seitlichen Bewegungen des Trägers relativ zum Seitenrahmen
gedämpft.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (14)
1. Fahrgestell für Schienenfahrzeuge, mit einem auf den zugehörigen Radsätzen gelagerten Seitenrahmenpaar
für ein seitliches Ausschwenken und mit einer Federstützplatte sowie einem Träger, die sich
beide zwischen den Seitenrahmen und mit ihren Enden jeweils in eine öffnung der Seitenrahmen
hineinerstrecken, wobei die Federstützplatte an beiden Enden pendelnd gegenüber dem Seitenrahmen
gelagert ist, sowie ferner mit zwischen jedem Trägerende und der Federstützplatte angeordneten
Federn im Bereich der Seitenrahmenöffnung und mit ersten Anschlagmitteln einerseits am Träger und
andererseits an der Federstützplatte und in einer Ebene unterhalb der Radachsenebene zur Begrenzung
der seitlichen Bewegung des Trägers gegenüber dem Seitenrahmen, dadurch gekennzeichnet,
daß zweite Anschlagmittel (Begrenzungsflächen 65 und 66 bzw. 75 und 81) einerseits an
der Federstützplatte (40 bzw. 73) und andererseits an mindestens einem der Seitenrahmen (20 bzw. 72)
derart angeordnet sind, daß sie nach einer ersten seitlichen gemeinsamen Bewegung des Trägers (30
bzw. 84) und der Federstützplatte (40 bzw. 73) die Bewegung letzterer unter Freihaltung der Trägerbewegung
begrenzen und eine etwaige nachfolgende zweite seitliche Bewegung des Trägers (30 bzw. 84)
durch die ersten Anschlagmittel (Anschlag 50 und Widerlager 51) begrenzt ist.
2. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federstützplatte (40 bzw. 73) auf
einem Pendelsitz (32 bzw. Pendellagerplatte 74) gelagert ist und die zweiten Anschlagmittel einerseits
aus einer Begrenzungsfläche (65 bzw. 81) am Pendelsitz (32) und andererseits aus einer Begrenzungsfläche
(66 bzw. 75) am Seitenrahmen (20 bzw. 72) gebildet sind.
3. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Anschlagmittel einerseits
von der Federstützplatte (73) und andererseits von einer am Seitenrahmen (72) befestigten Pendellagerplatte
(74) gebildet sind.
4. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweiten Anschlagmittel einerseits
von der Federstützplatte (73) und andererseits von einer Begrenzungsfläche (75) am Seitenrahmen (72)
gebildet sind.
5. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschwenkbewegung des Seitenrahmens
(20) auf etwa 3° in jeder Richtung begrenzt ist.
6. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste seitliche Bewegung des
Trägers (30) in beiden Richtungen zur vertikalen Längsebene des Fahrgestells auf etwa 20 mm
begrenzt ist.
7. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite seitliche Bewegung des
Trägers (30) in beiden Richtungen zur vertikalen Längsebene des Fahrgestells auf etwa 32 mm
begrenzt ist.
8. Fahrgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Träger (30) und dem
Seitenrahmen (20) ein auf die vertikalen und seitlichen Trägerbewegungen ansprechender Reibschuh
(56) angeordnet ist.
9. Fahrgestell nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibschuh (56) keilförmig ausgebildet
ist und von einer an der Federstützplatte (40) abgestützten Feder (63) beaufschlagt ist
10. Fahrgestell nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Seitenrahmen (20) einen auf Zug
beanspruchten, den Boden der Aufnahmeöffnung (29) für den Träger (30) bildenden Teil (21) und im
Abstand voneinander angeordnete, die einander gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmeöffnung
(29) bildende Stützen (28) aufweist und der Pendelsitz (32) eine Pendelplatte (33) hat, die auf
dem auf Zug beanspruchten Teil (21) zwischen den Stützen (28) pendelnd abgestützt ist.
11. Fahrgestell nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pendelplatte (33) an jedem
Ende ein Auflager (35) und der auf Zug beanspruchte Teil (21) ein Paar in Längsrichtung des Seitenrahmens
(20) im Abstand voneinander angeordnete Lagerschalen (36) für die Auflager (35) aufweist
12. Fahrgestell nach Anspruch 2 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der auf Zug beanspruchte Teil (21) in dem mit den Lagerschalen (36) versehenen
Bereich ein U-förmiges Grundprofil (31) hat und die oberen Flächen der Seitenwände (67) des Grundprofils
(31) die eine Begrenzur.gsfläche (66) bilden.
13. Fahrgestell nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Begrenzungsfläche (75) an
der Pendellagerplatte (74) in Querrichtung des Seitenrahmens (20) konvex ausgebildet ist, und daß
sich darauf pendelnd die untere Begrenzungsfläche (81) einer Lagerplatte (76) der Federstützplatte (73)
abstützt.
14. Fahrgestell nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß an an der Federstützplatte (73)
befestigten Flanschen (77) weitere Begrenzungsflächen (78) vorgesehen sind, zwischen denen am
Seitenrahmen (20) befindliche Begrenzungsflächen (79) angeordnet sind.
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