DE2035846A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyarylestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyarylesternInfo
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Description
Polyarylester lassen sich im wesentlichen nach folgenden Kondensationsverfahren
herstellen:
1. Umesterung von Diacetaten zweiwertiger Phenole mit zweiwertigen
Carbonsäuren oder von Dicarbonsäurediphenylestern mit zweiwertigen Phenolen,
2. Grenzflächenkondensation von Dicarbonsäurechloriden mit
Phenolaten zweiwertiger Phenole,
3. Lösungskondensation von Dicarbonsäurechloriden bei Raumtemperatur
mit Salzen tertiärer Amine von zweiwertigen Phenolen und
4. Lösungskondensation von Dicarbonsäurechloriden mit zweiwertigen
Phenolen in inerten, hochsiedenden Lösungsmitteln bei Temperaturen oberhalb 150° C unter gleichzeitigem
Abtreiben des sich bildenden Chlorwasserstoffes.
Die letzte Methode wurde besonders von Korshak und Mitarbeitern eingehend untersucht. Angaben über dieses Kondensationsverfahren
und Literaturhinweise findet man in dem Buch von Korshak und Vinogradova "Polyesters", Pergamon-Press Ltd., London, 1965,
Seite 448 bis 518. Die Umsetzungsgeschwindigkeit ist in erster Linie von der Reaktionstemperatur abhängig. Unterhalb von 150° C
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verläuft die Reaktion katalysatorfrei zu langsam,· oberhalb von
210° 0 verfärben sich die gebildeten Ester leicht. Der optimale
Temperaturbereich für die Durchführung der Reaktion in Abwesenheit von Katalysatoren liegt bei 170 bis 210° 0.
• Der Umsatz der Säurechloride mit den zweiwertigen Phenolen läßt
sich jedoch auch katalysieren» Bisher sind als Katalysatoren genannt worden: Magnesium-, Calcium- und Aluminiumchlorid sowie
k die Halide von Schwermetallen und tertiäre Amine.
Durch Kondensationsversuch in o-Diehlorbenzol wurde nachgewiesen,
daß sowohl Magnesium- als auch Calciumchlorid die Reaktion nur unbedeutend beschleunigen» Mit Aluminiumchlorid wird dagegen die
Chlorwasserstoffabspaltung stark beschleunigt. Die erhaltenen
Polyarylester besitzen jedoch nur geringe mittlere Molgewichte (< 10 000), was wahrscheinlich durch lebenreaktionen vom Friedel-Crafts-Typus
bedingt sein dürfte»
Auch einige Schwermetallhalogenide beschleunigen die Umsetzung» Bs wurden jedoch in keinem Fall Reaktionszeiten von weniger als
24 Stunden bei einer Reaktionstemperatur von 180° C gemessen.
Es wurde auch bereits von M. Matzner u. R, Barclay (J0 of Appl„
Pol. Sei, VoI 9 pp 3321-3336- (1965)) beschrieben, daß metallisches
Magnesium die Kondensation zwischen Dicarbonsäurechloriden und Bisphenolen zu Polyarylestern katalysiert. In scheinbarem Widerspruch stehen dazu die Untersuchungen von Korshak et al. in Vysok.
soed. 3,66 (1961), bei denen Magnesium sich als katalytisch wir-
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kungslos erwiesen haben soll. Matzner erklärt den Widerspruch
mit den gewählten Reaktionstemperaturen und zeigt, daß bei Temperaturen um 180° 0 nur Endviskositäten von ca. 0,12 erhalten werden,
während er bei Temperaturen um 140° 0 Endviskositäten von
ca. 0,6 erhält. Die angegebene Zahl (0,6) stellt die Viskositätszahl (Z/>j) dar. Die Bestimmung der Viskositätszahl erfolgt durch
Messung einer 0,2 gew.-#igen Polymerlösung (0,2 g Substanz auf
100 ml Lösungsmittel) in Phenol/Tetrachloräthan-Mischung (60 G.T./
40 G.T.) bei einer Temperatur von 25° G.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man durch Umsetzung
von aromatischen Dicarbonsäurechloriden, wie Tere- und/oder Isophthalylchlorid
mit zweiwertigen Phenolen zu Polyarylestern mit
Viskositätszahlen oberhalb von 0,6 in Gegenwart von metallischem Magnesium in inerten, hochsiedenden, organischen Lösungsmitteln,
unter Abspaltung von Chlorwasserstoff kommen kann, wenn man das
Lösungsgemisch der Ausgangsstoffe bei Temperaturen oberhalb von
170° 0 mit einem Pestbett von metallischem Magnesium mit großer
Oberfläche in Kontakt bringt, bis ein Umsatz von höher als 80 f»
erreicht ist, und anschließend die Kondensation nach bekannten Methoden beendet, soweit dies erforderlich sein sollte.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung
von Polyarylestern mit Viskositätszahien von mindestens 0,6 durch
Polykondensation aromatischer Dicarbonsäurechloride mit 2-wertigen
Phenolen in inerten, hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, in Gegenwart von metallischem Magnesium unter Abspaltung von
Chlorwasserstoff, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
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gesamte Lösung der Dicarbonsaurechloride und der 2-wertigen Phenole
bei Temperaturen von 170 bis 280° 0, vorzugsweise von 170 bis 220° C, über ein als Festbett vorliegendes Magnesiumgranulat,
vorzugsweise in senkrechtstehenden Kontaktrohren, rieseln läßt, den Chlorwasserstoff vorzugsweise durch seitlich am Festbett angeordnete
Stutzen oder am unteren Ende des Pestbettes abzieht und ggf. anschließend das Reaktionsgemisch nach bekannten Methoden
weiter kondensiert..
Es ist besonders überraschend, daß man beispielsweise bei einer Kontakttemperatur von 175° C nach einer Kontaktzeit von 4 Minuten
einen Umsatz von etwa 90 fo erreicht, während man bei Temperaturen unterhalb von 170° C bei den gleichen kurzen Verweilzeiten
auf den Magnesiumkontakt nur Umsätze von 20 bis 40 $ erzielt.
Im Gegensatz zu den von Matzner beschriebenen Ergebnissen liegen die erreichten Viskositätszahlen nach der Kondensation über 0,6
und die Gewichtsmittel der Molgewichte über 10 000, so wie sie für Polyarylester mit mechanischen brauchbaren Festigkeitswerten
notwendig sind. Als bevorzugte Ausführungsform der Reaktionsführung setzt man das metallische Magnesium in grobzerteilter
Form ein, zum Beispiel als die allgemein zugänglichen Grignard-Späne,
und füllt damit ein längeres Rohr, welches von außen entweder elektrisch oder mit einem Flüssigkeitsmantel indirekt beheizt
wird. Die notwendigen Verweilseiten auf dem Kontakt liegen bei ca. 3 bis 10 Minuten. Unter Verweilizeiten ist dabei die Zeit
gemeint, welche die Anteile bzw. Tropfen der Lösung der Ausgangs-
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stoffe für die Polykondensation benötigen, um das Magnesiumfestbett
zu durchströmen. Bei größeren Durchsatzmengen sollte das Durchflußrohr mit mehreren Grasableitungsrohren versehen werden,
damit der freigesetzte Chlorwasserstoff drucklos entweichen kann. Anderenfalls entweicht er vorzugsweise nach unten.
Die gewählten Reaktionstemperaturen richten sich nach dem gewählten
Lösungsmittel und sollten dessen Siedepunkt, je nach den
eingehaltenen Druckbedingungen, nicht übersteigen.
Das Magnesiumfestbett kann grundsätzlich alle möglichen geometrische
Formen, wie Kugel- oder Quadergestalt, besitzen. Die
Vorzugsform stellt jedoch das senkrechte Kontaktrohr oder eine Vielzahl derselben dar, wie sie beispielsweise von der Dampfphasenoxydation (z.B. Phthalsäureanhydridherstellung) her bekannt
sind. Die Kontaktrohre sollten vorzugsweise indirekt beheizbar
sein, etwa elektrisch oder auch durch Dampf- oder Heißflüssigkeiten.
Außerdem sollte das eingesetzte Reaktionsgemisch vorgewärmt auf den Kontakt aufgegeben werden, damit eine homogene
Lösung aller Reaktionsteilnehmer garantiert ist.
Nach Ablauf aus dem Reaktionsrohr wird die Reaktionslösung in ein Reaktionsgefäß geleitet, in dem die Reaktionslösung entgast und
falls erforderlich, unter bekannten Bedingungen zu Ende geführt wird. Zum Beispiel kann die Reaktionslösung bei Temperaturen um
180° 0 über Magnesiumspänen unter gutem Rühren weiterkondensiert
werden. Man kann bei dieser Arbeitsweise zu Molekulargewichten von beispielsweise 30 bei 40 000 gelangen.
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Neben den erreichten hohen Molgewichten der Polyarylester ist es
ein weiterer entscheidender technischer Portschritt des beschriebenen Terfahrens, daß Umsetzungen mit.großen Mengen in ihrem Reaktionsablauf gesteuert werden können« Die katalysierte Umsetzung
zwischen Disäurechloriden und Bisphenolen kann sehr heftig einsetzen, so daß bei großen diskontinuierlichen Umsetzungen die
Chlorwasserstoffabspaltung unkontrollierbar stürmisch verlaufen kann. Bei dem beschriebenen "Verfahren ist die jeweils auf dem
Kontakt verweilende Reaktionsmenge gering, so daß der Reaktionsablauf jederzeit kontrolliert werden kann.
Das wesentliche Merkmal des beschriebenen Verfahrens ist es 5
daß während sehr kurzer Reaktionszeiten ein Umsatz von mindestens 80 $ erreicht wird. Magnesium ist ein sehr wirksamer Katalysator
für die Umsetzung von SäureChloriden mit Bisphenolen, jedoch scheinen bei hohen Temperaturen Priedel-Cpafts-Reaktionen als
Nebenreaktionen ausgelöst zu werden9 die dann nur niedermolekulare Polyarylester entstehen lassen9 wenn am Anfang der Reaktion
freie Phenolgruppen in zu hoher Konzentration vorliegen.
Als geeignete aromatische Dicarbonsäurechloride kommen in erster
Linie Iso- und Terephthaloylehlorid in Betracht» Es lassen sich
aber auch substituierte, aromatische Dicarbonsäurechloride der allgemeinen Formel
Cl - CO - U χ) - CO - Gl
einsetzen, worin R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen, Halogen,
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-NO« oder -DOOR sein kann. Die Säurechloride kann man als Gemischseinsetzen.
Als zweite Ausgangsprodukte zur Durchführung des Verfahrens zur Herstellung der Polyarylester eignen sich, gegebenenfalls alkylsubstituierte,
ein- oder mehrkernige, zweiwertige Phenole, die sowohl kondensiert als auch nichtkondensiert sein können.
Geeignete zweiwertige Phenole sind beispielsweise die einkernigen, wie Hydrochinon, Resorcin, Brenzcatechin.
lür das erfindungsgemäße. Verfahren geeignete mehrkernige, zweiwertige
Phenole, deren Kerne nicht kondensiert sind, können durch folgende allgemeine Formel
dargestellt werden, in welcher a gleich 0 oder 1 und Y Sauerstoff oder Schwefel, eine Carbonyl-, Disulfid- bzw. Sulfonbrücke
oder ein gegebenenfalls phenylsubstituierter Alkylen- oder Cycloalkylenrest
sein können.
Grundtypen sind die Dihydroxydiphenyle (nämlich 2,2'-, 2,4f-,
3,3'- und 4,4'-Dihydroxydiphenyl). Davon leiten sich 4,4'-Dihy-
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« 8 .- . ■ ■
droxy-2-snethyldiphenyX, 4 94'-Dihydroxy-2,28-dimethyldiphenyX,
4,4»-Dihydroxy»:?,3'-dimethyldiphenyX und 6,6'-Dihydroxy-3,3'-di*·
methyl-diphenyl ab. '
Weitere geeignete Phenole sind folgende: Dihydr oxybenzophenonej,
wie 2,2'-, 2,3»-, 2,4*-, 3,3»-, 3,4'-, 4,4'-, 4,6'- 6,6e-Dihydroxybenzophenon
u.a., Dihydroxydiphenylsulfide, wie 2„2!~, 4,48
Dihydroxydiphenylaulfid, Dihydroxydiphenylsulfone, wie,2,2'-,
4j4'-Dihydroxydiphenylsulfon5 Dihydroxydiphenyläther, wie Bis-(4-hydroxyphenyl-)-äther,
Dihydroxydiphenylalkan "bzw. -cyclo~
alkan, wie 2,2'-, 4,4'-Dihydroxydibenzyl, 2,2'-, 2,3!-, 2,48-9
2,5'-, 2,6'-, 3,3'-, 3,4f-, 3,55-, 3,6'-, 4,4'-s 4,5'-, 4,6»-,
5,5'-, 5,6'-, 6,6·-, Dihydroxydiphenyl~2,2-propan, 2,2-Bis-(4-hy
droxy-3-chlorphenyl-)-propan, 2,2'-, 4,4'-Dihydroxydiphenylmethan,
4,4'-Dihydroxy-3,3'-dimethyldiphenylmethan, 4,4'-Dihydr
oxydiphenylme thy lmethan, 4,4'- Dihydroxydiphenylpheny!methanj,
4,4'-Dihydroxy-diphenyldiphenylmethan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-48 ~
methylphenylmethan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyolohexylmethan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-äthan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl-)-2,2,2-trichloräthan, 1,1-Bis=»
(4-hydroxyphenyl)-4'-methylphenylmethan und Phenolphthalein.
Die geeigneten mehrkernigen, kondensierten, zweiwertigen Phenol©
sind u.a. die Dihydroxynaphthaline bzw« »anthracene etc., wie
das 1 : 3-, 1 : 4-, 1 : 5-, 1 s 6-, 1 s 7-, 1 : 8-, 2 r 6-, und 2 5 7-Dihydroxynaphthalin.
lieben Alkylgruppen können die Phenylgr-uppen der Torgenannten
vox-1igen Phenole auch Alkosj«s 0ErIbOXy= und Phenosqrgruppen als
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Substituenten tragen. Selbstverständlich können auch Gemische dervorgenannten
Phenole zur Umsetzung erfindungsgemäß eingesetzt
werden. Bevorzugtes zweiwertiges Phenol ist das 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
welches in der Literatur gelegentlich auch als Bisphenol A oder Dian "bezeichnet wird.
Sie zweiwertigen Phenole können wie die bereits erwähnten Säurechloride
für sich allein oder als Gemische eingesetzt werden. Inerte, hochsiedende, organische Lösungsmittel im Sinne der vor™
liegenden Erfindung sind solche, die weder mit den Ausgangsstoffen
noch mit den gebildeten Polyarylaten reagieren und die Polyarylester
vollständig oder weitgehend lösen. Typische Lösungsmittel
sind chlorierte, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Chlorbenzol, Dichlor-, Trichlor- und Tetrachlorbenzole, chlorierte
Diphenyle oder Diphenyläther, chlorierte Naphthaline, aber
auch unchlorierte Aromaten, wie Terphenyl, Benzophenone, Dibenzylbenzole u.a., kommen in Frage.
Die Isolierung der erhaltenen Polyarylester erfolgt nach bekannten
Methoden durch Fällen mit Mchtlösern, wie Methanol, Aceton, aliphatischen
Kohlenwasserstoffen u.a.. Sie können aber auch durch
Abdampfen des Lösungsmittels bei hohen Temperaturen, eventuell unter Vakuum, auf Vakuum-Doppelschneckenextrudern als Schmelzstrang
gewonnen werden. Zur Erzielung brauchbarer mechanischer Eigenschaften sollte die Viskositätszahl (Z^) mindestens 0,6 betragen
.
Die linearen, aus aromatischen Dicarbonsäuren und zweiwertigen Phenolen hergestellten, thermoplastischen Polyarylester besitzen
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ausgezeichnete Eigenschaften. Sie sind transparent und außerordentlich zähj außerdem weisen sie eine hervorragende Schlag=·
Zähigkeit auf. Sie eignen sich zur Herstellung von'hochwertigen
folien für Spezialanwendungenj, bei denen gute mechanische Werte
verlangt werden.
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Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird durch die
nachstehenden Beispiele veranschaulicht:
Als Reaktionsrohr diente ein mit einer elektrischen Wickelbandheizung
versehenes Kolonnenrohr aus Glas von 90 cm Länge und
6 cm Durchmesser. Dieses wurde auf eine Länge von 60 cm mit
handelsüblichen Magnesiumspänen gefüllt, wie sie für Grignard-Reaktionen
üblich sind. Dem Rohr wurde ein mit Dampf beheizbarer OJropftrichter aufgesetzt. Unter dem Rohr befand sich ein Zweihalskolben,
der das ablaufende Reaktionsgemisch auffängt und über den Seitenstutzen mit einem Kühler und aufgesetzter Abgasleitung
für Chlorwasserstoff verbunden ist. Die Beheizung des Reaktionsrohres wurde von zwei Kontaktthermometern gesteuert.
Es wurde eine Lösung von 50,75 g (0,25 Mol) Terephthaloylchlorid,
50,75 g (0,25 Mol) Isophthaloylchlorid und 114 g (0,5 Mol) Bisphenol A in 500 ml o-Dichlorbenzol durch Erwärmen auf ca. 100° Q.
hergestellt und in den beheizten £ropftrichter gefüllt. Die
Außenwand des Reaktionsrohres wurde auf 175° 0 gehalten. Innerhalb von einer Stunde wurde die Reaktionslösung auf die Magnesiumspanfüllung
aufgetropft. Dabei wurde Chlorwasserstoff frei, der
über die Abgasleitung in Natronlauge eingeleitet wurde. Nach dem
Durchlauf der gesamten Reaktionslösung wurde titrimetrisch die abgespaltene Menge an Chlorwasserstoff bestimmt. Neben der Menge
an gasförmig entwichener HCl ist noch eine erhebliche Menge in
der abgelaufenen o- Dichlorbenzollösung gebunden. Durch kurzzeitiges
Ausschütteln mit eiskalter Natronlauge kann diese Menge
bestimmt werden. Durch einen Blindversuch mit in o-Dichlorbenzol
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gelöstem Säurechloridgemiseh konnte nachgewiesen werden, daß dl®
Behandlung mit kalter verdünnter Natronlauge unter diesen Yersuchsbedingungen noch keine Verseifung der Säurechloridgruppen
bewirkt. So konnten 50 $ der berechneten Chlorwasserstoffmenge im Abgas bestimmt werden und 40 $ im ©-Dichlorbenzol. Die mittlere
Duchlaufzeit im Rohr wurde mit 9 Minuten bestimmt. Somit ist ein
Umsatz von 90 $ erreicht.
Die aufgefangene Reaktionslösung wurde noch eine Stunde über Magnesiumspänen
bei 180° C im Kolben-auskondensiert. Die erreichte
Viskositätszahl des Polyarylesters betrug 1,39» nachdem er durch Ausfällen mit Methanol;, Absaugen des Niederschlages, Waschen mit
Methanol und anschließendem Trocknen bei 180° C isoliert worden war.
In den folgenden Beispielen wurde analog Beispiel 1 verfahren, nur daß andere Ausgangssubstanzen eingesetzt und andere Versuchs-»
. bedingungen zugrundegelegt wurden. Die Versuche sind in der Tabelle zusammengestellt. Bei allen Versuchen wurde jeweils ein halbes
Mol des verwendeten Diphenols verwendet, welches neben dem Säure-Chlorid
jeweils in 500 ml Lösungsmittel gelöst war. Das nach der Reaktion aus dem Kontaktrohr ausgetretene Reaktionsgemisch wurde
jeweils in einem Rührgefäß eine Stunde lang bei 180° C über Mag» nesiumspänen einer Hachkondensation unterworfen. Die in der Tabelle in der letzten Spalte angegebene Viskositätszahl bezieht sich
auf dieses Endprodukt.
Ale Aufgabezeit wird die Zeit "bezeichnet} v/eich® für den Durchlauf
der gesamten, Lösung dureh das Kontaktrohr benötigt wird«. Die
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Prozentangabe bezüglich des Chlorwasserstoffs (gasförmig und im
Lösungsgemisch) bezieht sich auf die theoretisch mögliche abspaltbare
Menge, d,h. bei 100 tigern Umsatz. Die in der Tabelle
angegebenen Kurzbezeichnungen haben folgende Bedeutung: .
TDC = Terephthalsäuredichlorid IDÖ = Isophthalsäuredichlorid
5-Cl-IDO = 5-Chlor-isophthalsäuredichlorid
o-DCB = o-Dichlorbenzol TrOB = Trichlorbenzol-Isomerengemisch
TeCB = Tetrachlorbenzol-Isomerengemisch
DBB = Dibenzylbenzol
Lsgm. = lösungsgemiseh Beispiel 16:
In einem Vergleichsversuch wird die katalytisch^ Wirksamkeit der
Magnesiumspanfüllung demonstriert.
Eine Ansatzlösung, wie sie im Versuch 1 beschrieben wird, wird
unter den im Versuch 1 beschriebenen Versuchsbedingungen über ein gleiches Füllvolumen von porösen Keramikkörpern, wie sie für
Destillationskolonnen verwendet werden, laufengelassen. Danach
wird der Umsatz durch Bestimmung der abgespaltenen Chlorwasserstoffmenge ermittelt. Im Abgas wurden 9 $ des berechneten abgespaltbaren
Chlorwasserstoffs und im o-Dichlorbenzol 8 # ermittelt.
Das bedeutet einen Gesamtumsatz von 17 ί>
gegenüber 90 $> über Magnesiumspänen, wie es im Versuch 1 beschrieben worden ist.
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13 | Säure— | Diphenole (Mol 5Ö |
Lösung» | - 14 - | Aufgabe- | durch- | ·, | HCl gasf. | HCl im | Yisk.-Zahl | |
Bei | chloride | mittel | Kontakt- | zeit | schnittl. | i° | LsgDlo | des Hacfekoa- | |||
spiel | (Mol #) | Temp. | Minuten | Verweilz. | densates | ||||||
Hr. | Bisphenol-A (100) |
δ Q | Minuten | ||||||||
TDG (50) IDC ©θ) |
η | o-DCB | 25 | 4 | 10 | 5 | 1,37 | ||||
2 | 14 | TDC (50) | Il | 130 | 25 | 4 | 17 | 10 | 1,37 | ||
3 | IDC (50) | Il | 150 | ||||||||
Il | I! | ti | 25 | 4 | 20 | 14 | 1,35 | ||||
4 | 15 | η | η | Il | 160 | 25 | 4 | 50 | 40 | 1,35 | |
5 | Ii | st | TrCB | 175 | 25 | 4 | 50 | 43 | 1,40 | ||
6 | η | η | TeCB | 205 | 25 | 4 | 60 | 36 | 1,40 | ||
ro 7· | η | H | o-DCB | 230 | 10 | 3 | 50 | 40 | 1,35 | ||
CD Q | η | η | η | 175 | 7 | 1 | 40 | 40 | 1,37 | ||
S 9 | It | Resorcin | It | 175 | 4 | O95 | 30 . | 30 | 1,36 | ||
_» 10 | IDG(IOO) IDG(IOO) |
Resorcin (50) | It | 175 | 25 | 4 | 50 | 42 | 2,45 ' | ||
ro 11 | 3,3'-DiChIOr- | Ii · | 170 | 25 | 4 | 45 | 40 | 1,52 | |||
^- 12 | bisphenol A 50 |
175 | |||||||||
—* | TDC (50) IDC (50) |
Phenolphtha- " | |||||||||
*·» 00 |
leinC50) | TrCB | 35 | 3 | 50 | 42 | 1,06 | ||||
Bis-»(4-hydro- | (1000 | 200 | |||||||||
syphenyl)- | ml) | ||||||||||
IDC (70) | diphenylmethan 50 |
||||||||||
TDC <3θ) | Bisphenol-A (70) | ||||||||||
4,4f-Dihydroxy- | TrCB | 25 | 4 | 50 | 35 | 1,10 | |||||
TDC (50) | diphenylsulfon | 200 | |||||||||
Resorcin (60) | |||||||||||
b-C£ -ZS)C(Zl | 4,4!-Dihydroxy- | DBB | 15 | 3 | 55 | 40 | 1,26 | ||||
diphenyläther | 210 | ||||||||||
(40) | |||||||||||
Claims (5)
- Patentansprüche: .Ί .j) Verfahren zur Herstellung von Polyarylestern mit Viskositätszahlen von mindestens 0,6 durch Polykondensation aromatischer Dicarbonsäurechloride mit 2-wertigen Phenolen in inerten, hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, in Gegenwart von metallischem Magnesium, unter Abspaltung von Chlorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man die gesamte Lösung der Dicarbonsäurechloride und der 2-wertigen Phenole bei Temperaturen von 170 bis 280° C, vorzugsweise von 170 bis 220° C, über ein als Pestbett vorliegendes Magnesiumgranulat, vorzugsweise in senkrechtstehenden Eontaktrohren, rieseln läßt, den Chlorwasserstoff vorzugsweise durch seitlich am Pestbett angeordnete Stutzen oder am unteren Ende des Pestbettes abzieht und ggf. anschließend das Reaktionsgemisch nach bekannten Methoden weiter kondensiert.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polykondensation in erster Stufe unter Kontakt mit dem Magnesium bis zu einem Umsatz von etwa 80 bis 96$ und ggf. anschließend in der zweiten Stufe nach bekannten Methoden bis zum vollständigen Umsatz führt. ' ' .
- 3.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Terephthaloylchlorid und/oder Isophthaloylchlorid als Dicarbonsäurechloride verwendet.
- 4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, Phenolphthale-209812/1748Jiin, Resorcin, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon, Bis~(4-hydroxyphenyl)-äther, 2,2-Bis-(3-0hlor-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-diphenylmethan allein oder im Gemisch als zweiwertige Phenole einsetzt.
- 5.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 "bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als inerte hochsiedende, organische Lösemittel chlorierte Aromaten verwendet.Troisdorf, den 17. Juli 1970
Dr.P/Ro209812/1748
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