DE2034017B2 - Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-Formmassen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-FormmassenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-Formmassen,
die zusammengesetzt sind aus 1. Polyäthylen und 2. Polypropylen, wobei man aus den Formmassen
bei einer Massetemperatur von 180 bis 36O°C eine 0,03 bis 4 mm dicke, 150 bis 3000 mm breite Folie
extrudiert, die Folie bei einer Oberflächentemperatur von 10 bis 100° C in Primärbänder einer Breite von 2
bis 70 mm schneidet und die Primärbänder bei einer Oberflächentemperatur, die oberhalb von 100C, aber
unterhalb des Kristallitschmelzpunktes des Polypropylens 2. liegt, im Verhältnis 1:4 bis 1:15 monoaxial
längsverstreckt. 6S
Bei den bekannten Verfahren dieser Art werden als Polyolefin-Formmassen solche eingesetzt, die die üblichen,
insbesondere die im Handel erhältlichen, Typen von Polyäthylen und von Polypropylen enthalten.
Beim Polypropylen sind diese Typen Polypropylene, von denen {bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen
zu Toluol von 5:95) in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol weniger als i0 Gewichtsprozent
löslich und mehr als 90 Gewichtsprozent unlöslich sind,
wobei jeweils sowohl die Intrinsic-Viskosität als auch die Molekulargewichtsverteilung des löslichen und des
unlösliche» Anteils stark voneinander verschieden sind; insbesondere ist jeweils die Intrinsic-Viskosität
des löslichen Anteils erheblich geringer als die des unlöslichen Anteils. Die entsprechenden Vedahrensprodukte
haben gegenüber vergleichbaren anderen Produkten eine Reihe von Vorteilen; von gewissem
Nachteil für bestimmte Anwendungsgebiete ist jedoch,
daß die Verfahrensprodukte relativ wenig geschmeidig sind. Eine möglichst große Geschmeidigkeit ist aber
vielfach erwünscht, z. B. bei Bändern für Verpackungszwecke.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs definierten Art
aufzuzeigen, das es erlaubt, Verfahrensprodukte zu erhalten, die mit dem vorerwähnten Nachteil nicht
oder in erheblich geringerem Maße belastet sind.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man als Polyolefin-Formmassen einsetzt
ein bestimmtes Gemisch aus 1. einem Polyäthylen und 2. einem Gemisch aus zwei voneinander verschiedenen
Polypropylenen, die sich in ihrer Löslichkeit stark voneinander unterscheiden, aber in ihrer Intrinsic-Viskosität
sowie in ihrer Molekulargewichtsverteilung gleichen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein Verfahren zum Herstellen von Bändern
aus Polyolefin-Formmassen, die zusammengesetzt sind aus 1. Polyäthylen und 2. Polypropylen, wobei man
aus den Formmassen bei einer Massetemperatur von 180 bis 360°C eine 0.03 bis 4 mm dicke, 150 bis
3000 mm breite Folie extrudiert, die Folie bei einer Oberflächentemperatur von 10 bis 1000C in Primärbänder
einer Breite von 2 bis 70 mm schneidet und die Primärbänder bei einer Oberflächentemperatur, die
oberhalb von 1O0C, aber unterhalb des Kristallitschmelzpunktes
des Polypropylens 2. liegt, im Verhältnis 1:4 bis 1:15 monoaxial längsverstreckt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyolefin-Formmassen ein
Gemisch verwendet aus
1. 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Polyäthylens einer
Dichte von 0,940 bis 0,965 g/cm3 und einer Intrinsic-Viskosität [?;] (gemessen in Dekalin bei 1300C)
von 2 bis 4,5 dl/g, sowie
2. 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Gemisches aus
a) 70 bis 80 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen
zu Toluol von 5:95) weniger als I Gewichtsprozent in (unter Normaibedingungen) siedendem Toluol löslich ist, und
b) 20 bis 30 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen
zu Toluol von 5:95) mehr als 99 Gewichtsprozent in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich sind,
mit den Maßgaben, 1. daß die Summe der Gewichtsprozente
unter 1. und 2. jeweils 100 beträgt, II. daß die Summe der Gewichtsteile unter a) und b) jeweils 100
beträgt, III. daß die Polypropylene unter a) und b)
jeweils sowohl die annähernd gleichen Intrinsic-Viskositäten
als auch die annähernd gleichen Molekulargewichtsverteiiungen
(bestimmt nach der Methode der Gel-Permeatjons-Chroroatographie) aufweisen und IV.
daß bei den Polypropylenen unter a) und b) die Absolutwerte der Intrinsic-Viskositäten [»;] (gemessen in
Dekalin bei 1300C) jeweils im Bereich von 1 bis 10,
vorzugsweise von 1,2 bis 3,8 dl/g liegen.
(Unter dem Ausdruck »annähernd gleich« wird im vorliegenden Zusammenhang stets verstanden, daß
keine der entsprechenden Kenndaten mehr als + 5 % von dem Mittelwert der beiden betroffenen Kenndaten
abweicht.)
Dieses Verfahren erlaubt es, Verfahrensprodukte herzustellen, die eine hohe Geschmeidigkeit haben.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzenden Polyolefin-Formmassen können ohne weiteres
erhalten weiden, z. B. durch homogenes Vermischen der Polyäthylen- mit der Polypropylen-Komponente
in einschlägig üblicher Weise (Kneter oder Extruder).
Die Polypropylen-Komponente als solche kann auf einfache Weise erhalten werden, wenn man von zwei
wohlbekannten Tatsachen ausgeht: Erstens: Bei der üblichen Polymerisation des Propylens nach Ziegler-Natta
— etwa in Toluol — entsteht ein Polypropylen, das aus je einem in siedendem Toluol löslichen und
unlöslichen Anteil besteht, wobei die Intrinsic-Viskosität des löslichen Anteils erheblich geringer ist als die
des unlöslichen Anteils. Zweitens: Bei dieser üblichen Polymerisation läßt sich durch geeignete Variation der
Verfahrensbedingungen (Verwendung von Molekulargewichtsreglcrn, Änderungen bei Temperatur und
Druck, Modifikationen des Katalysatorsystems) ein Polypropylen herstellen, das insgesamt (d. h. sowohl
in seinem löslichen als auch in seinem unlöslichen Anteil) entweder eine relativ hohe oder eine relativ
niedere Intrinsic-Viskosität hat. — In der Praxis kann man dementsprechend in zwei getrennten Ansätzen
ein Polypropylen A) mit einer — insgesamt — relativ hohen Intrinsic-Viskosität sowie ein Polypropylen B) 4"
mit einer — insgesamt — relativ niederen Intrinsic-Viskosität herstellen, derart, daß der in siedendem
Toluol lösliche Anteil des Polypropylens A) dieselbe Intrinsic-Viskosität hat wie der in siedendem Toluol
unlösliche Anteil des Polypropylens B) (sind die Propylene A) und B) auch bei sich so weit wie möglich
nahekommenden Verfahrensbedingungen hergestellt worden, so sind dann im allgemeinen auch ihre Molekulargewichtsverteilungen
gleich oder annähernd gleich). Durch Mischen — etwa in einem Kneter oder 5<>
Extruder — der beiden letztgenannten Produkt-Anteile in den erforderlichen Mengenverhältnissen kann dann
die in Rede stehende Polypropylen-Komponente erhalten werden. — Es versteht sich jedoch von selbst,
daß es nicht auf die Art und Weise ankommt, nach der die Polypropylen-Komponente hergestellt worden
ist, sondern nur auf die spezielle Spezifikation, die diese Komponente haben muß.
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als solchem kann in an sich bekannter Weise mit
den einschlägig üblichen Vorrichtungen und Verfahrensweisen erfolgen, so daß sich nähere Ausführungen
hierzu erübrigen.
Beispiel
Es wird ausgegangen von
Es wird ausgegangen von
1. einem Polyäthylen mit der Dichte 0,950 g/cm3 und
der Intrinsic-Viskosität [η] (gemessen in Dekalin bei 1300C) 3,5 dl/g;
2. A) einem üblichen feinpulverigen Polypropylen,
das aus einem in siedendem Toluol löslichen und unlöslichen Anteil besteht Die Intrinsic-Viskositäten
[v] (gemessen in Dekalin bei 130° C) sind: unlöslicher Anteil: 3,6 dl/g, löslicher Anteil:
2,6 dl/g;
B) einem üblichen anderen feinpulverigen Polypropylen, das aus einem in siedendem Toluol
löslichen und unlöslichen Anteil besteht. Die Intrinsic-Viskositäten [η] (gemessen in Dekalin
bei 1300C) sind: unlöslicher Anteil: 2,7 dl/g,
löslicher Anteil: 1,6 dl/g.
Durch Extraktion mit siedendem Toluol isoliert man den löslichen Anteil des Polypropylens
unter A) sowie den unlöslichen Anteil des Polypropylens unter B), worauf diese beiden
Anteile — ihre Molekulargewichtsverteilungen (bestimmt nach der Methode der Gel-Permeations-Chromatographie)
sind annähernd gleich — im Gewichtsverhältnis 25:75 miteinander homogenisiert werden (Extruder, Arbeitstemperatur:
220cC). Der Kristallitschmelzpunkt des
resultierenden Polypropylen-Gemisches liegt etwa bei 1600C.
Die unter 1. und 2. beschriebenen Komponenten werden im Gewichtsverhältnis 1:1 miteinander homogenisiert
(Extruder, Arbeitstemperatur: 30O0C), worauf
mittels einer einschlägig üblichen Vorrichtung bei einer Massetemperatur von 2200C eine 0,1 mm dicke,
600 mm breite Folie extrudiert wird. Die Folie wird dann bei einer Oberflächentemperatur von 25° C in
Primärbänder einer Breite von 10 mm geschnitten und die Primärbänder bei einer Oberflächentemperatur
von 135°C im Verhältnis 1:7 monoaxial längsverstreckt.
Es resultieren Bänder, die eine deutlich höhere Geschmeidigkeit haben als Bänder, die auf analoge Weise
aus üblichen Polyolefin-Formmassen hergestellt worden sind, deren Gewichtsverhältnis Polyäthylen zu
Polypropylen ebenfalls 1:1 beträgt.
Claims (2)
1. 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Polyäthylens einer Dichte von 0,940 bis 0,965 g/cm3 und einer
Intrinsic-Viskosität [*;] (gemessen in Dekalin bei 130° C) von 2 bis 4,5 dl/g, sowie
2. 40 bis 60 Gewichtsprozent eines Gemisches aus
a) 70 bis 80 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis
Polypropylen zu Toluol von 5:95) weniger als 1 Gewichtsprozent in (unter Normalbedingungen)
siedendem Toluol löslich ist, und
b) 20 bis 30 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis
Polypropylen zu Toluol von 5:95 mehr als 99 Gewichtsprozent in (unter Normalbedingungen)
siedendem Toluol löslich sind,
mit den Maßgaben, I. daß die Summe der Gewichtsprozente unter I. und 2. jeweils 100 beträgt,
II. daß die Summe der Gewichtsteile unter a) und b) jeweils 100 beträgt, III. daß die Polypropylene
unter a) und b) jeweils sowohl die annähernd gleichen Intrinsic-Viskositäten als auch
die annähernd gleichen Molekulargewichtsverteilungen (bestimmt nach der Methode der GeI-Permeations-Chromatographie)
aufweisen und IV. daß bei den Polypropylen unter a) und b) die
Absolutwerte der Intrinsic-Viskositäten [;/] (gemessen in Dekalin bei 13O0C) jeweils im Bereich
von 1 bis 10 dl/g liegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702034017 DE2034017C3 (de) | 1970-07-09 | 1970-07-09 | Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-Formmassen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702034017 DE2034017C3 (de) | 1970-07-09 | 1970-07-09 | Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-Formmassen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2034017A1 DE2034017A1 (en) | 1972-02-24 |
DE2034017B2 true DE2034017B2 (de) | 1974-08-15 |
DE2034017C3 DE2034017C3 (de) | 1975-04-10 |
Family
ID=5776226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702034017 Expired DE2034017C3 (de) | 1970-07-09 | 1970-07-09 | Verfahren zum Herstellen von Bändern aus Polyolefin-Formmassen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2034017C3 (de) |
-
1970
- 1970-07-09 DE DE19702034017 patent/DE2034017C3/de not_active Expired
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE2034017C3 (de) | 1975-04-10 |
DE2034017A1 (en) | 1972-02-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8330 | Complete disclaimer |