DE2033901B2 - Loeschmittel, insbesondere trockenloeschpulver, zum loeschen von braenden halogenhaltiger kunststoffe - Google Patents

Loeschmittel, insbesondere trockenloeschpulver, zum loeschen von braenden halogenhaltiger kunststoffe

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DE2033901B2 DE19702033901 DE2033901A DE2033901B2 DE 2033901 B2 DE2033901 B2 DE 2033901B2 DE 19702033901 DE19702033901 DE 19702033901 DE 2033901 A DE2033901 A DE 2033901A DE 2033901 B2 DE2033901 B2 DE 2033901B2
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    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0007Solid extinguishing substances
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Description

Die Erfindung betrifft die Verbesserung der bisher bekannten und insbesondere aus Trockenlöschpulvern bestehenden Löschmittel in ihrer Eignung bei der Verwendung bei Bränden, an denen halogenhaltige Kunststoffe beteiligt sind.
Zu den seit mehr als drei Jahrzehnten in großen Mengen verwendeten halogenhaltigen Kunststoffen gehört insbesondere das Polyvinylchlorid (PVC): seit zwei Jahrzehnten wird auch das unter dem geschützten Handelsnamen vertriebene Polytetrafluoräthylen und neuerdings auch chloriertes Polyäthylen verwendet. Ein wichtiges Anwendungsgebiet dieser und anderer halogenhalier Kunststoffe sind elektrische Kabel sowohl auf dem Nachrichten- wie auch auf dem Energieübertragungsgebiet, bei denen die Kunststoffe sowohl für die Isolierung der einzelnen Leiter als auch für die Ummantelung der Kabel und Leitungen verwendet werden. Ein Grund für diese umfangreiche Anwendung der halogenhaltigen Kunststoffe ist das bekannte flammwidrige Verhalten der Kunststoffe selbst und auch der mit ihnen aufgebauten Kabel.
Schon in der Frühzeit der Anwendung halogenhaltiger Kunststoffe, nämlich in den Jahren 1934 bis 35, haben Fachleute der chemischen Industrie und auch der Kabelindustrie erkannt, daß halogenhaltige Kohlenwasserstoffe der Stabilisierung gegen die Einwirkung von Licht und Wärme bedürfen, um eine Verfärbung, Zersetzung und Abspaltung von freiem Halogenwasserstoff zu verhüten, die in vergleichsweise geringem Ausmaß schon bei normalen Temperaturen, in hohem Ausmaß jedoch bei höheren Temperaturen von etwa 150° an aufwärts auftreten.
Diese Erkenntnis belegen z. B. die DTPS 7 01 837, 7 29 419 und 7 46 081, die in Anknüpfung an noch ältere Überlegungen der Fachwelt mehrere prinzipiell verschiedene Wege zur Abhilfe behandeln. Dabei ist auch schon auf die Gefahr von Folgeschäden bei Verwendung von nicht stabilisierten hochpolymeren halogenhaltigen Stoffen hingewiesen worden, z. B. den Angriff von in der Hitze freiwerdendem Halogenwasserstoff auf Metalle. Ferner ist auch schon darauf hingewiesen worden, daß die bei der Zersetzung von Chlorvinylverbindungen freiwerdenden Abspaltungs- oder Reaktionsprodukte in einer isoliertechnisch unschädlichen Form entstehen oder in eine solche Form übergehen müssen, insbesondere also keinen Elektrolyten bilden dürfen.
Als Folge dieser und anderer Erkenntnisse hat sich die Verwendung stabilisierter halogenhaltigen Kunst-
stoffe durchgesetzt, und die seitdem mit ihnen aufgebauten Kabel haben sich in jahrzehntelanger Betriebszeit durchaus bewährt. Insbesondere mit PVC sind inzwischen einige Millionen km Kabel isoliert und ummantelt worden, ohne daß sich an ihnen nennenswerte Schäden gezeigt haben. Erst in den letzten Jahren hat sich herausgestellt, daß bei Bränden, bei denen mit halogenhaltigen Kunststoffen aufgebaute elektrische Kabel beschädigt wurden, schwere Folgeschäden an Bauwerken, maschinellen und insbesondere auch elektrischen Einrichtungen auftreten können, die auf freigewordenes Chlorwasserstoffgas zurückzuführen sind; das bekannte flammenwidrige Verhalten von PVC selbst und auch der PVC-haltigen Kabel konnte sich unter der Wirkung des vom Brand verursachten Stützfeuers nicht hemmend auswirken.
Zur Verhinderung oder Verminderung der Folgeschäden durch Halogenwasserstoff bei Bränden von halogenhaltigen Kunststoffen unter Verwendung halogenwasserstoffbindender Mittel ist kürzlich durch die DT-OS 19 21 773 der Vorschlag bekannt geworden, daß den halogenhaltigen Kunststoffen oder solche enthaltenden Massen vor oder während der Verarbeitung zu einem geformten Produkt oder auch dem geformten Produkt Stoffe beigefügt werden, die bei Brandtemperaturen flüchtige halogenwasserstoffbindende Verbindungen abspalten. Eine der vorgeschlagenen Ausführungsformen besteht darin, daß die flüchtige halogenwasserstoffbindende Verbindungen abspaltenden Stoffe dem halogenhaltigen Kunststoff oder den solchen enthaltenden Massen oder dem aus diesen bestehenden Halbzeug oder Fertigprodukt in geeigneten Behältnissen, z. B. in Form kleiner Kugeln, Taschen. Beutel, Schläuche od. dgl. zugefügt werden. Eine andere vorgeschlagene Ausführungsform besteht darin, daß als flüchtige halogenwasserstoffbindende Verbindungen abspaltende Stoffe solche verwendet werden, die flüchtige alkalisch reagierende Verbindungen abspalten.
Dieser bekannte Vorschlag läuft in vereinfachter vergleichender Betrachtung im Grunde genommen darauf hinaus, den Kunststoffen selbst und auch den aus ihnen erzeugten Produkten anstelle oder zusätzlich zu in begrenzter Menge als Stabilisatoren für die Kunststoffe wirksamen Stoffe nunmehr größere Mengen von solchen Stoffen zuzusetzen oder mit ihnen räumlich zu vereinigen, die bei Brandtemperaturen flüchtige halogenwasserstoffbindende Verbindungen abspalten. Diese Stoffe lassen sich mit den sogenannten Stabilisatoren unter dem Sammelnamen Halogenakzeptoren zusammenfassen. Halogenakzeptoren sind außer aus den genannten Patentschriften auch aus dem sonstigen Stand der Technik vielfach bekannt.
Die Erfindung geht nun von der doppelten Überlegung aus, daß sich einerseits in den aus halogenhaltigen Kunststoffen aufgebauten Produkten auch bei Anordnung zusätzlicher Aufnahmeräume doch nur begrenzte Mengen von Halogenakzeptoren unterbringen lassen — anders ausgedrückt kein mit Sicherheit Brandfolgeschäden vorbeugender Überschuß an Halogenakzeptoren an der Brandstelle selbst erreicht werden kann — und daß andererseits dieser Überschuß an Halogenakzeptoren in der Hauptmenge nur an der Brandstelle benötigt wird, nicht dagegen z. B. bei elektrischen Kabeln an den nicht vom Brand betroffenen weiter entfernt liegenden Stellen einer ganzen Kabelanlage, die keinen zusätzlichen Brandschutz benötigen.
Die Erfindung schlägt deshalb eine grundsätzlich andere Lösung vor, die davon ausgeht, daß es auch
bekannt ist, dem zur Bekämpfung an einer Brandstelle mit Halogengefahr zu verwendenden Löschmitteln Halogenakzeptoren zuzusetzen. So beschreibt z.B. DT-AS 1546 509 ein Verfahren zum Löschen von brennenden Stoffen, insbesondere Kunststoffen, die bei 5 Brand oder Erhitzung korrodierenden Gase oder Dämpfe entwickeln, und schlägt ein Löschwasser vor, dem in einer geringen Menge, insbesondere vor etwa 1 %, u. a. auch halogenbindende Stoffe zugesetzt sind, die die schädlichen Gase oder Dämpfe neutralisieren.
Davon abweichend besteht die Erfindung darin, daß das Löschmittel, das insbesondere auch ein Trockenlöschpulver sein kann, als Halogenakzeptor einen Stoff enthält, der eine nicht dissoziierbare Halogenverbindung zu bilden vermag, und in einer Menge vorliegt, die an der Brandstelle einen branderstickenden Halogenakzeptorüberschuß bereitstellt. Der hohe Zusatz von 30 % oder mehr hat den Zweck, an der Brandstelle einen Überschuß an einem branderstickenden Halogenakzeptor bereitzustellen. Als Halogenakzeptoren sind dabei nicht die — wie später noch erwähnt wird — Löschpulvern meist enthaltenen Alkalicarbonate u. dgl. sondern solche Stoffe wie z.B. Bleioxid u.dgl. gemeint. Die Erfindung soll insbesondere zur Bekämpfung von Bränden bei mit halogenhaltigen Kunststoffen isolierten und/oder ummantelten elektrischen Kabeln und Leitungen verwendet werden.
Die Erfindung führt somit zu einem Speziallöschmittel für halogengefährliche Brände. Als Ausführungsbeispiel der Erfindung sollen — jedoch ohne Beschränkung hierauf — Trockenlöschpulver behandelt werden. Die Verwendung der bisher bekannten, in üblicher Weise zusammengesetzten Trockenlöschpulver, die gelegentlich schon bei der Bekämpfung von PVC-Bränden benutzt worden sind, um eine gewisse Neutralisation des entstandenen Chlorwasserstoffgases zu erreichen, fällt
nicht unter die Erfindung. Mit ihr soll nämlich durch den besonderen Halogenakzeptorenzusatz eine weitergehende, im neuen Prinzip völlig sichere Wirkung erzielt wtrdea
Feuerlösch- oder Bekämpfungsmittel sind in unterschiedlicher Zusammensetzung und in großer Anzahl bekannt; z. B. Löschpulver auf der Basis von NatriumuBd/oder Kaliumbicarbonat oder Hydrogencarbonaten mit Zusätzen von Kieselsäure, Talkum. Glimmer oder Stearaten, z. B. Magnesiumstearat, Lithiumcarbonat und anderen Lithiumverbindungen, z. B. Lithiumhydroxid. Auch Zusätze von Phosphaten, z.B. bei flüssigen Löschmitteln, und von Sulfaten, z. B. Ammoniumphosphaten und Ammonsulfaten, sind in Mengen von 30 bis 70 % bekannt: ferner sind auch Zusätze von hydrophoben Stoffen wie Stearaten und Silikonen als Mittel zur Trockenhaitung und Erhaltung der Rieselfähigkeit pulvriger Löschmittel mehrfach bekannt.
Diesen nur als Beispiel genannten Feuerlöschmitteln, die wie bekannt, z. B. in mit Kohlendioxid oder Stickstoffgas unter Überdruck gefüllten Feuerlöschgeräten verwendet werden, sollen die besonderen Halogenakzeptoren in möglichst großer Menge zugesetzt werden, ^. B. das nur in weit geringerer Menge bei halogenhaltigen Kunststoffen als Stabilisator bekannte Bleioxid in Mengen von 30 bis 50 %. Der Anteil von Blei- oder anderen Schwermetalloxiden am Löschmittel kann also ebenso groß oder sogar größer sein als der Anteil an Alkalicarbonate^ Zu empfehlen ist z. B. eine Zusammensetzung des Löschmittels mit je 1/3-Anteilen von Bleioxid, Alkalicarbonaten und den sonstigen Stoffen.
Der Zusatz der besonderen Halogenakzeptoren beeinträchtigt die sonstige zweckmäßige Zusammensetzung der bekannten und bewährten Löschmittel keineswegs.

Claims (2)

Patentansprüche: 20
1. Loschmittel, insbesondere Trockenlöschpulver, mit einem Zusatz eines Halogenakzeptors zum Löschen von Bränden halogenhaltigen Kunststoffe, dadurch gekennzeichnet, daß das Löschmittel als Halogenakzeptor einen Stoff enthält, der eine nicht dissoziierbare Halogenverbindung zu bilden vermag und in einer Menge vorliegt, die an der Brandstelle einen branderstickenden Halogenakzeptorüberschuß bereitstellt
2. Löschmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halogenakzeptor ein Schwermetalloxid, insbesondere Bleioxid ist und in Mengen von 30 bis 50 0Zo vorliegt.
DE19702033901 1970-07-08 Löschmittel, insbesondere Trockenlöschpulver, zum Löschen von Bränden halogenhaltiger Kunststoffe Expired DE2033901C3 (de)

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Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2033901A1 DE2033901A1 (en) 1972-01-27
DE2033901B2 true DE2033901B2 (de) 1976-11-25
DE2033901C3 DE2033901C3 (de) 1977-07-07

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DE2033901A1 (en) 1972-01-27

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