DE2032083C3 - Verfahren zur Synthese von Diamant - Google Patents

Verfahren zur Synthese von Diamant

Info

Publication number
DE2032083C3
DE2032083C3 DE19702032083 DE2032083A DE2032083C3 DE 2032083 C3 DE2032083 C3 DE 2032083C3 DE 19702032083 DE19702032083 DE 19702032083 DE 2032083 A DE2032083 A DE 2032083A DE 2032083 C3 DE2032083 C3 DE 2032083C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
copper
diamond
pressure
graphite
carbonaceous material
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19702032083
Other languages
English (en)
Other versions
DE2032083A1 (de
DE2032083B2 (de
Inventor
Alexandr Alexandro witsch; Getjman Anatolij Fjodorowitsch; SSSR Kiew Schulschenko (Sowjetunion)
Original Assignee
Ukrainskij nautschno-issledowatelskij konstruktorsko-technologitscheskij institut syntetitscheskich swerchtwjordych materialow i instrumenta Gosplana, Kiew (Sowjetunion)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ukrainskij nautschno-issledowatelskij konstruktorsko-technologitscheskij institut syntetitscheskich swerchtwjordych materialow i instrumenta Gosplana, Kiew (Sowjetunion) filed Critical Ukrainskij nautschno-issledowatelskij konstruktorsko-technologitscheskij institut syntetitscheskich swerchtwjordych materialow i instrumenta Gosplana, Kiew (Sowjetunion)
Publication of DE2032083A1 publication Critical patent/DE2032083A1/de
Publication of DE2032083B2 publication Critical patent/DE2032083B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2032083C3 publication Critical patent/DE2032083C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

20
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur künstlichen Gewinnung von Diamant. *5
Es ist ein Verfahren zur Synthese von Diamant bekannt, bei dem ein kohlenstoffhaltiges Material in Anwesenheit von Metallen der Einwirkung einer Temperatur von mindestens etwa 18000C und eines Druckes, welcher der gewählten Temperatur im Bereich der Diamantstabilität entspricht, während einer für die Kristallisation des Diamanten ausreichenden Zeit ausgesetzt wird. So wird gemäß dem Verfahren von O. I. Leipunski (1939) zusammen mit Graphit ein Medium (Lösungsmittel), insbesondere Eisen, bei einem Druck über 45 kbar und einer Temperatur über 1500° K (1227° C) verwendet. Späterhin wurde ein Verfahren bekannt, bei welchem als Medium Metalle oder Legierungen zur Anwandung gelangen, die aus der folgenden Reihe von Elementen gewählt werden: Ni, Co, Fe. Mn, Cr, Ta, Ru, Rh, Pd. Os, Ir, Pt, und wobei die Synthese bei Drücken über 50 kbar und einer Temperatur über 12000C (US-PS 29 47 609.29 47 610.29 47 611) erfolgt.
Der Hauptnachteil der genannten Verfahren ist, daß die gewonnenen Diamanten eine erhebliche Menge von metallischen Fremdbestandteilen enthalten. Beispielsweise können bei der Synthese von Diamant aus Graphit in Anwesenheit von Nickel, die Verunreinigungen in den Diamanten 4% erreichen.
In der GB-PS 11 27 670 wird zwar ein Verfahren zur Herstellung von synthetischen Diamanten beschrieben, doch ist dort der Hauptkatalysator oder das Hauptmedium Niob. Als Katalysator soll eine Legierung von Niob und Kupfer oder Niob-Silber oder Niob und Gold eingesetzt werden. Dies allein bedeutet, daß der wirksamere Bestandteil — also Niob — mit weniger oder nicht wirksamen Bestandteilen, die billiger sind, verschnitten wird.
Aus dieser GB-PS konnte jedoch der Fachmann nicht entnehmen, daß Kupfer alieine wirksam ist, da das teuerere Niob für die beschriebene Synthese zwingend war, während Kupfer, Silber oder Gold nur weitere Bestandteile des Katalysators waren. Bezüglich des Einsatzes von Kupferverbindungen allein, wird in dieser Patentschrift ausgeführt, daß keine Diamanten erhalten werden, wenn man Kupfer allein als Katalysator verwendet.
S dem Obengenannten ist klar, daß durch die verwendung von Kupfer bzw. Kupferverbindungen als Katalysator die chemische Reinigung des Syntheseproduktes vom Metall im Vergleich zum bekannten Verfahren wesentlich einfacher wird, da im erfindungs-Kemäßen Verfahren keine Karbid bildenden Metalle wie beispielsweise Niob eingesetzt werden.
Ein weiteres gänzlich anderes Verfahren zur Synthese von Diamant mit Hilfe von Schlagwellen wird in der US-PS 34 öl 019 beschrieben. Dort wird Kupfer nicht als Katalysator, sondern wie auch die anderen dort -rwähnten Metalle als Kühlmedium eingesetzt. Hierbei Tst auch zu beachten, daß die entsprechend dem obigen Verfahren erhaltenen »Diamanten« ein Gemisch hexagonaler und kubischer Modifikation darstellen, und teilweise vollständig hexagonal sind. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, das unter vollständig anderen Bedingungen bei statischem Druck verläuft, erhält man reine, gut gekörnte Diamantkristalle kubischer Modifikation.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der obenerwähnten Nachteile. Demgemäß wurde die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Synthese von Diamant unter Verwendung solcher Metalle zu schaffen. welche einen minimalen Gehalt an Verunreinigungen sowie die Durchsichtigkeit der Diamantkristalle sichersteilen wurden. .
Zur Lösung der angegebenen Aufgabe ist ein Verfahren zur Synthese von Diamant, bei dem ein kohlenstoffhaltiges Material der Einwirkung einer Temperatur von mindestens etwa 180°Cund eines Drucks, welcher der gewählten Temperatur im Bereich der Diamantstabilität entspricht, während einer für die Bildung von Diamant ausreichenden Zeit ausgesetzt wird, vorgeschlagen worden, das gemäß der Erfindung darin besteht, daß neben dem kohlenstoffhaltigen Material in unmittelbarem Kontakt mit diesem der erwähnten Einwirkung Kupfer und/oder dessen Verbindungen ausgesetzt werden, wobei die Verbindungen bei dieser Einwirkung ungebundenes Kupfer ausscheiden können.
Dies gewährleistet eine hohe Reinheit des erhaltenen Diamanten, was durch die spezifische Eigenschaft des Kupfers als Medium (Lösungsmittel) erklärlich ist.
Gemäß einer der Ausführungsvarianten der Erfindung wird zusammen mit dem kohlenstoffhaltigen Material ausschließlich Kupfer verwendet
Eine andere Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem kohlenstoffhaltigen Material ein oder mehrere Kupferoxide verwendet werden.
Noch eine Variante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem kohlenstoffhaltigen Material Kupfercarbonat verwendet wird.
Im folgenden wird die Erfindung in der Beschreibung an Ausführungsbeispielen eingehend erläutert.
Zur Realisierung der vorliegenden Erfindung können als kohlenstoffhaltiges Material Graphit und andere kohlenstoffhaltige Materialien verwendet werden, die
bei hoher Temperatur und hohem Druck ungebundenen Kohlenstoff ausscheiden, der imstande ist, sich in Diamant umzuwandeln.
Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn als kohlenstoffhaltiges Material Graphit mit spektraler Reinheit zur Anwendung gelangte.
Als Medium wurde Kupier und/oder dessen Verbindungen verwendet
Als Reaktionsmasse kann ein homogenes Gemisch aus Pulvern von Graphit der spektralen Reinheit, von Kupfer sowie dessen Verbindungen angewendet; werden. Außerdem können Scheiben aus Graphit oder Scheiben z. B. aus Kupferoxid in einem Graphiterhitzer schichtweise eingebracht werden. Kupfer und dessen Verbindungen können sich an den Stirnseiten des Reakiionsgefaßes befinden. Die Hauptsache ist, daß Graphit oder das kohlenstoffhaltige Material in unmittelbarem Kontakt mit Kupfer oder dessen Verbindungen steht Das Verhältnis zwischen kohlenstoffhaltigem Material und Kupfer (oder dessen Verbindungen) ist nicht kritisch.
Die erwähnte Reaktionsmasse kann in eine beliebige herkömmliche Hochdruck- und Hochtemperatureinrichtung eingebracht werden, welche die Erzeugung des für die Durchführung der Synthese von Diamant erforderlichen Drucks und der erforderlichen Temperatur sicherstellen kann. Insbesondere kann eine Einrichtung mit zylindrischem Reaktionsraum verwendet werden, an dessen Endflächen Scheiben aus Hartmetall oder Stahl liegen, während die Mantelfläche aus einem Material nnit Wärme- und Elektroisoliereigenschaften, beispielsweise aus Pyrophillit, besteht.
Die Erwärmung der Reaktionsmasse unter Druck kann nach einem der bekannten Verfahren vorgenommen werden, insbesondere unter Verwendung eines Graphiterhitzers, der direkt elektrolytisch beheizt wird.
Der Druck in einer Hochdruckeinrichtung wurde gemäß dem bekannten Verfahren nach der Veränderung des elektrischen Widerstandes unter Druck bei solehen Metallen wie Wismut (Bin ni-27 kbar Bini-v-89 kbar). Thallium (Tin ni-37 kbar), Barium (Bai 11-59 kbar) bestimmt Die Genauigkeit der Druckmessung in der Hochdruckeinrichtung bei einer Temperatur von 200C betrug ±6 kbar. Die Temperatur in der Hochdruckeinrichtung wurde nach den Schmelzpunkten solcher Metalle wie Mangan, Nickel, Titan, Platin bestimmt. Die Genauigkeit der Temperaturmessung in der Hochdlruckeinrichtung bei einem in der Vorrichtung herrschenden Druck von 80 kbar betrug ± 1000C.
Die praktische Durchführung der vorliegenden Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Ein homogenes Gemisch aus Graphit spektraler Reinheit und CuO mit dem Volumenverhältnis 1 :1 wurde in einen Erhitzer aus spektralreinem Graphit eingebracht und beiderseits durch Graphitscheiben verschlossen, alsdann der Einwirkung eines Drucks bis 89 kbar und einer Temperatur bis 2000° C ausgesetzt und unter diesen Bedingungen während 3 min gehalten. Unter den angegebenen Bedingungen wurden 100 Versuche durchgeführt Bei jedem Versuch wurden synthetisierte Diamanten festgestellt Diese waren meist hell und durchsichtig, da Kupfer nicht in das Gitter des Diamantkristalls eindringt
Beispiel 2
Das homogene Gemisch aus naturreinem Graphit und einem Gemisch von Cu-Verbindungen (CuO + CuK)) im Volumenverhältnis 2 :1 wurde in einen Erhitzer aus spektralreinem Graphit eingebracht und beiderseits durch Graphitscheiben verschlossen, alsdann der Einwirkung eines Druckes bis 85 kbar und einer Temperatur bis 1900° C ausgesetzt und unter diesen Bedingungen während 2 min gehalten.
Insgesamt wurden 90 Versuche durchgeführt Bei jedem Versuch wurden Diamanten festgestellt
Beispiel 3
Scheiben aus Graphit spektraler Reinheit sowie Scheiben aus CuO wurden schich'enweise in einen Graphiterhitzer eingebracht der Einwirkung eines Druckes bis 80 kbar und einer Temperatur bis 1900° C ausgesetzt und unter diesen Bedingungen während 10 min gehalten. Unter den besagten Bedingungen wurden 60 Versuche ausgeführt. Bei jedem Versuch wurden Diamanten festgestellt.
Beispiel 4
Es wurde unter denselben Bedingungen wie im Beispiel 1 gearbeitet Als Lösungsmittel wurde aber ausschließlich reines Kupfer angewendet Dieser Versuch wurde mehrmals mit geringen Druck- und Temperaturänderungen wiederholt Bei jedem Versuch wurden Diamanten festgestellt.
Beispiel 5
Es wurde unter denselben Bedingungen wie im Beispiel 1 gearbeitet. Als Medium wurde aber 2CuCOj-Cu(OH)2 verwendet. Insgesamt wurden 30 Versuche angestellt Bei allen Versuchen wurden Diamanten festgestellt.
Beispiel 6
Ein homogenes Gemisch aus Graphit und Kupfer im Volumenverhältnis 2:1 wurde in einen Erhitzer eingebracht, der Einwirkung eines Drucks bis 80 kbar und einer Temperatur bis 18000C ausgesetzt und unter diesen Bedingungen während 15 min gehalten.
Unter diesen Bedingungen wurden 13 Versuche durchgeführt Bei jedem Versuch wurden Diamanten festgestellt.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung gewonnenen Diamanten enthielten etwa 0,1% Fremdbestandtetle.

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Synthese von Diamant, bei dem ein kohlenstoffhaltiges Material der Einwirkung einer Temperatur von mindestens etwa 18000C und eines Drucks, welcher der gewählten Temperatur im Bereich der Diamantstabilität entspricht, während einer für die Bildung von Diamant ausreichenden Zeit ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem kohlenstoffhaltigen Material in unmittelbarem Kontakt mit diesem der erwähnten Einwirkung Kupfer und/oder dessen Verbindungen ausgesetzt werden, wobei die Verbindungen bei dieser Einwirkung ungebundenes Kupfer ausscheiden können. '5
Z Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem kohlenstoffhaltigen Material ein oder mehrere Kupferoxide, einzeln oder zusammen, verwendet werden.
Der Grund für die Möglichkeit der Verwendung von kr.,nfer bzw Kupferverbindungen hegt in dem verwen-Sn höTeren Druck - also nicht unter 80 kbar, während der Versuch in der bekannten Losung be. nur 73 kbar durchgeführt worden ist
Vielleicht ist auch eine zusätzliche Begründung darin 7,i sehen, daß die erfindungsgemäß eingesetzten Ausgangsprodukte, also Kupfer und Graphit, sehr rein
DE19702032083 1970-04-24 1970-06-29 Verfahren zur Synthese von Diamant Expired DE2032083C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SU1421452 1970-04-24
SU1421452 1970-04-24

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2032083A1 DE2032083A1 (de) 1971-11-04
DE2032083B2 DE2032083B2 (de) 1975-08-28
DE2032083C3 true DE2032083C3 (de) 1976-04-08

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69209175T2 (de) Diamantsynthese
DE1142346B (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
CH436096A (de) Verbundstoffkörper und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2032083C3 (de) Verfahren zur Synthese von Diamant
DE1277484B (de) Verfahren zur Herstellung farbstabiler Schmieroele
DE1567850A1 (de) Methode zur Herstellung synthetischer Diamanten unter Verwendung neuartiger Katalysatoren
DE2032083B2 (de) Verfahren zur Synthese von Diamant
DE1264424B (de) Verfahren zum kuenstlichen Herstellen von Diamanten
DE2033100A1 (de) Dispersionen von Nitriden in einem Metall oder einer Legierung und Verfahren zu deren Herstellung
CH480267A (de) Verfahren zur Herstellung künstlicher Diamanten
DE2100188C3 (de) Verfahren zur Herstelug von polykristallinen Diamantaggregaten
DE2032103B2 (de) Verfahren zur synthese von diamant
DE2226550C3 (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE2140139A1 (de) Verfahren zur Synthese der Diamanten
DE2032103C3 (de) Verfahren zur Synthese von Diamant
DE1567848A1 (de) Methode zur Herstellung kuenstlicher Diamanten ueberlegener Qualitaet mittels neuentdecktem Katalysator
DE2101868C3 (de) Verfahren zur Diamantsynthese
DE2124145C3 (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE2056764C3 (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE1130437B (de) Verfahren zur Herstellung von Acetylacetonaten
CH450374A (de) Verfahren zur Herstellung eines Presslings
DE2124145B2 (de) Verfahren zur Synthese von Diamanten
DE2226550B2 (de) Verfahren zur synthese von diamanten
DE1592472A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wolframsaeure
DE2323980C3 (de) Verfahren zur Synthese von polykristallinen Diamanten