DE2031881A1 - Haftmittel - Google Patents
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Description
Henkel & Gie GmbH 4 Düsseldorf, 26. Juni 1970
Dr. SchOe/P , 2031881
P at en tan me 1 dun g
D 4162 " Haftmittel "
Die Erfindung betrifft Haftmittel zur Verhinderung des.. ■
Gleitens bzw. Verrutschens von gestapelten Packstücken, deren Umhüllungen aus Papier, Karton oder Pappe bestehen/
auf Grundlage wäßriger Polymerisatdispersionen.
Es ist bekannt, zur Verhinderung des Gleitens und Verrutschens
gestapelter Packstücke beim Transport auf Flachpaletten oder bei der Lagerung Haftmittel zwischen die sich
berührenden Flächen der Verpackung zu bringen. Als Haftmittel
kann man wäßrige Alkalisilikatlösungen, Kautschuk- oder
Naturharz-Dispersionen sowie solche weichgemachten Polymerisat-Dispersionen
verwenden, die eine Filmbildungstemperatur von höchstens 10° G aufweisen. Sie werden im allgemeinen mit
größeren Füllstoffmengen verarbeitet. .'
Alle diese Produkte zeigen jedoch bei ihrer Verwendung Nachteile. Insbesondere ist die Klebkraft der meisten Produkte besonders
gegenüber Verpackungen mit geringer Oberflächenfestigkeit zu hoch, so daß die Verpackung beim Abstapeln durch Mate-,
rialriß beschädigt wird. Außerdem wird auch die Anforderung, bei Verpackungen mit warmen Füllgütern eine gute und ohne Oberflächenbeschädigung
trennbare Verbindung zu bewirken, oft nicht erreicht. Dies trifft insbesondere für Polyvinylacetatdispersionen
zu. Weiterhin hinterlassen die meisten Füllstoffe enthaltenden Mittel erhebliche Rückstände auf den Packstoffoberflächen,
so daß die Verpackungen unansehnlich und Bedruckungen unleserlich
werden.
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Schließlich kann dadurch das Füllgut beim Entleeren der
Gebinde durch spröde, abbröckelnde Rückstände verunreinigt werden» In verarbeitungstechnischer Hinsicht
zeigen die bisher bekannten Mittel ferner den Nachteil, daß ihre Konsistenz, ihre offene Zeit und ihre Abbindegeschwindigkeit
nicht genügend variabel einstellbar sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die geschilderten Nachteile auszuschalten und Haftmittel zu entwickeln, deren
" Eigenschaften in weiten Grenzen variiert werden können und
die bei den verschiedensten Oberflächen der Packstoffe opti-·
male Eigenschaften zeigen.
Die erfindungsgemäßen Haftmittel sind als wäßrige Paraffin-
und/oder Polyalkylendispersionen verwendet, in denen der Alkylenrest 2 bis 8 Kohlenstoffatome aufweist. Geeignet
sind insbesondere Polyäthylen- und Polypropylendispersionen. Das Paraffin bzw. Polyalkylen kann auch zu einem erheblichen
Teil durch Wachs ersetzt werden.
Als Paraffine werden solche mit Schmelzpunkten im Bereich
^ zwischen 1IO und über 100° C, vorzugsweise mit 50 bis 85° C,
eingesetzt. Die verwendbaren Polyäthylene haben durchschnittliche Molekulargewichte von 2 000 bis 25 000, vorzugsweise von 15 000 bis 20 000. Zur Herstellung der Dispersionen
dienen übliche nichtionögene oder anionische Emulgatoren
wie beispielsweise Pettalkoholpolyglykoläther oder deren Sulfatierungsprodukte. Die Menge der dispergierten Paraffine
und/oder Polyalkylene in den Haftmitteln beträgt 3 bi3 60 Gew.-JS, vorzugsweise 5 bis 40 Gew.-?, bezogen auf die gesamte Mischung.
-3 -
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Nach einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Haftmittel zusätzlich wäßrige Dispersionen von Polymerisaten und/oder modifizierten Naturharzen und/oder
von Natur- oder Synthesekautschuken. Als Polymerisate können
beispielsweise handelsübliche Dispersionen von Polyvinyläthern, Polyvinylestern oder Polyacrylaten, die gegebenenfalls
auch äußerlich weichgemacht sind, oder Mischpolymerisage derselben, verwendet werden. Als modifizierte Naturharze
kommen beispielsweise hydrierte Kolophoniumharzester, beispielsweise von Glycerin, in Betracht. Der Anteil der
Harze in den Haftmitteln kann 1 bis 25 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, betragen.
Weiterhin ist es besonders, vorteilhaft, den erfindungsgemäßen
Haftmitteln wasserlösliche natürliche oder synthetische makromolekulare Substanzen zuzusetzen. Beispielsweise
kann Xanthan-Gum oder ein wasserlöslicher Celluloseäther, aber auch Salze der Polyacrylsäure, Polyvinylpyrrolidon
oder Polyvinylalkohol verwendet werden. Unter Xanthan-Gum wird ein Polysaccharid verstanden, das im
wesentlichen aus Glukose, Mannose, dem Kaliumsalz der Glueuronsäure und Acetylgruppen im ungefähren molaren
Verhältnis von 2:1:1:1 aufgebaut ist und ferner untergeordnete Mengen Brenztraubensäure enthält .. Die"Herstellung
von Xanthan-Gum ist bekannt und erfolgt durch Einwirkung des Bakterienstammes Xanthomas campestris auf
wäßrige Lösungen von Glukose oder Stärke (vgl. Journal
of Biochemical and Microbiological Technology and Engineering, Vol. Ill, Nr. 1 (196I), S. 51 - 63). Als
Celluloseäther kommen Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxyäthylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose infrage. Der Anteil der organischen Kolloide soll etwa
0,1 bis 3,0 %a vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Gew.-?, bezogen auf
die Gesamtmischung, betragen. Die genannten Substanzen wirken
u.a. als Verdickungsmittel.
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Schließlich können die erfindungsgemäßen Haftmittel vorteilhaft zusätzlich anorganische Verdickungsmittel enthalten.
Als anorganische Verdickungsmittel können beispielsweise Bentonit oder feinstdisperse Kieselsäure eingesetzt werden».
Die anorganischen Verdickungsmittel werden in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%3 bezogen
auf die Gesamtmischung, verwendet.
Um die Haftmittel gegen Befall durch Bakterien und Pilze ^ zu schützen, können ihnen bekannte Konservierungsmittel
r zugesetzt werden, die mit den Bestandteilen der Mittel verträglich sind. Es kommen beispielsweise Formaldehyd,
phenolische Konservierungsmittel wie Pentachlorphenolate oder p-Oxybenzoesäure in Betracht.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Haftmittel erfolgt
durch Verrühren der Bestandteile bis zur Bildung einer homogenen Mischung. Soweit wasserlösliche makromolekulare
Substanzen oder anorganische Verdickungsmittel mitverwendet werden, löst bzw. dispergiert man diese vorher in einer entsprechenden
Menge Wa-ser und fügt dann die weiteren Bestandteile hinzu.
Die erfindungsgemäßen Haftmittel können beim Stapeln von
in Papier oder Pappe verpackten Gütern verwendet werden, die beim Transport, bei der Verladung oder Lagerung nicht
verrutschen, abgleiten oder gegeneinander verschoben werden dürfen. Die erfindungsgemäßen Hilfsmittel eignen sich für
die Stapelsicherung von Kartons aus Well- oder Vollpappe,
von Papiersäcken und von Einschlaggebinden mit Papieroder Pappumhüllung. Sie können auch für Packstoffe mit
empfindlichen Oberflächen eingesetzt werden» Sie werden mit besonderem Vorteil in den Fällen eingesetzt, in denen
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' I 203188Ί
eine schnelle Fixierung der Packstücke notwendig ist.
Zur Anwendung können die erfindungsgemäßen Haftmittel durch Aufstreichen oder Aufspritzen, z.B. mittels Pinsel, Bürsten
oder Walzen, vollflächig oder stellenweise auf die Kontaktflächen der Packstücke aufgebracht werden. Als besonders
vorteilhaft hat es sich erwiesen, die erfindungsgemäßen Haftmittel mittels sog. Pließdüsengeräten streifenförmig
auf die auszurüstenden Unterlagen aufzubringen.
Die erfindungsgemäßen Haftmittel werden unmittelbar nach dem Aufsetzen der Packstücke auf die Beschichtung wirksam.
Bereits nach sehr kurzer Zeit wird eine stark beanspruchbare
Anfangshaftung erreicht. Nach dem Trocknen des Klebstoff -Films und der Packstoffoberfläche ist der Klebeverbund
beim Abstapeln wieder trennbar, ohne daß die Verpackung dabei beschädigt wird.
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Henkel & Cie GmbH S·»· 6 zur PotentQitmetduna 0
B e i s ρ i e 1 e
Die Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. In der ersten Spalte der Tabelle steht die Nummer des Beispiels.
Die vier weiteren Spalten enthalten die Bestandteile des Haftmittels. Die Mischungen wurden jeweils auf
100 Gewichtsteile mit Wasser aufgefüllt.
Die zweite Spalte gibt Gewichtsteile der Paraffindispersion sowie den Schmelzpunkt des dispergierten Paraffins in Grad
Celsius an.
In der dritten Spalte findet man die Gewiehtsteile und den Prozentgehalt der Polyäthylendispersion,weiterhin das durchschnittliche
Molekulargewicht des dispergierten Polyäthylens.
Die vierte Spalte enthält die Zusätze an weiteren organischen Dispersionen. '
In der fünften Spalte ist weiterhin der Gehalt an organischen
makromolekularen Substanzen bzw. anorganischen Verdickungs- ' mitteln aufgeführt. Die Viskosität der organischen Kolloide,
wurde nach Brookfield in 2 %iger wäßriger Lösung bei ,20° C
gemessen.
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Die Herstellung der Haftmittel wurde so durchgeführt,
daß zunächst die organischen makromolekularen Substanzen und das organische Verdickungsmittel durch Rühren in
einer ausreichenden und der Rezeptur angepaßten Menge Wasser gelöst bzw. einwandfrei dispergiert wurden. In
diesen Ansatz wurden unter Rühren die Paraffin-und/oder
Polyäthylendispersion, dann gegebenenfalls die Zusätze an weiteren organischen Dispersionen sowie die restliche
Menge Wasser homogen eingearbeitet. Zur Konservierung wurde jeweils 0,3 % Formaldehyd (35 iSig) zugesetzt.
Mit den Haftmitteln wurden Verpackungen aus Papier (Säcke)',
Kartons, die teilweise bedruckt und teilweise nicht bedruckt waren, punkt- und streifenförmig beschichtet. Es war eine
gute Anfangshaftung beobachtet. Die Packstücke waren weitgehend gegen Verrutschen geschützt, konnten aber ohne Beeinträchtigung der Oberflächen wieder abgestapelt werden.
. ■ ■ . - 8■-■'■■.
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Claims (1)
1. Haftmittel zur Verhinderung des Gleitens bzw. Verrutschens
von gestapelten Packstücken in Umhüllungen aus Papier, Karton oder Pappe auf Grundlage wäßriger Dispersionen,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an Paraffinen und/oder Polyalkylenen mit einem Alkylenrest von 2 bis
8 Kohlenstoffatomen.
2. Haftmittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Ge- % halt an dispergiertem Paraffin und/oder Polyäthylen in
einer Menge von 3 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung.
3. Haftmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich in dispergierter Form Polymerisate
und/oder modifizierte Naturharze und/oder Natur- oder Synthese-Kautschuke in einer Menge von 1 bis 25 Gewichtsprozent,
bezogen auf die gesamte Mischung, enthält.
4. Haftmittel nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich wasserlösliche natürliche oder synthetische makromolekulare Substanzen in einer Menge
W von 0,1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte
Mischung, enthält.
5. Haftmittel nach Anspruch 1 bis 1I, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Bentonit oder feindisperse Kieselsäure in einer
Menge von 0,1 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte Mischung, enthält.
Beisp, Nr. Paraffindispersion Polyäthylendispersion Weitere wäßr. Dispersion
Gew. Teil
Schmelzp. Gew.- %Ce- MoJ-in°C
Teil halt Ge.w.
95
So 95
15 95
3o 2o Io
5o/52
57/60 5o/52
5o/52 57/60
85
5o/52
5o/52
7o 3o
35 8o
56 16ooo 41 15ooo
Gew. - Substanz Teil
2o 5
56 16ooo
4o 2oooo -
- Gew. halt Teil
55
Poly vinylisobutyläther
Polyvinylacetat
Glycerinester v.
hydr. Kolophonium 5o
Polyvinylacetat
Glycerinester v.
hydr. Kolophonium 5o
53
Naturkautschuk
Polyvinylisobutyl-
äther 7o
55
o, 5
o, 5
Weitere Zusätze Substanz
3o
57/60 0.5 -o,8 0.9
1.1
0.7 o", 6
Polyvinylacetat 5o 1,5
Polyvinylisobutyläthyl 55 o, 5
0.8
5,o
Xanthan-Gum 25oo HydroxyprOpy1 2ooo
Hydroxypropylcell, 6ooo Ammon. polyacrylat
Xanthan-Gum 25oo Xanthan-G um 2 5 ο ο
Hydroxypropyl 2ooo Xanthan-Gum 25oo Hydroxypropyl 25oo
faindisp.Kieselsäure 2oo Bentonit
CX) GO
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