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1. Problemstellung
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Zum kraftbetätigten Öffnen und Schließen von
Fensterflügeln
und anderen Klappen bzw. verschließbare Öffnungen in Gebäuden werden
Elektromotore mit angeflanschten Getrieben zum Antrieb zwischen
dem Blendrahmen (6) und dem Fensterflügel (5) verwendet.
Je nach Anwendung handelt es sich dabei um 24V Gleichstrommotore
oder 230V Wechselstrommotore. Mit diesen Motoren wird durch Zahnstangen,
Spindeln, Ketten o. ä.
Antriebsmedien eine bewegliche Verbindung zwischen dem Blendrahmen
(6) und dem Fensterflügel
(5) hergestellt. Die Problematik, insbesondere bei größeren Flügeln ist, dass
bei derartig angetriebenen Flügeln
auf den herkömmlichen
Verriegelungsbeschlag, best. aus mehreren Verriegelungszapfen (3),
die durch ein umlaufendes Verriegelungsband (4) am Flügel befestigt sind
und durch ein Getriebe mit einem Anschlussstück als Vierkant ausgebildet
(8) angetrieben wird, verzichtet werden muss bzw. verzichtet
wird. Wird nun bei Flügeln
mit großer
Seitenlänge
(in der Regel größer als
1,3 m) nur ein solcher Elektroantrieb zur Betätigung des Flügels angebaut,
können
Dichtigkeitsprobleme am Flügel
auftreten. Außerdem
sind selbstverständlich
die Eigenschaften im Hinblick auf Einbruchschutz sowie Verkehrslasten
(z.B. Wind, Lärm.
etc. )vermindert.
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Bisherige
Lösungen
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Um diesem Problem entgegenzuwirken,
gibt es mehrere Möglichkeiten.
Eine davon ist, dass 2 Motore an einen solchen Flügel angebaut
werden. Dabei stellt sich die Problematik, dass diese Motore synchron
laufen müssen
oder zumindest eine Tandemsicherheitsabschaltung aufweisen müssen. Eine
weitere Möglichkeit
ist, am Blendrahmen bzw. Fensterflügel an einer oder mehreren
Seiten des Flügels
eine Zusatzverriegelung mit Verriegelungsteil, durch die der Anpressdruck
des Flügels
an den Blendrahmen erhöht
wird, anzubringen. Die Betätigung
der Verriegelung erfolgt in mechanischer oder elektrischer Verbindung
mit dem elektromechanischen Antrieb. Nachteil dieser Systeme sind
die unterschiedlichen Bauteilausführungen je nach Flügelausführungen. Die
Ausführung
der Verriegelung hängt
von unterschiedlichen Parametern ab. Flügel öffnet nach innen / außen, Bänder sind
an den 4 unterschiedlichen Seiten angebracht. Dies ist auch verbunden
mit einem erhöhtem
Lager-und Verwaltungsaufwand, sowohl beim Hersteller als auch beim
Verarbeiter.
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2. Gegenstand
der Erfindung
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Die Erfindung beruht darauf, dass
die unterschiedlichen Anwendungsfälle durch eine einheitliche
Bauteilausführung
realisiert werden können. Dies
wurde insbesondere dadurch erreicht, dass die zur Verriegelung notwendige „Schiefe
Ebene" nicht im
am Blendrahmen montierten beweglichen Teil der Verriegelung angebracht
ist, sondern am Flügel
und die Ausrichtung der „Schiefen
Ebene" in Abhängigkeit
der jeweiligen Anwendungsfälle
variabel ist. Das mit der „Schiefen
Ebene" in Wirkfunktion
stehende Gegenstück
ist am beweglichen Teil des Verriegelungsbeschlages angebracht.
Durch diese Konstruktion ist es möglich, sämtliche oben beschriebene Flügelausführungen
mit einer Bauteilausführung
auszurüsten.
Während
der Linearbewegung des mit der „Schiefen Ebene" im Wirkmechanismus
stehenden Gegenstückes
gleitet dieses auf der „Schiefen
Ebene „ entlang,
wodurch der Flügel
gegen den Blendrahmen gedrückt
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wird mit anliegenden Zeichnungen näher beschrieben:
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1 zeigt
die Anordnung der Zusatzverriegelung mit Verriegelungsteil an einem
nach innen öffnenden
Fensterflügel.
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2 zeigt
die Anordnung der Zusatzverriegelung mit Verriegelungsteil an einem
nach außen öffnenden
Fensterflügel.
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3 zeigt
eine Detaildarstellung der wesentlichen Bauteile der Zusatzverriegelung
mit Verriegelungsteil in Verbindung mit einem elektromechanischen
Antrieb am geöffneten
Fenster.
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4 zeigt
einen Detailschnitt der Zusatzverriegelung
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3. Funktion
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Am Fenster ist ein elektromechanischer
Antrieb (1) montiert. Dieser öffnet bzw. schließt den Flügel. Das
Gehäuse
der Zusatzverriegelung (10) ist mit einer Adapterplatte
(9) verschraubt, in Abhängigkeit der
Anwendungsfälle
mit oder ohne Distanzhülsen (22).Die
Adapterplatte ist wiederum am Blendrahmen (6) montiert.
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Im Gehäuse der Zusatzverriegelung
ist eine Antriebseinheit (12) mit einer elektronischen
Abschaltung (11) integriert. Während des Verriegelungsvorgangs
wird über
eine Spindel (13) der Verriegelungsblock (14)
linear bewegt. Das Gehäuse
ist beidseitig mit Stopfen (16,17) verschlossen,
während über, im
Stopfen (16) integrierte Kabeldurchführungen die Verbindung mit
dem elektromechanischen Antrieb bzw. dem Stromkreis realisiert wird.
Ferner ist das Verriegelungsteil (14) so ausgeführt, dass
während
der Linearbewegung und in sämtlichen
Positionen des Verriegelungsteiles im Gehäuse(10) durch die
Nut im Gehäuse
keine Schmutzpartikel ins Gehäuseinnere
dringen können.
Die nach Montage der Zusatzverriegelung 4 sichtbaren Gehäusebohrungen werden
mit den Verschlusstopfen (21) verschlossen. Für die unterschiedlichen
Anwendungsfälle
sind Verriegelungsbolzen (19,20) unterschiedlicher
Länge notwendig.
Zur Aufnahme des jeweiligen Verriegelungsbolzens (19,20)
ist das Verriegelungsteil mit Sacklochbohrungen (18) versehen.
Je nach Anwendungsfall wird der notwendige Verriegelungsbolzen verwendet.
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Unmittelbar gegenüber der Gehäuseausfräsung ist am Flügel der
Befestigungswinkel (24) montiert. Am Befestigungswinkel
ist der Abrollblock (25) montiert. Dieser kann in 6 verschiedenen
Positionen mit dem Befestigungswinkel verschraubt werden, was bzgl.
der Realisierung der unterschiedlichen Anwendungsfälle notwendig
ist. Als Sicherung gegenüber
Verdrehen dient ein Zylinderkerbstift, der von beiden Seiten in
den Abrollblock eingeschlagen werden kann und aufgrund seiner Länge auf
der mit dem Befestigungswinkel formschlüssigen Seite vorsteht. Dieser
vorstehende Stift wird im Längsschlitz
des Befestigungswinkels geführt.
Ferner ist die Ausfräsung des
Gehäuses
bzw. des Verriegelungsblockes so dimensioniert, dass nach Schließen des
Flügels
durch den elektromechanischen Antrieb, also unmittelbar vor Beginn
der Linearbewegung des Verriegelungsblockes bzw. des Verriegelungsbolzens
der Abrollblock vollständig
in die Ausfräsung
eingreift, d.h. die volle Breite des Abrollblockes für den Verriegelungsvorgang
genutzt werden kann.
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Je nach Anwendungsfall wird die Zusatzverriegelung
bzw. das zugehörige
Verriegelungsteil montiert. Die für sämtliche möglichen Anwendungsfälle notwendigen
Teile sind im Lieferumfang enthalten.
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Anwendungsfall
I
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
Aluminium-Flügel
/ DIN Rechts, (Flügelüberstand:
10mm) Das Gehäuse
(10) wird mit der Adapterplatte (9) montiert,
d.h., die mitgeliöferten
Distanzhülsen
(22) finden bei diesem Anwendungsfall keine Verwendung.
Die Anordnung der Gehäuseausfräsung zur
Ausfräsung
der Adapterplatte bzw. die Lage der Ausfräsung der Adapterplatte zum
Flügel wird
wie in 3 dargestellt,
realisiert. Der Verriegelungsbolzen (19) wird am Verriegelungsblock
(14) in der Sacklochbohrung (19a) montiert. Der
Abrollblock (25) wird in der Ausrichtung wie in 3 dargestellt, am Befestigungswinkel
(24) montiert, wobei das Gewinde (24a) Verwendung
findet. Der Zylinderkerbstift (26) wird wie in 3 dargestellt, in den Abrollblock bündig eingeschlagen,
sodass er auf der gegenüberliegenden
Seite vorsteht und somit im Schlitz des Befestigungswinkels als
Stabilisierung dient. Die Zwischenplatte (23) findet hier
keine Verwendung. Das Gehäuse
wird mit den Stopfen (16,17) bzw. mit den Verschlussstopfen
(21) verschlossen, wie in 3 dargestellt.
Die elektrische Anbindung erfolgt ebenso wie in 3 dargestellt. Der Verriegelungsvorgang läuft ab wie
oben beschrieben.
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Anwendungsfall
II
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
Aluminium-Flügel
/ DIN Links , (Flügelüberstand:
10mm)
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Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles
wie unter Anwendungsfall I, mit Ausnahme der folgenden Änderungen:
Da in der Praxis in einem Bauvorhaben in der Regel sowohl DIN Rechts-
als auch DIN Links-Flügel
mit ZVEs ausgerüstet
werden, muss gewährleistet
sein, dass die Strom- bzw. Steuerungsleitungen in beiden Fällen von
einer Seite zugeführt
werden. Aus diesem Grund wird bei Montage der ZVE an einem DIN Links-Flügel die
Adapterplatte wie gehabt am Blendrahmen montiert, d.h., die Ausfräsung der
Adapterplatte ist wiederum zum Flügel gerichtet. Die ZVE wird
jetzt allerdings um 180° gedreht,
d.h., die Kabelzuführung
erfolgt von derselben Seite wie bei dem entsprechenden DIN Rechts-Flügel und
die Lage der Gehäuseausfräsung relativ
zum Flügel
ist identisch wie bei obigem Anwendungsfall. Montiert wird wiederum
der Verriegelungsbolzen (19) und zwar wiederum in der Sacklochbohrung,
welche der Adapterplatte am nächsten
ist. Der Befestigungswinkel mit Abrollblock wird relativ zum Verriegelungsbolzen
montiert wie, unter Anwendungsfall 1, während es hierzu erforderlich
ist, ebenso den Abrollblock um 180° gedreht am Befestigungswinkel
zu montieren.
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Anwendungsfall
III
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
DIN Rechts-Flügel,
bündig
mit dem Blendrahmen. Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles
wie unter Anwendungsfall I, mit Ausnahme der folgenden Änderungen:
Der Abrollblock (25) wird in der Ausrichtung wie in 3 dargestellt, am Befestigungswinkel
(24) montiert, wobei das Gewinde (24b) Verwendung
findet.
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Anwendungsfall
IV
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
DIN Links-Flügel,
bündig
mit dem Blendrahmen. Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles
wie unter Anwendungsfall II, mit Ausnahme der folgenden Änderungen:
Bei der Montage des Abrollblockes (25) mit dem Befestigungswinkel
(24) findet das Gewinde (24b) Verwendung.
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Anwendungsfall
V
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
Holz-Flügel
/ DIN Rechts, (Flügelüberstand:
ca. 20mm) Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles wie unter
Anwendungsfall I, mit Ausnahme der folgenden Änderungen: Das Gehäuse (10)
wird unter Verwendung der Distanzhülsen (22) wie in 3 dargestellt, mit der Adapterplatte
(9) verschraubt.
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Anwendungsfall
VI
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
innen öffnenden
Holz-Flügel
/ DIN Links, (Flügelüberstand: ca.
20mm) Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsfeiles wie unter Anwendungsfall
II, mit Ausnahme der folgenden Änderungen:
Das Gehäuse
(10) wird unter Verwendung der Distanzhülsen (22) mit der
Adapterplatte (9) verschraubt.
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Anwendungsfall
VII
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
außen öffnenden
DIN Rechts-Flügel
Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles wie unter Anwendungsfall
1, mit Ausnahme der folgenden Änderungen:
Das Gehäuse
(10) wird um die halbe Gehäusebreite in die Fensteröffnung versetzt
mit der Adapterplatte(9) montiert, d.h. die mitgelieferten
Distanzhülsen
(22) finden bei diesem Anwendungsfall keine Verwendung.
Der Verriegelungsbolzen (20) wird am Verriegelungsblock
(14) in der Sacklochbohrung (20a) montiert. Der
Abrollblock (25) wird am Befestigungswinkel (24)
montiert, wobei entweder das Gewinde (24b) oder das Gewinde
(24c) Verwendung findet. Die Lage der „Schiefen Ebene" des Abrollblockes
ist bezogen auf seine Breitseite um 180 ° gedreht montiert. Der Befestigungswinkel
wird mit der Zwischenplatte (23) am Flügel verschraubt.
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Anwendungsfall
VIII
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Montage der ZVE-UNI an einem nach
außen öffnenden
DIN Links-Flügel
. Montage der ZVE bzw. des Verriegelungsteiles wie unter Anwendungsfall
II, mit Ausnahme der folgenden Änderungen: Das
Gehäuse
(10) wird um die halbe Gehäusebreite in die Fensteröffnung versetzt
mit der Adapterplatte(9) montiert, d.h. die mitgelieferten
Distanzhülsen
(22) finden bei diesem , Anwendungsfall keine Verwendung.
Der Verriegelungsbolzen (20) wird am Verriegelungsblock
(14) in der Sacklochbohrung (20a) montiert. Der
Abrollblock (25) wird am Befestigungswinkel (24)
montiert, wobei entweder das Gewinde (24b) oder das Gewinde
(24c) Verwendung findet. Die Lage der „Schiefen Ebene" des Abrollblockes zum
Befestigungswinkel ist bezogen auf seine Breitseite um 180 ° gedreht
montiert. Der Befestigungswinkel wird mit der Zwischenplatte (23)
am Flügel verschraubt.
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4. Kennzeichen
der Erfindung
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
eine einheitliche Bauteilausführung
für sämtliche
in der Praxis vorkommende Anwendungsfälle geeignet ist. Ebenso Kennzeichen
der Erfindung ist die geschlossene Bauteilausführung sowohl im Stillstand
als auch während
der Linearbewegung.
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5. Anwendungsgebiet
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Zusatzverriegelungen werden u.a.
in Rauch- und Wärmeabzugsanlagen
verwendet, an groß dimensionierten
Flügeln
die meist schwer zugänglich sind.
Zumeist handelt es sich um hohe Räume öffentlicher Gebäude, ebenso
wie Gewerberäume
oder Hallen im Allgemeinen in Betracht kommen.