-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für einen Flügel insbesondere von einer schwenkbaren Tür, Fenster oder Klappe. Die Erfindung lässt sich insbesondere vorteilhaft einsetzen bei Türen oder Fenstern von Gebäuden, die besondere hygienische Vorsorgemaßnahmen erfordern wie z. B. Krankenhäuser und Arztpraxen, wo generell eine berührungslose Betätigung dieser Flügel notwendig ist.
-
Es sind Antriebsvorrichtungen für Flügel bekannt, beispielsweise von Fensterflügeln, bei denen ein Elektromotor ein Gestänge bewegt, wodurch eine am Rahmen und Flügel befestigte Schere geöffnet und geschlossen wird. Bekannt ist aus der Druckschrift
DE 10 2005 006 313 A1 ein Antrieb für einen Flügel, der eine Drehkippschere zum Öffnen und Schließen des Flügels sowie eine elektromotorische Antriebsvorrichtung mit einer Schubkette umfasst. Nachteilig an solchen Anordnungen ist der große Bauraum der benötigten Komponenten, wodurch eine einfache zusätzliche Montage eines solchen Antriebes verhindert wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Antriebsvorrichtung für Flügel herzustellen, wodurch insbesondere ein komfortables und kontrolliertes Öffnen und Schließen von Flügeln ermöglicht wird und welche mit geringem technischen Aufwand realisiert werden kann.
-
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
-
Die Antriebsvorrichtung weist erfindungsgemäß einen Antriebsmotor, ein Umsetzungsgetriebe sowie einen verfahrbaren Mitnehmer am Umsetzungsgetriebe auf, wobei der Flügel über eine Drehachse drehbar an einen Rahmen befestigt ist. Ferner ist am Flügel eine Gleitführung für den Mitnehmer zum Öffnen und Schließen des Flügels angeordnet.
-
Es wird somit eine Antriebsvorrichtung bereitgestellt, die mittels einem Mitnehmer direkt in die Gleitführung des Flügels eingreift, so dass die Kraft zum Öffnen und/oder Schließen unmittelbar am Flügel wirkt, um ein sicheres und kontrolliertes Öffnen und Schließen zu ermöglichen. Zugleich ist es durch den direkten Eingriff des Mitnehmers möglich, eine hohe Kraft insbesondere beim Schließen des Flügels bereitzustellen. Vorzugsweise entfernt sich der Mitnehmer beim Schließen von der Drehachse und trägt so dazu bei, dass der Flügel mit einer hohen Kraft geschlossen wird und sicher verschlossen bleibt. Bei der umgekehrten Öffnung nähert sich der Mitnehmer bevorzugt der Drehachse und stellt so eine ausreichende Öffnungskraft bei hoher Winkelgeschwindigkeit bereit. Die Gleitführung trägt ferner dazu bei, dass die Kraft zum Öffnen und/oder Schließen des Flügels in variabler Weise erzeugt werden kann, und zwar derart, dass insbesondere hohe Kräfte für ein anfängliches Öffnen bzw. abschließendes Schließen des Flügels zur Verfügung stehen. Auf diese Weise kann der Flügel zuverlässig geöffnet oder geschlossen werden.
-
Das Umsetzungsgetriebe ist vorzugsweise ein Spindelantrieb, um eine sichere und direkte Umsetzung zu ermöglichen. Beim Spindelantrieb ist dann bevorzugt eine Spindel mit Trapezgewinde vorgesehen, die insbesondere geeignet ist größere Kräfte zu übertragen und bei höherer Steigung des Gewindes mit geringeren Drehzahlen auszukommen. Denkbar ist auch ein Zugmitteltrieb beispielsweise mittels Riemen, Seilen oder Ketten. Um ein Übersetzungsverhältnis und/oder eine zusätzliche Selbsthemmung des Antriebes zu ermöglichen, kann ferner auch ein Schneckengetriebe vorgesehen werden.
-
Das angetriebene Umsetzungsgetriebe kann parallel zum Flügel, der sich in einer Geschlossenstellung befindet, verlaufen. Dies ermöglicht eine kompakte Anordnung des Umsetzungsgetriebes am Rahmen des Flügels.
-
Bevorzugt ist die Gleitführung in einem Winkel relativ zum Flügel an diesem angeordnet, und zwar derart, dass der Scheitelpunkt des Winkels auf der Seite der Drehachse des Flügels liegt. Je größer der Winkel für die Gleitführung gewählt wird, desto größer ist die resultierende Kraft beim Eingriff des Mitnehmers in die Gleitführung, die senkrecht auf die Oberfläche des Flügels wirkt und das Verdrehen des Flügels um die Drehachse bewirkt. Auf diese Weise kann eine größere resultierende Kraft für das Verschwenken des Flügels erzeugt werden. Bevorzugt beträgt der Winkel nicht mehr als 55°, besonders bevorzugt nicht mehr als 45°. Der Winkel ist in der Regel so gewählt, dass der vorhandene Bauraum für die Gleitführung am Flügel ausgenutzt wird.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Gleitführung bereichsweise winkelig angeordnete Bereiche. Die Gleitführung besitzt vorzugsweise mehrere Bereiche, die mit unterschiedlichen Winkeln relativ zum Flügel angeordnet sind. Auf diese Weise kann die Kraft zum Verschwenken des Flügels sowie die Bewegungsdynamik beim Öffnen oder Schließen für unterschiedliche Bereiche der Gleitführung angepasst werden. Da regelmäßig beim anfänglichen Öffnen und abschließenden Schließen des Flügels die größten Kräfte benötigt werden, ist vorzugsweise ein dementsprechender Bereich der Gleitführung insbesondere an dem der Drehachse abgewandten Ende der Gleitführung mit einem größeren Winkel relativ zum Flügel ausgestaltet. Es gelingt so, den Flügel in zuverlässiger Weise zu öffnen und umgekehrt sicher zu verschließen.
-
Alternativ oder ergänzend kann die Gleitführung zu diesem Zweck auch kurvenförmige und/oder bogenförmige Bereiche umfassen, wodurch ein besonders fließender Kraftübergang ermöglicht wird. Der Verschleiß der Gleitführung insbesondere an den Übergängen unterschiedlicher Bereiche kann auf diese Weise verringert werden. Es ist dann auch vorteilhaft, einen kurvenförmigen und/oder bogenförmigen Bereich an dem der Drehachse zugewandten Ende der Gleitführung anzuordnen, da in diesem Bereich in der Regel große Beanspruchungen für die Gleitführung auftreten.
-
Das Umsetzungsgetriebe ist vorzugsweise in einem Winkel relativ zum Rahmen an diesem angeordnet, wobei der so gebildete Winkel sich zur Drehachse des Flügels hin öffnet. Je größer der Winkel für das Umsetzungsgetriebe gewählt ist, desto größer ist die resultierende Kraft beim Eingriff des Mitnehmers in die Gleitführung durch die das Verdrehen des Flügels um die Drehachse bewirkt wird. Das Umsetzungsgetriebe kann unmittelbar oberhalb der Gleitführung angeordnet werden, so dass der Mitnehmer im Wesentlichen senkrecht in die Gleitführung eingreift. In diesem Fall wird das Umsetzungsgetriebe vorzugsweise versetzt zur Drehachse des Flügels angeordnet, und zwar derart, dass der Mitnehmer in der Offenstellung des Flügels einen möglichst großen Abstand zum Rahmen und zur Drehachse des Flügels bildet. Je größer der Abstand zur Drehachse gewählt wird, desto größer ist das erreichbare Drehmoment durch den Eingriff des Mitnehmers in die Gleitführung. Es gelingt so, den Flügel weit zu öffnen und die benötigten Kräfte dafür gering zu halten. Erfolgt der Eingriff des Mitnehmers mit Hilfe eines Verbindungsarmes insbesondere eines abgewinkelten Verbindungsarmes, so kann das Umsetzungsgetriebe parallel zur Bahn des Mitnehmers in der Gleitführung am Rahmen, im Rahmen oder hinter dem Rahmen angeordnet werden. In diesem Fall wird die Bahn des Mitnehmers versetzt zur Drehachse geführt, um die oben beschriebenen Vorteile zu erreichen.
-
Um den vorhandenen Bauraum am Rahmen und am Flügel zweckmäßig auszunutzen, bilden die Gleitführung und die Bahn des Mitnehmers einen möglichst großen Winkel zueinander. Die Bahn des Mitnehmers wird vorzugsweise durch ein parallel dazu angeordnetes Umsetzungsgetriebe realisiert, welches optional einen Verbindungsarm für den Mitnehmer aufweist. Je größer der dadurch gebildete Winkel zueinander ist, desto größer ist die resultierende Kraft senkrecht zur Fläche des Flügels, die maßgeblich das Verschwenken des Flügels um die Drehachse bewirkt. Auf diese Weist kann die benötigte Kraft zum Öffnen und Schließen des Flügels mit geringem Aufwand erzeugt werden. Das Umsetzungsgetriebe kann demzufolge auch mit einem kleinen Antrieb betrieben werden.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Mitnehmer einen Verbindungsarm auf, über den der Mitnehmer verfahrbar am Umsetzungsgetriebe geführt wird. Der Verbindungsarm kann insbesondere auch in abgewinkelter Form ausgestaltet sein, um so einen sicheren Eingriff des Mitnehmers beispielsweise um einen Winkel von 90° herum zu ermöglichen. Das Umsetzungsgetriebe ist dann vorzugsweise im Rahmen oder hinter dem Rahmen angeordnet, so dass mit Hilfe des abgewinkelten Verbindungsarmes gleichermaßen ein senkrechter Eingriff des Mitnehmers in die Gleitführung ermöglicht wird. Auf diese Weise kann das Umsetzungsgetriebe flexibel am Rahmen, im Rahmen und/oder hinter dem Rahmen angeordnet werden. Eine Anordnung hinter dem Rahmen also auf der dem Flügel gegenüberliegenden Seite des Rahmens ist insbesondere vorteilhaft bei Rahmen, die im Inneren nicht genügend Platz für eine Montage des Umsetzungsgetriebes bieten.
-
Die Gleitführung ist in einer Ausführungsform an der Seite des Flügels angeordnet, die dem Umsetzungsgetriebe zugewandt ist. Gleitführung und Umsetzungsgetriebe sind bevorzugt benachbart oder angrenzend am Flügel sowie am Rahmen angeordnet. In diesem Fall kann der verfahrbare Mitnehmer direkt in die Gleitführung eingreifen und ein Gestänge wie beispielsweise beim eingangs beschriebenen Stand der Technik mittels Drehkippscheren oder Schiebegestänge ist nicht erforderlich. Dies ermöglicht einen einfachen Aufbau des Antriebs. Des Weiteren befindet sich dann in der geöffneten Stellung des Flügels kein Gestänge oder anderes Bauteil zwischen dem verschwenkten Flügel und Rahmen. Der geöffnete Flügel lässt sich somit im gesamten Öffnungsbereich vollständig nutzen, ohne dass Bauteile die Sicht oder Nutzung behindern. Durch den kompakten Aufbau lässt sich die Antriebsvorrichtung zudem auch mit geringem technischen Aufwand an vorhandene Flügel montieren. Die Gleitführung kann als Schiene mit seitlichen Wandungen ausgestaltet sein. Alternativ kann die Gleitführung auch als Schiene mit Vertiefung insbesondere einer Nut ausgeführt werden, in der der Mitnehmer verschiebbar eingreifen kann.
-
Um ein Verdrehen des Mitnehmers aus der Gleitführung heraus zu verhindern, umfasst der Mitnehmer in einer Ausführungsform einen Ausleger als Stützkonstruktion. Der Ausleger steht dann im Eingriff mit einer weiteren Gleitführung, die parallel zum Umsetzungsgetriebe verläuft. Vorzugsweise ist der Ausleger rechtwinklig zum Mitnehmer angeordnet, und zwar derart, dass die Gleitführung für den Ausleger am Rahmen vorgesehen ist. Der Ausleger stützt den Mitnehmer zusätzlich in der weiteren Gleitführung ab und verhindert insbesondere in der 90° Offenstellung des Flügels ein Verdrehen des Mitnehmers aus der Gleitführung heraus. Der Ausleger kann als Gabel ausgeführt sein, die eine Gleitführung in Form eines Rohres umgreift. Durch das Umgreifen des Rohres wird ein Verdrehen des Mitnehmers verhindert werden. Die Gleitführung kann auch in vorteilhafter Weise als Schiene mit Nut ausgeführt sein, in die der Ausleger eingreift.
-
Alternativ oder ergänzend kann die Gleitführung insbesondere am Flügel einen Hinterschnitt zur Fixierung des Mitnehmers senkrecht zur Verfahrebene aufweisen. Beispielsweise kann die Gleitführung im Bereich der Öffnung enger ausgestaltet sein als eine innenliegende Nut. Der Mitnehmer ist entsprechend am eingreifenden Teil weiter ausgestaltet, um ein Verschieben des Mitnehmers aus der Gleitführung heraus, also senkrecht zur Verfahrebene, zu verhindern. Auf diese Weise kann ein Verdrehen des Mitnehmers aus der Gleitführung heraus gleichermaßen verhindert werden, ohne dass ein zusätzlicher Ausleger mit Gleitführung erforderlich ist.
-
In einer Ausführungsform der Erfindung sind Mitnehmer und Gleitführung formschlüssig zueinander ausgestaltet, und zwar so, dass eine Bewegung senkrecht zur Gleitführung, also senkrecht zur Verfahrrichtung, verhindert wird. Die formschlüssige Ausgestaltung kann beispielsweise mit Hilfe einer Schwalbenschwanzführung realisiert werden. Der Formschluss zwischen Gleitführung und Mitnehmer ist bevorzugt so dimensioniert, dass ein Verfahren des Mitnehmers in der Gleitführung reibungsfrei möglich ist, ein Verschieben senkrecht zur Verfahrebene jedoch verhindert wird. Die formschlüssige Aufnahme des Mitnehmers in der Gleitführung erhöht die Stabilität des Eingriffs und sichert den Mitnehmer verbessert in der Gleitführung.
-
Der Mitnehmer weist vorzugsweise am distalen Ende eine drehbar gelagerte Scheibe auf, deren Achse insbesondere parallel zur Drehachse des Flügels verläuft. Die Scheibe kann dann an der Gleitführung insbesondere an seitlichen Wandungen beispielsweise einer Nut abrollen. Der Eingriff zwischen Mitnehmer und Gleitführung erfolgt so über ein Abrollen der Scheibe, so dass der Verschleiß zwischen beiden Bauteilen verringert werden kann.
-
Der Mitnehmer ist bevorzugt aus einem metallischen Werkstoff wie Stahl oder Messing gefertigt, und zwar derart, dass zwischen Mitnehmer und Gleitführung eine geeignete Werkstoffpaarung mit günstigen Schmiereigenschaften und Festigkeiten entsteht. Die Länge des Mitnehmers, die sich im Wesentlichen vom Umsetzungsgetriebe bis zur Gleitführung erstreckt, beträgt vorzugsweise nicht mehr als 60 mm, besonders bevorzugt nicht mehr als 40 mm. Eine derartige Ausgestaltung stellt eine direkte Kraftübertragung auf die Gleitführung mit kurzen Hebelarmen sicher. Durch das Vorsehen eines Verbindungsarmes für den Mitnehmer insbesondere eines abgewinkelten Verbindungsarmes kann die Kraftübertragung auch bei größeren Abständen zwischen Umsetzungsgetriebe und Gleitführung des Flügels sichergestellt werden.
-
In einer Ausführungsform ist die Gleitführung als Linearführung ausgestaltet, um eine möglichst reibungsfreie Translation des Mitnehmers sowie eine hohe Steifigkeit der Bauteile zu ermöglichen.
-
Um ein Verschwenken des Flügels mit kurzen Verfahrwegen des Mitnehmers zu ermöglichen, ist in einer Ausführungsform vorgesehen, die Gleitführung kürzer als die Seite des Flügels auszugestalten, an der die Gleitführung angeordnet ist. Je kürzer die Gleitführung ausgestaltet ist, desto kleiner ist die Bahn des Mitnehmers in der Gleitführung für das Verschwenken des Flügels. Daraus ergibt sich insgesamt ein kompakter Aufbau der Antriebsvorrichtung am Flügel sowie Rahmen. Um ausreichend Stabilität und Festigkeit der Bauteile zu gewährleisten, ist die Länge der Gleitführung bevorzugt nicht kleiner als 1/6, besonders bevorzugt nicht kleiner als ein 1/5 der gesamten Flügelseite an der die Gleitführung angebracht ist.
-
Vorzugsweise kann der Mitnehmer auch als Verriegelungselement für den Flügel verwendet werden. Durch Stillstand und/oder Arretierung des Mitnehmers kann insbesondere ein Öffnen und/oder Schließen des Flügels verhindert werden.
-
In einer Ausführungsform verriegelt der Mitnehmer den Flügel an mehreren Stellen des Rahmens mit Hilfe von Verbindungsgliedern. Ein oder mehrere Verriegelungszapfen des Flügels können dann durch den Mitnehmer betätigt werden, so dass ein separates manuelles Ver- und Entriegeln des Flügels entfällt. Durch die Kopplung des Mitnehmers mit dem Verriegelungsmechanismus des Flügels kann zeitgleich mit einem Öffnen und/oder Schließen eine Verriegelung und/oder Entriegelung des Flügels durchgeführt werden. Der Flügel lässt sich demgemäß auf komfortable Art und Weise sichern.
-
Vorzugsweise weist die Antriebsvorrichtung eine Steuervorrichtung auf. Die Steuervorrichtung ist bevorzugt für eine automatische Steuerung des Öffnungs- und/oder Schließvorgangs ausgelegt, so dass beispielsweise zeitgesteuert ein Öffnen und/oder Schließen des Flügels ermöglicht wird. Alternativ oder ergänzend kann die Antriebsvorrichtung Sensorik zur Messung und/oder Kontrolle von Veränderungen umfassen, um in Abhängigkeit davon beispielsweise das Öffnen und/oder Schließen des Flügels zu steuern. Eine derartige Antriebsvorrichtung kann genutzt werden, um selbsttätig und/oder entsprechend den erfassten Veränderungen wie z. B. durch einen Bewegungsmelder ein Öffnen und/oder Schließen des Flügels auszuführen. Die berührungslose Betätigung der Antriebsvorrichtung ist insbesondere vorteilhaft bei Gebäuden, die besondere hygienische Vorsorgemaßnahmen erfüllen müssen, wie dies regelmäßig bei Krankenhäusern und Arztpraxen erforderlich ist.
-
Der Antrieb kann sowohl für Dreh, Kipp, Klapp und/oder Schwingflügel unabhängig von der Anschlagsart, also einwärts oder auswärts, vorgesehen werden. Besonders bevorzugt ist die Montage des Antriebs am, im oder hinter dem Rahmen und die Montage der Gleitführung am Flügel, da dadurch der Bauraum in vorteilhafter Weise ausgenutzt werden kann. Bei Flügeln die ausreichend Bauraum aufweisen, kann auch eine Montage des Umsetzungsgetriebes nebst Antrieb am Flügel und der Gleitführung am Rahmen vorteilhaft realisiert werden, was hiermit auch zur Erfindung gehörig beansprucht wird. Bei besonders großen und/oder schweren Flügeln ist es besonders bevorzugt, auf einer gegenüberliegenden Seite des Flügels eine weitere erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung vorzusehen, die insbesondere über einen gemeinsamen Antriebsmotor angetrieben wird. Dies ermöglicht es, auch große Flügel sicher und synchron zu öffnen und zu schließen.
-
Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsformen der Erfindung zu deren besseren Verständnis näher beschrieben und erläutert, wobei in den Figuren:
-
1 eine Aufsicht einer Ausführungsform der Erfindung,
-
2 eine Aufsicht einer Ausführungsform im geöffneten Zustand des Flügels,
-
3 eine Aufsicht einer weiteren Ausführungsform, und
-
4 eine Aufsicht im weit geöffneten Zustand des Flügels zeigt.
-
1 zeigt schematisch eine Antriebsvorrichtung für einen Fensterflügel 2, und zwar von oben betrachtet. Dargestellt ist ein Fensterrahmen 3 an dem mittels eines Scharniers 7 ein Fensterflügel 2 drehbar gelagert ist. Der Fensterflügel 2 kann über die Antriebsvorrichtung 1 geöffnet und geschlossen werden.
-
Die Antriebsvorrichtung 1 umfasst einen Antriebsmotor 6 und ein Umsetzungsgetriebe in Form einer Spindel 5 und eines darauf verfahrbaren Schlittens 4. Antriebsmotor 6 und Umsetzungsgetriebe sind bevorzugt über Befestigungselemente 9 an den Rahmen 3 befestigt, so dass der Schlitten 4 relativ dazu verfahren kann. Der Schlitten 4 wiederum ist mit einem (nicht dargestellten) Mitnehmer verbunden, der in die Gleitführung 8 des Fensterflügels 2 eingreift. Die Gleitführung 8 kann beispielsweise als Führungsschiene mit seitlichen Wandungen oder mit Vertiefungsnut ausgestaltet sein. Die Gleitführung 8 ist in einem Winkel relativ zum Flügel an diesem angeordnet, und zwar so, dass Gleitführung 8 und die dem Rahmen 3 zugewandte Flügelkante 10 einen Winkel bilden. Der Scheitelpunkt des Winkels befindet sich vorzugsweise in der Nähe der Drehachse des Flügels 2. Die Gleitführung 8 ist so ausgestaltet, dass das der Drehachse zugewandte Ende der Gleitführung 8 in der geschlossenen Stellung des Fensterflügels 2 näher am Rahmen 3 angeordnet ist als das gegenüberliegende Ende der Gleitführung 8. Der über die angetriebene Spindel 5 verfahrene Mitnehmer bewegt sich entlang der Gleitführung 8 und kann so den Fensterflügel 2 um die Drehachse des Scharniers 7 bewegen.
-
In 2 ist dieselbe Anordnung im verschwenkten Zustand des Fensterflügels 2 dargestellt. Der Öffnungswinkel des Fensterflügels 2 ist abhängig vom Verfahrweg des Mitnehmers in der Gleitführung 8. Um das Verschwenken des Fensterflügels 2 zu optimieren, kann die Gleitführung 8 mehrere unterschiedliche Bereiche mit verschiedenen Steigungswinkeln umfassen. Weiterhin kann die Gleitführung 8 in vorteilhafter Weise auch kurvenförmige und/oder bogenförmige Bereiche umfassen. Besonders vorteilhaft ist es, derartig ausgestaltete Bereiche in der Nähe der Drehachse des Flügels 2 anzuordnen, um eine möglichst gleichmäßige Bewegung beim Öffnen und/oder Schließen des Flügels 2 zu erreichen.
-
In 3 ist eine Ausführungsform dargestellt, in der das Umsetzungsgetriebe in Form einer Spindel 5 in einem Winkel relativ zum Fensterrahmen 3 angeordnet ist. Der Winkel des Umsetzungsgetriebes öffnet sich hierbei zur Drehachse hin. Die Spindel 5 verläuft dabei nicht durch die Drehachse 7, sondern versetzt dazu. Die Spindel 5 und die Gleitführung 8 bilden einen möglichst großen Winkel zueinander. Der Fensterflügel 2 lässt sich auf diese Weise weit öffnen und die hierzu benötigten Kräfte bleiben gering, so dass ein geeignet dimensionierter kleiner Motor 6 für ein zuverlässiges Öffnen und Schließen ausreicht.
-
4 zeigt eine weitere Ausführungsform im weit geöffneten Zustand des Flügels 2, wobei die Gleitführung 8 am Fensterflügel 2 mehrere winkelig angeordnete Bereiche umfasst. Die Winkel der Gleitführung 8 relativ zur Flügelkante 10 sind so ausgestaltet, dass diese von der Drehachse 7 weg größer sind. Vorzugsweise ist das der Drehachse 7 gegenüberliegende Ende der Gleitführung 8 mit einem vergleichsweise großen Winkel ausgestaltet, so dass in diesem Bereich durch den Eingriff des Mitnehmers größere Kräfte resultieren, die ein anfängliches Öffnen und/oder abschließendes Schließen des Flügels 2 erleichtern.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Fensterflügel
- 3
- Fensterrahmen
- 4
- Schlitten
- 5
- Spindel
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Scharnier
- 8
- Gleitführung
- 9
- Befestigungselement
- 10
- Flügelkante
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005006313 A1 [0002]