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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Kantenbearbeitung von Laminaten, Parkett oder dergleichen.
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Aus dem Stand der Technik sind Vorrichtungen
bekannt, mit denen insbesondere Laminatbodenbretter bzw. Fertigparkettbretter
hergestellt werden. Bei der Herstellung derartiger Laminat- oder Parkettbretter
werden sogenannte Doppelendprofiler verwendet, die die Seitenkanten
der Fußbodenbretter
bearbeiten. Diese werden gesägt
und profiliert. so dass die Einzelbretter an ihren Längskanten
bzw. ihren Querkanten Formschlussverbindungen erhalten, wie beispielsweise
eine Nutfederprofilierung, so dass die einzelnen Laminatfußbodenbretter
bzw. Parkettbretter ineinander gesteckt werden können. Als nachteilig bei derartig
hergestellten Laminat- bzw. Parkettbrettern wird es angesehen, dass
insbesondere beim Verlegen derartiger Bretterelemente insbesondere
im Formschlussbereich scharfkantige Bereiche durch die Fer tigung
verbleiben, die beim Verlegen derartiger Laminat- bzw. Parkettbretter
zu Verletzungen führen.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung
eine Vorrichtung zur Kantenbearbeitung von Laminaten, Parkett o.
dgl. derart weiter zu bilden, die insbesondere die scharfkantigen
Bereiche entfernt.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Vorrichtung zur Kantenbearbeitung sich durch einen rotierenden
Schleifkörper,
der unter einem Winkel zum Werkstück an einer Halterung derart
angeordnet ist, selbsttätig
an das Werkstück
zur gleichbleibenden Entgratung anpasst. Aufgrund dieser Ausbildung
wird erreicht, dass beim Produktionsprozess von derartigen Laminat-
oder Parkettfußbodenbrettern
eine Vorrichtung zur Kantenbearbeitung integriert wird, die die
Scharfkantigkeit an den Werkstücken
entfernt. Dies erfolgt dabei durch einen rotierenden Schleifkörper, der
aus einer Scheibe gebildet ist. Die Scheibe liegt dabei an dem Werkstück an, wobei
der Schleifkörper
ein Diamantschleifkörper
ist, der insbesondere die hinreichende Härte aufweist, um den Entgratungsprozess
sauber durchzuführen.
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Um eine exakte Schleiftiefe zu erreichen, sind
jeweils vor- und nachgeschaltete, mit dem Werkstück in Kontakt stehende Distanzrollen
im Bereich des Schleifkörpers
angeordnet. Wird also das Laminat- oder Parkettbrett auf die Distanzrollen
gedrückt, drückt sich
von unten her, die unter einem Winkel stehende Schleifscheibe gegen
die Kante, so dass eine exakte Schleiftiefe gegeben ist. Die spitze
Kante wird dabei gleichmäßig entgratet,
ohne dass es dabei zu Schleifschäden
in der Fläche
des Laminat- oder des Parkettbodenbrettes kommt.
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In vorteilhafter Weise besteht dabei
die Halterung aus einem ersten Rahmenelement, welches gegen die
Wirkung einer Feder an einem zweiten feststehenden Rahmenelement
mittels einer Flachführung
verschiebbar gelagert ist. Das einer Fördergeschwindigkeit unterliegende
Laminatoder Parkettbrett in dem Doppelendprofiler wird unter einer
gewissen Fördergeschwindigkeit
gefördert.
Die an der unteren Kante angesetzte Schleifscheibe dreht sich gegen
die Förderrichtung,
so dass infolge des Reibschlusses das erste Rahmenelement mit in
Förderrichtung
bewegt wird. Stellt sich eine gegen die Wirkung der Feder bestimmte
Zugkraft ein, die die Zugkraft der Feder überschreitet, so bewegt das
erste Rahmenelement wieder leicht zurück.
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Um eine möglichst reibungsarme Verschiebbarkeit
des ersten Elementes gegenüber
dem zweiten Element zu gewährleisten,
besteht die Flachführung
aus einem mit Kugeln bestückten
Wagen, der an dem ersten Rahmenelement befestigt ist, wobei der Wagen
mit einer an dem zweiten Rahmenelement angeordneten Linearführung zusammenwirkt.
Es versteht sich nun von selbst, dass der aus einer Scheibe bestehende
Schleifkörper
immer in leichter Bewegung ist, je nach dem wie stark der Abrieb
bzw. der Entgratungsfortschritt sich darstellt. Dadurch wird gewährleistet,
dass sich immer ein Anpassungsprozess des Schleifkörpers an
die entsprechende Entgratungsstärke
einstellt.
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In vorteilhafter Weiterbildung ist
an dem ersten Rahmenelement eine Justiereinrichtung für den Schleifkörper angeordnet.
Die Justiereinrichtung ermöglicht
es den Schleifkörper
mit Getriebe und Motor derart einzustellen, dass sie eine günstige Position für die Entgratung
einnimmt. Hierbei lässt
die Justiereinrichtung zu, dass die Gesamteinheit von Schleifkörper, Getriebe
und Motor sowohl horizontal, vertikal als auch in eine Winkelstellung
in Bezug zum Werkstück
verstellt werden kann.
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Nach einer besonders vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung ist die Vorrichtung zur Kantenbearbeitung
als separate Einrichtung an eine Vorrichtung zur Herstellung von
Parkett- oder Laminatfußböden montierbar.
Die Vorrichtung kann somit jederzeit, an bereits bestehenden Fertigungsstraßen für Laminate
oder Parkett nachgerüstet
werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird anhand der nachstehenden 1 und 2 näher erläutert; dabei zeigen:
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1:
Eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung; und
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2:
Eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung, gemäß der 1.
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Die 1 zeigt
in der Draufsicht eine Vorrichtung 1 zur Kantenbearbeitung
von Laminaten, Parkett oder dergleichen. Wie aus der 1 und in Verbindung mit der 2 zu erkennen ist, ist unterhalb
eines Werkstückes 2 ein
rotierender Schleifkörper 3,
der unter einem Winkel zum Werkstück 2 angestellt ist,
an einer Halterung 4 derart angeordnet, dass er sich selbsttätig zur
gleichbleibenden Entgratung, insbesondere eines Kantenbereichs 5,
an das Werkstück 2 anpasst.
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Der Schleifkörper 3 selbst besteht
dabei aus einer Scheibe 6, wobei, wie insbesondere aus
der 2 zu erkennen ist,
vor der Scheibe 6 eine Distanzrolle 7 angeordnet
ist, wobei der Scheibe 6 drei Distanzrollen 8, 9 und 10 nachgeschaltet
sind. Dabei stehen insbesondere die Distanzrollen 7 und 8 in
direktem Kontakt mit der Unterseite des Werkstücks 2, wobei die Laufrollen 9 und 10 etwas
abgestuft sind, so dass insbesondere das Werkstück 2, wenn es einläuft, auf
die ansteigenden Rollen 8, 9 und 10 geführt wird.
Die Distanzrollen 7 und 8 geben eine gewisse Entgratungstiefe
vor. Wenn das Werkstück 2 gegen die
Rollen 7 und 8 gedrückt wird. Es versteht sich
von selbst, dass nur ein geringer Abtrag durch den Schleifkörper 3 bzw.
die Scheibe 6 erfolgt.
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Wie aus der 1 in der Draufsicht weiter zu erkennen
ist, besteht die Halterung 3 aus einem ersten Rahmenelement 11,
welches gegen die Wirkung einer Feder 12 an einem zweiten
feststehenden Rahmenelement 13 mittels einer Flachführung 14 verschiebbar
gelagert ist. Die Flachführung 14,
besser zu erkennen in der Seitenansicht der 2, besteht dabei aus einem mit nicht
näher dargestellten
Kugeln bestückten
Wagen 15, der an dem ersten Rahmen 11 befestigt
ist, wobei der Wagen 15 mit einer an dem zweiten Rahmenelement 13 angeordneten
Linearführung 16 zusammenwirkt.
Es versteht sich nun von selbst, dass, wenn gemäß der Förderrichtung, dargestellt durch
den Pfeil, das Werkstück 2 bewegt
wird und die Scheibe 6 in Eingriff zum Werkstück 2 steht, das
Rahmenelement 11 in Förderrichtung
ausweichen will. Dies wird abgedämpft
durch die Zugfeder 12, die gegen die Förderrichtung des Werkstücks 2 wirkt,
so dass, wenn die Entgratung an dem Kantenbereich erfolgt ist, die
Zugfeder 12 gegen die Förderrichtung
wirkt. Somit stellt sich eine leichte schwingende Bewegung des ersten
Rahmenelementes 11 gegenüber dem zweiten Rahmenelement 13 ein,
was dazu führt,
dass sich ein selbsttätiges
Anpassen der Vorrichtung 1 an das Werkstück 2 vollzieht,
so dass eine gleichbleibende Entgratung an dem Werkstück 2 vorgenommen
wird.
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Wie aus der Zusammenschau der 1 und 2 zu erkennen ist, ist an dem ersten
Rahmenelement 11 eine Justiereinrichtung 17 für den Schleifkörper 3 angeordnet.
Wie aus der 1 und 2 in Zusammenschau deutlich
wird, ist dem Schleifkörper 3 ein
Motor 18 sowie ein Getriebe 19 zugeordnet. Dabei
ist die Justiereinrichtung 17 direkt mit dem Getriebe 19 verbunden.
Die Justiereinrichtung 17 besteht im Wesentlichen aus einer
ersten Halterung 20, die mit dem Rahmenelement 11 verbunden
ist, sowie einer zweiten Halterung 21, die jeweils gegeneinander
verstellt werden können.
Um insbesondere die Horizontalbzw. Vertikal- oder die Winkelverstellung
vornehmen zu können,
sind zwischen der Halterung 20 und 21 jeweils
Langlöcher
vorgesehen, die senkrecht bzw. quer verlaufen, um auf diese Weise
die Horizontalbzw. die Vertikalverstellung vornehmen zu können. Weiter
besteht die Möglichkeit
die zweite Halterung 21 um einen Bolzen 22 gegenüber der
ersten Halterung 20 zu verschwenken, so dass die Winkelverstellung
vorgenommen werden kann. Um die beiden Halterungen 20, 21 gegeneinander
zu verstellen bzw. festzusetzen, wirkt mit der Justiervorrichtung 17 eine Stellschraube 23 zusammen,
mit der man entsprechend den Schleifkörper 3 an der Justiervorrichtung 17 festsetzen
kann.
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Gemäß der Weiterbildung der Vorrichtung 1 besteht
die Möglichkeit,
dass die Vorrichtung 1 zur Kantenbearbeitung auch als separate
Einrichtung an einer Vorrichtung zur Herstellung von Parkett- oder Laminatfußböden montierbar
ist. Hierbei wird lediglich im Bereich des Förderweges das zweite Rahmenelement 13 an
dem Maschinenrahmen befestigt, wobei hierzu am Rahmenelement 13 eine
Befestigungsplatte 24 vorgesehen ist, die am Maschinenrahmen
eines Doppelendprofilers festgelegt werden kann.