DE20315506U1

DE20315506U1 - Vorgefertigte Baustruktur, insbesondere Holzdecke

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Publication number: DE20315506U1
Application number: DE20315506U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2003-10-06
Filing date: 2003-10-06
Publication date: 2004-11-18
Anticipated expiration: 2013-10-07

Abstract

Vorgefertigte Baustruktur, insbesondere Holzdecke, mit einer Decklage, bevorzugt aus Holzmaterial und mehreren Balkenträgern, insbesondere aus Holz, wobei mehrere Durchführungen für Rohre, Kabel o. dgl. vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungen (4, 4') quer zur Hauptrichtung der Balkenträger (3) der Baustruktur (1) im Bereich der neutralen Faser angeordnet sind.

Description

Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Baustruktur, insbesondere Holzdecke, mit einer Decklage, bevorzugt aus Holzmaterial und mehreren Balkenträgern, insbesondere aus Holz, wobei mehrere Durchführungen für Rohre, Kabel o. dgl. vorgesehen ist.
Eine derartige vorgefertigte Baustruktur ist aus der DE 197 14 625 bekannt. Hierbei soll insbesondere eine vorgefertigte Baustruktur geschaffen werden, die im Bereich von Durchführungen für Rohre, Kabel o. dgl. feuerresistent ist und wobei die Durchführungen einfacher zu montieren sein sollen. Eine einfache Montage für derartige Durchführungskanäle ist jedoch nur möglich, wenn die entsprechenden Rohr- oder Kabelanschlüsse übereinstimmen.
Im Rahmen einer variablen Bauweise sind jedoch die Anschlüsse, beispielsweise für Waschbecken, Duschwannen usw. vom Hauptanschluss beabstandet. Zudem wird der Ort des Anschlusses für Waschbecken, Duschwannen usw. oft auch noch während der Bauphase geändert, so dass erhebliche Umbauarbeiten erforderlich sind. Insbesondere bei der Holzbalken-Bauweise ergeben sich hier unter Umständen erhebliche Schwächungen der Balken, da die Rohre quer zum Balkenverlauf verlegt werden müssen und somit entsprechende Ausschnitte an den Balken vorgenommen werden müssen. Dies kann zur erheblichen Schwächung der Statik führen, sofern nicht höhere Aufbaumaße in der Decken- bzw. Bodenkonstruktion in Kauf genommen werden.
Aus der DE 100 08 433 ist des weiteren ein vorgefertigtes Montage- /Verkleidungselement im Sanitärbereich bekannt, wobei derartige Funktionselemente zur Schaffung eines Installationsraumes beabstandet zu den Panelelementen oder der Wand angeordnet sind. Dadurch soll ein vorgefertigtes Montageelement geschaffen werden, durch das die Kosten, die Bauzeit und die Schmutz- und Lärmbelästigung reduziert wird, sowie eine optisch ansprechende Raumgestaltung erreicht wird. Obwohl hierdurch gewisse Revisionsmöglichkeiten, auch für nachträgliche Änderungen während der Bauphase geschaffen werden, sind damit jedoch die vorstehend angesprochenen Statikprobleme noch nicht gelöst, insbesondere nicht die Anbindung der Versorgungsleitungen.
Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine vorgefertigte Baustruktur zu schaffen, die bei ausreichender, geprüfter Statik eine große Variationsmöglichkeit bei der Gestaltung von Räumen ermöglicht, insbesondere bei der Holzbauweise in Kleinserie eine einfache und kostengünstige Montage ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine vorgefertigte Baustruktur gemäß den Merkmalen des Anspruches 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Durch die hier vorgeschlagenen, vorgefertigten Durchführungen in der Balkenstruktur im Bereich der neutralen Faser wird eine zuverlässige Statik erreicht, jedoch auch eine vielfältige Gestaltungsmöglichkeit für die Anschlüsse, insbesondere im Sanitärbereich. Somit kann damit in der Planung eine nahezu freie Gestaltung der Querungen in der Horizontalebene vorgenommen werden, sowie ggf. noch Ortsverschiebungen der Anschlüsse für Waschbecken, Duschwannen und dergleichen noch während der Bauphase berücksichtigt werden. Insbesondere lässt sich hierdurch auch ein hohes Maß an Vormontage von Rohren, Kabeln usw. im Herstellungsbetrieb erzielen. Dabei kann die Montage der bevorzugt raumgroßen Decken in ergonomisch günstiger Weise, beispielsweise in aufrecht stehender Position vorgenommen werden, während ansonsten bei Deckenarbeiten beschwerliche Überkopf-Arbeiten erforderlich sind.
In bevorzugter Ausführung sind hierbei die Anschlusskästen für Rohre oder auch Kabel vormontiert, sodass die gesamte Baustruktur vorgefertigt werden kann und nur noch der Verteilerkasten mit den entsprechenden Hauptleitungen für Abwasser, Lüftung, Wasser, Strom usw. verbunden werden braucht. Damit kann oft auf den zusätzlichen Einsatz spezialisierter Handwerker wie Sanitärinstallateur, Elektriker, Spengler usw. verzichtet werden.
Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Baustruktur näher beschrieben und erläutert. Hierbei zeigen
1 eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Baustruktur;
2 eine Schnittdarstellung der Baustruktur gemäß 1; und
3 eine Unteransicht auf die Baustruktur gemäß 1 und 2.
In 1 ist in Perspektivansicht eine erfindungsgemäße Baustruktur 1 dargestellt, die im wesentlichen aus einer oberen Decklage 2 und darunter befindlichen Balkenträgern 3 besteht. Die obere Decklage 2 ist bevorzugt aus Mehrschicht-Holzplatten oder in Betonkonstruktion aufgebaut und bildet den Boden dieser vorgefertigten Elemente, insbesondere für den Sanitärbereich. Dabei können sich die Decklage 2 und die Balkenträger 3 durch Auskerbungen, insbesondere in Schwalbenschwanzform ineinander verkrallen, um die statischen Kräfte besser zu verteilen. Die Balkenträger 3 sind bevorzugt aus Holz hergestellt, können jedoch auch aus anderen Baumaterialien bestehen. Zudem können bei einer reinen Betonkonstruktion die Decklage 2 und die angeformten Balkenträger 3 auch einstückig ausgebildet sein. An den Enden sind jeweils zur Auflage auf der Wandstruktur Auflager 3a vorgesehen. Entlang dem Verlauf der Balkenträger 3 ist eine Vielzahl von relativ großen Bohrungen vorgesehen, um Durchführungen 4 für Lüftungs- oder Abwasserrohre und dergleichen zu bilden. Des weiteren können auch kleinere Bohrungen 4' vorgefertigt sein, um hier quer zur Ausrichtung der Balken 3 Wasserleitungen, Stromkabel oder Signalleitungen hindurch zu führen, wie dies in 2 und 3 näher beschrieben ist.
Auf der bevorzugt raumgroßen Baustruktur 1 ist hier ein Aufbauelement 9 vorgesehen, das beispielsweise ein Heizkörper sein kann oder zur Anbringung eines Waschbeckens dient. Hierbei sind in den ebenfalls vorgefertigten, bis raumhohen Aufbauelementen 9 relativ starre Abwasserrohre 5 (allgemein in Strichlinien dargestellt) und relativ flexible Wasserleitungen 7 (für Warm- und Kaltwasser) integriert. Um für den Transport dieser vorgefertigten Baustrukturen kompakte Abmessungen zu erreichen, ist das Aufbauelement 9 bevorzugt an Scharnieren 12 klappbar gelagert, wie dies mit einem Pfeil angedeutet ist. Das Aufbauelement 9 nimmt dann in Transportstellung die auf der oberen Platte 2 liegende Stellung 9' ein. Die strichpunktierten, flexiblen Leitungen 7 für Wasser, Strom oder Signale können hierbei mit einem entsprechenden Knickschutz so verlegt werden, dass sie diese Abschwenkbewegung von der Stellung 9 in die Stellung 9' (und zurück in die aufgerichtete Position) mit vollziehen können, ohne demontiert zu werden.
Für das hier angedeutete Abwasserrohr 5 (oder ähnlich starre Rohre) ist bevorzugt eine Stoßstelle in Ebene der Decklage 2 vorgesehen, so dass beim Abklappen das sich im Aufbauelement 9 befindliche Rohrstück aus einem Anschlussstück herauszieht und beim Aufstellen des Aufbauelementes 9 wieder dicht in die Rohrmuffe oder den Rohrbogen eingreift (vgl. 2). Es versteht sich von selbst, dass mehrere derartige Aufbauelemente 9 in nahezu beliebiger Anordnung auf der so vorgefertigten Baustruktur 1 angeordnet sein können, beispielsweise neben dem hier dargestellten Aufbauelement 9 für ein Waschbecken ein entsprechender Anschluss für eine Toilette, ein Bidet, eine Duschwanne usw. Bei höheren oder gar raumhohen Aufbauelementen 9 ist hierzu die Höhe des Scharniers 12, jeweils um eine Höhe eines Aufbauelements 9 nach oben versetzt, um eine optimale Stapelung in der abgeklappten Position 9' zu erreichen. Das Aufbauelement 9 ist hierbei durch entsprechende integrierte Tragstrukturen aus Metall ausgesteift, so dass das Waschbecken, das Bidet, usw. direkt an dem jeweiligen Aufbauelement 9 in aufgerichteter Stellung mit entsprechenden Schallschutzunterlagen an der Decklage 2 oder einer rückwärtigen Wand verschraubt und angeschlossen werden können.
In 2 ist ein Querschnitt durch die Baustruktur 1 gemäß dem Pfeil 1 in 1 dargestellt. Die Auflager 3a sind hierbei durch angedeutete Gummielemente 3a' schallentkoppelt ausgeführt. Die in Strichlinien dargestellten Rohre 5, beispielsweise als Abfluss vom Waschbecken am Aufbauelement 9, können somit je nach Lage durch einen der Durchbrüche 4 hindurchgeführt werden, um im Zwischenraum zwischen zwei Balken 3 zu einer weiteren Durchführung 4 zu verlaufen. Schließlich werden die Rohre 5 zu einem Haupt-Abwasserrohr 6 geführt. Wie aus der Anordnung der Abwasserrohre 5 in den jeweiligen Durchbrüchen 4 ersichtlich ist, ergibt sich von der hier linken Anschlussstelle bis zum Haupt-Abwasserrohr 6 ein ausreichendes Gefälle, um einen sicheren Abfluss zu gewährleisen. Dabei sind die Durchführungen 4 im allgemeinen etwa 60% größer als der verwendete Durchmesser des Rohres 5 gewählt.
Neben den größeren Durchführungen 4 für die Rohre 5 sind auch noch kleinere Durchführungen 4' vorgesehen. Diese dient zur Querung des Balkens 3 mittels flexibler Leitungen wie Wasserleitungen, Stromleitungen oder Signalleitungen 7. Hierzu sind in die Durchführungen 4' bevorzugt muffenförmige Isolierelemente eingesetzt, die die querenden Leitungen wärme- und schalltechnisch isolieren und zugleich fixieren. Diese Leitungen 7 (strichpunktiert angedeutet) werden bevorzugt in einem Verteilerkasten 10 zusammengeführt, so dass nach dem Verlegen der Baustruktur 1 auf der Baustelle eine oder nur wenige Anschlussleitung(-en) an beispielsweise die Stromversorgung 8 ausreichen. Somit kann die vorgefertigte Baustruktur 1 mit nur wenigen Anschlüssen an die Hausinstallation angeschlossen werden. Dies kann je nach Anschlussbedingungen auch bei vollständig aufgebrachter unterer Decklage 2 erfolgen oder hierzu entsprechende seitliche Ausnehmungen vorgesehen sein.
Neben der einfachen Anschlussmöglichkeit an die Hausinstallation ist insbesondere die Herstellung der Baustruktur 1 mit Vorfertigung der Installationen 6, 7 besonders einfach durchzuführen. Beispielsweise kann die vorgefertigte Baustruktur 1 mit einer Raumgröße von beispielsweise 3×4m zur Montage auf einem fahrbaren Gestell 11 aufgesetzt werden. Dieses kann dann später auch zum Transport auf einem Lkw dienen. Somit kann bei der Fabrikation die vorgesehene Installation in ergonomisch günstiger Weise durch die Monteure durchgeführt werden. Insbesondere wird hierbei eine beschwerliche Überkopf-Arbeit vermieden. Vielmehr haben die Monteure bei der Verlegung der Rohre 5 und der verschiedenen Leitungen 7 optimalen Zugang zu den Durchführungen 4 und 4'. Somit kann ausgehend von den jeweiligen Anschlussstellen in späterer Wandnähe, die hier jeweils durch ein Kreuz angedeutet sind, die entsprechende Rohr- und Kabelstranginstallation zusammen mit dem Einbau der Verteilerkästen 10 für verschiedene Medien vorgenommen werden. Insbesondere kann dabei die gesamte Installation in der Fabrikhalle und nicht erst auf der Baustelle geprüft werden, z.B. durch Abdrücken der Wasserleitungen, wie dies vorgeschrieben ist.
In der in 3 gezeigten Stellung kann dann auch die Aufbringung und Befestigung der unteren Deckenlage 2 erfolgen, so dass die Rohre 5 und Leitungen 7 nach ihrer Montage für den Transport gut geschützt sind. Dann kann die Baustruktur 1 in die liegende Position gemäß 1 verschwenkt werden, um die Aufbauelemente 9 und/oder eine Fußbodenheizung auf der Decklage 2 anzubringen. Nach deren Montage und ggf. Abklappen der Aufbauelemente zur oberen Decklage 2 hin (Position 9'), kann die gesamte Baustruktur 1 zum platzsparenden Transport verladen werden, um schließlich an der Baustelle mit einem Kran oder ähnlichen Gerät an die vorgesehene Einbauposition (vgl. 2) gehoben zu werden.

Claims

Vorgefertigte Baustruktur, insbesondere Holzdecke, mit einer Decklage, bevorzugt aus Holzmaterial und mehreren Balkenträgern, insbesondere aus Holz, wobei mehrere Durchführungen für Rohre, Kabel o. dgl. vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungen (4, 4') quer zur Hauptrichtung der Balkenträger (3) der Baustruktur (1) im Bereich der neutralen Faser angeordnet sind.
Baustruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungen (4) als Bohrungen ausgebildet sind, deren Durchmesser etwa 60% größer ist als der Durchmesser der hindurchgeführten Rohre (5).
Baustruktur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen durchmessergrößeren Durchführungen (4) für relativ starre Rohre (5) durchmesserkleinere Durchführungen (4') für relativ flexible Leitungen (7) angeordnet sind.
Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Durchführungen (4) etwa der Anzahl der Balkenträger (3) pro Baustruktur (1) in Raumgröße entspricht.
Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Balkenträgern (3) wenigstens ein Verteilerkasten (10) für Wasser-, Strom- oder Signal-Leitungen (7) befestigt ist.
Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Decklage (2) wenigstens ein Aufbauelement (9) befestigt ist, das insbesondere an Scharnieren (12) zur Decklage (2) hin umklappbar ist.
Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustruktur (1) zur Montage der Rohre (5) bzw. Leitungen (7) mit frei zugänglichen Durchführungen (4, 4') aufrecht stehend angeordnet ist, insbesondere auf einem Montagegestell (11).