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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Servierhilfe für
Gebäck,
insbesondere für
eine Portion von Kuchen, Torten und dergleichen mit einem blattförmigen Abschnitt
zur Aufnahme der Portion und einem Griff zum Halten der Servierhilfe.
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Derartige Servierhilfen sind als
Tortenheber bekannt. Diese bestehen im Wesentlichen aus einer flachen,
länglichen,
nach vorne sich in der Breite verjüngenden und abgerundeten Zunge
aus stabilem Blech, an deren breiterem hinteren, ebenfalls abgerundetem
Ende ein Handgriff angebracht, insbesondere einstückig angeformt
ist. Tortenheber gibt es in vielen, oft dekorativ gestalteten Ausführungen
und sind weit verbreitet, insbesondere in Bäckereien, Cafés und
Konditoreien, und auch nahezu in jedem Haushalt zu finden. Sie dienen
zum Aufnehmen des meist zugeschnittenen Torten- oder Kuchenstückes, im
Folgenden Gebäck
genannt, und zum Transportieren desselben auf den Kuchenteller,
haben jedoch in ihrer Funktion einige bedeutende Nachteile. Der blattförmige Abschnitt
zur Aufnahme des Gebäckes muss
sehr dünn
und glatt sein, um leicht unter das Gebäck geschoben werden zu können, ohne
dass dieses weggeschoben oder beschädigt wird. Infolge dieser Ausbildung
ist die Lagerung des Gebäckes
auf dem zudem schmalen Tortenheber sehr labil. Somit droht ein derart
gelagertes und insbesondere hohes und weiches Torten- oder Kuchenstück auf dem
Weg von der Tortenplatte oder dem Kuchenblech zum Kuchenteller vom
Tortenheber abzurutschen.
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Ausgehend von diesen Schwierigkeiten
liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Servierhilfe
nach Art eines Tortenhebers zu schaffen, mit dem das Gebäck sicher
aufgenommen und transportiert werden kann.
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Hierzu schlägt die Erfindung für die Servierhilfe
eine neue Form vor, die darin besteht, dass die Servierhilfe im
Querschnitt Z-förmig
ausgebildet ist, wobei die beiden äußeren Schenkel parallel zueinander
und senkrecht zum mittleren Steg verlaufen.
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Die neue Form ermöglicht, dass die Servierhilfe
mit dem unteren flachen waagerechten Schenkel als Aufnahme unter
das anzuhebende Gebäck geschoben
wird. Gleichzeitig wird der senkrechte Steg an die Seite des anzuhebenden
Gebäckstückes geschoben.
Somit liegt das anzuhebende Gebäckstück mit seiner
Grundfläche
auf dem waagerechten Schenkel auf und mit einer Seitenfläche an dem senkrechten
Steg an. Nach leichtem Anheben der Servierhilfe zusammen mit dem
Gebäck
wird zum Transportieren die Servierhilfe leicht gekippt. Durch leichtes
Kippen des Verbindungssteges aus der Senkrechten, nämlich weg
von dem unteren als Aufnahme dienenden Schenkel, wird dieser leicht – wenige
Grad Neigung genügen – schräg angehoben. Der
Schwerpunkt des Gebäckes
verlagert sich dadurch auf der Aufnahme in Richtung des Verbindungssteges.
Das Gebäck
wird somit zwischen dem leicht schräggestellten unteren Schenkel,
der Aufnahme und dem von der Senkrechten abgewinkelten Steg großflächig abgestützt und
gehalten und somit an einem Verrutschen oder einem Umkippen sicher gehindert.
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Der zweite obere in der Ausgangslage
waagerechte Schenkel der Servierhilfe kann bequem als Griff dienen.
Durch seine waagerechte Erstreckung kann er bequem von Hand erfasst
werden. Dabei liegen vier Finger an der Unterseite und der Daumen
an der Oberseite des oberen Schenkels voll an. Durch die so gebildete
breite flächige
und nahezu waagerechte Verbindung zwischen der Hand und der Servierhilfe
ist nur wenig Kraftaufwand zum Heben und Transportieren des „aufgeladenen" Gebäckes erforderlich.
Durch einen festeren Griff, nämlich
durch zusätzliches
Auflegen des Handballens auf die Oberseite und Anlage von zwei oder
drei Fingergliedern jedes Fingers an der Unterseite, kann eine höhere Haltekraft
auf die Servierhilfe übertragen
werden, wodurch mit der Servierhilfe auch relativ große und schwere
Gebäckstücke leicht
und sicher transportiert werden können.
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Neben der geschilderten Transportfunktion kann
die Servierhilfe weitere Funktionen übernehmen. Sie kann unter das
Ende eines angeschnittenen Gebäckes
geschoben werden und dann mit dem senkrechten Steg die letzte Schnittfläche abdecken. Durch
den Abschluss der Schnittfläche
durch den Steg wird das Gebäck
gegen Austrocknen geschützt und
braucht dann nicht durch andere Mittel abgedeckt zu werden. Zum
späteren
Servieren steht die Servierhilfe dann wieder sofort zur Verfügung.
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Schließlich kann die Servierhilfe
als Schneidhilfe dienen. Hierzu wird sie unter das Ende des in Stücke zu schneidenden
Gebäckes
geschoben, bis der Steg an die freie Seitenfläche des Gebäckes zur Anlage kommt. Dann
kann das Stück
mit einem Messer abgeschnitten werden, wobei die Servierhilfe das
abgeschnittene Stück
sicher aufnimmt, abstützt
und festhält,
um anschließend
zum schon geschilderten Transportieren und Servieren zu dienen.
Wird der hier als Aufnahme dienende Schenkel etwas breiter als das
Gebäckstück ausgebildet,
kann der Schenkel auch als Unterlage für das Messer dienen, so dass
die eigentliche Unterlage des Gebäckes beim Schneiden nicht beschädigt wird.
Wird der Schenkel etwas länger
als das Gebäckstück ausgebildet,
kann die sichtbare Breite des Schenkels auch als Messhilfe zur Bestimmung
der Breite des abzuschneidenden Stückes dienen.
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Infolge der neuen Formgebung mit
zwei Abwinkelungen kann die Servierhilfe eine gleichmäßige und
insbesondere dünne
Materialdicke aufweisen.
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Werden die beiden Schenkel flächengleich ausgebildet,
können
sie sowohl als Aufnahme als auch als Griff dienen. Damit ist die
Servierhilfe sowohl für
Rechtshänder
als auch für
Linkshänder
gleichermaßen
verwendbar. Auch kann eine solche Servierhilfe wahlweise links oder
rechts an das zu schneidende Gebäck
angestellt werden.
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Bei rechteckigem Gebäck, wie
zum Beispiel Blechkuchen oder dergleichen, können die Schenkel und der Steg
rechteckig ausgebildet sein, so dass die Servierhilfe aus einer
rechteckigen Platine weitgehend abfalllos hergestellt werden kann.
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Soll die Servierhilfe bei rundem
Gebäck,
wie Torten oder Rundkuchen, eingesetzt werden, dann bietet sich
an, die Aufnahme und damit gegebenenfalls beide Schenkel trapezförmig auszubilden,
wobei der Seitenverlauf an die Form des üblichen Tortenhebers erinnert.
Auch hier kann die Servierhilfe aus einer rechteckigen Platine hergestellt
werden. Dann verlaufen die parallelen Biegekanten nicht im Winkel von
90° zur
Längsrichtung
der Platine, sondern in einem kleineren Winkel von zum Beispiel
72°. Dieser Winkel
ist abhängig
vom jeweiligen Winkel des aufzunehmenden Gebäckstückes, der wiederum abhängig ist
vom Durchmesser des Gebäckes
und der Anzahl der gewünschten
Stücke.
Der durch den Steg gebildete blattförmige Abschnitt weist dann
bei einer Rechteckform der Platine die Form eines Parallelogramms
auf, dessen senkrechter Versatz nach hinten für den Benutzer den Blick von
oben auf die untere vordere Kante freigibt, was einer sicheren Handhabung
der Servierhilfe förderlich
ist.
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Die Höhe des Steges kann der Höhe des jeweiligen
Gebäckes
angepasst werden. Sie liegt in der Regel zwischen 60 bis 90 Millimetern.
Während
sie bei relativ festem Gebäck
auch erheblich geringer sein. kann, sollte sie für die Verwendung bei sehr weichem
oder nachgiebigem Gebäck,
wie sie manche Torten darstellen, etwa der Höhe des Gebäckes entsprechen, um die geschilderten
Vorteile in vollem Umfang zu erzielen. Sie wird im Mittel bei 75
+/- 5 Millimetern liegen.
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Zur Herstellung kann die Platine
zum Beispiel mit Hilfe eines Stanz-Biege-Werkzeuges von Rollenmaterial
als Rechteck abgelängt
und in die gekennzeichnete Z-Form gebogen werden. Dabei können die
vier Außenkanten
entgratet und leicht, zum Beispiel mit einem Millimeter Radius,
abgerundet werden.
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Die Materialdicke der Servierhilfe
soll möglichst
gering sein, insbesondere um ein Einschieben unter das Gebäck zu erleichtern,
beziehungsweise um den Aufwand für
ein Abflachen der vorderen stumpfen Einschubkante zu vermeiden.
Während
bei einem herkömmlichen
zungenförmigen
Tortenheber aus Gründen
der Stabilität,
insbesondere der Biegestabilität,
das Material eine gewisse Mindestdicke von zum Beispiel 1,0 bis
0,8 Millimeter aufweisen muss, ermöglicht die besondere Formgebung
der Servierhilfe die Verwendung einer erheblich geringeren Materialdicke.
Diese braucht zum Beispiel bei der Verwendung eines Bleches aus
Edelstahl nur zwischen 0,2 bis 0,5 Millimeter zu liegen. Bei einer
Dicke von 0,3 Millimeter entspricht das Gewicht etwa dem eines herkömmlichen
Tortenhebers. Wenn auch die benötigte
Fläche
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung
größer ist
als bei einem herkömmlichen
Tortenheber, so fällt
jedoch infolge der neuen Formgebung praktisch kein Abfall oder Verschnitt
an.
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An sich können sehr unterschiedliche
Materialien für
die Servierhilfe verwendet werden, insbesondere Metalle oder Kunststoffe
oder mit Kunststoff beschichtete Metallbleche. Bei der Verwendung
von Kunststoffen können
die für
Kunststoffteile bekannten Herstellungsverfahren angewendet werden.
Werden Kunststoffe mit geringer Adhäsion verwendet, wie zum Beispiel
das unter der Marke TEFLON bekannte Poly tetrafluorethylen, dann
bleibt praktisch kein Bestandteil der Torte oder dergleichen an
der Servierhilfe haften. Solche Kunststoffe können auch ganz nach Wunsch
dekorativ eingefärbt
werden. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Edelstahlblech,
da Edelstahl eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften aufweist,
insbesondere geruchsneutral, geschmacksneutral, farbecht, spülmaschinenfest und
langlebig ist, und zum Beispiel durch Polieren eine vorteilhafte
Oberfläche
aufweisen kann.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:
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1 eine
Servierhilfe in perspektivischer Ansicht;
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2 eine
Platine, aus der die Servierhilfe nach 1 gebogen ist, mit zwei gestrichelten
Biegelinien und mit zwei strichpunktierten Biegelinien zur Herstellung
einer abgewandelten Servierhilfe.
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Die Servierhilfe (1) ist
einstückig
aus einer rechteckigen Platine (2) (2) aus 0,3 Millimeter dickem, poliertem
Edelstahlblech scharfkantig gebogen. Die Form ist im Querschnitt
Z-förmig
ausgebildet, wobei die beiden äußeren Schenkel
(3, 4) mit Abstand parallel zueinander verlaufen
und unter dem Winkel α von
90°, also
senkrecht zu dem sie verbindenden mittleren Steg (5) stehen.
Die Schenkel (3, 4) sind gleich groß als Trapez
ausgebildet (2) und in
der Draufsicht nebeneinander, aber um 180° gedreht, angeordnet.
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Die Schenkel (3, 4)
bilden somit frei kragende blattförmige Abschnitte, die eine
Trapezform aufweisen, deren Abmessungen unten erläutert sind. Der
untere Schenkel (3) dient zur Aufnahme eines nicht dargestellten
Tortenstückes
oder dergleichen. Hierzu wird er so unter das Tortenstück geschoben, dass
seine Unterseite (6) auf der jeweiligen Unterlage und die
Oberseite (7) unter die Unterseite des Tortenstückes zu
liegen kommt.
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Der Steg (5) verläuft in der
Längsachse X-X, ist
etwa 75 Millimeter hoch und hat die Form eines Parallelogramms,
das in 2 zwischen den
gestrichelt eingezeichneten Abkantlinien (8, 9)
deutlicher erkennbar ist, und dessen spitzer Winkel etwa 72° beträgt. Die
Trapeze erstrecken sich zwischen den Abkantlinien (8, 9)
und den seitlichen Außenkanten (10, 11)
und sind etwa doppelt so lang wie ihre größte Breite (B) mit
etwa 60 Millimetern an der Außenkante (12, 13),
die wiederum etwa dreimal so lang ist wie die kleine Breite (b).
Der Steg (5) weist senkrechte Seitenflächen (14, 15)
auf.
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Der obere Schenkel (4) dient
als Griff, der in der dargestellten Lage der Servierhilfe (1)
von einer linken Hand von links umgriffen werden kann. Hierbei kommen
der Daumen auf der Oberseite (16) und die restlichen Finger
an der Unterseite (17) zur Anlage, wodurch die Servierhilfe
(1) sicher ergriffen und festgehalten werden kann. Durch
den Winkel (β)
erfährt der
obere Schenkel (4) einen gewissen Versatz nach hinten,
nach links in 1, in
Richtung des Armes, so dass für
den Benutzer der Blick von oben auf die vordere Kante (b) freigegeben
ist.
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In 2 ist
in Draufsicht die planebene Platine (2) von etwa 160 x
120 Millimetern dargestellt, aus der die Z-Form der Servierhilfe
(1) nach 1 hergestellt
wurde. Alle vier Ecken sind mit einem Radius (R) von etwa
1 Millimeter abgerundet, und alle Kanten (10 bis 13)
sind gratfrei, so dass keine Verletzungsgefahr vorliegt. Die Platine
(2) kann in einem kombinierten Stanz-Biege-Werkzeug aus
einem Metallband ausgestanzt oder von einem Metallband abgelängt und
in die in 1 gezeigte
abgekantete Form gebracht werden.
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Die strichpunktierten Linien (8', 9') stellen Biegelinien
dar, bei deren Nutzung sich anstelle der, auch in 1 gezeigten, trapezförmigen Schenkel (3, 4)
zwei rechteckige Schenkel ergeben, bei denen die Breiten (B, b)
nicht mehr unterschiedlich, sondern gleich groß ausgebildet sind. Mit (H)
ist die effektive Höhe
des Steges (5) bezeichnet.
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Bezugszahlen
- 1
- Servierhilfe
- 2
- Platine
- 3
- Schenkel,
Aufnahme
- 4
- Schenkel,
Griff
- 5
- Steg
- 6
- Unterseite
- 7
- Oberseite
- 8
- Biegelinie,
Biegekante
- 8'
- Biegelinie
- 9
- Biegelinie,
Biegekante
- 9'
- Biegelinie
- 10
- Außenkante
- 11
- Außenkante
- 12
- Außenkante
- 13
- Außenkante
- 14
- Seitenfläche
- 15
- Seitenfläche
- 16
- Oberseite
- 17
- Unterseite
- B
- große Breite
- b
- kleine
Breite
- H
- Höhe
- R
- Radius
- X-X
- Längsachse
- α
- Winkel
- β
- Winkel