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Die
Erfindung betrifft einen Reithandschuh mit einem Innenhandteil und
einem Oberhandteil, welche den Handteller und den Handrücken sowie die
Finger des Handschuhträgers
bedecken.
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Ein
derartiger Reithandschuh ist beispielsweise aus der deutschen Gebrauchsmuster
90 06 359 bekannt. Der bekannte
Reithandschuh besitzt zwischen dem Ringfinger und dem kleinen Finger und
zwischen dem Daumen und Zeigefinger aufgesetzte Verstärkungsteile,
um den Handschuh gegen die starke Reibung des Zügels an diesen Stellen zu schützen. Sowohl
das Innenhandteil als auch das Oberhandteil und die Verstärkungsteile
sind aus extrem strapazierfähigem,
elastischem und hautfreundlichem Material, vorzugsweise einem Lederimitat hergestellt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Reithandschuh der eingangs genannten
Art zu schaffen, welcher mit verringertem Aufwand herstellbar ist
und eine verbesserte Funktionalität aufweist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Die
Unteransprüche
beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
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Da
bei der Erfindung in dem Bereich des Zeigefingers, in welchem beim
Reiten der Zügel
verläuft, das
Material des In nenhandteils nahtlos bis an die Oberseite des Zeigefingers
sich erstreckt, wird eine Verbesserung des Komforts beim Halten
des Zügels und
bei der Führung
des Zügels
erreicht. Eine Druckbelastung durch eine in diesem Bereich vorhandene Naht
auf den Zeigefinger tritt nicht mehr auf. Ferner ist ein in diesem
Bereich zum Schutz des Handschuhs, insbesondere zum Schutz der Naht
aufgenähter
Besatz überflüssig. Die
zwischen dem Innenhandteil und dem Oberhandteil verlaufende Naht liegt
außerhalb
der beim Reiten sich ergebenden Zügelbelastung.
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Das
Material des Innenhandteils erstreckt durchgehend, d. h. nahtlos über die äußere Seitenfläche des
Zeigefingers hinaus zumindest bis in den Bereich des Oberhandteils,
in welchem der Zügel
beim Reiten anliegt, oder darüber
hinaus. Vorzugsweise ist das Innenhandteil aus einem abriebfesteren
Material gebildet, als das Oberhandteil.
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Ferner
können
die gegenüberliegenden
Kanten zwischen Ringfinger und kleinem Finger, welche in herkömmlicher
Weise von Schichteln bedeckt sind, sowie die Bereiche der Oberseiten
dieser Finger, in welchen der Zügel
beim Reiten anliegt, vom abriebfesteren Material des Innenhandteils
nahtlos gebildet werden. Aufgesetzte Verstärkungsteile, welche zusätzliche
Nähte erfordern,
sind nicht erforderlich, da die Bereiche des Handschuhs, welche
beim Reiten mit dem Zügel
in Berührung
kommen, keine Nähte aufweisen
und vorzugsweise aus abriebfestem und strapazierfähigem Material
bestehen.
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Für den Gebrauch
beim Reiten mit Doppelzügel
oder mit Kandare kann der Reithandschuh noch dahingehend ausgestaltet
sein, dass anstelle der Schichteln zwischen Mittelfinger und Ringfinger, die
gegenüberliegenden
Kanten dieser Finger sowie zumindest die Bereiche der Oberseiten
dieser Finger, welche vom zweiten Zügel berührt werden, ebenfalls mit dem
vorzugsweise abriebfesten Material des Innenhandteils nahtlos bedeckt
sind.
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Das
Oberhandteil kann aus einem textilen Material bestehen, wobei dieses
Material eine optimale Bewegungsfreiheit und einen Wärmeschutz
bei ausreichender Luftdurchlässigkeit
bildet. Das Material der Oberhandteils kann im Hinblick auf verbesserte Designmöglichkeiten
oder Komforteigenschaften, insbesondere hinsichtlich Elastizität ausgewählt werden.
Ferner können
bei der Wahl des Oberhandteils wetterspezifische Aspekte berücksichtigt
werden. Es ist nicht erforderlich, dass das Oberhandteil abriebfest
ausgebildet wird. Da der Reithandschuh jedoch in den Bereichen,
in denen auf den Zeigefinger oder die anderen Finger eine Zügelbelastung,
insbesondere ein Druck ausgeübt
wird, nahtlos ausgebildet ist, kann beim Reithandschuh das Oberhandteil
und das Innenhandteil aus dem gleichen Material, insbesondere einem
abriebfesten Material bestehen.
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Das
Material des Innenhandteils und die mit dem Zügel beim Reiten in Berührung kommenden Handschuhbereiche
bestehen vorzugsweise aus einem strapazierfähigen Synthetikleder oder Lederimitat.
Gegebenenfalls können
diese Handschuhbereiche noch eine Silikonbeschichtung zur Verbesserung der
Rutschfestigkeit aufweisen.
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Anhand
der Figuren wird an Ausführungsbeispielen
die Erfindung noch näher
erläutert.
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Es
zeigt
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1 ein Innenhandteil eines
Ausführungsbeispiels;
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2 ein Oberhandteil des Ausführungsbeispiels
der 1;
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3 ein Oberhandteil eines
zweiten Ausführungsbeispieles;
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4 ein Oberhandteil eines
dritten Ausführungsbeispiels;
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5 ein Oberhandteil eines
vierten Ausführungsbeispiels;
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6 einen Zuschnitt für ein Innenhandteil des
in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels;
und
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7 einen Zuschnitt für ein Oberhandteil des
in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels.
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Das
in den 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Reithandschuhs besteht aus einem Innenhandteil 1,
welches an der Innenseite des Handschuhs den Handteller und innen
liegende Teile der Finger bedeckt (1),
sowie ein Oberhandteil 2, welches an der Oberseite des
Handschuhs den Handrücken
und entsprechende Teile der Finger (2)
des Handschuhträgers
bedecken.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 1 und 2 werden das Innenhandteil 1 und
das Oberhandteil 2 aus unterschiedlichen Materialien hergestellt.
Das Innenhandteil 1 besteht aus einem abriebfesten Material,
beispielsweise Kunstleder. Es handelt sich um ein strapazierfähiges, rutschfestes
Material, welches zumindest in dem Bereich, in welchem der Zügel geführt wird,
eine Silikonbeschichtung 8 aufweisen kann. Wie die 2 zeigt, ist das Material
des Innenhandteils 1 so geschnitten, dass es sich über die
Außenseite
des Zeigefingers 4 bis in einen Bereich 9 des
Oberhandteils am Zeigefinger, in welchem der Zügel beim Reiten anliegt, erstreckt.
Das übrige Oberhandteil 2 ist
in diesem Bereich mit dem Material bzw. mit der Innenseitenabwicklung
des Innenhandteils 1 (6) über einen
Nahtbereich 10 der Naht, mit welcher Oberhandteil 2 und
Innenhandteil 1 zusammengenäht sind, verbunden. Der Nahtbereich 10 liegt
außerhalb
der punktuellen Zügelbelastung,
welche am Zeigefinger wirkt. Ein Besatz in diesem Bereich sowie
eine zusätzliche
Naht hierfür
entfallen. Die Innenseite des Daumens 3 besteht ebenfalls
aus dem Material des Innenhandteils 1. In den 1 und 2 ist dieses Material durch eine einfache
Strichlierung dargestellt. Eine Silikonbeschichtung 8 ist
in den Bereichen, in denen der Zügel
beim Reiten hauptsächlich
anliegt, mit gewellten Linien dargestellt. Diese Silikonbeschichtung 8 bedeckt
zum Teil den Innenhandteil 1 sowie den Bereich 9 am
Zeigefinger 4, welcher sich bis in den Bereich des Oberhandteils
bzw. der Handrückenseite
dieses Fingers erstreckt.
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Zu
dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind in 6 ein Zuschnitt
(Abwicklung) des Innenhandteils 1 und in 7 ein Zuschnitt (Abwicklung) des Oberhandteils 2 dargestellt. Wie
aus diesen beiden Figuren zu ersehen ist, sind die Zuschnittsränder 20 und 21 im
Bereich des Zeigefingers entsprechend zugeschnitten. Die Zuschnittsränder 20 und 21 werden
in dem Nahtbereich 10 des Ausführungsbeispiels der 1 und 2 miteinander verbunden, wobei wie schon
erwähnt,
dieser Nahtbereich außerhalb
der Zügelbelastung
liegt. Bei herkömmlichen
Zuschnitten verlaufen entsprechende Zuschnittsränder, wie sie durch die strichliierten
Linien dargestellt sind. Im Gegensatz dazu, wird im Innenhandteil 1 im
Bereich des Zeigefingers ein ausbauchender Zuschnittsbereich und
am Oberhandteil 2 ein entsprechend ausgenommener Zuschnittsbereich
gebildet.
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In
der 3 ist die Oberseite
eines zweiten Ausführungsbeispiels
dargestellt. Die Innenseite ist so ausgebildet, wie es in 1 dargestellt ist. Bei diesem
Ausführungsbeispiel
erstreckt sich das Material des Innenhandteils 1 über einander
gegenüberliegende
Kanten 11 und 12 am kleinen Finger 7 und Ringfinger 6,
an denen bei herkömmlichen
Handschuhen Schichteln vorgesehen sind, bis in Bereiche 13 und 14 des
Oberhandteiles 2 an diesen Fingern, in welchen der Zügel beim
Reiten anliegt, oder darüber
hinaus. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind
zusätzliche
Besatzverstärkungen
mit zusätzlichen
Nähten
und Schichteln nicht erforderlich. Das in den Bereichen 13 und 14 liegende
Material des Innenhandteiles 1 ist mit einem Nahtbereich 15 der Oberhandteil
und Innenhandteil verbindenden Naht mit dem Material des Oberhandteiles 2 verbunden. Dieser
Nahtbereich 15 liegt außerhalb der Zügelbelastung.
Im Bereich der Zügelbelastung
ist keine Naht vorhanden.
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In
der 4 ist die ebenfalls
sich über
die Handrückenseite
erstreckende Oberseite eines dritten Ausführungsbeispiels dargestellt.
Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die Innenseite so ausgebildet, wie es in 1 gezeigt ist. Das dargestellte Ausführungsbeispiel
der 4 eignet sich bei
Verwendung einer Kandare. Hierzu erstreckt sich das Material des
Innenhandteils nahtlos zusätzlich über Kanten 16, 17 am
Mittelfinger 5 und Ringfinger 6, an denen herkömmliche
Schichteln nicht vorgesehen sind, bis in Bereiche 18, 19 des
Oberhandteils 2 an diesen beiden Fingern, in welchen ein
zweiter Zügel beim
Reiten anliegt.
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Das
in der 5 dargestellte
Ausführungsbeispiel
eignet sich zur Doppelzügelführung beim Fahren.
Wie beim Ausführungsbeispiel
der 4 sind Bereiche 18 und 19 am
Oberhandteil 2 vorgesehen, bis in welche sich das Material
des Innenhandteils über
gegenüberliegende
Kanten 16, 17 am Mittelfinger 5 und 6 erstreckt.
Ferner sind am Zeigefinger 4 und am Mittelfinger 5 Bereiche 22 und 23 im Oberhandteil 2 dieser
beiden Finger vorgesehen, bis in welche sich das Material des Innenhandteils
nahtlos erstreckt. Das Material des Innenhandteils erstreckt sich
dabei ebenfalls über
die aufeinander zugekehrten Kanten des Zeigefingers und des Mittelfingers.
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Bei
den Ausführungsbeispielen
der 3, 4 und 5 entfallen
an den aneinander zugekehrten Kanten der Finger Schichteln, welche
bei herkömmlichen Reithandschuhen
vorgesehen sind. In diesen Bereichen befinden sich keine Nähte.
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- 1
- Innenhandteil
- 2
- Oberhandteil
- 3
- Daumen
- 4
- Zeigefinger
- 5
- Mittelfinger
- 6
- Ringfinger
- 7
- kleiner
Finger
- 8
- Silikonbeschichtung
- 9
- Bereich
des Oberhandteils am Zeigefinger
- 10
- Nahtbereich
- 11
- Kanten
am kleinen Finger
- 12
- Kanten
am Ringfinger
- 13
- Bereich
des Oberhandteils am kleinen Finger
- 14
- Bereich
des Oberhandteils am Ringfinger
- 15
- Nahtbereich
- 16
- Kanten
am Mittelfinger
- 17
- Kanten
am Ringfinger
- 18
- Bereich
des Oberhandteils am Mittelfinger
- 19
- Bereich
des Oberhandteils am Ringfinger
- 20
- Zuschnittsrand
- 21
- Zuschnittsrand