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Die
Erfindung betrifft einen Fingerhandschuh mit einem handrückenseitigen
Außenteil und einem handinnenflächenseitigen Innenteil.
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Handschuhe
im Allgemeinen sowie Fingerhandschuhe im Speziellen sind aus dem
Stand der Technik an sich bekannt, weshalb es eines gesonderten
druckschriftlichen Nachweises an sich nicht bedarf. Es seien insofern
nur beispielhaft die
DE
20 2007 012 157 U1 und die
WO 2009/001582 A1 genannt,
die jeweils gattungsgemäße Fingerhandschuhe betreffen.
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Obgleich
sich Fingerhandschuhe der vorgenannten Art im alltäglichen
Praxiseinsatz bewährt haben, besteht Verbesserungsbedarf,
insbesondere mit Blick auf einen verbesserten Tragekomfort.
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Es
ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, einen neuartigen Fingerhandschuh
vorzuschlagen, der sich insbesondere hinsichtlich eines verbesserten Tragekomforts
auszeichnet.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen
ein Fingerhandschuh mit einem handrückenseitigen Außenteil
und einem handinnenflächenseitigen Innenteil, wobei das
Innenteil mehrteilig ausgebildet ist und je Finger eine Mehrzahl von
Fingerabschnitten aufweist, die jeweils U-förmig ausgebildet
sind und sich ausgehend von der einen Seitenfläche über
die Innenfläche zur anderen Seitenfläche eines
Fingers erstrecken, wobei benachbarte Fingerabschnitte eines Fingers
in Richtung des Fingers einander überlappend miteinander
und die seitenflächenseitigen Randkanten der Fingerabschnitte
mit dem Außenteil verbunden sind.
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Der
erfindungsgemäß ausgestaltete Fingerhandschuh
verfügt in an sich bekannter Weise über ein Außenteil
einerseits und ein Innenteil andererseits. Das Außenteil
ist handrückenseitig vorgesehen, wohingegen sich das Innenteil
handinnenflächenseitig erstreckt.
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Nach
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist das Innenteil
mehrteilig ausgebildet. Es verfügt je Finger über
mehrere Fingerabschnitte, die in Fingerrichtung aufeinanderfolgend
angeordnet sind. Dabei ist unter ”Daumen” im Sinne
der Erfindung auch ein Finger zu verstehen. Es wird insofern nicht
die Unterscheidung zwischen ”Fingerabschnitt” und ”Daumenabschnitt” gemacht.
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Die
Fingerabschnitte sind U-förmig ausgebildet. Im Sinne der
Erfindung bedeutet dies, dass die Fingerabschnitte der Innenflächenkontur
eines Fingers folgend ausgebildet sind und sich von einer Seitenfläche
zu anderen Seitenfläche des jeweiligen Fingers erstrecken,
und zwar unter Zwischenordnung der jeweils zugehörigen
und zwischen den beiden Seitenflächen vorgesehenen Innenfläche.
Diese Ausgestaltung kann auch als rohrsegmentartig bezeichnet werden.
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Die
Fingerabschnitte sind mit ihren jeweiligen seitenflächenseitigen
Randkanten mit dem Außenteil verbunden. Die Verbindung
kann nahtlos ausgebildet sein, beispielsweise dadurch, dass die
Fingerabschnitte mit dem Außenteil verklebt sind. Eine Verbindung
durch Vernähen kann alternativ oder in Kombination mit
Verkleben vorgesehen sein.
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Die
Fingerabschnitte sind darüber hinaus miteinander verbunden,
wobei die in Fingerrichtung aufeinander nachfolgenden, das heißt
benachbarten Fingerabschnitte miteinander vernäht und/oder
miteinander verklebt sind. Dabei sind benachbarte Fingerabschnitte
in Richtung des jeweiligen Fingers einander überlappend
angeordnet, bilden also einen Überlappungsbereich zwischen
sich aus. Die Verbindung benachbarter Fingerabschnitte findet im
jeweiligen Überlappungsbereich statt, wobei im Falle des Vernähens
bevorzugterweise vorgesehen ist, dass die Verbindungsnähte
parallel zu den in Fingerrichtung jeweils oberen und/oder unteren
Randkanten der jeweiligen Fingerabschnitte verlaufen.
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Es
können je Finger eine Mehrzahl von Fingerabschnitten vorgesehen
sein. In Entsprechung der anatomischen Ausgestaltung eines Fingers
sind drei Fingerabschnitte bevorzugt. Es können aber auch
weniger Fingerabschnitte vorgesehen sein. Auch mehr Fingerabschnitte
sind natürlich denkbar, insbesondere dann, wenn für
die jeweiligen Gelenkbereiche eines Fingers separate Fingerabschnitte vorgesehen
sein sollen. In diesem Fall können vier, fünf
oder noch mehr Fingerabschnitte vorgesehen sein.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass je Finger der
in Fingerrichtung untere Fingerabschnitt einstückig mit
einem Handinnenflächenabschnitt ausgebildet ist. Gemäß dieser
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verfügt
das Innenteil über die schon vorbeschriebenen Fingerabschnitte
sowie über zumindest einen Handinnenflächenabschnitt.
Dieser Handinnenflächenabschnitt kann einstückig
mit den Fingerabschnitten ausgebildet sein, die je Finger in Fingerrichtung
handinnenflächenabschnittnah ausgebildet sind.
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Gemäß einer
alternativen Ausgestaltung der Erfindung können der Handinnenflächenabschnitt sowie
die hierzu benachbarten Fingerabschnitte der Finger separat ausgebildet
sein. In diesem Fall sind der Handinnenflächenabschnitt
und die benachbarten Fingerabschnitte miteinander verbunden, beispielsweise
miteinander vernäht und/oder verklebt.
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Der
Handinnenflächenabschnitt kann gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung außenseitig mit einem Funktionsaufnäher
oder -kleber ausgerüstet sein. Ein solcher Funktionsaufnäher
oder -kleber besteht bevorzugterweise aus einem anderen Material
als der Handinnenflächenabschnitt und kann je nach Einsatzgebiet
des Handschuhs ausgestaltet sein und entsprechenden Funktionen dienen.
So kann der Funktionsaufnäher oder -kleber beispielsweise
als Schutzprotektor ausgebildet sein und aus Kunststoff oder Metall
bestehen. Denkbar ist auch die Ausgestaltung aus Wildledermaterial,
was den Grip verbessert, das heißt den Reibwiderstand erhöht. Darüber
hinaus kann der Funktionsaufnäher oder -kleber auch hinsichtlich
seiner Farbgebung oder seines Musters in besonderer Weise ausgestaltet
sein, um insbesondere den visuellen Gesamteindruck des erfindungsgemäßen
Handschuhs aufzuwerten.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, die Fingerabschnitte
des Daumens randseitig mit dem Außenteil unter Zwischenordnung
von Seitenabschnitten indirekt zu verbinden. Mit dieser Ausgestaltung
wird insbesondere der Größe des Daumens gegenüber
allen anderen Fingern Rechnung getragen. Dabei kann die Zwischenordnung
der Seitenabschnitte zwischen dem Außenteil und den jeweiligen
Randkanten der Fingerabschnitte andererseits insbesondere dazu dienen,
die Bewegungsfreiheit für den Daumen eines Handschuhverwenders
zu erhöhen. Die direkte Verbindung der Fingerabschnitte
des Daumens mit dem Außenteil ist vom Schutzumfang der
Erfindung aber gleichsam mit abgedeckt.
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Als
Material für den erfindungsgemäßen Fingerhandschuh
kommt insbesondere Leder in Betracht. Aber auch andere Materialien,
insbesondere Materialien aus Kunststofffasern, wie zum Beispiel Nylon,
Polyester und/oder Polyurethan sind ebenfalls denkbar, im Übrigen
auch eine Kombination aus Leder und Kunststoffmaterial.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung zeichnet sich insbesondere
durch die je Finger vorgesehenen Fingerabschnitte aus. Diese Ausgestaltung
gestattet es, auf den jeweiligen Finger individuell zugeschnittene
Fingerabschnitte bereitzustellen, die einerseits mit dem Außenteil
und andererseits mit benachbarten Fingerabschnitten verbunden sind.
Dabei ermöglicht es die individuelle Zuschneidung, das heißt
Formgebung der Fingerabschnitte je Finger, den Tragekomfort erheblich
zu verbessern. So gestattet es die erfindungsgemäße
Ausgestaltung, der Fingeranatomie im Besonderen Rechnung zu tragen. Dabei
kann nicht nur ein individueller Zuschnitt erfolgen, auch ist es
möglich, eine Vorformung des Fingerhandschuhs zu gewähren,
beispielsweise derart, dass im entlasteten Zustand des Fingerhandschuhs die
Finger des Handschuhs leicht nach innen, das heißt in Richtung
auf die Handinnenfläche gekrümmt sind. Diese Form
entspricht der natürlichen Ausrichtung einer menschlichen
Hand, wenn sie entspannt, das heißt unbelastet ist.
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Die
erfindungsgemäße Ausgestaltung erweist sich noch
aus einem weiteren Grund als besonders vorteilhaft. So ermöglicht
es die Ausgestaltung nach der Erfindung, dass ein Verwender, das
heißt ein Nutzer des erfindungsgemäßen
Fingerhandschuhs, 30% weniger Muskelkraft aufbringen muss, um nach
einem bestimmungsgemäßen Anlegen des Handschuhs
seine Finger in gewünschter Weise zu bewegen. Im Unterschied
zu aus dem Stand der Technik bekannten Handschuhen ermöglicht
damit der erfindungsgemäße Fingerhandschuh ein
weniger kraftaufwändiges Tragen, was sich insbesondere
im Sportbereich vorteilhaft auswirkt. In diesem Zusammenhang ist
auch die ergonomische Form des Handschuhs von Vorteil, der sich
dadurch ergibt, dass sich je nach Zuschnitt der Fingerabschnitte
eine Vorformung ergibt. Eine individuelle Anpassung an besondere
Verwendungszwecke ist in vorteilhafter Weise möglich.
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Der
erfindungsgemäße Handschuh unterstützt
darüber hinaus die biomechanische Struktur der Hand. Dies
wird durch den anatomisch angepassten Zuschnitt der Fingerabschnitte
bzw. deren Verbindung erreicht. Ein Maximum an taktiler Wahrnehmungsfähigkeit
kann so sichergestellt werden.
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Es
ist darüber hinaus von Vorteil, dass aufgrund der erfindungsgemäß möglichen
Formgebung des Handschuhs eine bessere anatomische Anpassung an
die Hand eines Verwenders möglich ist, was in vorteilhafter
Weise die gewünschte Wärmung und/oder Warmhaltung
der Hand verbessert, was wiederum Verletzungsrisiken minimiert,
wie sie bei nicht hinreichender Wärmung und/oder Warmhaltung auftreten.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand der einzigen 1, die in
schematischer Darstellung einen Fingerhandschuh nach der Erfindung
zeigt.
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1 lässt
in schematischer Darstellung einen Fingerhandschuh 1 nach
der Erfindung erkennen. Der Fingerhandschuh 1 ist aus einem
Innenteil 2 und einem Außenteil 3 gebildet,
die beispielsweise aus Leder und/oder einem Kunststoffmaterial gebildet
sein können.
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Der
Fingerhandschuh 1 bildet in an sich bekannter Weise die
Hand eines Verwenders nach und stellt einen kleinen Finger 4,
einen Ringfinger 5, einen Mittelfinger 6, einen
Zeigefinger 7 sowie einen Daumen 8 bereit.
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Das
Innenteil 2 ist mehrteilig ausgebildet und verfügt
je Finger 4, 5, 6, 7 und 8 über
miteinander verbundene Fingerabschnitte, wobei in jeweiliger Fingerrichtung
ein unterer Fingerabschnitt 9, ein mittlerer Fingerabschnitt 10 und
ein oberer Fingerabschnitt 11 vorgesehen sind.
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Ein
jeder Fingerabschnitt 9, 10 und 11 ist U-förmig
ausgebildet und reicht von einer Randkante 20 einer ersten
Seitenfläche zu einer Randkante 22 der gegenüberliegenden
Seitenfläche, und zwar unter Zwischenordnung einer Innenfläche 21.
Dabei sind die Randkanten 20 und 22 mit dem Außenteil 3 verbunden,
beispielsweise vernäht und/oder verklebt.
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Benachbarte
Fingerabschnitte 9, 10 und 11 sind ebenfalls
miteinander verbunden, vorzugsweise vernäht und/oder verklebt,
wobei benachbarte Fingerabschnitte einen Überlappungsbereich
zwischen sich ausbilden. Wie die Darstellung nach 1 erkennen
lässt, bilden der untere Fingerabschnitt 9 und der
mittlere Fingerabschnitt 10 eines jeden Fingers den Überlappungsbereich 12 und
der mittlere Fingerabschnitt 10 und der obere Fingerabschnitt 11 eines jeden
Fingers den Überlappungsbereich 13 zwischen sich
aus.
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Im
jeweiligen Überlappungsbereich sind die benachbarten Fingerabschnitte 9 und 10 bzw. 11 und 12 im
gezeigten Ausführungsbeispiel miteinander vernäht.
Dabei ist in bevorzugter Weise vorgesehen, dass die jeweilige Verbindungsnaht 14 parallel
zur oberen bzw. unteren Randkante 15 der jeweiligen Fingerabschnitte 9, 10 und 11 verläuft,
wie sich dies auch aus der Darstellung nach 1 ergibt.
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Der
obere Fingerabschnitt 11 ist oberseitig mit dem Außenteil 3 verbunden,
im gezeigten Ausführungsbeispiel vernäht, so dass
sich die jeweilige Fingerspitze 18 je Finger 4, 5, 6, 7 und 8 ausbildet.
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Das
Innenteil 2 des Fingerhandschuhs 1 verfügt über
einen Handinnenflächenabschnitt 16. Dieser Handinnenflächenabschnitt 16 kann
einstückig mit den jeweiligen unteren Fingerabschnitten 9 der Finger 4, 5, 6, 7 und 8 ausgebildet
sein.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Handinnenflächenabschnitt
mit einem Aufnäher oder -kleber 17 versehen. Dieser
Aufnäher oder -kleber kann als Funktionselement bezeichnet
werden und je nach späterem Verwendungszweck des Fingerhandschuhs 1 ausgebildet
sein.
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Die
Ausführungsform nach 1 zeigt
einen Daumen 8, demgemäß die Fingerabschnitte 9, 10 und 11 indirekt
mit dem Außenteil 3 verbunden sind, nämlich
unter Zwischenordnung eines Seitenabschnitts 19. Der besonderen
anatomischen Ausgestaltung des Daumens 8 wird so Rechnung
getragen.
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Die
vorbeschriebene Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Fingerhandschuhs 1 ermöglicht eine an die jeweiligen
Finger anatomisch angepasste Ausgestaltung. Dies kann insbesondere
durch den individuellen Zuschnitt der einzelnen Fingerabschnitte 9, 10 und 11 erreicht
werden. Damit ergibt sich insgesamt ein Fingerhandschuh 1,
der einen verbesserten Tragekomfort bereitstellt.
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- 1
- Fingerhandschuh
- 2
- Innenteil
- 3
- Außenteil
- 4
- kleiner
Finger
- 5
- Ringfinger
- 6
- Mittelfinger
- 7
- Zeigefinger
- 8
- Daumen
- 9
- unterer
Fingerabschnitt
- 10
- mittlerer
Fingerabschnitt
- 11
- oberer
Fingerabschnitt
- 12
- Überlappungsbereich
- 13
- Überlappungsbereich
- 14
- Verbindungsnaht
- 15
- Randkante
- 16
- Handinnenflächenabschnitt
- 17
- Funktionsaufnäher
oder -kleber
- 18
- Fingerspitze
- 19
- Seitenabschnitt
- 20
- seitenflächenseitige
Randkante
- 21
- Innenfläche
- 22
- seitenflächenseitige
Randkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202007012157
U1 [0002]
- - WO 2009/001582 A1 [0002]