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Die Erfindung betrifft einen Fingerhandschuh mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern, wobei der Handschuh eine vorderseitige Innenhandfläche und einen rückseitigen Handschuhrücken aufweist, und wobei die im angezogenen Zustand der Hand des Benutzers nächste, innerste Lage des Handschuhs ein dehnfähiges Gewebe oder Gestrick umfasst.
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Derartige Fingerhandschuhe sind schon lange bekannt. Ein Verfahren zu deren Herstellung mittels Aufblasen einer aufgespannten Hülle ist beispielsweise in
WO 2008/028913 A1 beschrieben.
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Genähte Fingerhandschuhe werden bereits seit der Antike aus den verschiedensten Materialen wie Fell, Leder, Textilstoff – in neuerer Zeit auch unter Verwendung von Kunststoffen – hergestellt. Die Handschuhe finden vielfältige Verwendung, zum Beispiel im Arbeitsbereich als Schutzhandschuhe zum Schutz der Hände gegen Kälte, Hitze oder gegen Hautverletzungen bei groben mechanischen Handarbeitsgängen, im beruflichen Bereich, beispielsweise als Pilotenhandschuhe oder als Rennfahrerhandschuhe, aber auch als dekorativer Teil einer eleganten Bekleidung, etwa in Form von Ball- oder Uniform-Handschuhen sowie im Sportbereich, beispielsweise als Skihandschuhe, als Torwart-Handschuhe, als Kletterhandschuhe oder in ähnlichen Funktionen.
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Obgleich dieser „klassische” Fingerhandschuh nun schon seit vielen Zeitaltern erfolgreich seinen Dienst tut, indem er die Hand des Anwenders vor schädlichen Umwelteinflüssen zuverlässig schützt ohne dabei – wie etwa ein Fausthandschuh – die Beweglichkeit seiner Finger allzu sehr einzuschränken, fehlt beim Tragen eines – vor allem mit Außennaht genähten – Fingerhandschuhs gerade während sehr feinfühliger Tätigkeiten oftmals eben dennoch das nötige „Fingerspitzengefühl”.
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Hinzu tritt ein weiteres, meist sogar noch gravierenderes Problem:
Jeder der schon einmal Handschuhe gekauft hat, stellt fest, dass diese oftmals nicht exakt passen, etwa dass die Finger der angebotenen Handschuhe zu lang oder zu kurz sind, die Hand zu breit oder zu schmal und die individuellen geometrischen Besonderheiten der betreffenden Person im Handbereich schlicht nicht berücksichtigt werden. Viele Spitzensportler, z. B. Biathleten, benötigen aber exakt passende Handschuhe zur optimalen Ausübung ihres Sports. Und auch etwa für handversehrte Personen fehlt bislang die Möglichkeit, wirklich genau auf deren individuelle Bedürfnisse genau angepasste Handschuhe zu bekommen, obgleich gerade in spezialisierten Handschuh-Geschäften durchaus eine große Vielzahl an unterschiedlichen Formen und Größen – vor allem auch im höherpreisigen Segment – angeboten wird.
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Zwar können passgenaue Fingerhandschuhe individuell durch Nähen hergestellt werden, jedoch stört dann die Naht das Tastgefühl des Benutzers. Alternativ kann können Fingerhandschuhe auch nach individuellen Maßangaben gestrickt werden, wodurch eine störende Naht grundsätzlich entfallen kann. Leider lassen sich aber Fingerhandschuhe nicht wirklich passgenau stricken, sondern nur der ungefähren Geometrie der Benutzerhand nachempfinden, so dass damit wiederum keine exakte Anpassung an die tatsächliche Anatomie der Hände des Trägers ermöglicht wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, mit möglichst einfachen technischen Mitteln unaufwändig und kostengünstig einen gattungsgemäßen Fingerhandschuh der eingangs beschriebenen Art bereit zu stellen, welcher dem Träger einerseits 100% exakt passt, anderseits eine hohe Beweglichkeit ermöglicht, vor allem in Bereichen der Hand, wo es besonders auf die Taktilität besonders ankommt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso überraschend einfache wie wirkungsvolle Weise gelöst durch ein Herstellungsverfahren für einen individuell passgenauen Fingerhandschuh, welches vorsieht, dass in einem ersten Schritt ein individuell die Hand des zukünftigen Benutzers des Handschuhs abbildendes 3-dimensionales Handmodell aus einem festen Material erzeugt wird, dass in einem zweiten Schritt das dehnfähige Gewebe oder Gestrick der innersten Lage des herzustellenden Handschuhs über das 3-dimensionale Handmodell gezogen wird, dass in einem dritten Schritt ein thermisch aktivierbarer beziehungsweise thermoplastischer Kunststoff in mindestens einer weiteren, äußeren Lage auf der Handabgewandten Außenfläche der innersten Lage durch Erwärmung thermisch aktiviert wird, und dass anschließend der Handschuh nach Abkühlung der Kunststofflage vom 3-dimensionalen Handmodell abgezogen wird, wobei die abgekühlte Kunststofflage dann bei Temperaturen unterhalb der Aktivierungstemperatur ihre Form dauerhaft beibehält.
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Die Erfindung beruht also darauf, dass zunächst im ersten Schritt ein individuell auf den zukünftigen Träger des späteren Fingerhandschuhs abgestimmter, exakt passgenauer Formkörper als 3-dimensionales Handmodell des Benutzers hergestellt wird. Über diesen Formkörper wird im zweiten Schritt ein nahtlos, gestrickter „klassischer” Handschuh gezogen. Dieser Handschuh hat an der Außenseite einen thermisch aktivierbaren Kleber, sei es aufgrund einer Beschichtung oder aber durch Darüberziehen einer Lage aus entsprechendem Kunststoff-Material. Über diese Form kann dann zusätzlich eine Membrane gezogen, die ebenfalls schon einen thermisch aktivierbaren Kleber an ihrer Oberseite besitzt. Über diesen Verbund kann schließlich ein weiterer nahtlos gestrickter Handschuh gezogen werden. Danach werden – im dritten Schritt – durch eine thermische Aktivierung der Kunststoffschichten alle Lagen miteinander verbunden. Nach dem Abkühlen erhält man schließlich – auf den Fingerhandschuh 1:1 übertragen – die exakte Form des Formkörpers, welche wiederum ein genaues 3-dimensionales Abbild der Hand des zukünftigen Benutzers darstellt.
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Dieser Handschuh könnte nun bereits in dieser Form verwendet werden. Es gibt hier aber noch weitere Möglichkeiten:
- 1. Solange der Handschuh sich noch auf der Form befindet, kann er mit (weiter unten aufgezählten) Kunststoffen getaucht, beschichtet oder auch benoppt werden. Dies erhöht die spätere Griffigkeit sowie Abriebfestigkeit deutlich.
- 2. Wenn die oberste Schicht des Materialverbunds Wülste an den Fingerspitzen aufweist, kann dieser Materialverbund dann auch beispielsweise als Innenfutter in jegliche Art von Handschuhen eingearbeitet werden. Die Besonderheit ist hier wiederum die Erstellung eines „3 dimensionalen, nahtfreien Insertsystems”, was es bislang auf dem Markt überhaupt nicht gibt.
- 3. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann übrigens auch der erste nahtfreie Feuerwehrhandschuh der Welt hergestellt werden. Hier wird dann die Außenhülle aus einem nicht-brennbaren Gestrick, wie z. B. aus Aramid oder Pararamid, bestehen.
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Im Gegensatz dazu offenbart die eingangs zitierte
WO 2004/112525 A1 ein Verfahren zur Herstellung von wasserdichten Bekleidungsstücken, dass sich von dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren grundlegend unterscheidet:
Dort wird ein Handschuh, Schuh oder anderes Bekleidungsstück genäht und eine Membrane durch Schweißen hergestellt, die an der Oberseite einen thermisch aktivierbaren Kleber besitzt. Diese Membrane wird, in den Handschuh hineingeschoben, aufgeblasen und erwärmt. Dadurch lehnt sie sich an die Außenhülle an. Nach dem Abkühlen hat sich die Membrane mit der Außenhülle verbunden. Dies hat bei dem bekannten Verfahren den Vorteil, dass sich zwischen Außenhülle und Membrane kein Wasser mehr ansammeln kann, was bei allen anderen am Markt erhältlichen Membransystemen, wie z. B. Goretex oder Sympatex, in der Regel leider der Fall ist.
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Besonders bevorzugt sind Varianten dieses Verfahrens, bei denen im ersten Schritt das 3-dimensionale individuelle Handmodell aus einem Rohling mittels eines 3D-Druckers oder mittels Laserschneiden erzeugt wird. Beide Techniken sind heutzutage gängige Herstellungsverfahren.
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Bei einer weiteren Klasse von vorteilhaften Varianten dieses Verfahrens weist das dehnfähige Gewebe oder Gestrick der innersten Lage des herzustellenden Handschuhs auf seiner Handabgewandten Außenfläche bereits vor dem zweiten Schritt einen Überzug aus thermisch aktivierbarem beziehungsweise thermoplastischem Kunststoff auf, was unter anderem den Arbeitsschritt des Darüberziehens einer Lage aus entsprechendem Kunststoff-Material einspart.
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In dazu alternativen Verfahrensvarianten wird das dehnfähige Gewebe oder Gestrick der innersten Lage des herzustellenden Handschuhs nach dem zweiten Schritt mit seiner Handabgewandten Außenfläche im dritten Schritt in ein Bad aus erwärmtem, flüssigem Kunststoff, insbesondere Silikon, Neopren, Nitril, Polyvinylchlorid oder Polyurethan, getaucht, wodurch ebenfalls eine Schicht aus thermoplastischem Kunststoff aufgebracht werden kann.
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Vorteilhaft ist auch eine Klasse von Verfahrensvarianten, bei denen auf der Handabgewandten Außenfläche der Kunststofflage nach dem zweiten und vor dem dritten Schritt mindestens eine weitere Außenlage aufgebracht wird, die vorzugsweise ein dehnfähiges Gewebe oder nahtfreies Gestrick umfasst, welches den späteren Fingerhandschuh verstärkt, ohne die Beweglichkeit der Finger einzuschränken.
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Bevorzugt sind Weiterbildungen dieser Klasse von Verfahrensvarianten, bei denen auf der Handabgewandten Außenfläche der weiteren Außenlage nach dem zweiten und vor dem dritten Schritt noch zusätzliche Außenlagen aufgebracht und im dritten Schritt mit der jeweils benachbarten Handzugewandten Seite durch thermische Einwirkung verbunden werden. Dadurch können -nahezu beliebig viele-Unterschiedliche Funktionen am Fingerhandschuh verwirklicht werden.
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In den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch ein Fingerhandschuh, der nach dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt ist, mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern, wobei der Handschuh eine vorderseitige Innenhandfläche und einen rückseitigen Handschuhrücken aufweist, und wobei die im angezogenen Zustand der Hand des Benutzers nächste, innerste Lage des Handschuhs ein dehnfähiges Gewebe oder Gestrick umfasst. Erfindungsgemäß zeichnet sich dieser Fingerhandschuh dadurch aus, dass er hergestellt ist durch Ziehen des dehnfähigen Gewebes oder Gestricks der innersten Lage über ein 3-dimensionales individuelles Handmodell aus festem Material, Aufbringen und Erwärmen einer weiteren, äußeren Lage aus thermoplastischem Kunststoff auf der Handabgewandten Außenfläche der innersten Lage sowie Abkühlung der Kunststofflage und Abziehen des Handschuhs vom 3-dimensionalen individuellen Handmodell.
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Bei vorteilhaften Ausführungsformen ist der Handschuhkörper zumindest im Bereich der Fingerspitzen aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus Aramid oder Para-Aramid gefertigt, was die Einsatzfähigkeit des erfindungsgemäßen Bekleidungsstücks gerade im Bereich großer Hitze – etwa bei der Brandbekämpfung, aber auch bei Arbeitsplätzen an Backöfen oder gar Hochöfen – noch weiter erhöht.
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In der Praxis kann es auch günstig sein, wenn der Handschuh für die Innenhandfläche ein Trägermaterial aus hochfesten Natur- oder Synthetik-Fasern, vorzugsweise aus einem fusselfreien Material, insbesondere aus Leder oder einem Kunststoff wie etwa Polyamid, Nylon, Polyester oder Acryl, aufweist, und dass der Handschuhrücken ebenfalls fusselfrei ausgebildet ist.
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Ganz besonders bevorzugt sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs, welche sich dadurch auszeichnen, dass die vorderseitige Innenhandfläche und der rückseitige Handschuhrücken sowie die Teile der Handschuhfinger nahtfrei miteinander verbunden sind. Wie bereits oben erwähnt, können zwar auch nach dem Stand der Technik Fingerhandschuhe individuell ziemlich passgenau genäht werden, was freilich nicht nahtfrei möglich ist. Alternativ dazu können Fingerhandschuhe nahtfrei gestrickt werden, was jedoch wiederum nie passgenau erfolgen kann. Die vorliegende Erfindung verbindet nun also die Vorzüge nahtfreier Fingerhandschuhe mit denen von individuell passgenau angefertigten.
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Ebenso bevorzugt ist eine Klasse von Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen die Handabgewandte äußerste Außenlage des Handschuhs und/oder seine innerste Lage aus einem nahtfreien Gestrick aufgebaut ist.
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Eine weitere Klasse von vorteilhaften Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Außenlagen eine Membranschicht aufweist, insbesondere aus einer Membranschicht aufgebaut ist, die vorzugsweise wasserdichte und atmungsaktive Eigenschaften besitzt. Vor allem Sportler, wie etwa Biathleten, die eine besondere Taktilität bei der Bedienung ihrer Waffe benötigen, erhalten mit diesen Ausführungsformen Fingerhandschuhe, welche aufgrund der durch den Einsatz der Membranschicht eine exakte Passgenauigkeit aufweisen und damit höchste Feinfühligkeit ermöglichen.
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Besonders bevorzugt sind Weiterbildungen dieser Klasse von Ausführungsformen der Erfindung, bei denen die Membranschicht vollflächig sowohl mit dem Innenfutter als auch mit der Außenhülle des Handschuhs laminiert ist.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass auf die Handschuhfinger der Innenhandfläche zumindest im Bereich der jeweiligen Fingerkuppen Verstärkungen aufgebracht sind, Alternativ oder ergänzend können bei anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs die Handschuhfinger der Innenhandfläche im Bereich der jeweiligen Fingerkuppen Wülste aufweisen, die auch als Nählaschen verwendbar sind. In diesem Bereich wird dann keine Membranschicht der oben beschriebenen Art vorgesehen sein, so letztere nicht perforiert wird. Man kann den so entstandenen Handschuh auch als Innenfutter beziehungsweise als sogenanntes Insert in größeren „Außenhandschuhen” einbauen.
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Vorteilhaft schließlich ist eine Klasse von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs, die sich dadurch auszeichnet, dass das Gewebe oder Gestrick der innersten Lage eine, vorzugsweise Öl und/oder Wasser abweisende, Imprägnierung aufweist, die ein Eindringen von Flüssigkeiten in das textile Material verhindert. Andererseits können Lücken im Material den Durchgang von Luft und Wasserdampf in gewissem Umfang erlauben, so dass ein partielles Dampfdruckgefälle bei körperlicher Anstrengung und hohen Temperaturen möglich wird. Daher sind Weiterbildungen der obigen Ausführungsformen vorteilhaft, bei welchen die Imprägnierung für Dampf zumindest teilweise durchlässig ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, welche in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert werden.
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Im Einzelnen zeigen:
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1 eine schematische räumliche Ansicht eines die Hand des zukünftigen Benutzers eines herzustellenden, passgenauen Handschuhs abbildenden 3-dimensionalen Handmodells aus einem festen Material, welches in einem ersten Herstellungsschritt individuell angefertigt wird;
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2 das Handmodell aus 1 mit in einem zweiten Herstellungsschritt darüber gezogener innerster Lage aus dehnfähigem Gewebe oder Gestrick;
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3 das Handmodell aus 2 mit über die innerste Lage gezogener thermoplastischer Kunststofflage, die in einem dritten Herstellungsschritt durch Erwärmung thermisch aktiviert wird;
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4 das Handmodell aus 3 mit über die thermoplastische Kunststofflage gezogener weiterer Außenlage in Form eines nahtlos gestrickten Fingerhandschuhs mit Verstärkungswülsten an den Fingerspitzen;
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5 eine Ansicht auf die Handrückenseite einer Ausführungsform des erfindungsgemäß hergestellten Fingerhandschuhs als Feuerwehrhandschuh mit äußerster Lage aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus Aramid oder Para-Aramid; und
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6 eine Ansicht auf die Handinnenfläche einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäß hergestellten Fingerhandschuhs mit Benoppung.
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Generell illustrieren die Figuren der Zeichnung Herstellungsschritte beziehungsweise Ausführungsformen v on erfindungsgemäß hergestellten Fingerhandschuhen 1; 1' mit einem Handschuhkörper und Handschuhfingern, wobei der jeweilige Handschuh 1; 1' eine vorderseitige Innenhandfläche 2 (siehe etwa 6) und einen rückseitigen Handschuhrücken 3 (siehe etwa 5) aufweist, und wobei die im angezogenen Zustand der Hand des Benutzers nächste, innerste Lage 4 des Handschuhs 1; 1' ein dehnfähiges Gewebe oder Gestrick umfasst.
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In 1 ist ein individuell die Hand des zukünftigen Benutzers des Handschuhs 1; 1' abbildendes 3-dimensionales Handmodell 5 dargestellt, welches in einem ersten Herstellungsschritt aus einem festen Material angefertigt wird.
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Wie aus 2 gut zu erkennen ist, wird in einem zweiten Herstellungsschritt das dehnfähige Gewebe oder Gestrick der innersten Lage 4 des herzustellenden Handschuhs 1; 1' über das 3-dimensionale Handmodell 5 gezogen.
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In einem dritten – in der Zeichnung nicht eigens dargestellten – Herstellungsschritt wird ein thermisch aktivierbarer beziehungsweise thermoplastischer Kunststoff in mindestens einer weiteren, äußeren Lage 6 – wie sie etwa in 3 erkennbar ist – auf der Handabgewandten Außenfläche der innersten Lage 4 durch Erwärmung thermisch aktiviert und anschließend der Handschuh 1; 1' nach Abkühlung der Kunststofflage 6 vom 3-dimensionalen Handmodell 5 abgezogen, wobei die abgekühlte Kunststofflage 6 dann bei Temperaturen unterhalb der Aktivierungstemperatur ihre Form dauerhaft beibehält.
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Anstelle des Überstreifens einer eigenen Lage aus thermisch aktivierbarem beziehungsweise thermoplastischem Kunststoff kann der Kunststoff auch bereits an der Oberfläche der innersten Lage 4 aus dehnfähigem Gewebe oder Gestrick aufgebracht sein. Ebenso können auch weitere Außenlagen 7; 7'; 7'' mit dem Kunststoff bedeckt, getränkt oder benetzt sein.
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Außerdem können die weitere äußere Lage 6 in 3 oder die weiteren Außenlagen 7; 7'; 7'', wie sie in den 4 bis 6 gezeigt sind, eine Membranschicht aufweisen, insbesondere auch gänzlich aus einer Membranschicht aufgebaut sein, die vorzugsweise wasserdichte und atmungsaktive Eigenschaften besitzt und besonders bevorzugt vollflähig sowohl mit dem Innenfutter als auch mit der Außenhülle des Handschuhs 1; 1' laminiert ist.
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In 4 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs dargestellt, bei der die Außenlage 7 Handschuhfinger aufweist, auf die im Bereich der jeweiligen Fingerkuppen Verstärkungen 8 aufgebracht sind.
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In der Zeichnung nicht eigens dargestellt sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fingerhandschuhs, bei denen die Handschuhfinger der Innenhandfläche im Bereich der jeweiligen Fingerkuppen Wülste aufweisen, die auch als Nählaschen verwendbar sind.
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5 zeigt eine speziell als Feuerwehr-Handschuh ausgebildete Ausführungsform des erfindungsgemäß hergestellten Fingerhandschuhs 1. Hier ist der Handschuhkörper zumindest im Bereich der Fingerspitzen aus einem temperaturbeständigen Material, insbesondere aus Aramid oder Para-Aramid gefertigt und verfügt über eine ebenfalls aus hochtemperaturfestem Material aufgebaute äußerste Außenlage 7'.
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Bei der in 6 dargestellten Ausführungsform ist die Handabgewandte äußerste Außenlage 7'' des Handschuhs 1' aus einem nahtfreien Gestrick aufgebaut, wobei die vorderseitige Innenhandfläche 2 und der – in der Figur nicht sichtbare – rückseitige Handschuhrücken 3 sowie die Teile der Handschuhfinger nahtfrei miteinander verbunden sind. Die Handinnenfläche 2 des Fingerhandschuhs 1' ist bei diesem Ausführungsbeispiel benoppt, um eine erhöhte Griffigkeit zu erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008/028913 A1 [0002]
- WO 2004/112525 A1 [0011]