DE2031282B2 - Verfahren und vorrichtung zum einfuehren von gelfoermigen bzw. gelbildenden sprengstoffen in bohrloecher - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum einfuehren von gelfoermigen bzw. gelbildenden sprengstoffen in bohrloecherInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einführen von gelförmigen bzw.
gelbildenden Sprengstoffen in Bohrlöcher.
Die gelförmigen Sprengstoffe werden als flüssige Mischung zubereitet, die anschließend in ein festes Gel
übergeht. Mit einem bekannten Verfahren werden diese Sprengstoffe am Einsatzort als dünnflüssiger Schlamm
zubereitet, der über ein Laderohr, das über einen Schnellanschluß an eine Verdrängerpumpe anschließbar
und als Hochdruckschlauch ausgebildet ist (US-PS 33 03 738), direkt in das Bohrloch eingepumpt wird und
erst im Bohrloch nach geraumer Zeit ein zähflüssiges, verhältnismäßig festes Gel bildet. Dieses Verfahren
ermöglicht zwar ein schnelles Laden von vertikalen bzw. steilen, nach unten gerichteten Bohrlöchern, kann
aber bei etwa waagerechten oder nach oben gerichteten Bohrlöchern nicht angewendet werden, da der flüssige
Sprengstoffschlamm noch vor seinem Eindicken zu einem Gel aus dem Bohrloch ausfließt.
Außer diesem direkten Einfüllen von gelbildenden Sprengstoffen in Bohrlöcher, ist es auch bekannt,
gelförmige Sprengstoffe insbesondere in kurzen, dünnwandigen, schlauchförmigen Plastikhüllen zu patronieren
und die einzelnen Patronen nacheinander in das Bohrloch einzuführen. Die Einführung der Patronen
kann von Hand z. B. mit Hilfe eines Stabes erfolgen. Nachteilig sind dabei der große Zeitaufwand und die
kleine Ladedichte. Es ist auch bekannt, die einzelnen Patronen nacheinander mittels Preßluft durch ein
Einblasrohr in das Bohrloch einzublasen, um die Ladezeit zu verkürzen und die Ladearbeit herabzusetzen.
Zur Erhöhung der Ladedichte wird dabei eine möglichst große Einblasgeschwindigkeit der Patronen
angestrebt. Dadurch wird jedoch die Betriebssicherheit wesentlich herabgesetzt, da z. B. eine 25 mm lange
Patrone aus Amongelit mit 22% Nitroglycerin-Äthylenglycoldinitrat bei einem Aufprall mit einer
Geschwindigkeit von 88 m/sec detoniert. Ein weiterer Nachteil des Einblasverfahrens von einzelnen Patronen
besteht darin, daß bei allfälligen Platzen einer Patrone die Innenwände des Einblasrohres durch Sprengstoffreste
klebrig werden. Dadurch wird die Einblasgeschwindigkeit der nachfolgenden Patronen herabgesetzt und
infolgedessen auch die Ladedichte stark vermindert. Beim Unterwasserladen bewirkt das Einblasen der
einzelnen Sprengstoffpatronen ein unerwünschtes Aufwirbeln von Schlamm und Sand. Ganz allgemein weisen
alle Verfahren zum Einführen von patronierten Sprengstoffen in Bohrlöcher den schwerwiegenden
Nachteil auf, daß nur sehr niedrige Ladedichten erzielt werden können, da der Außendurchmesser der Patronen
bedeutend kleiner als der Bohrlochdurchmesser im Bohrlochtiefsten sein muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile der bekannten Verfahren zu beseitigen und ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Einführen von gelförmigen bzw. gelbildenden Sprengstoffen in Bohrlöcher zu
entwickeln, welche auch das einwandfreie Laden von waagerechten bzw. schwach geneigten oder nach oben
gerichteten Bohrlöcher ermöglichen und außerdem eine volle Betriebssicherheit in Verbindung mit einem
kleinen Arbeits- und Zeitaufwand und einer größtmöglichen Ladedichte gewährleisten.
Diese Aufgabe wird bei dem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Sprengstoff bei seiner
Herstellung in flüssigem Zustand in ein Laderohr eingefüllt wird und in diesem ein zähes Gel bildet, daß
das zumindest teilweise mit dem gelförmigen Sprengstoff gefüllte Laderohr in das Bohrloch bis zum
Bohrlochgrund eingeführt und mit einer Preßluftquelle verbunden wird, und daß der gelförmige Sprengstoff
durch die Preßluft aus dem Laderohr in das Bohrloch ausgepreßt wird und den Bohrlochquerschnitt vollständig
ausfüllt, wobei mit fortschreitendem Füllen des Bohrlochs das Laderohr durch den Gegendruck
fortschreitend und selbsttätig aus dem Bohrloch herausgedrückt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also der bereits gelförmige Sprengstoff direkt in das Bohrloch
eingefüllt, so daß er wegen seiner teigartigen Konsistenz nicht aus dem Bohrloch herausfließen kann.
Infolgedessen können beliebige, auch waagerechte, schwach geneigte und nach oben gerichtete Bohrlöcher
ohne Schwierigkeiten anstandslos geladen werden. Gleichzeitig werden alle Nachteile der patronierten
Sprengstoffe vermieden. Der Sprengstoff füllt nämlich den vollen Querschnitt des Bohrlochs unabhängig von
eventuellen Unregelmäßigkeiten der Bohrlochwandung bzw. von anfälligen Änderungen des Bohrlochdurchmessers,
sowie unabhängig vom gewählten, den jeweiligen Erfordernissen angepaßten Durchmesser des
Laderohrs ganz und gleichförmig aus. Dadurch wird eine größtmögliche Ladedichte erzielt, die zusätzlich
durch das Einpressen des gelförmigen Sprengstoffs in das Bohrloch gefördert wird. Das einfache Auspressen
h5 des Sprengstoffs aus dem Laderohr schließt jede
Detonationsgefahr aus und gewährleistet eine außerordentlich hohe Betriebssicherheit. Dabei kann dieses
Auspressen mit ziemlich hoher Geschwindigkeit erfol-
erfindungsgemäßen Verfahrens beim Laden eines waagerechten Bohrlochs, im Längsschnitt,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 der F i g. 1,
F i g. 3 eine Schnellanschlußvorrichtung zur lösbaren Verbindung des Laderohrs mit der Preßluftzuleitung, im
Querschnitt nach der Linie III-III der F i g. 1,
Fig.4 eine heb- und senkbare Arbeitsbühne mit angehängtem Laderohrmagazin bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens im Tunnelvortrieb mit großem Abbauquerschnitt, in schaubildlicher Darstellung,
Fig.5 die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beim Zwischensohlen-Scheibenabbau, in vertikalem Schnitt,
Fig.6 und 7 ein vertikales, nach oben gerichtetes
Bohrloch beim Laden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren am Anfang (F i g. 6) und am Abschluß (F i g. 7)
des Ladevorgangs.
Zum Einführen von gelförmigen bzw. gelbildenden
Sprengstoffen in Bohrlöcher wird ein verhältnismäßig steifes Laderohr 1 verwendet. Die zubereitete, flüssige,
gelbildende Sprengstoffmischung wird in das zu diesem Zweck einseitig verschlossene Laderohr 1 eingefüllt und
verfestigt sich darin zu einer zähen, mehr oder weniger dichten, gelförmigen Masse 2. Das derart mit gelförmigern
Sprengstoff 2 gefüllte Laderohr kann auch für eine gewisse Zeit auf Lager gehalten werden, insbesondere
wenn beide Rohrenden nach dem Füllen möglichst dicht verschlossen werden.
Beim Laden eines z. B. waagerechten Bohrlochs 3 nach F i g. 1 wird das gefüllte, beiderends geöffnete
Laderohr 1 in das Bohrloch eingeführt, und zwar so tief, bis das innere Laderohrende gegen den Bohrlochgrund
103 stößt. Anschließend wird das äußere, aus dem Bohrloch vorspringende Ende des Laderohrs 1 mit einer
Preßluftleitung 4 verbunden und unter Druck gesetzt. Dadurch wird die gelförmige Sprengstoff-Füllung 2
durch das innere Ende des Laderohrs 1 aus diesem in das Bohrloch 3 ausgestoßen.
Der in das Bohrloch einlaufende bzw. eingepreßte gelförmige Sprengstoff 102 füllt den Bohrlochquerschnitt
vollständig aus und dringt für eine kurze Strecke auch in den ringförmigen, zwischen dem Laderohr 1 und
der Bohrlochwand bestehenden Spalt ein, wie insbesondere in F i g. 1 dargestellt ist. In der ausgestoßenen, das
Bohrlochtiefste ausfüllenden Sprengstoffmasse 102 wird wegen deren gelförmig zähflüssigen Konsistenz ein
Gegendruck aufgebaut. Dieser Gegendruck schiebt das Laderohr 1 fortschreitend und selbsttätig aus dem
Bohrloch 3 heraus, und zwar in dem selben Maß wie sich das Bohrloch mit Sprengstoff füllt. Die gelförmige
Sprengstoff-Füllung 2 des Laderohrs 1 wird dadurch in einem Zug in das Bohrloch 3 ausgepreßt, während das
Laderohr 1 gleichzeitig aus dem Bohrloch 3 herausgleitet. In Fig. 1 ist eine Zwischenphase dieses Ladevorgangs
kurz nach Ladebeginn dargestellt. Das leere, aus dem Bohrloch 3 ausgeschobene Laderohr 1 kann erneut
mit Sprengstoff gefüllt werden und ist infolgedessen mehrmals verwendbar.
Das Laderohr 1 kann aus einem beliebigen Werkstoff, insbesondere Kunststoff oder Leichtmetall, bestehen.
Der Außendurchmesser des Laderohrs 1 ist etwas kleiner als der Durchmesser des Bohrlochtiefsten, damit
das Laderohr 1 frei bis zum Grund 103 des Bohrlochs in dieses eingeschoben werden kann. Der mit dem μ
gelförmigen Sprengstoff 2 gefüllte Längenabschnitt des Laderohrs 1 wird derart bestimmt, daß sein Inhalt der
für die Bohrlochladung benötigten Sprengstoffmerige gen, so daß die Ladezeit entsprechend verkürzt wird.
Das selbsttätige Herausdrücken des Laderohrs aus dem Bohrloch mit fortschreitender 3ohrlochfüllung setzt den
Arbeitsaufwand beim Laden auf ein Mindestmaß, d. h. auf die einfache Einführung des gefüllten Laderohrs und
auf dessen leicht und schnell durchzuführende Verbindung mit der Preßluftquelle, herab.
Die zur Durchführung des Verfahrens erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorrichtung besteht aus einem
über einen Schnellanschluß mit einem Preßluft-Zuleitungsschlauch verbindbaren Laderohr aus steifem oder
vorzugsweise elastischem biegsamen Material, insbesondere Kunststoff, und ist dadurch gekennzeichnet,
daß am Lufteintrittsende des Laderohrs ein ringförmiger Abdichtungskolben verschiebbar angeordnet ist und
am Sprengstoffausgangsende des Laderohrs Arretierungsanschläge für den Abdichtungskolben vorgesehen
sind.
Beim Auspressen des gelförmigen Sprengstoffs aus dem in das Bohrloch bis zum Bohrlochgrund eingeführten
Laderohr, kann die Preßluft unmittelbar auf die Sprenstoff-Füllung des Laderohrs einwirken, insbesondere
wenn das vom Sprenstoff gebildete Gel ausreichend konsistent d. h. fest und dicht ist. In einigen Fällen,
insbesondere wenn der Sprengstoff im Laderohr kein genügend festes Geld bildet und deshbalb durch den
Preßluftdruck nicht als zusammenhängende Masse auspreßbar ist, könnte ein Teil der Preßluft zwischen der
Sprengstoff-Füllung und der Innenwand des Laderohrs aus dem bohrlochinneren Laderohrende entweichen
und dadurch die Homogenität und die Dichte der in das Bohrloch eingelaufenen Sprengstoffladung ungünstig
beeinflussen. Diese Schwierigkeit wird jedoch durch die Anordnung des ringförmigen Abdichtungskolbens behoben.
Dieser ringförmige Kolben sichert auf der Preßluftseite die Abdichtung zwischen der Sprengstoff-Füllung
und der Laderohrwandung. Infolgedessen wird insbesondere beim Laden von nach oben gerichteten
Bohrlöchern die vollständige Auspressung des gelförmigen Sprengstoffs aus dem Laderohr gewährleistet, und
zwar auch in solchen Fällen, an denen der Sprengstoff im Laderohr kein genügend festes und dichtes Gel
bildet.
In der praktischen Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Vorrichtung, insbesondere bei großen
Tunnelquerschnitten, an einer verfahrbaren, heb- und senkbaren Arbeitsbühne und einem köcherartigen,
mit der Arbeitsbühne gelenkig verbindbaren, mit seinem anderen Ende in etwa waagerechten Gleitführungen,
insbesondere auf einem Fahrgestell schwenkbar und verschiebbar gelagerten Magazin für die Laderohre
angewendet werden. Vorzugsweise weist das Magazin zwei getrennte Einsetzräume für die gefüllten und die
leeren Laderohre auf. Mit dieser Vorrichtung kann ein auf der heb- und senkbaren, sowie längs der Abbaufront
verfahrbaren Arbeitsbühne stehender Mann den ganzen Tunnelquerschnitt bestreichen und dabei die gefüllten,
in die Bohrlöcher einzuführenden Laderohre bequem aus dem den Bewegungen der Arbeitsbühne folgenden,
d. h. in den waagerechten Gleitführungen verschiebbaren und gleichzeitig auf und ab verschwenkbaren
Magazin herausnehmen bzw. die leeren Laderohre wieder in das Magazin einsetzen.
Weitere Erläuterungen der Erfindung ergeben sich aus nachstehender Beschreibung einiger, in der
Zeichnung schematisch dargestellter Ausführungs- und Anwendungsbeispiele. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung des
entspricht. Das Laderohr 1 kann also ganz oder teilweise mit gelförmigem Sprengstoff 2 gefüllt werden.
Bei einer gemäß F i g. 1 durchgeführten Probeladung wurde beispielsweise bei einem Bohrloch von 2,3 m
Tiefe und 55 mm Durchmesser als Laderohr 1 ein Kunststoffrohr von etwa 2,65 m Länge und 50 mm
Außendurchmesser bei 2 mm Wandstärke verwendet. Der Nutzraum dieses Laderohrs für die Sprengstoffaufnahme
betrug etwa 440 cm3, d. h. etwa 3/4 des Bohrlochvolumens.
Wenn ein größerer Anteil des Bohrlochvolumens mit Sprengstoff gefüllt werden soll, kann nach einem ersten,
eine teilweise Füllung des Bohrlochs bewirkenden Ladevorgang mindestens ein weiterer, zusätzlicher
Ladevorgang mit einem entsprechenden kürzeren Laderohr vorgenommen werden.
Das äußere Ende des in das Bohrloch 3 eingeführten Laderohrs 1 wird mit der Preßluftleitung 4 über ein
Druckminderventil 5 und einen Preßluftzuleitungsschlauch 6 verbunden, wie insbesondere in F i g. 1
dargestellt ist. Der Preßluftzuleitungsschlauch 6 weist an seinem freien Ende ein starres, rohrförmiges
Verbindungsstück 7 auf, das mittels einer vorzugsweise flexiblen Anschlußmuffe 8 mit dem Laderohr 1
verbunden wird. Die Anschlußmuffe 8 ist vorzugsweise sowohl am Verbindungsstück 7 des Preßluftzuleitungsschlauchs
6 als auch am äußeren Ende des Laderohrs 1 mit Hilfe von je einem Schnellanschluß lösbar befestigt.
Dieser Schnellanschluß kann z. B. als an sich bekannte, biegsame oder gelenkige Spannschelle 9 ausgebildet
sein, die mit Hilfe eines angelenkten Handhebels 10 geschlossen und geöffnet werden kann, wie insbesondere
in F i g. 3 dargestellt ist.
In dem Laderohr 1 ist ein durch dessen Lufteintrittsende
eingeführter, ringförmiger, d. h. mit einer zentralen Bohrung 111 versehener Abdichtungskolben 11 verschiebbar
gelagert, der die Abdichtung zwischen der Innenwand des Laderohrs 1 und dessen gelförmiger
Sprengstoff-Füllung 2 gewährleistet. Beim Anlegen der Preßluft wird dieser Abdichtungskolben 11 durch den
Luftdruck gegen das bohrlochinnere Sprengstoffaustrittsende des Laderohres 1 verschoben und drückt den
gelförmigen Sprengstoff 2 aus dem Laderohr 1 heraus. An dem Sprengstoffaustrittsende sind kurze, schmale,
etwa stiftförmige Arretierungsanschläge 12 vorgesehen, die in den Innenraum des Laderohrs 1 vorspringen und
das Austreten des Abdichtungskolbens 11 verhindern, wie insbesondere in F i g. 2 dargestellt ist.
In Fig.4 ist eine Vorrichtung dargestellt, welche die
Durchführung des beschriebenen Verfahrens beim Laden der in der Abbaufront 13 eines größeren
Tunnelquerschnitts vorgesehenen Bohrlöcher 3 wesentlich erleichtert. Diese Vorrichtung besteht aus einer
Arbeitsbühne 14, die z. B. mit Hilfe eines Scherengerüst 15 heb- und senkbar auf einem längs der Abbaufront 13
verfahrenbaren Fahrgestell 16 gelagert ist. Mit der Arbeitsbühne 14 auf deren der Abbaufront 13
abgekehrten Seite wird das obere offene Ende eines köcherartigen Magazins 17 für die Laderohre 1 z.B.
mittels Haken 18 od. dgl. gelenkig verbunden. Das Magazin 17 weist einen Einsetzraum 117 für gefüllte
Laderohre 1 und einen danebenliegenden, getrennten Einsetzraum 217 für leere Laderohre 101 auf. Das untere
Ende des Magazins 17 ist schwenkbar und verschiebbar in waagerechten, auf einem Fahrgestell 20 angeordneten
Führungen 19 gelagert. Durch Heben und Senken der Arbeitsbühne 14 bzw. durch Verfahren derselben
längs der Abbaufront 13 kann ein auf der Arbeitsbühne 14 stehender Mann alle Bohrlöcher 3 bequem erreichen
Das Laderohrmagazin 17 folgt den Bewegungen dei Arbeitsbühne 14, wobei es auf und ab schwingt und siel·
gleichzeitig in den Gleitführungen 19 verschiebt Außerdem kann das Fahrgestell 20 des Magazins 17
zusammen mit dem Fahrgestell 16 der Arbeitsbühne 15 längs der Abbaufront verstellt bzw. verfahren werden
insbesondere wenn die Laufräder des Fahrgestells 2( um vertikale Lagerzapfen verdrehbar ausgebildet sind
ίο Der Arbeiter auf der Arbeitsbühne 14 kann infolgedes
sen für jedes Bohrloch 3 der Abbaufront 13 ein gefüllte; Laderohr 1 dem betreffenden Einsetzraum 117 de:
Magazins 17 entnehmen und damit das Bohrloch laden Nach dem Ladevorgang wird das leere Laderohr 101 ir
den Einsetzraum 217 des Magazins 17 abgelegt. Zurr Aus- und Einfahren des Laderohrmagazins 17 wire
dieses von der Arbeitsbühne 14 ausgehängt und flad liegend auf dem entsprechenden Fahrgestell 2(
eingestellt.
Besonders vorteilhaft erweist sich das erfindungsge mäße Verfahren beim Laden von vertikalen, nach ober
gerichteten Bohrlöchern im Untertagebau, wie in F i g.;
bis 7 an dem Beispiel eines sogenannten Zwischensoh len-Scheibenabbaus von Erzlagern gezeigt ist. In F i g.;
ist 21 eine Zunge aus anstehendem Erz, in der von unten d. h. von dem Stollen 22, vertikale, nach oben gerichtete
Bohrlöcher 3 vorgetrieben sind. Mit 23 ist der bereit! abgebrochene, vor der Zunge 21 liegende Erzhaufer
bezeichnet. Zum Laden der Bohrlöcher 3 werder Laderohre 1 aus vorzugsweise elastisch biegsamen
Werkstoff, insbesondere Kunststoff, benutzt. Dies« flexiblen Laderohre 1 können durch Verbiegen auch be
verhältnismäßig kleinen Höhen des Stollens 22 in di< Bohrlöcher 3 eingeführt werden, wie insbesondere füi
das linke Bohrloch in Fig.5 dargestellt ist. Die in die
vertikalen Bohrlöcher 3 eingeführten Bohrlöcher 1 werden — wie bereits beschrieben — über einer
Preßluftschlauch 5 und ein Druckminderventil 5 mi einer im Stollen 22 verlegten Preßluftleitung <
verbunden.
Die Fig.6 und 7 zeigen den Ladevorgang eine; vertikalen, nach oben gerichteten Bohrlochs 3, und zwai
am Anfang, d. h. kurz nach dem Beginn des Auspressen; der gelförmigen Sprengstoff-Füllung 2 aus dem in da;
•45 Bohrloch 3 eingeführten Laderohr 1 (Fig.6) und arr
Abschluß, d. h. nach der Füllung des Bohrlochs 2 mil dem gelförmigen Sprengstoff (F i g. 7). Der Ladevorgang
entspricht der bereits im Zusammenhang mii F i g. 1 für waagerechte Bohrlöcher beschriebener
Verfahrensweise, wobei gleiche Teile mit den selber Bezugszeichen versehen sind. Da die in das vertikale
Bohrloch 3 eingepreßte, gelförmige Sprengstoffsäule 102 vollkommen dicht an der Bohrlochwand anliegt unc
sich außerdem bis zum Bohrlochgrund 103 erstreckt wird sie im Bohrloch sowohl durch Haft- bzw
Reibungswirkung an der Bohrlochwand als auch durch den Luftdruck, d. h. durch die bei Abgleittendenz dei
Sprengstoffsäule 102 zwischen dieser und dem Bohr lochgrund 103 entstehende Saugwirkung festgehalten
w) Nach dem Auspressen der ganzen gelförmigen Spreng
stoff-Füllung 2 aus dem Laderohr 1 in das Bohrloch 3
strömt die Preßluft durch die zentrale Bohrung 111 de; von den Arretierungsanschlägen 12 im Laderohr 1
angehaltenen Abdichtungskolbens 11 und durch da;
es innere Ende des selbsttätig aus der Bohrlochladung 102
herausgedrückten Laderohrs 1 aus und entweicht durcr den zwischen dem Laderohr 1 und der Bohrlochwanc
gebildeten Ringspalt, wie insbesondere aus Fig. 7
ersichtlich ist. Dieses intensive, freie Ausströmen der Preßluft zeigt den Abschluß des Ladevorgangs an.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist wesentliche Vorteile auch beim Laden von vertikalen bzw. steilen,
nach unten gerichteten Bohrlöchern bzw. beim Abteufen von Schächten od. dgl. auf. In solchen Fällen ist
nämlich der Bohrlochgrund bzw. die Schachtsohle fast immer mit losen Feststoffteilen bzw. Haufwerkresten
bedeckt. Außerdem sind die nach unten gerichteten Bohrlöcher im allgemeinen zumindest teilweise mit
Wasser gefüllt. Das Laden solcher Bohrlöcher mit einzelnen Sprengstoffpatronen ist mit großen Schwierigkeiten
verbunden. Eine gute bzw. ausreichende
Ladedichte kann dabei nicht erzielt werden. Das Lader mit Sprengstoff in losem Zustand kommt kaum in Frage
Dagegen kann das erfindungsgemäße, mit gelförmigen Sprengstoff gefüllte Laderohr 1 ohne besonden
Schwierigkeiten bis zum Bohrlochgrund durch der daraufliegenden, losen Feststoffhaufen hindurch in da:
Bohrloch eingeschoben werden, wobei auch der größt« Teil des Wassers selbsttätig aus dem Bohrloch
verdrängt wird. Beim anschließenden Einpressen de! gelförmigen Sprengstoffs werden die losen Feststoffe
und das restliche Wasser vom einlaufenden Sprengstofi selbst aus dem Bohrloch herausgedrückt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Einführen von gelförmigen bzw. gelbildenden Sprengstoffen in Bohrlöcher, d a durch
gekennzeichnet, daß der Sprengstoff bei seiner Herstellung in flüssigem Zustand in ein
Laderohr eingefüllt wird und in diesem ein zähes Gel bildet, daß das zumindest teilweise mit dem
gelförmigen Sprengstoff gefüllte Laderohr in das Bohrloch bis zum Bohrlochgrund eingeführt und mit
einer Preßluftquelle verbunden wird, und daß der gelförmige Sprengstoff durch die Preßluft aus dem
Laderohr in das Bohrloch ausgepreßt wird und den Bohrlochquerschnitt vollständig ausfüllt, wobei mit
fortschreitendem Füllen des Bohrlochs das Laderohr durch den Gegendruck fortschreitend und selbsttätig
aus dem Bohrloch herausgedrückt wird.
2. Ein über einen Schnellanschluß mit einem Preßluft-Zuleitungsschlauch verbindbares Laderohr
aus steifem oder elastischem biegsamen Material, insbesondere Kunststoff, zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lufteintrittsende des Laderohres (1) ein
ringförmiger Abdichtungskolben (11, 111) verschiebbar angeordnet ist und am Sprengstoffaustrittsende
des Laderohres (1) Arretierungsanschläge (12) für den Abdichtungskolben (11,111) vorgesehen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierungsanschläge für den
Abdichtungskolben (11, 111) als schmale, voneinander
abstehende, in den Innenraum des Laderohrs (1) vorspringende Stifte (12) od. dgl. ausgebildet sind.
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