DE2030666A1 - Hartmetallkorper und Verfahren zur Herstellung desselben - Google Patents
Hartmetallkorper und Verfahren zur Herstellung desselbenInfo
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Description
B.I, DU PONO? DE NEMOURS AND COMPANY
10th and Market Streets, Wilmington, Delaware 19 898, V.St.A.
Hartmetallkörper und Verfahren zur Herstell.O.rrg"aeseelben
Die Erfindung betrifft Hartmetalle aus Wolframcarbid, das
durch eine heterogene Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist, Verfahren zur Herstellung derselben sowie die Verwendung der
Endprodukte zum Schneiden und Verformen von sehr harten Werkstoffen.
Die Produkte gemäss der Erfindung werden hier gewöhnlich als
kobaltgebundenes Wolframcarbid bezeichnet, ein Ausdruck, der im· allgemeinen zur Beschreibung der bekannten Klasse von Hartmetallen verwendet wird} dabei ist jedoch zu beachten, dass
die Kobalt-Bindemittelphase beträchtliche Mengen an Wolfram
enthält und daher in Wirklichkeit eine Kob.alt-Wolframlegierung ist. . .
Wie in der USA-Patentanmeldung Serial No. 660 986 vom
16. August 1967 beschrieben, erhält man im wesentlichen unporöse Hartmetalle aus durch eine Kob'altlegierung gebundenem
Wolframcarbid mit einer neuen Kombination von Festigkeit und Harte, wenn die Kobaltphaee mehr als etwa 8 Gewichtsprozent
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Wolfram in fester Lösung enthält, die Korngrösse des Wolframcarbids
wehiger als 1 μ beträgt und die Masse hinsichtlich Zusammensetzung
und Struktur homogen ist.
Es wurde nun eine weitere Gruppe von wertvollen Carbidstrukturen
gefunden, bei denen die Zusammensetzung der als Bindemittel
dienenden Kobaltlegierung nicht homogen ist, sondern durch die Masse hindurch von einem Bereich zum anderen in mikroskopischem.
Mass stäbe schwankt. Bei dieser neuen Klasse von Carbidstrukturen
sind Bereiche, die durch wolframreiche Kobaltlegierungen in Form fester Lösungen von hoher Festigkeit und Härte,
aber höherer Sprödigkeit, gebunden sind, in mikroskopischem Massstabe von Bereichen durchsetzt, die durch eine schwächere,
aber duktilere und zähere Kobaltphase gebunden sind, welche weniger Wolfram enthält als das Bindemittel in den erstgenannten Bereichen. Auf diese Weise sind Bereiche von hoher Festigkeit,
hohem Modul und hoher Härte von Bereichen von hoher Duktilität
und Zähigkeit durchsetzt.
Der Einfluss des Wolframs in fester Lösung in dem als Bindemittel dienenden Kobalt auf die Säurebeständigkeit der Kobaltphase
ist bekannt* Insbesondere ist es bekannt, dass das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram weniger als 1,0 betragen
muss, wenn mindestens etwas Wolfram für die Lösung in der Kobaltphase zur Verfügung stehen soll. Ein Kohlenstoffmangel
wird jedoch im allgemeinen als unerwünscht angesehen, weil er beim Sintern mindestens eine teilweise Reaktion der wolframhaltigen
Kobalt-Bindemittelphase mit Wolframcarbid unter Bildung der spröden Eta-Phase Co,W,C und entsprechendem Rückgang
der Festigkeitseigenschaften, besonders der Schlagfestigkeit, begünstigib.
Kubota, Ishida und Hara haben in."Indian Institute of Metals
Transactions", Band 9i September 1^64, Seite 132-138, gezeigt,.
dass die Widerstandsfähigkeit der Metallphase gegen Angriff durch konzentrierte Salzsäure um so höher ist, je höher die
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Wolframkonzentration in fester Lösung in dem Kobalt bei den
durch Kobalt gebundenen Wolframcarbid-Hartmetallen mit unterstöchiometrischem
Kohlenstoffgehalt ist.
Die aus den von diesen Verfassern für Hartmetalle mit einem Kobaltgehalt
von 5 $> bzw. 25 f<>
angegebenen Werten berechnete Beziehung zwischen der Säurebeständigkeit und der Kobaltmenge in
der Kabaltmetallphase ist in Fig. 1 der genannten Arbeit dargestellt. Ein solches Verhalten ist charakteristisch für einen
Körper, bei dem die metallische Bindemittelphase homogen ist, indem die Wolframkonzentration in der Kobaltphase durch den
ganzen Körper hindurch verhältnismässig gleichmässig ist.
Wie die genannten Verfasser zeigen, nimmt die Streckgrenze von
Kobalt-Wolframlegierungen mit ihrem Wolframgehalt zu. Adkins, Williams und Jaffee haben jedoch in »Cobalt", 1960, Seite 8
und Seite 16-29* gezeigt, dass diese Legierungen auch spröder
werden.
Kubota und Mitarbeiter zeigen, dass diejenigen Körper, die
einen Kohlenstoffmangel aufweisen, eine geringere Festigkeit
haben, wenn die mittlere Teilchengrösse des Wolframcarbids
bei den metallgebundenen Wolframcarbid-Hartmetallen weniger
als 3 μ beträgt. Der Kohlenstoffmangel führt natürlich zu
einer wolframreichen Kobalt-Bindemittelphase. Es wird angegeben, dass solche feinkörnigen Körper schwächer sind als Körper
von ähnlicher feiner Korngrösse, die keinen Kohlenstoffmangel
aufweisen und daher weniger Wolfram in der Kobaltphase enthalten.
Bekanntlich weisen Körper, bei denen mehr Wolfram in dem Kobalt
gelöst ist, unabhängig von der Korngrösse des Wolframcarbids eine höhere Säurebeständigkeit auf.
Es wurde nun gefunden, dass man kobaltgebundene Wolframcarbidkörper
herstellen kann, bei denen das als Bindemittel dienende
Kobalt im Mittel mehr als 8 Gewichtsprozent Wolfram in Lösung
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enthait, und bei denen die Kobaltphase trotzdem eine geringe
Säurebeständigkeit aufweist. Die Schwankungen in der Wolfrainkonzentration in fester lösung in dem als Bindemittel dienenden
Kobalt führen zu einer niedrigeren mittleren Beständigkeit der Bindemittelphase gegen den Angriff durch Salzsäure, als
wenn die gleiche Wolframmenge gleichmässig in der Kobaltphase verteilt ist. Die Produkte gemäss der Erfindung kennzeichnen
sich daher dadurch, dass sie eine verhältnisraässig geringe
Widerstandskraft gegen den Angriff durch Säure haben, obwohl sie erhebliche Wolframmengen in der Kobaltphase gelöst enthalten.
Ferner ist es bekannt, dass bei kobaltgebundenen Wolframcarbid-Hartmetallen
ein Kohlenstoffmangel bei der Verdichtung bei
hoher Temperatur zur Bildung der Eta-Phase Co,W,C führt. Infolge
der Bildung der Eta-Phase hinterbleibt weniger duktile Kobalt-Bindemittelphase, und daher werden die entstehenden Körper
spröde. Überraschenderweise führt der örtliche Kohlenstoffmangel bei den Hartmetallen gemäss der Erfindung nicht zur
Bildung von spröden, kobaltgebundenen Hartmetallen. Im Gegenteil: Die Hartmetalle gemäss der Erfindung sind überraschend
zäh und weisen vielfach höhere Querbruchfestigkeiten auf als im Handel erhältliche, kobaltgebundene Wolframoarbid-Hartmetalle,
die keine Eta-Phase enthalten.
Die dichten, kobaltgebundenen Hartmetalle gemäss der Erfindung werden duroh Heisspressen von heterogenen Pulvergemischen aus
Kobalt-Wolframcarbiden hergestellt. Die für die heterogene Besohaffenheit
erforderlichen Schwankungen werden in den Pulvern duroh eine der folgenden Massnahmen verursacht: "
Vermischen von unähnlichen Pulvern. Schwankungen können erzielt
werden, indem man unähnliche Wolframcarbidpulver auswählt
und vermischt, bei denen das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram einerseits grosser und andererseits kleiner
als 1 ist.'Selbst nach dem Vermählen des Wolframoarbids mit
η ο 9 ■-. ^: / Hj β 9
BAD ORIGINAL
Kobalt in der Kugelmühle und Verdichten zu dichten Körpern
treten infolge des Vermischens unterschiedlicher Pulver örtliche
Schwankungen in der in dem Kobalt gelösten Wolframmenge in mikroskopischem Massstabe auf.
Zumischen von Kohlenstoff zu dem Pulver. Schwankungen können
auch erzielt werden, indem man geringe Mengen feinteiligen Kohlenstoffs
zu einem Kobalt-Wolframcarbidgemisch, bei dem das
Atomyerhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram weniger als 1 beträgt, zusetzt und darin dispergiert. Wenn die Masse bei der
Verdichtung erhitzt wird, gehen die Kohlenstoffteilchen in Lösung und kohlen den Bereich rings um ein jedes Teilchen herum
auf, wobei das örtliche Verhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram auf 1 oder mehr erhöht wird.
Oxydieren des Pulvers» Ferner können Schwankungen erzielt werden, indem man Kobalt-Wolframearbidpulver, bei denen das Verhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram 1,0 oder etwas mehr beträgt, einer schwachen Oxydation unterwirft. Feingemahlenes Pulver absorbiert, wenn es getrocknet worden ist, 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent
Sauerstoff aus der Luft. Die Oxydation des Pulvers erfolgt im allgemeinen ungleichmässig, da die äusseren Oberflächen
der Körner zuerst oxydiert werden (in einer Masse wird im allgemeinen die obere Oberfläche des Pulvers stärker oxydiert
als das Innere desselben).
Gegenstand der Erfindung sind dichte Körper, die im wesentlichen
aus Wolframcarbid bestehen, welches durch 3 bis 25 Gewichtsprozent
einer heterogenen Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist, die im wesentlichen aus Kobalt und im Mittel 5 bis 25
Gewichtsprozent Wolfram besteht, und Bereiche, die weniger "als 8 Gewichtsprozent Wolfram enthalten, durchsetzt von Bereichen,
die mehr als 8 Gewichtsprozent Wolfram enthalten, aufweist.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung dieser dichten Körper als Schneiclvrorkaeuge sowie auf ein Verfahren
zur Herstellung dieser Hartmetalle, welches darin besteht,
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dass man feinteiligen Kohlenstoff mit Kobalt und Wolframcarbid
in solchen Mengen vermahlt, dass ein Gemisch mit einem Gehalt an freiem Kohlenstoff von 0,01 bis 0,5 f° und einem Verhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram von etwa 1 entsteht, worauf man das vermahlene Gemisch in einer inerten Atmosphäre auf eine erhöhte
Temperatur erhitzt, die Masse durch Heisspressen auf mindestens 98 $>
ihrer theoretischen Dichte verdichtet und die dichte Masse dann rasch abkühlt.
Die dichten Körper gemäss der Erfindung weisen eine ungewöhnliche
Kombination von äusserst guter Festigkeit und Härte bei nur unbedeutender Beeinträchtigung von Eigenschaften, wie der
Duktilität und Zähigkeit, auf. Infolgedessen eignen sich die Körper für die verschiedensten Anwendungszwecke als Schneidwerkzeuge
und Meissel, besonders für solche Anwendungszwecke,
bei denen bisher Schneidwerkzeuge aus Schnelldrehstahl verwendet wurden.
Je nach dem Kobaltgehalt kann das mittlere Atomverhältnis von
Kohlenstoff zu Wolfram· im Bereich von 0s85 bis 1,02 liegen»
Die dichten Körper gemäss der Erfindung weisen jedoch gegenüber dem Stand der Technik eine überraschende Kombination von
Festigkeit und Zähigkeit auf und sind aussergewöhnlich wirksam ■ bei der Verwendung als Spitzen oder Meissel zum Schneiden von
\ Metallen und zur spanabhebenden Metallbearbeitung,»
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnungen Bezug genommen.
Fig. 1 zeigt Röntgendiffraktometerkurven von zwölf verschiedenen,
kobaltgebundenen Wolframearbid-Hartmetallen und gibt den
Grad der Heterogenität des Wolframs in dem als Bindemittel dienenden Kobalt sowie zwei Bezugskurven für Natriumchlorid an.
Fig. 2 zeigt zwei Röntgenbeugungskurven für Natriumchlorid,
die den beiden äusseren Enden einer Beugungskurve für Kobalt
überlagert sind.
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Fig. 3 ist ein Diagramm der Profile von 14 kobaltgebundenen
Wolfrafflcarbid-Hartmetallen, die nach dem nachstehend "beschriebenen
Verfahren B analysiert werden.
Fig. 4 ist ein Diagramm der „Profile der Fig. 3 nach Berichtigung
der relativen Lagen der Probenkurven für den geschätzten Fehler bei der Bestimmung der Lage des Kurvengipfels für Natriumchlorid.
Die Erfindung betrifft dichte Körper aus Wolframcarbid, das durch eine Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist. Die Körper
haben eine Dichte von mindestens 98 fi der theoretischen Dichte
und weisen eine polykristalline, dreidimensionale Netzstruktur aus Wolframcarbid auf, deren Poren einander durchdringen und
mit 3 bis 25 Gewichtsprozent einer dreidimensionalen, zusammenhängenden Kobalt-Wolframlegierungs-Bindemittelphase gefüllt
sind, die im Mittel etwa 5 bis 25 Gewichtsprozent und vorzugsweise
8 bis 12 Gewichtsprozent Wolfram in fester Lösung in dem Kobalt enthält. Die Kobalt-Wolfram-Bindemittelphase ist dadurch
gekennzeichnet, dass sie heterogen.und bei Raumtemperatur wesentlich weniger widerstandsfähig gegen die Auflösung in
konzentrierter Salzsäure ist als die Kobaltphase in Körpern von ähnlicher Zusammensetzung, bei denen das Wolfram homogen
und gleichmässig in der Kobaltphase verteilt ist,, Die dichten
Körper gemäss der Erfindung können auf verschiedene Weise hergestellt werden, z.Bo durch geeignetes Vermischen von gesondert
hergestellten Wolframcarbid- und Kobaltpulvern und Verdichten der Pulver zu Körpern, die aus Bereichen mit einem
Querschnitt von weniger als je 100 μ mit unterschiedlichen Wolframkonzentrationen in dem Kobalt zusammengesetzt sind, nämlich
Kobaltbereichen, die mehr als 8 Gewichtsprozent Wolfram enthalten, und Kobaltbereichen, die weniger als 8 Gewichtsprozent Wolfram enthalten, wie es sich bei der Röntgenbeugung aus
den Kobalt-Gitterkonstanten ergibt. Der Unterschied zwischen
den verschiedenen Bereichen übersteigt gewöhnlich 1 bis 2 $>
und beträgt vorzugsweise mindestens 2 bis 3 $ oder mehr.
- 7 ._.■ .. . ' . .
0 0-9 &;>,■-■/.1Rh 9
1. Pie dichten Hartmetalle gemäss der Erfindung
a) Struktur
Die. Körper gemäss der Erfindung bestehen aus zwei einander
durchdringenden zusammenhängenden Phasen, von denen die Hauptphase aus Wolframcarbid und die Hebenphase aus einer Kobalt-Wolframlegierung
besteht. Die letztere wird auch als Bindemittelphase bezeichnet, weil man bisher angenommen hat, dass sie
die Wolframcarbidkörner umgibt und aneinander bindet. Da diese
Phase erheblich zur Festigkeit des Hartmetalls beiträgt, muss man wohl annehmen, dass sie die Struktur durch Bindung zusammenhält.
Dass dies tatsächlich der FaIl ist, wurde durch ge- W naue Bestimmung der Länge eines dünnen Stabes aus einem WoIframcarbidkörper
gemäss der Erfindung nachgewiesen, der 10 Gewichtsprozent Kobalt-Wolframlegierung enthielt. Nach der Längenmessung
wurde die Wolframcarbidphase ohne Störung der porösen, aber zusammenhängenden Metallphase entfernt und die
Länge des auf diese Weise erhaltenen metallischen Gerüsts wiederum bestimmt. Hierbei wurde gefunden, dass das Metallgerüst
um etwa 2 $> kürzer war als der ursprüngliche Stab, woraus
sich ergibt, dass die Metallphase in der anfänglichen Masse um 2 $>
gedehnt war. Dies beweist, dass das Kobalt in den Körpern gemäss der Erfindung unter beträchtlicher Spannung
steht und auf diese Weise die Wolframcarbidphase unter Kompres-
»sion hält und tatsächlich als "Bindemittel" wirkt.
• Die Menge des in den gebundenen Hartmetallen gemäss der Erfindung
als Bindemittel enthaltenen metallischen Kobalts liegt im Bereich von etwa 3 bis 25 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 5
bis 12 Gewichtsprozent. Körper, die 3 bis 25 Gewichtsprozent Kobalt enthalten, weisen eine sehr günstige Kombination von
Festigkeit, Härte und Zähigkeit auf, und diejenigen Körper, die 5 bis 12 Gewichtsprozent Kobalt enthalten, eignen sich in
Anbetracht ihrer Zähigkeit besonders zum Ersatz von Sohnelldrehstahl
in Werkzeugen.
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Die Wolframcarbidphase, die auch als Wolframcarbidgerüst "bezeichnet wird, trägt bedeutend zu den aussergewöhnlichen
Eigenschaften der dichten Körper gemäss der Erfindung bei. Da»
Wolframcarbidgerüst ist polykristallin; d.h. es besteht aus vielen kleinen, durch Korngrenzen voneinander getrennten Kristallen.
Einige dieser Korngrenzen sind kaum sichtbar, wenn man von einem polierten Schnitt durch Ätzen mit Säure das Kobalt entfernt, lassen sich aber durch Ätzen mit einem geeigneten Reagenz, das das Wolframcarbid in Lösung bringt, nach bekannten
Methoden sichtbar machen. Auf diese Weise lassen sich die einzelnen Körner, aus denen das Carbldgerüst besteht, unter
dem optischen Mikroskop erkennen, und man kann Oberflächennegative herstellen und unter dem Elektronenmikroskop untersuchen.
Eine wesentliche Eigenschaft des Wolframearbids in den bevorzugten
Körpern gemäss der Erfindung liegt darin, dass ein wesentlicher Teil der Struktur in feinkörniger Form vorliegt.
Wie sich durch die nachstehend beschriebenen Messungen an metallographischen
Polyschnitten feststellen lässt, haben die Carbidkörner zu einem wesentlichen Teil einen mittleren Korndurohmesser
von weniger als 1 μ, während der Rest grosser als 1 μ sein kann. .
Das Wolframcarbidgerüst trägt wesentlich zu der Gesamtfestigkeit und -härte der dichten Hartmetalle gemäss der Erfindung
bei.
Eine andere charakteristische Struktureigenschaft der Hartmetalle gemäss der Erfindung ist die heterogene Natur des aus
der Kobalt-Wolframlegierung bestehenden Bindemittels. Während sich die bekannten Hartmetalle im allgemeinen dadurch kennzeichnen,
dass ihre Bindemittelphaae durch die ganze Masse hindurch
im wesentlichen homogen ist,< kennzeichnen sich die Produkte
gemäss der Erfindung daduroh, dass das Verhältnis von Kobalt zu Wolfram in der ganzen Bindemittelphase variiert.
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b) Wolfram in dem Kobalt
Bei den bekannten Hartmetallen steht der Wolframgehalt der Kobaltphase
in Beziehung zu dem Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram in dem Körper. Dasjenige Wolfram, welches nicht als
Wolframmonocarbid, WO, an Kohlenstoff gebunden ist, kann in
einem der folgenden Zustände vorliegen, die aus der Beschreibung der ternären Kohlenstoff-Wolfram-Kobalt-Systeme bekannt
sind: nämlich als Diwolframcarbid W2C, in Form verschiedener
Kobalt-Wolfram-Carbidphasen, wie der Kappa- oder Eta-Phase
(Co^W,), von denen die letztere in einigen Ländern auch als "Delta"-Phase bezeichnet wird, als metallisches Wolfram, als ·
" intermetallische Verbindung Co,W oder in fester Lösung in der flächenzentrierten kubischen Form des Kobalts, die den Hauptbestandteil
der Bindemittelphase bildet.
Ungeachtet der heterogenen Verteilung des Wolframs in der Kobaltphase
soll in den Körpern gemäss der Erfindung vorzugsweise der grösste Teil desjenigen Wolframs, das nicht als Wolframmonocarbid
vorliegt, sich in fester Lösung in dem Kobalt befinden. Es wurde gefunden, dass es möglich ist, einen grossen
Teil des Wolframs in dem Kobalt in Lösung zu halten und die Bildung der Eta-Phase und anderer fester Phasen auf ein Minimum
zu beschränken, indem man das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram in geeignete Beziehung zu dem Kobaltgehalt
setzt, das Wolframcarbid auf sehr feiner Korngrösseshält, mindestens etwas Wolfram vor dem Heisspressen in der Kobaltphase
in Lösung gehen lässt und dann verpresst und rasch abkühlt. Durch Steuerung der Bedingungen bei der Herstellung dieser
Massen ist es möglich, die Wolframmenge in dem Kobalt in der ganzen Masse von Bereich zu Bereich zu variieren. Diese Bereiche lassen sich nach verschiedenen Methoden feststellen und
kennzeichnen. Die Bereiche, in denen die Wolframkonzentration in dem Kobalt weniger als 8 Gewichtsprozent beträgt, und in
denen die Bindemittelphase leicht duroh Säure angegriffen
wird, können verhältnismässig gross sein und beispielsweise
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einen Querschnittsdurchmesser von 100 μ haben, sie können aber
auch sehr klein sein und beispielsweise einen Querschnittsdurchmesser
von weniger als 1 μ aufweisen« Wenn sie gross sind, wie wenn man Pulver in körniger Form von hohem und von
niedrigem Kohlenstoffgehalt mechanisch miteinander mischt und heiss verpresst, lassen sich die Bereiche leicht nach metallographischen
Verfahren erkennen. Die Bereiche von niedrigem Kohlenstoffgehalt enthalten oft etwas Eta-Phase, die sich
leicht erkennen lässt. In diesen fällen erfolgt der Angriff des Bindemittels durch die Säure unregelmässig und lässt sich
im mikroskopischen Querschnitt beobachten. Wenn andererseits die wolframarmen Bereiche nur etwa 1 μ gross sind, lassen sie
sich durch Röntgenbeugung.festeteilen, wie nachstehend beschrieben
wird.
o-)■ Verhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram
Wenn der Wolframgehalt der Kobalt-Bindemittelphase etwa ein
Drittel des Gewichts der metallischen Bindemittelphase überschreitet, wird es sehr schwer, die Umwandlung wesentlicher
Mengen des Kobalt-Bindemittels in die sprödere Eta-Phase zu
verhindern. Deshalb beträgt das Atomverhältnis Kohlenstoff zu
Wolfram gewöhnlich 0,85 bis 1,02, und es soll, grosser als etwa ^,0-0,0062(P-1J7 und kleiner als /T,O-O,OO166(P-15J7 sein,
wobei P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet.'
Eine bevorzugte untere Grenze beträgt etwa /T,0-0,004(P-1.17,
was einem minimalen Verhältnis 0:W von etwa 0,90 entspricht.
Andererseits muss der Kohlenstoffmangel ausreichen, damit sich
eine messbare Menge Wolfram in der Kobaltphase befinden kann, und der Kohlenstoffmangel muss um so grosser sein, je mehr die
Kobaltmenge in der Zusammensetzung erhöht wird. Wenn die Kobaltkonzentration
z.B. weniger.als 12 Gewichtsprozent beträgt, ist nur ein winziger, auf analytischem Wege kaum messbarer
Kohlenstoff mangel, zeB. ein Atomverhältnis Kohlenstoff.: Wolfram
von 0,99, erforderlich, um genügend Wolfram zur Verfügung zu stellen, damit eine Konzentration von im Mittel 8 Gewiohtspro-
- 11 -
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in der Kobaltphase erreicht wird«, Andererseits erreicht
Mm. bei einem KohlenstoffsWolfram-Verhältnis von Q„94 einen
sdir^leren Wolframgehalt bis 24 f® in dem Kobalt«, Es ist" wün- -.
gy&enswert, dass der ©ehalt an freiem Kohlenstoff so niedrig
iifle möglich ist; vorsugsweis© soll er unter O915 i» liegen0
&) Die Eta-Phase
Sei Kohlenstoffmangel kann die Wolframcarbid-Kobaltbindung
sum Seil aus der Eta-Phase Go^W^Ö bestehen^ obwohl dies im
allgemeinen unerwünscht ist«. In der nach dem Entfernen des
Wulfram©arbids hinterbleibenden- Bindsmittelphase können bis zm
ΊΟ ©eier 20 Gewichtsprozent Bta-Phase enthalten sein; vorzugsweise
soll die Menge der Eta-Phas® jedoch weniger als 5 $ betragen,, weil so viel Wolfram wie möglieh in fester'Lösung in.
dem Kobalt verbleiben und so wenig wie möglich zur Bildung der Sta-Phase verbraucht werden solle Die Anwesenheit von gelöstem
Wolfram in der Kobalt'-Bindsmittelphase ist mindestens teilweise
für die aussergewöhnliche Kombination von Eigenschaften "bei
den Produkten gemäss d©r Erfindung verantwortlich«,
e) Verunreinigungen · .
fremdstoffe, wie organischer Schmutz, Mineralstaub oder Lackoder
Glasbruchstücke, z.Bo von der Ausrüstung her, sollen bei
der Herstellung der Körper gemäss der Erfindung peinlichst vermieden werden. Organische Stoffe können zur Bildung von Löchern
oder Kohlenstoffeinschlüssen in dem fertigen Körper führen, und Mineralstoffe, wie Silicate, hinterlassen Glaseinsohlüsse,
was sehr schädlich ist, weil diese Einschlüsse beim Kühlen örtliche innere Spannungen erzeugen und damit zur Sprödigkeit
beitragen. Anderer Mineralstaub sowie auch Glas- oder Lackbruchstücke sind ebenso schädlich. Die örtliche Aufkohlung
des Pulvers bei der Herstellung führt zur Ausbildung von Bereichen von hohem Kohlenstoffgehalt in dem fertigen Körper.
Wenn ein Teil des Pulvers, wie die äussere Schicht eines in einer Graphitform eingeschlossenen Pulvers, vor dem Vorpressen
aufgekohlt wird, können sioh in d®r Nähe der Oberfläche der
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Presslinge homogene Bereiche finden, die .einen* Überschuss.-an
Kohlenstoff enthalten und ein übermässiges Kornwachstum zeig@at
Solche infolge grober Verunreinigung mit Kohlenstoff'homogen
kohlenstoffreichen Bereiche müssen vermieden werden und entsprechen nicht dem Typ von heterogener Beschaffenheit, wie ifca
die Bereiche in den Körpern gemäss der Erfindung aufweisen^
f) Eigenschaften der Hartmetalle
(1) Säurebeständigkeit
(1) Säurebeständigkeit
Wie Kubota, Isheda und Hara in der oben angegebenen Arbeit gezeigt
haben, wird bei den bisher bekannten, kobaltgebimdenea
Wolframcarbidkörpern, bei denen die Verteilung des Wolframs in
dem Kobalt anscheinend homogen ist, durch eine geringe Verminderung des Atomverhältnisses Kohlenstoff:Wolfram auf weniger
als 1,0 ein bedeutender Anstieg der Widerstandsfähigkeit der
Metallphase gegen die Auflösung in Salzsäure bewirkt. Es wird angenommen, dass dies auf der erhöhten Wolframmenge beruht,,
die sich in fester Lösung in der Kobaltphase befindet»
Bei den Produkten gemäss der Erfindung sind zwar einige Kobaltbereiche
reich an Wolfram, andere sind dagegen arm an Wolfram und daher nicht säurebeständig. Auf dein Wege über diese nicht
säurebeständigen Bereiche dringt die Säure in das Gefüge ein, und die Folge davon ist, dass die G-esamtsäurebeständigkeit
trotz des verhältnismässig hohen mittleren Wolframgehalts in dem Kobalt nur gering ist.
Die Wolframmenge, die sich in fester Lösung in dem Kobalt befindet,
kann gemäss der Arbeit von Kubota und Mitarbeitern bestimmt werden. Eine bevorzugte Methode zur Bestimmung der Menge
des Wolframs in dem Kobalt wird nachstehend beschrieben. Die bekannten dichten Körper, die in der USA-Patentanmeldung
Serial No. 660 986 beschrieben sind und im Mittel mehr als 8 #
Wolfram in dem Kobalt enthalten, kennzeichnen sich durch eine
Ätzbeständigkeit R von mehr als 50 Stunden, wobei die Beständigkeit als die Anzahl von Stunden ausgedruckt wird, die bei
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Raumtemperatur erforderlich istp damit konzentrierte Salzsäure
0,25 mg Metall je cm Oberfläche je Prozent Metall in der ursprünglichen
Probe wegätzt«.
Die dichten Körper gemäss der Erfindung, die im Mittel 5 bis
25 i» Wolfram in der Kobaltphase enthalten, weisen eine geringe
Säurebeständigkeit auf, die in charakteristischer Weise weniger als 50 und im allgemeinen weniger als 30 Stunden beträgt.
Körper mit Säurebeständigkeiten von mehr als 50 Stunden werden als "säurebeständig" bezeichnet. Die Körper gemäss der Erfindung
sind in diesem Sinne nicht säurebeständig.
(2) Festigkeit
Die ungewöhnliche Festigkeit der dichten Körper gemäss der Erfindung
wird im einzelnen.in den folgenden Abschnitten beschrieben. Ein grosser Teil der Festigkeit der dichten Körper
gemäss der Erfindung ist natürlich auf die Festigkeit des Wolframoarbidgerüsts zurückzuführen; offensichtlich trägt aber
auch die Kobaltphase wesentlich zur Gesamtfestigkeit bei.
Ein Körper gemäss der Erfindung, der 12 $>
Kobalt enthält, hat in charakteristischer Weise eine Querbruchfestigkeit von etwa
2
350 kg/mm und weist ein Oarbidgerüst mit einer Festigkeit von
350 kg/mm und weist ein Oarbidgerüst mit einer Festigkeit von
mehr als 42 kg/mm auf. Die meisten, im Handel erhältlichen
fc Wolframoarbidkörper mit gleichem Kobaltgehalt haben in oharak-ψ η
teristischer Weise eine Querbruchfestigkeit von nur 267 kg/mm und ein Gerüst mit einer Festigkeit von etwa 32 kg/mm .
Naoh dem Entfernen des Wolframcarbids aus den dichten Körpern
gemäss der Erfindung durch anodisches Ätzen hinterbleibt ein zusammenhängendes, aber poröses und schwaches Metallgefüge.
Wenn man umgekehrt das Metall aus den dichten Körpern gemäss der Erfindung entfernt, hinterbleibt ein poröser Körper aus
Wolframcarbid, der eine viel niedrigere Querbruchfestigkeit
aufweist als vor dem Entfernen des Metalls. Es ist die Kombina tion der einander durchdringenden Metall- und Carbidphasen,
die für die hohe Festigkeit verantwortlich, ist.
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■ (3) Härte
■ (3) Härte
Die Härte der dichten Körper gemäss der Erfindung, bestimmt "bei
gewöhnlichen und hohen Temperaturen, ist höher als diejenige γόη vielen bekannten Wolframcarbidkörpern von äquivalent eis Ko-=
baltgehalt. Dies ist eines der wichtigsten Kennzeichen der ICör*»
per gemäss der Erfindung. Hohe Härte-bei-hohen-Temperaturen,
ist bei Schneidwerkzeugen von besonderem Wert* Ein typischer dichter Körper gemäss der Erfindung /-der 10 bis 12 $>
Kobalt enthält, hat bei 800° 0 eine Rockwell Α-Härte von 8?» während die meisten, im Handel erhältlichen Wolframcarbidkörperp dia
nach bekannten Methoden hergestellt worden sind und 12 $ ICq=
bait enthalten, eine Rockwell Α-Härte von nur 75 und viel® Is
Handel erhältliche Carbide,, die nur 6 # Kobalt enthalten^
eine Rockwell Α-Härte von·nur 83 aufweisen.
Die ungewöhnliche Härte der Körper gemäss der Erfindung hängt
weitgehend von der Struktur des Wolframcarbidgerüsts ab„ das
den grössten Teil der Last in dem Verbundkörper aufnimmt. Di© Härte ist um so höher, je feiner die Korngrösse des Wolframcarbide
in dem Carbidgerüst ist. Bei den Hartmetallen gemäss der Erfindung wird die Härte durch den Umstand, dass der Wolframgehalt der Kobaltphase nicht gleichmässig ist, nicht wesentlich
vermindert, sofern nur mehr als die Hälfte des metallischen Bindemittels mehr als 8 # Wolfram enthält. Dies ist
deshalb der !Pail, weil die Härte hauptsächlich von der Korngrösse
und der zusammenhangenden Natur der Wolframcarbidphase bestimmt wird.
(4) Dichte
Die Beziehung zwischen der scheinbaren Dichte der Körper gemäss der Erfindung und ihrer aus den Volumina und den Einzeldichten
der Komponenten berechneten theoretischen Dichte ermöglicht eine Schätzung der inneren Porosität, Die Körper gemäss
der Erfindung haben eine scheinbare Dichte von mehr als 98 % und vorzugsweise von mindestens 99 $ der theoretischen
Dichte. Anders auegedrückts Das Volumen einer gegebenen Ge-
- 15 -
009882/1559
wichtsmenge eines bevorzugten Körpers gemäss der Erfindung ist
im allgemeinen gleich der Summe der Volumina der Komponenten, bereohnet aus dem Gewicht einer jeden Komponente, dividiert
durch ihre Dichte.
2. Herstellung der Hartmetalle gemäss der Erfindung
a) Herstellung der Pulvergemische
(.1) Ausgangsstoffe
(.1) Ausgangsstoffe
Als Ausgangsstoffe dienen bei dem erfindungsgemässen Verfahren
Wolframcarbid und Kobalt, die praktisch rein sind, d.h. die nicht mehr Fremdstoffe enthalten, als sich in den Wolframcar-
W bid- und Kobaltpulvern finden, die herkömmlicherweise zur Herstellung
von Schneidwerkzeugen aus kobaltgebundenem Wolframcarbid verwendet werden. Geringe Mengen Eisen, bis 0,5 %f können
aus der Erosion der Verarbeitungsanlage stammen; abgesehen von Eisen beträgt aber die Gesamtmenge der Verunreinigungen weniger
als 0,5 Gewichtsprozent, und vorzugsweise sind solche Verunreinigungen nur in spektroskopisch nachweisbaren Mengen
anwesend.
Ein geeignetes kolloidales Wolframcarbidpulver ist in der USA-Patentanmeldung
Serial No. 772 810 vom 1. November 1968 beschrieben. Dieses Wolframcarbid liegt- in Form von Kristalliten
von kolloidaler Grosse mit Teilchendurchmessern unter 0,5 μ, P in typischer Weise von 30 oder 40 ιημ, vor, und die Kristallite
sind zu porösen Aggregaten zusammengeschlossen. Dieses Material wird durch Bildung und Ausfällung von Wolframcarbid aus einem
Reaktionsmedium aus geschmolzenem Salz hergestellt.
Als Kobalt kann im Sinne der Erfindung jede Art von metallischem Kobalt verwendet werden, die sich zur Herstellung einer
Dispersion aus Kobalt- und Wolframoarbidpulver eignet, z.B. feinteiliges Kobaltpulver, wie "Kobalt 3?" (erhältlich von der
Welded Garbide Tool Company). Das Metall hat vorzugsweise eine Reinheit von mehr als 99»5 ^ und soll frei von Verunreinigun-.
gen sein, die die Eigenschaften des gebundenen Wolframcarbids
beeinträchtigen könnten·
- 16 -
0 0 9 ß 8 J / 1 5 5 9
ORiGlNAL !W3PECTED
(2) Mischen der Komponenten
Das Kobaltpulver und das Wolframcarbidpulver müssen innig miteinander
gemischt werden. Gewöhnlich erfolgt die Herstellung eines innigen Gemisches durch ausgiebiges Vermählen des Wolframcarbids
mit dem Metall. ■ ·
Vorzugsweise verwendet man eine Mühle und Mahlkörper, von denen nur eine unbedeutende Metallmenge durch Abrieb entfernt wird,
und gewöhnlich werden Kugelmühlen oder ähnliche rotierende oder schwingende Mühlen bevorzugt. Geeignete Werkstoffe für
solche Mühlen sind Stahl und rostfreier Stahl, oder man kann Mühlen verwenden, die mit kobaltgebundenem Wolframcarbid ausgekleidet sind. Die Mahlkörper, die einem stärkeren Abrieb unterliegen als die Mühle selbst, sollen aus einem harten, abriebbeständigen
Werkstoff, wie einem durch Metall gebundenen Wolframcarbid, bestehen. Vorzugsweise bestehen die Mahlkörper
aus kobaltgebundenem Wolframcarbid mit einem Kobaltgehalt von etwa 6 ?£. Die Mahlkörper können in verschiedenen Formen zur
Anwendung kommen, z.B. als Kugeln oder kurze zylindrische Stäbe
mit einem Durchmesser von etwa 3*2 bis 6,4 mm, und werden
vorher konditioniert, indem man sie mehrere Wochen in einer '
Mühle in einer Flüssigkeit laufen lässt, bis die Abriebgeschwindigkeit
auf weniger als 0,01 fo Gewichtsverlust pro Tag
gesunken ist. Die Mühlenbeladungen und Umdrehungsgeschwindigkeiten
werden in der dem Fachmann bekannten Weise auf das Optimum eingestellt.
Um das Zusammenbacken der Feststoffe an der Seite der Mühle
zu vermeiden, verwendet man gewöhnlich eine ausreichende Menge einer Inerten Flüssigkeit, um eine dünne Aufschlämmung des in
die Mühle aufgegebenen Wolframcarbidpulvers zu erzeugen. Eine für diesen Zweck geeignete Flüssigkeit ist Aceton.
Durch Vermählen des Wolframearbids in der Kugelmühle in Gegenwart
von Kobalt wird die Teilchengrösse dos Wolframoarbids herabgeoö
tet'und das Kobalt gleichmässig zwisohen den feinen Gar-
- 17 -
009Bf:?/1559 " BAD original
J*
bidteilchen verteilt. Oft ist es vorteilhaft, wenn mindestens 25 i>
der Carbid teilchen kleiner als 1 μ sind, und eine mittlere Teilchengrösse von weniger als 1 μ wird besonders bevorzugt.
Wenn die Teilchengrösse des Wolframcarbids herabgesetzt
werden muss, vermahlt man vorzugsweise das Wolframcarbid gesondert,
bevor man es mit dem Kobalt mischt. Es ist vorteilhaft, von dem bevorzugten, in der oben genannten USA-Patentanmeldung
Serial No. 772 810 beschriebenen kolloidalen Wolframcarbid auszugehen, da man dann das Wolframcarbid nicht zu vermählen
braucht, bevor es mit dem Kobalt zusammen vermählen wird.
^ Das Vermählen der Gemische aus Kobalt und Wolframcarbid wird
fortgesetzt, bis das Kobalt homogen in dem feinteiligen WoIframoarbid
verteilt ist. Die'homogene Verteilung gibt sich dar-
an zu erkennen, dass es praktisch unmöglich ist, das Kobalt
von dem Wolframcarbid auf physikalischem Wege, wie durch Sedimentation oder ein magnetisches Feld, zu trennen.
, Die Mühle iet gewöhnlich mit Vorrichtungen ausgerüstet, die
das Austragen durch Inertgasdruck ermöglichen. Die Mahlkörper können in der Mühle durch ein über der Austrittsöffnung angebrachtes
Sieb zurückgehalten werden. Die Flüssigkeit wird von
dem vermahlenen Pulver z.B. durch Destillation getrennt und das Pulver dann im Vakuum getrocknet. Man kann auch die Flüat
sigkeit direkt aus der Mühle abdestillieren. Das trockene Pulver wird dann in einer sauerstofffreien Atmosphäre, z.B. unter
Stickstoff oder Argon, oder im Vakuum zerkleinert und gesiebt.
(3) Einstellung des Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnisses
Zur Einstellung des Verhältnisses von Kohlenstoff zu Wolfram in den Kobalt-Wolframcarbidkörper^ gibt es verschiedene bekannte
Möglichkeiten. So kann man das Verhältnis z.B. einstellen, indem man einfach feinteiliges Wolfram, Diwolframcarbid
oder Kohlenstoff in entsprechenden Mengen zu der Mühle zusetzt«
Für die Zwecke der Erfindung ist es aber erforderlich, in den Pulverzusammensetzungen einen Kohlenstoffmangel zu erzeugen,
- 18 -
009882/1559
42O4-A265/4266-G 2 U ö U b D
der zur Ausbildung von Bereichen mit Kohlenstoffmangel in den dichten Körpern, führt. Der Ausdruck "Kohlenstoffmangel" bedeutet,
dass die betreffenden Bereiche nach dem Verdichten bei 1300 bis 1500° C weniger als ein Kohlenstoffatom je Wolframatom
enthalten. Ebenso bezieht sich das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram in einem Pulver auf dasjenige Atomverhältnis,
welches nach dem Verdichten bei hoher Temperatur vorliegt. Mit anderen Worten: Das Pulver weist zwar ein bestimmtes Kohlenstoff ίWolfram-Verhältnis auf; dieses Verhältnis ist jedoch
nicht von Bedeutung, weil es sich beim Erhitzen ändert. Von Bedeutung
ist vielmehr das Verhältnis nach dem Erhitzen.
Der Kohlenstoffmangel kann bei Wolframcarbid oder Gemischen
aus Wolframcarbid und Kobalt als Bindemittel erzeugt werden,
a) indem man synthetisch Wolframcarbid von kolloidaler Teilchengrösse
derart herstellt, dass die Teilchenoberfläche hauptsächlich aus Wolframatomen besteht, denen keine entsprechenden
Kohlenstoffatome zugeordnet sind;
b) indem man eine Zusammensetzung aus Wolframmonocarbid im
Gemisch mit Diwolframcarbid oder feinteiligem metallischem
Wolfram oder Phasen, wie Co,W,C, oder der Eta-Phase, herstellt,
bei denen weniger als ein Kohlenstoffatom auf ein Wolframatom entfällt;
o) indem man einen Teil des Wolframs oder des beigemischten
Kobalts zu einer oxydierten Form oxydiert, die beim nach- '
folgenden Erhitzen mit dem restlichen Wolframmonocarbid
unter Bildung von Oxiden des Kohlenstoffs reagiert, welche
entweichen und in dem Endprodukt Bereiche mit Kohlenstoffmangel hinterlassen, die den oxydierten Bereichen entsprechen.
Venn nurein geringer Kohlenstoffmangel, wie ein Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,97 oder 0,99, erzeugt werden soll, kann man geringe Mengen anderer Metalle, wie Tantal
oder Titan, anstelle von Wolfram verwenden. Bei der Be-
- 19 -■■■'. .
009832715 B 9 ·
Stimmung des Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnisses in dem fertigen
Hartmetall muss jedoch die Anwesenheit derartiger zugesetzter Metalle oder ihrer Carbide in Rechnung gestellt werden. Von
den Metallen Titan und Tantal verwendet man vorzugsweise Tantal, weil sein Carbid das Kornwachstum hemmt und die Härte bei
hohen Temperaturen erhöht.
(4) Heterogene Beschaffenheit des Pulvers
Verfahren, um absichtlich eine heterogene Beschaffenheit oder
örtliche Schwankungen im Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis zu erzeugen,
waren bisher noch nicht bekannt. Solche Schwankungen können nach einer der folgenden Methoden erzeugt werden:
Ein Pulvergemisch aus Wolframcarbid und Kobalt, das einen Kohlenstoff
mangel aufweist, kann mit Wolframcarbidpulver oder
einem pulverförmigen Gemisch aus Kobalt und Wolframcarbid gemischt werden, welches die .theoretische Menge Kohlenstoff
oder einen geringen Kohlenstoffüberschuss über diejenige Menge
enthält, die erforderlich ist, um Wolframmonocarbid zu bilden,
und das Gemisch wird dann bei hoher Temperatur verdichtet. Das Pulver mit dem Kohlenstoffmangel kann z.B. ein Gemisch
aus Wolframcarbid und Kobalt sein, welches bis zur Erreichung einer spezifischen Oberfläche von mehr als 3 m /g
vermählen worden ist, und das man Sauerstoff absorbieren lässt,
Dieses Gemisch kann mit einem Pulver vermischt werden, welches keinen Kohlenstoffmangel aufweist, z.B. mit einem gemahlenen
Pulver aus Wolframcarbid und Kobalt, wie es in bekannter Weise zur Herstellung von gebundenen Wolframcarbidkörpern für
Schneidwerkzeuge verwendet wird, und welches ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von 1,0 bis 1,03 aufweist. Pulver
mit Kohlenstoffmangel können.auch hergestellt werden, indem
man eine Zusammensetzung aus Kobalt und Wolframcarbid zusammen mit feinteiligem Wolframpulver vermahlt, um auf diese
Weise den Kohlenstoffmangel herbeizuführen. Dieses Pulver kann
dann, wie beschrieben, mit einem Pulver gemischt werden, wel-
- 20 -
0 0 9 8 8 2/1559
ches keinen Kohlenstoffmangel aufweist. Zum Vermischen können
Pulver verwendet werden, die niedrige C:W-Atomverhältnisse von "beispielsweise 0,80 und hohe Atomverhältnisse von beispielsweise
1,1 aufweisen. ·
Dieses Verfahren zur Herstellung eines dichten Körpers aus
Wolframcarbid, welches durch 3 bis 25 Gewichtsprozent einer heterogenen Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist, die im wesentlichen
aus Kobalt und im Mittel 5 bis 25 Gewichtsprozent Wolfram besteht und Bereiche mit Wolframgehalten von weniger
als 8 Gewichtsprozent aufweist, die von Bereichen mit Wolframgehalten von mehr als 8 Gewichtsprozent durchsetzt werden, umfasst die folgenden Stufen:
(a) inniges Vermischen von Kobalt mit einem Wolframcarbidpul-, ·
ver, welches einen Kohlenstoffmangel aufweist, und einem
Wolframoarbidpulver, welches keinen Kohlenstoffmangel aufweist, wobei das Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis der
Pulver im Bereich von 0,80 bis 1,1 liegt;
(To) Erhitzen des Gemisches in einer inerten Atmosphäre auf
eine Temperatur 1H3 zwischen 1000° G und Ij1 0O für einen
Zeitraum von t bis 20 t Minuten, wobei
iO -*b .* ~ 8'2
6,5 - log1o (P-0,3) h 0,0039 »
worin P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet;
(o) Vorpressen des heissen Gemisches in einer erhitzten Zone
bei einer Temperatur von 1m für eine Zeitdauer von ^ bis
20 tffl Minuten auf eine Dichte von mehr als 98 $>
der theore tischen Diohte, wobei
> 8>2
- 21 -
009882/1559
6,5 - log (P-O,3) . ■■ ■
T - ±100° O ,
worin P die obige Bedeutung hat; und (d) schnelles Kühlen der gepressten Masse.
Eine andere Methode zur Herstellung eines heterogenen Pulvers ist das Vermählen von feinteiligem Kohlenstoff mit Wolframcarbid
und Kobalt, vorzugsweise in ausreichenden Mengen, um ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von etwa 1,0 zu
erzeugen. Im allgemeinen setzt man mehr als 0,01 und weniger
™ als 0,5 Gewichtsprozent Kohlenstoff, bezogen auf das Gewicht
des Wolframcarbids, zu. In dem verdichteten Körper wird der
Bereich rings um ein jedes Kohlenstoffteilchen herum aufgekohlt,
wenn der Kohlenstoff in lösung geht, und es entstehen örtliche Bereiche ohne Kohlenstoffmangel, während der Rest des
Körpers einen Kohlenstoffmangel und eine höhere Wolfrarokonzentration
in dem Kobalt aufweist. Vor dem Zusatz des Kohlenstoffs soll das Atomverhältnis C:W des Wolframcarbids mindestens
0,6 betragen, naoh dem Zusatz des Kohlenstoffs soll es zwischen 0,85 und 1,02 liegen.
Viele im Handel erhältliche Russorten haben eine Teilchengrösse
im Millimikronbereich, und alle diese Russorten sind als Kohlenstoff geeignet. Gewöhnlich wird es bevorzugt, wenn der
Kohlenstoff in einer Form vorliegt, die nach dem Vermählen
eine Teilchengrösse von weniger als 5 μ» insbesondere von weniger
als 1 μ, ergibt.
Dieses Verfahren zur Herstellung eines Wolframcarbidkorpers, der durch 3 bis 25 Gewichtsprozent einer heterogenen Kobalt-Wolframlegierung
gebunden ist, welche im wesentlichen aus Kobalt und im Mittel 5 bis 25 Gewichtsprozent Wolfram besteht
und Bereiche mit einem Wolframgehalt von weniger als 8 Gewiohtsprozent aufweist, die von Bereichen mit einem Wolframgehalt
von mehr als 8 Gewichtsprozent durchsetzt sind, umfasst
' - 22 '- ' 009882/1559
die folgenden Stufen:
(a) Vermählen von feinteiligem Kohlenstoff mit Kobalt und
Wolframcarbid in solchen Mengen, dass ein Gemisch entsteht, welches 0,01 bis 0,5 # freien Kohlenstoff enthält
und ein Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis von /T,0-0,0062(P-Ij/ bis 1»02 aufweist, wobei P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts in dem Gemisch bedeutet,
und wobei das Wolframcarbid ein KohlenstoffϊWolfram-Verhältnis
von mindestens 0,80 aufweist;
(b) Erhitzen des vermahlenen Gemisches in einer inerten Atmosphäre auf eine- Temperatur 5Cg zwischen 1000° C und Tn 0O
für eine Zeitdauer von te bis 20 tQ Minuten, wobei
ΐ08
> 6,5 - log10(P-0,3)
xh ~ 0,0039 ,
worin P den gewichtsprozentualen. Anteil des Kobalts bedeutet;
(β) Verpressen des heissen Gemisches in einer erhitzten Zone
bei einer Temperatur von T für eine Zeitdauer von t bis
20 t Minuten auf eine Dichte von mehr als 99 $ der theoretischen
Dichte, wobei
lo«toV β " 8'2 und
6,5 - Iog10(p-o,3-V + ο ■
. V- ·· 1I000O .V«*..:
(d) schnelles Kühlen der verpressten Masse.
Eine weitere Methode zum Hervorbringen einer heterogenen Beschaffenheit
in den verdichteten Körpern besteht darin, dass man ein gekörntes Pulver teilweise oxydiert. Zu diesem Zweck
werden Kobalt und Wolframcarbid, das einen geringen Kohlen-
- 23 - '··..■ "009832/ 1559
stoffÜberschuss enthält, in der Kugelmühle vermählen und dann,
z.B. durch Umwälzen, gekörnt, so dass die aussere Oberfläche
der Körner stärker oxydiert wird als das Innere. In diesem
Sinne kann man ein Gemisch aus Wolframcarbid- und Kobaltpulver von je 1 bis 10 μ Teilchendurchmesser mehrere Tage in Aceton
in der Kugelmühle vermählen, dann aus der Mühle austragen und
das Pulver trocknen, ohne es der Luft auszusetzen. Dabei verbleibt eine geringe Menge aus dem Aceton stammender, nicht
flüchtiger organischer Stoffe auf dem Pulver. Das Pulver kann
dann unter Stickstoff durch ein Schüttelsieb mit 23,6 Maschen/om
gesiebt werden, wobei man kugelförmige Teilchen von 10 bis 100 μ Durchmesser erhält. Das gekörnte Pulver wird gewohnlich
unter Stickstoff, der eine geringe Konzentration an Sauerstoff enthält,.aufbewahrt, wobei der Sauerstoff in einer
Menge von etwa 0,1 bis 1 Gewichtsprozent absorbiert wird. Die
Pulver können aber auch langsam an die luft gebracht werden,
sofern nur die Einwirkung der Luft allmählich genug vor sich geht, um eine örtliche Überhitzung und übermässige Oxydation
zu vermeiden. Ein solches oxydiertes Pulver liefert einen verdichteten Körper, der ein mittleres Atomverhältnis von Kohlenstoff
zu Wolfram von mehr als 1,0 aufweist und trotzdem Kobalt mit mehr als 8 Gewichtsprozent Wolfram in fester Lösung enthält.
Wenn die Oxydation übermässig ist, können sich in der Kobaltphase sogar im Mittel 20 Gewichtsprozent Wolfram finden,
und die Säurebeständigkeit kann sich einem Wert von 50 Stunden
annähern.
Dieses Verfahren zur Herstellung eines dichten Körpers aus Wolframcarbid, das durch 3 bis 25 Gewichtsprozent einer heterogenen
Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist, die im wesentlichen aus Kobalt und im Mittel 5 bis 25 Gewichtsprozent Wolfram
besteht und Bereiche mit einem Wolframgehalt von weniger als 8 Gewichtsprozent aufweist, die von Bereichen mit einem
Wolframgehalt von mehr als 8 Gewichtsprozent durohsetzt sind, umfasst die folgenden Verfahrensstufen:
- 24 -
0 0 9 8 8 2/1559
(a) Inniges Vermischen von Kobalt und Wolframearbidpulver mit
einem Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis von 1,0 bis 1,03 und
Körnen des Pulvergemisches; ■
(b) Oxydieren der Körner mit 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Sauerstoff;
(ο) Erhitzen des Gemisches in einer inerten Atmosphäre auf
eine Temperatur Tg zwischen 1000° C und Tn 0C für einen
Zeitraum von t_ bis 20 ta Minuten, wobei
- 8>2
6,5 - IQg10 (P-0,3) \ = 0,0039 ' ■
worin P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet; · . . ·
(d) Vorpressen des heissen Gemisches in einer erhitzten Zone
bei einer Temperatur von Tm für eine Zeitdauer von tm bis
20 tm' Minuten auf eine Dichte von mehr als 99 fi der theoretischen
Dichte* wobei
6,5 - 1Og1 (P-0,3)
(e) schnelles Abkühlen der verdichteten Masse.
Es wird angenommen, dass die Oberflächenbereiche der kugelför
migen Körner stärker oxydiert werden als das Innere und dass:,
wenn das Pulver verdichtet und die Masse erhitzt wird, ein
dreidimensionales Kontinuum einer einen Kohlenstoffmange! auf weisenden Zusammensetzung entsteht, welches von den Oberflächenbereichen
der Körner herstammt, und in welchem die Kobalt Bindemittelphase reich an gelöstem Wolfram ist, während dieje
nigen Teile des Körpers, die von den inneren Bereichen der Körner herstammen, als Bereiche mit geringerem Kohlenstoffman·
- 25 -
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gel hinterbleiben, die kaum oder überhaupt kein Wolfram enthalten
und eine geringe Säurebeständigkeit aufweisen. Es wird angenommen,
dass diese, von dem Inneren der Körner herstammenden Bereiche der Masse infolge der Duktilität des reinen Kobalts
die Sprödigkeit vermindern.
Der Nachweis der heterogenen Bereiche ist mitunter schwierig.
Nach metallographischen Verfahren, durch Röntgenbeugungsanalyse, elektrische Widerstandsmessungen und Messungen der Curie-Temperatur
lassen sich jedoch an Kohlenstoff und Kobalt reiche und an Wolfram arme Bereiche in Gegenwart von an Kohlenstoff
und Kobalt armen und an Wolfram reichen Bereichen identifizieren.
Heterogene Beschaffenheit liegt vorzugsweise nur in mikroskopischem
Massstabe vor, kann aber auch in Bereichen vorkommen, die eine Grosse von 1/10 mm haben. 50 μ grosse Körner von Kobalt-Wolf
r ame arbidpulver, die in Wasserstoff auf 900° .0 erhitzt
worden sind und ein Kohlenstoff:Wolfram-Yerhältnis von
0,95 aufweisen, können mit Körnern aus einem ähnlichen Pulver gemischt werden, die in Wasserstoff erhitzt worden sind, der
so viel Methan enthält, dass sich beim Erhitzen etwas freier Kohlenstoff abscheidet, und bei denen daher das Kohlenstoff:
Wolfram-Verhältnis 1,03 beträgt. Polierte Querschnitte von verdichteten Körpern, die aus solchen Pulvergemischen hergestellt
worden.sind, zeigen örtliche Bereiche von hohem und niedrigem Kohlenstoffgehalt, die etwa 50 μ gross sind und der
Grosse der Körner der betreffenden Pulver entsprechen.
Bevorzugte Pulver sind diejenigen, aus denen sich Körper herstellen
lassen, bei denen die heterogenen Bereiche so fein und miteinander vermischt sind, dass sie sich unter dem Mikroskop
nicht erkennen lassen. Die Anwesenheit dieser Bereiche lässt sich entweder aus den Röntgenbeugungskurven der Kobaltphase
oder aus der !Tatsache feststellen, dass die Säurebeständigkeit geringer ist als diejenige eines ähnlichen Körpers von glei-
- 26 -
■009882/ 1 559
ohem Porositätsgrad, der die gleiche Gesamtkonzentration von
Wolfram in Kobalt aufweist, bei dem aber das Wolfram homogen
verteilt ist. Die homogene Verteilung des Wolframs in dem Kobalt lässt sich herbeiführen, wenn man Massnahmen ergreift, um
die Ursachen für die oben beschriebene heterogene Verteilung auszuschliessen.
(5) Reduzieren des Pulvers
Wenn das getrocknete gemahlene Gemisch aus Wolframcarbid und Kobalt mehr als etwa 0,1 Gewichtsprozent freien Kohlenstoff
oder mehr als etwa 0,5 Gewichtsprozent Sauerstoff enthält, werden diese Verunreinigungen vorzugsweise durch Behandeln
bei einer minimalen erhöhten Temperatur in einer sehr schwach aufkohlenden Atmosphäre beseitigt. Unter diesen Bedingungen
werden zu starke örtliche Schwankungen im Verhältnis von Kohlenstoff
zu Wolfram korrigiert, jedoch'werden die erwünschten ^
Schwankungen innerhalb der Grenzen gemäss der Erfindung dadurch
nicht beeinflusst.
Bei dieser Reinigung können sowohl Sauerstoff als auch übermässige
Mengen an freiem Kohlenstoff entfernt werden, und gleichzeitig kann der Gehalt an gebundenem Kohlenstoff eingeregelt
werden, indem man lediglich das Pulver in einem Wasserstoff strom erhitzt, der eine sorgfältig gesteuerte Methankonzentration aufweist. Das Erhitzen des Pulvers kann in flachen
Sohalen aus einer Hochtemperaturlegierung, wie Inconel, erfolgen, die unmittelbar aus der inerten Atmosphäre in einen Röhrenofen
überführt werden, der ebenfalls aus Inconel oder einer ähnlichen Hochtemperaturlegierung besteht.
Das Pulver wird in einem Strom aus reduzierendem Gas in 3 bis
5 Stunden auf eine Temperatur gebracht, die je nach dem Metallgehalt
des Pulvers im Bereich von 750 bis 1000° C liegt, wobei
die Steigerung der Temperatur um die letzten hundert Grad eine halbe Stunde dauert. Bei einem Kobaltgehalt von etwa 1 i» er- '
hitzt man bis auf 1000° C, während für Pulver, die 12 # Kobalt
009882/1559 BAD ORIGINAL
enthalten, eine Temperatur von 800 bis 900° C geeignet ist.
Das reduzierende Gas soll aus einem Wasserstoffstrom "bestehen,
der Methan und etwa 10 $ inertes Trägergas, wie Argon, enthält.
Der Strom soll bei 1000° C 1 Molprozent Methan in Wasserstoff,
bei 900° G 2 Molprozent Methan und bei 800° C 4 Molprozent Methan in Wasserstoff enthalten. Wenn die Temperatur
das Maximum erreicht hat, wird die reduzierende Aufkohlung noch 0,5 bis 3 Stunden fortgesetzt, und nach dem Erkalten auf
Raumtemperatur unter Argon wird das Pulver in eine inerte At-• mosphäre ausgetragen, wo es durch ein Sieb von 27,5 Maschen/
. cm gesiebt wird. G'ewünsentenfalls kann dieses Pulver längere
Zeit in verschlossenen Behältern gelagert werden, oder man kann es unmittelbar in der nächsten Stufe dieses Verfahrens
einsetzen.
Bei dieser reduzierenden Aufkohlung muss ein Überschuss an Methan sorgfältig 'vermieden werden, damit keine unerwünschten
Mengen an freiem Kohlenstoff in das Pulver eingeführt werden. Obwohl unter solchen Bedingungen gearbeitet wird, dass freies
metallisches Wolfram normalerweise in Wolframcarbid übergehen würde, behält trotzdem das sehr feinteilige Wolframcarbid, wie
es gemäss der Erfindung verwendet wird, einen geringen Kohlenstoffmangel
bei und wird nicht vollständig bis zu dem stöchiometrischen
Verhältnis für Wolframcarbid aufgekohlt.
Wenn das gewünschte Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram
in dem Pulvergemisch weniger als etwa 0,97 beträgt, und wenn Sauerstoff durch das soeben beschriebene Reduktionsverfahren
entfernt werden soll, darf man kein Methan und keine sonstige aufkohlende Umgebung verwenden, sondern man muss mit reinem
Wasserstoff arbeiten. Bei Pulvergemischen von höherem Kobaltgehalt können niedrigere Atomverhältnisse von Kohlenstoff zu
Wolfram angewandt werden. Es wurde jedoch gefunden, dass das geringste zulässige mittlere Atomverhältnis von Kohlenstoff zu
Wolfram durch die folgende Gleichung gegeben ist:
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4204/4265/4266-G l' 203 066 θ
Rmin = 1,0 - O,OO62(P-1) -■■,.■■■
worin P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet.
Das günstigste Verhältnis liegt zwischen diesem Miniraum und
1,02. Für ein Pulvergemisch, das 10 Gewichtsprozent Kobalt enthält, beträgt das Mindestverhältnis z.B. etwa 0,94". Pur einen
Körper, der 25 f° Kobalt enthält, beträgt das minimale Verhältnis
etwa 0,85. Ein Verhältnis oberhalb 0,90 wird bevorzugt. Für die meisten Zwecke beträgt das maximale Verhältnis R^ =
1-O,OO166(P-15). Pur Zusammensetzungen, die 3 Ϋ» Kobalt enthalten, beträgt das maximale Verhältnis etwa 1,02.
b) Verdichtung des Pulvers
Die verdichteten Körper gemäss der Erfindung werden aus gründlich vermischten Kobalt- und Wolframcarbidpulvern hergestellt.
Die Verdichtung erfolgt gemäss der USA-Patentanmeldung Serial No. 660 986 vom 16. August 1967 durch Erhitzen und Zusammenpressen
der Pulver.
Wenn das Pulvergemisch zum erstenmal erhitzt wird, soll es
keinem übermässigen Druck oder mechanischem Zwang ausgesetzt werden, besonders wenn es sich in einem. Behälter aus Graphit
oder Kohlenstoff befindet. Es kann zwar Druck zur Einwirkung gebracht werden; dieser darf jedoch nicht so hoch sein, dass
er den gesinterten Barren in enger Berührung mit den Graphitwänden v derForm hält. Bei einigen Pulvern kann man beim Erhit-
2
zen einen Druck bis 70 kg/cm anwenden, da selbst unter einem solchen Druck der Barren von der Formwandung weg schrumpf i;" und nicht wesentlich aufgekohlt wird. Der Schaden, der durch Anwendung übermässigen Druckes entsteht, kann entweder auf Scherkräfte, die die Innere Struktur der Masse beim Beginn der Rekristallisation und des Sinterns stören, oder auf chemisohe Wirkungen zurückgeführt werden, die sich aus der Berührung mit einem Werkstoff, wie Graphit, ergeben,der gewöhnlich zur Ausübung des Druckes verwendet wird. So wurde beobachtet, dass die Auaübung von Druok auf das Pulvergemisch für die entsta-
zen einen Druck bis 70 kg/cm anwenden, da selbst unter einem solchen Druck der Barren von der Formwandung weg schrumpf i;" und nicht wesentlich aufgekohlt wird. Der Schaden, der durch Anwendung übermässigen Druckes entsteht, kann entweder auf Scherkräfte, die die Innere Struktur der Masse beim Beginn der Rekristallisation und des Sinterns stören, oder auf chemisohe Wirkungen zurückgeführt werden, die sich aus der Berührung mit einem Werkstoff, wie Graphit, ergeben,der gewöhnlich zur Ausübung des Druckes verwendet wird. So wurde beobachtet, dass die Auaübung von Druok auf das Pulvergemisch für die entsta-
".- 29 ~ ' /.'■■OOP 8 8 2./-15 5-9 ' bad ORIGINAL
henden verdichteten Körper weniger schädlich ist, wenn sich
das Gemisch in einer Aluminiumform befindet, selbst wenn man
höhere Drücke als 70 kg/cm anwendet. Der Schaden kann auch auf den Einschluss von Gasen in Poren zurückgeführt werden,
die duroh den Druck zusammenfallen. Wenn kein Druck ausgeübt wird, würden sich diese Poren im Stadium des Sinterns normalerweise
schliessen.
Wenn das Pulver zunächst ohne Druckeinwirkung auf die vorgeschriebene
Temperatur erhitzt wird, lässt es sich nachher . durch Heisspressen in einer Kohlenstofform verdichten und verformen,
ohne unerwünschte Mengen an Kohlenstoff zu absorbieren. Wenn sich das Wolfram bei der Wärmebehandlung erst einmal in
der Kobaltphase gelöst hat, lässt es sich viel weniger leicht aufkohlen. . ,
Die Wärmebehandlung wird in einer inerten Atmosphäre oder im Vakuum durchgeführt. Unter einer inerten Atmosphäre ist eine
solche zu verstehen, die mit dem Pulver nicht reagiert, wie Argon oder Wasserstoff. Die Wärmebehandlung erfolgt bei einer
Temperatur T_, die über 1000 C, aber im allgemeinen unterhalb
der letzten Verdichtungstemperatur Tffl liegt, und die Behandlung
dauert etwa t bis 20 t_ Minuten, wobei
S ' S
log10ts =* - 8,2 Minuten und
6,5 - 1Og10(P-O,3) + ο
T ■ —- ±10° ° '
worin P den gewichtsprozentualen Metallgehalt der Masse bedeutet.
Die Masse wird also auf die Temperatur T3 erhitzt und mindestens
t_ Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Bei Temperatüren,
unterhalb deren kein wesentliches Kornwachstum des WoIframoarblds
stattfindet, nämlich unter etwa 1200° C, ist die maximale Erhitzungsdauer nicht kritisch. Oberhalb 1200° C soll
die Erhitzungsdauer jedoch etwa 20 t_ Minuten nicht übersteigen.
- 30 -
0 0 9 8 8 2/1559 IAD original
Bei 1000° O muss man z.B. mindestens 2 1/2 Stunden erhitzen,
und vorzugsweise "beträgt die Erhitzungsdauer ein Mehrfaches
dieses Zeitraums; "bei 1100° G wird die Masse mindestens 13 Minuten erhitzt; ."bei 1200° 0 beträgt die Verweilzeit mindestens
etwa 5 Minuten, aber nicht mehr als 2 Stunden; bei 14-00° C beträgt
die Verweilzeit weniger als 10 Minuten, und bei 1500 C beträgt sie weniger als 4 Minuten.
Die für die Erhitzung erforderlichen Temperaturen und Zeitspannen
variieren etwas mit der Grosse der Proben, den Abmessungen der Vorrichtung, den erreichbaren Erhitzungsgeschwindigkeiten
und dergleichen. Es ist z.B. möglich, die Verfahrensstufe des Erhitzens an einem lockeren Pulver oder an einem vorverdichteten
Barren durchzuführen, wobei die Probe auf diejenige Temperatur erhitzt wird, bei der sie schliesslich verdichtet
werden soll. Im Temperaturbereich oberhalb 1200° C soll dieses Erhitzen schnell durchgeführt werden, vorausgesetzt, dass die Probe über ihr ganzes Volumen hinweg verhältnismässig
gleichmässig erhitzt wird. Eine integrierte Kombination
von Temperaturen und Erhitzungszeiten, die den oben angegebenen
bestimmten Zeiten und Temperaturen entspricht, liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung und ist dem Fachmann geläufig.
Eine bevorzugte Methode der Verarbeitung ist das Heisspressen
der Pulver in der nachstehend beschriebenen Weise. Es sind verschiedene Heisspressvorrichtungen bekannt. Je nach der Bauart
der Presse und den gewünschten Arbeitskennwerten kann man
das Erhitzen durch Widerstandserhitzung, Induktionserhitzung oder mittels eines Plasmas durchführen. Kurze Erhitzungszeiten
von wenigen Sekunden lassen sich durch Widerstandssinterung
unter Druck erreichen.
Die Temperatur kann sehr nahe an der Probe selbst mittels
eines Strahlungspyrometers gemessen und zu Zwecken der Genauigkeit
duroh ein optisches Pyrometer kontrolliert werden. Die-
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0 0 9 S B ;: / 1 S. 5 9-
se Geräte sollen an primären Normen und an Thermoelementen geeicht
sein, die sich in der Probe selbst befinden, so dass man aus ihren Anzeigen die tatsächlichen Probentemperaturen ablesen
kann. Eine automatische Steuerung der Erhitzungsgeschwindigkeit
und der gewünschten Temperatur lässt sich durch entsprechende Kupplungsmechanismen zwischen einem Strahlungspyrometer
und der Stromquelle herbeiführen.
Die Pressform kann in verschiedenartigen Gestalten ausgebildet
sein, ist jedoch gewöhnlich zylinderförmig mit einer Wanddicke bis 2,5 om oder mehr. Beim Verpressen von Körpern, die als
Sohneidspitzeneinsätze verwendet werden sollen, ist es beson-" ders vorteilhaft, einen Zylinder mit einem aussen kreisförmigen
und innen quadratischen Querschnitt zu verwenden, weil die ' Fertigerzeugnisse *auf diese Weise ihren endgültigen Abmessungen
bereits so nahe wie möglich kommen.
Zur Herstellung einer fertig gepressten runden Scheibe mit einem Durohmesser von 25,4 mm verwendet man z.B. einen zylinderförmigen
Mantel mit einer lichten Weite von 25,4 mm, einem Aussendurchmesser von 38,1 mm und einer Länge von 101,6 mm.
Über und unter dem zu verpressenden Material werden in den Zylinder dünne Graphitscheiben von 6.,35 mm Dicke und 25,4 mm
Durchmesser eingesetzt. Die mit der Probe in Berührung stehende Oberfläche der Graphitscheiben kann in der Mitte eine koni-"
sehe Vertiefung von 3,18 mm Durchmesser ausweisen, damit sich
an der Probe eine Spitze bildet und die Probe in der Mitte der Form festgehalten wird, wenn sie infolge der Sinterung von den
Formseiten wegschrumpft. In die beiden Enden des Zylinders werden Graphitkolben von 25,4 mm Durchmesser und 50,8 mm länge
eingeführt, so dass sie mit den 6,35 mm dicken Seheiben in Berührung
stehen und aus dem Zylinder herausragen.
Die in der Presse verwendeten Graphitteile neigen bei den Presstemperaturen zur Oxydation, und deshalb muss in der Presse
eine nioht-oxydierende Atmosphäre oder ein Vakuum aufrechterhalten
werden* Das Vakuum oder die inerte Atmosphäre ver-
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4204/4265/4266-G
33 2030668
längert nicht nur die "Lebensdauer der Graphitteile, sondern ermöglicht
auch das Herausnehmen der den heissgepressten Körper
enthaltenden form aus dem heissen Teil des Induktionsofens-, so dass die Probe schneller erkalten kann, als wenn man sie nach
dem Abschalten der Stromzufuhr in der heissen Zone des Ofens
belassen vrürde. Die Presse kann so ausgestaltet sein* dass
sich die Form aus dem heissen Ofen herausnehmen lässt und sioh
dann sehr schnell durch Abstrahlung abkühlt. So erkaltet z.B· die oben beschriebene Form, wenn sie aus einem auf 1400° C befindlichen Ofen entfernt wird, innerhalb etwa 3 Minuten auf
Dunkelrotglut, d.h. etwa 800° 0.
Pyrophore Pulver, die an der Luft Sauerstoff absorbieren," sollen
in die Form in einer nicht-oxydierenden Atmosphäre, z.B. in einem mit Inertgas gefüllten Handschuhkasten, eingefüllt
werden. Dann können die Scheiben und Kolben eingesetzt werden, und die so gefüllte Form kann mit dem darin befindlichen,
locker gepackten Pulver gehandhabt werden, wobei kein höherer
Druck zur Anwendung gebracht zu werden braucht, als er sich mit den Fingern auf die Kolben ausüben lässt. Oft ist es jedoch
zweckmässig, in einer kleinen Presse einen Druck von etwa 14 bis 28 kg/cm zur Einwirkung zu bringen, um zwecks leichterer
Handhabung eine stärker verdichtete Probe zu erhalten.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein
Pulvergemisch aus Kobalt und kolloidalem Wolframcarbid beim
Einfüllen in die Form unter einem Druck von etwa 14 kg/cm zusammengepresst,
dann ohne Druckausübung auf die Kolben auf die
höchste Temperatur gebracht und 2 bis 5 Minuten auf der höohsten
Temperatur gehalten, bevor Druck zur Einwirkung gebracht
wird. Während des Zeitraums, bei dem ohne Druckausübung die
höchste Temperatur zur Einwirkung gebracht wird, schrumpft der
Körper infolge der Sinterung. Am Ende dieses Zeitrauma erreicht
der Körper 80 bis 90 fo seiner theoretischen Dichte, und
sein Durchmesser beträgt etwa 60 i» des Formdurchmessers. Dann
wird Druck ausgeübt, der in 15 bis 30 Sekunden ein Maximum er-
-■33 00 9 882/1559
3 V
reicht, wobei sich der vorgesinterte Körper der Gestalt der Form anpasst. Man lässt den maximalen Druck und die maximale
Temperatur einwirken, Ms eine vollständige Verdichtung erreicht
ist, was an dem Aufhören der Kolbenbewegung zu erkennen ist. Dies dauert gewöhnlich nicht langer als 5 Minuten, gewöhnlich nur 1 Minute, worauf die Probe sofort aus der heissen Zone
entfernt und schnell innerhalb 5 Minuten oder weniger durch Abstrahlung auf unterhalb 800° 0 erkalten gelassen wird.
Die Bedingungen, unter denen sich die bevorzugten, dichten, kobaltgebundenen Körper bilden, sind recht wesentlich und solfc
len für jede besondere Zusammensetzung und gewünschte Gefügeart genau festgelegt werden.
Zu lange1 Vorsinterungszeiten vor der Druckausübung können
schädlich sein, weil dann ein zu starkes Kristallitwachstum stattfinden und sich ein zu weitgehendes und starres vernetztes
Garbidgefüge ausbilden kann. Auch eine-zu frühe Druckein-.
wirkung kann, wie oben bereits ausgeführt, schädlich sein. Die Probe soll auch nicht zu lange auf der höchsten Temperatur gehalten
werden, nicht nur wegen der Gefahr einer zu starken Aufkohlung, sondern auch weil das sekundäre Kristallitwachsturn
zu einer Vergröberung des Gefüges und schliesslich zur Entwicklung
von Porosität führt. Zu langsames Abkühlen kann sich |l ebenfalls schädlich auswirken, wenn die Probe so lange auf der
hohen Temperatur verbleibt, dass unerwünschtes Kristallitwachstum
und Gefügeänderungen stattfinden. Die Gefügeänderungen
können auch Änderungen in der Zusammensetzung der Kobalt-Bindemittelphase
umfassen. Wenn die Kobaltphase z.B. anfänglich einen niedrigen Kohlenstoffgehalt und einen entsprechend hohen
Wolframgehalt aufweist, scheidet sich bei erhöhten Temperaturen Eta-Phase aus. Diese Erscheinung lässt sich durch eine
kurze Dauer des Heisspressens und die Geschwindigkeit des Kühlens des gepressten Produkts auf ein Minimum beschränken. Im
allgemeinen ist es unerwünscht, wenn das Bindemittel mehr als etwa 20 Gewichtsprozent Eta-Phase enthält, und vorzugsweise
- 34 - ' 009882/1559
3?
soll ea weniger als 5 $>
Eta-Phase enthalten.
Die Erzeugnisse gemäss der Erfindung werden zwar vorzugsweise
durch Erhitzen und Sintern von schwach verdichteten, feinteiligen Kobalt- und Wolframcarbidpulvern und unmittelbar ansohliessende
Druckeinwirkung hergestellt? mitunter ist es jedoch zweokmässig, die Verfahrensstufe des Sinterns als gesonderten
Arbeitsvorgang durchzuführen.
Um einen maximalen Ausstoss aus der Heisspresse zu erreichen,
kann man das anfängliche Sintern in einem besonderen Ofen in einer inerten Atmosphäre durchführen. Dies kann auf verschiedene
Weise erfolgen. Zum Beispiel kann man das Ausgangspulver in die Formen, die später zum Heisspressen verwendet werden,
einfüllen oder leicht darin verdichten und es dann schnell in
einer inerten Atmosphäre auf eine Temperatur erhitzen, die um 50 bis .200° 0 unter der letzten Heisspresstemperatur liegt.
Dann kann man die Form mit ihrem teilweise gesinterten Inhalt noch in heissem Zustande unmittelbar dem Heisspressvorgang zuführen.
Die maximale Temperatur, bei der die Körper verpresst werden
sollen, richtet sich weitgehend nach dem Kobaltgehalt, wenngleich
die richtige Temperatur auch zu einem gewissen Ausmass
von der (Jrösse des Formkörpers, der Erhitzungsgeschwindigkeit und auch von dem zur Verfügung stehenden Druck abhängt. Zweckmassig
werden die Massen gemäss der Erfindung der Einwirkung
einer Temperatur Tm für eine Zeitdauer von tm bis 20 t Minuten
ausgesetzt, wobei ■
6,5 - 1Og10(P-O,3)
Tm * 1IOO0C und
10SiO15Tn = - 8»2 Minuten ,
worin Έ den prozentualen Metallgehalt der Masse bedeutet«
- 35 009882/15 59
4204/4265/4266-0 ' 20306B6
Für Zusammensetzungen, die 6 fo Kobalt enthalten, beträgt z.B.
T etwa 1450° G; für Zusammensetzungen mit einem Kobaltgehalt
von 12 $> beträgt Tffl etwa 1400° 0. *
Vorzugsweise bringt man die Probe so schnell wie möglich auf
die gewünschte Temperatur.. So kann man z.B. eine Probe von
2,5 cm Durchmesser in 4 bis 5 Minuten auf 1400° C oder in 6
bis 7 Minuten auf 1850° C erhitzen, indem man die Form in einen vorerhitzten Graphitblock einsetzt, wobei der begrenzende Faktor die Geschwindigkeit des Wärmeübergangs von der Graphitausrüstung durch die Form zur Probe ist. Die Geschwindigkeit des Erhitzens ist von besonderer Bedeutung für Zusammensetzungen, bei denen das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram nahe
bei 1,0 liegt. ·
die gewünschte Temperatur.. So kann man z.B. eine Probe von
2,5 cm Durchmesser in 4 bis 5 Minuten auf 1400° C oder in 6
bis 7 Minuten auf 1850° C erhitzen, indem man die Form in einen vorerhitzten Graphitblock einsetzt, wobei der begrenzende Faktor die Geschwindigkeit des Wärmeübergangs von der Graphitausrüstung durch die Form zur Probe ist. Die Geschwindigkeit des Erhitzens ist von besonderer Bedeutung für Zusammensetzungen, bei denen das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram nahe
bei 1,0 liegt. ·
Der Druck kann auf die Köbalt-Wolframcarbid-Masse in der Heisspresse
mittels ferngesteuerter hydraulischer pneumatischer
Kolben zur Einwirkung gebracht werden. Wenn man den Druck
gleichzeitig .durch zwei Kolben auf die Oberseite und die Unterseite der Probe einwirken lässt, erhält man eine gleichmässigere Druckverteilung in der Probe, als wenn man den Druck
nur durch einen Kolben zur Einwirkung bringt. An jedem Kolben kann ein Anzeiger angebracht sein, der den Betrag der Kolbenverschiebung anzeigt und dadurch die-Steuerung der Lage der
Probe in der heissen Zone ermöglicht und das Ausmass der Verdichtung der Probe erkennen lässt. Die Endabschnitte der Kolben, die der Einwirkung der hohen Temperatur ausgesetzt sind, sollen aus Graphit gefertigt sein.
Kolben zur Einwirkung gebracht werden. Wenn man den Druck
gleichzeitig .durch zwei Kolben auf die Oberseite und die Unterseite der Probe einwirken lässt, erhält man eine gleichmässigere Druckverteilung in der Probe, als wenn man den Druck
nur durch einen Kolben zur Einwirkung bringt. An jedem Kolben kann ein Anzeiger angebracht sein, der den Betrag der Kolbenverschiebung anzeigt und dadurch die-Steuerung der Lage der
Probe in der heissen Zone ermöglicht und das Ausmass der Verdichtung der Probe erkennen lässt. Die Endabschnitte der Kolben, die der Einwirkung der hohen Temperatur ausgesetzt sind, sollen aus Graphit gefertigt sein.
Eine Abweichung um 100 C von der mittleren vorgeschriebenen
Temperatur trägt zu einem gewissen Ausmass den oben angegebenen Variablen Rechnung. Um das Temperaturgleichgewicht im Inneren zu erreichen, ohne das Äussere zu überhitzen, erfordern grössere Körper niedrigere Temperaturen, wodurch auch ein
längeres Erhitzen möglich wird. Höhere Temperaturen und kürzere Zeiten können angewandt werden, wenn hohe Verformungsdrücke
Temperatur trägt zu einem gewissen Ausmass den oben angegebenen Variablen Rechnung. Um das Temperaturgleichgewicht im Inneren zu erreichen, ohne das Äussere zu überhitzen, erfordern grössere Körper niedrigere Temperaturen, wodurch auch ein
längeres Erhitzen möglich wird. Höhere Temperaturen und kürzere Zeiten können angewandt werden, wenn hohe Verformungsdrücke
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3Ϊ
zulässig sind und kleinere Formkörper hergestellt werden.
Der wichtigste Paktor "bei der Bestimmung der Yerdichtungsbe- ■
dingungen ist die physikalische Natur der der Wärmebehandlung
zu unterwerfenden Masse· Wenn es sich z.B. um ein Pulver handelt,
kann man dieses in Graphitformen einfüllen und. gleichzeitig
der Einwirkung von Wärme und Druck unterwerfen, "bis das
Material den empfohlenen Temperaturbereich T erreicht, bei dem
der Druck dann für die angegebene Zeitdauer aufrechterhalten
wird. Pur Massen, wie diejenigen, die 15 bis 25 Gewichtsprozent
Kobalt enthalten und bei der Presstemperatur weich sind, kann
ein Druck von nur 7 bis 14 kg/cm ausreichen. Bei Körpern, die
1 bis 3 $ Kobalt enthalten, können höhere Drücke von 150 kg/cm'
oder mehr erforderlich sein; allerdings arbeitet man gewöhnlich nicht bei hölieren Drücken als 280 kg/cm , wenn der Arbeitsvorgang
in einer Graphitausrüstung durchgeführt wird.
Pur Massen, die 5 bis 12 fa Kobalt enthalten, kann der erforderliche
Druck auch je nach der Natur der Masse variieren. Wenn
man z.B. ein gesintertes Pulver verwendet, das bei einer Temperatur
T _ in der Nähe der höchstzulässigen Temperatur T_ warmebehandelt
worden ist, bringt man vorzugsweise einen hohen Druck von beispielsweise 280 kg/cm für einen längeren Zeitraum,
oft kontinuierlich, zur Einwirkung, während "die Masse
von 1000° 0 auf T erhitzt wird.
Wenn andererseits entgastes Pulver auf eine verhältnismässig hohe Dichte, z.B. etwa 50 56 der theoretischen Dichte, vorverdichtet
wird, so dass Hohlräume oder Poren von mehr als etwa
10 μ beseitigt werden, und dieser vorverdichtete Körper dann bei der Temperatur T_ wärmebehandelt wird, schrumpft er spontan
zu einem zusammenhängenden Körper zusammen. Wenn die Temperatur dann von T_ auf T_ erhöht wird, sintert das Material
ο Iu .
weiter, und man erhält einen verhältnismässig dichten Körper,
der dann durch kurzzeitige Druckeinwirkung bei der Temperatur Tm verformt werden kann.
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ι*
4204/4265/4266-G ' 2Ü30666
Die Massen gemäss der Erfindung erfordern die Einwirkung von
Druok bei dem angegebenen Temperaturmaximum T , um Hohlräume zu
beseitigen. In diesen Fällen wird die Verdichtung durchgeführt, bis der Körper eine Lichte von mehr als 98 i>
und vorzugsweise von mehr als 99 i» der theoretischen Dichte erreicht, was einer
Porosität von weniger als 1 Volumprozent entspricht. Für viele Anwendungszwecke ist aber selbst dieser Porositätsgrad noch zu
hoch. Die Porosität der Körper gemäss der Erfindung wird bestimmt,
indem man polierte Querschnitte der Körper zur Untersuchung
unter dem metallurgischen Mikroskop herstellt. Die hierbei beobachteten Poren werden nach der Normvorschrift ein-
P geteilt, die von der American Society for Testing Materials
(ASTM) empfohlen worden und in dem Werk "Cemented Carbides", Verlag MacMillan Company, New York, 1960, auf Seite 116-120
beschrieben ist. Die Körper gemäss der Erfindung werden vorzugsweise bis zu einem Porositätswert von A-1 verpresst, besonders
wenn die Erzeugnisse starker Stoss- und Kompressionseinwirkung
ausgesetzt werden sollen. Dies entspricht einer Dichte von ungefähr 100 fi der theoretischen Dichte oder einer Porosität von
etwa 0,1 Volumprozent. Für viele Anwendungszwecke sind jedoch
höhere Porositätswerte, wie A-3 oder A-4, geeignet, da diese Körper auch dann noch eine sehr hohe Querbruchfestigkeit aufweisen.
Selbst ein Porositätswert von A-5, der einer Dichte
k von etwa 98 $> der theoretischen Dichte und einer Porosität von
ungefähr 2 Volumprozent entspricht, ist für die Erzeugnisse gemäss der Erfindung noch annehmbar.
2 In einer Graphitausrüstung können Drücke von 35 bis 420 kg/cm angewandt werden; im allgemeinen kann man aber nur bei Drücken
nicht über 280 kg/cm arbeiten, ohne dass die Gefahr des Zerbrechens
der Ausrüstung besteht, es sei denn, dass die Graphitform und die Kolben durch ein hitzebeständiges Metall,
wie Wolfram oder Molybdän, verstärkt sind.
Statt die Form mit einem Pulver zu beschicken, können vorverdichtete
Körper in Form von Barren hergestellt und wärmebehan-
- 38 009882/1659
delt und dann zum Heissverpressen in eine Form eingebracht werden. Solche wärmebehandelten, gesinterten Barren können auch
durch Walzen oder Schmieden in einer inerten Atmosphäre geformt
werden.
Nach der letzten Verdichtung zu einem dichten Barren können
die Massen gemäss der Erfindung durch Biegen, Gesenkschmieden
oder Schmieden "bei einer Temperatur von etwa !E1n weiter verformt
werden. Ebenso können mehrere "Stücke zusammengeschweisst
werden, indem man zwei reine Oberflächen unter Druck zusammenbringt.
.
3. Kennzeichnung der dichten Körper
a) Chemische Analyse
Die chemische Zusammensetzung der Körper gemäss der Erfindung
kann durch herkömmliche chemische Elementaranalyse bestimmt
werden. Die Proben können in einem Plattnerschen Stahlmörser gepulvert und vor der Probenahme zwecks Analyse ausgesiebt
werden. Die vorteilhaftesten Analysenmethoden für Wolfram, Kobalt,
Gesamtkohlenstoff, freien Kohlenstoff, Sauerstoff und Dichte sind in der oben erwähnten USA-Patentanmeldung Serial
No. 660 986 beschrieben.
b) Untersuchung unter dem optischen Mikroskop
Um die homogene Beschaffenheit des Gesamtgefüges zu untersuchen und grobe Einschlüsse oder ein örtliches grobkörniges Gefüge
festzustellen, können polierte Oberflächen unter dem Liehtmikroskop bei bis zu 2000-facher Yergrösserung untersucht
werden. Um die einzelnen Wolframcarbidkörner und ihre Gefügeanordnung
in den verdichteten Körpern zu untersuchen, ist es zweckmässig, eine Probe zu zerbrechen und die Oberfläche der
Bruchstücke zu untersuchen, oder die polierte Oberfläche mit chemischen Reagenzien anzuätzen, die infolge der unterschiedlichen
Geschwindigkeit des chemischen Angriffs eine dünne Schicht von den freiliegenden Körnern auflösen, wodurch der
Kontrast zwischen der Wolframcarbidphase und der Metallphase
-39 -
009882/1559
erhöht wird und die Korngrenzen leichter sichtbar werden« Methoden
zur Herstellung von Bruchstückoberflächen und angeätzten Oberflächen sowie zur Analyse dieser Oberflächen sind in
der oben erwähnten USA-Patentanmeldung Serial No» 660 986 beschrieben.
ο) Untersuchung unter dem Elektronenmikroskop
In Anbetracht des ungewöhnlich feinkörnigen Gefüges, besonders
bei den bevorzugten Körpern gemäss der Erfindung, bei denen
mehr als die Hälfte' der Wolframearbidkörner Durchmesser von weniger
als 0,75 μ aufweisen^ muss man sich des Elektronenmikro-"
slcops bedienen* um die Korngrösse zu messen«, Zur Messung der
Korngrösse der Wolframcarbidkörner müssen sowohl die Grenzen zwischen den Wolftfamcarbidkörnern als auch die Grenzen zwischen
der Wolframcarbidphase und der Metallphase umrissen werden.
Ferner muss die Metallphase von dem Wolframcarbid so unterschieden werden, dass die Metallphase bei der Auszählung
der Korngrösse des Wolframcarbids nicht stört«, Dies erreicht man durch mehrstufiges chemisches Anätzen«, Zur Kennzeichnung
der Produkte gemäss der Erfindung bedient man sich des in der oben erwähnten USA-Patentanmeldung Serial No» 660 986 beschriebenen
Verfahrens.
d) Querbruchfestigkeit
Im Schrifttum sind viele geeignete Verfahren zur Bestimmung der Querbruchfestigkeit beschrieben. Bevorzugt wird die in der
USA-Patentanmeldung Serial No. 660 986 beschriebene Methode.
e) Magnetische Eigenschaften
Die "Arainco-Brenner Magne-Gage", im Grunde eine Torsionswaage,
hergestellt von der American Instrument Company, Silver Springs, Maryland, V.St.A«, ist eine Vorrichtung, die die quantitative
Bestimmung der relativen Kraft erlaubt, die erforderlich istr um einen Magneten von einer magnetisches Material
enthaltenden Probe fortzuziehen«
- 40 -0 0 9 882/1559 SAD ORiQiNAL
Die Verwendung der "Magne-Gage" und die Vorbereitung der Proben
für die Analyse ist in der USA-Patentanmeldung Serial Ho#
660 986 beschrieben.
f) Säurebeständigkeit
Das Verfahren zur Bestimmung der Säurebeständigkeit von metall·=
gebundenen Wolframcarbidkörpern ist ebenfalls in der USA-Pa=- ,
tentanmeldung Serial No. 660 986 beschrieben»
Die zu untersuchenden Proben werden zu kleinen Lamellen von
0,1524 mm χ 0,1524 mm χ 15,97 mm zerschnitten. Die Probelamellen werden dann gereinigt und auf 0,0254 mm genau gemessen/
auf 1/10 mg genau abgewogen und einzeln an einem Glasstab so
aufgehängt, dass die lamellen etwa 2,5 cm unter dem Stab hängen.
Dann werden die Oberflächen der Lamellen wieder gereinigt, indem
die Lamellen in siedendes Trichloräthylen gehängt und dann
mit Wasser und Aceton gewaschen werden. Die Lamellen und ihre Trägerdrähte werden dann auf 1/1O mg genau abgewogen, worauf
man die Lamellen bei 25° 0 in Salzsäure taucht, die 35 Gewichtsprozent
Chlorwasserstoff enthält.· Pur jede Lamelle verwendet man 50 ml Salzsäure, und die Salzsäure wird bei dem
ganzen Versuch gerührt. Von Zeit zu Zeit werden die Proben herausgenommen, gemessen und gewogen.
Die Säureätzbeständigkeit R wird als die Anzahl von Stunden
ausgedrückt, die erforderlich ist, damit die Säure 0,25 mg je'
2
cm Oberfläche je Prozent Metall in der ursprünglichen Probe fortätzt.
cm Oberfläche je Prozent Metall in der ursprünglichen Probe fortätzt.
Bei der Bestimmung der Säurebeständigkeit ist es wichtig, dass die Oberflächen der Proben sauber und glatt sind und keine Rauhigkeit
oder Kratzer aufweisen. Ebenso wichtig ist es, dass die Proben frei von Sprüngen und porösen fehlern sind, die zu
niedrigen R-Werten führen. Die Poren stellen nämlich Wege für
den Angriff der Säure auf die Kobaltphase dar, so dass die
MD «»«■«.
nach der obigen Methode bestimmte Säurebeständigkeit, abnorm
niedrig erscheinen kanno In solchen Fällen kann man die Poren
mit einem Harz oder Wachs füllen, indem man die Proben ^0B0
mit heissem Bienenwachs tränkt, das überschüssige Wachs mit
einem mit Aceton angefeuchteten Tuch von der O'berflache ab=>
,· wischt und die äussere. Oberfläche der Probe in einer Ultraschall-Reinigungsvorrichtung
weiter mit einem wässrigen Reinigungsmittel, reinigt, bis sie mit Wasser benetzbar ist, woraus
sich schliessen lässt, dass das Wachs von der äusseren Oberfläche entfernt worden ist. Bei diesem Verfahren bleiben
die feinen Poren versperrt, und man erhält den wahren Wert für die Saürebeständigkeit.
g) Wolframgehalt-des Kobalts
Ein bevorzugtes Verfahren zur Bestimmung des Wolframgehalts des Kobalts besteht darin, dass man 1) einen Schnitt der
Probe poliert, 2) das Wolframcarbid durch einstündiges anodisches Ätzen in einer Lösung von 10 Gewichtsprozent Kaliumhydroxid
und 10 Gewichtsprozent Kaliumferricyanid entfernt, 3) spült, 4) die restliche metallische Bindemittelschicht
entfernt, indem man sie in 10-prozentiger Salzsäure löst, und 5) dann wieder ätzt, um das Wolframcarbid zu entfernen, so
dass, nur noch ein Film aus metallischem Bindemittel von nur einigen Hundertstel Millimeter Dicke hinterbleibt. Dann wird
die Probe durch Röntgenbeugung untersucht und die Gitterkonstante des Kobalts bestimmt. Der prozentuale Anteil des
Wolframs in dem Kobalt wird gemäss ."Handbook of Lattice
Spacings and Structure of Metals" von W.B. Pearson, Verlag Pergamon Press, 1958, Band 1, Seite 528, berechnet. Wenn kein
Wolfram anwesend ist, beträgt die Gitterkonstante des kubischen Kobalts 3»545 Ä, und wenn das anfängliche Bindemittel
21 Gewichtsprozent Wolfram und 79 Gewichtsprozent Kobalt als feste Lösung enthält, beträgt die Gitterkonstante 3,570·
Es wurde, gefunden, dass sich die metallische Bindemittelphase
durch elektrolytisches Ätzen eines Körpers gemäss der Erfindung
- 42 009882/1559
isolieren lässt, indem der Körper in der angegebenen Kalium=
hydroxid-Kaliumferricyanidlösung 24 Stunden bei einer Stromdichte
von 0,465 A/cm als Anode geschaltet und dann in Was·=
ser abgespült wird, worauf man die Kobaltlegierungsschicht,-die
0,127 bis 0,254 mm dick ist, entfernt und bei 60° G unter
Stickstoff trocknet« Der durch Röntgenbeugung aus Pulverdiagrammen
bestimmte Wolframgehalt entspricht innerhalb der Fehlergrenzen dem durch chemische Analyse ermittelten Gewichts·=
verhältnis von Wolfram zu Wolfram + Kobalt, vorausgesetzt,,
dass keine wesentliche Menge einer Co,W~Phase oder Garbidphase
anwesend ist. In dieser gewonnenen Metallphase bestimmt man die Wolframcarbidphase und die Wolfram-Kobaltcarbidphasep wie
z.B. die Eta-Phase 0OvW-C, durch einstündiges Erhitzen der
ο Probe in 35-Prozentiger Salzsäure auf 80 0, Abfiltrieren und
Abwiegen des gewaschenen und getrockneten unlöslichen Rückstandes,
der die unlöslichen Carbide enthält» Wenn die inter= metallische Verbindung Co^W anwesend ist, geht sie in der
Säure in Lösung; sie liegt jedoch in den ungeglühten Körpern
gemäss der Erfindung selten vor.
Wenn ein Körper gemäss der Erfindung, der rasch gekühlt worden
ist, Eta-Phase enthält, handelt es sich um eine wolframreiche
Verbindung, die der üblichen Zusammensetzung Co,W,C entspricht
und nach den Angaben des Schrifttums eine flächenzentrierte kubische Gitterkonstante von 11,08 2 aufweist. Wenn aber die
Körper gemäss der Erfindung mit einer Geschwindigkeit von 5° C/Min. von 1400 oder 1300° C abgekühlt werden, absorbiert
anscheinend die Eta-Phase Kobalt und verliert Wolfram, so dass das Verhältnis von Kobalt zu Wolfram sich von 3:3 auf 3:2 ändert
und die Gitterkonstante kontinuierlich von einem Wert von
11,09 zu einem Wert von 10,75 Ä übergeht. Der Gitterabstand
der Eta-Phase, falls diese anwesend ist, zeigt an, ob der Körper
rasch oder langsam abgekühlt·worden ist.
h) Dichte
Die Methode zum Bestimmen der scheinbaren Dichte soll entspre-
Die Methode zum Bestimmen der scheinbaren Dichte soll entspre-
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chend der Art der zur Verfügung stehenden Probe gewählt werden. Am einfachsten bestimmt man die tatsächliche Dichte einer gegebenen
Probe durch Abwiegen derselben zunächst an der luft und dann in Wasser, aus dem die luft zuvor ausgekocht worden ist.
Die Dichte wird dann nach der Gleichung .
W1 χ S d = · '
W1 -W2
berechnet, in der
d « tatsächliche Dichte in g/cm ;
% W.J = Gewicht an der Luft in Gramm;
% W.J = Gewicht an der Luft in Gramm;
W2 = Gewicht in Wasser in Gramm und
™ . S » spezifisches Gewicht des Wassers bei der Messtemperatur.
Die theoretische Dichte wird nach der Gleichung
+ - 1563s
u ~ es + 15,63(100-0;
berechnet, in der
t = theoretische. Dichte in g/cm ;
ο = gewichtsprozentuale Menge an Wolframcarbid und
s = spezifisches Gewicht der Wolfram-Kobaltlegierungs-Bindemittelphase.
Der Prozentsatz der theoretischen Dichte wird dann nach der folgenden Gleichung berechnet:
™ Prozentsatz der theoretischen Dichte = τ χ 100.
Ein Verfahren zur Bestimmung der tatsächlichen Dichte von unregelmässig
geformten Proben beruht auf der Verdrängung von Quecksilber und ist von Maczymillian Burke in "Roczniki ehem.",
31 (1957), Seite 293-295, "Pyknometer for Determining the Bulk Density of Porous Materials", sowie in einer Arbeit des gleichen
Verfassers in "Journal-of the American Chemical Society", (7), Seite 352-353 (1962), beschrieben.
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i) Heterogene Beschaffenheit des Wolframs in dem Kobalt
Schwankungen in der Konzentration des Wolframs in der festen
Lösung in der Kobaltphase können durch sorgfältige Untersu- ' chung der Röntgenbeugungslinien der kubischen Kobaltphase des
gewonnenen metallischen Bindemittels festgestellt werden. Wenn
das Wolfram gleichmässig verteilt ist, wie bei den bisher bekannten Erzeugnissen, ist der Gitterabstand des Kobalts
gleichmässig, was sich aus scharfen einzelnen Kurvengipfeln in den Beugungslinien des Kobalts ergibt, während bei Produkten
gemäss der Erfindung verschiedene Kobaltbereiche unterschiedliche
Mengen an Wolfram in fester Lösung enthalten,- so dass
die Beugungslinien, wenn sie als Intensität in Abhängigkeit
vom Beugungswinkel aufgetragen werden, eine Verbreiterung oder
infolge von zwei oder mehreren nicht aufgelösten Kurvengipfeln Schultern oder sogar zwei oder mehrere gesonderte Kurvengipfel
zeigen, je nach dem Grad der erhaltenen Auflösung und der Unregelmässigkeit
der Verteilung des Wolframs in der Kobaltphase.
Das Erreichen der Auflösung bei Rontgenbeugungsdiagrammen ist
im einzelnen von Emmett i1. Kaelble in "Handbook of X-rays",
Verlag McGraw Hill Book Company, 1967, Seite j)-14 bis £-30,
beschrieben.
Zur Messung der exakten Lage der Linien setzt man der Kobalt-Wolfram-Bindemittelprobe
eine gleichmässige Menge Natriumchlorid zu, die als innerer Standard dient; vgl. H.P. Klug und
L.E. Alexander: "X-ray Diffraction Procedures", Verlag John Wiley & Sons, Inc., New York (3.Abdruck 1962), Seite 452-453.
Auf diese Weise wird der für eine Kobaltlinie des kubischen Kobalts gemessene Winkel 2 θ durch die Differenz zwischen dem
gemessenen Winkel für eine benachbarte Natriumchloridlinie und ihrem bekannten Standardwert korrigiert. Aus diesem korrigierten
2 Θ-Wert für die Kobaltlinie wird die Einheitszellenabmessung
des Kobalts gemäss Seiie 343 'des oben genannten Werkes berechnet« S
, - 45 009882/1559
Der Wolframcarbid-Kobaltkörper gemäss der Erfindung wird so
geschnitten oder geschliffen, dass man eine Probe mit einer'
*· ■ ρ
glatten Oberfläche von mehreren cm Grosse erhält. Die freiliegende
Oberfläche muss für das Innere der Probe repräsentativ sein, indem äussere Schichtenj die durch vorhergehende Behandlungen
oxydiert oder aufgekohlt worden sein könnten, bis zu einer (Tiefe von mindestens 1,5 mm weggeschliffen worden
sind.'
Das Verfahren besteht darin, dass man die glatte, gereinigte
Oberfläche 24 Stunden in alkalischer Ferrioyanidlösung anodisoh
ätzt, um die Wolframcarbidphase bis zu einer Tiefe von 0,8 mm zu entfernen, die als Rückstand hinterbleibende poröse Kobaltphase
abschabt und gewinnt und sie durch Röntgenbeugung analysiert. ' ·
Schwankungen im "d"-Abstand für die stärkste Kobaltlinie zeigen
Schwankungen in der Menge des in dem Kobaltgitter in fester lösung befindlichen Wolframs an, und das Intensitätsverhältnis
der stärksten Eta-Linie zur stärksten Kobaltlinie dient als empirisches Mass für die relative Menge der Eta-Phase in dem
Kobalt. Diese Grosse wird als "Eta-Verhältnis" bezeichnet.
Die Eta-Phase scheidet sich anscheinend in der metallischen Kobaltphase aus, da sie durch anodischen Angriff nicht zusammen
mit dem Wolframcarbid entfernt wird, obwohl sie für sich allein recht löslich in diesem Reagenz iat. Ebenso wird auch
Wolfram innerhalb des Kobaltgitters durch die anodische Ätzung nicht angegriffen.
Die Zerstörung der Eta-Phase kann, obwohl sie gewöhnlich nicht stattfindet, beim anodischen Angriff erfolgen, wenn der grösste
Teil des Kobalts in die Eta-Phase umgewandelt worden ist, so dass nur noch wenig Kobalt übriggeblieben iat, um die Eta-Phase
zu umgeben und zu schützen. Ferner kann es bei einigen unüblichen Proben von kobaltgebundenem Wolframcarbid von der
Art, wie sie nicht in der USA-Patentanmeldung Serial KTo.
- 46 -009882/1559·
660 986 beschrieben sind, vorkommen, dass das Kobalt, wenn
viel Eta-Phase vorhanden ist, in sehr feinteiliger Form vorliegt,
so dass das gewonnene Pulver sich an der luft oxydiert
und teilweise zerstört wird. Alle diese Umstände sind bei der Ausarbeitung des nachstehend beschriebenen Verfahrens in Rechnung
gestellt worden.
Die Oberfläche wird durch Eintauchen in siedendes Dimethylformamid,
anschliessendes Spülen in'Aceton und !Trocknen gereinigt.
Statt dessen kann man die Probe auch über eine Gasflamme
halten, bis sie gerade rotglühend wird, dann langsam erkalten' lassen und sohliesslich unter Wasser mit Stahlwolle ab- ■
scheuern und trocknen.
Der elektrische Kontakt mit der Probe wird hergestellt, indem
man einen feinen Platindraht um die Probe wickelt oder Platinklammern verwendet. Der Zuführungsdraht für den elektrischen
Kontakt soll mit Gummi isoliert sein. Die Probe wird in einen
100 cm fassenden Kunststoff- oder Glasbecher eingehängt und mit dem positiven Pol einer Gleichstromquelle verbunden, also
anodisch geschaltet;
Als Kathode wird ein 25 mm χ 19 mm grosses Platinblech, das an
einen Platindraht angeschweisst ist, innerhalb der Wandung in den Becher gehängt, wobei der Draht als Haken verwendet und an
den negativen Pol der Gleichstromquelle angeschlossen wird.
Bis zu vier Zellen dieser Art können an eine 12 Y-Gleichstromquelle
in Serienschaltung angeschlossen werden. Die Proben werden mit dem positiven Pol einer 12 V-Batterie oder einer sonstigen
Stromquelle, die eine Stromstärke bis 1 A liefert, verbunden.
Der Elektrolyt wird hergestellt, indem man 100 g Kaliumferricyanid
und 100 g Kaiiumhydroxid zu 30 ml destilliertem Wasser
zusetzt, umrührt, bis das Gemisch heiss wird, und dann auf etwa 1 1 verdünnt. In jeden Becher soll so viel von dieser Lö-
- 47 ' 009882/1559
1IIf ^. ,
4204/4265/4266-G ' ' 2Od0666
guiig eingefüllt werden;, dass die Probe, und der grösste Teil
"äer Kathode bedeckt sind» Gewöhnlich sind dazu etwa 75 ml Lö-31UHg
erforderlich.- Gegebenenfalls können die Becher mit Kunststoffolie bedeckt werden-, um bei der Elektrolyse, die 24 Stunden
"bei einer Stromzufuhr τοη O9? A zu jeder Probe durchgeführt
wird, das Versprühen von Elektrolyt zu unterdrücken.
lach der Elektrolyse wird die Probe herausgenommen und mit Wasser gespült, um alles Alkali zu entfernen,, ohne dass Kobalt
verlorengeht·
Bas Kobalt innerhalb 098 mm von den Rändern der abgeschnitte-
^ nen Oberfläche, die mit dem Graphit in Berührung gestanden haben,,
wird dann weggeschnitten und verworfen» Einige Proben liefern Kobaltfilme, die gesprungen sind oder nur sehr schwach
anhaften. In diesen Fällen kann man den Kobaltfilm von der Mitte der ausgeschnittenen Oberfläche entfernen, so dass nur
das Kobalt an den Rändern übrigbleibt«
Das Kobalt wird durch Abkratzen unter Wasser in einer Pfanne
gesammelt, das überschüssige Wasser dekantiert und das Kobalt mit destilliertem Wasser zusammen mit 10 ml Wasser in einen
Porzellanmörser von 7,6 cm Durchmesser gespült. Überschüssiges Wasser soll aus dem Mörser abgegossen werden. Das Kobalt wird
dann mit 10 Stössen des Porzellanpistills zerkleinert, um die W Schuppen zu zerbrechen. Übermässiges Vermählen muss vermieden
werden, da es das Gefüge des Kobalts beeinträchtigen kann. Dann wird das Pulver mit destilliertem Wasser in einen dünnen
Kunststoffbeutel hineingespült, der so gehalten wird, dass das Kobalt sich in einer Ecke sammelt. Das in Suspension befindliche
Kobalt wird in die Ecke gezogen, indem man die letztere in die Nähe eines kleinen Magneten bringt. Dann wird das Kobalt
mit Hilfe des Magneten in der Ecke'gehalten, während das Wasser
dekantiert und durch 10 ml n-Pro.pylalkoh.ol ersetzt wird. Hierauf wird das Pulver suspendiert und wiederum in die Ecke
gezogen und der Alkohol verworfen.
- 48 -
009832/1559
Die das Kobalt enthaltende Ecke des Beutels wird durch mehrmaliges-
Verdrehen und loses Zuschnüren verschlossen und von dem Rest des Beutels abgeschnitten.
Je nach der Menge des Kobalts in der ursprünglichen Masse und
der Grosse der Probe kann ein oder können mehrere Präparat®
dieser Art von dem gleichen Materialstück erforderlich sein»
um 50 bis 250 mg Kobaltpulver für die Untersuchung zu erhal» _
ten. Bevor man die Herstellung wiederholt, wird die geätzte Oberfläche gut abgekratzt oder vorzugsweise mit dem Sandstrahlgebläse
bearbeitet, bevor sie wieder anodisch geätzt wird.
Pur die Röntgenbeugungsanalyse der Kobaltphase kann man zwei
etwas unterschiedliche Verfahren anwenden. Sie werden nachstehend als "Verfahren A" und "Verfahren B" bezeichnet*
Bei dem nachstehend im einzelnen beschriebenen Verfahren A-wird
eine 75 mg-Probe mit einer Parafokussiervorrichtung verwendet, um eine Diffraktometerkurve zu erhalten, von der die
Lage, Form und Intensität der Linie verwendet wird, um den
prozentualen Wolframgehalt in dem Kobalt und die Schwankung in der Wolframmenge in verschiedenen Teilen der Probe, also die
heterogene Verteilung des Wolframs, zu bestimmen«
Bei dem Verfahren B, das ebenfalls nachstehend im einzelnen beschrieben wird, wird eine Probe von grösserer Gewichtsmenge
mit einem1 flaohen Probenhalter verwendet, wobei man unter
automatischem Anhalten alle 0,04° abtastet und an jedem Punkt
die gleiche Anzahl von Zählungen sammelt. Die Zeit an jedem
Punkt wird auf Lochband registriert, welches einem Rechner zugeführt
wird, von dem ein Profil der Intensität in Abhängigkeit vom Winkel hergestellt wird. Das-Lochband wird in Lochkarten
umgewandelt, und diese werden einem Rechner zugeführt, der so programmiert ist, dass er das Intensitätsprofil an jedem ·
Punkt berechnet, dann auf ein feineres Punktmuster interpoliert, bei dem die Punkte den zehnten Teil des Abstandes zwi-
- 49 -009882/1559 bad original
sehen α-1 und cs-2 an dieser Stelle haben;, wobei eine
Lagrangesche polynomische Anpassung verwendet wirds die einen Bereich von aeht aufeinanderfolgenden Punkten umfasst, worauf die Keatingsche Korrektur für das ος-Dublett angebracht wirdp
wodurch der α-2-Beitrag von der Gesamtintensität an jedem
Punkt subtrahiert wird, wobei man.eine Reihe von Näherungen anwendet, so dass das äquivalente oc-1-Profil übrigbleibt» Aus
diesem lässt sich die Menge und Verteilung des Wolframs in dem Kobalt genauer bestimmen als nach dem Verfahren A. Die Einzelheiten der Verfahren sind die folgenden:
Lagrangesche polynomische Anpassung verwendet wirds die einen Bereich von aeht aufeinanderfolgenden Punkten umfasst, worauf die Keatingsche Korrektur für das ος-Dublett angebracht wirdp
wodurch der α-2-Beitrag von der Gesamtintensität an jedem
Punkt subtrahiert wird, wobei man.eine Reihe von Näherungen anwendet, so dass das äquivalente oc-1-Profil übrigbleibt» Aus
diesem lässt sich die Menge und Verteilung des Wolframs in dem Kobalt genauer bestimmen als nach dem Verfahren A. Die Einzelheiten der Verfahren sind die folgenden:
Verfahren A
Vorrichtung
Vorrichtung
North American Philips Diffractometer
Stromquelle - Typ Nr. 12045
Röntgen-Antikathode - Kobalt mit Bisenfilter, um
Stromquelle - Typ Nr. 12045
Röntgen-Antikathode - Kobalt mit Bisenfilter, um
Kobalt-a-Strahlung zu erhalten
Breitbandgoniometer; Typ Nr. 42202
Elektronische Schaltkreistafel - Typ Nr. 12049
"Advance Metal Research Corp. Autofocusing
Attachment», Modell Nr. 5-201.
Elektronische Schaltkreistafel - Typ Nr. 12049
"Advance Metal Research Corp. Autofocusing
Attachment», Modell Nr. 5-201.
Vorbereitung der Probe
0,35 g Natriumchlorid werden zusammen mit 0,075 g der zu untersuchenden
Pulverprobe in einem Achatmörser vermählen, und das Gemisch wird durch ein Sieb von 44 μ Maschenweite gesiebt. Das
Salz hat den Zweck, repräsentative Maxima von bekannten Abständen bei 1,99 und 1,628 2. zu erzeugen. Das durchgesiebte Pulver
wird zusammen mit 0,2 mm Amylacetat und einem Tropfen 25-prozentiger Kollodiumlösung auf einen Probenhalter aus Glasfaserstoff
gebracht. Die Stoffe werden gemischt, um das Pulver zu
verteilen und in-Form eines Films auf dem Probenhalter auf
einer Fläche auszubreiten, die 7,62 cm lang, in der Mitte
2,54 om breit und an den Enden 1,27 cm breit ist.
verteilen und in-Form eines Films auf dem Probenhalter auf
einer Fläche auszubreiten, die 7,62 cm lang, in der Mitte
2,54 om breit und an den Enden 1,27 cm breit ist.
" 5° " BAD ORIGINAL
009882/1559
«04/4265/4266-.; 2030686
G er ätebe dingung en
Die Röntgenvorrichtung ist mit-einer■Kobalt-Antikathode-und
einem Eisenfilter ausgerüstet und arbeitet "bei 25 IcV und 20 mÄo
Die Abtastgeschwindigkeiten betragen 1/2° und 1/8° je Minute«,
Die Registrierblattgeschwindigkeit beträgt 30 Minuten je Stirn-=
de« Der Ablenkschlitz beträgt—4°; der. Empfangsschlitz ist
Q1254 mm weit. Szintillätionszählerdetektor,' 950 V, 6! Grundlinie,.
Verstärkungsfaktor 0, Masstabbeiwert 8S Vervielfachen
0,8 und Zeitkonstante 4«
Berechnungsverfahren
Die Abtastungen werden untersucht und die d-Abstände, falls
erforderlich, mit Hilfe der. Abstände der bekannten Natriumchloridlinien
korrigiert, die 53,3° 2 Θ, entsprechend 1,994 d A, entsprechen»
Kobaltgitter und Kobalt-Eta-Co^W^O-Yerhältnis
Der Bereich von 48° 2 θ bis 52° 2' θ wird mit einer Geschwindigkeit von 1/2° je Minute abgetastet. Dabei werden die Zählun*-
gen pro Sekunde für" Kobalt in dem Bereich registriert, der einem d-Wert von etwa 2,06 S entspricht.
Kobaltscheitel oder mehrfache Kobaltscheitel
Der Bereich von 51° 2 θ bis 54° 2 θ wird mit einer Geschwindigkeit
von 1/8° -je Minute abgetastet. Die Lage des Kobalt- .
scheiteis oder der mehrfachen Kobaltscheitel und des inneren Natriumchlorid-Standards wird in Grad 2 θ abgelesen..Die a-1-
und ά-2-Scheitel werden für Natriumchlorid und Kobalt gemittelt.
An der Kobalt-2 90-Lage wird eine Korrektur für die Natriumchlorid^
Q°-Lage angebracht. Der korrigierte d-Abstand wird dann für die Gitterkonstante oder die Gitterkonstanten
des Kobalts berechnet. ·
Die Menge des mit der Kobaltphase legierten Wolframs wird aus der folgenden linearen Beziehung berechnet.
009-882/1 559
BAD
20 | 30666' | |
Gew.»·=1 | im | Kobalt |
$> Wolfram | ||
0 | ||
5 | ||
8 | ||
13 | ||
21 29 |
2 θ Kobalt-Gitterkonstante j, 1
5']j82 « 3,544
3I574 . 3S55Q
51,68 3,554
51,60 - ' 3,560
31,44 3 ρ 570
51,28 3,580
Bei den, Produkten gemäss der Erfindung zeigt sich die Kobaltlinie
mit einem verbreiterten 2j,O6-Scheitel oder mit ausgeaproohenen
Schultern oder sogar mit mehreren Scheiteln« Dies bedeutet, dass mehrere Kobalt-Wolframlegierungen mit verschiedenen
Konzentrationen des in fester Lösung vorliegenden Wolframs vorhanden sind» Wenn mindestens etwas Kobalt weniger
als 8 it Wolfram enthält, zeigt, wie sich herausgestellt hat,
das Produkt eine nur geringe Widerstandsfähigkeit gegen die Auflösung des Kobalts durch Salzsäure* selbst wenn die mittlere
Wolframkoniaentration weit über 8 i» liegt, und selbst wenn die
Menge der Legierung, die weniger als 8 $>
Wolfram enthält,, nur gering ist.
Wenn das Wolfram in dem Kobalt gleichmässig verteilt ist, haben alle Kobaltkristalle die gleiche Gitterkonstante, und der obere
Teil der einem d-Abstand von 2„06 £ entsprechenden Linie ist
symmetrisch um den Scheitel oder das Maximum herum angeordnet, wie es die Kurve A in Fig„ 1 zeigt; dabei ist die Breite des
Gipfels auf seiner halben Höhe etwa die gleiche wie bei der benachbarten Natriumchloridlinie, wie es die Kurven B und C
der Pig. 1 zeigen, die symmetrisch zur Mittellinie verlaufen.
Wenn andererseits die 2,06 Ä-Linie des Kobalts deutlich aus
mehreren Scheiteln besteht, wie die Kurven D und E der Pig. 1, ist ersichtlich, dass in dem Kobalt verschiedene Bereiche vorhanden
sind, die zwei oder mehrere verschiedene Wolframgehalte aufweisen und daher unterschiedliche Gitterkonstanten haben.
In diesen Fällen ist die heterogene Beschaffenheit offensichtlich.
- 52 0 0 9 8 8 2/ 1 5 S 9
BAD ORIGINAL
Die kleinen Abmessungen und die gleichmässige Verteilung dieser heterogenen Bereiche sseigen sich» wenn man nacheinander
von der Masse dünne Scheiben abschneidet und nachweist, dass in jeder Scheibe das Kobalt die gleiche heterogene Beschaffenheit hinsichtlich des Wolframgehalts aufweist.
Wenn der Kobaltscheitel eine Schulter hat, wie im Teil d dar
Kurve P in Pig. 1, wie es sich aus einem Vergleich mit der rephten Seite a- der Kurve P ergibt, lassen sich die Teilscheitel
nur dann durch Besichtigung feststellen, wenn man über beträchtliche Erfahrung verfügt; leichter lässt sich ihre
Lage aber durch ein einfaches graphisches Verfahren ermitteln: Eine gestrichelte Linie a2 wird symmetrisch zur Mittellinie
zwischen den Scheiteln a-1 und a-2 bei 51,47° 2 θ entsprechend
einer Gitterkonstante von 3,568 X gezogen. Die Röntgenstrahlung ist nicht ganz monochromatisch und besteht aus zwei etwas
voneinander verschiedenen Wellenlängen, wodurch für jeden
d-Abstand Doppelscheitel zustande kommen, die als a-1 und cc-2
bekannt sind. Die symmetrische Kurve a^ap würde charakteristisch
für Kobalt sein, welches nur eine einzige homogene Konzentration von 19 fo Wolfram aufweist. Die Kurve d, die über ap
liegt, zeigt aber, dass einige Teile des Kobalts auch niedrigere Wolframkonzentrationen aufweisen. Die Differenz in der-Intensität
zwischen den Kurven d und a.^ bei einem jeden Winkel
wird als Differenzkurve bb- aufgetragen. Dann wird die Kurve
l>2 symmetrisch zu der Seite b. in bezug auf die Linie bei dem
Winkel 51,7° gezogen. Nun wird eine neue Kurve ο als Differenz
zwischen dem unteren Teil der Kurve d und der Kurve bp'
aufgetragen. Diese neue Kurve c hat ihre Mittellinie bei 51,9°.
Auf diese Weise lässt sich die Kurve da- empirisch in drei
Teilmaxima auflösen, die ihre Mittellinien bei. 51,47°, 51,7°
und 51,9° haben. Diese Scheitel entsprechen Kobaltbereichen, die 19 i»y 8 fo bzw. 0 fi Wolfram in dem Kobaltgitter enthalten,
und die relative Höhe der Scheitel zeigt die relativen Mengen
- 53 009882/1559 BAD original
des Wolframs in den verschiedenen Bereichen ano
Diese Methode wurde auf drei verschiedene Kobaltproben angewandt], die von dem gleichen Probestück gemäss der Erfindung
.gewonnen worden waren, und die Reproduzierbarkeit der Methode wurde durch die folgenden Beobachtungen nachgewiesen:
Probe
Erste
Erste
zweite
dritte
fo Wolfram | Relative Scheitelhöhe |
19 | 100 |
8 | 20 |
O | 9 |
19 | 100 |
5,5 | ' 27 |
o · | 15 |
19 | 100 |
4 | 24 |
O | 12 |
Die Kurve G der Pig. 1 ist die Röntgenbeugungsintensitätskurve der starken Linie von verschiedenen Kobaltproben, die aus dem
gleichen Material gewonnen wurden, das auch zur Herstellung der Kurve P verwendet worden war, wobei die graphische Analyse
in der oben beschriebenen Weise die gleichen Ergebnisse lieferte. Die Kurve H der Pig» 1 zeigt eine' ähnliche graphische
Analyse des Kobaltscheitels eines anderen Produkts gemäss der Erfindung.
Bei den Kurven I und K der Pig. 1 lässt sich die Lage der Teilmaxima ohne weiteres durch Besichtigung feststellen» Wenn der
Bereich der Heterogenität noch grosser ist, wie bei den Kurven J und L, kann man zwar noch durch direkte Beobachtung
feststellen, dass zahlreiche Scheizel vorhanden sind; es wird aber schwieriger, sie zu identifizieren, und bei den Kurven M
und N ist eine Aussage darüber, welche Komponenten vorhanden sein könnten, kaum noch möglich.
- 54 -009882/1559
4204/4265/4266-ff: ■. , '. "// ■ 2030686
Bei Hartmetallen, die denjenigen gemäss der Erfindung ähnlieh
sind, jedoch eine homogene Verteilung des Wolframs aufweisen.,
ist das Kobalt gewöhnlich nicht feinkörnig genug, um eine M-nienverbreiterung
zu erzeugen. Daher ist in diesem lalle die Form des Scheitels ähnlich derjenigen der zu Vergleichssweölcen
Terwendeten Natriumchloridlinie« Da die Bindemittelphase "bei
den Produkten gemäss der Erfindung feinkörnig ist, ist die ICobaltlinie
bei diesen Produkten verbreitert, und die Verbreiterung beruht auf der Anwesenheit mehrerer Teilmaxima mit unter·=
schiedliohen d-Abständen, die verschiedenen Wolframgehalten des Kobalts entsprechen, d„h.„ heterogen beschaffen sind·
Es wurde eine Methode angegeben,'-um diese Kurven durch Eerlagen
in ihre Teilmaxima zu analysieren, wobei gleichzeitig die
cc-1- und die α-2-Komponente in Rechnung gestellt wurden«
Verfahren B- N
Das, wie oben beschrieben, durch Entfernen des Wolframcarbids
isolierte Kobaltpulver wird mit einem gleichen Volumen Natriumchlorid vermischt und als Pulverprobe für die Röntgenbeugungsanalyse
vorbereitet*" Die Röntgenwerte werden mit einem automatischen Stufenabtastungsdiffraktometer unter Verwendung von
Chromstrahlung erhalten, und die Intensität wird auf einem Papierlochband
registriert. Das Band wird dann in Lochkarten umgewandelt, die in einem Digitalrechner verarbeitet werden» Der
ganze Abschnitt des Röntgendiagramms wird zunächst nach der Methode von Keating (Rev» Sei. Inst. 30, 725 (1959)) für die
Ka-Dublettverbreiterung korrigiert. Das korrigierte Diagramm
gibt dann die Gerätverbreiterung in Form des (220)-Natriumchloridscheitels sowie den beobachteten (1.11 )-Kobaltlegie~
rungsscheitel* Als Grenzen des Natriumchloridscheitels werden diejenigen Punkte gewählt, wo die Intensität auf die Höhe der
Hintergrundintensität abgefallen ist. Die Grenzen des Kobaltlegierungsscheitels werden so gewählt,-dass das Maximum des
Natriumchloridscheitels, wenn das Natriumchlorid-Diagramm den
äussersten Enden des Kobaltscheitels überlagert wird, in den
- 55 - " ■'.■■ ■..
' 0 0 98 8 2/15 59
unteren Intensitätsbereich des Kobaltscheitels fällt. Dies ist. in Pig» 2 dargestellt, wo die überlagerten Hatriumchloridschei-»
tel mit 1 und '3 bezeichnet sind, während der Kobaltscheitel
mit 2 bezeichnet ist«, Die Probenverbreiterungskurve wird dann
für alle Datenpunkte sswischen denjenigen berechnet, die durch
die oben beschriebenen beiden Lagen der Natriumehlorid-Maxiiua
definiert sind«, " -
Das Rechnerprogramm subtrahiert zunächst den Hintergrund von
den beiden Scheiteln. Dann berechnet es die Probenverbreiterung nach einer Methode, ähnlich derjenigen von Patterson
(Froo. Phys. Soc. A63, 377 (195O)). Das Programm macht von
drei verschiedenen Schemata Gebrauch, um die Restwerte der Beugungsscheitel auf ein Minimum zu bringen. In der ersten
Phase wählt das Programm den grössten verfügbaren Restwert aus und vermindert ihn um 10 $>. Wenn die entsprechende Subtraktion
oder Addition des Gerätemaximums die Summe aus den Quadraten der Restwerte vermindert, wird die Berichtigung als Teil der
Lösung angenommen,· wenn das nicht der Pail ist, wird die Verfahrensstufe
umgekehrt. In dieser und allen anderen Phasen wird die Bedingung gestellt, dass die Probenverbreiterung an
keinem Punkt negativ sein darf. Die Punkte zu beiden Seiten des maximalen Restwertes werden dann um 10 ^ vermindert, wenn
durch eine solche Verminderung die Summe aus den Quadraten der Restwerte verkleinert wird. Wenn durch Verminderung des grössten
Restwertes oder seiner beiden Nachbarn keine weitere Verbesserung erzielt werden kann, tritt das Programm in seine
zweite Phase ein, in der jeder einzelne der Restwerte zunächst vergrössert und dann wieder verkleinert wird. Wenn eine Berichtigung
zu einer Verminderung in der Gesamtsumme der Quadrate führt, wird sie zu einem Teil der Lösung gemacht. Wenn
bei diesem Verfahren eine Verbesserung der Anpassung der Lösung erzielt wird, kehrt das Programm zur ersten Phase zurück
und beginnt von vorn, wenn nicht, geht es zur dritten Phase über. In dieser Phase werden benachbarte Paare von Restwerten
innerhalb des verfügbaren Bereichs gleichzeitig vergrössert
- 56 -
009882/1559
BAD ORiGfNAL
und verkleinert. Wenn dadurch eine Verbesserung der lösung erzielt wird, kehrt d'as Programm in die erste Phase zurück und
fängt wieder von vorn an; wenn keine weitere Verbesserung erzielt werden kann,- wird das Resultat ausgedruckt.
Zusammenfassend werden der (111)-Kobaltlegierungsscheitel und
der (220)-Natriumchloridscheitel unter Verwendung von Chromstrahlung abgetastet. Das Beugungsdiagramm wird registriert
und nach dem Keatingschen Verfahren verarbeitet, um den Ka2-Teil
des Beugungsdiägramms zu entfernen. Dann wird der Eatriumchloridscheitel
als Geratverbreiterungsprofil verwendet, um nach der Pattersonschen Methode die Natur der Probenverbreiterung
zu bestimmen, die in dem Kobaltlegierungsscheitel auftritt.
Die Relaxation erfolgt in drei Stufen: Zuerst werden.
der maximale Restwert und seine beiden Nachbarn vermindert;
wenn dies nicht mehr wirksam ist, werden die beiden Restwerte ihrerseits vermindert; schliesslich werden benachbarte Paare
von Restwerten gleichzeitig vergrössert und verkleinert» Dieses Verfahren liefert das Profil, welches der Röntgenverbreiterung
der Kobalt-Wolframlegierung,. frei von Wirkungen der
Gerätverbreiterung, entspricht.
Um Gerätefehler zu korrigieren, werden alle berechneten Profile zu derjenigen Winkellage verschoben, die den Natriumchlorid-Bezugsscheitel
an seinen richtigen Beugungswinkel bringen würde. Die so erhaltenen Scheitellagen für die aus 14
kobaltgebundenen Wolframcarbidkörpern gewonnene Kobaltphase sind in Fig. 3 zusammen mit einem Diagramm des prozentualen
Wolframgehalts in Abhängigkeit von der Scheitellage und einem
Histogramm dargestellt, das die Anzahl der Scheitel angibt, deren geschätzte Bereiche auf einen gegebenen Punkt fallen.
Der dargestellte Fehlerbereich beträgt für Jeden Scheitel . - 0,0125° 2 θ und für den Natriumchloridscheitel (nicht dargestellt)
Null. Diese Daten werden dann nochmals aufgetragen, wobei man die relativen Lagen der Probenkurven innerhalb eines
Bereichs von ί 0,015° 2 θ, dem geschätzten Fehler bei der Be-
- 57 009882/1559
Stimmung der Lage des Hatriumchloridscheitels, berichtigte
Die relativen Lagen von Scheiteln für eine gegebene Probe ändern sich dabei nicht, werden aber als Ganzes verschoben=
Diese Daten sind in Pig. 4 bei einer auf ί 0>0175° 2 Θ vergrösserten
Fehlerschätsung zusammen mit dem Diagramm der
Wolframkonzentration und dem Frequenzhistogramm aufgetragen« Aus dem Histogramm ergibt sich nunmehr eine starke Korrelation
in den Scheitelabständen.
Diese Daten sind im einzelnen in Tabelle I zusammengestellt,.
die für jede Probe die Scheitel, die Zusammensetzung und die am nächsten kommende gewichtsprozentuale Wolframgruppe des
Histogramms angibt. Diese Histogrammgruppen sind in Tabelle II, in Gewichtsprozent Wolfram angegeben, zusammengefasst und in
Atomprozent Wolfram umgerechnet; ferner sind die möglichen Atomverhältnisse angegeben. Das Vorkommen von ganzzahligen
Atomverhältnissen legt die Möglichkeit geordneter Strukturen in'den verschiedenen Massen nahe. Eine solche Ordnung scheint
erforderlich zu sein, um die getrennte Existenz verschiedener Zusammensetzungen in diesen Legierungen zu erklären.
Aus Fig. 4 ergibt sich, dass 6 von den 14 nach dem oben beschriebenen
Verfahren analysierten .und durch die Probennummern 1360 bis 192C gekennzeichneten Zusammensetzungen keine Wolfram-Kobalt-Bereiche
enthalten, die Scheitellagen von mehr als etwa 67,8° 2 θ ergeben, und dass diese Proben daher keine Bereiche
aufweisen, die weniger als 8 Gewichtsprozent Wolfram in dem Kobalt enthalten. Diese 6 Zusammensetzungen sind daher keine
Beispiele für die vorliegende Erfindung. Eine der sechs Proben, nämlich die Probe Nr. 1580, entspricht der durch die Kurve A
der Fig. 1 dargestellten Zusammensetzung. Die übrigen 8 Hartmetalle sind sämtlich heterogen und enthalten Bereiche mit
einer Wolframkonzenitration in dem Kobalt von weniger als 8 #.
Von diesen 8 Proben entspricht die.Probe 184A der durch die
Kurve D der Fig. 1 dargestellten Zusammensetzung, d.h. derjenigen des Beispiels 4; die Probe 1360 entspricht der Kurve E
- 58 - ' 009882/1559
4204/4265A266-S ^ 2 03 06 6 Θ
der Pig, 1 und dem Beispiel 6; die Probe 1.84G enteprioht das
Beispiel 51 die Probe 192C entspricht dem Beispiel 7$ die Probe 192B entspricht dem Beispiel 8, -und die Probe 192A entspricht
dem Beispiel 9·
• Am nächsten Probe Anzahl der Scheitel Gew.-^ Wolfram kommende Gruppe
· . 6 25,7 ± 0,5 26,0
21,2 ±0,5 2.1,5·
18,0 ± 0,6 17,2
12,0 ±0,7 11,4
5,6 ± 6,8 5*0
2,2 ± 0,9 1,5
154E 6 23,4 ± 0,5 23,9
• 21,6 ± 0,5 '21,5.
17,5 ±0,6 . 17,2.
14,5 ±0,6 14,3
12,0 ±0,7 11,4
5.4 ± 0,8 5,0
158A 1 25,9 ±0,5 26,0
158B . 4 21,5 ± 0,5 21,5
17,2 ± 0,6 17,2
13,8 ± 0,6 14,3
7.5 ± 0,7 7,5
2 23,9 ± 0,5 23,9
21,0 ± 0,5 21,5
172B 2 ' 23,6 \± 0,5 23,9
22,0 ± 0,5 21,5
184A 8 26,2 ± 0,5 26,0
24,2 ± 0,5 23,9
22,0 ± 0,5 21,5
17,2 ± 0,6 17,2
■ - 59 - ·
009882/1559
BAD
4204/4265/ | * | • | 1840 | ι | 1920 | Tabelle I | • | 2 | _j[]?ort£e ti3ungQ_ | 2030666 |
4266-G | Am nächsten | |||||||||
Probe Anzahl | der Scheitel | 2 | Gew.-# Wolfram | kommende Gruppe | ||||||
184A | 8 | 11,3 ±0,7 | 11,4 | |||||||
184D | β | 8,5 +- 0,7 | 7,5 | |||||||
592 ± 0,8 | 5,0 | |||||||||
184E | 0,5 ± 0,9 | 1,5 | ||||||||
184B | 3 | 26,4 ±,0,5 | 26,0 | |||||||
192A | 24,3 - 0,5 | 23,9 | ||||||||
21,8 ± 0,5 | 21,5 | |||||||||
4 | 5 | 16,4 ± 0,6. | 17,2 | |||||||
14,0 ± 0,6 | 14,3 | |||||||||
10,1 ± 0,7 | 11,4 | |||||||||
7,0 ± 0,7 | 7,5 | |||||||||
192B | 26,2 ± 0,5 | 26,0 | ||||||||
4 | 24,4 ±0,5 | 23,9 | ||||||||
25,4 ± 0,5 | 26,0 | |||||||||
24,3 ± 0,5 | 23,9' | |||||||||
18,2 ±0,6 | 17,2 | |||||||||
15,0 ± 0,6 | 14,3 | |||||||||
10,8 ± 0,7 | 11,4 | |||||||||
7,3 ± 0,7 | 7,5 | |||||||||
3,8 ± 0,8 | 5,0 | |||||||||
2,8 ± 0,8 | 1,5 | |||||||||
14,8 ±0,6 | 14,3 | |||||||||
11,6 ± 0,7 | 11,4 | |||||||||
8,0 ±0,7 | 7,5 | |||||||||
5,0 ± 0,8 | 5,0 | |||||||||
1,3 ± 0,9 | 1,5 | |||||||||
11,5 ± 0,7 | 11,4 | |||||||||
.7,0 ± 0,7 | '7,5. | |||||||||
4,5 ± 0,8 | 5,0 | |||||||||
1,4 ± 0,9 | 1,5 |
0 9 8 8 2/15 5 9
42,04/4265/4266-G
2030668
T ab el le' II
Atomprozent Wolfram | Mögliches | (io,o 1*) | |
Gew.-$ Wolframgruppe | 10,12± 0,15 | Atomverhältnis | (9,09 #). |
26,0 ± 0,3 | 9,15 ±0,13 | 1/10 | (8,33 *). |
23,9 ± 0,3 | 8,11 ± 0,16 | 1/11 | (6,25 f)' |
21,5 ± 0,35 | 6,24 ± 0,17 | 1/12 | 15,00 /*) |
17,2 ±0,4 | 5,08 ± 0,16 | 1/16 | (4,00 $). |
14,3 ± 0,4 | 3,96 ±0,15 | 1/20 | (2,50 $>) |
11,4 ±0,4 | 2,53 ±0,14 | 1/25 . | (1,67 $) |
7,5 ±0,4 | 1,66 ±0,14 | 1/40 | (0,556 $>) |
5,0 ± 0,4 | 0,485 ± 0,16 | 1/60 | |
1,5 ± 0,5 | 4. Gewerbliche Verwertbarkeit | 1/180 | |
Einige der Körper gemäss der Erfindung sind äusserst dicht, stossbeständig, abriebbeständig, äusserst hart und sehr fest.
Sie eignen sich daher für zahlreiche Anwendungszwecke, für die
üblicherweise hitzebeständige Werkstoffe verwendet werden. Einige andere Anwendungszwecke, denen die Körper gemäss der
Erfindung zugeführt werden können, sind Schneidwerkzeuge, Boh-"
rermeissel, Bindemittel oder Einbettungsmassen für andere harte
Schleifmittel und viele andere dem Fachmann ersichtliche Spezialanwendungszweoke.
Die Körper gemäss der Erfindung werden in Werkzeugen verwendet,
bei denen ungewöhnliche Festigkeit in Kombination mit hoher Härte erforderlich ist. Besonders vorteilhaft sind sie in Fällen,
in denen herkömmliche, kobaltgebundene Wolframcarbid-Werkzeuge
durch Abblättern, Absplittern oder Zerbrechen versagen, wie bei Werkzeugen zum Formschneiden, zum Abschneiden,
zum Mahlen, zum Räumen und Auskehlen. Sie finden daher ausgedehnte
Anwendung überall dort, wo heute noch wegen der Unzulänglichkeit des bisher bekannten, 'kobaltgebundenen Wolframoarbids
Werkzeuge aus Sohnelldrehstahl verwendet werden.
- 61 009882/1559
In Anbetracht der ungewöhnlich feinen Korngrösse eignen sich
die Hartmetalle gemäss der Erfindung für Werkzeuge, bei denen
äusserat kleine Querschnitte vorkommen, wie z.B. in rotierenden Werkzeugen mit einem Durchmesser von weniger als 3,2 mm,
wie Stirnfräsern, Bohrern und Oberfräsen, ferner für Messer, die Schneiden mit einem eingeschlossenen Winkel von weniger
als etwa 30° aufweisen, für Stahlschneidewerkzeug©, die mit einem hohen Spanwinkel schneiden, wie Räumnadeln, Gewindesohneider,
spanabhebende Werkzeuge oder Hobel, Drehbohrer, Stirnfräser und Zähne für Kreissägen. Die Hartmetalle gemäss
der Erfindung, die mehr als etwa 12 fo Kobalt enthalten, sind
* zwar nioht fester als diejenigen Hartmetalle gemäss der Erfindung,
die 5 bis 12 # Kobalt enthalten, sie haben aber eine höhere
Schlagfestigkeit und Zähigkeit. Sie sind im allgemeinen dort verwendbar, wo normalerweise Stahlwerkzeuge verwendet
werden, und bieten den Vorteil, dass sie härter sind als
Stahlwerkzeuge. Pur die höchste Stossfestigkeit verwendet man
Hartmetalle mit Kobalt'gehalten von 12 bis 25 $, wie für einige
Gewindeschneidwerkzeuge und Stanzen. Wenn aber auch Stossfestigkeit
und Abriebbestsndigkeit erforderlich sind, kann man auch Hartmetalle mit Kobaltgehalten von 5 bis 12 $ in Gewinde-Eohneidwerkzeugen
und Stanzen für Arbeitsvorgänge verwenden, die über lange Zeiträume hinweg mit hohem Ausstoss durchgeführt
werden.
In den folgenden Beispielen beziehen sich !eile und Prozentgehalte,
falls nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
Dieses,Beispiel erläutert ein Hartmetall gemäss der Erfindung,
bei dem die heterogene Verteilung des Wolframs in der Kobalt-' Bindemittelphase durch Heisspressen eines Pulvers aus sehr
feinteiligem Wolframcarbid und Kobalt erzeugt wird, welches
eine sehr geringe Menge gleichmässig verteilten, feinteiligen freien Kohlenstoff enthält» Das hierbei verwendete Wolframoar-.
' bid wird gemäss der USA-Patentanmeldung Serial No. 772 810 vom
■ ■ . ■ · .62- ·;■ '
009882/1559
1. November 1968 Hergestellt·
Zufolge der Analyse enthält dieses Pulver 93,4 # Wolfram,
5,95 0A Gesamtkohlenstoff, 0,14 # freien Kohlenstoff und 0,46 f°
Sauerstoff. Es'sind also 5,81 i» Kohlenstoff in dem Wolframcarbid gebunden, und das Atomverhältnis des chemisch gebundenen
Kohlenstoffs zum Wolfram beträgt 0,95.
Das Produkt gibt das Röntgenbeugungsdiagramm des Wolframcarbids,
und aus der Verbreiterung der Röntgenlinien wird eine
mittlere Kristallitgrösse von 35 -ΐημ berechnet. Die spezifische
Oberfläche beträgt 6,6 m /g. Die elektronenmikroskopische Untersuchung
des Pulvers zeigt, dass es aus porösen Aggregaten von kolloidalen Kristallite!! im Grössenbereich von 20 bis 50 m\i
besteht.'Die Aggregate sind vorwiegend 1 bis 10 μ gross; es werden jedoch auch einige Aggregate von sogar 50 μ Grosse be- ,
obachtet.
Dieses Material wird nachstehend als zusammengeballtes kolloidales
Wolframcarbidpulver bezeichnet.
Die Einlagerung der Kobalt-Bindemittelphase erfolgt durch ■Vermählen des Kobalts in Pulverform mit ^em soeben beschriebenen
zus amm enge ball ten kolloidalen Wolframcarbidpulver«. Eine
3,785 1 fassende Stahlmühle mit einem Durchmesser von 20,3 cm
wird mit den folgenden Stoffen beschickt.:■ (a) 14 000 Teilen
Mahlzylindern aus kobaltgebundenem Wolframcarbid ("Oarboloy
883") von 6,35 mm Durchmesser und 6,35 mm Länge, die vorher
zwei Wochen durch Umwälzen konditioniert worden sind, (b) 1500 G?eilen des oben beschriebenen zusammengeballten kolloidalen Wolframcarbidpulvers, (c) 205 !eilen feinem Kobaltpulver mit einer spezifischen Oberfläche·von 0,7 m/g und einer
Korngrösse von etwa 1 μ. Diese Beschickung nimmt etwa den halben Rauminhalt der Mühle ein. Das Vermählen unter Aceton erfolgt
7 Tage bei 45 U/Min., worauf man den Deckel der Mühle
durch einen Austrageverschluss ersetzt und den Inhalt unter
Stickstoff in einen Behälter überfuhrt. Die Mühle wird dreimal
- 63 -
00988?/ 155 9
mit je 395 Teilen Aceton ausgewaschen. Die Peststoffe in dem
Trockenkolben lässt man absitzen, und die Hauptmenge des Acetone wird abgehebert. Der Kolben wird dann evakuiert, und wenn
die Hauptmenge des Acetons-verdampft ist, wird die Temperatur
des Kolbens auf 125° 0 erhöht, wobei ein Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg angelegt wird. Nach 4 Stunden wird der Kolben
gekühlt, mit reinem Argon gefüllt und in einen mit Argon gefüllten Handschuhkasten überführt. In dieser inerten Atmosphäre
werden die Feststoffe aus dem Trockenkolben entfernt und durch ein Sieb mit 27,5 Maschen je cm gesiebt.
Das durchgesiebte Pulver-wird in flache Schalen eingefüllt, die
P dann direkt von dem mit Argon gefüllten Kasten in einen Röhrenofen
aus Inconel von 12,7 cm Durchmesser überführt werden, wo das Pulver in etwa 3 Stunden mit gleichmässiger Geschwindigkeit
auf 900° C erhitzt wird. Das durch den Ofen strömende Gas besteht aus Wasserstoff, der mit einer Geschwindigkeit von
4 l/Min, strömt, und dem Methan mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 40 ml/Min, zugesetzt wird. Durch diese Behandlung
werden Sauerstoff-Verunreinigungen entfernt, der Kohlenstoffgehalt wird eingeregelt, und das Pulver wird weniger empfänglich
für Reaktion mit Luft. Das Pulver wird 2 Stunden in diesem Gasstrom auf 900 C gehalten, dann gekühlt und in einem
mit Argon gefüllten Kasten durch ein Sieb mit einer Maschenk weite von 15»7 Maschen/cm geschüttet. Zur Analyse werden Proben
unter Argon entnommen.
Dieses wärmebehandelte Wolframcarbidpulver ergibt die folgenden Analysenwerte: 82,3 # Wolfram, 5,21 fo Gesamtkohlenstoff,
0,01 # freier Kohlenstoff, 12,1 ^ Kobalt, 0,27 # Sauerstoff.
Der duroh Analyse ermittelte Kohlenstoffgehalt entspricht einem Verhältnis von 0,965 g-Atoin gebundenem Kohlenstoff je
g-Atom Wolfram. Der freie Kohlenstoff ist gleichmässig in dem Pulver in Form von Teilchen verteilt, die im allgemeinen kleiner
als 1 μ sind.
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45 Teile des oben beschriebenen Pulvers werden in einer sauerstoff
freien Umgebung in eine zylinderförmige Kohlenstoff form
eingefüllt, in die an beiden Enden dicht passende Kohlenstoffkolben
eingesetzt werden. Die das Pulver enthaltende Form wird
unter einen Druck von 14 kg/cm gesetzt und dann in eine Vakuumheisspresse überführt. Nach dem Evakuieren wird"die Probe
ohne Druckeinwirkung durch Induktionsheizung im Verlaufe von 7 Minuten auf 1420° C erhitzt und 5 Minuten ohne Druckausübung
auf dieser Temperatur gehalten. Beim Erhitzen sintert die Probe und schrumpft von der Kohlenstoffoberfläche weg, wodurch
eine Aufkohlung vermieden wird. .
Dann wird auf beide Kolben hydraulischer Druck zur Einwirkung gebraoht, und der auf die Probe in der Form ausgeübte Druck
wird im Verlaufe einer halben Minute auf 280 kg/cm erhöht. Die Probe wird eine Minute bei dem Druck von 280 kg/cm auf
1420° C gehalten, worauf keine weitere Bewegung der Kolben beobachtet
wird. Die Form mit der Probe wird dann aus der heissen Zone ausgetragen und in der evakuierten Kammer der Presse
innerhalb 2 Minuten auf 800° 0 erkalten gelassen. Nach dem Erkalten
auf unter 100° C wird die Form aus der Vakuumkammer entfernt und die dichte Probe in Form einer zylindrischen Scheibe
mit einem Durohmesser von 25»4 mm und einer Dicke von 6,35 mm
gewonnen. ■
Die Scheibe wird mit einer Diamantsäge Nr. 180 in zwei Teile
zerschnitten, und der eine Teil wird weiter zu Stäben mit
einem Querschnitt von 1,78 mm χ 1,78 mm geschnitten, an denen
die Festigkeit und Härte bestimmt werden. Der Bruchmodul der heissgepressten Masse, bestimmt durch Einwirkenlassen einer
Last auf die Mitte einer Strecke von 12,7 mm, beträgt
398 kg/mm und die Rockwell A-Härte 91,8. Die Dichte des heissgepressten
Körpers beträgt 14,60· g/cm , was einer Zusammensetzung entspricht, die 9»5 i» Kobalt enthält. Der Körper enthält
keinen freien Kohlenstoff, woraus sich ergibt, dass, die Kohlenstoff
teilchen beim Heisspressen in Lösung gegangen sind und
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reagiert haben« Die Verminderung des Kobaltgehalts im Vergleich
zu dem Pulver beruht darauf, dass bei der Verarbeitung etwas Metall ausgepresst worden ist..
Die Kobaltphase enthält Wolfram in heterogener Verteilung; der
Wolframgehalt beträgt in verschiedenen Bereichen, bestimmt nach dem oben beschriebenen Verfahren A, etwa 17 # bzw. 7 i<>,-Zwei
verschiedene Kobaltproben, die von verschiedenen Teilen des Inneren des Barrens gewonnen worden sind, werden mehrmals
in der Gegend der stärksten Kobaltlinie mit einer Geschwindig keit von 1/8°/Min· durch Röntgenbeugung abgetastet. Die Kobaltlinie
zeigt einen Hauptscheitel und eine Schulter und ergibt die folgenden Gitterkonstanten in Sngström:
Erste Probe: von den Scheiteln 315650, 3,5646; von den Schultern
3,5520, 3,5515. Zweite Probe: von den Scheiteln 3,5646, 3,5643, 3,5646; von den Schultern 3,5527, 3,5527, 3,5558,
3,5552. Mittelwert für die Scheitel 3,565; Mittelwert für die Schultern 3,553· Diese Werte entsprechen etwa 17 und 7 i»
Wolfram in fester lösung in dem Kobalt. Die Tatsache, dass diese beiden Werte an verschiedenen Proben von verschiedenen Teilen
des Barrens erhalten werden, beweist, dass die wolframreichen und die wolframarmen Bereiche in gleicher V/eise durch den
ganzen Barren hindurch gleichmässig verstreut sind. Perner stammen die wolframarmen Bereiche anscheinend von den ursprünglich
anwesenden freien Kohlenstoffteilchen, die in Lösung gegangen
sind und aich mit dem Wolfram in dem umgebenden Kobalt verbunden haben, wobei sich Wolframcarbid gebildet hat und
wolframarme Kobaltbereiche hinterblieben sind.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Produkts gemäss
der Erfindung durch Mischen eines Wolframoarbids, das Kohlenstoff
mangel aufweist, mit Graphitpulver und Kobalt derart,
dass in den Bereichen, die die Graphitteilchen, welche zum
grösaten Teil beim Heisspressen in Lösung gehen, umgeben, das
- 66 -
9882/ 155
BAD ORIGINAL,
Kobalt-Bindemittel arm an gelöstem Wolfram ist, während an anderen
Stellen das einen Kohlenstoffmangel aufweisende Wolframcarbid zur Bildung von Wolfram in fester Lösung in dem Kobalt-Bindemittel
führt.
Man verwendet sehr feinteiliges Wolframcarbid mit einer spezifischen
Oberfläche von 7,1 m /g. Dieses enthält 5,77 c/° Gesamtkohlenstoff
und 0,06 $ freien Kohlenstoffj das Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram beträgt also 0,95. Das Pulver enthält 1,41 i* Sauerstoff. 3600 Teile dieses Wolframcarbids werden mit 15 Teilen gepulvertem Graphit, der durch ein Sieb mit
78,7 Maschen je cm gesiebt worden ist, und 500 Teilen feinem
Kobaltpulver gemischt und 5 Tage gemäss Beispiel 1 vermählen.
Das gemahlene Pulver wird gemäss Beispiel 1 getrocknet, ausgesiebt und zerkleinert. Das so erhaltene Pulver enthält 5,34 $
Gesamtkohlenstoff, 0,02 fo freien Kohlenstoff und 0,26 $ Sauer- ,
stoff."Das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram beträgt
0,99» und der freie Kohlenstoff ist gleichmässig in dem Pulver
in Porm von Graphitteilchen von etwa 1 μ Grosse verteilt. Dieses
Pulver wird durch Heisspressen in einer Graphitform zu "
einem Barren von 45,72 mm Breite* 79,25 mm Länge und 15,24 mm
Dicke verarbeitet.
Das Pulver wird verdichtet, indem man die Kolben bei Raumtem-
- ρ
peratur mit einem Druck von 28 kg/cm belastet. Das verdichtete·
Pulver wird dann in der Form ohne Druck 16 Minuten erhitzt, ·
worauf es eine Temperatur von 1390° 0 erreicht hat. Sodann wird ein Druck von 280 kg/cm für eine Minute zur Anwendung gebracht
und die Eorm dann aus der erhitzten Zone entfernt.
Das so erhaltene dichte, kobaltgebundene Wolframcarbid ist sehr
feinkörnig, hart und fest und eignet sich für Schneiden von
Werkzeugen zum Schnellschneiden von Eisenlegierungen, besonders von Werkzeugen, wie Bohrern, Bohrausräumern und Formwerkzeugen,
für die die herkömmlichen, metallgebundenen Carbide nicht fest genug sind und daher Werkzeugstähle bei nur geringen Schneidgeschwindigkeiten verwendet werden. Diese Verwendung wird durch
- 67 009882/1559
d'en Umstand ermöglicht, dass die Querbruchfestigkeit dieses Er-Zeugnisses
580 kg/mm "beträgt und somit fast doppelt so hoch ist wie diejenige von herkömmlichen WerkzeugcarMden und sich
derjenigen von Werkzeugstählen annähert, während die Rockwell Α-Härte mehr als 91 beträgt.
Die Untersuchung der MikroStruktur zeigt die Anwesenheit von Kohlenstoffteilchen an der polierten Oberfläche in mittleren
Abständen von 10 bis 20 μ voneinander. Diese Teilchen sind etwa 2 bis weniger als 1 μ gross. Diese Kohlenstoffteilchen ber
finden sich in einer Einbettungsmasse aus kobaltgebundenem Wolframcarbid, die einen Gesamtkohlenstoffmangel aufweist.
Röntgenbeugungsanalysen nach dem oben beschriebenen Verfahren B, die an der gewonnenen Kobal'tphase durchgeführt werden, zeigen
aber, dass ein Teil des Kobalts weniger als 8 tfo Wolfram in fester
Lösung enthält, während das übrige Kobalt mehr als 8 $ Wolfram enthält. Jedes Kohlenstoffkorn ist von einem Bereich
von geringem Wolframgehalt umgeben. Dies ergibt sich aus der Tatsache, dass die Wolframkörner in der Nähe der Kohlenstoffkörner
grosser sind als anderswo, woraus folgt, dass in diesen Bereichen kein Kohlenstoffmangel herrscht und sich daher in
diesen Bereichen wenig Wolfram in dem Kobalt befindet,
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines dichten Körpers aus mit 12 $ Kobalt gebundenem Wolframcarbid, der ungewöhnlich
hohe Festigkeit und Härte, eine äusserst feine Korngrösse und niedrige Porosität sowie eine heterogene Verteilung des Wolframs
in dem Kobalt aufweist. Der Körper wird hergestellt, indem man eine sehr feinteilige innige Mischung aus Kobalt- und
Wolframcarbidpulver zubereitet und diese Mischung unter den nachstehend beschriebenen Bedingungen kaltpresst und sintert.
Eine Stahlmühle mit einem Fassungsvermögen von 3^,785 1 und
einem Durchmesser von 20,3 cm wird mit 14 000 Teilen Mahlzylindern
von 6,4 mm länge und 6,4 mm Durchmesser aus mit 6 $ Kobalt
- 68 -
0 0 9 8 H ; ' 1 H 59■
gebundenem Wolframcarbid beschickt. Die Zylinder sind zuvor
durch Umwälzen in Aceton in der gleichen Mühle 2 Wochen konditioniert
worden, um alle scharfen Ecken abzutragen. Dieses-"Vorkonditionieren"
wird fortgesetzt, bis die Abriebgeschwindigkeit unter den Mählbedingungen weniger als 10 Teile in 5 Tagen
beträgt, und dann wird die Mühle verwendet, um die Pulver
gemäss der Erfindung zu vermählen.
Die Mühle wird dann weiter mit 1800 Teilen feinem handelsüblichem Wolframcarbidpulver, 2 Teilen gepulvertem Graphit, der
durch ein Sieb mit 78,7 Maschen je cm gesiebt worden ist, und
1450 Teilen Aceton beschickt. Das feine Wolframcarbidpulver
hat eine spezifische Oberfläche, bestimmt durch Stickstoffadsorption,
von 0,66 m /gi Durch Röntgenlinienverbreiterung wird
festgestellt, dass die mittlere KristallitgrÖsse 370 ίαμ beträgt. Die Untersuchung des Pulvers unter dem Elektronenmikroskop
zeigt dichte Aggregate in Grossen von 2 bis ΊΟ μ, die aus
Wolframcarbidkörnern mit Grossen von 0,5 bis 2 μ und einer
mittleren Grosse von etwa 1/2 oder 1 μ bestehen. Die chemische
Analyse des Pulvers ergibt 9312 fo Wolfram, 5,90 $ Gesamtkohlenstoff
und 0,31 fo Sauerstoff.
Die Beschickung nimmt· etwa den halben Rauminhalt der Mühle ein.
Das Vermählen wird durchgeführt, indem man die Mühle mit einer
Geschwindigkeit von 45 U/Min, umlaufen lässt, wobei der Deckel fest verschlossen ist, um Verluste zu verhindern. Das Vermählen
wird 48 Stunden fortgesetzt. Dann lässt man die Mühle erkalten und öffnet sie. Hierauf setzt man 250 Teile Kobaltpulver
zu. Das Kobaltpulver hat eine spezifische Oberfläche von 0,7 m /g und eine mittlere Korngrösse von etwa 1 μ. Die Mühle wird
geschlossen und das Mahlen 72 Stunden mit einer Geschwindigkeit von 45 U/Min, fortgesetzt. Dann lässt man die Mühle erkalten
und ersetzt den Deckel durch einen Austrageverschluss, der mit Einlass- und Auslassanschlüssen versehen wird, so dass der Inhalt
in einen Behälter überführt wird, der während des ganzen
Arbeitsvorganges unter Stickstoff gehalten wird. Zum Auswaschen
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der Mühle werden drei Portionen Aceton zu je 395 Teilen verwendet.
Die »Feststoffe in dem Vorlagekolben lässt man absitzen, und die Hauptmenge des Acetons wird abgehebert. Dann wird der
Kolben evakuiert und von aussen erwärmt, um das Aceton abzudestillieren. Nach beendeter Destillation wird der Kolben auf
125 C erhitzt. Der Inhalt wird 4 Stunden'unter einem Vakuum
von weniger als 0,1 mm Hg auf dieser Temperatur gehalten. Dann wird der Kolben gekühlt, mit reinem Stickstoff gefüllt und in
einen mit Stickstoff gefüllten Handschuhkasten überführt. In dieser inerten Umgebung werden die Feststoffe aus dem Kolben
entfernt und durch ein Sieb mit 27,5 Maschen je cm gesiebt. Hierbei erhält man im wesentlichen kugelförmige Körner.
Die Analyse des ständig unter Stickstoff gehaltenen Pulvers ergibt
5»15 i° Gesamtkohlenstoff, 0,09 $ freien Kohlenstoff,
0,46 $> Sauerstoff, 12,76 <fo Kobalt, Rest Wolfram. Die spezifische
Oberfläche, bestimmt durch Stickstoffadsorption, beträgt
2,8 m /g und die Kristallitgrösse des Wolframcarbids (bestimmt
durch Röntgenbeugung) 80 ώμ0 Wenn man dieses Pulver in einem
Behälter durch Klopfen auf die höchste Dichte absitzen lässt, beträgt seine Dichte 35 $>
der theoretischen Dichte.
Dieses Pulver hat ein Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff. zu Wolfram von 0,97, und der freie Kohlenstoff ist gleichmässig
in dem ganzen Pulver in Form von Teilchen mit Grossen von weniger als 1 μ verteilt.
55 Teile dieses Pulvers werden in einer sauerstofffreien Umgebung
in eine 25,4 mm weite zylindrische Graphitform eingebracht, in die dann von beiden Enden her genau passende
Graphitkolben eingesetzt werden. Die Form mit dem Pulver wird bei 14 kg/cm gepresst und dann in eine Vakuumheisspresse überführt.
Nach dem Evakuieren wird die. Probe ohne Druckausübung im Verlaufe von 7 Minuten durch Induktionserhitzung auf
1400° C erhitzt und 5 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Beim Erhitzen sintert die Probe und kommt durch Schrumpfen
ausser Berührung mit der Formοberflache, wodurch eine Aufkohlung vermieden wird.
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Dann wird auf die "beiden Kolben hydraulischer Druck ausgeübt
und der auf die Probe in der Form einwirkende Druck innerhalb
einer halben Minute auf 280 kg/cm gebracht. Die Probe wird
eine Minute bei dem Druck von 280 kg/cm auf 1400° 0 gehalten, worauf keine weitere Verschiebung der Kolben zu bemerken ist.
Die Form mit der Probe wird dann aus der heissen Zone ausgetragen und innerhalb 2 Minuten in der evakuierten Kammer der
Presse auf 800° C erkalten gelassen.· Nach dem Erkalten auf weniger
als 100° C wird die Form aus der Vakuumkammer herausgenommen und eine dichte Probe in Form einer zylinderförmigen
Scheibe oder eines Barrens von 25»4 .mm Durchmesser und 6,3 mm
Dicke gewonnen.
Dieser heissgepresste Barren hat eine Querbruchfestigkeit von
ο
383 kg/mm und eine Rockwell Α-Härte von 91»4. Die Untersuchung
der Mikr ο struktur zeigt eine äusserst geringe Porosität
mit einem ASTM-Wert von A1. Die Kobaltverteilung ist äusserst
gleichmässig, die.Wolfraacarbidkörner sind praktisch alle
kleiner als 1 μ und im allgemeinen gleichachsig, eine Eta-Phase wird nicht beobachtet, und der mittlere Korndurchmesser beträgt
0,5 μ·. Der Kohlenstoffgehalt beträgt 5»30 und das Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram 0,96.
Das nach dem Entfernen des Wolframcarbids gewonnene Kobalt ■
enthält 24 # Wolfram, bestimmt durch Röntgenbeugung nach dem
Verfahren A. Die Verteilung des Wolframs in der Kobaltphase
reicht von 7 fo bis 29 fi, wobei die meisten Bereiche, bestimmt
nach dem Verfahren B, einen Wolframgehalt von etwa- 24 # aufweisen.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Produkts geraäss
der Erfindung nach dem Verfahren des Beispiels 1, wobei jedoch das reduzierte Pulver, welches heissgepresst wird, noch
mehr freien Kohlenstoff enthält und die Gesamtkonzentration des Wolframs in dem Kobalt geringer ist.
oo9im/1 :·Η9
Das Wolframcarbid ist ähnlich demjenigen des Beispiels 1, weist jedoch ein Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu
Wolfram von 1,0 auf und enthält 0,26 Gewichtsprozent freien Kohlenstoff. Nach dem Vermählen mit Kobalt und dem Reduzieren
enthält es 0,07 i° freien Kohlenstoff·, und das Atomverhältnis
von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram beträgt 0,96; der Kobaltgehalt
beträgt 12,2 Gewichtsprozent. Nach dem Heisspressen hat das dichte Produkt eine Querbruchfestigkeit von 384,5 kg/mm ,
eine Rookwell Α-Härte von 92,4, einen Kobaltgehalt von 9,03 $
und ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,958. . Freier Kohlenstoff wird nicht gefunden. Die Säurebeständigkeit
ist gering - etwa 15 Stunden* Die Verteilung des in dem Kobalt gelösten Wolframs ist heterogen; nach dem Verfahren B werden
Bereiche mit 26 <f0, 23,9 ^, 21,5 #, 17,2 f*, 11,4 ^,
7,5 fo, 5,0 i» und 1,5 $ Wolfram festgestellt. Trotz des verhältnismässig
niedrigen mittleren Kohlenstoffgehalts ist keine Eta-Phase vorhanden. Nach dem Verfahren A ergeben sich Bereiche
in der Kotfaltphase mit mittleren Wolframgehalten von 22 σβ>
und 6 fo; nach dem Verfahren B können die Einzelwerte für diese Bereiche
ermittelt werden, die diese Mittelwerte ergeben. Die Analyse nach dem Verfahren A ist in Kurve D der Pig. 1 dargestellt,
während Probe 184A der Fig. 4 und Tabelle I die Analyse
gemäss dem Verfahren B wiedergeben.
Der Barren wird zu Schneidwerkzeugeinsätzen zum Drehen von
Hochtemperaturlegierungen zurechtgeschnitten. Bei der Verwendung
dieser Einsätze wird ein geringeres Absplittern-der Schneidkante beobachtet als bei den herkömmlichen Hartcarbiden.,
• Beispiel 5 '
Dieses Beispiel erläutert die Erzielung einer heterogenen Verteilung
des Wolframs in der Kobaltphase durch Mischen von zwei Ansätzen von reduzierten Wolframcarbid-Kobaltpulvern, von
denen das eine mehr und das andere weniger Kohlenstoff enthält, als erforderlich ist, um verdichtete Körper von besonders hoher
Festigkeit zu erhalten. Die reduzierten Pulver werden nach
- 72 0 0 9 8 8 2/1559
Beispiel 1 hergestellt; das erste Pulver wird mit Wolframcarbid,
welches 5,23 fo Gesamtkohlenstoff, 0,06 $ freien Kohlenstoff
und 1,18 ^Sauerstoff enthält und mithin ein Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram von 0,85 aufweist,
das zweite Pulver mit Wolframcarbid hergestellt, welches 6,70 $ Gesamtkohlenstoff, 0,79 0A freien Kohlenstoff und
0,51 fo Sauerstoff enthält. Beide Pulver enthalten 12,2 <fo Ko- ,
bait. Beim Durchsieben der Pulver durch ein Sieb mit 27,5 Maschen je cm schwingt das Sieb mit der daran befestigten Aufnahmeschale parallel zur Siebebene. Die ausgesiebten Pulver
fallen in Form von etwa 50 bis 150 μ grossen Kügelchen an, die
sich durch Zusammenballung von viel feineren Pulverteilchen gebildet haben. Bei der Reduktion bei 900 C sintern diese Kügelchen
etwas und nehmen an Festigkeit zu, so dass sie sich in einem Mischer umwälzen lassen, ohne auseinanderzufallen.
Das erste Pulver enthält nach der Reduktion 4,54 °ß>
Gesamtkohlenstoff und keinen freien Kohlenstoff und hat ein Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,85. Wenn dieses Pulver
gesondert nach Beispiel 1 heissgepresst wird, enthält der dabei
entstehende Barren 10,96-$ Kobalt und weist ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,83, eine Rockwell A-Härte
von 91,9 und eine Querbruchfestigkeit von 284 kg/mm auf.
Das zweite Pulver enthält nach der Reduktion 5,53 $ Gesamtkohlenstoff,
0,14 $ freien Kohlenstoff und hat ein Atomverhältnis
von Kohlenstoff zu Wolfram von 1,03. Wenn dieses Pulver gesondert nach Beispiel 1 heissgepresst wird, liefert es einen Barren, der 8,2 fo Kobalt, 5,73 $ Gesamtkohlenstoff und ein Atomverhältnis
von Gesamtkohlenstoff zu Wolfram von 1,02.aufweist sowie etwas freien Kohlenstoff enthält. Die Rockwell A-Härte
beträgt 92,0 und die Querbruchfestigkeit-264 kg/mm . ·
Um ein Hartmetall gemäss der Erfindung herzustellen, werden
25 Gewichtsteile des ersten reduzierten Pulvers mit 75 Gewißhteteilen
des zweiten reduzierten Pulvers durch Umwälzen
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gründlich gemischt. Das Gemisch wird nach Beispiel 1 heissgepresst
und liefert einen Barren, der 9,2 cß>
Kobalt, 5,49 fi Gesamtkohlenstoff enthält, ein Atomverhältnis von Gesamtkohlenstoff
zu Wolfram von 0,99, eine Rockwell Α-Härte von 91,6 und eine Querbruchfestigkeit von 380 kg/mm aufweist«, Die Mikrostruktur
zeigt Bereiche, in denen die KorhgrÖsse des Wolframcarbids
weniger als 1 μ beträgt, die von Bereichen durchsetzt sind, welche etwas grobes Wolframcarbid enthalten, bei dem der
Teilchenquerschnitt etwa 2 oder 3 μ χ 8.μ beträgt. Diese grob"
Beschaffenheit deutet auf Bereiche hin, in denen das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram etwa 1,0 beträgt.
. Die Säurebeständigkeit dieses Produkts beträgt 18 Stunden. Bei der Analyse der stärksten Röntgenbeugungslinie des Kobalts
nach dem Verfahren B findet man Kobaltbereiche, die 17,2 fi,
14,3 fo, 11,4 <fo bzw. 7,5 # Wolfram enthalten. Diese heterogene
Beschaffenheit zeigt sich an der Probe 1840 -der Fig. 4 und der
Tabelle I, die der Zusammensetzung des vorliegenden Beispiels entspricht. Nach dem Verfahren A erhält man einen Mittelwert
von 14 $ Wolfram in dem Kobalt. Auf einer mikrophotographischen Aufnahme eines polierten Querschnitts dieser Probe, der leicht
angeätzt ist, um die Wolframcarbidkörner erkennen zu lassen, sind Kohlenstoffteilchen in der Struktur zu sehen. Bs gibt aber
auch Bereiche von 10 bis 50 μ Durchmesser, die etwa ein Viertel " der Fläche eines typischen Querschnitts einnehmen und frei von
Kohlenstoff sind, und in denen die Wolframcarbidkörner kleiner als 2 μ sind. Dies sind diejenigen Teile des Gefüges, die von
dem einen Kohlenstoffmangel aufweisenden Pulver herstammen. Bei starker Vergrösserung erscheinen die Kohlenstpffteilchen
als unregelmässige Klumpen von 1 oder 2 μ-Grosse, und in den
Bereichen des Querschnitts, in denen sie vorhanden sind, haben •sie Abstände Von 10 bis 30 μ voneinander. Es gibt in den Bereichen
auch Poren, die freien Kohlenstoff enthalten und als besondere* abgerundete, massive schwarze Flächen zu erkennen
sind; in diesen Bereichen hat ein wesentlicher Teil der WoIframoarbidkörner
Grossen von 2 bis 10 μ.
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Dieses Hartmetall erweist sich nicht nur als sehr fest, sondern
auch als beständig gegen das Absplittern unter Schlagbeanspruchung; in dieser Beziehung ist es vielen bekannten WoIframcarbidkörpern
gleichwertig, die mehr Kobalt enthalten und daher eine Rockwell Α-Härte von weniger als 90 aufweisen. Das
Hartmetall· dieses Beispiels wird zu einem Einsatz für ein
Schneidwerkzeug verarbeitet und in einer Passondrehbank zum
Abschneiden von Teilen aus rostfreiem Stahl verwendet, wobei
unter Bedingungen, unter denen die meisten bekannten Carbidwerkzeuge
absplittern und brechen, kein Absplittern erfolgt.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines Produkts gemäss
der Erfindung aus zwei verschiedenen Wolframcarbidpulvern, von denen das eine mehr Kohlenstoff enthält als das andere.
Die Wolframcarbidpulver werden gemäss Beispiel 1 hergestellt, ■ *
indem man bei der Synthese verschiedene Mengen Kohlenstoff zusetzt. Beide Pulver bestehen aus porösen Aggregaten von 1 bis
10 μ Grosse aus kolloidalen Wolframcarbid-Kristalliten mit einem
mittleren Durchmesser von etwa 40 πιμ.
Das erste Wolframcarbidpulver ist kohl ans tof f arm j der Gesamtkohlenstoff
gehalt beträgt 6,07 $>· Das Pulver enthält 0,09 f°
freien Kohlenstoff und 0,36 <fo Sauerstoff. Das zweite Wolframcarbidpulver
enthält 6,19-■ $>
Gesamtkohlenstoff, 0,12 # freien Kohlenstoff und 0,43 i° Sauerstoff.
Gleiche Teile von beiden Pulvern werden in der Kugelmühle gemäss Beispiel 1 mit so viel Kobaltpulver vermählen, dass man
ein Gemisch mit einem Kobaltgehalt von 12,4 f° erhält. Das gemahlene und getrocknete Pulver wird nach Beispiel 1 reduziert.
Das reduzierte Pulver enthält 5,28 <fo Gesamtkohlenstoff, weni- ,
ger als 0,01 cß>
freien Kohlenstoff und 0,23 fo Sauerstoff. Das
Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram beträgt 0,985. ·
- 75. 0098 8?/15 59
BAD
Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wird aus diesem Pulver durch Verpressen ein Barren von 25,4 mm Durchmesser und 6,35 ram
Dicke hergestellt, der sehr fest ist, 8,61 <?<>
Kobalt und 5,45 αβ>
Kohlenstoff enthält und ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,97 aufweist.
Die Rockwell. Α-Härte dieses Hartmetalls beträgt 92,0 und die
Querbruchfestigkeit 417 kg/mm . Die Bestimmung der Verteilung des Wolframs in der Kobaltphase nach dem Verfahren A (vgl.
Kurve E der Pig. 1) zeigt Bereiche, die 20 % 10 fi und 3 cß>
Wolfram enthalten. Die empfindlichere Methode B ergibt, dass der Hauptbereich, der im Mittel 20 °/<>
Wolfram enthält, einen P Mittelwert für Bereiche darstellt, in denen die Wolframkonzentration
26,0 #, 21,5 i° bzw* 17,2 $ beträgt., dass ferner der
Bereich mit 10 % Wolfram in Wirklichkeit ,11,4 i>
Wolfram enthält, und dass der Bereich mit 3 f° Wolfram einen Mittelwert
von Bereichen mit 5,0 $ und 1,5 *f° Wolfram darstellt. Die Ergebnisse
der Analyse gemäss dem Verfahren B sind in Pig. 4 und Tabelle I an Hand der Probe 136C wiedergegeben.
Die MikroStruktur zeigt, dass die meisten Wolframcarbidkörner Grossen von weniger als 1 μ aufweisen und der mittlere Korndurchmesser
weniger als 1 μ beträgt. Es sind auch Bereiche von etwa 10 μ Grosse vorhanden, die in Abständen von 20 bis 50 μ
voneinander vorkommen und gröbere Wolframcarbidkörner mit " Grossen bis 5 μ enthalten. Es ist keine Eta-Phase vorhanden,
und auf roikrophotographischen Aufnahmen von polierten Schnitten lassen sich keine Kohlenstoffteilchen erkennen.
Dieses Hartmetall wird zu Spiralbohrern von 1,5 mm Durchmesser
verarbeitet, die zum Durchbohren von elektronischen Schaltkreistafeln verwendet werden, ohne zu brechen.
Dieses Beispiel erläutert ein Hartmetall gemäss der Erfindung,
bei dem das Gesamtatomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram
- 76 - ·
009882/1559 BAD ORIGINAL
1jO "beträgt, einige Bereiche jedoch freien Kohlenstoff enthalten,
während andere einen Kohlenstoffmangel aufweisen» In den
Bereichen mit Kohlenstoffmangel sind 11,4 $ Wolfram in der Kobaltphase
gelost, während in den kohlenstoffreichen Bereichen
weniger als 8 $ Wolfram in dem Kobalt gefunden werden. Sehr
feinteiliges Wolframcarbid ähnlich dem in Beispiel T verwendeten,
welches eine spezifische Oberfläche von 9,2 m /g und ein Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram von 0,98
aufweist und 0,39 c/° freien Kohlenstoff enthält, wird mit so
viel Kobaltpulver vermählen, dass das Gemisch einen Kobaltgehalt von 12,3"$ hat. Dieses Pulver wird dann gemäss Beispiel 1
durch Erhitzen in methanhaltigem Wasserstoff auf 900° C reduziert.
Das wärmebehandelte Pulver enthält 5,4 ^ Gesamtkohlenstoff, und das Gesamtatomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram
beträgt 1,0. Das Pulver enthält jedoch 0,08 fi freien Kohlenstoff, so dass das Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff
zu Wolfram nur 0,99 beträgt.
Dieses Gemisch liefert beim Heisspressen gemäss Beispiel 1
ein Produkt, welches 8,9 Gewichtsprozent Kobalt enthält und
eine Querbruchfestigkeit von 366 kg/mm sowie eine Rockwell A-Härte
von 91»9 aufweist. Das Atomverhältnis vom Gesamtkohlenstoff
zu Wolfram beträgt 1,0. Die Kobaltphase enthält im Mittel 7 fo Wolfram; jedoch ergibt sich aus dem Analysenverfahren
B, dass verschiedene Kobaltbereiche vorhanden sind, die 11,4 fi, 7,5% 5,0 $ bzw. 1,5 # Wolfram enthalten. Die Ergebnisse
der Analyse gemäss dem Verfahren B sind durch die Probe 1920 der Fig. 4 und der Tabelle I veranschaulicht. Es ist
keine Eta-Phase GO,W-zG vorhanden* Die Säurebeständigkeit beträgt
12 Stunden. Bei der mikroskopischen Untersuchung polierter angeätzter Schnitte sieht man Teilchen aus freiem Kohlenstoff
von weniger als 2 μ Grosse, die 30 bis 80 μ voneinander entfernt sind. In der Nähe der freien Kohlenstoffteilchen finden
sich Wolframcarbidkörner mit Querschnitten von 3 x 10 μ»
In den Bereichen zwischen den Kohlenstoffkörnern und einer gewissen Entfernung von denselben sind die Wolframcarbidkörner
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grösstenteils kleiner als etwa 1 μ und haben eine mittlere
Korngrösse von weniger als 2 μ. Dieses Hartmetall ist nicht so fest wie die anderen Hartmetalle gemäss der Erfindung, bei
denen die Kobaltbereiche mehr Wolfram enthalten, zeigt jedoch ein hervorragendes Verhalten als Formwerkzeug in einer Passondrehbank
beim Schneiden von Plussstahl. In dieser Beziehung ist dieses Hartmetall den meisten bekannten Hartmetallen überlegen,
die die gleiche chemische Gesamtzusammensetzung aufweisen, bei denen jedoch nicht die besondere Verteilung des in
dem Kobalt gelösten Wolframs gemäss der Erfindung vorliegt. Das Formwerkzeug ist auch sehr splitterbeständig bei unterbrochenen Schneidvorgängen.
Dieses Beispiel erläutert eine Zusammensetzung ähnlich derjenigen
des Beispiels 7, wobei jedoch das Pulvergemisch vor dem Heisspressen 11 $ Kobalt enthält» Es wird aus feinteiligem
Wolframcarbid, ähnlich demjenigen des Beispiels 1., hergestellt, das 6,36 fo Gesamtkohlenstoff und 0,33 $ freien Kohlenstoff enthält
und eine spezifische Oberfläche von 8,8 m /g hat. Das wärmebehandelte, reduzierte Kobalt-Wolfram.carbidpulver enthält
0,09 ft freien Kohlenstoff, der gleiohmässig in der ganzen Masse
in Form von Teilchen verteilt ist, die kleiner als 5 μ sind.
Das Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram beträgt 0,985. Nach dem Heisspressen gemäss Beispiel 1 enthält
der Barren 8,9 i° Kobalt und weist ein Gesamtverhältnis von Kohlenstoff
zu Wolfram von 0,99 auf. Die Querbruchfestigkeit beträgt 365 kg/mm , die Rockwell A-Härte 92,0, und Schlagversuche
zeigen, dass das Material sehr splitterbeständig ist. Bei
der Analyse der isolierten Kobaltphase nach dem Verfahren B'
findet man 8 $ gelöstes Wolfram, welches in Porm von Bereichen
vorliegt, die· 14,3 #, 11,4 $, 7,5 $, 5,0 fi und 1,5 1» Wolfram
enthalten. Die Ergebnisse der Analyse gemäss Verfahren B sind aus der Probe 192B der Fig..4 und der Tabelle I ersichtlich.
Die Säurebeständigkeit ist sehr gering,, nämlich 7 Stunden. Ein
• - 78 -009882/1559
polierter Querschnitt einer Probe zeigt kohlenstoffreiche Bereiche
von etwa 3 μ Durchmesser, die im Mittel etwa 20 μ voneinander
entfernt sind und sich durch die Anwesenheit von freiem Kohlenstoff und Wolframcarbidkö'rnern mit Grossen von
mehr als 3 μ kennzeichnen, während Zwischenbereiche keinen
freien Kohlenstoff zeigen und eine-Korngrösse von weniger als
2 μ aufweisen. Dieses Hartmetall wird zu einer Stanze verar- .
beitet, die zusammen mit einer Form zum Ausstanzen von Rasierklingen aus Stahlblech verwendet wird. Das Hartmetall ist
ebenso splitterbeständig wie die bekannten Hartmetalle, die 15 bis 25 fo Kobalt enthalten, ist aber härter und abriebbeständiger,
indem es bei Verschleissbeanspruchung eine doppelt bis fünfmal so lange Lebensdauer hat wie die bisher bekannten Zusammensetzungen.
Diese Zusammensetzung ähnelt derjenigen des Beispiels 7, jedoch
verwendet man zum Reduzieren einen Gasstrom, der nur zwei
Drittel der Methankonzentration des Beispiels 7 enthält, und das reduzierte Pulver enthält nur 0,02 fo freien Kohlenstoff
und hat ein Gesamtverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram von 0,99. Nach dem Heisspressan enthält das Produkt
8,9 $ Kobalt bei einem Verhältnis von Gesamtkohlenstoff zu
Wolfram von 0', 988, und es ist kein freier Kohlenstoff festzustellen.
Die Querbruchf
Rockwell A-Härte 91,9-
Rockwell A-Härte 91,9-
stellen. Die Querbruchfestigkeit beträgt 402 kg/mm und die
Die Gesamtkonzentration des Wolframs in der Kobaltphase beträgt 9 °ß>t und nach dem Verfahren B wird ermittelt, dass das
Wolfram in verschiedenen Bereichen-in Konzentrationen von 17,2 </o, 14,3 °/o, 11,4 I^ 7,5 #, 5,0 °[o und 1,5 # vorliegt. Die
Ergebnisse der Analyse gemäss dem Verfahren B·sind für die Probe 192A in Pig. 4 und Tabelle I dargestellt.-Die Säurebeständigkeit beträgt etwa 15 Stunden. Das Material ist sehr splitterbeständig
und wird, ähnlich wie in Beispiel 8, zur Herstellung einer Stanze verwendet.
■■■- 79 -009882/1559
'
4 £04-/426 5/42 6 6-G - l ο
Beispiel '10
Dieses Beispiel ähnelt .dem Beispiel 3 mit dem Unterschied, dass
mehr Kobalt zugesetzt wird,- so dass die Masse 25 i>
Kobalt enthält. Nach dem Kaltpressen, Entgasen, 5 Minuten langem Sintern bei 1300° G und 5 Minuten langem Abkühlen auf unter 800° G erhält
man einen dichten, porenfreien Barren mit einem Atomverhältnis
von Gesamtkohlenstoff zu Wolfram von" 0,99. Der Barren'
enthält Teilchen aus freiem Kohlenstoff von etwa 1 μ Durchmesser, die auf einem polierten Querschnitt gleichmässig verteilt
in mittleren Abständen von etwa 30 μ voneinander erscheinen.
Bas Kobalt-Bindemittel enthält im Mittel 15 i>
Wolfram, und nach dem Verfahren B wird festgestellt, dass das V/oIfram in
dein Kobalt in verschiedenen. Bereichen in verschiedenen Konzentrationen
von 26,0 % bis 1,5 $ vorliegt» Die Querbruchfestigkeit
beträgt 439 kg/mm und die Rockwell A-Härte 88. Die mittlere Korngrösse des Wolframcarbids beträgt weniger als 1 μ.
Obwohl Körner in der Nähe der Kohlenstoffteilchen Grossen bis
5 μ aufweisen, sind sie in den Zwischenbereichen kleiner als
1 μ. Die Masse ist sehr splitterbeständig und schlagfest und wird zu einem Messer mit einem eingeschlossenen Winkel von 20
an der Schneide sowie zu Scheren verarbeitet, die zum Schneiden von Stahlblech dienen. Dieses Hartmetall ist viel härter
und abriebbeständiger als die meisten bekannten Hartmetalle von gleichem KobaLtgehalt und weist auch eine viel höhere Biegefestigkeit
auf.
Dieses Beispiel erläutert ein Produkt gemäss der Erfindung,
das 6 io Kobalt enthält und nach einem ähnlichen Verfahren wie
demjenigen des Beispiels 3 hergestellt wird. Der Körper wird 10 Minuten bei 1450° G gesintert und dann innerhalb 20 Minuten.
auf unter 800° G gekühlt.
Das gemahlene und getrocknete Pulver wird in einer automatischen Pulverpresse unter Stickstoff durch Kaltpressen zu qua-
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dratischen Presslingen von 19 mm Seitenlänge und 6,35 mm Dicke
verarbeitet. Das Pulver enthält 0,04 σ/° freien Kohlenstoff, der
gleichmässig in Teilchen von 0,5 bis 2 μ Grosse in der Masse
verteilt ist, und weist ein Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff
zu Wolfram von 0,99 auf. Der gesinterte Körper hat 'ein Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram von 0,98» eine Querbruchfestigkeit
von 337 kg/mm und eine Rockwell Α-Härte von
92,5« Ein polierter Querschnitt zeigt eine Mikrοstruktur, die
gleichmässig verteilte Teilchen aus freiem Kohlenstoff von etwa 1 μ Grosse in Abständen von 20 bis 50 μ voneinander enthält.
Die mittlere Korngrösse des Wolframcarbids beträgt weniger als 2 μ. Die Kobaltphase enthält insgesamt im Mittel 18 c/o Wolfram
in fester Lösung, und zwar in verschiedenen Bereichen, in denen die Wolframkonzentration zwischen 23,9 c/° und 5,0 fo liegt.
Die Barren werden zu Schneidwerkzeugeinsätzen verarbeitet, die zum Drehen einer Hochtemperatur-Nickellegierung verwendet werden.
Be i s ρ i e. 1 12
Das in Beispiel 11 beschriebene Pulver wird gemäss Beispiel 1
heissgepresst, wobei jedoch in diesem Falle die maximale Temperatur 1450° C beträgt. Der Kobaltgehalt des heissgepressten
Barrens beträgt 5,2 $, seine Querbruchfestigkeit 359 kg/mm
und seine Rockwell A-Härte 93»Ö.
Das Atomverhältnis von Gesamtkohlenstoff zu W.olfram beträgt
0,98, und freier Kohlenstoff liegt, wie in dem Produkt des Beispiels
11, in Form feiner Teilchen vor. Das Kobalt enthält im Mittel 15 $ Wolfram, wobei die verschiedenen Bereiche unterschiedliche
Wolframkonzentrationen von 5,0 $>
bis 21,5 5& aufweisen. ■■■■■■
Dieses Produkt eignet sich für Schneidwerkzeugeinsätze ähnlich
demjenigen des Beispiels 11.
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Beispiel 13
Zwei wärmebehandelte und reduzierte Pulver, ahnlich denjenigen
des Beispiels 5» werden miteinander gemischt. Die Pulver unterscheiden
sich voneinander nicht nur hinsichtlich des Verhältnisses von Kohlenstoff zu Wolfram, sondern auch in ihrem
Kobaltgehalt. Das erste Pulver wird aus einem ähnlichen kolloidalen Wolframcarbid wie demjenigen gemäss Beispiel 1 hergestellt,
das jedoch einen höheren Kohlenstoffmangel aufweist, und bei 'dem das Atomverhältnis von Gesamtkohlenstoff zu Wolfram
0,93 beträgt. Dieses Pulver wird mit so viel Kobalt gemischt, dass das Gemisch 6 fo Kobalt enthält, dann in der Kugelmühle
vermählen, in einer Schüttelmaschine durchgesiebt, um das Pulver zu Kügelchen mit einem mittleren Durchmesser von etwa 60 μ
zusammenzuballen, und gemäss Beispiel 1 bei 900 C reduziert. Das so erhaltene Pulver enthält keinen freien Kohlenstoff; das
Atomverhältnis von Gesamtkohlenstoff zu Wolfram beträgt 0,95·
Ein zweites Pulver wird ebenso wie das zweite Pulver gemäss' Beispiel 5 hergestellt; es enthält 12 fo Kobalt, hat ein Atomverhältnis
von Gesamtkohlenstoff zu Wolfram zu 1,03 und enthält 0,14 $ freien Kohlenstoff in Form von Teilchen, die kleiner
als 3 μ sind und gleichmässig in der Masse verteilt sind. Das
Pulver wird gemäss Beispiel 1 bei 900° C reduziert. Das reduzierte
Pulver besteht aus kleinen kugelförmigen Aggregaten von der gleichen Grosse wie die Aggregate des ersten Pulvers.
Gleiche Teile dieser beiden Pulver werden in einer mechanischen Mischtrommel gründlich miteinander vermischt. Das Gemisch wird
ohne Verdichtung in eine Graphitform eingefüllt und im Verlau- · fe von 20 Minuten im Vakuum auf 14-00° C erhitzt. Dann wird das
Pulver in der Form eine Minute verdichtet, indem auf einen Graphitkolben ein Druck von HO kg/cm ausgeübt wird. Die Form
mit ihrem Inhalt wird aus der erhitzten Zone des Ofens entfernt und innerhalb 15 Minuten unter Vakuum auf unter 800° G erkalten
gelassen. Die heissgepresste Masse hat eine Querbruchfestigkeit von 359 kg/mm und eine Rockwell Α-Härte von 92,7,
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4204/4265/4266-G
weist also eine Kombination von sehr hoher Härte und sehr hoher
Festigkeit auf. Dieses Produkt hat eine viel höhere Splitterbestfindigkeit als die bekannten Hartmetalle mit einem Kobaltgehalt
von 9 ?S, was durch Verwendung-des Produkts zur Herstellung
von Präseneinsätzen nachgewiesen"wird, die zum Planfräsen
von im Rohguss hergestellten eisernen Motorblöcken eingesetzt werden. Das Kobalt-Bindemittel enthält im Mittel 20 i» Wolfram
und besteht aus verschiedenen Bereichen, in denen der Wolfram-,
gehalt 5 i° bis 25 #-beträgt. Das Atomverhältnis von Kohlenstoff
zu Wolfram beträgt 0,98. Die Makrostruktur eines polierten Querschnitts zeigt, dass der Körper aus einander durchdringenden Netzen von Bereichen mit niedrigem Kobaltgehalt und hohem
Wolframcarbidgehalt, die keinen freien Kohlenstoff enthalten,
und Bereichen von hohem Kobaltgehalt und niedrigem Wolframcarbidgehalt
besteht, in denen sich Kohlenstoffteilchen von etwa 1 μ Grosse in Abständen von 10 bis 30 μ voneinander finden» ^
Der Gesamtkobaltgehalt des heissgepressten Körpers beträgt 8,1 fo. ■
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines dichten Körpers aus Wolframcarbid,' das mit 9,T-c/° Kobalt gebunden ist, ungewöhnlich
hohe Festigkeit und Härte sowie eine äusserst feine,
Korngrösse und geringe Porosität aufweist, und bei dem das
Wolfram heterogen in dem Kobalt verteilt ist, durch Herstellung eines sehr feinteiligen innigen Gemisches aus Kobalt- und
Wolframcarbidpulver, Körnen des Gemisches, schwaches Anoxydieren der Körner, Erhitzen des Gemisches in einer inerten Atmosphäre
und Verdichten unter Druck zu einem dichten, festen Körper. -
Eine 3,785 1 fassende Stahlmühle mit einem Durchmesser von
20,3 cm wird mit 14 000 Teilen Mahlzylindern von 6,35 mm Länge und 6,35 mm Durchmesser aus mit 6 c/o Kobalt gebundenem Wolframcarbid beschickt. Die Zylinder sind vorher zwei Wochen durch
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42Q4/4265/4266-G
Umwälzen in Aceton in der Mühle konditioniert worden, um alle
scharfen Ecken abzutragen« Dieses Vorkonditionieren wird fortgesetzt,
bis die Yerschleissgeschwindigkeit unter den Kahlbeäingungen
bei der Verwendung zum Mahlen der Pulver gemass der Erfindung weniger als etwa 10 Teile in 5 Tagen beträgt.
Die'Mühle wird ferner mit 1800 Teilen feinem, handelsüblichem
Wolframcarbidpulver und 1450 Teilen Ac'eton beschickt. Das feine
Wolframcarbidpulver hat eine spezifische Oberfläche, bestimmt
durch Stickstoffadsorption, von 0,66 m /g. Durch Röntgenlinienverbreiterung
wird festgestellt,· dass die mittlere Kristallitgrösse 570 πιμ beträgt. Die Untersuchung des Pulvers
unter dem Elektronenmikroskop zeigt dichte Aggregate mit Grossen von 2 bis 10 μ, die aus' Wolframcarbidkörnern zusammengesetzt
sind, deren Grossen 0,5 bis 2 μ mit einer mittleren Grösse von etwa 1/2 oder 1 μ betragen. Die chemische Analyse dieses
Pulvers ergibt 93,2 <fo Wolfram, 6,32 % Gesamtkohlenstoff
und 0,31 i» Sauerstoff.
Die Beschickung nimmt etwa die Hälfte des Rauminhalts der Mühle
ein. Das Vermählen erfolgt mit einer Umlaufgeschwindigkeit von 75 U/Min., wobei der Deckel der Mühle fest geschlossen ist, um
Verluste zu vermeiden. Das Vermählen wird 48 Stunden fortgesetzt. Dann lässt man die Mühle erkalten und öffnet sie. Man .
setzt 250 Teile Kobaltpulver zu, welches eine spezifische Oberfläche von 0,7 m /g und eine mittlere Korngrösse von etwa 1 μ
aufweist.( Nach dem Schliessen der Mühle wird das Mahlen 72
Stunden mit 75 U/Min, fortgesetzt. Dann lässt man die Mühle erkalten,
ersetzt den Deckel durch einen Austrageverschluss, der mit Einlass- und Auslassverbindungen ausgestattet ist, und ■
trägt den Inhalt in einen Behälter aus, der während des ganzen Vorganges unter Stickstoff· gehalten wird. Die Mühle wird dreimal
mit je 395 Teilen Aceton nachgewaschen. Die Feststoffe in
dem Vorlagekolben werden absitzen gelassen, und die Hauptmenge des Acetons wird abgehebert. Dann wird der Kolben evakuiert
und von aussen erwärmt, um das Aceton abzudestillieren. Wenn
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die Destillation "beendet ist, wird die Temperatur des Kolbens
auf 125° C erhöht. Der Korbeninhalt wird 4 Stunden unter einem
/Vakuum von weniger als 0,1 mm Hg auf dieser Temperatur gehalsten.
Dann wird der Kolben gekühlt, mit reinem Stickstoff ge- I füllt und in einen mit Stickstoff gefüllten Handschuhkasten
■ überführt. In dieser inerten Umgebung werden die Feststoffe
aus dem Kolben ausgetragen und durch ein Sieb mit 27,5 Maschen je cm gesiebt, wobei man im wesentlichen kugelförmige Körner
erhält. Die Oberfläche der Pulverkörner wird dann schwach anoxydiert,'
indem man die Körner in einer Stickstoffatmosphäre
aufbewahrt, die 0,3 Volumprozent Sauerstoff enthält.
Die Analyse des ständig unter Stickstoff gehaltenen Pulvers ergibt 5,42 c/o Gesamtkohlenstoff, 0,09 5» freien Kohlenstoff,
0,4-6 1° Sauerstoff, 12,76 <fo Kobalt, Rest Wolfram. Die durch
Stickstoffadsorption bestimmte spezifische Oberfläche beträgt 2,8 m /g und die Kristallitgrösse des Wolframcarbids, bestimmt
durch Röntgenbeugung, 80 ιημ. Wenn man dieses Pulver durch·
Klopfen in einem Behälter bis zur maximalen Absetzdichte verdichtet,
beträgt seine Dichte 35 e/° der theoretischen Dichte.
Bei diesem Pulver beträgt das Atomverhältnis von gebundenem Kohlenstoff zu Wolfram 1,00, und der freie Kohlenstoff ist
gleichmässig in dem Pulver in Form von Teilchen mit Grossen
von weniger als 1 μ verteilt.
55 Teile dieses Pulvers werden in einer sauerstofffreien Umgebung in eine zylindrische Graphitform mit einem Durchmesser
von 25»4 mm eingefüllt, und an beiden Enden werden in die Form
genau passende Graphitkolben eingesetzt. Auf das Pulver in der Form lässt man einen Druck von 14 kg/cm einwirken, worauf man
die Form in eine Vakuumheisspresse überfuhrt. Nach dem Evakuieren
wird die Probe ohne Druckeinwirkung innerhalb von 7 Minuten durch Induktionsheizung auf 1400 G erhitzt und 5 Minuten
auf dieser Temperatur gehalten* Beim Erhitzen sintert die Probe,
so dass sie mit der Formoberfläche nicht mehr in Berührung
steht, wodurch eine Aufkohlung vermieden wird. .
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4204/4265/4266-G .
Dann wird auf die beiden Kolben derart hydraulischer Druck zur
Einwirkung gebracht, dass der auf die Probe einwirkende Druck
ο sich im Verlaufe einer halben Minute auf 280 kg/cm steigert.
Die Probe wird eine Minute unter dem Druck von 280 kg/cm auf
1400 0 gehalten, worauf keine weitere Verschiebung der Kolben mehr festgestellt wird. Die Form mit der Probe wird dann aus
der heissen Zone ausgetragen und innerhalb 2 Minuten in der evakuierten Kammer der Presse auf 800° C erkalten gelassen. Nach
dem weiteren Erkalten auf unter 100° C wird die Form aus
der Vakuumkammer entfernt und eine dichte Probe in Form einer zylindrischen Scheibe oder eines zylindrischen Barrens von
25,4 mm Durchmesser und 6,35 mm Dicke gewonnen.
Durch Absägen mit der Diamantsäge und Schleifen werden von dem Barren Proben zur,Bestimmung der Festigkeit und Härte herge-
■Quer-/ ■ 2
stellt. Die/bruchfestigkeit beträgt 387 kg/mm und die Rockwell
A-Härte 91,3. Die Untersuchung der MikroStruktur zeigt, eine Porosität, entsprechend einem ASTM-Wert von A2. Die Kobaltverteilung
ist äusserst gleichmässig, die Wolframcarbidkörner sind praktisch sämtlich kleiner als 1 μ und im allgemeinen
gleichachsig, es wird keine Eta-Phase beobachtet, und der mittlere Korndurchmesser beträgt 0,5 μ. Der Kohlenstoffgehalt
beträgt 5,44 $ und das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram 0,96, da etwas Kohlenstoff durch Verbindung mit
dem in dem Pulver enthaltenen Sauerstoff beim Sintern in Form
von Kohlenmonoxid verlorengegangen ist.
Das nach dem Entfernen des Wolframcarbids gewonnene· Kobalt
enthält 11,5 $ Wolfram, bestimmt durch Röntgenbeugung. Die
Verteilung des Wolframs in der Kobaltphase ist heterogen; einige Bereiche enthalten weniger als 8 $>
Wolfram.
- 86 -0 0 9882/1559 . bad original
Claims (1)
- E.I. du Ροηΐ de Nemours 22Y Juni I97Oand Company 4204/4265/4266-GPat ent ans prüche1. Dichter Körper, dadurch gekennzeichnet, dass er im wesentlichen aus Wolframcarbid besteht, das durch 5 bis 25 Gewichtsprozent einer heterogenen Kobalt-Wolframlegierung gebunden ist, die im wesentlichen aus Kobalt und im Kittel 5 bis 25 Gewichtsprozent Wolfram besteht und Bereiche mit einem Wolframgehalt von weniger als 8 Gewichtsprozent aufweist, die von Bereichen mit einem Wolframgehalt von mehr als 8 Gewichtsprozent durchsetzt sind, wobei der Körper · eine Dichte von mehr als 98 °/o seiner theoretischen Dichte aufweist.2. Dichter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er durch 8 bis 12 Gewichtsprozent der heterogenen Kobalt-Wolf ramlegierung gebunden ist.3. Dichter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wolframcarbid in Form von Körnern mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 2 μ vorliegt.4. Dichter Körper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wolframcarbid in Form von Körnern mit einem mittleren Durchmesser von weniger als 1 μ vorliegt.5. Dichter Körper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, ■dass das Wolframcarbid in Form von Körnern mit einem mitt-- 87 - ·■ 0 0 9882/1 5 59BADleren Durchmesser von weniger als 2 μ vorliegt.6* Dichter Körper nach Anspruch .2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wolframcarbid in Form von'Körnern mit .einem mittleren Durchmesser γοη weniger als 1 μ vorliegt und der Körper eine Dichte von mehr als 99 f° seiner theoretischen ■ Dichte aufweist. ' ·7. Werkzeug zum spananhebenden Bearbeiten von Metallen, daduröh gekennzeichnet, dass es eine Schneidkante aus einem Material gemäss Anspruch 1 aufweist.8ο Werkzeug zum spanabhebenden Bearbeiten von Metallen, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Schneidkante aus einem Material gemäos Anspruch 6 aufweist.9. Verfahren zur Herstellung von dichten Körpern gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man(a) feinteiligen Kohlenstoff mit Kobalt und einem Wolframcarbid, bei dem das Atomverhältnis von.Kohlenstoff zu Wolfram mindestens 0,80 beträgt, in solchen Mengen vermahlt, dass ein Gemisch entsteht, welches 0,01 bis 0,5 freien Kohlenstoff enthält und ein Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis von /T,O-O,OO62(?-1J7 "bis 1,02 aufweist, wobei P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts in dem Gemisch bedeutet,(b) das gemahlene Gemisch in einer inerten Atmosphäre für eine Zeitdauer von t bis 20 to Minuten auf eine Temperatur T3 zwischen 1000 C und T^ G erhitzt, wobei- 8'26,5 -log. (P-O,3)
φ — ' u
h ~ 0,0039 'worin P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts be deutet,- 88 00 9"8 82/1559(c) die heisse Hasse in einer erhitzten Zone "bei'einer Temperatur T für eine Zeitdauer von t bis 20 ,t Minuten auf eine Dichte von mehr als 99 f° der theoretischen Dichte verpresst, wobei ·-8·2 ■6,5 - 1Og10(P-O,3)
Tn, ■- — ÖTÖS55 i 100°0(d) die verpresste-Masse schnell abkühlt.TO. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen mit einer Geschw
Minute durchgeführt wird.Abkühlen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10° C je11. Verfahren zur Herstellung von dichten Körpern gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man(a) Kobalt, ein einen stöchiometrischen Kohlenstoffmangel aufweisendes Wolframcarbidpulver und ein keinen stöchiometrischen Kohlenstoffmangel aufweisendes Wolframcarbidpulver innig miteinander vermischt, wobei das Kohlenstoff:Wolfram-Verhältnis der Pulver im Bereich von 0,80 bis 1,1 liegt,(b) das Gemisch in einer inerten Atmosphäre für eine Zeitdauer von t„ bis 20 t_ Minuten auf eine Temperatur T^. zwischen 1000 0 und Tj1 G erhitzt, wobei-8'2_ 6,5 -log10(P-0,3)'
Th - — o,OO39 : 'worin P den gewichtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet,(c) die heisse Masse in einer erhitzten Zone bei einer Temperatur Tm für eine Zeitdauer von tm bis 20 tffl Minuten auf eine Dichte von mehr als 98 f° der theoretischen Dichte verpresst, wobei- 89 -009882/1559 BA°U © ?0306664204/4265/4266-G - ' ZU JUDOund6,5·- 1Og10(P-0,3")(d) die verpreaste Masse schnell abkühlt.12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen mit einer Gesch
je Minute durchgeführt wird.das Abkühlen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10° C13..Verfahren zur Herstellung von dichten Körpern gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man(a) Kobalt mit einem Wolframcarbidpulver, bei dem das Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wolfram 1,0 bis 1,03 beträgt, innig vermischt und das Pulvergemisch körnt,(b) die Körner mit 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Sauerstoff oxydiert,(c) das Gemisch in .einer inerten Atmosphäre für eine Zeitdauer von t bis 20 t Minuten auf eine Temperatur T zwischen 1000° G und T^0 0 erhitzt, wobei7 - 8'2 ™d · 6,5 -.1Og10(P-O,3)
Th = ' 0,0039 *worin P den gewiohtsprozentualen Anteil des Kobalts bedeutet,(d) die heisse Masse in einer erhitzten Zone bei einer Temperatur Tffl für eine Zeitdauer von t bis 20 t Minuten auf eine Dichte von mehr als 98 σ/ο der theoretischen Dichte verpresst,'wobei . ·- 90 009882/15596,5 - 1Og10(P-O,3) + ■ Λ» " — öjmr- 1IOO0C ,und(e) die ver press te Masse sclinell abkühlt.14. Verfahren jLach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Abkühlen mit einer Gesch je Minute durchgeführt wird.das Abkühlen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 10 C- 91 009882/1559
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