DE2023089B2 - Verfahren zur herstellung von granulaten oder formkoerpern aus staubfoermigen mineralischen stoffen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von granulaten oder formkoerpern aus staubfoermigen mineralischen stoffenInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Granulaten oder Formkörpern aus staubförmigen
mineralischen Stoffen insbesondere Gesteinsmehl, Tonstaub oder Flugasche, wobei die staubförmigen mineralischen
Stoffe mit Wasser zu einer breiigen, formbaren Masse versetzt werden, wobei der Masse ein Schaummittel
zugesetzt wird.
Man hat bereits vorgeschlagen, den staubförmigen mineralischen Stoffen solche flüssigen Zusatzstoffe
zuzumischen, die infolge einer chemischen Reaktion miteinander Gase abspalten, so daß die Mischung im
kalten Zustand schäumt, worauf die Mischung gebrannt wird.
Es ist auch bekannt, eine Aufschlämmung und einen Schaum getrennt zu erzeugen und später den Schaum
der Aufschlämmung zuzusetzen. Dabei muß zur
Stabilisierung des Schaumes ein Geliermittel zugesetzt werden und eine Temperaturbehandlung erfolgen, was
nicht nur umständlich ist, sondern auch eine unbefriedigende Schaumstruktur ergibt.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung von Granulaten oder Formkörpern aus solchen
kaltschäumenden Massen, das rationeller und weniger aufwendig ist und bei dem sichergestellt ist, daß die in
der Masse enthaltenen Gasblasen fein verteilt sind, so daß ein homogener Körper entsteht.
Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß nach der Herstellung der breiigen, formbaren Masse
eine Schaummasse in an sich bekannter Weise zugesetzt wird, worauf die Gesamtmischung durch Zusatz eines
hydraulischen Bindemittels erhärtet wird.
Die Schaummasse besteht dabei aus einem an sich bekannten Schaumbildner, der bei Zusatz von Wasser
schäumt. Der Zusatz der Schaummasse nach der Herstellung der breiigen, formbaren Masse hat den
Vorteil, daß die zugesetzte Schaumbildnermenge geringer werden kann und daß die Verteilung des
Schaumes innerhalb der breiigen, formbaren Masse homogener und gleichartiger ist.
Als Schaumbildner können verwendet werden: Tenside, Fettalkoholpolyglykoläther, Fettalkoholsulfat,
Alkylsulfonaten, Fettalkoholäthersulfat, Alkylphenolpolyglykolätherusw.
Sie werden in Mengen von 0,1 bis zu 7,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Wassermenge, zugegeben.
Die Schaummenge, die der breiigen Masse zugesetzt wird, beträgt etwa 10 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen
auf die Ausgangsmasse, also beispielsweise den Tonstaub.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden der breiigen Masse Verflüssigungsmittel zugegeben, die
die Aufgabe haben, die Viskosität der breiigen Masse herabzusetzen, dann läßt sich die Schaummasse besser
mit der breiigen Masse mischen und fein verteilen. Als Verflüssigungsmittel wird zweckmäßig ein Elektrolyt
verwendet, z. B Soda, Wasserglas, oder Humussäure.
Zweckmäßig wird der Elektrolyt dem Wasser zugesetzt, das zur Herstellung der breiigen Masse dient.
Die zuzusetzende Menge an Verflüssigungsmittel beträgt etwa 2 bis 12 Gewichtsprozent, bezogen auf die
zuzusetzende Wassermenge.
Die breiige Masse und auch die aus der breiigen Masse und der Schaummasse bestehende Gesamtmischung
wird einer ständigen Bewegung unterworfen und zwar so lange, bis die Gesamtmischung entweder zu
Granulaten oder zu Formkörpern verarbeitet wird.
Die Aufrechterhaltung einer ständigen Bewegung hat den Vorteil, daß die Gesamtmischungen, auch die
breiige Masse, in einem relativ dünnflüssigen Zustand verbleibt. Wird die Bewegung der gesamten Mischung
eingestellt, dann verfestigt sich die Gesamtmischung infolge der thixotropen Eigenschaften dieser Mischung,
so daß die in ihr enthaltenen Gasblasen fixiert werden.
Nach einem weieteren Merkmal der Erfindung können der Gesamtmischung auch solche Stoffe
zugefügt werden, die der Gesamtmischung Wasser entziehen. Dabei wird die Gessamtmischung steifer und
unterstützt die thixotrope Wirkung bei Beendigung des Misch Vorganges. Als Stoffe, die der Mischung Wasser
entziehen, können Sägespäne verwendet werden in der Körnung von etwa 1 mm. Auch andere fasrige
organische Stoffe eignen sich hierzu. Weiterhin können der Mischung zu diesem Zweck auch Sulfitablauge oder
Zellulose zugesetzt werden. Auch anorganische Stoffe erfüllen einen solchen Zweck, z. B. Kalk und Betonit,
Wasserglas und Abfälle bei der Mineralfaserherstellung.
Bei der Herstellung von Formkörpern wird die Gesamtmischung in Formen eingebracht, die mit einem
saugfähigen und brennbaren Material ausgelegt sind oder aus solchem Material bestehen. Dadurch wird der
Gesamtmischung auch Wasser entzogen, das in dieses saugfähige Material eindringt und dadurch für ein
Versteifen der Mischung sorgt.
Die Herstellung der geschäumten Granulate aus einer kaltgeschäumten Masse hat mithin den Vorteil, daß man
in der Lage ist, die Festigkeit des Granulates genau vorher zu bestimmen.
1000 kg Flugasche von bis zu 1mm Korngröße
werden 2001 Wasser zugegeben und die Masse gemischt, so daß eine formbare breiige Masse entsteht.
Nach der Herstellung einer solchen breiigen formbaren Masse wird eine Schaummasse zugegeben. Diese
Schaummasse wird gesondert hergestellt.
Dabei verwendet man auf 1001 Wasser 1000 g eines
Schaumbildners; dadurch ergibt sich eine Schaummasse von 200 bis 300 Liter.
Diese Schaummasse wirkt auf die breiige formbare Masse verflüssigend, so daß sich eine intensive
Mischung zwischen der breiigen Masse und der Schaummasse ergibt.
Gleichzeitig wird der Gesamtmischung Zement zugegwebcn und zwar 300 kg bezogen auf 1000 kg
Flugasche.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Granulaten oder Formkörpern aus staubförmigen mineralischen
Stoffen, insbesondere Gesteinsmehl, Tonstaub oder Flugasche, wobei die staubförmigen mineralischen
Stoffe mit Wasser zu einer breiigen, formbaren Masse versetzt werden und der Masse ein
Schaummittel zugesetzt wird, dadurch ge- ίο kennzeichnet, daß nach der Herstellung der
breiigen, formbaren Masse in an sich bekannter Weise eine Schaummasse zugesetzt wird, worauf die
Gesamtmischung durch Zusatz eines hydraulischen Bindemittels erhärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herabsetzung der Viskosität der
breiigen, formbaren Masse in an sich bekannter Weise als Verflüssigungsmittel Soda, Wasserglas
oder Humussäure zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaummasse 10 bis 50 Gewichtsprozent
der Ausgangsmasse beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 bis 7,5 Gewichtsprozent Schaumbildner
dem Wasser, bezogen auf die Wassermenge, zugegeben werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der trockenen Ausgangsmasse 20 bis
50 Gewichtsprozent Wasser zugegeben werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Wasser 2 bis 12 Gewichtsprozent
Verflüssigungsmittel, bezogen auf die Wassermenge, zugegeben werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtmischung bis zur Beendigung
des Mischungsvorganges in an sich bekannter Weise in ständiger Bewegung gehalten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtmischung als wasser-entziehende
Stoffe Sägespäne, Sulfitablauge, Zellulose, Kalk, Betonit oder Wasserglas zugesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtmischung in eine mit saugfähigem aber brennbarem Material ausgelegte
Form eingegossen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Form aus saugfähigem und brennbarem Material verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als saugfähiges Material Papier oder Zellulose verwendet wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702023089 DE2023089C3 (de) | 1970-05-12 | Verfahren zur Herstellung von Granulaten oder Formkörpern aus staubförmigen mineralischen Stoffen | |
FR7116877A FR2088455A1 (en) | 1970-05-08 | 1971-05-07 | Porous granules and shaped articles from mineral powders |
NL7106363A NL7106363A (de) | 1970-05-08 | 1971-05-10 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702023089 DE2023089C3 (de) | 1970-05-12 | Verfahren zur Herstellung von Granulaten oder Formkörpern aus staubförmigen mineralischen Stoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2023089A1 DE2023089A1 (de) | 1971-11-25 |
DE2023089B2 true DE2023089B2 (de) | 1977-07-14 |
DE2023089C3 DE2023089C3 (de) | 1978-02-23 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3801132A1 (de) * | 1988-01-16 | 1989-07-27 | Didier Werke Ag | Verfahren zur herstellung von hochporoesen leichtformkoerpern und nach dem verfahren hergestellte leichtformkoerper |
DE3921095A1 (de) * | 1989-06-28 | 1991-01-03 | Heinz Josef Krause | Verfahren zur herstellung von granulaten oder formsteinen aus staubfoermigen mineralischen stoffen, einer schaummasse und einem hydraulischen bindemittel |
DE4125596A1 (de) * | 1991-08-02 | 1993-02-04 | Peine Johannes | Gemisch zur herstellung von mineralischen baustoffen wie z. b. beton, estrich, putz, granulate, formsteine und dergleichen |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3801132A1 (de) * | 1988-01-16 | 1989-07-27 | Didier Werke Ag | Verfahren zur herstellung von hochporoesen leichtformkoerpern und nach dem verfahren hergestellte leichtformkoerper |
DE3921095A1 (de) * | 1989-06-28 | 1991-01-03 | Heinz Josef Krause | Verfahren zur herstellung von granulaten oder formsteinen aus staubfoermigen mineralischen stoffen, einer schaummasse und einem hydraulischen bindemittel |
DE4125596A1 (de) * | 1991-08-02 | 1993-02-04 | Peine Johannes | Gemisch zur herstellung von mineralischen baustoffen wie z. b. beton, estrich, putz, granulate, formsteine und dergleichen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2023089A1 (de) | 1971-11-25 |
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