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Die
Erfindung betrifft eine Abdeckplatte für Gedenksteine, insbesondere
für Kolumbarien
mit einer nach außen
gerichteten vertikal anzuordnenden Fläche mit einer Trauerinschrift
oder dergleichen. Die Erfindung betrifft auch einen Drehkörper zum
Einsetzen in Gedenksteine.
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Kolumbarien
sind, vor allem in südlichen Ländern, bekannt.
Sie können
als Gedenkmauern oder Gedenkwände
bezeichnet werden, in denen in Vertiefungen die Urnen Verstorbener
untergebracht und aufbewahrt werden. Jede der Vertiefungen ist dabei
durch eine der eingangs erwähnten
Abdeckplatten verschlossen.
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Nachteilig
ist, dass von Familienangehörigen dem
Verstorbenen zum Gedenken gewidmete Gaben, wie z.B. ewiges Licht,
ein Blumenstrauß oder auch
andere Trauergedenkgegenstände
am Boden vor dem Ko lumbarium, das ja mehrere Urnen aufnimmt, die
jeweils von einer Abdeckplatte verschlossen sind, abgestellt oder
abgelegt werden müssen, bzw.
dass keine Möglichkeit
für Trauerrituale
besteht, was zur Hilflosigkeit in der Trauerbewältigung führen kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.
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Die
Erfindung sieht vor, dass Abdeckplatten der vorher erwähnten Art
mit einer nach innen gerichteten Nische mit einem horizontalen Boden
zum Abstellen von Licht oder sonstigen Trauergegenständen versehen
werden. Diese Ausgestaltung der Abdeckplatte erlaubt es nun, individuell
dem jeweils Verstorbenen ein Licht oder auch ein Gedenksträußchen zuzuordnen,
das nicht beziehungslos vor der Gedenkwand am Boden abgestellt werden
muss. Abdeckplatten nach der Erfindung können aber auch für Grabsteine
verwendet werden, die eine zu verschließende Vertiefung aufweisen.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann eine Abdeckung für die Nische
vorgesehen werden, die aus einem Schiebefenster besteht oder auch
durch eine schwenkbare Tür
mit einem Fenster gebildet wird. Wird diese Tür absperrbar ausgebildet, dann
können der
Abdeckplatte jeweils auch Gegenstände zugeordnet werden, die
vor einer unbefugten Wegnahme gesichert werden können.
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In
Weiterbildung der Erfindung kann die Nische natürlich auch mit zwei oder mehreren
parallelen Fachböden
versehen sein. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung kann sie
auch in einem schwenkbar an der Platte gehaltenen Drehkörper angeordnet
sein, der zylindrisch oder halbzylindrisch ausgebildet sein kann
und mit einer Halterung für eine
Kerze oder sonstige Trauergegenstände, einer Vase oder auch mit
einem nach außen
abstehenden und nach oben offenen Gefäß versehen sein kann, das zur
Aufnahme von Blumen geeignet ist. In Ausgestaltung dieser Ausführungsform
kann auch vorgesehen werden, dass der Drehkörper als ein Halbzylinder ausgebildet
und mit einem halbzylindrischen Abdeckglas innerhalb einer Tür versehen
wird, wobei auch vorgesehen sein kann, dass der halbzylindrische
Hohlraum auf der von der zylindrischen Türöffnung abgewandten Seite mit
einer Wand abgeschlossen ist, deren Außenseite wiederum mit gestalterischen
Motiven versehen sein kann. Diese Ausgestaltung erlaubt es, den
mit koaxial verlaufenden Schwenkzapfen versehenen Drehkörper, die
jeweils in eine Ausnehmung der Platte eingesetzt oder in einem angebrachten
Rahmen gehalten ist, entweder mit der in diesem Fall nach vorne
herausgeschwenkten Nische mit dem Durchsichtfenster zu versehen
oder aber den Drehkörper
um 180° zu schwenken,
um dann eine mit der Abdeckplattenaußenseite fluchtende Wandseite
zu bilden, die mit Trauermotiven oder dergleichen versehen ist und
das gesamte Bild der Abdeckplatte in ästhetischer Hinsicht zu verändern erlaubt.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen anhand verschiedener Ausführungsbeispiele
gezeigt und wird im folgenden erläutert. Es zeigen:
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1 die
Frontansicht einer ersten Ausführungsform
einer Abdeckplatte nach der Erfindung, die für ein Kolumbarium gedacht ist,
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2 die
Darstellung des Schnittes nach der Linie II-II in 1,
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3 die
Darstellung des Schnittes nach der Linie III-III in 2,
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4 die
Frontansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Kolumbarienabdeckplatte,
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5 den
Schnitt längs
der Linie V-V,
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6 den
Schnitt längs
der Linie VI-VI in 4,
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7 eine
dritte Variante einer Kolumbarienabdeckplatte,
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8 den
Schnitt nach der Linie VIII-VIII in 7,
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9 den
Schnitt nach der Linie IX-IX in 7,
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10 eine
vierte Variante einer Kolumbarienabdeckplatte mit einem schwenkbar
eingesetzten Hohlkörper,
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11 den
Schnitt längs
der Linie XI-XI in 10,
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12 den
Schnitt längs
der Linie XII-XII in 10,
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13 eine
schematische perspektivische Darstellung des Schwenkkörpers der 10 bis 12,
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14 die
Frontansicht einer weiteren Variante einer Kolumbarienabdeckplatte,
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15 die
Darstellung des Schnittes längs der
Linie XV-XV in 14,
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16 die
Darstellung des Schnittes längs der
Linie XVI-XVI in 14,
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17 die
Ansicht auf den oberen Teil einer Kolumbarienabdeckplatte ähnlich der
Form nach 17, jedoch mit einem eingesetzten
Drehkörper
in anderer Ausgestaltung,
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18 die
Darstellung des Schnittes nach der Linie XVIII in 17,
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19 den
Schnitt längs
der Linie IXX in 18 und
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20 eine
perspektivische Darstellung des Drehkörpers der 17 bis 19.
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Die 1 bis 3 lassen
eine Abdeckplatte 1 für
ein Kolumbarium in einer ersten Ausführungsform erkennen, die rechteckig
ist und, wenn sie vor der zugeordneten Ausnehmung in einer Gedenkwand
angebracht ist, ein Feld bildet, das breiter als hoch ist. Die Kolumbarienabdeckplatte 1 besteht
in der Regel aus Metall und vorzugsweise aus einem Bronzeguss, bei
dem in den gestrichelt angedeuteten Feldern 2 und 3 Inschriften über die
Verstorbenen nach Kundenwunsch angebracht werden können. Die
Kolumbarienplatte wird auf eine nicht dargestellten Steinplatte
angebracht, die wiederum vor dem Hohlraum des Kolumbariums befestigt
wird. Die Abdeckplatte 1 besitzt rechts ein senkrecht verlaufendes
Feld 4, das Raum zu einer künstlerischen Gestaltung oder
dergleichen bietet. Wie insbesondere den 2 und 3 zu
entnehmen ist, ist in der Abdeckplatte 1 eine etwa rechteckige Öffnung 5 angeordnet, die
zur Sichtseite hin von einem Rahmen 6 eingefasst und von
einer Schale 7 durchsetzt wird, die eine nach hinten in
den nicht dargestellten Hohlraum der Kolumbarienwand gerichtete
Nische mit einem waagrechten Boden 7a bildet. In dem Rahmen 6 ist eine
Glasschiebewand 8 eingesetzt, die in einer Einfassungsnut
geführt
ist, die wiederum an der Stelle 9 nach außen offen
ist, so dass die Verschiebung der Scheibe 8 im Sinn des
Pfeiles 10 der 3 zum Öffnen der innerhalb der Schale 7 gebildeten
Nische möglich
ist.
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Auf
dem Boden 7a der Schale 7 können Gedenkgegenstände, beispielsweise
ein Foto, ein brennendes Licht oder auch kleinere Blumensträuße oder dergleichen
abgestellt werden, die somit der Kolumbarienabdeckplatte 1,
die bestimmten Verstorbenen gewidmet ist, zugeordnet werden können.
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Natürlich ist
es möglich,
der Abdeckplatte eine von der Rechteckform abweichende Form, z.B. rund,
dreieckig oder auch mit gewelltem oder gezacktem Umfang zu geben.
Eine Anordnung auf einer Steinplatte ist auch nicht unbedingt notwendig. Schließlich ist
die Wahl des Materials für
die Abdeckplatte weitgehend frei, auch wenn Metall besonders vorteilhaft
ist.
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Die 4 zeigt
eine andere Ausführungsform
einer Kolumbarienabdeckplatte 11, bei der aber ebenso wie
in 1 zwei Felder 2 und 3 zum Anbringen
einer individuellen Inschrift – z.B.
die Namen der Verstorbenen – aufweist.
Die nach innen gerichtete Schale 17 ist hier mit einer
schwenkbaren Tür 12 versehen,
die im Rahmen 6 gelagert ist und sich nach Erfassen eines
Handgriffes 13 gemäß 5 nach außen öffnen und
in die Stellung 12' bringen
lässt, um
den Boden 7a der Schale 17 beladen zu können. Wie
in 4, an der Tür 12 links
unten angedeutet ist, kann die Tür 12 auch
mit einem Schloss 14 versehen sein, das es erlaubt, die
Tür 12 im
geschlossenen Zustand zu verriegeln, um auf diese Weise die in der
Nische innerhalb der Schale 17 abgestellten Gegenstände vor
unbefugter Entnahme zu sichern.
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In
den 7 bis 9 ist eine Kolumbarienabdeckplatte 21 gezeigt,
die, wie vorher schon anhand der anderen Ausführungsbeispiele beschrieben,
mit individuellen Inschriften 2, 3 und/oder mit
einer gestalteten Fläche 4 versehen
werden kann. Die Kolumbarienabdeckplatte 21 besitzt auch
hier eine Öffnung 5,
in die zur Bildung einer Nische eine Schale 27 eingesetzt
ist, die den Boden 7a aufweist. Dieser Boden 7a wird
durch seitliches Wegschieben einer Abdeckglasplatte 18 zugängig, die,
wie schon beim Ausführungsbeispiel
der 1 bis 3 erläutert, in einer Führungsnut
innerhalb eines Rahmens 26 geführt ist und nach einer offenen
Seite dieser Nut schiebbar ist.
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Unterschiedlich
ist hier, dass der Rahmen 26 sich über die Öffnung 5 hinausragend
nach unten erstreckt und dort mit einem nach oben offenen Gefäß 27 versehen
ist, das beispielsweise zur Aufnahme von Blumen dienen und mit Wasser
gefüllt
werden kann.
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Die
Kolumbarienabdeckplatte 31 nach den 10 bis 13 ist
mit einer Ausnehmung 5 versehen, die hier unterhalb der
Fläche 2 sitzt.
In diese Öffnung 5 ist
nun aber keine feststehende Schale, sondern ein zumindest um 180° schwenkbarer
Hohlkörper 37 in
der Form etwa eines Halbzylinders eingesetzt, dessen gerade verlaufende
Außenwand 38 mit gestalterischen
Motiven oder auch mit einem Relief versehen sein kann, dessen kreisbogenförmig gewölbte Seite
dagegen mit einer Glasscheibe 39 abgedeckt ist, die Teil
einer schwenkbaren Tür 40 ist.
Der halbzylindrische Hohlkörper 37 ist
mit koaxial zueinander ausgerichteten und nach außen abstehenden Stiften 33 versehen,
welche die Schwenkachse für den
Hohlkörper 37 bilden.
Innerhalb des halbzylindrischen und von der Tür 40 abgeschlossenen
Hohlraumes befindet sich ein Abstellboden 37a, der hier
als eine ringförmige
Halterung für
eine Kerze oder ein Licht ausgebildet ist, selbstverständlich aber
auch in anderer Weise ausgebildet sein kann.
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Diese
Ausführungsform
lässt es
zu, das Aussehen der Kolumbarienabdeckplatte 31 zu verändern. In
der in 10 dargestellten Lage des Hohlkörpers 37 steht
dem Betrachter eine im wesentlichen geschlossene metallische Oberfläche entgegen,
die im Bereich der Rückwand 38 mit
gestalterischen Motiven versehen sein kann. Wird der Hohlkörper 37 aus
dieser Lage jedoch um 180° gedreht, so
dass seine Abdeckscheibe 39 nach außen weist, dann ist sozusagen
die zunächst
gebildete in die Ausnehmung der nicht gezeigten Kolumbarienwand ragende
Nische nach außen
gedreht und bildet einen Vorsprung, in dessen Raum ein Licht, aber
auch andere Gegenstände
untergebracht werden können. Die
Tür 40 lässt sich
dabei in bekannter Weise öffnen,
gegebenenfalls auch verschließen
und es kann in dem als Schwenklagerung ausgestalteten Rahmen auch
jeweils ein Anschlag vorgesehen sein, um eine Verdrehung des Hohlkörpers 37 über 180° hinaus zu
vermeiden. Auch Raststellen zur Sicherung der in der Regel gewünschten
beiden Endstellungen können
vorgesehen werden.
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Die 14 bis 16 zeigen
eine Abdeckplatte 41 in einer noch schmäleren Ausführungsform als sie in 10 gezeigt
ist. Auch hier ist eine Fläche 2 für individuelle
Inschriften vorhanden und es ist in die Öffnung 5 ein schwenkbarer
Hohlkörper 47 eingesetzt,
der hier jedoch im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist. Der
Innenraum des zylindrischen Hohlkörpers 47 ist einseitig
durch eine Außenwand 48 abgeschlossen,
der ein kegelmantelförmiger
Teil 49 vorgeschaltet ist, der zur Reliefgestaltung der
Außenwand
des Drehkörpers 47 dient
und beispielsweise eine sich zu einem Portal 50 erstreckenden
Treppe symbolisieren kann und zur Gestaltung einer Seite des Drehkörpers 47 dient.
In dem von der Wand 48 abgetrennten etwa halbzylindrischen
Innenraum des Drehkörpers 47 befindet
sich ein Abstellboden 7a und es ist eine Tür 42 vorgesehen,
die mit einer etwa halbzylindrischen Abdeckscheibe 43 versehen
ist. Auch in diesem Fall ist der Drehkörper 47 über nach außen abragende
Stifte 33 in dem Rahmen 46 gehalten. Anschläge zur Begrenzung
der Schwenkbewegung und/oder Raststellen zur Sicherung der zweiten gewünschten
Endlagen können
ebenfalls vorgesehen werden.
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Die 17 bis 20 schließlich zeigen eine
weitere Variante der Anordnung eines Drehkörpers 57, der hier
ebenfalls mit einer von einem Glas 51 abgedeckten Öffnung einer
Tür 52 versehen
ist, an seiner nach 17 dem Betrachter zugewandten Außenwand 58 aber
mit einem nach oben offenen Gefäß 59 ähnlich dem
Gefäß 27 versehen
ist und zusätzlich
mit einer axial verlaufenden Öffnung 53 zur Bildung
oder zum Einsetzen einer Vase versehen ist.
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Auch
dieser Drehkörper 57 ist
in einem Rahmen 56 schwenkbar gelagert und lässt bei
seiner Handhabung drei Endpositionen zu, wobei einmal nur der Innenraum
des Hohlkörpers 57 nach
außen sichtbar
wird, zum anderen die gestaltete Fläche 54 an der Rückwand 58 und
das Gefäß 59 dem
Betrachter zugewandt ist, oder die Position so gewählt ist, dass
dem Betrachter die Vase in der Öffnung 53 und ein
Teil des Innenraumes mit einem Licht o. dgl. zugewandt ist.
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Alle
Ausführungsformen
erlauben es, der Verstorbenen mit verschiedenen persönlichen
Gaben zu gedenken, die auch der entsprechenden Abdeckplatte in einer
mehrere Abdeckplatten enthaltenden Kolumbarienwand zugeordnet werden
können. Auch
an Grabsteinen, die mit einer Vertiefung an einer vertikalen Seite
versehen sind, können
die Abdeckplatten nach der Erfindung vorgesehen werden.