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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Formen eines formbaren Materials
und einen dentalen Bohrer zum Formen dentalen Materials. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein formbares Material, das verwendbar ist
für jegliche
Anwendung, bei der ein keramisches Material mit extrem hoher mechanischer
Festigkeit und anderen, unten erläuterten Eigenschaften gefordert
ist. Insbesondere kann das beschriebene formbare Material zur Füllung von
dentalen Kavitäten
verwendet werden. Nachfolgend wird die Erfindung in Bezug auf solche
dentalen Kavitäten erläutert, jedoch
kann das Material auch für
andere Anwendungen gleichermaßen
eingesetzt werden.
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Jüngst wurde
ein chemisch gebundenes keramisches Produkt als Füllmaterial
für insbesondere dentale
Kavitäten
entwickelt, vgl. insbesondere WO 01/76534 A1 und WO 01/76535 A21,
dass Journal of Material Science 35 (2000) 5879-5883, J. LI und
L. HERMANSSON, „High-Strength
Aluminate Cement Produced By Cold Isostatic Pressing".
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Die
vorliegende Erfindung gründet
auf dem vorstehend erwähnten
Stand der Technik und dieser Stand der Technik wird nachfolgend
als dem Leser bekannt vorausgesetzt. Kurz gesagt, handelt es sich bei
dem neuen dentalen Material um ein chemisch gebundenes keramisches
Material, welches mittels einer Reaktion zwischen einer bindenden
Phase aus einem oder mehreren pulverförmigen Bindemitteln und einer
Flüssigkeit,
die mit den Bindemitteln reagiert, hergestellt wird. Eine bestimmte
Menge eines Pulvers, welches die bindende Phase enthält, wird mit
einer Flüssigkeit
befeuchtet, sodass alle Pulverkörnchen
in engen Kontakt mit der Flüssigkeit
kommen, woraufhin das Material durch Reaktion zwischen den genannten
bindenden Phase und der verbleibenden Flüssigkeit aushärtet. Der
genannte Stand der Technik lehrt auch die Verwendung von einem oder
mehreren Zusätzen,
die eine Expansion kompensieren und ausgelegt sind, dem Material
eine Langzeitstabilität
hinsichtlich seiner Dimensionen zu vermitteln. Diese Zusätze werden
dem Pulver vor oder zusammen mit der Befeuchtung durch eine Flüssigkeit
beigegeben. Der genannte Stand der Technik lehrt auch eine Reihe
weiterer Einzelheiten, wie das genannte keramische Material chemisch
zusammengefügt
und vorbereitet wird und diese Lehren lassen sich auch bei der vorliegenden
Erfindung einsetzen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die bekannten
Techniken der Präparation
des formbaren Materials weiterentwickelt werden können, um
die letztlich erhaltene Qualität
der dentalen Füllung
zu bessern. Insbesondere ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung,
die Kompaktheit (Dichte) und Homogenität der letztlich gewonnenen
Füllung
der dentalen Kavität
zu verbessern. Insbesondere soll die Bildung von Ritzen und Mikro-Kavitäten in der
dentalen Füllung
verhindert oder zumindest stark reduziert werden.
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Hierzu
lehrt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zum Präparieren
eines formbaren Materials aus einem Rohmaterial zur Füllung einer
dentalen Kavität,
wobei das Rohmaterial eine bindende Phase eines oder mehrerer pulverförmiger Bindemittel
enthält,
welche nach Befeuchtung mit einer Flüssigkeit, die mit den Bindemitteln
reagiert, zunächst das
genannten formbare Material bilden und danach ein chemisch gebundenes
Keramikmaterial, wobei das genannte formbare Material, bevor es
in die dentale Kavität
eingeführt
wird, mechanischen Kräften ausgesetzt
wird, um die interne Struktur des formbaren Materials umzugestalten.
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Es
hat sich gezeigt, dass die Qualität der letztlich erhaltenen
dentalen Keramikfüllung
verbessert werden kann mit Blick auf die oben genannten Ziele wenn
das formbare Material, bevor es die chemische Reaktion zur Bildung
des festen Keramikmaterials vollständig ausgeführt hat, außerhalb der dentalen Kavität mechanischen
Kräften
ausgesetzt wird, wobei diese mechanischen Kräfte derart sind, dass die innere
Struktur des formbaren Materials neu angeordnet wird. Auf diese
Weise wird das formbare Material verdichtet und in eine Mikrostruktur überführt, die
besser geeignet ist für
die Füllung
einer dentalen Kavität
derart, dass die Kavität
vollständig mit
dem Material ausgefüllt
wird (ohne dass Mikro-Kavitäten
verbleiben) und wobei weiterhin die Gefahr der Erzeugung von Rissen
im dentalen Füllmaterial
vermieden ist. Es entsteht eine hochgradig homogene Füllung, sowohl
in Bezug auf die Dichte als auf die interne Struktur.
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Vorzugsweise
wird eine Rohmaterial verwendet, welches vor der Befeuchtung mit
einer Flüssigkeit
eine Kompaktheit (Dichte) von 55 bis 76 Vol.%, bezogen auf die feste
Phase, hat.
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Weiterhin
hat sich gezeigt, dass beste Resultate in Bezug auf die oben genannten
Ziele erreicht werden, wenn die mechanischen Kräfte so eingebracht werden,
dass sie gleichzeitig Scherkräfte
im formbaren Material und Druck erzeugen, wobei der Druck das formbare
Material in einer gemeinsamen Richtung bewegt, sodass die interne
Neuordnung der Struktur des formbaren Materials betrachtet werden kann
wie eine turbulente Strömung.
Dadurch wird ein weiterhin formbares Material erzeugt, welches bestens
geeignet ist, direkt in eine dentale Kavität eingefüllt zu werden, sodass die oben
beschriebene chemische Reaktion dann in der dentalen Kavität ablaufen
kann, um das letztlich gewünschte
keramische Material zu formen.
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Die
vorliegende Erfindung lehrt also eine Vorrichtung zum Ausführen des
vorstehend beschriebenen Verfahrens, wobei die Vorrichtung einen
Behälter
aufweist zur Aufnahme des formbaren Materials, sowie eine Einrichtung
zum Einbringen von Kräften
in das formbare Material derart, dass die innere Struktur des formbaren
Materials neu gestaltet wird. Eine solche Vorrichtung kann in der
dentalen Praxis verwendet werden.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
weist der genannte Behälter
eine Öffnung
auf, durch welche das formbare Material in eine dentale Kavität eingefüllt werden
kann.
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Weiterhin
sind gemäß einem
anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
Einrichtungen vorgesehen zum erzeugen von Kräften, die einen Druck auf und
Scherkräfte
im formbaren Material erzeugen.
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Eine
solche Vorrichtung kann direkt verwendet werden, um das formbare
Material, welches wie oben beschrieben präpariert und manipuliert ist, durch
eine Öffnung
in eine dentale Kavität
zu pressen. Hierzu hat die genannte Öffnung eine Größe und Abmessung,
die auf die Größe und Abmessung der
dentalen Kavität,
die gefüllt
werden soll, zugeschnitten ist. Beispielsweise kann für die dentale
Praxis ein Satz von Vorrichtungen bereitgestellt werden, wobei die Öffnungen
der Behälter
unterschiedliche Größen und
Abmessungen aufweisen, sodass der Zahnarzt aus diesem Satz einen
Behälter
auswählen kann,
mit einer Öffnung,
die am besten für
die zu füllende
dentale Kavität
geeignet ist. Solche Behälter können aus
preiswertem Material hergestellt werden, sodass die Behälter bei
der dentalen Füllung
als Verbrauchsmaterial dienen. Zum Beispiel kann ein Behälter aus
Keramikmaterial oder einem Kunststoff hergestellt sein.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Behälter
selbst aus einem porösen
Material hergestellt, sodass eine Flüssigkeit (z.B. Wasser) durch
den Behälter
in das darin enthaltene Material eindringen kann. Vorzugsweise hat
der poröse
Behälter
eine offene Porösität von 20
bis 50% und Porengrößen von
1 bis 15 μm.
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Die
genannte Vorrichtung ist, gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel,
mit einer Einrichtung versehen zum Einbringen von Kräften in
das formbare Material im Behälter.
Vorzugsweise sind diese Einrichtungen in Bezug auf den Behälter so
angeordnet, dass eine Bewegung dieser Einrichtungen sowohl einen
Druck als auch Scherkräfte
im formbaren Material zur Neuordnung der inneren Struktur erzeugen.
Diese Neuordnung der inneren Struktur bedeutet eine mikroskopische
Neuordnung, d.h. das Aufbrechen von Zusammenballungen, sodass letztlich
eine homogene Granulatstruktur mit kleinen Korngrößen und
einer vollständigen
homogenen Befeuchtung erhalten wird. Die gleichzeitige Anwendung
von Druck und Scherkräften
fördert
diesen Vorgang.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsbeispielen
weist der Behälter
eine innere Struktur auf, mit der Scherkräfte erzeugt werden wenn das
formbare Material durch den Behälter
und durch die Öffnung
gepresst wird.
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Gemäß einem
anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist der Behälter
mit Öffnungen
versehen, durch die eine Flüssigkeit
in den Behälter
eindringen kann, um Rohmaterial darin zu befeuchten.
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Gemäß einer
anderen Ausgestaltung hat der Behälter nur eine Öffnung an
einem Ende, sodass das Material in dem Behälter durch dieselbe Öffnung eingeführt wird,
durch welche es auch aus dem Behälter
entfernt wird. Ein solcher Behälter
kann aus einem porösen
Material gefertigt sein, sodass eine Flüssigkeit durch das poröse Material
in den Behälter eindringen
kann. Dieses Ausführungsbeispiel
mit einem Behälter,
der eine Öffnung
zum Füllen
des Materials in den Behälterinnenraum
aufweist, wird bevorzugt verwendet mit einem Rohmaterial in Pillenform,
welches in den Behälter
eingefügt
wird. Die Pille, wenn sie in den Behälter gebracht wird, kann mit der
Flüssigkeit
gesättigt
werden oder auch nicht (d.h. die Pille kann trocken sein).
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Danach
wird die befeuchtete Pille den oben erläuterten mechanischen Kräften ausgesetzt,
um die innere Struktur im Material neu zu gestalten, wie oben erläutert ist.
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Nach
der Erfindung wird auch eine Vorrichtung bereitgestellt zum Formen
von formbarem Material, welches insbesondere als Füllmaterial
für eine dentale
Kavität
geeignet ist. Die Vorrichtung weist ein drehbares Bauteil auf zum
Einbringen mechanischer Kräfte
in das formbare Material. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform,
weist das drehbare Bauteil eine Oberfläche mit Vorsprüngen auf
zum Eingriff in das formbare Material derart, dass bei Drehung Scherkräfte und
Mischkräfte
im formbaren Material erzeugt werden. Vorzugsweise wird gleichzeitig
ein Druck auf das formbare Material ausgeübt, welches sich dann in irgendeinem
Behälter
befinden kann, vorzugsweise in einem Behälter der oben beschriebenen
Art.
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Die
vorstehend beschriebene Vorrichtung kann auch verwendet werden zum
Formen des formbaren Materials direkt innerhalb der dentalen Kavität. Zum Beispiel
kann ein herkömmlicher
Stopfer (US-Patent 4,521,191) mit einem drehbaren Teil versehen
werden. Das drehbare Teil kann am Stopfer, wie zum Beispiel einem
Stopfer mit Handgriff, so montiert sein, dass beim Pressen gegen
das Material eine Drehbewe gung am Bauteil erzeugt wird. Die Drehbewegung
soll relativ langsam erfolgen, zum Beispiel mit Drehzahlen im Bereich
von 0,5 bis 30 Umdrehungen pro Minute.
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Vorsprünge auf
der Oberfläche
des drehbaren Bauteiles können
zum Beispiel kronen-förmig sein
oder zick-zack-förmig.
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Die
Erfindung lehrt auch einen dentalen Bohrer zum Aufbringen mechanischer
Kräfte
auf bzw. in ein formbares Material der oben beschriebenen Art, wobei
der Bohrer mit Drehzahlen im Bereich von 0,5 bis 30 Umdrehungen
pro Minute betrieben wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung weiter mit Bezug auf die Figuren beschrieben.
In den Figuren zeigt:
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1 schematisch eine Vorrichtung
zum Präparieren
eines formbaren Materials;
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2 schematisch einen Stopfer
mit einem drehbaren Teil;
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3 einen dentalen Bohrer;
und
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4 unterschiedliche Ausführungsbeispiele
von drehbaren Teilen für
einen dentalen Bohrer.
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Die
Vorrichtung weist einen Behälter 10 auf, der
im wesentlichen rohrförmig
ist. Der Behälter 10 ist mit
Rohmaterial gefüllt,
dass eine bindenden Phase aus einem oder mehreren pulverförmigen Bindemitteln
enthält,
welche die Fähigkeit
haben, nach einer Sättigung
mit einer Flüssigkeit,
die mit den Bindemitteln reagiert, ein chemisch gebundenes Keramikmaterial
zu bilden. Derartiges Rohmaterial ist mit Blick auf seine chemischen
und physikalischen Eigenschaften in der oben genannten Literatur
erläutert (WO
01/76534 und WO 01/76535) und der Inhalt dieser Dokumente wird hier
als bekannt mit eingeschlossen. Die betrifft insbesondere die Zusammensetzung der Pulvermischung
einschließlich
der Zusätze
(WO 01/76534, S. 4 bis 9) und die Suspension sowie das Verfahren
(S. 9 bis 11).
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Die
in den Figuren gezeigte Vorrichtung ist geeignet, aus dem genannten
Rohmaterial ein formbares Material zu präparieren, wobei das formbaren Material
befeuchtet ist (das Rohmaterial, so wie der Begriff hier verwendet
wird, ist noch nicht befeuchtet), sodass das formbare Material die
oben beschriebenen vorteilhaften Eigenschaften aufweist und geeignet
ist, in eine dentale Kavität
eingefüllt
zu werden. In den Figuren wird eine solche dentale Kavität durch
das Bezugszeichen 26 bezeichnet.
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Der
Behälter 10 gemäß der Figur
ist an einem Ende durch ein Bauteil 14 verschlossen, welches
im Container 10 drehbar ist. Beispielsweise kann das Bauteil 14 von
Hand über
seinen Handgriff 16 drehbar sein. Das Bauteil 14 ist
im Behälter 10 geführt, durch
ein Gewinde 15. Andererseits kann das in der Figur gezeigte
Ausführungsbeispiel
auch so gestaltet sein, dass bei Pressen des Bauteils 14 in axialer
Richtung durch den Container 10 (d.h. beim Pressen des
Bauteils 14 in der Figur von oben nach unten), automatisch
eine Drehbewegung des Bauteils 14 erzeugt wird. Beispielsweise
kann die Steigung des Gewindes so gewählt sein, dass die Drehung
des Bauteiles 14 automatisch bei Bewegung des Bauteils
in axialer Richtung erzeugt wird, d.h. in Richtung der Längsachse
sowohl des Bauteils 14 als auch des Behälters 10.
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Es
hat sich gezeigt, dass eine optimale Füllung der dentalen Kavität 26 erreicht
wird, wenn die Öffnung 24 des
Behälters 10 etwa
den gleichen Durchmesser aufweist wie das Bauteil 14, oder
etwas kleiner ist. Wie die Figur schematisch zeigt, hat das extrudierte
Material 12' eine
Abmessung, die etwa der Messung der dentalen Kavität 16 entspricht
oder etwas kleiner ist.
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In
den Container 10 wird eine Rohmaterial mit dem oben beschriebenen
pulverförmigen
Bindemittel eingefüllt.
Dieses Rohmaterial kann ein roher Pressling sein oder eine vorgepresste
Pille, die unter Wirkung des Bauteiles 14 zerpulvert wird;
oder es kann auch Rohmaterial in Pulverform in den Behälter 10 eingefüllt werden.
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Das
Rohmaterial 12 im Behälter 10 wird dann
mit einer Flüssigkeit
gesättigt,
die über Öffnungen 18 in
den Container 10 eindringt, wobei die Öffnungen 18 gleichförmig über die
Länge des
Behälters 10 verteilt
sind, sodass die Flüssigkeit
von allen Seiten in das Rohmaterial eindringt und darin eine Sättigung
des Rohmaterials mit der Flüssigkeit
bewirkt. Vorzugsweise sind ein oder mehrere Additive dem Rohmaterial
hinzugefügt
worden, welche eine Expansion des Materials kompensieren, um stabile Langzeiteigenschaften
hinsichtlich der Abmessungen des letztlich gewonnenen Produktes,
d.h. der Keramikfüllung,
zu erreichen.
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Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel,
ist der Behälter
selbst porös,
um zu ermöglichen,
dass eine Flüssigkeit,
z.B. Wasser, durch die Wand des Containers in das im Container enthaltene Material
eindringt. Eine Porösität von 20
bis 50% und eine Porengrößenverteilung
im Bereich von 1 bis 15 μm
wird verwendet. Das poröse
Material der Behälterwände kann
keramisches Material sein oder auch ein anderes poröses Material.
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Ist
das Material 12 im Behälter 10 voll
mit der Flüssigkeit
gesättigt,
wird das Bauteil 14 (in der Figur) nach unten bewegt, sodass
das befeuchtete formbare Material gleichzeitig Druck und Drehkräften ausgesetzt
ist. Die Viskosität
des formbaren Materials und die Abmessungen des Behälters 10 (der
in der Figur in vergrößertem Maßstab und
nur schematisch dargestellt ist) werden so gewählt, dass die Betätigung des
Bauteiles 14 über
den Druck hinaus auch Scherkräfte
im formbaren Material 12, wie oben beschrieben, verursacht.
Solche Scherkräfte
innerhalb des formbaren Materials werden durch Vorsprünge 20, 22 gefördert, die
im Behälter 10 gemäß der Figur
angeordnet sind. Die Vorsprünge 20, 22 erstrecken
sich in radialer Richtung. Sie bewirken, dass beim Herunterdrücken des
formbaren Materials durch die Öffnung 24 eine
Mischung im formbaren Material stattfindet, die bewirkt, dass eine
Neuordnung der internen Struktur im formbaren Material, wie oben
erläutert,
stattfindet.
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Das
drehbare Bauteil 14, das in der Figur im Zusammenwirken
mit einem Behälter 10 gezeigt
ist, kann auch ohne einen solchen Behälter verwendet werden. Beispielswei se
kann ein drehbares Bauteil ähnlich
dem Bauteil 14 gemäß der Figur
an einem dentalen Bohrer befestigt werden und der dentale Bohrer
kann dann mit relativ geringen Drehzahlen, wie oben angegeben, verwendet
werden, um Druck und Scherkräfte
wie oben erläutert
zu erzeugen. Dies kann sowohl in einem Behälter geschehen, also fern von
einer dentalen Kavität,
oder in der dentalen Kavität
selbst. Hierzu lehrt die Erfindung ein drehbares Bauteil in Verbindung
mit einem dentalen Bohrer, wobei das drehbare Bauteil so geformt
und dimensioniert ist, dass es Vorsprünge aufweist zum Eingriff mit einem
formbaren Material zum Erzeugen von Druck und Scherkräften in
diesem Material.
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Andererseits
kann das Drehteil als solches in einer Handeinrichtung eingesetzt
werden, insbesondere einem sogenannten Stopfer, der verwendet wird,
um formbares Material in eine dentale Kavität zu pressen und zur formen.
Ein solches Ausführungsbeispiel
der Erfindung beinhaltet also einen handgehaltenen Stopfer (welcher üblicherweise
auch als Pressinstrument zum Packen und Zusammenpressen von dentalem
Material bezeichnet wird), wobei der Stopfer an zumindest einem
seiner Enden, mit einem Drehkörper 14 gemäß der obigen
Beschreibung versehen ist. Der Drehkörper ist, bei einem besonderen
Ausführungsbeispiel,
an einem Ende des Stopfers so gelagert, dass er bei Erzeugung von
Druck mit relativ geringer Drehgeschwindigkeit dreht (siehe oben),
um Misch- und Scherkräfte
in dem formbaren Material zu erzeugen. Beispielsweise kann das Drehteil
an dem Stopfer so über
ein Gewinde mit der oben beschriebenen Steigung gelagert sein, sodass
ein axialer Druck eine langsame Drehbewegung des Bauteiles erzeugt.
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2 zeigt einen Stopfer 30 mit
einem Drehteil 14a zum Ausüben mechanischer Kräfte auf
und in einem formbaren Material, wie oben beschrieben. Das Drehteil 14a gemäß 2 kann zum Beispiel verwendet
werden, um direkt formbares Material in eine dentale Kavität zu stopfen.
Andererseits kann das Drehteil 14a gemäß 2 verwendet werden, um ein formbares
Material in einem Container, wie oben beschrieben, zu mischen. In 2 sind der Handgriff des
Stopfers und ein mögliches
zweites Ende des Stopfers mit zum Beispiel einer ähnlichen Dreheinrichtung
wie gezeigt, der Einfachheit halber weggelassen. Das gezeigte Ende
des Stopfers 30 ist mit einem Gewinde 32 und einem
Drehteil 14a versehen, welches ein korrespondierendes Gewinde 34 hat.
Das Bauteil 14a ist gleichzeitig in axialer Richtung bewegbar,
wie der Pfeil in 2 anzeigt
und um seine Längsachse
drehbar. Die Steigung des Gewindes 32 ist so, dass dann,
wenn das Drehteil 14a gegen zum Beispiel ein formbares
Material in einer dentalen Kavität
oder in einen Container gepresst wird, dieser Pressdruck eine Drehung
des drehbaren Bauteils bewirkt, welches sich dann, bezogen auf 2, nach oben bewegt. Übt das Drehteil 14a keinen Druck
mehr aus, bewirkt eine Feder 36, dass das Drehteil 14a wieder
in seine Ausgangsposition zurückkehrt.
Somit kann ein Zahnarzt mittels eines Stopfers gemäß 2 gleichzeitig Druck und
Scherkräfte
in einem formbaren Material aufbringen, und zwar durch einfaches
Andrücken
(in herkömmlicher Weise)
des Kopfes (also des Drehteiles 14a) des Stopfers in das
formbare Material beim Füllen
einer dentalen Kavität.
Die Oberfläche 24a des
Drehteils 14a ist mit Vorsprüngen versehen, um den Eingriff zwischen
dem Bauteil 14a und dem formbaren Material zu verbessern.
Vorzugsweise weist das Drehteil 14a, zumindest im Bereich
seiner Stirnfläche 24a, eine
Oberfläche
aus einem keramischen Material auf (bevorzugte Einzelheiten dieses
keramischen Materials sind unten beschrieben).
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3 zeigt einen dentalen Bohrer 40,
der mit einem Drehteil 42 zum Aufbringen von Kräften auf und
in ein formbares Material, wie oben beschrieben, ausgerüstet ist. 4 zeigt drei unterschiedliche Ausführungsbeispiele
solcher Drehteile, die an einem dentalen Bohrer 40 befestigbar
sind. Drehteil 42 ist mit einer keramischen Beschichtung 42a versehen.
Drehteil 44 ist an seiner Spitze mit einem massiven Körper aus
keramischen Material versehen. Das Drehteil 46 weist auch
an seiner Oberfläche
ein keramisches Material auf, hat jedoch eine von den anderen Ausführungsbeispielen
unterschiedliche Form für
besondere Anwendungen.
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Der
mit Drehteilen wie oben beschrieben versehene dentale Bohrer 40 wird
mit den oben beschriebenen Drehgeschwindigkeiten betrieben.
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Das
vorstehend beschriebene keramische Material für die Drehteile 14 bzw. 14a ist
vorzugsweise eine Metalloxidkeramik. Insbesondere haben sich die
folgenden Materi alien als höchst
geeignet erwiesen, um eine Kontamination des formbaren dentalen Materials
durch Subtanzen vom Drehteil zu vermeiden: Al2O3, Al2O3 in
Mischung mit TiO2, wobei der Gewichtsanteil
von TiO2 zwischen 3 und 40 Gew.% liegt; Cr2O3; Cr2O2 in Mischung mit TiO2,
wobei der Anteil an TiO2 zwischen 3 und
55 Gew.% liegt; und Cr2O3 in Mischung
mit TiO2 und SiO2,
wobei die letztgenannten Substanzen (TiO2 und
SiO2) in einem Bereich von 2 bis 10 Gew.%
hinzugefügt
sind.