DE2022086A1 - Verfahren zur Herstellung von dichten beruhigten Stahl-Ingots - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von dichten beruhigten Stahl-IngotsInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D27/00—Treating the metal in the mould while it is molten or ductile ; Pressure or vacuum casting
- B22D27/20—Measures not previously mentioned for influencing the grain structure or texture; Selection of compositions therefor
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Description
Akt: 47 231
Anmelder; Kobe Steel, ltd., Kobe/Japan
Verfahren zur Herstellung von dichten "beruhigten Stahl-Ingots
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren.zur Herstellung
von dichten beruhigten Stahl-Ingots (sound killed Stahl-Ingots).
Beruhigter Stahl übertrifft unberuhigten oder halb-beruhigten Stahl aufgrund des größeren Ausmaßes. von.innerer Homogenität,
die dessen Verwendung als hochwertigen/Baustahl oder als
Schmiedeeisen ermöglicht, die hohen Anforderungen gerecht werden müssen. Wenn auch beruhigter Stahl eine ausgezeichnete
Homogenität besitzt, abgesehen von dem Vorhandensein von. Verfestigungs-Schrunp£ffigs-Hohlsteilen,
die im oberen Teil des Ingot vorkommen, werden doch oft Seigerungs-Pehler im Ingot
festgestellt, die vom Verfestigungs-Seigerungs-Phänomen Vierrühren.
Beispielsweise können negative Seigerungsbereiche (negative Segregation Sektionen) in der Mitte des unteren Teiles
des Ingot vorkommen« Umgekehrt V-förmige Seigerungszonen (Inverted V-förmige Segregation Zonen) können in der Nähe dos
mittleren Teiles der oberen Halfte des Ingot vorkommen. V-förmige
Seigerungszonen können im mittleren Teil des Ingot enbotehen.
Einschlüsse vom Oxid-Typ von verhältnismäßig großem Ausmaß werden oft in den negativen Seigorungsberelchen ge.turi-
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den, und es sind diese Einschlüsse, die die häufige Ursache
für mangelhaften Stahl sind. Einschlüsse vom Sulfid-Typ von verhältnismäßig großem Ausmaß werden häufig in den umgekehrt
V-förmigen Seigerungszonen gefunden. Diese haben die Wirkung,
daß sie die Bearbeitbarkeit und die Zähigkeit des Stahls nachteilig
beeinflussen. ■·.-·...
In letzter Zeit ist das Bedürfnis nach Baustählen großer Aus- .
maße von hoher Qualität beträchtlich gestiegen. Dieses erhöhte Bedürfnis hat das Seigerungsproblem bemerkenswert verstärkt,
da große Ausmaße längere Verfestigungs-Perioden erforderlich machen, und das Ausmaß der Seigerung und das Ausmaß der Fehler
um so größer sind, je langer die Verfestigungs-Perioden dauern.
Es sind verschiedene Versuche gemacht worden, um das Verfestigungs-Seigerungs-Phänomen
auf ein Minimum herabzudrücken'. Es ist in diesem Sinne beispielsweise vorgeschlagen worden die
Verfestigung dadurch zu beschleunigen, daß der auf den geschmolzenen
Stahl einwirkende Druck während der Verfestigung erhöht wird, so daß die anfängliche Verfestigung bei höheren
Temperaturen erfolgt. Wärme wird schnell abgeleitet, um die Struktur im Stahl-Ingot zu homogenisieren und die Seigerung
zu vermindern. Ein weiteres gemäß dem Stand der Technik bekanntes Verfahren ist das Homogengießen (HOC Methode) sowie
das Ultraschallgießen, wobei das Ingot reduziert und die Struktur homogenisiert werden. Weiterhin bekannt ist das Überschallgießen,
wobei die Kristallkörnchen im Ingot pulverisiert werden,
die Härte der inneren Struktur erhöht wird und die Hohlstellen vermindert werden. Ein weiteres bekanntes Verfahren ist
die Scraper Methode, bei der nach dem Gießen des geschmolzenen Stahls dieser verfestigt wird, während er gerührt wird, so
daß die Grenzfläche zwischen dem Dendrit-Bereich und dem
Bereich der freien Kristalle gebildet werden kann ohne Neubildung einer V-Porm oderumgekehrtenv-Form. Gemäß der zuletzt
genannten Methode kann ein Stahl-Ingot mit feiner innerer Struktur erhalten werden, die Ausseigerung von Phosphor, Schwe-
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fei, Sauerstoff usw. ist vermindert, und die mechanischen
Eigenschaften des mittleren Teils des Stahl-Ingot sind verbessert. Ein weiteres Verfahren ist das elektromagnetische
Rühren, wobei das Stahl-Ingot in einem rotierenden magnetischen PeId verfestigt und die umgekehrt V-förmige Seigerung durch den
Auftrieb im zentrifugalen Feld in das Zentrum entfernt wird. Die Kristalle werden dann pulverisiert. Ein anderes Verfahren
ist die Drehgußmethode .(Rotary Casting Methode), gemäß der
das Wachstum des Säulenstrukturbereiches unterdrückt und dasjenige der lesseral-System-Zone beschleunigt wird, um ein
homogenes Ingot zu erhalten. Weiterhin bekannt ist das Vakuumgießen,
wobei das Gießen unter Vakuum durchgeführt wird, um die Gase im geschmolzenen Stahl zu vermindern und dadurch das
Ausmaß von Gußblasen, die im Stahl-Ingot wachsen, zu vermindern.
Alle diese Verfahren zur Herstellung von Ingots aus beruhigtem Stahl mit gleichmäßiger Qualität sind im Prinzip einfache
Variationen von einer oder mehreren der folgenden Verfahrenstechniken:
und
• 3-
• 3-
Kontrolle des makroskopischen. Massenübergangs im geschmolzenen
Stahl während der Verfestigung, um die Struktur des Ingot zu homogenisieren und zu verdichten;
Beschleunigung der Verfestigung, um die Verfestigungs-Seigerung zu vermindern und die Struktur zu verdichten;
Verminderung der absoluten Menge H und O, die oft die
Ursache der Verfestigungs-Fehler sind, wenn das Ausmaß der Seigerung groß ist.
Das in großtechnischem Maßstab erfolgreichste Verfahren war jedoch
bisher die Vakuumgießmethode, welche das Prinzip gemäß
Ziffer 3 der Verminderung der Menge an H und 0 ausnützt. Alle anderen Methoden verursachen bei den vorhandenen Fabrikanlagen
Schwierigkeiten und werden demgemäß nur für spezielle Zwecke angewandt. - ' .
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Der vorliegenden Erfindung liegt demgemäß die Aufgabenstellung
zugrunde beruhigten Stahl von hoher Qualität in großen Mengen herzustellen. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabenstellung
zugrunde beruhigten Stahl von hoher Qualität herzustellefti
der eine verminderte Menge an Seigerungs-Bereichen aufweist und wobei die Menge· an negativen Seigerungsbereichen im
beruhigten Stahl herabgesetzt ist. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabenstellung zugrunde die Menge an umgekehrt
V-förmigen Seigerungs-Zonen in den beruhigten Stahl-Ingots zu vermindern.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die vorstehend genannten Aufgabenstellungen weitgehend dadurch gelöst werden
können, daß ein Rührmittel während des Verfestigungsverfahrens zum geschmolzenen Stahl gegeben wird. Gegenstand der
vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Verfahren zur Herstellung von dichten beruhigten Stahl-Ingots, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Rührmittel zum geschmolzenen Stahl während des Erstarrungspro-zesses des beruhigten Stahl-Ingot
in einem Zeitraun zwischen der Periode,1 in der die negativen
Seigerungsbereiche (negative Segregation Sektion) und die umgekehrt V-förmigen Seigerungszonen (inverted V-förmige
Segregation Zonen) gebildet werden, und der Periode, in der die V-förmige Seigerungszone (V-förmige Segregation Zone) gebildet
wird, zugefügt wird, wobei das Rührmittel eine Siedetemperatur zwischen 45O0C und .1.50O0O aufweist, so daß es dann,
wenn es in den geschmolzenen Stahl eingeführt wird, unter den Verfahrensbedingungen verdampft, wodurch sich Dämpfe bilden,
die den geschmolzenen Stahl rühren und dadurch das Ausmaß der negativen und umgekehrt V-förmigen Seigerungszonen im Stahl-Ingot
vermindern.
Geeignete Rührmittel sind beispielsweise Legierungen, Verbindungen
und Gemische von Elementen der Gruppen I-a oder II-a des periodischen Systems der Elemente oder Zink oder die Halogenide
von Elementen der Gruppen I-b, III-b, IV-a, IV-b, VI-a,
VII-a oder VIII des periodischen Systems der Elemente. ^
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Die gemäß der Erfindung verwendeten Rührmittel müssen die folgenden
Eigenschaften aufweisen}
1. Die Siedetemperatur muß zwischen 45O0G und 1.50O0C lie- '■
gen. Wenn die Siedetemperatur unter 45O0G liegt, ist die
Rührwirkung zu lebhaft. Dies ist bei der praktischen An- " wendung gefährlich. Wenn die Siedetemperatur über etwa
1.5000O liegt, ist die Rührwirkung zu schwach.
Rührwirkung zu lebhaft. Dies ist bei der praktischen An- " wendung gefährlich. Wenn die Siedetemperatur über etwa
1.5000O liegt, ist die Rührwirkung zu schwach.
2. Das Rührmittel darf nicht nachteilige Auswirkungen auf die
Eigenschaften des Stahls haben.
3· Das Rührmittel muß leicht handhabbar sein und leiciit gelagert
werden können.
Wie bereits ausgeführt kann das Rührmittel eine Legierung, eine Verbindung oder ein Gemisch der Elemente Li, Ha, K, Rb, Co, Be,
Mg, Ca, Sr, Ba, Zn sein.
Die für den geschmolzenen Stahl als Rührmittel verwendeten
Legierungen können in zwei Gruppen eingeteilt werden. Eine
Gruppe umfaßt die Legierungen zwischen den oben erwähnten EIe-.
Legierungen können in zwei Gruppen eingeteilt werden. Eine
Gruppe umfaßt die Legierungen zwischen den oben erwähnten EIe-.
menten. Die andere Gruppe umfaßt die Legierungen, die andere
/enthalten
Elemente/wie Cu, Al, Si, Ti, Zr, Ub, Ta, Mn, Pe und Ni. Zur
Elemente/wie Cu, Al, Si, Ti, Zr, Ub, Ta, Mn, Pe und Ni. Zur
ersten Gruppe von Legierungen gehören beispielsweise die folgenden
Legierungen oder Gemische davon?
Ca-Zn, Ca-Mg, Ca-Li, Ca-Na, Li-Mg,
Mg-Na, Mg-Zn, K-Zr, Na-Zn, Li-Zn,.
K-Na, Li-Na, K-Mg, Ca-Mg-Zn,K-Mg-Na
Zur zweiten Gruppe gehören beispielsweise!
Ca-S, Ca-Ni,
C-Mg, Mg-Pb,
Mg-S, . Mg-Zr,
Al-Zn, Cu-Zn,
B-Zn, La-Zn,
Cr-Zn, C-Zn,
Na-Si, Pe-K,
K, Al-Cu-Mg,
-6-
Al-Ca, | Ca-Cu, | Ca-Si, |
Al-Mg, | Cu-Mg, | Ni-Mg, |
Mg-Mn, | Mg-Ti, | Mg-Si, |
La-Mg, | Ce-Mg, | Cr-Mg, |
Pe-Zn, | Si-Zn, | Mo-Zn, |
Mn-Zn, | Ni-Zn, | Pb-Zn, |
Ti-Zn, | Al-Li, | Al-Na, |
Cu-K, | Gu-Na, | Cr-Na, |
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ΤΤΓΖζΤΓοο
Al-Mg-Si, K-Si-Mg, Al-Mg-Zn, Pe-Si-Mg, Mg-Si-Ca, K-Si-Na, Mg-Si-Ni1Mg-Si-Cu, Al-Cu-Zn, Mg-Ni-Ca,
Cu-Ni-Zn, Mg-Si-Ca-Pe, Mg-Si-Ni-Pe.
Zu den Verbindungen, die als Rührmittel für den geschmolzenen
Stahl verwendet werden, gehören beispielsweise anaganische Halogenide, Hydroxide, Carbonate, Bicarbonate und Oxide der
Gruppe I-a und Halogenide der Gruppen I-b, II-a, Il-b, III-b,
IV-a, IV-b, VI-a, VII-a und VIII.
Halogenide: "
KCl, CsCl, NaCl, LiCl, KI, CsI, NaI, CsBr, NaNr, LiBr, KP, CsP, CuCl, CuBr9 CuBr2, BaCl2," MgCl2, CaBr2, MgBr2,
CaI2, BeI2, ZnCl2, ZnP2, AlP3, LaCl3, CrCl3, CrCl2,
CrP2, PbCl2, PbBr2, PbP2, PbI2, MoCl3, MoCl4, MoQl5,
2,
MnCl2, CoCl2, PeCl2, NiCl2, PeBr
Hydroxide:
KOH, NaOH.
Carbonate:
Cs2CO3, K2CO3, Na2CO3, Li2CO3
Bicarbonate:
KHCO3, NaHCO3 ■
Oxideχ
Na2O, KgO.
Ohne daß die Lehre der vorliegenden Erfindung auf eine bestimmte Theorie zurückgeführt wird, wird angenommen, daß die
umgekehrtv-förmige Seigerung und die negative Seigerung, die · oft die Fehlstellen im'Stahl-Ingot hervorrufen, während des
Verfestigungs-Prozesses gebildet werden. In der zeitlichen Mitte des Verfestigungsprozesses wird die Verfestigungsgeschwindigkeit
sehr klein, in diesem Zeitpunkt ist die Seigerungs Reaktion an der verfestigten Oberfläche nahe dem Gleichgewicht,
—7—
09846/1334
2022Q86
so daß geschmolzene Elemente schnell im geschmolzenen Stahl
abgeschieden werden. Dementsprechend werden in diesem Zeitpunkt
des Verfestigungsprozesses lerrokristalle von verhältnismäßig
großer Reinheit in einer Verfestigungs-Übergangsschicht gebildet
. Kohlenstoff, Phosphor, Schwefel und ähnliche Substanzen
scheiden sich aus dem übrigen geschmolzenen Stahl ab und verursachen eine lokale Erhöhung der Konzentration dieser Elemente. Ferrokristalle von verhältnismäßig hoher Reinheit haben
ein hohes spezifisches Gewicht. Sie sinken deshalb herab, während geschmolzener Stahl, der einen verhältnismäßig hohen
Gehalt an Kohlenstoff, Phosphor, Schwefel usw. aufweist, ange-■·
sammelt wird und dazu neigt aufgrund des Unterschiedes im ·
spezifischen Gewicht nach oben zu fließen. In der Mitte der
Verfestigung tritt das Sedimentationsphänomen von Ferrokristallen und das Auftriebsphänomen von geschmolzenem Stahl,
der reich an Verunreinigungen ist, auf. Der Sauerstoff im geschmolzenen
Stahl neigt in diesem Stadium in großem Ausmaß zur Bildung von Oxiden, die nicht so frei wie Kohlenstoff und
Schwefel beweglich sind. Die Oxide begleiten deshalb die nach
unten sinkenden Ferrokristalle. In der unteren Hälfte des
Stahl-Ingot, die dem negativen Seigerungsbereich entspricht,
wird die Verfestigungsgeschwindigkeit vom Boden aus vermindert und die Verfestigung stagniert augenscheinlich. Perrokristalle
von hoher Reinheit und die Oxide sinken vom oberen Teil herab und sammeln sich in diesem Bereich an. Die Oxide
wachsen in diesem Bereich durch Ansammlung, und ein Teil der
Oxide wird dazu neigen nach oben zu schwimmen. In der oberen Hälfte des Stahl-Ingot bewegt sich geschmolzener Stahl von
verhältnismäßig niedrigem spezifischen Gewicht, der reich an .*'
leichten Elementen ist, gebildet in der Erstarrungs-Übergangsschicht, mit der Ansammlung in die Zone der geringeren Erstarrungsgeschwindigkeit,
dabei durch die Dendrite hindurchfließend. Wenn die Zone einer ausreichend geringen Erstarrungs-.
geschwindigkeit erreicht wird, steigt der geschmolzene Stahl von niedrigem spezifischen Gewicht im wesentlichen längs der
Erstarrungslinie an, wobei er teilweise von den Kristallen auf ν·'· ' - - : '■ : ;;-: ' -B-
009848/1334 ,
■ ZIJZZÜÖO
■ - θ -
gehalten wird, die die umgekehrt. V-förmige Seigerungslinie
bilden. Mit weiterem Fortschreiten der Erstarrung sinkt die Temperatur des geschmolzenen Stahl weiter ab, die Viskosität
steigt, und der prozentuale Anteil der festen Phase erhöht sich. Während dieser Periode hört der makroskopische Massenübergang
im verbleibenden geschmolzenen Stahl fast völlig auf. Während dieser Periode der fortgeschrittenen Erstarrung wird
die V-fÖrmige Seigerungslinie, die im wesentlichen der Form der Verfestigungslinie entspricht, gebildet.
TJm die Seigerungsbereiche wie den negativen Seigerungsbereich
und die umgekehrt V-förmige Seigerungsζone zu vermindern,
kann, wie gefunden wurde, die Homogenisierung dadurch erzielt werden, daß der verbleibende geschmolzene Stahl gerührt wird,
und zwar nach der mittleren Stufe der Erstarrung, wenn die Seigerungs-Bezirke gebildet werden.
Dies kann dadurch erzielt werden, daß ein Rührmittel mit verhältnismäßig
hohem Dampfdruck im Ersatarrungstemperaturbereich verwendet wird. In der Praxis wird so verfahren, daß ein geeignetes
Rührmittel in Form eines Elementes, einer Legierung, einer Verbindung oder einem Gemisch dieser Arten zum geschmolzenen
Stahl gegeben wird, so daß das Verdampfen des Rührmittels den geschmolzenen Stahl rührt und homogenisiert.
Obwohl als Rührmittel irgendeine Substanz verwendet werden kann, welche die oben genannten Elemente enthält, sind für die'
praktische Anwendung besonders bevorzugt eine Mg-Legierung enthaltend weniger als 50^ Mg, Ca und dessen Legierungen. Das
Rührmittel kann leicht und wirksam zum geschmolzenen Stahl dadurch gegeben werden, daß an einen Eisenstab eine geeignete
Kapsel, die das Rührmittel enthält, befestigt wird, und dieser dann in die vorherbestimmte liefe der Form eingeführt wird. Die
zugefügte Menge .hängt ab von der Größe des Stahl-Ingot. Jedoch
ist die Verwendung von Mengen über etwa 1 $ unter Umständen dazu geeignet den geschmolzenen Stahl gefährlich zu
zerstäuben. Eine Menge von weniger als etwa 0.001 °/o hat. in
00-9 846/1334
bad
der Regel nicht einen ausreichenden gewiinachten Effekt. Die
"bevorzugte Menge ist derart, daß "bei Zugabe des Rührmittels
die Oberfläche des geschmolzenen Stahls am Einfüirbereich leicht
bewegt wird. Ausgezeichnete. Ergebnisse sind mit einer Menge im Bereich von etwa 0.0005$ bis 0.02$ erhältlich.
Das in dengeschmolzenen Stahl eingeführte metallische Element
verdampft schnell, und die gebildeten Dämpfe rühren und homogenisieren den geschmolzenen Stahl, vermindern die Seigerung
und verdichten die Gußstruktur. Es wird außerdem die Wirkung einer Beschleunigung der Erstarrung erzielt, und zwar durch
Abführung von Verdampfungswärme aus dem geschmolzenen Stahl, wenn das Metall verdampft wird. Weiterhin wird die Wirkung erzielt,
das3 feine desoxydierte Produkte durch das Verdampfen des Metalles im Stahl-Ingot fein verteilt werden, wodurch zahlreiche
Erstarrungskeime gebildet werden, was zur Bildung einer feineren Gußstruktur führt. Es ist deshalb ersichtlich, daß das
Verfahren gemäß der Erfindung viele wünschenswerte Vorteile beinhaltet. '
Zur Erzielung optimaler Ergebnisse sollte das Rührmittel für den geschmolzenen Stahl zwischen dem Zeitpunkt kurz bevor der
vollständigen Bildung der Säulenstruktur des Stahl-Ingot und dem Zeitpunkt der Beendigung der Bildung der V-förmigen
Seigerungszone zugefügt werden.
Wenn das Rührmittel zu bald nach dem Gießen zugefügt wird, ist "
die Fließfähigkeit des geschmolzenen Stahls zu groß, und die Seigerung ist noch ziemlich gering, so daß die gewünschten
Wirkungen nicht erzielt werden. Darüberhinaus kann bei zu baldiger
Zugabe die. ziemlich dünne anfängliche Haut an der Oberfläche des Stahl-Ingot Mcht durchbrochen werden, wodurch der
{geschmolzene Stahl durchtritt und eine Doppelschicht bildet.
Wenn auf der anderen Seite das Rührmittel "zu kurz vor der Beendigung der Erstarrung zugefügt wird, hat dies sehr unerwünschte
Wirkungen. Dadurch können sogar noch größere Erstarrungs-Schwindungs-Hohlräume
gebildet werden, und die 1()
00984 67 1334 BAD Ommk^O QrS
- ίο -
Seigerung und das Durchsetzen mit Schlacken kann tatsächlich
zunehmen.
Die Menge an Rührmittel für den geschmolzenen Stahl und die
Zahl der" zugegebenen Dosen hängt ab von der Art des verwendeten Rührmittels, dessen Zusammensetzung, der chemischen Zusammensetzung
des Stahls, der Größe des Stahl-Ingot, der Erstarrungszeit
usw.. Im allgemeinen sind "bei der üblichen Ingot-Herstellung
1-5 Dosen für diesen Zweck ausreichend.
Die Figuren 1, 2 und 3 sind Makrofotografien, um die geätzten
Gefüge der Stahl-Ingots zu vergleichen. In jeder Figur zeigt
(a) einen Vergleichsversuch und (b) ein Beispiel gemäß der Erfindung.
Nachfolgend wird die.Erfindung anhand von Beispielen weiter
erläutert. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Beispiele nicht die Erfindung darauf beschränken sollen.
S35O Stahl (C: 0.37$, Si: 0.32$, Mn: 0.65$, S: 0.018$,
P: 0.013$, 0: 0.0071$), der in einem basischen Hochfrequenzofen
geschmolzen worden war, wurde von oben in 100 kg Sandformen gegossen, die. mit einem exothermen Wärmekonservierer "._
ausgekleidet sind. Die Gießtemperatur betrug 1569°C, und die :
Gießgeschwindigkeit war 1 t pro 3·0 Min. Nach Beendigung des Gusses wurde der exotherme Wärmekonservierer in den Einfüllkopf
mit einer Geschwindigkeit von 5 kg/t gegeben. Eines
der gegossenen Ingots wurde als Vergleichsversuch ohne weiteres
erstarren gelassen. Zum anderen Ingot wurde eine Fe-Si-Mglegierung
enthaltend 20$ Mg gegeben, die eine Kapsei gefüllt war. Der Ingot wurde dreimal so behandelt, und zwar 9 Min.,
14 Min. und 19 Min. nach dem Guß. Dielzugefügte Menge betrug jedes/mal 200 g/t. Die Kapsel wurde durch eine Führung· in das
Zentrum der Form eingeführt. Wenn Sandformen zum Gu3 verwendet
wurden j wurden die negativen Seigerung3bereiche und die
-11-
Q09846/1334
BAD
- 11 ■-■■■. "■■. ■ , .■■
umgekehrten. V*-förmigenSeigerungszonen im Stahl-Ingot im Zeitraum innerhalb etwa 5 Min. Ms etwa 23 Min. nach dem Guß gebildet. Der Zeitpunkt der Zugabe der Legierung wurde deshalb
vor "bestimmt, um den Zeitpunkt zu treffen, an dem diese .
Seigerungszonen gebildet werden·
Die makroskopischen Ätzstrukturen von Längsschnitten dieser- .
Stahl-Ingots sind in Pig. 1 dargestellt. Dabei zeigt (a) eine.
Makrofotografie des Itzgefüges des ohne Zusatz erstarrten
Stahl-Ingot. Die verästelte Dendrit-Zone wird um die Peripherie des Stahl-Ingot beobachtet, radin dieser Zone sind
mehrere Streifen von umgekehrten V-förmigen Seigerungs-Linien
zu beobachten. Auf der anderen Seite zeigt (b) die Makrofotegrafie
des Ätzgefüges des Stahl-Ingot, zu dem die Pe-Si-Mg-Legierung
während des Erstarrungsprozesses zugegeben worden war. Im wesentlichen die gesamte Oberfläche mit Ausnahme des
oberen Flächeabereiehea besteht aus feinem Tesseral-System. Die
umgekehrte V-förmige Seigerungslinie ist nicht festzustellen.
Das G-ußgefüge ist sehr dicht und homogen. ·
Die Seigerung der verschiedenen Elemente in den beiden Stähl-Ingots
wird in der nachfolgenden Tabelle 1 vergleichsweise gegenübergestellt. ·
Tabelle 1 ' .
Vergleich der prozentualen Seigerung* in 100 kg Stahl-Ingots
Kontroll-Stahl-Ingot 12.5 15·2
Stahl-Ingot gemäß der Erfindung 5.5 5.0
13.9 20.2
4.3
9.1
^Prozentuale Seigerung = Maximaler analytischer Wert
(Durchschnitt) im Stahl Ingot
Durchschnittswert
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß bei Anwendung des Verfahrens
gemäß der Erfindung Stahl-X ^vt's rni't einem geringeren
■ *» ■ ■■ ■ ■ — Ι Ρ—
009E ^5/1334
'-■■'.■■■-.. BAD
Ausmaß an Ausseigerung von Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Sauerstoff usw. erhalten werden können.
S400 Stahl (C: 0.39$, Si: 0.27$, Mn: 0.71$, S: 0,023$, P: 0.019$,
0: 0.0065$), der in einem basischen Hochfrequenzofen geschmolzen worden war, wurde von oben in 100 kg Sandformen gegossen.
Die Gießtemperatur betrug 15550O, und die Gießgeschwindigkeit
betrug 1 t/3 Min. 20 Sek. ,Nach Beendigung des Gusses wurde der exotherme Wärmekonservierer mit einer Geschwindigkeit
von 5 kg/t in den Einfüllkopf gegeben. Einer der gegossenen Stah-Ingots wurde, so wie er war, als Kontrollver- :
such erstarren gelassen. Zum anderen Stahl-Ingot wurde eine
Al-Zn-Legierung enthaltend 20$ Zn, eingefüllt in eine Kapsel,
zugegeben, und zwar in zwei Dosen 5 Min. und 10 Min. nach dem Guß in Mengen von 200 g/t bzw. 150 g/t. Die legierung wurde
in Form einer Kapsel eingeführt, die an das Ende eines Eisenstabes befestigt war, und sie wurde in den geschmolzenen Stahl
durch eine Führung in das Zentrum der Form eingeführt. Die Bildung des negativen Seigerungsbereiches und der umgekehrten
V-förmigen Seigerungszone in Stahl-Ingot fand in der Zeit zwischen etwa 3 Min. und etwa 10 Min. nach dem Guß.statt, so
daß die Zeitpunkte, an denen die Legerung zum geschmolzenen Stahl gegeben wurde, die vorbestimmten Zeitpunkte sind, die
der Zeit entsprechen, zu der die Seigerungszonen gebildet wurden.
Die makroskopischen Ätzgefüge der Längsschnitte der beiden
Stahl-Ingots, die erhalten wurden, sind in Fig. 2 wiedergegeben.
Darin zeigt (a) den Stahl-Ingot, der ohne Zugabe einer Legierung erstarrte. In diesem Ingot sind die umgekehrten
V-förmigen Seigerungslinien, wenn auch schwach, in den verästelten Dendrit-Bereionen zu beobachten, und die V-förmigen
Seigerungslinien werden im zentralen Bereich beobachtet. Im Zentrum der unteren Hälfte des Stahl-Ingot liegt ein Tesseral-System,
die negative Ausseigerung von Kohlenstoff, Schwefel,
11^
0098 4 6/1334 BAD
Phosphor usw. und die positive Ausseigerung von Sauerstoff
zeigend vor. (b) zeigt das makroskopische Ätz ge füge des Stahl-Ingot,
zu demdie Al-Zn-Legierung während des Erstarrungsprozessea
gegeben worden war. Bei diesem Ingot iat featzustellen»
daß im wesentlichen.die gesamte fläche des Stahl-Ingot
mit Ausnahme des peripheren Bereiches aus feinem
Tesseral-System beateht. Weder die umgekehrten V-förmigen
Seigerungslinien noch die V-förmigen Seigerungslinien sind zu beobachten. Das Gußgefüge ist bemerkenswert dicht und homogen.
Die prozentualen Auaaeigerungen der verschiedenen Elemente
in den beiden Stahl-Ingots sind in der nachfolgenden TabelLe
miteinander verglichen.
j [Tabelle 2
• Vergleich der prozentualen Seigerung*
in 100 kg Stahl-Ingota (<fo)
O 3 P 0
Kontroll-Stahl-Ingpt - 11.1 20.8 14.3' 17.5
Stahl-Ingot gemäß der Er- '
findung . 2.5 7.5 10.6 8.2
^Prozentuale Seigerung = Maximaler analytischer Wert
(Durchschnitt) im Stahl Ingot . ' Durchschnittswert ■
Der gemäß der Erfindung hergestellte Stahl-Ingot zeigt geringere prozentuale Ausseigerung an Kohlenstoff, Schwefel,
Phosphor und Sauerstoff als der Stahl-Ingot gemäß dem Stand der Technik. .
C300 Stabil (Cj 0.29^, Si: O.27f, Mn: 0.68$, S: 0.016^, .';
P: 0.012?δ, 0: 0.0057$), der in einem basischen Hochfrequenz- '
ofen geschmolzen worden war, wurde von oben in 1 t/Sandformen
gegossen. Die G-ießtemperatur betrug 15100O ,und die Gießgeschwindigkeit betrug 1 t/1 Min. 50 Seit* Hach dem Guß wurden
5 kg exothermer Wärmekonservierer zum Einfüllkopf gegeben.
— — UU y ö 4b/ Τ-3-.3Λ- ~~ ·
BAD
Der Gußstahl hatte eine runde Form mit einem durchschnittlichen
Durchmesser von 45 cm und einer Länge von 95 cm. Der Einfüllkopf (feeder head) wog etwa 1.2 t. Die "beiden Stahl-Ingots
wurden unter den gleichen-Bedingungen gegossen. Einer
der Ingots wurde zur Herstellung eines Kontrollatahl-Ingot
für sich erstarren gelassen. Zum anderen Ingot wurde metallisches Ca in Form einer Kapsel gegeben, die an das Ende
eines Eisenstabes befestigt war. Die Kapsel wurde in eine Tiefe von 10 cm oberhalb der oberen Erstarrungsoberfläche in die Form
eingeführt. Der Ingot wurde dreimal während des Erstarrungsprozesses behandelt. Die. Dosen betrugen jeweils 200 g, 150 g
bzw. 100 g und wurden 15 Min., 26 Min. bzw. 38 Min. nach dem · Guß zugegeben. Der negative S.eigerungsbereich und die umgekehrte
V-förmige Seigerungszone wurden im Stahl-Ingot in der
Zeit zwischen etwa 10 Min. und etwa 90 Min. nach dem Guß gebildet.
Dementsprechend wurde das Ca während der ersten Hälfte der Periode zugefügt, in der diese Seigerungszonen gebildet
wurden.
In der Makrofotogräfie des Ätzgefüges des Stahl-Ingot, das ohne
Metallzugabe erstarrte, sind die umgekehrten V-förmigen Seigerungslinien, die V-förmigen Seigerungslinien und die
negativen Seigerungsbereiche zu erkennen. Es wurde beobachtet, daß im negativen Saigerungebereich Silicateilchen mit einer
maximalen Größe von etwa 350 ^u vorliegen. Auf der anderen
Seite sind im Stahl-Ingot, zu dem Ca gegeben worden war, die umgekehrten V-förmigen Seigerungslinien auf ein Minimum reduziert,
die V-förmigen Seigerungslinien sind verschwunden und die in der Position entsprechend dem negativen Seigerungsbereich
vorliegenden Oxide sind in äußerst feinverteilter Form dispergiert. Die maximale Größe davon liegt bei etwa
50 ju.
Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß der gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellte Stahl-Ingot ein geringeres Ausmaß an Seigerung der verschiedenen Elemente zeigt als der Stali-Ingot
gemäß der Erfindung.
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BAD ORfGfNAl.
Vergleich, der prozentualen Seigerung* in 1 t Statil-Ingots .
■ O ■
Kontroll-Stahl-Ingot 76.2 93*8 81.0 69.2
Stahl-Ingot gemäß der Erfindung 29.1 13·5 26.3 27.1
*Prozentuale Seigerung:= Maximaler analytischer Wert
, :(Dürcnschnitt) im Stahl Ingot
• Durchschnittswert
S400 Stahl (C: 0*44$, Si: 0.26$, Mn: 0.67$, P: 0.009$,.
S: 0.019$, -0: . 0v0028$)y. der in einem "basischen Martinofen geschmolzen
worden war, wurde steigend in 4-Tonnen~Metallformen
gegossen. Einer der Stanl-Ingots auf der gleichen Richtplatte
wurde als solcher als Koiitrollversuch erstarren gelassen*
Der andere Stahl-Ingot wurde gemäß dem Verfahren der Erfindung
behandelt. Eine Te-Si-Mg-Legierung enthaltend 30$ Mg wurde in'
eine Kapsel gegeben und an einen Eisenstab befestigt, der durch eine Führung in das Zentrum der Form eingeführt wurde.
Die Dosen betrugen 250g» 200 g bzw. 150 g und wurden 15 Min.,
25 Min. bzw. 35 Min. nach, dem Guß zugegeben. Die Legierung
wurde in eine Tiefe von 15 cm über der Erstarrungsoberfläche im Zeitpunkt der Zugabe eingeführt.
Die Makrofotografien der Ätzgefüge der beiden Stahl-Ingots
sind in Fig. 3 gegenübergestellt. Darin zeigt (a) den Kontrollstahl-Ingot
und (b) den Stahl-Ingot, der gemäß der Erfindung hergestellt worden war. In (a) sind die umgekehrten
V-förmigen Seigerungslinien und dieV-förmigen Seigerungslinien
eindeutig zu erkennen« Dagegen sind im Stahl-Ingot gemäß der Erfindung (b) die umgekehrten V-förmigen Seigerungs
linien auf ein Minimum herabgesetzt „nd die V-förmigen
0 0 9 8 4 G /1 3 3 4 ■"■/
Seigerungslinien sind vollständig verschwunden. Die Dichte des Gußgefüges des Stahl-Ingots ist über den gesamten Bereich
des Ingot erhöht. Die prozentualen Ausseigerungen der verschiedenen
Elemente in den "beiden Stahl-Ingots sind in der Tabelle 4 miteinander verglichen. Daraus ist ersichtlich, daß
bei dem Stahl-Ingot gemäß der Erfindung die prozentualen Ausseigerungen
an Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor und Sauerstoff geringer sind im Vergleich zu dem Stahl-Ingot gemäß der Erfindung.
Dies gilt insbesondere für die Ausseigerung an Sauerstoff.
S4OC Stahl (C: 0.38$, si: 0.32$, Mn: 0.65$, S: 0.014$, P: 0.011$
0: 0.0042$), der in einem basischen Elektroofen geschmolzen worden war, wurde in 3 Tonnen-Formen steigend gegossen. Die
Gießtemperatur betrug 155O0C, und die Gießzeit betrug 4 Min.
30 Sek* Es wurden auf jeder Richtplatte 4 Ingots hergestellt. Einer der Ingots wurde ohne irgendwelche Zugabe als Kontrollprobe
erstarren gelassen. Die anderen sieben Stahl-Ingots wurden gemäß dem Verfahren der Erfindung behandelt, in dem nach
Beendigung des Gusses NaGl, ZnCl2, MgCl2, KF, Al-Ca Legierung
mit 50$ Ca, Fe-Si-Mg-Legierung mit 30$ Mg bzw. ein Gemisch aus einer Cu-Zn-Legierung mit 70$ Zn bzw. FaCl, eingefüllt in
Kapseln, in jeweils drei Dosen 15 Min., 25 Min. und 36 Min.
nach dem Guß in die Formen eingeführt wurden. Diese Stahl-Ingots wurden zu Vorwalzblöcken von 200 mm Durchmesser ausgewalzt.
An Stellen entsprechend dem Kopf, dem Zentrum und dem Boden der Stahl-Ingots wurden Schnittproben entnommen. Die
Makröfotografien der Ä'tzgefüge der jeweiligen Schnittproben
und die Ausseigerungen der Komponenten wurden untersucht. Die Mengen der Zusatzstoffe und die Ergebnisse des Versuches sind
in Tabelle 5 zusammengestellt. Daraus ist ersichtlich, daß durcn Zugabe der Rührmittel zu den Formen das Ausmaß der Seigerung
der Stahl-Ingots verbessert werden kann.
Aus den Beispielen ist ersichtlich, daß bei Anwendung des Vers_ . ■ -17-
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fahrens gemäß der Erfindung die umgekehrte V-förmige Seigerungs
zone und die V-förmige Seigerungsζone vermindert oder völlig
entfernt werden, und daß große Einschlüsse vom Oxid-Typ, die
im negativen Seigerungs"bereich vorkommen, in eine feinere
form üb er geführt werden» la können "bemerkenswert dichte und
homogenere Gußgefüge erhalten werden* Außerdem ist die Ausseigerung
der enthaltenen Elemente vermindert, und die Ausseigerungsfcedingungen
für Sauerstoff sind bemerkensWert ver- ;
iDessertt
Hach Kenntnis der Beschreibung kann, der Fachmann auf diesem
GeMet Änderungen und Modifikationen des Verfahrens gemäß
der Erfindung durchführen,, ohne vom Erfindungsgedanken und
dem Schutzumfang der Erfindung abzuweichen·
~2
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Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von dichten "beruhigten Stahl-Ingots,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Hührmittel zum geschmolzenen ^tahl während des .
Erstarrungspröz'esses des beruhigten Stahl-Ingot in einem
Zeitraum zwischender Periode, in der die negativen Seigerungsbereiche (negative Segregation Sektion) und die
umgekehrt V-förmigen Seigerungszonen (inverted V-förmige
Segregation Zonen) gebildet werden, und der Periode, in der· die V-förmige Seigerungszone (V-förmige Segregation Zone) -gebildet
wird, zugefügt wird, wobei das Rührmittel eine Siedetemperatur zwischen 4500C und 150O0C aufweist, so daß es
dann, wenn es in den geschmolzenen Stahl eingeführt wird, unter den Verfahrens bedingungen verdagsft, wodurch sich Dämpfe
bilden, die den geschmolzenen· Stahl rühren und dadurch das . Ausmaß der negativen und timgekehrt V-förmigen Seigerungszonen
in Stahl-Ingot vermindern. ' ·
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Rührmittel /oder
1· Elemente, legierungen, Verbindungen und/Gemische von mindestens einem Element der Gruppen I-a, II-a des
periodischen Systems der Elemente und/oder Zink,
2. Halogenid-Verbindungen der Elemente der Gruppen I-b,
III-b, IV-a, IV-b, VI-a, VII-a und/oder VIII des
periodischen Systems der Elemente verwendet werden.
3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet,
daß als Rührmittel eine Magnesiumlegierung enthaltend weniger als 50$ Magnesium zugefügt wird.
4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß.
das Rührmittel unmittelbar in den Ingot in Form einer Kapsel in einer Menge zwischen 1$ und 0.01 i» gegeben wird. . ·
-19-
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5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Rührmittel in mehreren Porti onen zugefügt wird·.
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