Absturzsicherungsvorrichtung für Dächer, insbesondere Flachdächer
Die Erfindung betrifft eine Absturzsicherungsvorrichtung für Dächer, insbesondere Flachdächer, mit einer im wesentlichen vertikalen Stütze, die auf einer Tragkonstruktion des Daches anbringbar ist und aus einem Dachaufbau mit einem oberen Abschnitt herausragt, wobei am oberen Abschnitt der Stütze Halteelemente zur Anbringung einer Sicherheitsausrüstung angeordnet sind.
Die Unfallverhütungsvorschriften für Bauarbeiten auf Dächern und insbesondere Flachdächern schreiben vor, dass für einen Bauarbeiter eine Absturzsicherung vorhanden sein muss, wenn eine mögliche Absturzhöhe mehr als 3 m beträgt. Zu diesem Zweck ist es bekannt, dass der Bauarbeiter eine persönliche Sicherheitsausrüstung insbesondere in Form eines um den Körper legbaren Riemengeschirrs anlegt, das über eine Sicherheitsleine mit einer dachfesten Absturzsicherungsvorrichtung verbunden ist. Dabei muss die Sicherheitsleine so lang sein, dass sie dem Bauarbeiter ausreichend Bewegungsfreiheit auf dem Dach belässt.
Fe000695
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Es ist bekannt, als dachfeste Absturzsicherungsvorrichtung eine vertikale Stütze vorzusehen, die an ihrem unteren Ende eine Fußplatte trägt und über diese auf der Tragkonstruktion des Daches angebracht ist. Die Stütze ist so hoch, dass sie durch den Dachaufbau, d.h. die Wärmedämmschicht und die obere Abdeckung beispielsweise in Form einer Dachpappe, hindurchragt und mit ihrem oberen Ende aus diesem hervorsteht. Am oberen Ende der Stütze, die als Stahlrohr ausgebildet ist, ist ein Kopf montiert, der eine horizontale Durchbrechung besitzt, so dass ein Auge gebildet ist. Der Bauarbeiter kann entweder seine Sicherheitsleine direkt an dem Auge der Stütze anbringen, es ist jedoch auch möglich, zwei benachbarte Stützen über ein Verbindungsseil, das an den Augen der Stützen befestigt ist, zu verbinden und die Sicherheitsleine des Bauarbeiters am Verbindungsseil zu befestigen oder einzuhaken.
Da die Stütze den Dachaufbau und somit die Wärmeisolierung des Daches durchdringt, stellt sie eine Kältebrücke dar, die sehr nachteilig ist und vermieden werden sollte. Es ist deshalb bekannt, für die Stütze eine isolierende Abdeckhaube vorzusehen, die bei Nicht-Gebrauch der Stütze auf diese aufgesetzt werden kann. Die Abdeckhaube soll gleichzeitig dazu dienen, die Stütze bei Nicht-Gebrauch vor Witterungseinflüssen zu schützen und insbesondere das Eindringen von Wasser oder Feuchtigkeit in den Dachaufbau im Bereich der Stütze zu vermeiden. Nachteilig dabei ist insbesondere, dass die separate und zusätzliche Herstellung der Abdeckhaube aufwendig und somit teuer ist und dass die Schutz-0 funktion der Abdeckhaube davon abhängt, dass sie nach dem Gebrauch der Stütze auch tatsächlich auf diese aufgesetzt wird. Wenn das Aufsetzen der Abdeckhaube unterbleibt, ist nicht nur die Wärmeisolierung des Daches nachteilig beeinflusst, sondern es besteht auch die Gefahr, dass das Dach im Bereich der Stütze insbesondere nach langer Witterungs-
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einflussdauer undicht wird, so dass Niederschläge eindringen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Absturzsicherungsvorrichtung der genannten Art zu schaffen, bei der das Eindringen von Niederschlägen in einfacher Weise zuverlässig vermieden ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Absturzsicherungsvorrichtung der genannten Art dadurch gelöst, dass auf der Stütze eine Deckplatte angebracht ist, die den Querschnitt der Stütze allseitig seitlich überragt. Die erfindungsgemäße Abdeckplatte wirkt somit als oberseitiger Schirm der Stütze und hält Niederschläge von dieser fern. Der seitliche Überstand der Deckplatte über den Querschnitt der Stütze bewirkt, dass auch schräg auftreffende Niederschläge von der Deckplatte abgeschirmt werden.
Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Deckplatte, bei der es sich um eine Kreis-, Quadrat-, Rechteck- oder Vieleck-Platte insbesondere aus Stahl oder Edelstahl handeln kann, sich im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Stütze erstreckt, die vorzugsweise als Stahlrohr ausgebildet ist. Es hat sich als sinnvoll herausgestellt, dass der Durchmesser der Deckplatte mindestens 1,5-mal und vorzugsweise mindestens 2-mal so groß wie der Durchmesser der Stütze ist, um einen ausreichend großen seitlichen Überstand zu bieten.
Der Überstand der Deckplatte über den Querschnitt der Stütze bringt den weiteren Vorteil mit sich, dass in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein kann, dass die Halteelemente in dem den Querschnitt der Stütze seitlich überragenden Abschnitt der Deckplatte ausgebildet sind. Dabei lassen sich die Halteelemente in einfacher Weise ausbilden, wenn 5 sie von Bohrungen in der Deckplatte gebildet sind, in die
der Bauarbeiter seine Sicherungsleine entweder direkt einhakt oder an denen das genannte Verbindungsseil befestigt werden kann.
Vorzugsweise besitzt die Deckplatte eine Vielzahl von entsprechenden Bohrungen, die über den Umfang der Deckplatte verteilt und insbesondere gleich verteilt sind.
Um eine gute Wärmeisolierung des Daches im Bereich der Stütze zu erhalten und um insbesondere eine übermäßige Kältebrücke infolge der Stütze zu vermeiden, ist in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass die Stütze ein Hohlprofil ist, in dessen Innenraum ein Dämmmaterial und insbesondere ein Wärmedämmmaterial angeordnet ist. Das Dämmmaterial kann den Innenraum der Stütze im wesentlichen vollständig ausfüllen, und ist in diesem durch die üblicherweise vorhandene Fußplatte der Stütze und die erfindungsgemäße Deckplatte eingeschlossen bzw. eingekapselt.
Als weitere Maßnahme zur Wärmedämmung kann vorgesehen sein, dass die Wärmdämmschicht des Dachaufbaus, die von der Stütze durchdrungen ist, auf der Außenseite der Stütze an dieser nach oben geführt bzw. hochgezogen ist, wobei vorzugsweise zwischen der Unterseite der Deckplatte und der außenseitig der Stütze hochgezogenen Wärmedämmschicht ein Zwischenraum verbleibt. Der Dachaufbau umfasst darüber hinaus eine Abdeckung, die die Wärmdämmschicht vorzugsweise vollständig überdeckt und bei der es sich beispielsweise um eine Dachpappe handeln kann. Die Abdeckung ist außenseitig 0 der Stütze bzw. der dort angeordneten Wärmedämmschicht soweit nach oben gezogen, dass sie bis in den Zwischenraum zwischen der Wärmedämmschicht und der Deckplatte reicht, wobei sie im Bereich des Zwischenraums an der Stütze außenseitig angebracht ist. Die Anbringung der Abdeckung erfolgt vorzugsweise mittels einer Schelle, die die Abdeckung auf
die Außenoberfläche der Stütze spannt. Die Schelle liegt auf der Außenseite der Stütze nahe unterhalb der Deckplatte und ist von dieser vor übermäßigen Witterungseinflüssen geschützt. Darüber hinaus verhindert die Deckplatte, dass Niederschläge zwischen die Abdeckung und die Stütze gelangen können.
Die Stütze trägt an ihrem unteren Ende eine Fußplatte, die sich im wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Stütze erstreckt und über die die Stütze auf der Tragkonstruktion des Daches montiert ist. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Fußplatte auf die Tragkonstruktion, bei der es sich beispielsweise um einen Träger handeln kann, aufgeschraubt oder aufgedübelt ist. Eine besonders einfache Montage der Stütze auf der Tragkonstruktion lässt sich erreichen, wenn auf der Fußplatte eine nach unten hervorstehende Schraube befestigt ist, die in eine an der Tragkonstruktion befestigte Mutter einschraubbar ist. Die Schraube sitzt vorzugsweise in der Längsachse der Stütze, so dass die Stütze lediglich um ihre Längsachse gedreht werden muss, um sie an der Tragkonstruktion festzuschrauben. Selbstverständlich kann die Schraube auch in der Tragkonstruktion befestigt sein, wobei dann die Mutter an der Fußplatte angebracht ist.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Figur 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Absturzsicherungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
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Figur 2 eine Aufsicht auf die Deckplatte der Absturzsicherungsvorrichtung gemäß Fig. 1 und
Figur 3 eine alternative Ausgestaltung der Anbringung der Absturzsicherungsvorrichtung an der Tragkonstruktion eines Daches.
Eine in Fig. 1 dargestellte Absturzsicherungsvorrichtung für ein Dach umfasst eine vertikale, als Hohlprofil-Stahlrohr ausgebildete Stütze 12, die an ihrem unteren Ende eine quer zur Längsachse L der Stütze 12 verlaufende Fußplatte 16 trägt, die über eine Schweißnaht 18 mit der Stütze 12 verbunden ist. Die Fußplatte 16 kann über nur angedeutete Schrauben oder Dübel 17 auf einer Tragkonstruktion 11 eines Daches befestigt werden.
Der Innenraum der Stütze 12 ist mit einem wärmeisolierenden Dämmmaterial 19 vollständig ausgefüllt. Am oberen Ende der Stütze 12 ist eine sich senkrecht zur Längsachse L der Stütze 12 erstreckende Deckplatte 2 0 über eine Schweißnaht 21 befestigt. Die Deckplatte 20 überragt den Querschnitt der Stütze 12 seitlich auf allen Seiten und ist als Achteckplatte ausgebildet, wie Fig. 2 zeigt. In allen Ecken der achteckigen Deckplatte 20 ist jeweils eine Bohrung 22 ausgebildet, in die eine Sicherungsleine eines zu sichernden Bauarbeiters eingehakt werden kann.
Das Dämmmaterial 19 ist durch die Fußplatte 16 und die Deckplatte 20 in die Stütze 12 eingekapselt und somit vor Witterungseinflüssen geschützt.
Auf der Tragkonstruktion 11 des Daches liegt des Weiteren ein Dachaufbau 13, der in bekannter Weise eine auf der Tragkonstruktion 11 aufliegende Wärmedämmschicht 23 und ei-
ne die Wärmedämmschicht 23 überdeckende Abdeckung 24 umfasst. Wie Fig. 1 zeigt, ist die Wärmedämmschicht 23 auf der Außenseite der Stütze 12 über mehr als zwei Drittel der Höhe der Stütze 12 an dieser hochgezogen, wobei zwischen dem hochgezogenen Abschnitt 23a der Wärmedämmschicht 23 und der Deckplatte 2 0 ein Zwischenraum 14 verbleibt, in dem die Außenseite der Stütze 12 zugänglich ist. Auch die Abdeckung 24 ist auf der Außenseite der Wärmedämmschicht 23 bzw. des hochgezogenen Abschnittes 23a angeordnet und reicht bis in den Zwischenraum 14, wobei sie auch den Wärmedämmschichtabschnitt 23a oberseitig abdeckt. Die Abdeckung 24 liegt im Bereich des Zwischenraumes 14 außenseitig an der Stütze 12 an und ist mittels einer Klemme oder Schelle 15 radial nach innen gegen die Außenoberfläche der Stütze 12 gespannt.
Fig. 3 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Befestigung der Stütze 12 auf der Tragkonstruktion des Daches, die bei diesem Ausführungsbeispiel als T-förmiger Stahlprofilträger 28 dargestellt ist. Ein Obergurt 28a des Stahlprofilträger 28 besitzt eine Bohrung 28b, unterhalb von der an dem Obergurt 28a eine Mutter 26 mittels einer Schweißnaht 27 befestigt ist. Die Fußplatte 16 der Stütze 12 trägt eine nach unten hervorstehende Schraube 29, die an der Fußplatte 16 über eine Schweißnaht 25 befestigt ist und in der Längsachse L der Stütze 12 verläuft. Die Stütze 12 kann mit der nach unten hervorstehenden Schraube 29 von oben in die Bohrung 2 8b des Obergurtes 2 8a eingeführt und dann durch Drehung um ihre Längsachse L in die Mutter 2 6 eingeschraubt werden. Dieses Vorgehen bringt den Vorteil mit sich, dass der Dachaufbau 13 für eine nachträgliche Montage der Absturzsicherungsvorrichtung 10 nur soweit geöffnet zu werden braucht, dass die Stütze 12 eingeführt werden kann. Im montierten Zustand, wie er in Fig. 3 dargestellt ist, liegt die Fußplatte 16 der Stütze 12 vollflächig auf dem Obergurt 28a des Stahlprofilträgers 28 auf.