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Die Erfindung betrifft einen Trinkhalm, volkstümlich auch als „Strohhalm“ bezeichnet.
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Aus der
DE 20 2018 106 851 U1 ist ein Trinkhalm bekannt, der zwei offene Enden aufweist, zwischen denen sich eine Wandung erstreckt. Die Wandung weist eine sich zwischen den Enden des Trinkhalms erstreckende Teilung auf, wodurch die Zugänglichkeit des Hohlraums zu Reinigungszwecken verbessert ist. Auf einer der Teilung abgewandten Seite weist der Trinkhalm einen Gelenkbereich in Form einer Materialschwächung auf.
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Die Handhabung des Trinkhalms ist grundsätzlich nicht unproblematisch und außerdem ist die Stabilität des Trinkhalms limitiert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen verbesserten Trinkhalm anzugeben. Insbesondere soll der Trinkhalm eine einfache Handhabung bei geeigneter Stabilität ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß der Erfindung ist ein Trinkhalm vorgesehen, der sich entlang einer Längsachse erstreckt. DerTrinkhalm weist einen ersten Teil aus einem ersten Kunststoffmaterial mit einer ersten Härte auf, und einen zweiten Teil aus einem zweiten Kunststoffmaterial mit einer zweiten Härte. Dabei unterscheidet sich die zweite Härte von der ersten Härte. Der erste Teil und der zweite Teil sind über einen sich parallel zur Längsachse erstreckenden Verbindungsbereich nicht reversibel lösbar miteinander verbunden. Außerdem ist eine reversibel lösbare Rastverbindung zwischen dem ersten Teil und dem zweiten Teil gebildet.
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Durch die Verwendung des Teils mit der größeren Härte lässt sich eine besonders geeignete Stabilität des Trinkhalms erzielen, insbesondere derart, dass die Knickanfälligkeit stark reduziert ist. Durch den Teil mit der geringeren Härte lässt erzielen, dass sich der Trinkhalm besonders gut öffnen und schließen bzw. auf- und zuklappen lässt, so dass sich insbesondere der Innenbereich des Trinkhalms im geöffneten Zustand besonders geeignet reinigen lässt.
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Der Trinkhalm kann durch die Verwendung der zwei Kunststoffmaterialien auf einfache Weise BfR-konform (BfR: Bundesinstitut für Risikobewertung) und FDA-konform (FDA: Food and Drug Administration) gestaltet werden, also insbesondere entsprechend geeignet zum Trinken. Außerdem lässt er sich besonders geeignet sehr widerstandsfähig gestalten, zum Beispiel geeignet für eine Reinigung in einer Geschirrspülmaschine.
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Weiterhin kann der Trinkhalm durch die Verwendung der zwei Kunststoffmaterialien geeignet wiederverwendbar gestaltet sein.
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Vorzugsweise besteht der Trinkhalm aus dem ersten Teil und dem zweiten Teil.
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Der Verbindungsbereich verbindet den ersten Teil und den zweiten Teil vorzugsweise stoffschlüssig miteinander.
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Vorzugsweise ist der Trinkhalm als einstückiges Profilelement ausgebildet. Hierdurch ist eine besonders einfache Herstellung ermöglicht.
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Vorzugsweise ist der Trinkhalm durch eine Co-Extrusion hergestellt, wobei das erste Kunststoffmaterial und das zweite Kunststoffmaterial durch die Co-Extrusion über den Verbindungsbereich miteinander verbunden sind. Dies ermöglicht eine besonders einfache Herstellung.
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Die Rastverbindung ist vorzugsweise derart gestaltet, dass sie sich in wiederholter Weise öffnen und schließen lässt, wobei sich der Trinkhalm zumindest überwiegend im Verbindungsbereich bewegt.
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Vorzugsweise ist die Gestaltung mit Bezug auf die Funktionalität des Trinkhalms derart, dass die Rastverbindung fluid-dicht, insbesondere wasserdicht gestaltet ist. Hierzu erstreckt sich die Rastverbindung vorzugsweise ebenfalls parallel zur Längsachse des Trinkhalms, insbesondere über dessen gesamte Längserstreckung.
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Vorzugsweise weist die Rastverbindung einen am ersten Teil gebildeten ersten Rastbereich und einen am zweiten Teil gebildeten zweiten Rastbereich auf. Auf diese Weise lässt sich besonders geeignet eine zuverlässige und fluiddichte Rastverbindung erzielen. Zweckmäßig sind die beiden Rastbereiche so gestaltet, dass sie im geschlossenen Zustand ineinandergreifen, insbesondere durch Bildung entsprechend kongruenter Formen der beiden Rastbereiche.
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Vorzugsweise ist in dem zweiten Teil oder in dem ersten Teil eine sich parallel zur Längsachse erstreckende Biegelinie gebildet, derart, dass durch eine erste Relativbewegung des zweiten Rastbereichs gegenüber dem ersten Rastbereich die Rastverbindung geschlossen werden kann und durch eine zweite Relativbewegung des zweiten Rastbereichs gegenüber dem ersten Rastbereich die Rastverbindung geöffnet werden kann. Dabei lässt sich die Biegelinie besonders geeignet bilden, wenn beispielsweise die zweite Härte kleiner ist als die erste Härte und die Biegelinie dabei in dem zweiten, also weicheren Teil gebildet ist.
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Besonders geeignet ist es, wenn sich die erste Härte von der zweiten Härte um wenigstens 10 Shore A, vorzugsweise um wenigstens 15 Shore A, besonders bevorzugt um wenigstens 20 Shore A unterscheidet. Beispielsweise kann die erste Härte 90 ± 5 Shore A betragen und/oder die zweite Härte 75 ± 5 Shore A.
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Besonders geeignet lassen sich die beiden Teile gestalten, wenn sich das erste Kunststoffmaterial von dem zweiten Kunststoffmaterial unterscheidet. Vorzugsweise ist das erste Kunststoffmaterial ein erstes Silikonmaterial ist und/oder das zweite Kunststoffmaterial ein zweites Silikonmaterial.
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Vorzugsweise ist die Gestaltung des Trinkhalms derart, dass in einem normalen Querschnitt betrachtet der erste Teil eine erste Querschnittfläche A1 hat und der zweite Teil eine zweite Querschnittfläche A2, wobei A1 größer als A2 ist, also A1 > A2 gilt. Auf diese Weise lässt sich insbesondere erzielen, dass der härtere Teil eine größere Querschnittfläche aufweist als der weichere Teil, wodurch die Stabilität des Trinkhalms weiter verbessert ist. So lässt sich insbesondere erzielen, dass der Trinkhalm im Gebrauch weniger leicht abknickt.
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Besonders geeignet ist es hierzu, wenn die Gestaltung derart ist, dass A1 > 1,1 A2 gilt. Beispielsweise kann A1 > 1,2 A2 oder A1 > 1,3 A2 oder A1 > 1,3 A2 vorgesehen sein.
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Vorzugsweise ist eine Oberfläche des ersten Teils zumindest teilweise beschichtet und/oder eine Oberfläche des zweiten Teils zumindest teilweise beschichtet. Auf diese Weise lässt sich erzielen, dass die Anfälligkeit des Trinkhalms gegenüber Schmutzablagerungen oder sonstiger Anhaftungen verringert oder gar praktisch ausgeschlossen ist.
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Vorzugsweise ist eine Oberfläche des ersten Teils zumindest teilweise durch ein Oberflächenverfahren geglättet und/oder eine Oberfläche des zweiten Teils zumindest teilweise durch ein Oberflächenverfahren geglättet. Hierdurch lässt sich eine besonders glatte Oberfläche erzielen, die besonders wenig anfällig für Ablagerungen ist. Auch lässt sich auf diese Weise im Fall von Silikonmaterial die Klebrigkeit der Oberfläche reduzieren.
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Vorzugsweise hat eine Oberfläche des ersten Teils eine erste Farbe und eine Oberfläche des zweiten Teils eine zweite Farbe, wobei sich die zweite Farbe von der ersten Farbe unterscheidet. Hierdurch lässt sich erzielen, dass von einem Nutzer des Trinkhalms der härtere Teil besonders leicht von dem weicheren Teil unterschieden werden kann, wodurch in der Folge eine erleichterte Handhabung insbesondere beim Öffnen und Schließen des Trinkhalms ermöglicht ist.
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Der Trinkhalm lässt sich geeignet in unterschiedlichen Größen gestalten. Beispielsweise kann der Trinkhalm im geschlossenen Zustand einen Durchmesser zwischen 5 mm und 20 mm aufweisen, also beispielsweise etwa 10 mm. Die Länge des Trinkhalms, also dessen Erstreckung entlang der Längsachse kann beispielswiese zwischen 3 cm und 30 cm betragen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Kombinationen oder alleinstehend verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Trinkhalms in einem geöffneten Zustand,
- 2 den in 1 gezeigten Trinkhalm im geschlossenen Zustand,
- 3 einen normalen Querschnitt durch den Trinkhalm im geöffneten Zustand, und
- 4 einen entsprechenden Querschnitt des geschlossenen Trinkhalms.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines anmeldungsgemäßen Trinkhalms. Der Trinkhalm erstreckt sich entlang einer Längsachse L und weist einen ersten Teil 2 und einen zweiten Teil 4 auf. Der erste Teil 2 ist aus einem ersten Kunststoffmaterial gebildet und der zweite Teil ist aus einem zweiten Kunststoffmaterial gebildet. Dabei weist das erste Kunststoffmaterial eine erste Härte auf und das zweite Kunststoffmaterial eine zweite Härte, die sich von der ersten Härte unterscheidet. Im gezeigten Bespiel ist die zweite Härte geringer als die erste Härte. Beispielsweise kann die erste Härte 90 ± 5 Shore A betragen und die zweite Härte 75 ± 5 Shore A.
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Der erste Teil 2 und der zweite Teil 4 sind über einen Verbindungsbereich 6 nicht reversibel lösbar, beispielsweise stoffschlüssig miteinander verbunden.
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Außerdem ist eine reversibel lösbare Rastverbindung zwischen dem ersten Teil 2 und dem zweiten Teil 4 gebildet. 1 zeigt den Trinkhalm in einem Zustand bei geöffneter Rastverbindung, 2 zeigt den Trinkhalm in einem Zustand bei geschlossener Rastverbindung. Die Gestaltung ist dabei derart, dass sich der Trinkhalm bei geschlossener Rastverbindung zum Trinken eignet. Dazu ist die Rastverbindung derart gestaltet, dass sie im geschlossenen Zustand fluiddicht oder wasserdicht ist.
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Bei geschlossener Rastverbindung ist durch den Trinkhalm ein Innenwandbereich gebildet, der beim Trinken in Fluid- bzw. Flüssigkeits- oder Wasserkontakt gerät. Durch Öffnen der Rastverbindung lässt sich ein erleichterter Zugang zu dem Innenwandbereich erzielen, wodurch ein Reinigen des Trinkhalms, insbesondere des Innenwandbereichs erleichtert ist.
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Um ein Öffnen des Rastbereichs bzw. des Trinkhalms besonders geeignet zu ermöglichen, ist in dem zweiten Teil 4, hier also in dem weicheren Teil eine sich parallel zur Längsachse L erstreckende Biegelinie B gebildet. 3 zeigt einen Querschnitt des geöffneten Trinkhalms senkrecht bzw. normal zur Längsachse L, 4 einen entsprechenden Querschnitt im geschlossenen Zustand. Die Biegelinie B kann insbesondere herstellungstechnisch vorteilhaft durch eine lokale Materialverdünnung gebildet sein. Die Biegelinie B ist im Querschnitt betrachtet in einem Bereich gebildet, der der Rastverbindung gegenüberliegt.
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Die Biegelinie B ist vorzugsweise von dem Verbindungsbereich 6 beabstandet ausgebildet. Auf diese Weise kann der Verbindungsbereich 6 im Querschnitt gesehen merklich breiter gestaltet werden als ein Bereich um die Biegelinie B. Dies ist vorteilhaft mit Bezug auf eine stabile langlebige Gestaltung des Verbindungsbereichs 6 zwischen den beiden Teilen 2, 4. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Winkel α, der im normalen Querschnitt betrachtet von einer ersten Linie zwischen der Längsachse L und der Biegelinie B und einer zweiten Linie zwischen der Längsachse L und dem Verbindungsbereich 6 eingeschlossen ist, mindestens 5° beträgt, bevorzugt wenigstens 10° oder wenigstens 20°. Beispielsweise kann der Winkel α 30° ± 10° betragen. Hierbei wird davon ausgegangen, dass im normalen Querschnitt betrachtet, die Längsachse L durch den geometrischen Schwerpunkt verläuft, und zwar mit Bezug auf die Außenkontur des Trinkhalms im geschlossenen Zustand.
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Die Gestaltung ist derart, dass sich durch eine, in 3 durch einen gekrümmten Pfeil angedeutete erste Relativbewegung P1 die Rastverbindung schließen lässt und durch eine, in 4 durch einen weiteren gekrümmten Pfeil angedeutete zweite Relativbewegung P2 die Rastverbindung öffnen lässt.
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Die Rastverbindung weist einen am ersten Teil 2 gebildeten ersten Rastbereich 8 und einen am zweiten Teil 4 gebildeten zweiten Rastbereich 10 auf. Die beiden Rastbereiche 8, 10 weisen vorzugsweise kongruente, ineinandergreifende Strukturen auf, wodurch die gewünschte Dichtigkeit vorteilhaft erzielt werden kann.
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Im normalen Querschnitt betrachtet hat der erste Teil 2 eine erste Querschnittfläche A1 und der zweite Teil 4 eine zweite Querschnittfläche A2, wobei A1 > A2 gilt. Beispielsweise kann 2 A2 > A1 > 1,5 A2 vorgesehen sein. Auf diese Weise lässt sich herstellungstechnisch vorteilhaft erzielen, dass der Trinkhalm eine besonders geeignete Stabilität aufweist. Insbesondere lässt sich so erreichen, dass der Trinkhalm bei normalem Gebrauch praktisch nicht abknicken kann. Außerdem lässt sich hierdurch erzielen, dass sich der Trinkhalm beim Trinken gut anfühlt.
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Besonders geeignet herstellen lässt sich derTrinkhalm mittels Co-Extrusion. Auf diese Weise lassen sich die beiden Teile einfach durch zwei unterschiedliche Kunststoffmaterialien, beispielsweise Silikonmaterialien bilden.
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Wenn die beiden Teile unterschiedliche Farben aufweisen, erleichtert dies im Allgemeinen die Nutzung des Trinkhalms, weil sich die beiden Teile leichter voneinander unterscheiden lassen.
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Alternativ oder ergänzend kann hierzu vorgesehen sein, dass die beiden Teile durch unterschiedliche Oberflächengestaltungen leicht unterschieden werden können, so dass die beiden Teile sich quasi in ihren „Anmutungen“ unterscheiden.
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Vorteilhaft ist weiterhin, wenn eine Oberfläche des ersten Teils 2 und/oder des zweiten Teils 4 zumindest teilweise beschichtet ist. Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass eine Oberfläche des ersten Teils 2 und/oder des zweiten Teils 4 zumindest teilweise durch ein Oberflächenverfahren geglättet ist. Auf diese Weise lässt sich insbesondere erzielen, dass die Oberfläche besonders wenig anfällig für eine Ablagerung von Partikeln ist. Dies ist besonders vorteilhaft mit Bezug auf den Innenwandbereich des Trinkhalms. Eine entsprechende Glättung der Oberfläche kann dabei besonders geeignet durch ein chemisches Oberflächen-Behandlungsverfahren, zum Beispiel in Form von Begasung oder durch ein physikalisches Oberflächen-Behandlungsverfahren, zum Beispiel durch Bestrahlung mit UV-Strahlung erfolgen. Durch eine entsprechende Behandlung lässt sich insbesondere bewirken, dass die obersten Molekülschichten des behandelten Bereichs zersetzt bzw. versiegelt und geglättet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202018106851 U1 [0002]