DE202024101097U1 - Passivflügelschloss mit elektrischem Türöffner - Google Patents

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Abstract

Passivflügelschloss (1) zum Einsatz an einem Passivflügel einer zweiflügeligen Tür, mit einem Schlosskasten (2), in dem eine Schlossmechanik gelagert ist, die eine obere Anschlusseinrichtung (3) für eine obere Riegelstange (24) und eine untere Anschlusseinrichtung (4) für eine untere Riegelstange (32) aufweist und die Schlossmechanik über eine Handhabe ansteuerbar ist, wobei im Schlosskasten (2) ein elektrischer Türöffner (5) angeordnet ist mit einer aus einem Türöffnergehäuse (13) herausstehenden Türöffnerfalle (33), die mit einer Schlossfalle (6) eines zugeordneten Aktivflügelschlosses (7) zusammenwirkt und durch Änderung der Bestromung elektrisch oder durch Betätigung eines mechanischen Schiebeschalters (9) von der Sperrstellung in ihre Freigabestellung schaltbar ist, wobei ein freies Ende (10) eines Schiebers (11) des Schiebeschalters (9) aus einem Ende einer rückwärtigen Längsseite (12) des Türöffners (5) herausragt, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Türöffner (5) in zwei Positionen in dem Passivflügelschloss (1) angeordnet werden kann, bei denen die Türöffnerfalle (33) jeweils um 180° um eine mittige Querachse (21) gedreht angeordnet ist und die Betätigung des mechanischen Schiebeschalters (9) je nach der Position des elektrische Türöffners (5) entweder durch die obere Anschlusseinrichtung (3) oder durch die untere Anschlusseinrichtung (4) erfolgt.

Description

  • Die Neuerung betrifft ein Passivflügelschloss zum Einsatz an einem Passivflügel einer zweiflügeligen Tür, mit einem Schlosskasten, in dem eine Schlossmechanik gelagert ist, die eine obere Anschlusseinrichtung für eine obere Riegelstange und eine untere Anschlusseinrichtung für eine untere Riegelstange aufweist und die Schlossmechanik über eine Handhabe ansteuerbar ist, wobei im Schlosskasten ein elektrischer Türöffner angeordnet ist mit einer aus einem Türöffnergehäuse heraussehenden Türöffnerfalle, die mit einer Schlossfalle eines zugeordneten Aktivflügelschlosses zusammenwirkt und durch Änderung der Bestromung elektrisch oder durch Betätigung eines mechanischen Schiebeschalters von der Sperrstellung in ihre Freigabestellung schaltbar ist, wobei ein freies Ende eines Schiebers des Schiebeschalters aus einem Ende einer rückwärtigen Längsseite des Türöffners herausragt.
  • Passivflügelschlösser mit einem elektrischen Türöffner sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Sie weisen üblicherweise ein Gehäuse auf, welches in eine Ausnehmung in einem Türflügel eingesetzt wird oder auf einen Türflügel befestigt wird und haben zumindest eine Koppelstelle für eine oder mehrere Treibstangen. Das Passivflügelschloss kann für eine einfachere Montage am Türflügel bereits mit weiteren Komponenten, wie Treibstangen und einer das Passivflügelschloss einseitig abdeckende und die Treibstangen führende Stulpschiene vormontiert sein.
  • Ein wesentliches Merkmal des Türöffners der vorliegenden Art besteht darin, dass er sowohl rein elektrisch als auch durch einen im Passivflügelschloss befindlichen mechanischen Auslöser entriegelt werden kann. Der elektrische Türöffner ist eine Verriegelungsvorrichtung für eine Tür, um die Tür in der geschlossenen Position zu halten. Die Verriegelung erfolgt mittels einer elektrisch schaltbaren Sperreinrichtung, die durch Änderung der Stromversorgung frei schaltbar ist und zusätzlich auch mittels einer mechanischen Entriegelungseinrichtung frei schaltbar ist. Das ausgangsseitige Sperrelement der Sperrvorrichtung, im vorliegenden Fall ein Sperrhebel, wirkt mittelbar oder unmittelbar mit der Türöffnerfalle zusammen und schaltet bei eingeschalteter Sperreinrichtung die Türöffnerfalle in die Sperrstellung und, wenn die Blockiereinrichtung freigeschaltet ist, schaltet sie diese in die Freigabestellung. Verriegelungsstellung bedeutet, dass die Türöffnerfalle blockiert ist und die Tür somit nicht geöffnet werden kann. Freigabestellung bedeutet, dass die Türöffnerfalle entriegelt ist und die Tür geöffnet werden kann. Unter Türöffnern wird bei der vorliegenden Neuerung nicht nur der Öffner einer Tür, sondern auch der Öffner eines Fensters oder einer anderen Verschlussvorrichtung mit beweglich gelagertem Flügel verstanden. Türöffner bedeuten jedoch nicht, dass eine Einheit zum Antrieb der Öffnungsbewegung der Tür vorgesehen sein muss, eine solche Einheit kann jedoch auch als Zusatzgerät vorgesehen sein.
  • Des Weiteren wird unter dem Begriff „Türflügel“ in dieser Neuerung ein Drehflügel und/oder ein aus einem oder mehreren solchen Flügeln bestehender Abstell-Schiebeflügel verstanden.
  • Das Gegenelement der Türöffnerfalle kann als federbelastete Schlossfalle ausgebildet sein, die eine Einlaufschräge aufweist, Im vorliegenden Fall handelt es sich vorzugsweise um zweiflügelige Türen, wobei der Türöffner im Standflügel (= Passivflügel), vorzugsweise in einem Standflügelschloss (= Passivflügelschloss), montiert ist und mit einer Schlossfalle oder einem Riegel des im Gangflügel (= Aktivflügel) montierten Gangflügelschlosses (= Aktivflügelschloss) zusammenwirkt. Die mechanische Entriegelungseinrichtung ist im Türöffner derart angeordnet, dass sie in der Schließstellung der Tür mittels einer Handhabe, die vorzugsweise an der Innenseite des Türblatts angeordnet ist, mechanisch betätigt werden kann. Dadurch kann der elektrische Türöffner in einem Panikfall einfach entriegelt werden.
  • Um den Türflügel in der Schließstellung zu verriegeln, hintergreift das Gegenelement der Tür einen Verriegelungsabschnitt des Türöffners, der an oder zumindest im Bereich der Türöffnerfalle angeordnet ist. Befindet sich der Schalter der Türöffnerfalle in der Sperrstellung, wird das Gegenelement dort in Anlage gehalten, also fixiert, und die Tür wird in der Schließstellung arretiert. Beim Umschalten der Türöffnerfalle in die Freigabestellung ist das Gegenelement freigegeben, also nicht verriegelt, und die Tür ist entriegelt.
  • Beim Aktivflügelschloss ist die Schlossmechanik in einem Schlosskasten montiert und weist eine federnd gelagerte Schlossfalle und/oder einen Riegel aufweist, der im Schlossgehäuse ein- und ausfahrbar gelagert ist. Die Schlossfalle und/oder der Riegel des Aktivflügelschlosses greifen in der Schließstellung bzw. der Verriegelungsstellung der Tür in das am Passivflügel montierte Passivflügelschloss ein.
  • So offenbart die DE 10 2013 012 203 A1 ein solches Passivflügelschoss mit einem integrierten elektrischen Türöffner, wobei der elektrische Türöffner durch Änderung der Bestromung elektrisch oder durch Betätigung eines mechanischen Entrieglers von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung schaltbar ist. Dabei ist der mechanische Entriegler des elektrischen Türöffners an einem Ende einer rückwärtigen Längsseite des Türöffners, also außermittig, angeordnet. Da der elektrische Türöffner durch Drehen in DIN linke und DIN rechte Türen einsetzbar ist, verlagert sich hierbei auch die Position des mechanischen Entrieglers. Um den mechanischen Entriegler in den beiden unterschiedlichen Positionen ansteuern zu können, werden die Passivflügelschlösser in eine Variante für DIN linke Türen und eine Variante für DIN rechte Türen ausgeführt.
  • In der DE 199 57 999 A1 ist ein Türöffner für ein Passivflügelschloss einer doppeltwirkenden Fluchttür vorgesehen, der die im Passivflügelschloss eingerastet sitzende Falle des Aktivflügelschlosses hält. Um im Panikfall die Falle im Türöffner des Passivflügelschlosses entriegeln zu können, kann der Türöffner neben dem elektromagnetischen Entriegelungsantrieb auch manuell entriegelt werden. Dafür ist eine mechanische Ansteuerung des Türöffners durch eine über eine Handhabe betätigbare Riegelstange vorgesehen, die den Türöffner mechanisch betätigt. Auch hierbei ist jeweils ein Passivflügelschloss und/oder ein Türöffner für DIN linke Türen und für DIN rechte Türen erforderlich.
  • Aufgabe der vorliegenden Neuerung ist es, ein Passivflügelschloss mit elektrischem Türöffner der eingangs genannten Art zu schaffen, welches kompakt aufgebaut ist und die Variantenvielfalt reduziert.
  • Die Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch erfüllt, dass der elektrische Türöffner in zwei Positionen in dem Passivflügelschloss angeordnet werden kann, bei denen die Türöffnerfalle jeweils um 180° um eine mittige Querachse gedreht angeordnet ist und die Betätigung des mechanischen Schiebeschalters je nach der Position des elektrischen Türöffners entweder durch die obere Anschlusseinrichtung oder durch die untere Anschlusseinrichtung erfolgt.
  • Durch diesen Aufbau kann der elektrische Türöffner einfach in einer gedrehten Anordnung montiert werden, bei der die Türöffnerfalle jeweils um 180° um eine mittige Querachse gedreht angeordnet ist, und dadurch sowohl in DIN linke als auch für DIN rechte Türen eingesetzt werden kann, ohne dass Veränderungen am Passivflügelschloss ober ein weiteres Passivflügelschloss erforderlich sind. Dies reduziert die Variantenvielfalt, trägt zu einer kompakten Bauweise bei und vereinfacht dadurch die Herstellung.
  • Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Neuerung ist das Passivflügelschloss einfach herzustellen, wenn die obere Anschlusseinrichtung durch einen oberen Nusshebel und die untere Anschlusseinrichtung durch einen unteren Nusshebel an einer Nuss synchron angetrieben werden und jeweils direkt oder über einen Umlenkhebel eine obere Krone und eine untere Krone in einer Längsrichtung parallel zur rückwärtigen Längsseite des Türöffners bewegen. Dieser Aufbau ermöglicht außerdem eine sehr zuverlässige Betätigung des mechanischen Schiebeschalters in beide Positionen und die synchrone Betätigung der oberen und der unteren Riegelstange.
  • Der Aufbau ist besonders zuverlässig und einfach herzustellen, wenn jeweils zumindest ein Abschnitt jeder Krone so nah an der rückwärtigen Längsseite des Türöffners angeordnet ist, dass je nach Anordnung des elektrischen Türöffners immer eine der Kronen oder ein an den Kronen direkt angeordnetes Bauteil den Schieber durch das Bewegen des freien Endes ansteuert. Durch diese direkte Nähe der Kronen zu der rückwärtigen Längsseite des Türöffners kann auf weitere bewegliche Bauteile zur Ansteuerung des mechanischen Schiebeschalters verzichtet werden. Ein direkt an der jeweiligen Krone angeordnetes Bauteil kann beispielsweise ein Betätigungsgelenk sein.
  • Die Betätigung des Schiebers erfolgt geräusch- und reibungsarm, wenn zumindest eine Krone einen sich in Richtung des freien Endes erstreckenden Betätiger hat, wobei die Betätiger eine abgeschrägte Gegenkontur aufweisen, die als funktionale Gegenkontur zur Kontur des freien Endes des Schiebers geformt ist. Die Kontur und die Gegenkontur sind dabei bevorzugt als Rundungen oder Fasen ausgeführt, wobei jede Fase idealerweise eine Fase von 45° aufweist. Aber auch Schrägen in Form einer Geraden, welche an einer Seite oder an beiden Seiten in Radien übergehen, sind möglich.
  • Der Aufbau des Passivflügelschlosses lässt sich sehr kompakt gestalten, wenn bei gegenläufig antreibbaren Kronen die Betätiger den Schieber aus entgegengesetzten Richtungen ansteuern. Hierdurch kann auf weitere bewegliche Bauteile zur Ansteuerung des mechanischen Schiebeschalters verzichtet werden. Die Änderung der Bewegungsrichtung einer Treibstange gegenüber der anderen Treibstange kann zudem direkt zwischen der Nuss und der entsprechenden Krone erfolgen. Ein separates, nachgelagertes Zwischengetriebe ist nicht erforderlich.
  • Die Ansteuerung des Schiebers ist besonders stabil, wenn an der zumindest einen Krone abschnittsweise eine Verstärkungsplatte angeordnet ist, wobei die Verstärkungsplatte den Betätiger aufweist. Die Verstärkungsplatte kann direkt plan aufliegend an der Krone oder auch beabstandet dazu angeordnet sein. Durch die Verstärkungsplatte können Höhenunterschiede zwischen der Krone und dem Schieber ausgeglichen werden. Es können auch sowohl an der Verstärkungsplatte als auch an der Krone Betätiger ausgebildet sein, welche nach der Montage deckungsgleich an beiden Bauteilen angeordnet sind, was die Ansteuerung des Schiebers prozesssicher gestaltet und Toleranzen ausgleicht.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist die durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zu der anderen Krone längsbewegliche Krone an der der rückwärtigen Längsseite des Türöffners zugewandten Seite eine Ausformung auf, wobei der Betätiger in die Ausformung hineinragt und die Ausformung vor dem unteren Ende der Krone endet. Das untere Ende der Krone ist das dem Zwischengetriebe naheliegenden Ende der Krone. Dabei ist die Ausnehmung in Längsrichtung der Krone idealerweise zumindest so lang wie der maximale Weg der Krone, und der Betätiger ist dabei bevorzugt an einem Ende der Ausformung angeordnet. Die Ausnehmung ermöglicht es, dass sich die durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zu der anderen Krone längsbewegliche Krone immer zumindest abschnittsweise auf der Höhe der rückwärtigen Längsseite des Türöffners befindet, ohne dass es durch die Nähe zu Fehlbedienungen kommt. Dies trägt zu einer kompakten Bauweise bei. Wenn die Ausformung vor dem unteren Ende der Krone endet, weist das untere Ende der Krone eine größere Breite und eine größere Nähe zu der rückwärtigen Längsseite des Türöffners auf. Dies erhöht die Stabilität und die Krone kann sich bei einer großen Krafteinwirkung, etwa durch eine unsachgemäße Betätigung, an der rückwärtigen Längsseite abstützen und verhindert dadurch einen möglichen Defekt.
  • Die durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zur der anderen Krone längsbewegliche Krone und damit auch die obere Riegelstange und der Betätiger werden sicher in einer oberen Position gehalten, wenn an der durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zur der anderen Krone längsbeweglichen Krone ein senkrecht in Richtung einer Grundplatte des Schlosskastens abstehender Stützsteg von einem gabelförmigen Ende eines drehbar gelagerten Sicherungshebels umgriffen werden kann und der Sicherungshebel durch zumindest ein Federelement vorgespannt ist.
  • Die durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zur der anderen Krone längsbewegliche Krone kann besonders sicher und einfach in einer oberen Position gehalten werden, wenn der Sicherungshebel als Wippe ausgeführt ist und an seinem dem gabelförmigen Ende entgegengesetzten Ende einen Schaltnocken aufweist, auf den das Federelement in Form einer Druck-Schenkelfeder einwirkt und durch eine Nockenspitze eine obere Endstellung der durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zur der anderen Krone längsbewegliche Krone gesichert wird. Durch die Vorspannung kann einfach die Betätigungskraft an der Handhabe reduziert werden, wenn das Federelement so an einem dem gabelförmigen Ende abgewandten freien Ende des Sicherungshebels angreift, dass der Sicherungshebel die Bewegung der durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zu der anderen Krone längsbewegliche Krone bei der Bewegung in die obere Richtung unterstützt. Um die durch ein Zwischengetriebe gegenläufig zu der anderen Krone längsbewegliche Krone aus der oberen Endstellung zu bewegen, muss zunächst die Druck-Schenkelfeder die Nockenspitze überwinden.
  • Das Passivflügelschloss lässt sich besonders einfach und reibungsarm betätigen, wenn der Sicherungshebel in der unteren Stellung der Krone außer Eingriff ist. Dadurch werden über einen Teil des Weges der Betätigung die in Eingriff befindlichen Bauteile und somit auch die Reibung und der Verschleiß reduziert.
  • Die Neuerung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
    • 1 einen neuerungsgemäßes Passivflügelschloss und ein Aktivflügelschloss,
    • 2 ein Aktivflügelschloss aus 1 in perspektivischer Ansicht,
    • 3a ein neuerungsgemäßes geöffnetes Passivflügelschloss,
    • 3b ein geöffnetes Passivflügelschloss aus 3a in der Rückansicht,
    • 4 einen mittleren Ausschnitt eines geöffneten Passivflügelschlosses in mechanisch entriegelter Position mit dem Schiebeschalter in einer unteren Lageposition,
    • 5 einen mittleren Ausschnitt eines geöffneten Passivflügelschlosses in mechanisch entriegelter Position, mit dem Schiebeschalter in einer oberen Lageposition,
    • 6 einen oberen Ausschnitt eines geschlossenen Passivflügelschlosses mit dem Schiebeschalter in einer unteren Lageposition.
  • 1 zeigt ein neuerungsgemäßes Passivflügelschloss 1 und ein gegenüberstehendes Aktivflügelschloss 7. Wobei das Passivflügelschloss 1 in einem nicht dargestellten Passivflügel und das Aktivflügelschloss 7 in einem nicht dargestellten Aktivflügel einer zweiflügeligen Tür angeordnet sind und die Schlösser 1 und 7 in Wechselwirkung stehen. Das Passivflügelschloss 1 weist einen Schlosskasten 2 als Gehäuse auf. In dem Schlosskasten 2 ist ein elektrischer Türöffner (5) mit einem eigenen Türöffnergehäuse 13 angeordnet.
  • 2 zeigt ein Aktivflügelschloss 7 aus 1 in perspektivischer Ansicht mit einer Schlossfalle 6, die bei der Anordnung in 1 mit dem elektrischen Türöffner 5 in Wechselwirkung steht. Die Schlossfalle 6 steht aus dem Aktivflügelschloss 7 heraus und kann gegen eine Federkraft in das Aktivflügelschloss 7 bewegt werden. Außerdem kann die Schlossfalle 6 idealerweise auch in einer gedrehten Position in das Aktivflügelschloss 7 eingesetzt werden, um das Aktivflügelschloss 7 auf einfache Weise sowohl in DIN linke als auch für DIN rechte Türen eingesetzten zu können.
  • In 3a ist ein neuerungsgemäßes Passivflügelschloss 1 perspektivisch dargestellt. Um Detail zu zeigen, ist der ober Deckel des Schlosskastens 2 ausgeblendet. 3b zeigt ein geöffnetes Passivflügelschloss aus 3a in der Rückansicht. Dabei ist hier die Grundplatte 35 des Schlosskastens 2 ausgeblendet. Alle dargestellten Bauteile sind somit jeweils in einer Vorder- und einer Rückansicht dargestellt. Beide 3a und 3b zeigen das Passivflügelschloss 1 in einer gesperrten Position, in der sich alle weiteren Verriegelungselemente (nicht dargestellt) in einer verriegelten Position befinden. Diese Verriegelungselemente sind direkt an Riegelstangen 24 und 32 angeordnet oder sind durch die Riegelstangen 24 und 32 in eine Position, in der der Flügel im Türrahmen gesperrte ist und in eine Position, in der der Flügel im Türrahmen geöffnet ist, bewegbar.
  • Eine zentral im Schlosskasten 2 drehgelagerte Nuss 16 treibt eine obere Anschlusseinrichtung 3 für eine obere Riegelstange 24 und eine untere Anschlusseinrichtung 4 für eine untere Riegelstange 32 an. Die obere Anschlusseinrichtung 3 besteht aus einem Zwischengetriebe 17 und einer oberen Krone 18, wobei die obere Krone 18 direkt mit der oberen Riegelstange 24 gekoppelt ist. Die untere Anschlusseinrichtung 4 besteht aus einer unteren Krone 19, wobei die untere Krone 19 direkt mit der unteren Riegelstange 32 gekoppelt ist. In dem Schlosskasten 2 ist der elektrische Türöffner 5 auf der Höhe des Zwischengetriebes 17 angeordnet. Der elektrische Türöffner 5 weist eine drehbewegliche Türöffnerfalle 33 auf, welche durch eine elektrische Betätigung oder durch einen mechanischen Schiebeschalter 9 in eine Verriegelung- und eine Entriegelungsstellung verschwenkbar ist. Der mechanischen Schiebeschalter 9 weist ein freies Ende 10 auf, welches aus einem unteren Bereich einer rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5 herausragt und im Bewegungsbereich des Betätigers 23 der unteren Krone 19 liegt, da beide Kronen 18 und 19 in einer Längsrichtung parallel zur rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5 verschieblich sind. Dies stellt eine von zwei Montagemöglichkeiten des elektrischen Türöffners 5 dar. An einer Verstärkungsplatte 25 an der oberen Krone 18 ist ein Betätiger 22 angeordnet, welcher in Richtung zur rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5 ausgerichtet ist. Der Betätiger 22 befindet sich in einem Endbereich einer zur rückwärtigen Längsseite 12 zugewandten Ausformung 20 der oberen Krone 18, so dass der Betätiger22 in dem Bereich der Ausformung 20 der Ebene der rückwärtigen Längsseite 12 am nächsten liegt. In dieser hier dargestellten ersten möglichen Montageposition des Türöffners 5 ist dieser Betätiger 22 jedoch ohne Funktion. Bei der zweiten, gedrehten möglichen Montageposition des Türöffners 5 befindet sich das freie Ende 10 des Schiebeschalters 9 in einem oberen Bereich der rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5, wie in 5 dargestellt, so dass dann dieser Betätiger 22 den mechanischen Schiebeschalter 9 betätigen kann.
  • Die 4 zeigte einen mittleren Ausschnitt eines durch das Ausblenden des oberen Deckels geöffneten Passivflügelschlosses 1 in mechanisch entriegelter Position mit dem Betätiger 22 in der unteren Lageposition, bei dem im Gegensatz zur den 3a und 3b die Nuss 16 verschwenkt wurde und daher beide Kronen 18 und 19 in einer Längsrichtung parallel zur rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5 aufeinander zu verschoben wurden. Dabei hat der an der unteren Krone 19 befindliche Betätiger 23 den Schiebeschalter 9 in Richtung in den Türöffner 5 verschoben und hält diesen in der verschobenen Stellung. Die obere Krone 18 ist über ein Zwischengetriebe 17 zur Umkehr der Schieberichtung mit der Nuss 16 verbunden. Die untere Krone 19 ist direkt über einen Lagerzapfen mit der Nuss 16 verbunden. Somit werden die beiden Kronen 18 und 19 bei einer Drehbewegung der Nuss 16 in unterschiedliche Richtungen verschoben. Im Gegensatz zu den 3a und 3b haben sich beide Kronen durch die Schwenkbewegung der Nuss 16 aufeinander zubewegt und befinden sich mit ihren Betätigern 22 und 23 an der rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5. Ein schwenkbar angeordneter Sicherungshebel 28 weist einen in den Bewegungsbereich der oberen Krone 18 hineinragendes gabelförmiges Ende 27 auf, wobei diese beiden Bauteile in dieser Position der oberen Krone 18 entkoppelt sind. Der Sicherungshebel 28 wird durch ein Federelement 29 in dieser Position gehalten.
  • 5 zeigt einen mittleren Ausschnitt eines geöffneten Passivflügelschlosses 1 in mechanisch entriegelter Position, bei dem im Gegensatz zu den 3a, 3b und 4 der Betätiger 22 in der oberen Lageposition angeordnet ist, der Türöffner 5 mit der Türöffnerfalle 33 also um 180° um eine mittige Querachse 21 gedreht wurde. Wie in 4 haben sich beide Kronen durch die Schwenkbewegung der Nuss 16 aufeinander zubewegt und befinden sich mit ihren Betätigern 22 und 23 an der rückwärtigen Längsseite 12. Beide Betätigerweisen eine abgerundete Kontur als Gegenkontur zur Konturdes freien Endes 10 auf. Hier hat nun der an der oberen Krone 18 befindliche Betätiger 22 den Schiebeschalter 9 in den Türöffner 5 verschoben und hält diesen in der verschobenen Stellung, wobei der an der unteren Krone 19 befindliche Betätiger 23 in dieser Einbaulage des Türöffners 5 ohne Funktion ist. Ein auf der Höhe der oberen Krone 18 schwenkbar angeordneter Sicherungshebel 28 weist ein gabelförmiges Ende 27 auf, wobei das gabelförmige Ende 27 in dieser Position der oberen Krone 18 außer Eingriff mit einem senkrecht in Richtung einer Grundplatte 35 des Schlosskastens 2 gerichteten Stützsteg 26 der oberen Krone 18 ist. Der Sicherungshebel 28 wird durch ein Federelement 29 in dieser einen Endposition gehalten. Der Sicherungshebel 28 wird durch das Federelement 29 in dieser entkoppelten Position, in der Sicherungshebel 28 außer Eingriff ist, gehalten, da das Federelement 29 an einer Fläche eines an einem an dem gabelförmigen Ende 27 des Sicherungshebels 28 abgewandten Endes angeordneten Schaltnocken 30 anliegt und für eine Schwenkbewegung eine erhöhte Kraft zur Überwindung einer Nockenspitze 31 notwendig ist. Dies ist eine der Endpositionen des Sicherungshebels 28. Die Nockenspitze 31 weist zu beiden Seiten Anlageflächen für das Federelement 29 auf. Die obere Krone 18 ist über ein Zwischengetriebe 17 zur Umkehr der Schieberichtung mit einem oberen Nusshebel 14 der Nuss 16 verbunden.
  • In 6 ist ein oberer Ausschnitt eines geschlossenen Passivflügelschlosses 1 mit dem Schiebeschalter 9 in der unteren Lageposition, wie bereits in den 3a und 3b, dargestellt. Dieser obere, vergrößerte Ausschnitt zeigt deutlich den Sicherungshebel 28, der nun mit seinem gabelförmigen Ende 27 in der oberen Position der oberen Krone 18 einen senkrecht abstehenden Stützsteg 26 der oberen Krone 18 umgreift. Der Sicherungshebel 28 wird durch das Federelement 29 in dieser Position gehalten, da das Federelement 29 im Gegensatz zu der entkoppelten Position aus den 4 und 5 nun an der anderen Seite der Nockenspitze 31 anliegt. Beide Kronen 18 und 19 sind in dieser Endlage maximal voneinander beabstandet. Dies wird durch einen oberen Nusshebel 14 und einen unteren Nusshebel 15 an der Nuss 16 möglich. Beide Nusshebel 14 und 15 stehen in dieser Position, bei der sich die Nuss 16 in einer nicht verschwenkten Ruhestellung befindet, in einer maximalen Erstreckung in die obere bzw. untere Richtung im Passivflügelschloss 1. Die über das Zwischengetriebe 17 verschiebbare obere Krone 18 befindet sich nun nur noch mit einem unteren Teil der Ausformung 20 auf der Höhe der rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5. Der Betätiger 22 ist in dieser Position oberhalb der rückwärtigen Längsseite 12 angeordnet und weist eine abgeschrägte Gegenkontur 34 auf, die als funktionale Gegenkontur 34 zur Kontur des freien Endes 10 des Schiebers 11 geformt ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Gegenkontur 34 in Form einer Rundung durch eine Radius ausgeführt.
  • Der Türöffner (5 befindet sich in der einen von zwei Positionen, in der der mechanische Schiebeschalter 9 in der unteren Position angeordnet ist. Dabei ragt das freie Ende 10 des Schiebers 11 aus dem Ende der rückwärtigen Längsseite 12 des Türöffners 5 heraus. Der Schiebeschalter 9 ist nicht betätigt, da sich der an der unteren Krone 19 befindliche Betätiger 23 in einer nach unten abgestellten Stellung befindet. Durch eine Drehung des Türöffners 5 und damit auch der herausstehenden Türöffnerfalle 33 um 180° um die mittige Querachse 21, kann der Türöffner 5 in die zweite Position gedreht werden. Die Türöffnerfalle 33 ist in der dargestellten Ausführungsform als ein Bauteil mit drei einzelnen herausstehenden Fallennasen dargestellt. Sie kann jedoch auch als ein durchgehendes Bauteil ausgeführt sein.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102013012203 A1 [0008]
    • DE 19957999 A1 [0009]

Claims (10)

  1. Passivflügelschloss (1) zum Einsatz an einem Passivflügel einer zweiflügeligen Tür, mit einem Schlosskasten (2), in dem eine Schlossmechanik gelagert ist, die eine obere Anschlusseinrichtung (3) für eine obere Riegelstange (24) und eine untere Anschlusseinrichtung (4) für eine untere Riegelstange (32) aufweist und die Schlossmechanik über eine Handhabe ansteuerbar ist, wobei im Schlosskasten (2) ein elektrischer Türöffner (5) angeordnet ist mit einer aus einem Türöffnergehäuse (13) herausstehenden Türöffnerfalle (33), die mit einer Schlossfalle (6) eines zugeordneten Aktivflügelschlosses (7) zusammenwirkt und durch Änderung der Bestromung elektrisch oder durch Betätigung eines mechanischen Schiebeschalters (9) von der Sperrstellung in ihre Freigabestellung schaltbar ist, wobei ein freies Ende (10) eines Schiebers (11) des Schiebeschalters (9) aus einem Ende einer rückwärtigen Längsseite (12) des Türöffners (5) herausragt, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Türöffner (5) in zwei Positionen in dem Passivflügelschloss (1) angeordnet werden kann, bei denen die Türöffnerfalle (33) jeweils um 180° um eine mittige Querachse (21) gedreht angeordnet ist und die Betätigung des mechanischen Schiebeschalters (9) je nach der Position des elektrische Türöffners (5) entweder durch die obere Anschlusseinrichtung (3) oder durch die untere Anschlusseinrichtung (4) erfolgt.
  2. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Anschlusseinrichtung (3) durch einen oberen Nusshebel (14) und die untere Anschlusseinrichtung (4) durch einen unteren Nusshebel (15) an einer Nuss (16) synchron angetrieben werden und jeweils direkt oder über einen Zwischengetriebe (17) eine obere Krone (18) und eine untere Krone (19) in einer Längsrichtung parallel zur rückwärtigen Längsseite (12) des Türöffners (5) bewegen.
  3. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zumindest ein Abschnitt jeder Krone (18, 19) so nah an der rückwärtigen Längsseite (12) des Türöffners (5) angeordnet ist, dass je nach Anordnung des elektrischen Türöffners (5) immer eine der Kronen (18, 19) oder ein an den Kronen (18, 19) direkt angeordnetes Bauteil den Schieber (11) durch das Bewegen des freien Endes (10) ansteuert.
  4. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Krone (18, 19) einen sich in Richtung des freien Endes (10) erstreckenden Betätiger (22, 23) hat, wobei die Betätiger (22, 23) eine abgeschrägte Gegenkontur (34) aufweisen, die als funktionale Gegenkontur (34) zur Kontur des freien Endes (10) des Schiebers (11) geformt ist.
  5. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich bei gegenläufig antreibbaren Kronen (18, 19) die Betätiger (22, 23) den Schieber (11) aus entgegengesetzten Richtungen ansteuern.
  6. Passivflügelschloss (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Krone (18, 19) abschnittsweise eine Verstärkungsplatte (25) angeordnet ist, wobei die Verstärkungsplatte (25) den Betätiger (22, 23) aufweist.
  7. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die durch ein Zwischengetriebe (17) gegenläufig zur der anderen Krone (19) längsbewegliche Krone (18) an der der rückwärtigen Längsseite (12) des Türöffners (5) zugewandten Seite eine Ausformung (20) aufweist, wobei der Betätiger (22, 23) in die Ausformung (20) hineinragt und die Ausformung (20) vor dem unteren Ende der Krone (18) endet.
  8. Passivflügelschloss (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der durch ein Zwischengetriebe (17) gegenläufig zu der anderen Krone (19) längsbewegliche Krone (18) ein senkrecht in Richtung einer Grundplatte (35) des Schlosskastens (2) abstehender Stützsteg (26) von einem gabelförmigen Ende (27) eines drehbar gelagerten Sicherungshebels (28) umgriffen werden kann und der Sicherungshebel (28) durch zumindest ein Federelement (29) vorgespannt ist.
  9. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungshebel (28) als Wippe ausgeführt ist und an seinem dem gabelförmigen Ende (27) entgegengesetzten Ende einen Schaltnocken (30) aufweist, auf den das Federelement (29) in Form einer Druck-Schenkelfeder einwirkt und durch eine Nockenspitze (31) eine obere Endstellung der durch ein Zwischengetriebe (17) gegenläufig zu der anderen Krone (19) längsbewegliche Krone (18) gesichert wird.
  10. Passivflügelschloss (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Sicherungshebel (28) in der unteren Stellung der Krone (18, 19) außer Eingriff ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19957999A1 (de) 1998-12-02 2000-06-15 Bks Gmbh Mechanisch übersteuerter Türöffner
DE102013012203A1 (de) 2013-07-23 2015-01-29 Assa Abloy Sicherheitstechnik Gmbh Elektrischer Türöffner sowie ein Passivflügelschloss mit einem solchen Türöffner

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