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Die Erfindung betrifft ein Wildschutz- oder Weidezaunaufbausystem bestehend aus standardisierten Profilpfählen, die mit Verbindungsmitteln miteinander verbindbar sind.
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Derartige Wildschutz- oder Weidezaunaufbausysteme sind im Stand der Technik aufgebaut aus sogenannten Z-Profilpfosten in verschiedenen Ausgestaltungen bekannt. Dabei werden die Z-Pfosten meist aus verzinktem Bandstahl oder teils auch aus Kunststoff gefertigt. An den Z-Profilpfosten sind Haken ausgestanzt oder angeformt, die zur Aufnahme eines den Zaun bildenden Knotengeflechts dienen. Die Z-Profilpfosten werden entweder direkt in den Boden gedrückt oder mittels gesonderter Fundamentspitzen etc. versehen und darauf aufgesellt. Um eine ausreichende Festigkeit, insbesondere bei Richtungsänderungen in der Zaunlinie und natürlich an Einfriedungsecken (rechtwinkligen Richtungsänderungen der Zaunlinie) für einen aufrechten Stand der Z-Profilpfosten zu sichern, ist es ferner bekannt, mittels gesonderter Verbindungsmittel Abspannungen bzw. Abstützungen den möglichst lotrecht angeordneten Z-Profilpfostens am Richtungsänderungspunkt des Zaunes zu versteifen. Dabei wird ein gleichartiger Z-Profilpfosten diagonal vom Boden bis zu etwa Zweidrittel bis Dreiviertel der Höhe des lotrechten Z-Profilpfostens eingespannt und fest mit dem Verbindungsmittel miteinander verbunden. Dafür sind gesonderte Schraubschellen für den lotrechten Z-Profilpfosten sowie entsprechende Endkappen auf dem oberen freien Ende des diagonal einzusetzenden Versteifungsprofils vorgesehen, die miteinander aufwendig zu verschrauben sind. Diese Arbeiten sind insbesondere bei schlechter und kalter Witterung und mit Arbeitshandschuhen auf dem Feld oder im Wald äußerst zeitaufwändig und wenig attraktiv.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Wildschutz- oder Weidezaunaufbausysteme derart umzugestalten bzw. weiter zu bilden, dass die erforderlichen Verbindungsmittel ohne kleinteilige Schrauben und Muttern lediglich durch Steckverbindungen zu erstellen sind, um die Arbeiten auf dem Feld oder im Wald deutlich zu vereinfachen und dem Verlust von Kleinteilen vorzubeugen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Wildschutz- oder Weidezaunaufbausystem gemäß Anspruch 1.
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Dadurch, dass die standardisierten Profilpfähle ein C-Profil haben, wobei in einem durchgehenden Rückenschenkel in regelmäßigen Abständen Aufnahmelöcher sowie im Übergang zwischen am Rückenschenkel beidseitig vorstehenden Seitenschenkeln und jeweiligen aufeinanderzugefalzten Öffnungsabschnitten je ein Aufnahmefalz angeordnet sind, und die Verbindungsmittel gebildet sind aus einem ersten Verbinder in Form eines flachen Streifens, der in asymmetrische V-Form mit einem Kantungswinkel in einen kurzen und einen langen Abschnitt gekantet ist, wobei im langen Abschnitt ein Einsteckloch und an dessen Stirnende eine vorstehende erste Verbindungsnase sowie am freien Stirnende des kurzen Abschnittes eine zweite vorstehende Verbindungsnase angeordnet sind, die in die Aufnahmelöcher am Rückenschenkel des Profilpfahles eingreifbar ausgebildet sind, und einem zweiten Verbinder in Form eines kurzen, ungefalzten flachen, im Wesentlichen rechteckigen Elementes, wobei die Längsseiten leicht konisch zu einer ersten kurzen Seite des rechteckigen Elementes zulaufen und dabei in die Aufnahmefalze eines weiteren Profilpfahles einschieb- und festsetzbar sind sowie an einer der ersten kurzen Seite gegenüberliegenden, zweiten kurzen Seite eine Rastnase angeordnet ist, die in das Einsteckloch des ersten Verbinders eingreifbar ausgebildet ist, kann der erste Verbinder werkzeuglos in zwei übereinander liegenden Aufnahmelöchern an einem lotrecht aufgestellten Profilpfahl eingesteckt und an einem zweiten Profilpfahl der zweite Verbinder an einem seiner freien Enden kraftschlüssig eingeschoben werden und dann als Diagonalstrebe mit dem ersten Verbinder am lotrechten Profilpfahl wiederum werkzeuglos verbunden werden. Damit ist ein Aufbau eines Zaunsystems zum Einhängen eines Knotengeflechts bereitgestellt, der für den Aufbau keiner Werkzeuge, Schrauben und/oder Muttern benötigt. Der Aufbau ist daher im Gelände auch unter widrigen Umgebungsbedingungen mit geringem Aufwand durchzuführen. Insbesondere kann das Aufbaupersonal problemlos mit Handschuhen arbeiten, da die Verbindungsmittel, nämlich der erste und der zweite Verbinder deutlich großteiliger als etwaige Schrauben, Muttern oder dergleichen sind und deshalb auch mit Handschuhen handhabbar und montierbar sind. Sollte ein Verbinder doch mal bei der Montage abfallen, ist dieser aufgrund seiner Größe schneller und leichter auf dem Wald-/Weideboden wieder auffindbar.
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Wenn die Profilpfähle und die Verbinder aus beschichtetem Stahlblech, beispielsweise feuerverzinktem Bandstahl oder aus mit Magnesium-haltiger Beschichtung versehenem Blech, gefertigt, insbesondere ausgelasert sind, sind die Bauteile des Zaunaufbausystems stabil und langlebig und ggf. auch wiederverwertbar, falls der Zaun abgebaut, versetzt oder umgesetzt werden muß. Besonders bevorzugt ist eine Zink-Aluminium-Magnesium-Beschichtung, auch unter dem Markennamen „Magnelis“ bekannt.
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Dadurch, dass die erste Verbindungsnase am ersten Stirnende des langen Abschnittes langgestreckt ausgebildet ist, wobei die Breite der langgestreckten ersten Verbindungsnase kleiner gleich dem Innendurchmesser des Aufnahmeloches am Profilpfahl ist, greift die langgestreckte erste Verbindungsnase weit durch das betreffende Aufnahmeloch im Rückenschenkel des Profilpfahls, womit ein Herausrutschen des ersten Verbinders bei Beanspruchungen des Zaunes, beispielsweise durch Windlasten, Übersteigeversuchen oder dergleichen vermieden wird. Bei der Montage des ersten Verbinders wird der lange Abschnitt mit seiner ersten Verbindungsnase in Einbausituation bevorzugt nach unten orientiert montiert.
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Um eine leichte Montage des ersten Verbinders an dem lotrecht stehenden Profilpfahl in seinen Aufnahmelöchern sicherzustellen, hat die zweite Verbindungsnase am zweiten Stirnende des kurzen Abschnittes in seiner Flächenansicht eine Dreiviertelkreisform, wobei der Durchmesser dieser Dreiviertelkreisform dem Innendurchmesser des Aufnahmeloches im Profilpfahl entspricht oder um bis zu 10% kleiner ist. Damit erfolgt quasi eine Verrastung beim Einstecken der zweiten Verbindungsnase durch das Aufnahmeloch, so dass auch bei Zugbeanspruchung ein Herauslösen des ersten Verbinders aus den Aufnahmelöchern verhindert wird.
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Zusätzlich kann das Abstandsmaß der beiden Verbindungsnasen des ersten Verbinders so ausgestaltet werden, dass dieser im Ruhezustand (noch nicht montiert) etwas größer als der Lochabstand der Aufnehmelöcher ist, sodass beim Einsetzen des ersten Verbinders dieser unter Spannung in die beiden Aufnahmelöcher eingedrückt wird und somit sich die beiden Verbindungsnasen federnd nach aussen spannen und ein Lösen bzw. eine Entrastung aus den Aufnahmelöchern zuverlässig verhindern.
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Um die Diagonalstreben in Form eines weiteren Profilpfahls mit dem zweiten Verbinder am ersten Verbinder lasteintragend aufnehmen zu können, beträgt der Kantungswinkel zwischen dem langen und kurzen Abschnitt 45° bis 90°, bevorzugt 60° bis 75°, besonders bevorzugt 67,5°.
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Wenn die erste Verbindungsnase des langen Abschnittes leicht in einem Knickwinkel von 110° bis 170°, bevorzugt von 130° bis 150° zum langen Abschnitt zur Kantrichtung des kurzen Abschnittes abgeknickt ist, wird die Montage des ersten Verbinders am Profilpfahl erleichtert und gleichzeitig die Gefahr eines unbeabsichtigten Lösens weiter vermindert.
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Dadurch, dass die Rastnase an der zweiten kurzen Seite des zweiten Verbinders in seiner Flächenansicht eine Dreiviertelkreisform hat, wobei der Durchmesser dieser Dreiviertelkreisform dem Innendurchmesser des Einsteckloches im ersten Verbinder entspricht oder um bis zu 10% kleiner ist, erfolgt ebenfalls eine Verrastung beim Einstecken der Rastnase vom zweiten Verbinder in das Einsteckloch des ersten Verbinders, womit ein unbeabsichtigtes Lösen auch bei Zugbeanspruchung an dieser Verbindung vermieden werden soll.
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Wenn die Rastnase am zweiten Verbinder relativ zur Ebene des flachen Elementes leicht in einem Anstellwinkel von 135° bis 175°, bevorzugt 150° bis 165° angeknickt ist, wird die Verrastung und ein Hintergreifen am Einsteckloch des ersten Verbinders weiter verbessert.
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Um auch bei seitlichem Druck auf die Diagonalstrebe bzw. den Zaunpfahl und damit auch das Verbindungsmittel ein unbeabsichtigtes Lösen der Rastverbindung noch sicherer zu vermeiden, ist die Rastnase am zweiten Verbinder ferner in Sichtrichtung von der ersten kurzen Seite zur leicht nach oben angeknickten Rastnase nach rechts um einen Verstellwinkel von 3° bis 30°, bevorzugt 5° bis 15° zur Sichtrichtung verstellt.
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Wenn beim zweiten Verbinder die erste Längsseite zur zweiten Längsseite mit einem Winkel von 0,5° bis 5° leicht konisch zur ersten kurzen Seite des rechteckigen Elementes zulaufen, ergibt sich eine kraftschlüssige Klemmung des zweiten Verbinders beim Einschieben in ein freies Ende eines C-profilförmigen Profilpfahls in derart, dass die beiden Längsseiten innerhalb der beiden Aufnahmefalze über die gesamte Länge aufliegen und dass C-Profil an diesem Ende ein wenig aufgedehnt wird. Somit verankert sich der zweite Verbinder an dem diagonal angeordneten Profilpfahl durch Reibschluß.
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Wenn die standardisierten Profilpfählen an deren Seitenschenkel Haken in standardisierten Abständen zum zu verwendenden Knotengeflecht aufweisen, so dass diese mit einem Knotengeflecht behangbar sind, kann das entsprechend passende Knotengeflecht in die Haken an den Profilpfählen eingehakt werden. Zur Fixierung können die freien Enden der Haken mit einem Hammerschlag geschlossen werden, um ein Herausrutschen des Knotengeflechts zu vermeiden.
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Bevorzugt sind die Haken im Seitenschenkel des Profilpfahles aus dem verzinkten Bandstahl ausgestanzt.
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Nachfolgend wird der Erfindungsgegenstand anhand der beiliegenden Figuren detailliert dargestellt.
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Darin zeigt:
- 1 a in räumlicher Ansicht einen Ausschnitt von einem Zaunaufbausystem mit zwei mit Verbindungsmitteln verbundenen Profilpfählen,
- 1 b die Situation gemäß 1 a in weiterer räumlicher Ansicht,
- 2 a einen ersten Verbinder in räumlicher Ansicht,
- 2 b der erste Verbinder aus 2 a in Seitenansicht,
- 3 a ein zweiter Verbinder in räumlicher Ansicht und
- 3 b der zweite Verbinder aus 3 a in Draufsicht,
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Die 1 a und 1 b zeigen in räumlicher Ansicht einen Ausschnitt von einem erfindungsgemäßen Zaunaufbausystem, bei dem zwei standardisierte Profilpfähle 1, 1' in C-Profilform mit Verbindungsmitteln 2 miteinander verbunden sind. Beide Profilpfähle 1, 1' sind identisch. Der lotrecht angeordnete Profilpfahl 1 ist lotrecht im Erdboden eingetrieben bzw. eingegraben oder mit einem als Fundament dienenden Erdspieß verankert. Der zweite Profilpfahl 1' dient als Diagonalstrebe und ist an seinem oberen, freien Ende mit dem lotrechten Profilpfahl 1 etwa auf der Hälfte bis Dreiviertel seiner Höhe mit den Verbindungsmitteln 2 verbunden.
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Der aus Profilstahl ausgebildete Profilpfahl 1, 1' weist C-förmigen Querschnitt auf, wobei an einem Rückenschenkel 11 beidseitig Seitenschenkel 12 und jeweils aufeinander zugefalzte Öffnungsabschnitte 13 vorgesehen sind. Zwischen dem Seitenschenkel 12 und dem Öffnungsabschnitt 13 ist ein Aufnahmefalz 14 ausgebildet. Ferner sind aussenseitig an den Seitenschenkeln 12 in standardisierten Abständen, beispielsweise alle 10 cm, Knotengeflechthaken 16 eingebracht (beispielsweise ausgestanzt und vorgebogen), um ein hier nicht dargestelltes Knotengeflecht als Zaunbehang darin einhaken zu können. Des weiteren sind im Rückenschenkel 11 des Profilpfahls 1, 1' in standardisierten Abständen, beispielsweise alle 20 cm, Aufnahmelöcher 15 in zum Verbindungsmittel 2 passender Dimensionierung eingebracht.
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Das Verbindungsmittel 2 besteht aus zwei Bauteilen, nämlich einem ersten Verbinder 21 und einem zweiten Verbinder 22, die ebenfalls bevorzugt aus verzinktem Stahlblech ausgeschnitten oder ausgestanzt und erfindungsgemäß geformt sind. Der erste Verbinder 21 ist als flacher Streifen 210 so gekantet, dass sich ein langer Abschnitt 211 und ein kurzer Abschnitt 212 beidseits der Abkantung bildet. Dabei stehen der lange Abschnitt 211 und der kurze Abschnitt 212 in einem Kantungswinkel α zueinander von 45° bis 90°, bevorzugt 60° bis 75°, im hier dargestellten Ausführungsbeispiel 67,5°. Am freien Ende des langen Abschnitts 211 ist ein erstes Stirnende 213 ausgebildet, an dem eine erste Verbindungsnase 215 ausgeformt ist. Ebenso bildet das andere freie Ende des kurzen Abschnitts 212 ein zweites Stirnende 214, an dem eine zweite Verbindungsnase 216 angeformt ist. Auf etwa halber Länge des langen Abschnitts 211 ist ein Einsteckloch 217 ausgebildet.
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Zur Verbesserung der Handhabung und noch sichereren Fixierung weist der erste Verbinder 21 eine gegenüber dem langen Abschnitt 211 leicht abgeknickte erste Verbindungsnase 215 auf, wobei zwischen langem Abschnitt 211 und der ersten Verbindungsnase 215 ein Knickwinkel β von 110° bis 170°, bevorzugt von 130° bis 150° ausgebildet ist. Ferner ist die zweite Verbindungsnase 216 am zweiten Stirnende 214 des kurzen Abschnitts 212 so ausgebildet, dass sie eine Dreiviertelkreisform in ihrer Flächenansicht zeigt, wobei der Durchmesser dieser Dreiviertelkreisform dem Innendurchmesser des Aufnahmelochs 15 im Profilpfahl 1, 1' entspricht oder geringfügig (bis zu 10%) kleiner ist. Damit ist gewährleistet, dass die zweite Verbindungsnase 216 knapp durch das Aufnahmeloch 15 steckbar ist und durch die besondere Form der zweiten Verbindungsnase 216 das Aufnahmeloch 15 auch hintergreift und somit auch bei Zugbeanspruchung nicht ohne Widerstand aus dem Profilpfahl 1 herausziehbar ist.
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Ferner weist der erste Verbinder 21 an seinem langen Abschnitt 211 nahe des Einsteckloches 217, hier näher zur ersten Verbindungsnase 215 orientiert, eine erste Verbreiterung 218 auf, die sich bei ordnungsgemäßem Einbau des ersten Verbinders 21 im Profilpfahl 1 innerhalb des C-Profils an den nach innen gekanteten Öffnungsabschnitten 13, 13 abstützen. Weiter weist der erste Verbinder 21 an seinem kurzen Abschnitt 212 nahe der zweiten Verbindungsnase 216 eine zweite Verbreiterung 219 auf, die sich bei ordnungsgemäßem Einbau des ersten Verbinders 21 im Profilpfahl 1 ebenfalls innerhalb des C-Profils an den nach innen gekanteten Öffnungsabschnitten 13, 13 abstützen. Diese Verbreiterungen 218, 219 stabilisieren den Sitz des ersten Verbinders 21 im C-Profil des Profilpfahls 1 und verhindern ein sich Lösen der Verbindung auch bei sehr großen Zugkräften durch den Formschluss.
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Der zweite Verbinder 22 besteht aus einem flachen, rechteckigen Element 220, dessen beide Längsseiten 221, 222 leicht konisch zueinander zu einer ersten kurzen Seite 223 zulaufen. Die Winkelabweichung zur Parallelität der ersten zur zweiten Längsseite 221, 222 beträgt wenige Grad, zum Beispiel 0,5° bis 5°. An der zur ersten kurzen Seite 223 gegenüberliegenden zweiten kurzen Seite 224 ist eine Rastnase 225 angeformt, die wiederum in ihrer Flächenansicht eine Dreiviertelkreisform aufweist, wobei der Durchmesser dieser Dreiviertelkreisform dem Innendurchmesser des Einsteckloches 217 im ersten Verbinder 21 entspreicht oder um bis zu 10% kleiner ist. Damit wird wiederum gewährleistet, dass die Rastnase 225 des zweiten Verbinders 22 in das Einsteckloch 217 des ersten Verbinders 21 einsteckbar ist, jedoch auch das Einsteckloch 217 hintergreifen kann. Dabei ist bevorzugt die Rastnase 225 am zweiten Verbinder 22 relativ zur Ebene des flachen, rechteckigen Elementes 220 angeknickt, sodass zwischen Rastnase 225 und dem flachen, rechteckigen Element 220 sich ein Anstellwinkel γ von 135° bis 175°, bevorzugt 150° bis 165° bildet. Desweiteren ist die Rastnase 225 am zweiten Verbinder 22 ferner in Längserstreckung, also im Wesentlichen parallel zu den beiden Längsseiten 221 und 222 in Sichtrichtung von der ersten kurzen Seite 223 zur leicht nach oben angeknickten Rastnase 225 nach rechts um einen Verstellwinkel δ von 3° bis 30°, bevorzugt 5° bis 15° zur Sichtrichtung verstellt.
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Nachfolgend wird die Funktionsweise der Verbindungsmittel 2 in Verbindung mit den Profilpfählen 1, 1' beim Aufbau eines Zaunsystems beschrieben. Die standardisierten Profilpfähle 1 werden in geeignetem Abstand entlang der gewünschten Zaunlinie jeweils im wesentlichen lotrecht im Boden verankert. In regelmäßigen Abstanden von beispielsweise 5 bis 10 Profilpfählen 1 oder in jedem Fall bei Richtungsänderungen in der Zaunlinie werden gleichartige Profilpfähle 1' als Diagonalverstrebungen mit ihrem unteren Ende schräg im Erdboden und mit ihrem oberen Ende etwa auf zweidrittel bis dreiviertel Höhe des lotrecht angeordneten Profilpfahls 1 montiert, wobei an dieser Stelle das Verbindungsmittel 2 verwendet wird.
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Dazu nimmt die Montageperson einen ersten Verbinder 21 in die Hand und führt diesen auf Höhe der gewünschten Verbindung in das offene C-Profil zwischen den Öffnungsabschnitten 13 ein wenig verdreht zur gewünschten Lage ein, wobei die zweite Verbindungsnase 216 in gewünschter Höhe in ein Aufnahmeloch 15 des Profilpfahls 1 an dessen Rückenschenkel 11 eingeführt wird und gleichzeitig der erste Verbinder 21 im wesentlichen in seine richtige Positionierung verschwenkt wird. Dabei hintergreift die zweite Verbreiterung 219 die aufeinander zugefalzten Öffnungsabschnitte 13, 13, sodass im oberen Bereich der erste Verbinder 21 fest im Profilpfahl 1 verankert ist.
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Dabei ist jedoch der untere Teil, nämlich der lange Abschnitt 211 mit seiner ersten Verbindungsnase 215 noch nicht in das dafür vorgesehene Aufnahmeloch 15, welches im regelmäßigen Abstand unterhalb des Aufnahmelochs 15, in den die zweite Verbindungsnase 216 eingeführt ist, eingeführt. Dies wird nun durch Einschwenken des ersten Verbinders 21 mit seinem unteren langen Abschnitt 211 und seiner ersten Verbindungsnase 215 in den Innenraum des C-Profilpfahls erreicht. Dabei wird durch elastische Stauchung des ersten Verbinders 21 über seine Kantung (kurzfristige elastische Verringerung des Kantungswinkels α und damit Verringerung des lichten Abstandes zwischen den beiden Verbindungsnasen 215, 216 auf den regelmäßigen Abstand der Aufnahmelöcher 15, 15) in das Aufnahmeloch 15 im Rückenschenkel 11 des Profilpfahls 1 hinein springt, sich wieder aufweitet und sich formschlüssig verankert. Dabei ist im ersten Verbinder 21 knapp unterhalb des Einstecklochs 217 die erste Verbreiterung 218 am langen Abschnitt 211 ausgebildet, die sich an den beiden einander gegenüber stehenden Öffnungsabschnitten 13 des C-Profilspfahls 1 abstützt.
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Nun nimmt die Montageperson den als Diagonalstrebe vorgesehenen Profilpfahl 1' in Bearbeitung. An seinem oberen freien Ende wird der zweite Verbinder 22 mit seiner ersten kurzen Seite 223 voran entlang der beiden Aufnahmefalze 14 eingeschoben. Dabei liegen die leicht konisch angeordneten Längsseiten 221 und 222 in dem jeweils zugeordneten Aufnahmefalz 14 über seine gesamte Länge an, wobei sich das Ende des C-Profilpfahls 1' leicht aufdehnt und somit der zweite Verbinder 22 fest entlang seiner konisch angeordneten Längsseiten 221, 222 mittels der elastischen Kraft des leicht aufgebogenen C-Profils und seiner Aufnahmefalze 14, 14 kraftschlüssig gehalten wird. Am nach aussen stehenden Ende des zweiten Verbinders 22, nämlich seiner zweiten kurzen Seite 224 ist die Rastnase 225 so ausgebildet, dass die in dem Anstellwinkel γ von beispielsweise 160° und einem Verstellwinkel δ von beispielsweise 10° so in dem Einsteckloch 217 im ersten Verbinder 221 eingreift, so dass eine sichere Abstützung und Verrastung gewährleistet ist.
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Somit kann mit dem erfindungsgemäßen Wildschutz- oder Weidezaunaufbausystem über das beschriebene Verbindungsmittel 2 eine sichere Verbindung und Verankerung zur Abstürzung der lotrecht angeordneten Profilpfähle 1 mit diagonal angeordneten Profilpfählen 1' ohne Verwendung von Werkzeugen und insbesondere ohne Kleinteile, wie beispielsweise Schrauben und Muttern, erstellt werden. Das so ausgebildete Zaunaufbausystem zeichnet sich somit bei gleicher Stabilität mit einem wesentlich leichteren und schnelleren Aufbau aus.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- standardisierter Profilpfahl
- 11
- Rückenschenkel
- 12
- Seitenschenkel
- 13
- Öffnungsabschnitt
- 14
- Aufnahmefalz
- 15
- Aufnahmeloch
- 16
- Knotengeflechthaken
- 2
- Verbindungsmittel
- 21
- erster Verbinder
- 210
- flacher Streifen
- 211
- langer Abschnitt
- 212
- kurzer Abschnitt
- 213
- erste Stirnende
- 214
- zweites Stirnende
- 215
- erste Verbindungsnase
- 216
- zweite Verbindungsnase
- 217
- Einsteckloch
- 218
- erste Verbreiterung
- 219
- zweite Verbreiterung
- 22
- zweiter Verbinder
- 220
- flaches, rechteckiges Element
- 221
- erste Längsseite
- 222
- zweite Längsseite
- 223
- erste kurze Seite
- 224
- zweite kurze Seite
- 225
- Rastnase
- α
- Kantungswinkel
- β
- Knickwinkel
- γ
- Anstellwinkel
- δ
- Verstellwinkel