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Die Erfindung betrifft ein Modulgerüst mit zumindest einer Anzahl von Gerüstständern, einer Anzahl von Modulgerüstriegeln und einer Anzahl von Lochscheiben sowie einen Modulgerüstriegel für ein solches Modulgerüst, wobei der Modulgerüstriegel zumindest einen Stangenabschnitt und zwei Endabschnitte aufweist.
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Gerüste, meist in Ausgestaltung als Fassadengerüste und Gerüste in Rahmenbauweise, aber auch Modulgerüste sind im Stand der Technik bekannt. Modulgerüste umfassen eine Anzahl von Gerüstständern, die üblicherweise vertikal bezüglich ihrer Orientierung im Raum aufgestellt werden, eine Anzahl von Modulgerüstriegeln, die im Wesentlichen horizontal zwischen jeweils zwei vertikalen Gerüstständern angeordnet und mit den Gerüstständern verbunden werden. Zum Verbinden mit den Gerüstständern ist es ferner bekannt, eine Anzahl von Lochscheiben oder anderen Verbindungselementen entlang den Gerüstständern anzuordnen, wobei die Modulgerüstriegel mit ihren Enden an den Lochscheiben oder anderen Verbindungselementen angreifen und dort beispielsweise über Verriegelungselemente verriegelt werden können. Ferner umfassen Modulgerüste auch Beläge, Konsolen etc.
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Beim Aufbau eines Gerüsts, wie eines Modulgerüsts, muss ein Gerüstbauwerker die überwiegende Zeit in einem nicht gegen Absturz gesicherten Bereich arbeiten. Während des Aufbaus des Gerüsts steht er auf der obersten Gerüstlage und nimmt von dort weitere Gerüstteile, wie Gerüstständer und Modulgerüstriegel, entgegen, die er in horizontaler Richtung (bezüglich der Orientierung im Raum), auf den Teilen des Gerüsts, die bereits aufgebaut sind, über viele Meter zum Verwendungsort auf dem Gerüst trägt und dort einbaut. Die Gerüstlage, auf der der Gerüstbauwerker sich bewegt, weist oft eine Breite von nur etwa 60 cm auf und ist zunächst ohne seitlichen Absturzschutz, somit ohne Geländer versehen, so dass für ihn in dieser Zeit stets Absturzgefahr besteht.
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Während der Gerüstmontage sind üblicherweise weder Knieholm noch Bordbrett montiert, diese werden erst später für die Personen, die das Gerüst nach dessen Aufbau benutzen, montiert.
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Aus Betriebssicherheitsgründen ist es seit Erscheinen und Inkrafttreten der Verordnung TRBS 2121 in 2019 erforderlich, dass Gerüstbauwerker, während sie ein Gerüst montieren, beim Aufstieg auf die oberste Gerüstlage zumindest einen horizontal angeordneten Geländerholm auf der gesamten Länge der Gerüstflucht als Seitenschutz bzw. seitlichen Absturzschutz vorfinden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Modulgerüst mit zumindest einer Anzahl von Gerüstständern, einer Anzahl von Modulgerüstriegeln und einer Anzahl von Lochscheiben vorzusehen, bei dem ein seitlicher Absturzschutz voreilend bezüglich der Position des das Modulgerüst aufbauenden Gerüstbauwerkers vorgesehen werden kann, wobei der Gerüstbauwerker von der jeweils im Aufbau befindlichen obersten Gerüstlage aus einen solchen voreilenden seitlichen Absturzschutz an einer von ihm entfernten Stelle, z.B. + 3 m, montieren kann, um beim Aufstieg auf die nächste Gerüstlage bei z.B. + 2 m einen solchen seitlichen Absturzschutz bei + 1 m vorzufinden. Die Entfernungsangaben sind jeweils gemessen von der Belagfläche bzw. dem Belagelement, auf der bzw. dem der Gerüstwerker steht und arbeitet. Ferner soll zugleich auch die Sicherheit für Bauwerker, die das fertig montierte Modulgerüst benutzen, verbessert werden.
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Die Aufgabe wird für ein Modulgerüst nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass zumindest einer der Modulgerüstriegel ein als voreilendes Geländer verwendbarer Modulgerüstriegel ist, der zwei hakenförmige Endabschnitte aufweist, wobei der Modulgerüstriegel mittels der hakenförmigen Endabschnitte jeweils an zumindest einer der an den Gerüstständern angeordneten Lochscheiben anhakbar oder angehakt ist zum Ausbilden eines Gelenks und eines im montierten Zustand des Modulgerüsts unlösbaren Geländers. Für einen Modulgerüstriegel für ein solches Modulgerüst, wobei der Modulgerüstriegel zumindest einen Stangenabschnitt und zwei Endabschnitte aufweist, wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der erste Endabschnitt des Modulgerüstriegels und der zweite Endabschnitt des Modulgerüstriegels hakenförmig ausgebildet sind. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch werden ein Modulgerüst sowie ein Modulgerüstriegel für ein solches Modulgerüst geschaffen, bei dem der Modulgerüstriegel über seine beiden hakenförmigen Endabschnitte aus der Entfernung zunächst in eine Öffnung einer Lochscheibe, die am entfernt angeordneten Gerüstständer angeordnet ist, eingehakt bzw. angehakt werden kann, so dass nach dem Anhaken ein Verschwenken des Modulgerüstriegels um die An- oder Einhaköffnung der Lochscheibe herum möglich ist. Dieser mit dem ersten und zweiten hakenförmigen Endabschnitt versehene Modulgerüstriegel dient als seitlicher Absturzschutz bzw. voreilendes Geländer, da der Gerüstbauwerker dieses als Haken ausgebildete Ende des Modulgerüstriegels insbesondere an einer Lochscheibe eines entfernt angeordneten Gerüstständers, z.B. in einer Entfernung von + 3 m, einhängen kann. Der hakenförmig ausgebildete zweite Endabschnitt des Modulgerüstriegels kann nach dem Einhängen des hakenförmigen ersten Endabschnitts in die Lochscheibe am entfernt stehenden Gerüstständer in eine Lochschreibe an einem weiteren noch nicht endmontierten Gerüstständer eingehängt und dieser Gerüstständer auf einen bereits im Modulgerüst eingebauten Gerüstständer aufgesteckt werden. Somit kann der Modulgerüstriegel als voreilendes Geländer oder voreilender seitlicher Absturzschutz genutzt werden, da er zunächst entfernt von demjenigen, der das Gerüst aufbaut, somit voreilend bei beispielsweise + 3 m, an einer Lochscheibe eines dort entfernt angeordneten Gerüstständers eingehakt werden kann. Der hakenförmige zweite Endabschnitt des Modulgerüstriegels wird sodann an einer Lochscheibe eines dem Gerüstbauwerker, der das Modulgerüst aufbaut, näher liegenden oder stehenden freien Gerüstständers bzw. dessen Lochscheibe eingehängt und dieser Gerüstständer auf einen vorhandenen Gerüstständer aufgesteckt, so dass der Gerüstbauwerker beim Aufstieg auf die nächste Gerüstlage bei beispielsweise + 2 m ein Geländer bzw. einen seitlichen Absturzschutz oder Seitenschutz bei + 1 m vorfindet, nämlich den Modulgerüstriegel. Durch das beidseitige Einhaken des Modulgerüstriegels ist es nach der Endmontage der beiden Gerüstständer, an deren Lochscheiben die beiden hakenförmigen Endabschnitte eingehängt oder eingehakt sind, nicht mehr möglich, den Modulgerüstriegel wieder zu lösen, außer wenn das Modulgerüst wieder demontiert wird. Dies führt dazu, dass für Bauwerker, also Personen, die das fertig montierte Modulgerät benutzen, eine erhöhte Arbeitssicherheit gegen Absturz geschaffen wird, da der Modulgerüstriegel sicher in seiner eingebauten Position verbleibt.
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Durch das Vorsehen des ersten hakenförmigen Endabschnitts und des zweiten hakenförmigen Endabschnitts an dem als voreilendes Geländer verwendbaren Modulgerüstriegel zum Verbinden mit einer jeweiligen Lochscheibe an einem jeweiligen Gerüstständer ist es möglich, diesen Modulgerüstriegel an vorhandenen Lochscheiben an Gerüstständern anzukoppeln, so dass Standard-Gerüstständer, die bereits standardmäßig mit solchen Lochscheiben versehen sind, verwendet werden können. Dies bedeutet einerseits eine deutliche Kostenersparnis gegenüber Sonderlösungen und andererseits ein breites Einsatzspektrum und eine Systemkompatibilität nach Art eines Baukastensystems, dessen einzelne Komponenten beliebig miteinander kombiniert werden können. Mit den beiden hakenförmigen Endabschnitten kann der Modulgerüstriegel an jeder beliebigen Lochscheibe eines Gerüstständers angekoppelt bzw. befestigt werden.
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Die hakenförmigen Endabschnitte des Modulgerüstriegels sind vorteilhaft zumindest in einem Abschnitt, insbesondere endseitig, aufeinander zu gekrümmt, so dass nach Einhaken beider hakenförmiger Endabschnitte an den Lochscheiben dieser Gerüstständer und Endmontieren der Gerüstständer die hakenförmigen Endabschnitte unlösbar in den Lochscheiben eingehakt sind. Die Hakenform des hakenförmigen ersten Endabschnitts und/oder des hakenförmigen zweiten Endabschnitts ist dabei vorteilhaft so ausgebildet, dass zumindest ein jeweiliger Abschnitt von diesen in Richtung des Stangenabschnitts rückgebogen ist. Dies kann lediglich ein endseitig in Richtung des Stangenabschnitts bzw. des gegenüberliegenden hakenförmigen Endabschnitts rückgebogener Abschnitt sein. Beispielsweise kann dieser Abschnitt etwa parallel zum Stangenabschnitt ausgerichtet sein, um einen besonders guten Halt des hakenförmigen Endabschnitts in einer Öffnung einer Lochscheibe eines Gerüstständers zu ermöglichen. Der Modulgerüstriegel ist dann zwischen den beiden Gerüstständern an diesen festgelegt. Durch den jeweiligen zumindest einen Abschnitt der hakenförmigen Endabschnitte, der zu dem jeweils gegenüberliegenden weist, ist ein Aushaken ohne Lösen des oder der Gerüstständer aus dem Modulgerüst nicht mehr möglich.
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Da der Modulgerüstriegel endseitig mit jeweils einem hakenförmige Endabschnitt versehen ist, ist es somit nach dem Einhängen beider hakenförmiger Endabschnitte des Modulgerüstriegels in jeweilige Lochscheiben an jeweilige Gerüstständern nicht mehr möglich, den Modulgerüstriegel aus dem fertig montierten Modulgerüst zu demontieren, da die Hakenform der beiden Endabschnitte des Modulgerüstriegels dies für diesen verhindert. Dies erhöht die Arbeitssicherheit für Personen, die das Gerüst benutzen, da es diesen nicht möglich ist, den seitlichen Absturzschutz in Form des Modulgerüstriegels zu demontieren bzw. auszubauen und zu entfernen.
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Der Stangenabschnitt des Modulgerüstriegels ist beispielsweise als Mehrkantrohr, insbesondere Vierkantrohr, ausgebildet. Dementsprechend können die beiden hakenförmige Endabschnitte einander gegenüberliegenden an den Enden des Stangenabschnitts des Modulgerüstriegels insbesondere im Wesentlichen flach ausgebildet sein, so dass ein ungewolltes Deformieren der Hakenform sehr gut verhindert werden kann.
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Zumindest einer der beiden hakenförmigen Endabschnitte, der hakenförmige erste Endabschnitt des Modulgerüstriegels und/oder der hakenförmige zweite Endabschnitt von diesem, kann einteilig mit dem Stangenabschnitt ausgebildet oder mit diesem fest verbunden sein. Beispielsweise ist ein Verschweißen eines als separates Element ausgebildeten hakenförmigen ersten Endabschnitts bzw. hakenförmigen zweiten Endabschnitts mit dem Stangenabschnitt an dessen jeweiligen Ende möglich, um eine feste Verbindung zwischen beiden vorzusehen. Ist der jeweilige hakenförmige Endabschnitt als separates Element ausgebildet und wird es als solches mit dem Stangenabschnitt verbunden, ist es ferner möglich, dass der Stangenabschnitt an zumindest einem seiner beiden Enden mit zumindest einer Aussparung versehen ist zum Verbinden mit dem jeweiligen hakenförmigen Endabschnitt. In die zumindest eine Aussparung an dem zumindest einen Ende des Stangenabschnitts kann der jeweilige hakenförmige Endabschnitt somit eingeschoben und mit dem Stangenabschnitt verbunden werden. Die Verbindung des Stangenabschnitts und des hakenförmigen ersten Endabschnitts und/oder des hakenförmigen zweiten Endabschnitts kann beispielweise durch ein stoffschlüssiges Fügeverfahren, wie Verschweißen, erfolgen.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
- 1 eine Seitenansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Modulgerüsts, enthaltend zwei Gerüstständer, die mit jeweils einer Lochscheibe versehen sind, sowie einen zwischen den beiden Gerüstständern eingefügten erfindungsgemäßen Modulgerüstriegel,
- 2 eine Detailseitenansicht des Modulgerüsts gemäß 1 im Bereich eines der beiden Endabschnitte des Modulgerüstriegels, der dort in die am Gerüstständer angeordnete Lochscheibe eingehakt ist,
- 3 eine Draufsicht auf das Detail des Endabschnitts des Modulgerüstriegels gemäß 1 und 2, das in die Lochscheibe eingehakt ist,
- 4 eine perspektivische Detailansicht des in die Lochscheibe eingehakten Endabschnitts des Modulgerüstriegels gemäß 1 und 2,
- 5 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Modulgerüsts, an dem ein erfindungsgemäßer Modulgerüstriegel gemäß 1 montiert werden soll, wobei 5 den ersten Schritt der Aufbaufolge zeigt,
- 6 eine perspektivische Ansicht des Modulgerüsts gemäß 5, wobei der zweite Schritt der Aufbaufolge in 6 gezeigt ist,
- 7 eine perspektivische Ansicht des Modulgerüsts gemäß 5, wobei der dritte Schritt der Aufbaufolge zur Montage des Modulgerüstriegels in 7 gezeigt ist, und
- 8 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Modulgerüsts gemäß 7, an dem Geländer- und Bordbrett-Seitenschutz montiert sind.
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In 1 ist ein Ausschnitt eines Modulgerüsts 1 gezeigt, wobei das Modulgerüst, wie den 5 bis 8 zu entnehmen ist, u.a. eine Anzahl von Gerüstständern 2, 3, Lochscheiben 5, 6 und Modulgerüstriegeln 4 umfasst. In 1 sind zwei solcher Gerüstständer 2, 3 sowie ein als voreilendes Geländer verwendbarer Modulgerüstriegel 4 gezeigt.
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Der Modulgerüstriegel 4 ist stangenförmig ausgebildet und weist einen Stangenabschnitt 42 sowie zwei Endabschnitte 40, 41 auf. Der Stangenabschnitt 42 ist zwischen dem ersten und zweiten Endabschnitt 40, 41 angeordnet bzw. endseitig mit diesen versehen, wobei der erste hakenförmige Endabschnitt 40 an dem ersten Ende 43 des Stangenabschnitts 42 und am gegenüberliegenden Ende 45 des Stangenabschnitts 42 der zweite hakenförmige Endabschnitt 41 des Modulgerüstriegels 4angeordnet ist.
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Jeder der beiden Gerüstständer 2, 3 ist mit zumindest einer Lochscheibe 5, 6 versehen, wobei hierdurch jeweils eine Verbindung mit anderen Komponenten des Modulgerüsts 1 möglich ist, wie Modulgerüstriegeln, z.B. dem Modulgerüstriegel 4. Mit seinen beiden Endabschnitten 40, 41 greift der Modulgerüstriegel 4 an einer jeweiligen Lochscheibe 5, 6 an. Die Formgebung der Lochscheiben 5, 6 kann besonders gut der Detailansicht in 3 entnommen werden, die beispielhaft die Lochscheibe 6 zeigt. Die Lochscheiben 5, 6 weisen jeweils abwechselnd größere und kleinere Öffnungen auf, sind in der Draufsicht blütenartig ausgebildet. In der in 3 gezeigten Ausführungsvariante weist die Lochscheibe 6 jeweils abwechselnd vier große Öffnungen 60 und vier kleine Öffnungen 61 auf. Ferner weisen die Lochscheiben 5, 6 jeweils eine zentrale Durchgangsöffnung auf, die zum Einfügen eines jeweiligen Gerüstständers 2 bzw. 3 dient. Dies kann besonders gut den 3 und 4 entnommen werden, wobei hier der Gerüstständer 3 in der Durchgangsöffnung 62 aufgenommen ist.
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Beide Endabschnitte 40, 41 des Modulgerüstriegels 4 gemäß 1 sind hakenförmig ausgebildet. In der in den 2 bis 4 gezeigten Ausführungsvariante ist deren Haken so geformt, dass ein Verschwenken des Modulgerüstriegels 4 um die Lochscheibe 6, eingehakt oder eingehängt in deren Öffnung 61, möglich ist, ohne dass der Haken hierbei aus der Öffnung 61 hinaus gelangt bzw. sich aushängt.
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Der jeweilige hakenförmige Endabschnitt 40 bzw. 41 ist flach ausgebildet und in das jeweilige mit schlitzförmigen Aussparungen 48 versehene Ende 43, 45 des Stangenabschnitts 42 eingefügt. Dort kann es mit dem Stangenabschnitt 42 fest verbunden sein z.B. stoffschlüssig durch Verschweißen oder auf andere Art. Ebenfalls ist es möglich, die hakenförmigen ersten und zweiten Endabschnitte 40, 41 direkt an den Stangenabschnitt 42 anzuformen, so dass der Stangenabschnitt 42 und der erste Endabschnitt 40 und/oder der zweite Endabschnitt 41 des Modulgerüstriegels 4 einteilig ausgebildet sind.
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Der Stangenabschnitt 42 ist in der in den Figuren gezeigten Ausführungsform als Vierkantrohr mit Seiten 420, 421, 422, 423 ausgebildet. Ebenfalls sind andere Ausgestaltungen möglich, wie beispielsweise das Ausbilden als zylindrisches oder Rundrohr. Bei der in 2 bis 4 gezeigten Ausführungsform des Modulgerüstriegels 4 sind die Aussparungen 48 in den beiden einander gegenüberliegenden Seiten 421, 423 des Stangenabschnitts 42 angeordnet, somit der hakenförmige Endabschnitt 40, 41 in der Ebene, in der er in die Lochscheibe 5 bzw. 6 eingehakt wird, flach ausgebildet. Die Ebene der flachen Lochscheibe 5 bzw. 6 steht somit etwa senkrecht auf der Hauptebene des an dieser Lochscheibe eingehakten hakenförmigen Endabschnitts 40 bzw. 41.
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Ein endseitiges Schlitzen und nachfolgendes Einfügen des ersten Endabschnitts 40 am Ende 43 und des zweiten Endabschnitts 41 am Ende 45 des Stangenabschnitts 42 ist eine einfache und zugleich kostengünstige Lösung zum Ausbilden der hakenförmigen Endabschnitte 40, 41 des Modulgerüstriegels 4 und somit insbesondere zum Schaffen einer Möglichkeit für ein gelenkiges Angreifen an der Lochscheibe 6. Durch das Einfügen der flachen hakenförmigen Endabschnitte 40 bzw. 41 in die schlitzförmigen Aussparungen 48 am Ende des Stangenabschnitts 42 kann zugleich ein ungewolltes Verdrehen der hakenförmigen Endabschnitte 40, 41 in dem Ende 43 bzw. 45 des Stangenabschnitts 42 verhindert werden.
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Um den Modulgerüstriegel 4 als voreilendes Geländer oder voreilenden seitlichen Absturzschutz bei dem Modulgerüst 1 nutzen zu können, wird der hakenförmige erste Endabschnitt 40 in die am Gerüstständer 3 angeordnete Lochscheibe 6, hier eine der Öffnungen 61 von dieser, eingehakt oder eingehängt. Dies ist aus der Distanz heraus möglich, so dass jemand, der das Modulgerüst 1 aufbaut, beispielsweise im Bereich eines Gerüstständers 2 stehen und den Modulgerüstriegel 4 mit dessen ersten hakenförmigen Endabschnitt 40 in der Öffnung 61 der Lochscheibe 6 am entfernt stehenden Gerüstständer 3 einhaken kann. Dieser erste Schritt ist in 5 zu sehen. Beispielsweise kann ein Abstand a (siehe 1) zwischen den beiden Gerüstständern 2, 3 von 3 m vorgesehen sein, wobei der Modulgerüstriegel 4 eine Länge von etwas weniger als 3 m aufweist. Das Einhängen des hakenförmigen ersten Endabschnitts 40 des Modulgerüstriegels 4 ist somit in einer Entfernung von z.B. 3 m möglich. Aufgrund der Hakenform des ersten Endabschnitts 40 des Modulgerüstriegels 4 ist nicht nur ein müheloses Einhängen des Modulgerüstriegels 4 in einer Öffnung der Lochscheibe 6, sondern auch ein Verschwenken um die Lochscheibe 6 herum möglich. Somit bildet der in die Öffnung 61 der Lochscheibe 6 eingehängte hakenförmige Endabschnitt 40 mit dieser eine Art Gelenk. Durch das Ausbilden eines Gelenks durch Zusammenwirken von hakenförmigem ersten Endabschnitt 40 und der Lochscheibe 6 ist es möglich, den Stangenabschnitt 42 mit dem zweiten Endabschnitt 41 des Modulgerüstriegels 4 in eine der Lochscheiben 5 am freien, also noch nicht auf den oder die bereits montierten Gerüstständer 2 aufgefügten Gerüstständer 2 einzuhängen. Der zweite Endabschnitt 41 ist aufgrund der Hakenform ebenfalls frei um die Öffnung 51 in der Lochscheibe 5 schwenkbar, wie in 6 angedeutet. Nachfolgend kann der Gerüstständer 2 auf die bereits montierten Gerüstständer 2 aufgefügt werden, so dass sich die in 7 gezeigte Position ergibt. Der bzw. die Gerüstständer 2 befindet/befinden sich in direkter Nähe desjenigen, der das Gerüst aufbaut, während sich die Gerüstständer 3 entfernt von diesem - während der Montage des Modulgerüstriegels 4 - befinden.
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Das Versehen der beiden endseitig an dem Stangenabschnitt 42 angeordneten hakenförmigen Endabschnitte 40, 41 ermöglicht einerseits eine sehr einfache Montage des Modulgerüstriegels 4 an den Gerüstständern 2, 3, da lediglich ein Einhängen oder Einhaken in die Öffnungen 51, 61, von deren Lochscheiben 5, 6 erfolgt. Andererseits kann der Modulriegel 5 in beiden Richtungen verwendet, somit der erste hakenförmige Endabschnitt 40 nicht nur in Lochscheiben 6 am Gerüstständer 3, sondern auch in Lochscheiben 5 am Gerüstständer 2 eingehakt oder eingehängt werden. Dies erleichtert und beschleunigt den Aufbau des Modulgerüsts erheblich, da keine weiteren Handgriffe bzw. Maßnahmen mehr erforderlich sind.
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Die 5 bis 7 zeigen die Schritte der vorstehend beschriebenen Aufbaufolge des Modulgerüsts 1. Zunächst wird der erste Endabschnitt 40 an der Lochscheibe 6 danach der zweite Endabschnitt 41 des Modulgerüstriegels 4 an der Lochscheibe 5 am Gerüstständer 2, der zuvor noch völlig frei, also nicht montiert war, montiert. Der Gerüstständer 2 wird nach dem Verbinden mit dem Modulgerüstriegel 4 bzw. dessen zweiten Endabschnitt 41, wie dies vorstehend beschrieben ist, auf einen bereits am Modulgerüst 1 montierten Gerüstständer 2 aufgesteckt. Der aufgesteckte Zustand ist in 7 und 8 gezeigt. Der Modulgerüstriegel 4 erstreckt sich sodann zwischen zwei Gerüstständern 2 und 3. Das Modulgerüst 1 umfasst jeweils eine Anzahl von aufeinander gesteckten Gerüstständern 2 und 3. Der Gerüstbauwerker steht während der Montage des Modulgerüstriegels 4 auf einem Belagelement 8. Dieses erstreckt sich zwischen vier Gerüstständern 2, 3, die jeweils in einem Eckbereich des Belagelements 8 angeordnet sind und mit denen bzw. den daran angeordneten Lochscheiben 5, 6 das Belagelement 8 jeweils mittels eines Querriegels verbunden ist. Zwei der Gerüstständer 3 werden in dem in 5 bis 8 gezeigten Beispiel durch einen Querriegel 30 aneinander fixiert, wobei der Querriegel 30 in zwei Lochscheiben 6, die entlang den Gerüstständern 3 angeordnet sind, eingreift.
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Wie 8 entnommen werden kann, sind nach der Endmontage des Modulgerüsts 1 benachbart zum Belagelement 8 noch zumindest ein Bordbrett 80 als Seitenschutz zwischen zwei Gerüstständern 2, 3, ebenso wie seitliche Geländer 81, 82, die in 8 zwischen den Gerüstständern 2, 3 etwa parallel zum Modulgerüstriegel 4 angeordnet sind, vorgesehen. Zusätzlich zu dem Seitenschutz in Form des Bordbretts 80 und der beiden Geländer 81, 82 kann auch an den Gerüststirnseiten, im Wesentlichen parallel zu dem Querriegel 30 und beabstandet zu diesem, ein entsprechender Seitenschutz vorgesehen werden, also jeweils zwischen zwei benachbarten, etwa parallel zueinander angeordneten Gerüstständern 3 bzw. Gerüstständern 2 des Modulgerüsts 1.
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8 kann ferner entnommen werden, dass das Belagelement 8 in einer ersten Höhe M1 von z.B. etwa + 1 m über einer Bodenfläche 100, auf der das Modulgerüst 1 steht, angeordnet ist. Ferner ist eine zweite Höhe M2 erkennbar in z.B. + 2 m, ausgehend von der ersten Höhe M1, und eine dritte Höhe M3 in einer Höhe von z.B. + 3 m, ausgehend von der Höhe M1. Ein auf dem Belagelement 8 stehender Gerüstbauwerker kann somit durch Montieren des Modulgerüstriegels 4 als voreilenden seitlichen Absturzschutz diesen an einer von ihm + 3 m entfernten Stelle montieren (nämlich in der Höhe M3), um beim Aufstieg auf eine nächste Gerüstlage, die in der Höhe M2, somit ausgehend von der Höhe M1 in + 2 m vorgesehen wird, einen seitlichen Absturzschutz bei + 1 m vorzufinden, nämlich bei M3, da sich in dieser Höhe der Modulgerüstriegel 4 befindet.
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Der Modulgerüstriegel 4, wie er in 1 und in den nachfolgenden 2 bis 4 im Detail gezeigt ist, ist somit an seinen beiden Enden hakenförmig ausgebildet. Beide hakenförmigen Endabschnitte 40, 41 des Modulgerüstriegels 4 sind mit einem Haken in der Formgebung, wie sie insbesondere in 4 gezeigt ist, versehen, wobei dieser Haken, wie auch in 2 zu sehen, in Richtung des Stangenabschnitts 42 bzw. des dem Endabschnitt gegenüberliegenden Endabschnitts zurückgekrümmt ist, somit einen Abschnitt 140 aufweist, der auch beim gelenkigen Bewegen des hakenförmigen Endabschnitts in der Öffnung der Lochscheibe bzw. um diese herum nicht aus dieser Öffnung in der Lochscheibe herausgelangt. Der hakenförmigen Endabschnitt 40 bzw. 41 ist aus einem flachen Material ausgebildet und der Abschnitt 140 etwa parallel zu der Längserstreckung des Stangenabschnitts 42 ausgerichtet. Hierdurch wird beim gelenkigen Bewegen des hakenförmigen Endabschnitts 40 bzw. 41 in der Öffnung 51 bzw. 61 der Lochscheibe 5, 6 ein Austritt aus dieser erfolgreich vermieden. Der Abschnitt 140 ragt in Richtung des Stangenabschnitts 42 so weit zurück, dass er sich über die äußere Kante 63 der Lochscheibe 6 bzw. die äußere Kante 53 der Lochscheibe 5 hinaus erstreckt, wie insbesondere 2 für die Lochscheibe 6 besser entnommen werden kann. Durch das Vorsehen der beiden Endabschnitte 40, 41 als hakenförmige Endabschnitte ist es nach dem fertigen Montieren des Modulgerüsts nicht möglich, den Modulgerüstriegel 4 als einzelnes Element wieder aus dem Modulgerüst 1 zu demontieren. Nach dem Aufstecken des Gerüstständers 2 auf einen bereits am Modulgerüst 1 montierten Gerüstständer 2, wie in den 6, 7 und 8 gezeigt, ist ein Aushaken des zweiten hakenförmigen Endabschnitts 41 oder des ersten hakenförmigen Endabschnitts 40 aus der jeweiligen Lochscheibe 5 bzw. 6 nicht mehr möglich. Hierfür müsste einer der Gerüstständer 2, 3, zwischen denen der Modulgerüstriegel 4 aufgenommen ist, gelöst werden. Insofern wird bei Vorsehen zweier hakenförmiger Endabschnitte an dem Modulgerüstriegel 4 nicht nur ein voreilendes Geländer ausgebildet, sondern es ist eine Demontage von diesem aus dem fertig montierten Modulgerüst 1 nicht mehr möglich. Dies erweist sich insbesondere im Sinne der Arbeitssicherheit als vorteilhaft, da diejenigen, die später das Gerüst benutzen, somit die Bauwerker, den als seitlichen Absturzschutz montierten Modulgerüstriegel nicht mehr ausbauen können. Selbstverständlich ist bei einer späteren vollständigen Demontage des Modulgerüsts 1 eine Demontage des Modulgerüstriegels 4 möglich, nur nicht aus dem Modulgerüst 1 in dessen fertig montierten Zustand.
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Die Formgebung des Stangenabschnitts 42 kann anders als als Vierkantrohr ausgebildet werden, je nach Anwendungsfall. Da der Modulgerüstriegel 4 sich etwa senkrecht zu den beiden Gerüstständern 2, 3 erstreckt, somit bezüglich der Orientierung im Raum die beiden Gerüstständer 2, 3 etwa vertikal angeordnet sind, während der Modulgerüstriegel 4 etwa horizontal angeordnet ist, kann durch den Modulgerüstriegel 4 ein horizontaler Seitenschutz bzw. seitlicher Absturzschutz, der aus der Entfernung voreilend an einem benachbarten Gerüstständer bzw. dessen Lochscheibe eingehakt wird, vorgesehen werden. Durch die Möglichkeit, das mit dem Haken versehene Ende bzw. den hakenförmigen Endabschnitt des Modulgerüstriegels aus der Entfernung in der Lochscheibe am Gerüstständer einhaken und danach das andere Ende des Modulgerüstriegels an einer Lochscheibe an einem Gerüstständer in der Nähe befestigen zu können, kann ein voreilendes Geländer geschaffen werden, das Betriebssicherheit beim Aufbau des Gerüsts für die Gerüstbauwerker schafft und bei der späteren Benutzung für die darauf arbeitenden Personen.
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Neben den im Vorstehenden beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsvarianten eines Modulgerüsts sowie eines Modulgerüstriegels für ein solches Modulgerüst können noch zahlreiche weitere gebildet werden, insbesondere auch beliebige Kombinationen der vorstehend genannten Merkmale, wobei der Modulgerüstriegel als voreilendes Geländer verwendbar ist und hierzu einen ersten hakenförmigen Endabschnitt und einen zweiten als hakenförmigen Endabschnitt aufweist, wobei der Modulgerüstriegel mittels des ersten hakenförmigen Endabschnitts an zumindest einer an einem ersten Gerüstständer angeordneten Lochscheibe angehakt werden kann und mittels des zweiten hakenförmigen Endabschnitts an zumindest einer an einem zweiten Gerüstständer angeordneten Lochscheibe zum Ausbilden eines Gelenks und eines im montierten Zustand des Modulgerüsts unlösbaren Geländers. Die beiden Gerüstständer, zwischen denen sich der Modulgerüstriegel nachfolgend in Anordnung befindet, sind voneinander beabstandet, in einem an die Länge des Modulgerüstriegels angepassten Abstand.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Modulgerüst
- 2
- Gerüstständer
- 3
- Gerüstständer
- 4
- Modulgerüstriegel
- 5
- Lochscheibe
- 6
- Lochscheibe
- 8
- Belagelement
- 30
- Querriegel
- 40
- hakenförmiger erster Endabschnitt
- 41
- hakenförmiger zweiter Endabschnitt
- 42
- Stangenabschnitt
- 43
- erstes Ende von 42
- 45
- zweites Ende von 42
- 48
- Aussparung
- 51
- Öffnung
- 53
- äußere Kante
- 60
- Öffnung
- 61
- Öffnung
- 62
- Durchgangsöffnung
- 63
- äußere Kante
- 80
- Bordbrett
- 81
- Geländer
- 82
- Geländer
- 100
- Bodenfläche
- 140
- Abschnitt
- 420
- erste Seite von 42
- 421
- zweite Seite von 42
- 422
- dritte Seite von 42
- 423
- vierte Seite von 42
- a
- Abstand
- M1
- erste Höhe (Höhe über einer Bodenfläche)
- M2
- zweite Höhe (Höhe der nächsten Gerüstlage)
- M3
- dritte Höhe (Höhe von 4)