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Die Erfindung betrifft ein Fallrohrprovisorium, das beispielsweise an einem Rohrstutzen eines Fallrohrs befestigt werden kann.
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Fallrohrprovisorien sind grundsätzlich bekannt. Diese kommen beispielsweise zum Einsatz, wenn noch kein Fallrohr, welches eine Verbindung zwischen dem Rohrstutzen und einem im Boden angeordneten Abfluss herstellt, installiert ist. Eine Regenrinne, welche auch als Dachrinne bezeichnet wird, kann zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits mit einem Rohrstutzen an einem neu gebauten oder sanierten Gebäude installiert sein.
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Ohne Fallrohrprovisorium läuft das aufgesammelte Regenwasser unkontrolliert durch den Rohrstutzen ab und benetzt, beschmutzt und/oder beschädigt beispielsweise eine Fassade des Gebäudes, ein Gerüst und/oder einen Garten.
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Daher kommen Fallrohrprovisorien zum Einsatz, welche eine provisorische Verbindung zwischen dem Rohrstutzen und einem im Boden angeordneten Abfluss herstellen. Meist werden hierzu Folienschläuche verwendet, welche mittels Kabelbindern, Panzertape und/oder Schellen am Rohrstutzen fixiert werden.
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Diese Verbindungen lösen sich jedoch häufig. Zudem können die Folienschläuche reißen, sodass das Regenwasser wieder unkontrolliert abläuft. Daher sind bisherige Fallrohrprovisorien mit einem hohen Wartungsaufwand verbunden.
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DE 10 2020 129 101 A1 offenbart ein Fallrohrprovisorium, das diese Nachteile vermeidet. Jedoch ist hierbei ein spezieller Schlauch mit einem Schlauchanschluss erforderlich. Der Schlauch wird über ein Befestigungsmittel, z.B. einen Bügel, am Adapter fixiert. Der Inhalt der
DE 10 2020 129 101 A1 wird, auch im Hinblick auf die Ausführbarkeit und mögliche Ausgestaltungen der Erfindung, vollständig in diese Anmeldung mit einbezogen.
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Nachteilig an der in
DE 10 2020 129 101 A1 beschriebenen Lösung ist, dass die Spezialschläuche vergleichsweise teuer sind.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein kostengünstiges Fallrohrprovisorium zu schaffen.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs.
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Erfindungsgemäß weist das Fallrohrprovisorium einen Adapter mit einer Rohraufnahme zur Aufnahme eines Rohrstutzens eines Fallrohrs oder eines Abflussrohres eines Flachdachs auf. Das Fallrohr kann z.B. außen befestigt oder aber innenliegend sein.
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Das Fallrohrprovisorium kann somit bei fast allen Dacharten mit und ohne Regenrinnen verwendet werden. Auch kann das Fallrohrprovisorium mobil auf verschiedenen Baustellen zum Einsatz kommen. Während herkömmliche Fallrohrprovisorien zum einmaligen Gebrauch ausgebildet sind, ist das erfindungsgemäße Fallrohrprovisorium, v.a. der Adapter, z.B. wiederverwendbar.
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Vorzugsweise nimmt das Fallrohrprovisorium vorübergehend den Rohrstutzen eines Fallrohrs oder ein Abflussrohr eines Flachdachs auf, bis das endgültige Fallrohr installiert ist. Das Fallrohrprovisorium kann an seinem unteren Ende beispielsweise in einen im Boden angeordneten Abfluss münden und beispielsweise daran befestigt werden. So kann das Fallrohrprovisorium eine Verbindung zwischen dem Rohrstutzen bzw. Abflussrohr und einem Abfluss herstellen.
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Die Rohraufnahme kann als rohrförmiger und/oder trichterförmiger Stutzen ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Rohraufnahme an die Form des Rohrstutzens bzw. des Abflussrohrs angepasst. Beispielsweise kann die Rohraufnahme eine rechteckförmige, runde oder ovale Querschnittsfläche aufweisen.
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Die Größe der Querschnittsfläche kann an die Größe des Rohrstutzens bzw. des Abflussrohrs angepasst sein. Bei einem runden Rohrstutzen bzw. Abflussrohr kann der Durchmesser der Rohraufnahme beispielsweise zwischen 5 cm und 20 cm, z.B. 8 cm, 9 cm, 10 cm, 11 cm, 12 cm, 13 cm, 14 cm, 15 cm, 16 cm, 17 cm, 18 cm, 19 cm oder 20 cm, betragen.
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Beispielsweise kann sich die Rohraufnahme auch von oben nach unten hin verjüngen. So kann ein oberer Abschnitt der Rohraufnahme eine größere Querschnittsfläche als ein unterer Abschnitt der Rohraufnahme aufweisen.
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Die Rohraufnahme kann vorzugsweise zumindest eine Dichtung, z.B. einen Dichtungsring, aufweisen.
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Der Adapter weist wenigstens eine Befestigungsvorrichtung, z.B. eine Einhängevorrichtung, zur Befestigung an einer Regenrinne, am Mauerwerk und/oder an einem Flachdach auf.
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Die Befestigung an einer Regenrinne umfasst ferner eine Befestigung in einer Regenrinne.
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Als Regenrinne im Sinne der Erfindung ist die Rinne selbst und nicht das Fallrohr oder der Rohrstutzen zu verstehen.
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Über die Befestigungsvorrichtung kann eine sichere Befestigung erfolgen, sodass ein ungewolltes Lösen verhindert wird.
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Vorzugsweise handelt es sich um eine lösbare Befestigungsvorrichtung, d.h. der Adapter ist nicht dauerhaft mit der Regenrinne oder dem Flachdach verbunden.
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Beispielsweise kann die Befestigungsvorrichtung zur werkzeuglosen Befestigung des Adapters an der Regenrinne ausgebildet sein.
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Das Fallrohrprovisorium weist zumindest einen flexiblen, rohrförmigen Schlauch auf.
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Der Schlauch ist folglich biegbar. Beispielsweise kann der Schlauch gekrümmt werden und/oder in einer kurvenförmigen Bahn geführt werden.
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Der Schlauch ist somit nicht als starres Rohr ausgebildet.
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Der rohrförmige Schlauch kann beispielsweise eine rechteckige, ovale oder runde Querschnittsfläche aufweisen.
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Der äußere Umfang kann z.B. eine feste Struktur aufweisen. So bleibt die rohrförmige Form im Gegensatz zu reinen Folienschläuchen über die gesamte Länge des Schlauchs erhalten.
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Die Umfangsstruktur des Schlauchs ist vorzugsweise stabil. Beispielsweise kann der Schlauch nicht zusammengedrückt und/oder gefaltet werden.
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Im ungebogenen Zustand kann der Schlauch vorzugsweise zylinderförmig ausgebildet sein.
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Der Schlauch kann ein Kunststoff- und/oder Metallmaterial umfassen oder daraus bestehen. Beispielsweise kann es sich bei dem Schlauch um einen PVC-Schlauch oder einen Folienschlauch mit eingearbeitetem Stahldraht handeln.
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Der Schlauch kann beispielsweise eine Länge zwischen 0,5 m und 20 m, vorzugsweise zwischen 1 m und 5 m aufweisen. Vorzugsweise kann die Länge 1 m, 1,5 m, 2 m, 2,5 m, 3 m, 4 m, 5 m, 6 m, 7 m, 7,5 m, 8 m, 9 m, 10 m, 15 m, 20 m oder mehr betragen. Somit kann der Schlauch einfach transportiert bzw. an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.
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Das Fallrohrprovisorium weist wenigstens eine Schraube zum Befestigen des Schlauchs am Adapter auf. Der Schlauch kann vorzugsweise unmittelbar über die Schraube am Adapter befestigt werden. Beispielsweise kann der Schlauch zwischen einem, vom Schraubenkopf abgewandten, Schraubenendbereich und dem Adapter eingeklemmt werden.
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Beispielsweise können, zwei, drei, vier oder mehr Schrauben vorgesehen sein. So kann der Schlauch an unterschiedlichen Stellen befestigt werden.
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Über die Schraube kann eine sichere Befestigung erfolgen, sodass ein ungewolltes Lösen verhindert wird.
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Vorzugsweise handelt es sich bei der Schraube um ein lösbares Befestigungsmittel, d.h. der Schlauch ist nicht dauerhaft mit dem Adapter verbunden, wobei dies ebenso denkbar ist.
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Beispielsweise kann die Schraube zur werkzeuglosen Befestigung des Schlauchs am Adapter ausgebildet sein.
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Bei der Schraube kann es sich z.B. um eine Rändelschraube handeln.
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Durch den Adapter und den stabilen Schlauch kann der Wartungsaufwand gering gehalten werden, da ein ungewolltes Lösen sowie ein Reißen des Schlauchs verhindert werden. Das Regenwasser läuft daher stets kontrolliert ab. Darüber hinaus wird die Qualität eines Fallrohrprovisoriums verbessert.
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Dadurch, dass eine Schraube zum Befestigen des Schlauchs eingesetzt wird, können die Kosten gering gehalten werden. Es können nämlich herkömmliche Schläuche bzw. Rohre befestigt werden.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist genau eine Schraube zum Befestigen des Schlauchs am Adapter vorgesehen.
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Dies ermöglicht einerseits eine kostengünstige Herstellung. Andererseits wird eine schnelle und einfache Montage sichergestellt.
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Vorzugsweise verjüngt sich der Adapter nach unten hin. Wird der Schlauch von unten auf den Adapter aufgesteckt, wird dadurch bereits ein gewisser Halt sichergestellt. In Kombination mit der Schraube ist ein ausreichend sicherer Halt gewährleistet.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist eine Schraubenhalterung zum Halten der Schraube vorgesehen.
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Die Schraubenhalterung kann vorzugsweise eine Öffnung mit einem Gewinde aufweisen. Die Schraube kann z.B. abschnittsweise durch die Öffnung hindurch gedreht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Schraubenhalterung einen Adapterabschnitt zur Befestigung am Adapter und einen Schraubenabschnitt zur Aufnahme der Schraube auf.
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Die Schraubenhalterung kann beispielsweise als abgewinkeltes Blech ausgebildet sein.
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Vorzugsweise kann der Adapterabschnitt parallel zum Schraubenabschnitt orientiert sein.
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Der Adapterabschnitt kann am Adapter zum Beispiel verschraubt, vernietet, verschweißt und/oder verlötet sein.
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Der Schraubenabschnitt kann z.B. eine Öffnung für die Schraube aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Schlauch zwischen dem Adapter und dem Schraubenabschnitt befestigbar und/oder befestigt.
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Der Schraubenabschnitt ist vorzugsweise vom Adapter beabstandet. Im Zwischenraum kann der Schlauch aufgenommen werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Schlauch als Drainagerohr ausgebildet.
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Es kann somit ein herkömmliches Drainagerohr als Schlauch verwendet werden, wodurch Kosten eingespart werden.
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Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Montage eines erfindungsgemäßen Fallrohrprovisoriums an einem Rohrstutzen eines Fallrohrs oder einem Abflussrohr eines Flachdachs.
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Die Rohraufnahme des Adapters nimmt den Rohrstutzen des Fallrohrs oder das Abflussrohr des Flachdachs auf. Dazu kann die Rohraufnahme über den Rohrstutzen des Fallrohrs oder das Abflussrohr des Flachdachs gesteckt werden.
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Der Adapter wird über die wenigstens eine Befestigungsvorrichtung an der Regenrinne oder dem Flachdach befestigt bzw. an einer Attika oder an einer Decke, wenn der Ablauf innenliegend ist. Beispielsweise wird eine Einhängevorrichtung in der Regenrinne eingehängt. Alternativ wird eine Platte am Flachdach verschraubt.
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Der zumindest eine flexible Schlauch wird mit der wenigstens einen Schraube am Adapter befestigt.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen und Bauteile der Vorrichtung sind vorzugsweise dazu ausgebildet nach dem hier beschriebenen Verfahren montiert zu werden. Ferner können alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens jeweils miteinander kombiniert werden, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden. Beispielsweise kann die Befestigungsvorrichtung sowohl eine Einhängevorrichtung zum Einhängen in eine Regenrinne als auch eine Platte zur Befestigung an einem Flachdach aufweisen.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fallrohrprovisoriums,
- 2 eine weitere Seitenansicht des Fallrohrprovisoriums gemäß 1, und
- 3 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform eines Adapters eines erfindungsgemäßen Fallrohrprovisoriums.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Beispielsweise kann die Anzahl der Schraubenhalterungen und/oder Schrauben variieren.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 und 2 zeigen einen Ausschnitt einer Regenrinne 10, an dem ein Rohrstutzen 12 eines Fallrohrs angeordnet ist.
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Anstelle des eigentlichen Fallrohrs wird ein erfindungsgemäßes Fallrohrprovisorium befestigt. Dieses weist einen Adapter 14 mit einer Rohraufnahme 16 zur Aufnahme des Rohrstutzens 12 auf.
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Ferner weist der Adapter 14 eine als Einhängevorrichtung 18 ausgebildete Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an der Regenrinne 10 auf.
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Das Fallrohrprovisorium weist zumindest einen flexiblen, rohrförmigen Schlauch 20, z.B. ein Drainagerohr, auf, welcher stark verkürzt dargestellt ist und vorzugsweise bis zum Boden reicht.
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Der Schlauch 20 kann an einem oberen Ende über wenigstens eine Schraube 28 am Adapter 14 befestigt werden.
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Dazu kann der Schlauch 20 beispielsweise über einen unteren Abschnitt der Rohraufnahme 16 gesteckt werden. Anschließend kann eine Fixierung mittels der Schraube 28 erfolgen.
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Wie in 3 zu sehen ist, kann hierzu eine Schraubenhalterung 30 vorgesehen sein.
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Diese kann einen Adapterabschnitt 32 zur Befestigung am Adapter 14 und einen Schraubenabschnitt 34 zur Aufnahme der Schraube 28 aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Regenrinne
- 12
- Rohrstutzen
- 14
- Adapter
- 16
- Rohraufnahme
- 18
- Einhängevorrichtung, Befestigungsvorrichtung
- 20
- Schlauch
- 28
- Schraube
- 30
- Schraubenhalterung
- 32
- Adapterabschnitt
- 34
- Schraubenabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020129101 A1 [0006, 0007]